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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1904
Umfang: 8
) 30 k. Wv. 84. Brixen, Dienstag, den ;2. Iuli ^0^. XVIl. Jahrg. Die ChristlichsoMlen nm eine Wiener Partei? Wir geben im folgenden den Hauptinhalt Her Rede des Herrn Reichsratsabgeordneten Dr. A. Geßmann wieder, die er bei der Wähln Versammlung in Brixen am 4. Juli gehalten hat. „Gern habe ich,' bemerkte Dr. Geßmann eingangs seiner Rede, „die Einladung meines Kollegen, des Herrn Abgeordneten Schraffl, und des Herrn Bürgermeisters von Brixen, Doktor v. Guggenberg, angenommen; denn ich halte es für die Pflicht

eines Angehörigen des engeren Kreises unserer Partei, aufklärend zu wirken. Ich wünsche auch, daß hier Einwände und Ent gegnungen vorgebracht werden.' Man bezeichnet die Christlichsozialen in gewissen Kreisen als Katholiken zweiter Ordnung. Gegenüber diesem Vorwurf wies Dr. Gegmann darauf hin, wie vor 20 Jahren in der Neichshauptstadt die Priester verachtet und verhöhnt wurden, heute aber überall ehrfurchtsvoll gegrüßt werden; wie früher die Kirchen dort leer standen, heute überfüllt sind. An der Jmmakulata

unberechtigt und unwahr. Die Stadt Wien hat ein Jahresbudget vouüber 160 Millionen und zahlt allein über 43°/„ der Personal-Einkommensteuer. Wir haben in Oesterreich nur drei aktive Kron länder: Niederösterreich, Böhmen und Mähren, welche für die anderen Kronländer aufkommen. Wir in Niederösterreich tun dies ja gerne. Ferner sagt man mitunter: Die christlich soziale Partei ist nicht für die Bauern. Auch das ist ganz falsch. Die Wiener Christlich- sozialen haben es verstanden, auch die Interessen

der bäuerlichen Bevölkerung zu wahren, weil sie wohl wissen, daß eine gut gestellte Bauernschaft der beste Abnehmer für die Handels- und Gewerbe treibenden der Städte ist, nach dem alten Spruch: »Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt.' Und die niederösterreichischen Bauern haben es auch erkannt, daß die christlichsoziale Partei ebenso skr die Städte wie für die Landbevölkerung paßt; sie haben bei den letzten Landtagswahlen mit erdrückender Mehrheit in allen 21 Bezirken Hnstuchsozial gewählt

, weil sie überzeugt waren, daß die Interessen der bäuerlichen Bevölkerung m keiner anderen Partei besser gewahrt sind. Wien ist die einzige Millionenstadt, welche gegen die Umsturzbestrebungen der «ozialdemokraten Widerstand geleistet und Wen einen starken Damm entgegengesetzt hat auch auf religiösem Gebiet. Verdient das nicht Dank ? Die christlich soziale Partei hat den Volksgeist in die Bahnen echt konservativen Sinnes gelenkt und hat eine Schutzwehr ge troffen für Thron und Altar. Wir haben unter den größten

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 09.03.1910
Umfang: 8
wird, dars erdoch nicht Abgeordneter werden und zwar deßhalb nicht; weil- er nicht christlich-sozial ist. Auf die persönliche Tüchtigkeit wird garnicht geschaut, sondern nur aus sdie Partei; die persönliche Tüchtigkeit des Kandidaten gilt gar- nichtS mehr, sondern nur die Partei! Es wird den Leuten vorgemacht, wenn der Abgeordnete nicht der christlich-sozialen Partei angehört, so richtet er nichts aus. Um das zu beweisen, werden im „Tiroler' und anderen christlich sozialen Zeitungen eine Menge

Errungenschaften aufgezählt, welche die christlich-soziale Partei erreicht haben soll, daS stimmt aber durchaus nicht; denn sürS erste find das Errungenschaften, welche nicht die christlich-soziale Partei als solche verlangt hat, sondern es sind daS alles Forderungen, welche die in der agrarischen Vereinigungen vertretenen feindlichen Abgeordneten aller Nationen stets urgiert haben. Zweitens haben im ReichSrate etwa ja nicht alle christlich-sozialen Abgeordneten dasür gestimmt, sondern nur die Vertreter

, die Reichsmeinsteuer, sür welche sich auch die Tiroler christlich-sozialen Abgeordneten offen aussprachen — da werden wir sehen, was die Partei macht; die mit den Italienern vereinbarte Hinausschiebung der Vinschgaubahn; das vom christ lich-sozialen Handelsminister Weiskirchner einge brachte, gerade aus die Vernichtung der Bauern ab zielende Enteignungsgesetz sür die Bauerngüter beim ^ Baue von Fabriken usw. DieS alles sind wirtschaft liche „Errungenschaften', welche die christlich-soziale ! Partei dem Lande

gebracht und bei denen die christ lich-soziale Reichspartei, wacker mitgeholfen hat. Und gerade mit d i esen Leistungen der Partei können wir nie und nimmer einverstanden sein und deshalb wollen wir einen Abgeordneten, der da mit der Partei nicht durch dick und dünn geht. Aber wir haben noch viel größere Klagen und Beschwerden gegen die Partei. Diese Partei hat das katholische Mandat im Kreise Meran- Kaltern den Liberalen ausgeliefert; da hilft keine Ausrede. Die Partei hat den Apostaten Kawka trotz

der Warnungen der Konservativen angestellt und ihn erst entlassen, als sie den Unmut deS katholischen Volkes sah. Die Partei hat im Land tage ein energisches Austreten gegen Wahrmund aus Liebedienerei gegen die Regierung verhindert; der Parteiführer Schraffl hat in MalS den geradezu verblüffenden Ausspruch getan, vor dem jeder katholisch denkende Mann im Innern erbeben muß: „Ob ein Prostestant oder Jud Katholik wird, oder ein Katholik vom Glauben abfällt ist dem Charakter einerlei.' Die Partei hat im Reichs

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 13.12.1895
Umfang: 10
AM ». ^riSeuer Hhrsmk/ VII!. wäre ohne die vorhergehende antisemitische Be wegung? Wer den katholischen Charakter Oesterreichs will, wer der Loge und In ternationale gegenüber Kirche und Staat für den bevorstehenden schweren Kampf stählen will, wer die großen Massen der productiven, der Berufs stände materiell und moralisch aus den Fangarmen der Socialdemokratie retten will, wer mit einem Worte nicht die NerfndtMg will, muss jener Partei Dank wissen, die mit Opfermuth in un eigennütziger Weise

das große patriotische Ziel verfolgt hat, ihr Vaterland wieder christlich und die Bewohner zufrieden zu machen. Man sollte aber auch den Muth haben, diesen Dank nicht nur im stillen Kämmerlein zu zollen, sondern auch offen zu loben, was zu loben ist. Dabei möchte ich auch tadeln, was zu tadeln ist; denn nichts auf Erden ist vollkommen, und die Aus schreitungen einer Bewegung werde ich nie recht fertigen, wenn ich sie auch begreifen kann. Auch bekenne ich offen, dass wir der Taktik dieser Partei durchaus

