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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 30.10.1889
Umfang: 8
früh in Wien und begibt sich dann über Ungarn nach Sophia, wo er am Samstag, den 2. November ein zutreffen gedenkt. Ueber den voraussichtlichen Charakter der Wahl- bcwcgung bei den diesjährigen StadtrathSwahlen in Trieft wird der „Presse' ans der Hafenstadt ge schrieben: „Der „Progresso '-Verein hat seit langem ein ständiges Wahlcomitü eingesetzt und eö ist sehr erfreulich, dass nun auch die conservative Partei ein zahlreiches Comite, in welchem sich die Nainen der hervorragendsten Bürger

finden, gebildet hat. Die conservative Partei hat die Situation gründlich studiert und geht von dem Gedanken aus, dass eS sich namentlich .in Anbetracht der sehr wichtige» ökonomischen Fragen der nächsten Zeit (Aufhebung des Freihafens :c.) darum handle, eiue erheblich? Zahl gemäßigter, mit deu wirt schaftlichen Verhältnissen wohl vertrauter Elemente in den Stadtrath zu bringen, der von nnn an berufen sein soll, so recht und ganz die Gesammtbürgcrschast TriestS zu vertreten, durch seine Haltung

die Sympathien deS Reiches zu gewinnen, sowie die erwähnten wirt schaftlichen Fragen zum Wohle TriestS und des Reiches zur Lösnng zu bringen. Dementsprechend dürste es keine hitzigen Wahlkämpse geben, da eS sich nicht um den Triumph einer Partei über die andere, sondern vielmehr um eine zum Theile auch im Wege des Com- promisseS zu erreichende Zusammensetzung des Stadt- rathS handelt, welche denselben zu der oberwähnten Mission geeignet machen soll.' ^ Die Begeisterung über den Antrag JranyiS wegen Jnanklage

zu langen Erörterungen im Lager der gemäßigten Opposition AnlasS geben konnte. Wie untergeordnet auch die Sache an und für sich erscheinen mag, so bildet sie doch den Prüfstein für den Gehalt der Partei des Grafen Appouyi und sie wird endgiltig darüber entscheiden, ob der Führer und sein Anhang noch eine politische Zukunft haben, oder nicht. — Der „Nemzet' hält es für überflüssig, den Jranyi'schcn Antrag ein gehend zu besprechen, denn derselbe vernrtheile sich selbst. Man dürfe den Gegner eines groben

verhandelte mit dem Sultan von Sansibar wegen käuflicher Ueberlafsung von 15.000 Pfund Pulver seitens des Sultans. Die Negierung Sansibars richtete au die deutsche Gesellschaft die Auf forderung, die Warenlager und GefchäftSlocale, welche sie ohne Pachtvertrag nnd ohne eine Miethe zu zahlen, besetzt habe, wieder anszngeben. 5*5 Die Jahresversammlung der schweizerischen socialdemokratischen Partei beschloss, für die National- raths-Wahlen des nächsten JahreS die Aufstellung ausgesprochen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 05.05.1890
Umfang: 4
partei, welche am Mittwoch den 20. April km „Andras Hofer^. abgehalten wurde, war von eiuer, sehr ansehnlicheu Zahl Wähler, zirka 70, besucht. Außerdem hatten mehrere Wahlberech tigte durch schriftliches.Erkläreu ihre Zustimmung zu den Beschlüssen der Versammlung mitgetheilt. Die Anwesenden bestanden hauptsächlich aus reiferes «ad erbgesessereu Meranern des eigen!» lichen Vürgerthnms. auch konnte mau uicht wenige Doktoren darunter bemerken. Die Versammlung, bei welcher Dr. PrSaster den Vorfitz führte

und welche mit einer wohlbegründeten, strengsachlichen Rede Dr. Weinberger's eröffnet wurde» verlief schön und einhellig. Nur bei der Abstimmung über die Kandidaten, welche in besonders Zweifel« hasten Fällen durch Stimmzettel vorgenommen wurde, gab es, doch nur bei gauz wenigen, eine längere Debatte. Die Redefreiheit ward in der liberalsten Weise als Prinzip betrachtet und die P. T. Wähler wachten auch uud mit Recht davon ausgiebigsten Gebrauch. Der konservativen Partei wurden bei mehreren Gelegenheiten von ver schiedenen

Redueru Vertrauellstuudgebuugeu aus gesprochen. Bei dieser Wählerversammlung wur den jeder der drei Parteien (liberale, Mittel- uud konservative Partei) gleichviel, somit je acht Mandate zugetheilt, so daß die Mittelpartei aa- statt füuf nunmehr acht Sitze verlangt. Die Vertraueuskundgebungen für die konservative Partei bezogen sich auf das Festhalten derselben au der Mittelpartei, indem selbe das lockende Offert der liberalen Partei, 11 Sitze der konser vativen Partei einzuräumen, zurückgewiesen

hat. Der überraschende gute Ausfall dieser Versamm- , luug gibt neuen Muth und ueue wohlbegrüudete !> Hoffnung, daß die erbgesesseueu Meraner deu >1 Siez davon tragen werdend Die Kandidatenliste der also „vereinigten BurgeMrtei^ hält in der Hauptsache die in den mit der .liberal-fortschritt lichen' Partei geführten Kompromißverhaudlungen beantragten Verhältnißzahlen fest und weist dem nach der liberal-fortschrittlichen Partei die größte Zahl von Sitze» zu. ?' ^ Landwirthschastlich^ BortrSge. Herr Fachlehrer Mader

