- kulturell" gewählt. Was natürlich nur ein müßiges Spiel mit Worten ist, denn der Verein wird so und anders das anstreben, was er als Ziel im Auge hat: nämlich die katho lische Jugend, soweit sie es nicht schon ist, ins monarchisti sche Fahrwasser zu steuern. Was man schon an dem beson deren Eifer erkennt, mit dem sich einzelne monarchistische Drahtzieher innerhalb der christlichsozialen Partei der „Ost märkischen Sturmfcharen" annehmen. Der „Tiroler Volksbote", der in der letzten Zeit beson ders oft
und gern aus der christlichsozialen Reihe tanzt, hat bekanntlich das Verbot der „Oftmärkischen Sturmscharen" dahin kommentiert, daß es auf Veranlassung der christlich- sozialen Partei erfolgt sei, da diese Neugründung einzelnen Parteiführern in Tirol und anderswo unang-nehm sein soll. In dieser Auslegung liegt ein scheinbarer Widerspruch. Nach ihr sieht es so aus, als ob die christlichsozialen Bonzen von den „Ostmärkischen Sturmscharen" deshalb nichts wissen wollten, weil sie, eben diese Bonzen
Einfluß zugunsten der einen oder anderen 1 politischen Partei ausüben. Mitglieder der katho lischen Jugendorganisationen dürfen nicht vergessen, daß die Interessen der Partei vor den erhabenen Inter essen der Kirche stets zurücktreten müssen. Vom Tschechoslowakischen inS Oesterreichische über setzt, heißt das, was der Papst da den Priestern und den katholischen Jugendlichen ans Herz legt, nichts anderes, als eine Verurteilung der Methoden, wie sie bei uns die christ- ( lichsoziale Partei praktiziert
. Für die Christlichsozialen kommt vor allem die Partei, dann lange nichts, schließlich die Kirche. Vorausgesetzt, daß die politische Taktik die Reihenfolge nicht auf den Kopf stellt. Bei Wahlen hat die Kirche, hat die Religion den Primat. Da ist die Religion das Mittel zum Zweck, die Wähler mit religiöser Gefühls einstellung für die Partei einzufangen. Die Religion ist also gleichsam der Köder, mit dem die Christlichsozialen auf den Wählerfang ausgehen. Ein echter österreichischer Christlichsozialer
könnte sich das, was der Papst von den tschechoslowakischen Katholiken verlangt, in der Praxis unserer Christlichsozialen kaum vorstellen: Kein parteipolitischer Einfluß der Priester auf die Jugend! Katholische Aktion und christlichsoziale Partei — zwei Paar Stiefel! Zurücktreten der christlichsozialen Partei interessen hinter denen der Kirche! Nein, nein, das ginge gegen die Parteitradition der Christlichsozialen! Die Kirche absolut, wenn sie der kapitalistischen christlichsozialen Partei den Willen tut