! bei der Katholischen Volkspartei und den Antisemiten.) Wenn die Re gierung wüsste, wie fehr das officiöse Denun cianten- und Nadererthum der Volksseele verhasst ist (Sehr gut! bei der Katholischen Volkspartei und den Antisemiten), sie würde ihr offiriöses Vressburea« anders instruieren und den dies bezüglichen semitischen Lieblingsneigungen ent gegentreten. Wie ist esmöglich,fürdenDispositions fonds zu stimmen, dessen Presse uns in solcher Weise verdächtigt? Bei aller Sympathie für die christlichsociale Partei

werden wir uns jedoch unsere volle Unabhängigkeit auch ihr gegenüber wahren. Politische wie territoriale Verschieden heiten bedingen für uns unsere vollste Unab hängigkeit. Wir haben unsere eigenen politischen Ziele als Katholische Volkspartei. Wir hoffen, dass manche der alten befreundeten Parteien in diesen Zeilen kein Hindernis finden werden für die Forldauer alter Beziehungen. Wir hoffen auch, dass die christlichsociale Partei in unserer Selbst- ständigkeit kein Hindernis unserer freundschaft lichen Beziehungen

erblicken wird. Mit großem Eifer bekämpft die antiliberale Partei die jüdische Presse, gewiss ein löbliches Unternehmen, da auch der vergiftende Einfluss dieser Presse an unseren politischen und socialen Miseren Schuld ist. Es ist eine wahre Friedensaction für die Völker Oesterreichs, wenn diese Presse in ihrer Macht gelähmt wird. Selbstverständlich schwebt mir hiebei gewiss nicht die Knebelung der Presse vor Augen. Ich bin im Gegentheil, soweit es mit autoritativen, gesunden Principien vereinbar

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1909
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 18. August 1L09 „Freistatt- seine Ausführungen aufnimmt. Was wir uns aber auf keinen Fall gefallen lassen, ist der Ton, welchen er in einem mit dem Titel „Der Bruderzwist in Tirol' überschriebenen Artikel in Nr. 13 vom 17. Juli 1909 über die konserva- tive Partei in Tirol anschlägt. Er bespricht unter dieser Aufschrift die vor einigen Monaten erschienenen „Stichproben'. Insoweit er die „Stich- proben' an und für sich bespricht, geht die Sache die konservative Partei

als solche nichts an. Die „Stichprobett' find von einem Privaten aus eigenem Antriebe, ohne Auftrag von Seite der Partei, ver faßt und veröffentlicht worden und legen die Ent stehung und die Entwicklung der christlich-sozialen Partei in Tirol und die prinzipiellen Unterschiede der konservativen und christlich-sozialen Partei klar und unwiderleglich dar. ES hat noch niemand probiert, diese ruhigen und sachlichen Ausführungen zu widerlegen. Wenn der Verfasser dieses Artikels eingangs sagt, eS sei durch das Erscheinen dieser Schrift

der Katholikentag in Frage gestellt worden, so ifl das nichts als eine Einbildung solcher Leute, welche die Wahrheit nicht vertragen. Alle Behaup- tungen der „Stichproben' sind mit Zitaten und Parteibeschlüssen und Parteikundgebungen erhärtet. Doch solche Beweise läßt der Schreiber in der „Freistatt' nicht gelten, weil sie nicht „historisch' sind. Basta, das ist seine Ansicht. Nur möchten wir gerne wissen, in welcher Weise man sich ein Urteil über eine politische Partei bilden

, gegen die ganze konservative Partei als solche erhebt. Diese Anklagen gegen die konservative Tiroler Partei find um so schwerer, weil sie in einem Blatte veröffentlicht werden, welches in ganz Oester reich und weit über Oesterreichs Grenzen hinaus in den besten kirchlich und patriotisch gesinnten Kreisen gelesen wird. Durch seine geradezu unerklärlichen Anschuldigungen hat Direktor Nagele die konserva tive Tiroler Partei in ganz Oesterreich und weit über seine Grenzen hinaus in allen kirchlich und patriotisch

gesinnten Kreisen auf das schwerst<beschul- digt. Er hat eine Partei mutwillig verdächtigt, welche die alte katholische Landespartei ist und bisher Tirol im In- und Auslande in hohen Ehren erhalten hat. Wir wundern uns, daß gegen solche Angriffe noch kein flammender Protest erschienen ist. Wir können nicht länger schweigen, sonst könnte es den Eindruck machen, daß wir uns gegen so schwere Anklagen nicht zu reden getrauen. Hoffentlich wird man uns nicht sagen, daß wir durch eine solche Erwiderung

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 21.05.1910
Umfang: 10
Partei sein. Vor Monaten haben die christlich-sozialen Blätter die Konservativen noch gehöhnt, wegen der 848 An hänger, über die sie noch in Tirol verfügen. Da sind dann 1000 bei der Landtagswahl dazuge kommen und jetzt sind abermals 4000 Konservative auf den Plan getreten. Nun ist den Spöttern der Uebermut vergangen und Kleinmut und Aerger sind an dessen Stelle getreten. Die konservative Partei in Tirol befindet sich aufgewaltigemVormarfch. Sie ist nicht mehr aufzuhalten und sie wird endlich

in Wien find nämlich äußerst fromm und so haben die Weltklugen herausgefunden, daß die „Neuen Tiroler Stimmen' die Sittengesetze ver letzt haben. Wehe, Wehe, dreimal Wehe! „Infolge der unerhörten Angriffe der konserva tiven Tiroler Zeitungen auf die christlich-soziale Partei, zumal deren Führer (vergleiche den Leit artikel der .Neuen Tiroler Stimmen' vom 11. Mai), wodurch dieselbe in der srivolsten Weise religiös .verdächtigt und persönlich verunglimpft wurde',' so schreibt gestern der „Allgemeine

zu üben an dem Volksbetrug, den die christlich-soziale Partei in Tirol begangen hat, weil sie sich die Freiheit ge nommen haben, klipp und klar aufzudecken, was diese „volksrettende' Partei geleistet oder, besser gesagt, nicht geleistet hat, trotzdem sie im tönend- sten Brustton verkündet hatte, daß daS goldene Zeitalter anbrechen werde, wenn nur einmal die Konservativen aus dem Regierungsschiffe draußen sind. Nichts anders haben die konservativen Zei tungen getan, als das Treiben dieser Partei