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1886
Umfang: 4
. X. M:,,e u. K. T Taube undlanilV. Beilagen ,Monom' 181 Wütwoch den !!. UugufL M6 Ein deutsch-konservativer Parteitag? Gebieterisch fordern die sogenannten klerikalen Organe Oesterreichs, insbesondere aber die von Oesterreich aus inspirirten des deutschen Reiches die Einberufung eines deutsch-konservativen Par teitage». Mit vollem Rechte. Denn bei keiner Partei treten die inneren Widersprüche greller zu Tage, zeigt sich die ohnmächtige Schwäche deutli cher. Durch ihr Ja-Votum bei der Abstimmung über die Prag-Duxer

und Dux-Bodenbacher Bahn, durch das lebhafte Eintreten des Fürsten Lichten- stein für das böhmische Staatsrecht bei ihren deutschen Wählern aufs Empfindlichste diSkreditirt, haben die Mitglieder dieser Partei den reichsräth- lichen Boden, der ihnen schon unter den Füßen brannte, verlassen. Keiner ihrer Führer fand es bisher für nothwendig seinen Wählern Rechenschaft zu geben, ja es gewinnt beinahe den Anschein, als ob die Theorie des Herrn Abrahamovicz vom be schränkten Wählerverstande Gemeingut

der gesamm- ten Rechten geworden sei. Nur Einer der Klerikalen — oder wie sie sich, wenn auch mit Unrecht nennen — der Deutsch- Konservativen, fühlte das Bedürfniß sein- Herz auszuschütten, aber auch nicht vor seinen Wühlern, sondern in einem deutschen Blatte; es war dies Hofrath Lienbacher. Wer das furchtbare Ur theil liest, das der ehemalige Staatsanwalt, der hier als öffentlicher Ankläger der Rechten, die eigene Partei nicht ausgeschlossen, auftritt, der kann sich der Ueberzeugung nicht verschließen

, daß es auf der Rechten noch viel fauler ist, als man gewöhnlich denkt. Resignirt wendet er sich von iener Partei, die er vor 7 Jahren, voll der stol zesten Hoffnungen, die..konservative' zu benennen vorschlug, ab und geißelt ihre Korruption und innere Haltlosigkeit mit beißenden Worten. Unter diesen Umständen erscheint es begreiflich, daß sich jene Herren gleich Ertrinkenden an den letzten Rettungsanker klammern, an die Einberu, fung eines deutsch-konservativen Parteitages. Der Gedanke ist nicht mehr neu. Schon

haben ihr An sehen als politische Partei erschüttert. Die Ver hältnisse in Oesterreich bringen es mit sich, daß eine deutsch-konservative Partei, wie sie Herr Hof- rath Lienbacher im Sinne hat. ihr Dasein nur in einer vermittelnden Stellung zwischen den extrem nationalen Prätentionen von rechts und links finden kann. Die Aufgabe jenes Mittel- Partei Phantoms. dem Graf Taaffe seit sieben Jahren hoffnungslos nachjagt, hätte naturgemäß einer deutsch-konservativen Partei zufallen müssen. Dies haben aber unsere

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 03.03.1889
Umfang: 10
jene Macht und jenen politischen Ein fluß zugestehen, um nach ihm Länder zu theilen. Diese Herren träumen nur von der Majorisirung der Deutschen tmrch die Slaven, weil letztere als servile Partei den Clericalen Heeressolge leisten und weil sie die deutsche Nation ob ihrer ini Allge meinen fortschrittlichen Tendenz fürchten. In Tirol stützen sich die Clericalen auf die deutsche Bauern schaft, nicht weil dieselbe deutsch ist, sondern weil dieselbe blindlings ergeben ist und wir sind über zeugt

, daß die leiseste Regung des deutschen Bewußt seins im Volke von den Clericalen schärfstens be kämpft würde. Es blieben sohin nur mehr die Deutfchliberalen als Partei übrig, welche als Ver bündeter der Italiener in Betracht gezogen werden könnte. Da es dem „Alto Adige' beliebt, uns eben falls der Freundschaft nicht würdig zu erachten, so verlieren wir kein Wort hierüber und betonen noch mals, daß wir die volle Berechtigung fühlen, uns selbst zu genügen, daß wir aber jederzeit bereit sein werden, für gleiche

Ideale mit gleichen Waffen zu streiten. Wie die intransigente Partei des Trentino eS zuwege bringen wird, die Lösung der Autonomie frage, bei sicherlich vorhandenem Widerstreben der Regierung, bei offenkundiger Widerhaarigkeit der Feudalen und Föderalisten und Clericalen zu errei chen, ohne mit der deutsch-nationalen Partei engere Fühlung zu nehmen, wissen wir nicht und es küm mert uns auch wenig, obwohl wir gerne den Frie den statt des Streites wünschen würden. Gewiß wird sich das Trentino

sich der conciliant denkende Polikiker sehr treffend aus,indem er ganz richtig darstellt, daß die Gewährung derAntonomie an das Trentino einen Theil des großen politischen Programmes der Deutschen Linken bildet, das darauf hinziele, mit Polen und Italienern vereint die Regelung der böhmischen Frage in Angriff zu nehmen. Die pessimistische Ansicht über die Ab- fallSgelüste der clericalen Mitglieder der italienischen National- partei, die im Falle einer Verständigung mit uns Deutschen Platz greifen sollten, theilt