Tiroler Moral bleiben werden. Beherzigenswerte Worte. Das der christlich-sozialen Partei sehr befreun dete Wiener „Valerland' schreibt über die Reichs ratsersatzwahl im 13. Wahlbezirke folgendes: „Die Reichsratsersatzwahl in Südtirol hat ein wesentlich anderes Ergebnis gezeitigt, als man christlich-sozialerseits prophezeit hatte. Nach den Behauptungen der christlich-sozialen Wortführer sollte sich die konservative Partei in voller Aus lösung befinden und sollten alle Versammlungen, die christlich

-sozialerseits während des Wahlkampfes in diesem Wahlkreise abgehalten wurden, einen glänzenden Erfolg der christlich-sozialen Sache be- deutet haben. schen beiden Parteien saßen die Gemäßigten, welche keiner Partei vollständig angehören wollten, und der größte Teil der Gemäßigten schien sich heute dazu ermannt zu haben, gegen Robespierre auszu- treten, denn der Ausruf Talliens wurde von den selben vielfach mit Bravorufen begleitet. Die An hänger RobespierreS merkten jetzt, daß sie in der Minorität seien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 02.03.1907
Umfang: 12
W Seite Z 5t „Der Tiroler' SamStag 2. März 1907 klug sind, werden sie sich bald der großen Reichepartei angliedern. Und zwar mit all ihren guten Eigenschaften, Das Verhängnis des TodeS ist von der (konservativen) Partei ja unabwendbar, die „alte Garde snrbt', ist ein — konservatives lHeständniL. Es wäre darum ehrenvoller für dieselbe, freiwillig sich einzufügen in die christlich: Reichspartei, die in: Grunde dieselben katholischen Prinzipien hat, statt mit trotzigem Stolz so lang wie möglich

in die ölten verwelken Partei Ansichten sich ein zukapseln. Zum Schills, sei bemerk:, daß man für das Scheuern der Wiener Konferenz keineswegs die Pancisährer veraniwonlich macken kann. Das har Dr. Schöpfer mit vor züglicher Begründung im „Tiroler' dargetan. Ein Kompromiß is: in der Tat Tacke einer großen Parteikonferenz. Ddnc Frage sind jene in dcr Mehrzahl, die da glauben, nur durch die Wahlen könne Friede gemach: werder. Schill '^5 5edn:ar, l Von Seite der hiesigen Tcuuchradikalen > ivar für gestern

ia!e Re:w5par-ei is: allen halben schon eifrig :n der Wahlaguatron. Mit irischer Arbeuslust baden die Par-eisührer rn allen Grönländern ringesetz:, zielbewuM stt!rsiic> die Partei voran, auch solche Bezirke in den 5!reis ihrer Tätigkeit einbeziehend, welche bisher im Banne dcS Liberalismus oder Radikalismus schmachieren. Dom Erzgebirge bi<^ h'.aab zu den südlichsten Lodden deutscher Kalnir, oo.':? Boden''ee bis hinüber ai: die llZellen der Weichsel svaunen siez dereitS die Angriff'-- nellungen

der christlichsvzialen Acich-varrei. Nocl, ist nicht alles geschehen, aber doch schoa viel. Von den >.U ttand'.dauiren sür Wien und Niedcrosterreich ist die übergroße Mchr- Heu erledig!, in Nord und Westböhmen sind acht Kandidaturen bereit «resichert, andere, an ebenso gewichLigen Posten uocd vor der Ent> scheidung^ In Mähren und Schlesien sind schon süns chrisilichsoz.ale Bcwerder in den Wahlkamp) eingeireien, während die junge christlichioziale Partei Sieieruiarks in zehn S:a5t- und Landbezirken sih am Kampfe

mindestens ans die Herbeisnhrnng von Stich wahlen gcrichtei -ii^ — Die christlichioziale Partei wirü l^ei den kommenden Wahlen mit zirk>,i I r! > > er n sl l i ch e n Kandid a t u r e n aus den Plan treten, eine Zahl, die keine andere deutsche Partei annähernd erreich:. Gcwis; richtet sich der Angriff ans ein: lange Reih!- von Posten, die nick: aus den ersten Sturm fallen werden — daraus kann es aber einer Partei, die nicht sür Augenblickserfolge, sondern sür bleibende große Ausgaben berufen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1910
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 23. März 1L10 Gewalt kommt man zum Frieden und nicht durch' Unterdrücken einer im Volke alteingewurzelten und berechtigten Partei, sondern durch Ausgleichen und im Wege der gerechten Anerkennung. Persönliche Vorteile wäre das allerletzte, was ihn zur An nahme der Kandidatur hätte bewegen können. Die politische Leiter war ihm schon wiederholt ange lehnt — auch 1907 hier und im Oetztal — er hat sie nicht bestiegen, sondern er hat sich von der Politik serngehalten

der Gerechtigkeit und gegenseitigen Duldung ist der Friede unter den Nationen zu suchen, aber nicht in der Weise, daß sortgesetzt die Deutschen den andern den Frieden abkaufen. Ein weiterer Pro grammpunkt ergibt sich aus den wirtschastlichen Interessen der Wähler. Tirol ist überwiegend Bauernland und so hat der Landgemeindevertreter vorwiegend auf die bäuerlich en Interessen Rück sicht zu nehmen. Er darf dieselben nicht aus Partei rücksichten oder aus Utilitätsgründen beliebig welcher Art zurückstellen

nicht einmal die christlich-soziale Partei. Denn wenn sie etwas Nützliches und was Gutes im Schilde führt, dann werde er ja selbstverständlich auch dasür stimmen. Will sie aber Dinge, die dem Volke schaden, da ist es ja besser, wenn sie nicht zu stark ist und niemand wird ihux. übel nehmen können, wenn er nicht dabei? sondern dagegen ist. Redner führt dann des nähern aus, daß die christlich-soziale Partei eine Wiener Gründung ist, in Wien ihr Schwergewicht hat und von dort der überwiegende Einfluß aus die Haltung

der Partei ausgeht. Die Interessen der Großstadt und unseres Berglandes sind aber vielfach im Gegensatz. Darum ist es nicht gut, daß sich der Tiroler Landgemeinde- Vertreter unter die Botmäßigkeit der Großstadt partei begibt. Den Widerstreit der Interessen hat übrigens gerade Lueger klar gesehen, darum war ihm nichts darum, sich seine Partei von den Pro- vinzabgeordneten etwa majorisieren zu lassen. Als 1903 das Verhältnis der konservativen Alpen- länder-Abgeordneten zu der christlich-sozialen Partei

Großstadtinteressen ver langen. So wirkt der Parteizwang für unsere Ver treter lähmend aus die energische Vertretung der eigenen Volksinteressen, und von diesem lähmenden Zwang wollte er sich freihalten. Ein nicht zu unterschätzendes Bedenken gegen die christlichsoziale Partei bildet ihr Zentralis mus, der in der Gesetzgebung Großstadt, Flach land und Bergland trotz der Jnteressenverschieden- heit nach denselben Grundsätzen behandeln will. Es ist wirtschaftlich nicht vorteilhaft, so verschiedenar tige Jntereffen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 14.07.1904
Umfang: 8
v. P. Bk., Arsenius E. Mittwoch 20. HieronymuS O., Margaritha I. M. Rat nach der Tat — ist viel zu spat. In Hirol und in Wien Bei der Wählerversammlung in Brixen am 4. ds. hielt Abg. Dr. Geßmann, welcher von Wien zttv dieser Versammlung gekommen war, über die chriftlichsoziale Partei eine fulminante Rede, welche die oft gebrauchten Anwürfe gegen die Christlich sozialen in nichts zu wünschen übrig lassender Weise widerlegte. Die Rede ist derart bedeutsam, daß wir nicht umhin können,, die Hauptmomente

Millionen und zahlt allein über 43 Prozent der Personaleinkommensteuer. Wir haben in Oesterreich nur drei aktive Kronländer: Niederöster reich, Böhmen und Mähren, welche für die anderen Kronländer aufkommen. Wir in Niederösterreich tun dies ja gerne. Ferner sagt man mitunter: Die christlich- soziale Partei ist nicht für dieBauern. Auch das ist ganz falsch. Die Wiener Christlichsozialen haben es verstanden, auch die Interessen der bäuer lichen Bevölkerung zu wahren, weil sie wohl wissen, daß eine gut

gestellte Bauernschaft der beste Ab nehmer für die Handels- und Gewerbetreibenden der Städte ist, nach dem alten Spruch: „Hat der Bauer Geld, Hat'S die ganze Welt.' Und die nieder österreichischen Bauern haben es auch erkannt, daß die christlichsoziale Partei ebenso für dik Städte wie für die Landbevölkerung paßt; sie haben bei den letzten LandtagSwahlen mit erdrückender Mehrheit in allen 21 Bezirken christlichsozial gewählt, weil fie über zeugt warm, daß die Interessen der bäuerlichen Be Geueral

Kuropatkm x b^chtigt die Stellungen der Russe» bei Liaujang. völkerung in keiner anderen Partei besser ge wahrt find. Wien ist die einzige Millionenstadt, welche gegen die Umsturzbestrebungen der Sozial demokaten Widerstand geleistet und ihnen auch ewen starken Damm entgegengesetzt hat auch auf religiösem Gebiet. Verdient das nicht Dank? Die chriftlichsoziale Partei hat den VolkSgeist in die Bahnen echt konservativen Sinnes gelenkt und hat eine Schutzwehr getroffen für Thron und Altar

. Wir haben unter den größten Schwierigkeiten in einer Epoche der Aussichtslosigkeit den Kampf für die echt konservativen (im wahren Sinn) Grundsätze geführt und mit großem Erfolg, wofür unsere Partei eher Dank und Anerkennung als Verdächtigung verdient. Man sagt ferner: Was für die Reichshaupt stadt gttt ist, ist nicht immer und überall auch für die Kronländer gut. Die Wahrheit ist überall gut. Wir wollen die christlichsozialen Grundsätze ja nicht nach sklavischer Schablone anwenden, sondern die selben an die lokalen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1910
Umfang: 8
der Christlichsozialen in Tirol war keine leichte Aufgabe. Daß sie noch nicht voll abgeschlossen ist, ist kein Verschulden der Partei oder ihrer Führer. Die Ereignisse haben sich auf politischem, wirtschaftlichem und sozialem Gebiete vielfach überstürzt. Kaum wurde eine Angelegenheit durchgeführt, drängte die andere auf Lösung. Wie der viel beschäf tigte Kaufmann und GewerbSmannoft nicht dazu kommt, seiner Häuslichkeit und seinen Familien angehörigen alle notwendige Aufmerksamkeit zuzuwenden, so ging es unserer

Partei und ihren Führern. Die unumgängliche Beschäs- tigung mit den AlltagSfragen raubte ihnen vielfach die Zeit, sich mit dem vollen Ausbau der Partei zu befassen. Ungünstig wirkte dabei mit, daß Tirol kein Landeszentrum in dem Swne besitzt wie Böhmen, Mähren, Salz burg und andere Länder. Was die Haupt städte Prag, Brünn, Salzburg, Linz für ihre Kronländer bedeuten, das bedeutet Innsbruck für Tirol noch lange nicht. Tirol hat eigent lich zwei, wenn man will sogar drei Haupt städte

, die in ihrem Umkreise den Brennpunkt bilden.- Innsbruck, Bozen und Trient. Eine Partei, die sich nun aufs ganze Land erstreckt, hat mit diesen, nicht nur in der geographischen Lage begründeten Verhältnissen zu rechnen. Will sie durchgreifend und allumfassend organi sieren, so hat sie für ihre Anhänger deutscher Zunge von zwei Zentren aus zu organisieren: für jenseits des Brenners von Innsbruck au?, für diesseits des Brenners von Bozen-Meran aus. DaS bedeutet doppelte Arbeit und das möge uns Christlichsoziale

vor unseren Ge sinnungsgenossen in andern Kronländern ent schuldigen, wenn sie nicht recht begreifen können, daß die christlichsoziale Partei m Tirol trotz ihres beispiellosen äußeren und unentwegten inneren Wachstums noch immer nicht ihre Organisation voll ausgebaut hat. Fragen der Organisation werden also auch die diesjährige Parteikonferenz zu beschästigen haben. Da der Ausbau der Partei orgauisation für Südtirol keine Den Tertiären wurde das Klöi'terlcin und d>. Schule durch milde Gaben unc

- chenSwert, wenn recht viele unserer Südtiroler Vertrauensmänner die diesjährig» Parteikonferenz besuchen würden. Doch nicht nur die OrganisationSfrage macht einen guten Besuch der diesjährigen Partei konferenz notwendig, sondern auch das unleid liche Verhältnis zwischen den beiden katholischen Parteien im Land». Unsere Partei hat bis zur Stunde Bauherr und Krieger sein müssen. DaS wird sich auch in der Zukunft gegenüber volksfeindlichen und antireligiösen Gegnern nicht ändern. Aber gegenüber