der Schreiber des Artikels nicht; derselbe schätzt die nationalen Gesinnungen des Trientiner Clerus eben so hoch, als wir sie schätzen. Wie richtig dieses Urtheil ist, beweist eine Wiener Korrespondenz des „Popolo Trentino', in welcher den „Tiroler Stimmen' auf ihren „Brief ans Südtirol' deutlich zu verstehen gegeben wird, daß die Partei Bazzanella's gewiß sehr gnt katholisch sei, aber nicht bloß in Worten, wie die Tiroler Clericalen, die die Pflicht der christlichen Nächsten liebe nicht zu kennen scheinen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 24.04.1890
Umfang: 8
und des clericalen Abg. Ebenhoch. Die Führer der liberalen Partei enthielten sich weiterer ErNärungen und die Vertreter der extremen Partei auf der äußersten Linken, hatten das Feld frei, um nach gewohnter Taktik über alle Traditionen des Par lamentarismus sich hinwegsetzen zu können. Die Ab stimmung über den Dispositionsfonds hat bewiesen, dass die bisherige parlamentarische Majorität fort besteht, und dass sie im entscheidenden Momente eS in ihrer Kraft hat, als einheitliche Partei ihre Stimme in die Wagschale

die gegenwärtige Regierung seit der Zeit ihres Bestandes stets bestrebt war, diesen Gedanken zu ver wirklichen. Wenn der dentsch-bömifche Ausgleich jetzt erst auf die Tagesordnung getreten, so liege das in dem Umstände, dass erst die Gegenwart die Möglich keit eines Ausgleiches geschaffen. Mit Recht konnte der Ministerpräsident auf die Schwierigkeiten hin weisen, mit denen jede Regierung in Oesterreich kämpfen muss. Es sei in England leichter zu regieren als in Oesterreich; denn zu dem Gegensatz der Partei

von der Opposition erhobenen Vorwürfe. Sie besagt, dass Graf Taaffe nach wie vor entschlossen ist, kein einseitiges Partei-Regime zu führen, weder ausschließlich im Sinne einer Partei, noch ausschließlich gegen eine Partei, sondern, dass ',daS StaatSinteresse die einzige Richtschnur seines Handelns bleibt. — Was die Abstimmung über den Dispositionsfonds betrifft, so gab auch Heuer sowie im Vorjahre Graf Taasfe die Erklärung ab, dass er dieselbe nicht als Vertrauensfrage auffasse, da er den Dispositionsfonds

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.10.1890
Umfang: 8
verließen den Klub der Unabhkugigkeits- Partei »nd werden ihren Kollektivaustrttt anmel den, nachdem die Partei das von Jranyi einge reichte Parteiprogramm, worin die Personalunion nicht ausgesprochen wird, während Ugron diese Aufnahme wünscht, angenommen. Im Klub der gemäßigten Opposition hielt Appouyi eine Rede, wonach die Partei gegenüber dem Ministerium eine zuwartende Haltung fortbewahren werde. Das gewesene Mitglied der gemäßigten Oppo sition, Franz Fenyvessy, und der bisher keiner Partei

angehörende Graf Engen Zichy find dem Klub der liberalen Partei beigetreten. Der vom ungarischen Finanzminister Wekerle eingebrachte Budgetvoranschlag für das Jähr 1L91 beziffert die ordentlichen Einnahmen mit 363,490.333 fl. die ordentlichen Ausgaben mit 342,571.190 fl. die außerordentlichen Einnahmen mit 5^18.245 Gulden, die außerordeutlicheu Ausgaben mit 26.433.3S3 fl., den gesammteu Eiuuahmeu vou 36SML.583 fl. stehen die Gesammt-Ausgaben von 369.004.S43 fl. gegenüber, wodurch' im Gan zen 4040

; sie werde nach wie vor durch Solidarität und dnrch Unterordnung des Individuums unter die Gesammtheit ihre Auf gabe erfüllen; sie feiere bei der Aufhebung des Ausnahmsgesetzes den höchsten Triumph einer Partei, ihre Unterdrücker geistig erobert zu haben. — Die „Nordd. Allg. Zeitung' schreibt, von dem Verhalten der sozialdemokratischeu Partei werde es abhängen, od es bei der Rückkehr zum gemeinen Rechte und bei dem heutigen Ausmaße der bürgerlichen Freiheit sein Bewenden behalten könne; andererseits werde es des Zusammenwir kens

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.05.1889
Umfang: 10
Heite 2 Iterauer Zeitung. Nr. 114 übersetzen. Ob es nützm wird, wissen wir nicht, aber der bald schwarze, bald rothe Prinz dürste noch gründlicher durch die Erfahrung belehrt werden, daß Seinesgleichen am allerwenigsten Ursache hat, mit dem socialistischen Feuer zu spielen. Wie aus Budapest vom Gestrigen gemeldet wird, hat in der Conferenz der liberalen Partei Tisza betreffs des Rudolfinums eine Vereinbarung dahin vor geschlagen, daß die Partei, falls das Haus die Angelegenheit berathen

zu, welchen auch die Partei annahm. AuS Bukarest kommt die Nachricht von der Entdeck ung eines auf den Prinzen Ferdinand von Coburg anläßlich seines beabsichtigten Besuches in Bukarest geplanten Attentate S. Ein Montenegriner machte die Anzeige und wurde verhaftet. Meraver Tagesbericht. Meran, 17. Mai. Mesitzwechsel.) Der halbe Antheil der Villa Fortuna ist aus dem Besitze der Frau Maria Mar- chetti an Frl. Cordula Jenny übergegangen. Munst notiz.) Im Schaufenster der S. Pötzel- berger'schen Buchhandlung

der liberalen Partei, nämlich : Dr. Florian Blaas, k. k. OLG -Rath mit 376 Stimmen, Dr. Heinrich Falk, Bürgermeister (auf 2 I.) mit 362 St., Dr. Friedrich Stolz, k. k. Univ.- Prof. mit 362 St., Sebastian Fleckinger, Prof.. am Pädag. mit 361 St., Dr. Julius Kratter, k. k. Univ.-Prof. mit 358 St. nnd Dr. Anton Kofler, HK.-Secr. (auf 2 I.) mit 339 Stimmen. Bon den Candidaten der clericalen Partei, welche an Stimmenzahl weit hinter den Candidaten der liberalen Partei zurückstehen, erhielt Othmar v. Riccabona