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1892
Umfang: 12
Seite Brixen, Freitag, „Vriseener Chronik.' 2. Politische Kundschau. Gesterreich-Uttgartt» Es gibt kaum einen ekelhafteren Stolz als den, welchen die liberale Partei im Parlamente gegenwärtig zur Schau trägt. Die ganze Geschichte Oesterreichs soll sich um dies eine Ereignis, dass Graf Taaffe die Liberalen beleidigt hat, drehen; alle anderen Fragen sollen zurücktreten, das Parlament ein halten mit seinen Berathungen, damit der Herr Ministerpräsident und die Liberalen Zeit finden könnten

in einer der schwierigsten (!), von lausend Zu fälligkeiten bedrohten (so!) finan- ciellenOperation, dem Wechsel der Währung und der Herstellung der Metalleirculation, stehe, von deren Gelingen auf Jahrzehnte hinaus das wirtschaftliche Wohl ab hängig i st'. (Das meinten wir auch immer, aber Dr< Steinbach bringt dies ja im Hand umdrehen fertig, und ohne dass das Volk was davon g'spürt!) In solcher Zeit, meint die „Neue Fr. Pr.', sei es doppelt, ja zehnfach zu beklagen, dass die „deutschliberale Partei in einen Ver

zweiflungskampf getrieben werde'. Wie ringt sie im Namen der liberalen Partei die Hände um die verlorenen, schönen Ministersitze, die sür Plener und seine Getreuen schon lange in den Lüften baumelten. „Was man auch Schlimmes dieser Partei nachsagen, und welche Fehler sie auch schon begangen haben mag, das wird man nicht leugnen, dass sie eine — vielleicht die einzige — öster reichische Partei (Gott, wie schön!), dass sie, durch eine lange Leidensschule belehrt (wo Gras Taaffe mit dem ganzen Beamtenheer

, dass man kältere Füße dadurch bekomme, wie viele Leute glauben, das Gegen hat), in ihren Ansprüchen gemäßigt (sehr), social, politisch, freiheitlich, wirtschaftlich, in jeder Be ziehung eine Partei des Husts imlisu (eine über alle Maßen vollkommene Partei) ist. Graf Taaffe hat noch keine deutliche Antwort auf das Entlassungsgesuch des Ministers Kuenburg gegeben. Eine Zeitung meint, dass sich jetzt Graf Taaffe etwas weiter nach rechts wenden werde; eitle Hoffnung. „Das ist immer der alte Taaffe

', wie Dr. Lneger nach der berühmten Rede zu dem Grafen Taaffe gesagt haben soll. ,,Wer er soll's nur nicht zu laut sagen', soll darauf Taaffe gesagt haben, und da hat er Recht. DerHilsernf an die Jungczechen. Ach, dass sie doch Raison annehmen möchten — die Jungczechen, so klingt's zwischen den Zeilen einer katholischen Zeitung durch — dann wäre die Majorität ohne die Liberalen vorhanden. Ja, ganz gewiss, dann wäre die Frage gelöst, die liberale Partei trocken gesetzt

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 26
Datum: 09.02.1908
Umfang: 26
ZK. IS MmmerAettmy Seite z tsgzMeldaS aw^kMische SternMLmmn und des tirslischen Fremdenwesens,das in Meran tiroler Verkehrsanliegen befestigen. Heil also mm aichere-Jnternationalität kundgebende Flaggen krit kaum 100 Mrgästen im Jahre begann und der Deutschnationalen Partei in'Tirol! bliesen«:sondern^den int Mrhause derzeit sich heute die Lisfer von 20.000 aufweist. Diese Ent- Dr. Mader entbietet namens der Partei- ü^hastenden Abendunterhaltungen d^ Fa- Wicklung Merans mit dem angrenzenden Mais

Deutschfortschrittlich oder Freisinnig gegen Konservativ — erwuchsen, in ihrer Mehrheit stets auf freiheitlicher Seite ge standen, nimmt diese Position auch heute ein und wird sie gewiß auch in Zukunft.behaupten, so lange den Worten deutsch und frei nicht ihre entstellte,, sondern die ursprüngliche Bedeutung: Deutsch, gleich „wahr und offen', frei, gleich „freisinnig und freimütig', innewohnt. Die deutschen Parteien in Tirol haben sich kürz lich a'ls deutschnationale Partei konstituiert und es verbürgt dieser Name wohl

ihre endgiltige Abkehr von jenen falschen Freunden, die uns Deutsche allmählich entdeutscht, d. h. uns jener sittlichen Vorzüge beraubt hätten, die seit dem Auftreten der Deutschen in der Geschichte der Kulturvölker stets deren höchsten Stolz bildeten, die Healen Eigenschaften der deutschen Nation: Wahrhaftigkeit und Treue, Mut bei Bescheiden heit, Freisinn neben Demut, wo letztere am Platze. Was sodann den Zusammenhalt der Deutschnationalen Partei im Lande betrifft, so erwarten die hiesigen Deutschnationalen

werden, so könnte dies für die Einigkeit und Stärke der Partei die ver hängnisvollste Wirkung erzeugen. Die konser vative Partei würde eine solch ungerechte Zu rücksetzung unserer ökonomischen Interessen, vor allem! den in der Landeshauptstadt unbeschränkt herrschenden Deutschnationalen zuschreiben und hiedurch quälendes Mißtrauen in unsere Reihen pflanzen. Die heute aus Innsbruck Hier er schienenen Herren Dr. Mader und Dr. Röhn stehen als weitblickende Männer gewiß nicht au dem! beschränkt egoistischen Standpunkte

. Aus der inneren Notwendigkeit heraus ist die Sehnsucht, das Verlangen nach Einheit gewachsen und erstarkt. Man war des langen Haders müde. Die Mahnung unseres Bismark von dem getrennt Marschieren und ver eint Schlagen, wenn ein Moltke fehlt, hat man zu sehr beherzigt. Als die Franzensfester Ta gung am 1. Dezember 1907 die Parole ausgab zur Sammlung und festen Organisation, da hat sie kräftigsten Widerhall gefunden. Bald war die Partei konstituiert mit der vortrefflichen Lei tung, an der Spitze Dr. Tschan

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 18
Datum: 29.04.1911
Umfang: 18
Neichsparteileitung üvcrgcbeu und ersucht, dazu Stellung zu nehmen, zuvor aber mit Rücksicht ans die im dortigen Schreiben vom 23. November tätt> dargelegten Momente und aufge. stellten Bedingungen die Ansicht der führenden Kreise aus den Alpenländern einzuholen, nm so mehr, als ja die Vertreter dieser Länder früher der konservativen Partei auch im Neichsrate angehört haben. Die wiederholte Unterbrechung der NeichSratsvcr- bandluugcn und die Teilnahme der wichtigsten Partei führer an der Delegation

wiederholt, die Konservativen mögen die früher besprochene Bedingung fallen lasten. — Es drehte sich also die Verhandlung nm die Frage des Beitrittes der Konservativen zur christlich- sozialen Partei. In dieser Hinsicht richte ten sämtliche christlichsozialen Konferenzteil nehmer an die Konservativen die dringende Bitie, sie möchten diesen Schritt tun, damit so eine einheitliche Landespartci gebildet und der Neichsratsklub ungeschwächt bleibe. Insbesondere der Abg. Frick trat in der wärmsten Weise