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.05.1890
Umfang: 8
. Bei Titel 19, Volksschulen, wendet sich Abg. Dr. Beer gegen den Referenten des Budgets, Dr. Kathrein, der die con- feffionelle Schule fordere, und erörtert die geschicht liche Genesis der bekannten Erklärung der Bischöfe. Redner erklärt, dass seine Partei ebenfalls in der Volksschule Moral und Religion verlange, und dass die Behauptung, die consessionSlofe Schule wolle da von nichts wissen, vollständig unbegründet sei. Wenn die Conservativen sagen, sie hätten nicht die Absicht, das Bildungsniveau

herabzudrücken, so sollen sie doch bedenken, dass sie statt der achtjährigen nur die sechs jährige Schulpflicht wünschen; es sei aber bisher noch nicht gelungen, darzuthun, dass man in sechs Jahren dasselbe Ziel erreichen könne, wie in acht Jahren. Redner polemisiert ferner gegen den Abg. Bobrzynski und erklärt, dass die Linke in der Schulfrage keine Eompromiffe mit der Rechten eingehen werde. So lange von der Partei noch ein Mann im Hause sei, werde derselbe auf dem von der liberalen Partei ein genommenen

erhaltene Bestimmung, dass der Un terricht in den anderen Gegenständen von dem Ein flüsse der Religion ganz loSgelöSt sein müsse, mache eben eine religiöse Erziehung unmöglich. Eine sittliche Erziehung könne aber seiner innersten Ueberzeugung nach nur auf christlicher Grundlage bestehen. Seine Partei sei nicht intolerant; sie überlasse es den Ju den nnd Protestanten, ihre Kinder in der Religion zn erziehen, beanspruche aber auch das gleiche Recht sür sich. Sie verlange nichts als die Garantie dafür

in den GebirgSländern, habe sie diese nicht. DaL eben sei der Fehler des gegenwärtigen VolkSschulgefetzeS, dass es ohne Berücksichtigung der Verhältnisse alles nach einer Schablone behandle. Redner spricht zum Schlüsse die Ueberzeugung aus, dass seine Partei ihr unent wegt angestrebtes Ziel in nicht zu ferner Zeit erreichen werde. ES liege die Berechtigung zu dieser Hoffnung in der Strömung der Zeit nicht nur in Oesterreich, sondern in fast allen europäischen Reichen. Die Linke aber möge sich nicht wnndern

, wenn seine Partei ihr gutes Recht nicht auf jener Seite suche, wo sie nur der starren Negation begegne, sondern aus der Rechten, wo man ihr mit Versprechungen entgegenkomme. Titel 19 gelangt sodann zur Annahme: ebenso wird ohne Debatte Titel 20, Stiftungen und Beiträge genehmigt. Der letzte Titel des Capitels 9, Ministerium für Cultus und Unterricht, Administratiou der Studienfonds, ge langt nach einigen Bemerkungen des Abg. Kaiser, welcher die Vorlage eines Ausweis über den Stand der StiftungüfondS anregt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 05.04.1888
Umfang: 8
genommen. Er empsieng um 11 Uhr vor mittags die Mitglieder der Skupschtiua im Palais und erwiderte auf die Ansprache des Präsidenten in längerer Rede, dass er strenge an der Uebereinknnst festhalte, welche zwischen ihm und den Führern der radicaleu Partei im vorigen Jahre zustande gekommen, und dass diese Uebereiukunft daS eigentliche Programm der Thätigkeit der Sknpschtina bilde. Im Nahmen dieser Uebereinknnst könne die Sknpschtina ans daS königliche Wohlwollen rechnen, und der König erwarte, dass

auch die radicale Partei ihren diesbezüglichen Verpflichtungen auf das strengste nachkommen werde. Da die Sknpschtina fast ausschließlich aus Radicalen zusammengesetzt sei, so sei selbstverständlich ihre Ver antwortlichkeit gegen den König und das Vaterland um so größer. In erster Linie sei es die finanzielle Frage, welche die Sknpschtina regeln müsse. Auch diesbezüglich verlange der König nnr das, was bereits durch Uebereinstimmung erzielt wurde. Sodann be rührte der König die inneren Parteiverhältnisse

und die Haltung der radicalen Presse gegen das Ausland und betonte, dass eS im Interesse des Landes und der Partei liege, beruhigend und mäßig vorzugehen und von Provocationen sich zu enthalten. Anspielend aus gewisse in letzter Zeit beobachtete Vorgänge erklärte der König, dass er mit seiner ganzen Energie jene Strömung bekämpfen werde, welche außerhalb der Sknpschtina und der Regierung schalten und walten möchte. Schließlich stellte der König der Fortschritts partei daS Zeugnis au?, dass, obwohl

dieselbe von den Radicalen bekämpft werde, man ihr doch nicht die Fähigkeit und den guten Willen absprechen könne, dem Könige und dem Vaterlande zu dienen; auch die liberale Partei verfüge über fähige und erprobte Männer, und der König hofft, dass auch die radicale als die jüngste Partei sich als regierungsfähig be währen werde. Sehr bemerkenswert ist eine Aeußerung, die der bulgarische Minister Stambulow vor einigen Tagen dem Correspoudeuteu eines englischen Blattes gegenüber gemacht und die folgendermaßen lautet