Dr. P u s ch auf die zweite Frage hin, die zur Verhandlung kam. Er sagte nämlich, die Ctiristiiel'wzialen häneu das Ossert der Konser vativen abgelehnt und setzt sei cs an ihnen, d a- sür einen Gegenantrag zu machcu, und Dr. v, Wackcrnell erklärte, wenn man von den Konservativen verlange, daß sie als selb ständige Partei verschwinden, auf lvas sie aber schwerlich eingehen werden, s o m üsse etwa s Sachliches geboten werden. Auf das hin LraNe LA. SHraffl Ks Mandatsvert lung zur Sprache. Als jedoch Dr. v. Wack nell

erklärte, daß keiner von den Konservati! nach einem Mandat sich sehne, erwid SchraffI, daß ein Mandat doch etwas Reelles, ein Machtfaktor sei, und verwies darauf, daß die ehemaligen Konfeii ven der Alpenländer gerade durch ihre Reich;, Mandate einen sehr großen Einfluß in der/z lichsozialen Partei besitzen. Sie sind dadms Vertrauensstellen in der Partei gekomm^ man unterscheide überhaupt nicht mehr M: maligen Konservativen von Christlic! Die Mandatsfrage müsse aber schon des jetzt einbezogen

konservativen Reihen zu nehn)iendcn ^ daten verpflichten, in die Reich-Partei ei^ ten und darin zu bleiben, wie d>^e Abgcor^ der übrigen Alpenländer und, iivenn sie hk> nach austreten würden, die Mandate niet? legen. Auf dem ungeschwächten Bestand der T tei müsse sie bestehen, schon c^ch aus folcM Grunde: Die christlichsoziale Partei sei die ein deutsche Partei des Abgeordnetenhauses, es als Aufgabe ansehe, auch 'die religiösen essen zu vertreten; cs wäre nun geradezu Skandal sür die christliche Ncvölkeruug

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.01.1903
Umfang: 8
Artikel werden die Ursachen der Spaltung darlegen und die Mittel angeben, wie dem ungemein traurigen, verdrießlichen Kampfe eine Ende gemacht werden kann. Seit mehreren Jahren wird an den bisherigen, katholisch-konservativen Abgeordneten eine scharfe, grundlose und durchaus unverdiente Kritik geübt, eine'Kritik, wie sie offen gesagt, nicht einmal an d.en ausgesprochenen Feinden der Kirche angewendet wird. Eine große Zahl von Vorwürsen wird gegen die katholisch-konservative Partei, gegen die alte

Landespartei erhoben. Diese Vorwürfe erstrecken sich so ziemlich auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens, der öffentlichen Wirksamkeit. Es wird tatsächlich kein gutes Haar, kein gesunder Fleck an der konservativen Partei gelassen, man weiß absolut alles, nur nichts Mtes von ihr zu berichten. Diese Vorwürse erstrecken sich allerdings größtenteils aus die Tätigkeit der konservativen Partei in den letzten 20 Jahren, seit dem Sturz der liberalen und Gründung der kon servativen Majorität im Reichsrate

. Teilweise aber greifen diese Vorwürfe und Anklagen zurück auf die 70ger und 60ger Jahre, man machte den Konservativen sogar den Vorwurf, daß sie sich nicht Mit aller Macht gegen die Aushebung des Konkordats und für die Erhaltung der Glaubenseinheit eingesetzt haben. Man wirst, d?^. konservativen Partei vor, daß sie die Religion und ^ die religiösen Interessen geschädigt, daß sie das hochliberale Schulgesetz an genommen hat, daß sie die nationalen Pflichten vernachlässigt, daß sie in der Zeit der Not

nicht mit den DeutscheN, sondern mit den Tschechen, mit den Polen, mit den Slovenen, mit den Ungarn, ja-sogar mit den Juden gehalten habe. Es wird der konservativen Partei, und insbesondere den konservativen Landtags- und Reichsratsabgeordneten, ganz besonders der schwere Vorwurs gemacht, daß sie die wirtschaftlichen Interessen des Volkes tief geschädigt, daß sie für das Volk rein gar nichts getan haben, daß sie eine wahre Mißwirtschaft ge führt, daß 'sie keine Erleichterung, sondern immer nur neue Lasten, neue

von Anschuldigungen auf die katholisch konservative Partei geleitet, eine große Menge ver führerischer Schlagworte schwirrt durch das Land und wird in die Masse des Volkes geworfen, so daß ein großer Teil des Tirolervolkes? zur Meinung kam, es müsse das alles wahr sein, sonst würde man es nicht wagen, eine solche Lawine von Anschuldigungen und Anklagen auf die katholisch konservative Partei zu häufen. Gegenüber einer solchen hestigen Agitation geschah von Seite der kath.- konservativen Partei zu wenig

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 10.10.1920
Umfang: 12
: . .. Zum christlichen Politiker gehört genaue Kenntnis der christlichen Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Handeln entsprechend dieser Kenntnis. Nur so kommt es auch zur inneren Kraft und Geschlossenheit einer Partei. Wo die Kenntnis der Grundsätze und das zielbewußte Festhalten an ihnen fehlen, da ist auch schon Un einigkeit, infolge der Uneinigkeit Schwäche, infolge der Uneinigkeit und Schwäche der Partei w gelndes Vertrauen und Interesse der Wähler^ Sind die politischen Abgeordneten, bemekun

^ weise Kandidaten des christlichen Volkes in kÄ reich solche Bekenner, solche Männer der arok-? einigenden, begeisternden Ideen? ? Ein Führer der Jüngeren im Schweizer KatkM zjsmus, der Dekurtinsschüler Otto Walter sckrA vor drei Iahren mit Bezug auf dortige PaA? und Politiker: „Unsere Jugend läuft deshalb ^ der Partei weg, weil wir zu viel Part»; haben, weil wir zu viel Parteipolitik treib/n Bloße Parteipolitik nämlich. Man spricht zu M von der Partei um der Partei willen. Man rew zu wenig

von den innersten Gründen, die all» Parteibildung zugrunde liegen, zu wenig von den inneren Mächten, zu wenig von der Fahne »an der Idee. Man erschöpft sich in der Taktik/Man setzt die Fragen des Magens und der Zähne über alles und weiß von der Seele kaum mehr etwa« Nicht mit schlechtem Willen. Bewahre! Aber weil man zu viel Parteimann ist, zu viel Beamter zu viel Großrat, der auf die Partei eben zählen können muß. Wir haben heute auch beinahe etwas wie ein Zuviel an Organisation, an Komitees und was der Partei