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 16
Datum: 22.06.1889
Umfang: 16
„Pokrok', elaerfeit« und „Narodni Lisch' anderseit«. die persSnlicheu und sociale« Rivalitäten zwischen den „ ZeitungS-Dhnastien' Skreischoftky und Gregr sammt ihrem beiderseitigen Anhang: die« bildet« fast durch Decennien die eigentliche und einzige Gründlage der Partei-Differenz zwischen Altczechen und Jungczechen. denn da« politische Programm mit böhmischem Staate recht, KönigSkrönung und einer mehr oder minder weit gehenden Sebständiglcit in Gesetzgebung und Ver waltung der „Länder

und jungczechifchen Politik führten erst zu der Aus schließung der Jungczechen aus dem böhmischen ReichS- rathSclub und infolge dessen nun zu der Sprengung des bisher einheitlichen LandtagSclubS der böhmischen Landtagsabgeordneten durch die Jungczechen, welche sich am letzten Sonntag als selbständige politische Partei organisierten, das von den Altczechen still schweigend fallen gelassene staatsrechtliche Programm wieder emporhoben und entrollten und sofort auch mit ihren selbständigen Candidaten

von nun an in unserer Politik mit einem neuen Factor z« rechnen, welcher da« ganz- politische System der Monarchie auf den Kopf stellen möchte. Die Thatsache» werven natürlich auch in diesem Falle über die neue Partei hinweg ihren Weg nehmen, allein ohne mehr oder minder beunruhigende Kämpfe wird sich dieser Proces«, mittelst dessen sich die Jungczechen-Partei uü adsurümu führen muss, nicht abspielen, und darum muss diese neue Partei gründung auch von jedem Patrioten nur auf das leb hafteste beklagt

müsse die Partei sich unzugänglich zeigen: in der Durchführung des Hauptpunktes ihres Program mes. der Wahlreform. Sagasta wird von den Corte« Ar den Entwurf zur Einführung des allgemeinen Wahlrechtes die Dringlichkeit verlangen. Außer der Wahlresorm soll in dieser Session nur noch da« Budget berathen werden; die Session könnte also unter Umständen kurz sein. Im Namen der Majorität er wiederte dem Premier der designierte Eortespräsideat Alonso Martinez in einer längeren Rede

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 14.03.1882
Umfang: 8
, 14. März. Unter dem Titel: „Interessante Symp tome', wird uns aus Wien geschrieben: „Ab und zu wird der Unmuth über die Politik, welche die liberale Partei verfolgt, im eigenen Lager derselben laut. Bei jeder ernsten Gelegenheit sieht sich die Oppositionspresse bemüßigt, einen „Fehler' einzu- gestehen. Eine sorgfältige Sammlung dieser unter schiedlichen Peccavis böte ein überaus lehrreiches Bild. Man hat einen „Fehler' begangen, als man das Cabinct Auersperg in gehässiger, leidenschaft licher Weise

. In der am 6. ds. unter Voifitz des Dr. Kopp stattgehabten Versammlung des „Deutschen Vereines' in Wien beleuchtete der Abgeordnete Gustav von Pacher, einer unserer hervorragenden Industriellen, wieder ein Gebiet, auf welchem die liberale Partei „Fehler' begangen. Er sprach über den Rückschritt der geschäftlichen Ehrlichkeit in Oesterreich und leitete seinen Vortrag mit einer Aufforderung an die liberale Partei ein. bei sich Einkehr zu halten und angesichts der erlittenen Schlappen zu >jcstehen, dass sie in ihrem SUeben

um die idealen Güter der Menschheit die Sorgen um das materielle Wohl etwas zurücktreten ließ. Dies sei eine Folge davon, dass bei dem hervorragenden Antheil, welcher der Jndustriewelt am politischen Leben zufällt, der For malismus eine giößere Rolle spiele, als ihm zu kommt. Solcherweise drohe denn der liberalen Partei ein neuer Verlust durch Abfall des Gewerbestandes, dessen Klagen vornehm abgethan wurden. Redner schilderte dann die Lage der Kleingewerbetreibenden gegenüber der Schwindelproduction

; ebenso eine autoritative Prüfung der Waren, wie dies in Frankreich der Fall sei. Solche Pallia tivmittel werden sich noch viele finden lassen, und es wäre Aufgabe der liberalen Partei, sich mit dieser für den Handwerkerstand wichtigen Frage eingehend zu befassen. (Beifall.) Der Bericht verzeichnet ge- wii'enhast dcn „Beifall.' Ob aber die Partei wirklich „Einkehr bei sich gehalten', ob sie die wich tige Frage eingehend behandelte, — davon weiß er nichts zu erzählen ' In der Sitzung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1890
Umfang: 8
, mit welchen die beiden Hauptparteien des ungarischen Abgeordnetenhauses auf den Sessions abschnitt zurückblicken, dem durch den Zusammentritt der Delegationen ein Ende gesetzt wurde. Die liberale Partei hat daS frohe Bewusstsein voller Kraft und befriedigendsten Einvernehmen«; die mit großem Eifer verbreiteten Legenden von bevorstehenden Spaltungen, von neuen Gruppenbildungen innerhalb dieser Partei, sowie von Intriguen, welche im Interesse TiSzaS an gezettelt worden wären, sind durch unanfechtbare Kund gebungen

und durch Thaten aufs gründlichste wider legt worden. Die ersten Kraftproben auf dem Ge biete der Reformarbeit sind von der liberalen Partei glänzend bestanden worden, und auf dem Boden der sogenannten Kofsuthsrage wurde die Opposition voll ständig geschlagen. Kein Wunder, dass in den Reihen der letzteren Partei offenkundiger MisSmuth herrscht. Bezeichnend für diese Stimmung ist die Thatsache, dass die Opposition, welche bisher daS Bedürfnis empfand, sogar nach jeder größeren Rede eines Partei führers ihreu

erachtet'. — DaS in Her-- maunstadt erscheinende Organ der sächsischen Volks partei veröffentlichte am 6. dS. einen von mehr als 200 Wählern unterzeichneten Aufruf an sämmtliche ReichstagSwähler des früheren KönigSbodenS zur Theilnahme an dem am 17. Juni in Hermannstadt stattfindenden Sachsen-Tage behufs Abänderung deS in den Jahren 1872 und 1881 festgestellten Pro grammes. Unter den Unterzeichnern deS Aufrufes be finden sich außer den NcichStagS-Abgeordneten Dör, Filtsch, Kaiser, Meltzl, Salmen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1882
Umfang: 8
erregt insbesondere der Umstand große Auf merksamkeit, dass bei der Abstimmung über den Z S4 der Wehrgesetznovelle, betreffend die Auswan derung, 14 verfassungstreue Pairs mit der Rechten und der Mittelpartei und gegen 19 ihrer Partei genossen für die von der Regierung verfochtene Fassung des Paragraphen stimmten. Es ist dies ein nicht zu verkennennder Erfolg des Cabinets. Infolge der vorgedachten Umstände dürfte die öffentliche Auf merksamkeit in der nächsten Zeit sich in erster Linie

den Ergänzungswahlen in die Reichenberger Han delskammer und in die Laibacher Stadtvertretung zuwenden. Bei den ersteren wird sich diesmal auch die czechische Partei betheiligen und bei den letzteren wendet die slovenische Partei alle Kraft auf, um ihren Candidaten zum Siege zu verhelfen. Besser als in Laibach steht es in Linz um die liberale Partei, die bei den eben stattgehabten Gemeinderciths- wahlen alle ihre Candidaten durchgebracht und der conservativen Partei sogar einige Sitze abgenommen hat, so dass

eben das in seiner Mehrheit conservative österreichi sche Abgeordnetenhaus, welches eine Reform des ebenso komplicierten wie engherzigen Wahlgesetzes zum Neichsrathe vornahm und in liberalster Weise unter dem Widerstande der liberalen Opposition den Census für die städtischen Wähler von 10 auf 5 fl- herabsetzte. Bei dieser Gelegenheit zeigte es sich wie der schlagend, dass die liberale Partei, wenn ihr Classeninteresse ins Spiel kommt, ihren »ewigen' Principien brüsk ins Gesicht schlägt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1891
Umfang: 8
, daß sie ein lebhaftes Jnteresss für die sociale Frage an den Tag lege, indem sie Einsicht in Protokolle der seit einiger Zeit eröffneten Untersuchung über die Lage der Arbeiter zu nehmen gewünscht, um sich mit den betreffenden Verhältnissen eingehendst ver traut zu machen. Die Einfuhr einer bewaffneten Volkswehr ist in Serbien von Seite der jetzt herrschenden radikalen Partei bewerkstelligt worden. Sämmtliche Reservisten wurden mit Gewehren betheilt. Man gibt zur Be schwichtigung der Grenzländer für diese Maßnahme

die Auslegung, daß es sich bloß um die innere Partei politik handle, weil die Radikalen bei etwa für sie un günstigen Partei-Verschiebungen im bewaffneten Volke einen Rückhalt finden wollen. Allein das hitzige serbo- slavische Blut und der Umstand, daß Rußland durch freigebige Sendungen von Waffen und Munition die serbische Wehrkraft außerordentlich stärkt, legt auch den Nachbarn nahe, dagegen ans der Hut zu sein und ent sprechende Vorkehrungen zu treffen. In England hat sich, wie statistisch festgestellt

wieder hersvllt. Der ins Autland wegen gerichtlicher Verurthe.lung entwichene irische Abg. O'Brien hat mit Parnell in Boulogne nicht vergeblich verhandelt. Auch der gegen Parnell als zeit weiliger Führer gewählte Abg. Mac Carthy bot seine Hand zum Ausgleiche. Dieser oder T»llon werden künftig als Führer der wieder geeinigten Iren-Partei betrachtet, während Parnell sich vorläufig ins Privat» leben zurückziehen will, wenn die englische Partei Glad- stone's eine annehmbare Lösung der irischen Frage zu sagt

- prüsnngcn der staatlichen Maschinenführerfchnle. Von den 17 Schülern deS staatlichen Licrums fielen 10 bei der Prüfung, während von den 13 Zöglingen der Schulbrüdcr 15 dieselbe bestanden. Aus Amerika schreibt man, daß sast alle Indianer häuptlinge sich bedingungslos unterwarfen. In Irland theilt das Partei-Organ O'Brien'S mit, Parnell habe eingewilligt, zurückzutreten. Der russische Kaiser hüt einen Cultusminister er nannt, welcher ein fanatischer Großslave ist. Finnland und Polen werden sicher