-Institutionen mehr sind. Aus dem Zuwenig ist das Zuviel geworden. Die FoM. rungen der Organisation nehmen alle Kräfte in Anspruch, fressen sie auf, erschöpfen sie viel zu frühzeitig und machen aus den Himmelstürmern schwerbeladene — Lasttiere, die im Schweiße des Angesichtes Mappen wälzen und balkendicke Dossiers ... Wissen Sie, was not tut? EZ tut not, daß wir unserer jungen Generation das Welt- und Kulturprogramm des Katholizismus predigen Z Ueber alle Partei hinaus muß die Kirche, der Glaube

, der Katholizismus in allen seinen großen Beziehungen und seinen unwiderstehlichen Forderungen auf das gesamte Kultur- und Einzel- leben gezeigt werden. Wir müssen unsere junge Generation nicht vor die Gasttüre der Partei führen, sondern vor die gotischen Portale der Kirche, vor den herrlichen Dombau ihres logischen Glaubens- und Moralsystems! Wir müssen unsere junge Zeit vor den grandiosen Wunderbau ihrer ewigen, lapidaren, quadergervaltigen Sätze führen, die aus allen Meeren in alle Lüfte ragen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 02.02.1908
Umfang: 16
gewählt worden war. Die Tatsache, daß die Christlichsozialen gemein sam' mit den Italienern extremerer Richtung in rein deutschen Gebieten Versammlungen ah- halten, deutet — so juhrte Herr Lun aus — daraufhin, daß auch die christlichsoziale Partei als solche in nationaler Hinsicht keineswegs irNchr jene Verläßlichkeit besitzt, die man nach ihren vielfachen Versicherungen von ihr erwartete. Wenn die Partei heute mit Bezug auf diesen speziellen Fall darauf hinweise, sie habe diesen Schritt nur getan

naturgemäß auf die nationale Haltung des betreffenden deut schen Abgeordneten und seine ganze Partei, falls dieselbe mit ihm sich eins fühlen sollte, einen so verderblichen Einfluß ausüben vtuß, daß sie in der Folge die Mast der Abwehr gegen den nationalen Gegner lähmen und Möglicherweise sogar zu ungerechten Zugeständnissen in der Autonomie- und sonstigen nationalen Fragen führen wird.' — Weiters hat der Verein be schlossen, daß ein Ausschuß gebildet werde, der sich mit der Gründung

eines in jeder Hinsicht unbedingt der deutschnationalen Partei zur Ver fügung stehenden Bl attes in Bozen zu befassen hat. (Siehe auch unter Schlagwort „Die Presse' unter „Tirolisches'.) Die Einigung der deutschfreibeitlichen Partelen in Innsbruck. Beim! „Grauen Bären' in Innsbruck fand am! Dienstag, die gründende Versammlung des Deutschen Volksvereins .statt, wodurch die bisherigen Verbände der Deutschen Volks- Partei und des Vereines der Deutschnationalen in eine einheitliche Partei 'Zusammengefaßt wur

, der die von einem Koliner Advokaten ans Graz, (Palasthotel), eingebrachte tschechische Eingabe in tschechischer (Parteitag oer Dentschnationalen Sprache erledigte,-ans nationalen Gründen den Partei in Tirol.) Wie wir vernehmen, fin- gesellschaftlichen Boykott zu verhängen. det am 7. ds. hier im Kvrhanssaale ein Partei- Anch eine Wohlfahrtseinrichtung? tag der Teutschnationalen Partei statt, bei der Anläßlich des Jubiläums des Kaisers wird Reichsratsabgeordneter Bürgermeister Dr. Jul. von der Tabakregie eine neue

.) Der der Offiziersgage n, .bevor nicht die mili- deutsche Landsmannminister Pesch? a wird über tärischen Forderungen bewilligt seien. Für die Einladung der Landespartcileitung der deutsch- Erhöhung traten der Kriegswinister und einige nationalen Partei in Tirol am 17. Februar nach Abgeordnete der Verfassungspartei, darunter Innsbruck kommen und dort in einer Versamm- Kolonlan Szell, ein. lnng sprechen. Sodann begibt sich der Minister Der deutsche Admiralstabschef. nach Bozen und Mera n, wo er ebenfalls in Adnriral

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 02.12.1908
Umfang: 8
sich verkörperte in der Tätigkeit der alten konservativen Partei, konnte es nicht ausbleiben, daß jene Partei, welche die alte Tiroler durch die neue Wiener Politik er setzen will, den Volksverein mit der konservativen Partei identifizierte und ihn gleicherweise bekämpfte. So kam es, daß der Volksverein, von seinem Rechte als politischer Verein Gebrauch machend, im Wahl kampfe als Schild uno Schwert der konservativen Partei feine Pflicht voll und ganz tat. Sie werden es mir erlassen, die zahllosen

Versammlungen jener Tage aufzuzählen. Es ist oft schwer aus den Be richten zu ersehen, ob eine Versammlung als Volks- Vereinsversammlung anzusprechen ist oder als eine Wählerversammlung der Partei oder eines Abge ordneten. Wir werden nicht viel sehlgehen, wenn wir die meisten dieser Veranstaltungen als Wähler- Versammlungen, vom Volksverein veranstaltet oder unterstützt, bezeichnen. Die Bemühungen wurden aber nicht von dem entsprechenden Erfolge gekrönt; der Ausfall der Wahlen fegte die konservative Partei

von der Bild- fläche der politischen Vertretung hinweg. Die große Mehrheit deS Volkes verschmähte jene Männer, die durch langjährige, uneigennützige, oft schwere Arbeit sür sein Wohl mit Erfolg ge sorgt hatten, und der einzige als konservativer Kompromißkandidat der Nordttroler Städte gewählte Professor M. Mayr beeilte sich noch, vor den kon servativen Abgeordneten der Ebenhochgruppe in den schützenden Hafen der christlich-sozialen Partei ein- ulaufen. Damit war für den Voltsverein auch der Grund

für die fast überstürzte Versammlungs- tätigkeit verschwunden. Er hatte in der sicheren und heute leider bestätigten Voraussicht, wie die Dinge unter der Führung der neuen, vielversprechen den Partei sich gestalten würden, das Volk warnen wollen, solange es noch Zeit war. Dem Warnungs rufe hat die Mehrheit des Volkes keine Folge ge geben und eine nachträgliche kritische Besprechung vollzogener Tatsachen hätte keinen Wert gehabt. Das einzige, was zu tun übrig blieb, das Warnen der neuen Führer