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1888
Umfang: 8
-Ministenum zu Stande gebracht hat!' Die neugeschaffene Partei, „die vereinigte deutsche Linke', zählt jetzt schon 112 Mitglieder; sie ist augenblicklich die stärkste Partei im Hause, und da sie von Fall zu Iall Fühlung nicht mir mit der deutschnationalen Ver einigung, sondern auch mit andern Klubs des Hauses suchen wird, so ist die Bedeutung des parlamentarischen Ereignisses, das sich vollzogen, schon in diesem Umstände ausgedrückt. In den leitenden Kreisen des neuen Klubs zweifelt

man nicht, daß die eben erreichte Einigung nicht nur für den Augenblick gewonnen ist. sondern daß sie auch der Zukunft gilt, sobald die Deutschen wie der einmal berufen sein sollten, die ihnen gebüh rende Rolle in der Regierung zu erhalten. Sehr brachtenswerthZi'm dieser Richtung ist, daß kein Mitglied des rechten Flügels durch die Vereini gung der Partei entfremdet wurde, und als sehr erfreulich wird es angesehen, daß die Deutschböh men bi: auf vier Mitglieder der neuen Partei angehören. Vcntsches Nüch

für die Einbuße, welche das öffentliche Leben in Preußen durch die fortbestehende reaktionäre Mehr- ieit im. Landtage erleiden kann. Allerdings läßt ich zur Zeit noch nicht übersehen^ ob die extremen Elemente in der konservativeu Partei durch die gemäßigteren zurückgedrängt worden sind. Das scheint indeß nur in -recht geringem Maße der Fall zu sein. England. (Gegen den Sklavenhandel.) Im Unterhause kündigte Sydney Buxton an, er werde demnächst den Antrag stellen, daß es an gesichts der zunehmenden Verwüstung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.04.1891
Umfang: 8
, daß die Mehrheit derselben das fortschrittliche Banner hochhält — mit in den Reihen der antise mitischen Partei marschiren sehen, die sich zum Fuß- schemmel jener Reaction macht, deren Feldgeschrei die alte Kircheuschule ist. Aehnlich geht es mit der jüngeren Beamtenschaft, die zum Theil vergessen zu haben scheint, daß es die fortschrittliche Partei war, welche allzeit die Interessen der Beamten treu wahrte, während die Gegner des Fortschrittes auch immerdar die Gegner eines selbstständigen, selbstbe wußten

jener Partei ziehen, welche die horizontale Schichtung der Gesellschaft zum Ideale erhoben, deren Mitglie der in den wenigen Tagen, welche das neue Parla ment zählt, bereits zweimal Gelegenheit genommen haben, die pflichttreue Beamtenschaft zu verdächtigen. ES ist keine Frage, daß die derzeitige rückschritt liche Bewegung einen socialen Untergrund besitzt, daß sie das Sammelbecken ist für alle Unzufriedenen. Um so mehr muß immer wieder daraus hin gewiesen werden, daß die neuen Propheten zwar groß iin

Versprechen, aber klein in der positiven Arbeit sind, daß sie Jedem bisher nur Steine anstatt des Brodes zn geben vermochten ; immer wieder muß daranf hingewiesen werden, daß die wahre Fürsorge für die Bedürfnisse der einzelnen Classen, wie der Gesammtbevölkerung stets bei jener Partei zu finden war und ist, die sich nicht nur fortschrittlich nennt, sondern auch fortschrittlich ist. Wer sich nicht durch die Phrase bestechen läßt, sondern nach Thaten ur theilt, wer nicht vollständig die Vergangenheit ver

gißt, der wird leicht erkennen, wer es mit ihm gut meint, wenn auch gerade Derjenige, der ernst ge nommen werden will, nicht im Stande sein kann, im Handumdrehen die Welt auf den Kopf zu stellen. Politische Uebersicht. Meran. 2». April. Das Abgeordnetenhaus hat sich in seine« 8. Sitzung am 27. April mit dem Antrag Hajek, betr. die Sonntagsruhe der Hanvelsve- dien steten beschäftigt, bei welcher Gelegenheit, während der Abgeordnete Siginund die liberale Partei gegen die Anwürfe der Antisemiten ver

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 13.02.1886
Umfang: 12
litik der Opposition ist die Politik der leeren Worte, die wohl Gewicht hatten, als der Constitutionalismus in Oesterreich noch in den Windeln lag, die .aber fruchtlos Verhallen in so ernsten Zeiten wie es die gegenwärtige ist. Vom deutschconservativen Standpunkte aus muß man den totalen Verfall einer Partei tief beklagen, die den größten Theil der deutschen Bevölkemng rchräsentirt. Allein im Augenblicke können die Deutschconservativen nichts thun, als darüber zu wachen daß dem Deutsch- thum

Ende März werden sich Heuer zum ersten Mal die sogenannten Fünfgulden männer betheiligen, welche durch die liberale Partei so lange von der Wahlurne ferngehalten wurden, bis Graf Taaffe und die konservative Partei ihnen den Weg hiezü bahnten. Diese Theilnahme der kleinen Leute wird von den erbgesessenen Pächtern des Liberalismus gefürchtet und darum wird jetzt eine fieberhafte Thätig keit entwickelt, nm doch den Sieg zu erringen. Besondere Angst erregen die antisemitischen Bestrebungen

sich beeilt, seine Ersparnisse zu reclamiren? ^ Spanien. Wie wir aus Madrid vernehmen, ist dort ein Central-Club der orthodoxen konservatives Partei gebildet worden. In seiner Eröffnungsrede ap- pellirte Senor Canovas, der Präsident desselben, an den Patriotismus der Partei, welche er als den Haupt, saktor in Allem betrachtet, was die Wohlfahrt des Landes und die Sicherheit der konstitutionellen Mon archie in Spanien betrifft. Portugal. Die Verlobung des Prinzen von Bra- ganza, des Thronfolgers

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.03.1884
Umfang: 8
mit fol gender Tagesordnung statt: 1. Vortrag aus dem Einlaufe, sowie über die Erledigung der Currentien. 2 Gutachten der Kammer über den Gesetzentwurf: über die Verpflichtung der Mengenangabe bei Innsbruck, 28. März. In preußischen Abgeordnetenkreisen wurde vorgestern mit Bestimmtheit erzählt, im Bnndesrathe sei auf Grund der bezüglichen Forderung im Pro gramm der deutschen freisinnigen Partei die Frage angeregt worden, ob eine Erklärung der verbündeten Regierungen über deren unveränderte Stellung

der Presskreiheit ausgesprochen. Bei einer tagszuvor stattgehabten Versammluug der oppo sitionellen Gruppe» wurde die Fusion der conserva tiveu und der liberalen Partei Sterne-cu endgiltig beschlossen. An Stelle der beiderseitigen Organe „Aniele Public' und „Timpul' wird künftig nur Ein gemeinsames Blatt erscheinen und schon in seiner ersten Nummer ein Manifest der vereinigten Oppo sition publicieren. Waren, welche in geschlossenen Packstücken in den Handel kommen; d. über die Strähnlänge und Fein- Heits

. — Die Curliste von Gries Nr. 6 weist 189 Parteien mit 370 Personen aus. Simone iVleo uancdev tlukste!.', !! iN tNl!5» I a»e!» 3. ZNera»», 23. März. Die nahe bevorstehenden Gemcinderathswahlen beschäftigen gegenwärtig alle Gemüther. Die Agitationen hiefür find bereits in vollem Gange und werden um so eifriger, betrieben, als seitens der liberalen Partei ein Compromiss mit den Conservativen, wie solcher bei früheren Wahlen mehrmals stattfand, von vornherein entschieden ab - gelehnt wird. Die Conservativen

, welche einer fried- lichen Einigung in Betreff von Candidaten, auf welche beide Parteien ihre Stimmen abzugeben hätten, nicht uugern das Wort reden möchten, sind infolge dessen genöthigt, ebenfalls eine eigene Candidatenliste auf- '','d' zustellen. Da die Zahl der Wähler sich bei der dies- maligen Periode auf mehr als 600 beläuft, so sind'v' für die neue Stadtvertretung nach ZH 14 und 15 der ^ Gemeindeorduung 24 Ausschussmitglieder und zwölf, Ersatzmänner zu wählen. Von jeder Partei dieselbe Anzahl aufgestellt

, ergibt daher Heuer die Candidaten-! liste die für eine so kleine Stadt wie Meran gewiss tattliche Zahl von 72 Personen. Man ist in uu-^-.>',7' eingeweihten Kreisen ziemlich gespannt auf die Namen dieser 72 Candidaten, da über letztere von keiner Partei bis heute etwas in die Oeffentlichkeit gegeben wurde. — Am verflossenen Mittwoch ist wieder ein an der Bahnstraße gelegenes nenerbautes Hotel ersten Ranges eröffnet worden, von dem ich bereits früher ' gemeldet, dass es den Name „Tiroler-Hof' halten

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.11.1889
Umfang: 8
. Kr. 2S7. Freitag, den 8. November 1889. 28. ZahiMF Die Arülttitr Zleisammlinig. Meran, 7. November. „Ich darf wohl diesen Tag als einen denkwürdi gen in der Geschichte der deutschen Partei in Mähren bezeichnen. (Die VersaimnUmg, welche sich von den Sitzen erhoben hat, bricht in stürmischen Beifall aus.) Wir alle sind durchdrungen von dem Bewußtsein, daß auch jene Elemente, welche vielleicht in übelver standener Auffassung unserer Bestrebungen, sich bis her von uns ferne gehalten haben, nun zur Theil

nahme an unserer politischen und nationalen Arbeit sich uns anschließen. (Stürmischer Beifall.) Ich conftatire, daß in der heutigen Versammlung nicht eine Stiinme sich erhob, welche diese erhöhte und verstärkte Einigkeit nicht freudig begrüßt und nicht als Fortschritt unserer Partei-Organisation anerkannt hätte. (Allseitige Zustimmung.) Ich glaube nur die Hoffnung aussprechen zu sollen, daß der Vorsatz gegenseitigen Vertrauens und Wohlwollens nicht schwinden werde und daß unsere Action in der That

, wie sich trotz Meinungsverschie denheiten die Einheit und Eintracht ganz gut her stellen läßt. Das scheint uns ein für die Deutschen in Oesterreich sehr bedeutsames Resultat, und um es gleich zu sagen: das Verdienst, daß es erzielt wurde, gebührt den beiden Führern Sturm und Chlumecky. Insbesondere hat der letztere Herr Abgeordnete, der sich, wie er dies immer gethan, als Vertreter des rechten Flügels der Partei bekannte, sofort freudig einer starken Vertretung der jüngeren Elemente im Vollzugs-Ausfchufse

der Deutschen in unseren! Staats wesen und speciell die Parteiverhältnisse in Mähren besprach, verdient diese Versammlung hauptsächlich deshalb allgemeine, weit über die Grenzen unseres Kronlandes hinausgehende Beachtung, weil die, ins besondere von der deutschen Parteiführung in selbst loser Weise angestrebte Ausgleichung bestehender Ge gensätze, hauptsächlich in Folge des klugen Vorgehens der Führer Dr. Sturm und Freiherr v. Chlumecky, der als Vertreter des rechten Flügels der Partei gleichfalls

in entgegenkommendster Weise für die Versöhnung zu Tage tretender Differenzen sprach, thatsächlich gelungen ist. Dank dieser Versammlung scheint nun in der Erweiterung des Parteicomites eine Grundlage gesunden wordeil zu sem, auf wel cher das Werk der Festigung des angebahnten Freund schaftsverhältnisses zwischen den Vertretern der alten und der jungen Parteirichtung erfolgreich gefördert werden kann. Die radicalen Elemente konnten sich gestern überzeugen, daß die deutsch-mährische Partei leitung aufrichtig bestrebt

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