, in erster Linie des,Volksvereinsboten', zeitigten. Ebenso bedeutsam war die ganz hervorragende führende Anteilnahme des Volksvereins an den verschiedenen Po testen der Bevölkerung Tirols gegen die bekannten Beschimpfungen, die Professor Wahrmund gegen unsere katholische Kirche gerichtet hatte. Was der Volksverein in dieser Frage leisten konnte, hat er treu geleistet. In guten Zeiten hat die katholische konservative Tiroler Partei den Voltsverein ins Leben gerufen, ihn genährt und gestützt, heute

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 14
Datum: 11.03.1911
Umfang: 14
und mangelndem Charakter. Wie sagt doch Grabmayr? »Wenn er In der klerikalen Weltanschauung erzogen worden wäre, würde er sich mir Stolz klerikal nennen'. Das weinen wir anch. Jedenfalls würde es dem Ansehen der christlichsozialen Partei bei Freund und Gegner uar sSrserlich sein, wenn diese peinliche Sucht, stch nach außen vou „Klerikal' und „Klerikalismus' loszuschälen, einmal fallen gelassen würze.' SS ist bezerchnend, daß die »Neuen Tiroler Stimmen'' lisdsc m-t den Judsnlideralsn zu füh len schein

irgmd jemand das Wort „juden- lib-ral' gkbraüchl, so diszipliniere ich ihn, weil ich das skr eine doppelte Beleidigung Halle. Ich halte da<< sär eine Be leidigung der Juden (Lebhafte Heiterkeit) und siir ein« Be leidigung der betreffenden Partei. Ich halte eS eben sü» eine Brschimpfung. Wenn aber jemand im oberSsterreichischen Landtag den Ausdruck ..klerikal' gebraucht, so diszipliniere ich ihn ebenfalls, weil Ich diesen Ausdruck geradezu für eine Beschimpfung unserer Pa^ci halte wie „judenliberal

' für eine Beschimpfung einer anderen P.irlei. Wir sind nicht klerikal. Die Christllchsozialen sind keine konfessionelle Partei, sondern -ins politische Partei. (Zustimmung.) In religiöser Beziehung wissen wir, waij mir zu rus haben; so stehen wir voll und ganz hinter dem Episkopat. In politischer Be ziehung sählen wir uns aber vollständig frei und unser Ber- halten ist lediglich diktiert durch unser Gewissen uns durch unser Verhältnis zu unseren WZHler.i. (Delegierter Piltoni: DaS ist gegen die Enzyklika

!) Es hat schon gestern ein Herr von einer Enzyklika gesprochen, ich Halle es aber sür über flüssig, darauf zu reagieren. Wenn unsere Partei wirklich klerikal wäre — uud ich weiß, Herr iiollefte Piltoni, daß gerade Ihre Parke» (Die Sozialdemokraten D- R.) uns dies ie^c häufig an den Kopf wirst —, daß sie nur darauf aus geht. das Wohl und die Herrschaft des Klerus zu begründen, ich versichere Sie ganz ehrlich nn>' aufrichtig, ich würde heute noch aus dieser Partei austreten. Mr sind und bleiben eine Volk

-Partei. Wir haben das Ihnen und anderen Parteien nie bestritten, ad?r auch wir lassen unS da« von gar niemand in Aorede stellen.' Auf «in? gekränkte Gegenvorstellung Dr. von Gradmayr« erwidert? Landeshauptmann Hauser ?ioch sollendes: „Sin jedes Kind in Oesterreich weiß, daß man. wenn man einen christlichen Politiker herabsege», wenn man eine» Anhänger der christlichen Weltanschauung — und daZ sind wir. Exzellenz Dr. o. Grabmayr! — eines onhiing?» will, ihn einen Klerikalen, einen Anhänger

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 6 von 10
Datum: 19.03.1897
Umfang: 10
strenger: Auffassung trat Herr Lu n entgegen und betonte, daß derjenige, welcher zur Wahl des konservativen Kandidaken beiträgt, kein guter Deutscher (?) sei. Durch das Gespenst des Kleri- kaliSmus wurde die Sache wieder in's richtige Geleise gebracht und die Interpellationen wurden nun etwas harmloser: BeamtengehaltSreguli- rung, Stcuerresorm u. dgl. Herr Dr. Christo- mannos brachte wieder Abwechslung in die Sache. Er forderte die anwesenden Vertreter der klerikalen Partei auf, die Gründe

im Jahre 1895 betreffe, möge man bedenken, daß die leitenden Kreise in Innsbruck und Meran ihn nicht fallen ließen. Uebrigens seien oft auch schon verdiente Männer der liberalen Partei nicht wiedergewählt worden. Redner wandte sich sodann an Herrn Welponer und frug, wieso es komme, daß er seinen nationalen Standpunkt so scharf hervorhebe, während es doch bekannt sei. daß er in seiner Fabrik ausschließlich nur Italiener beschäftige und so zur Verivälschung des deuischen Südlirols beitrage. Diese Frage

auf uns gemacht, so müssen wir gestehen: Die Rolle, welche Welponer gestern gespielt, empfiehlt ihn nicht als Vertreter im Reichsrathe — er ist der schweren Aufgabe nicht gewachsen. Wetters: Unter den Deutschen Oesterreichs gibt eS nur zwei staatserhaltende Parteien, nämlich die Konservativen und die Christlichsozialen. Die Deutschnationalen können es nicht sein wegen ihrer einseitigen Haltung in der Nationalitätenfrage und die Liberalen nicht wegen ihres offenen Bündniffes mir der Partei des Umsturzes

-e des „LandeswahlkomileS der deutsch- liberalen Partei in Tirol' enthaltene Paffus, welcher das allgemeine, direkte Wahlrecht ver langt, nur eine sür den Wählerfang berechnete Phrase ist, beweist die Thatsache, daß der liberale Kandidat Dr. Kofler bei den Wähler- versammlungen sich „dermalen' gegen das all gemeine Wahlrecht ausgesprochen hat. — Wei- terS verdient auch der im besagten Wahlaufrufe stehende Satz bezüglich der Juden noch eine kleine Erörterung. Es wird da verkündet, die Libe ralen TirolS werden niemals

zugeben, daß der Jude nur deshalb, weil er Jude ist, verfolgt werde, sondern Jeder sei geächtet und bestraft, wer das geschäftliche Leben durch Unreellität in Produktion und Handel schändet — gleichviel ob Jude oder Christ. Vorausgesetzt, daß es den Liberalen mit dieser Ansicht Ernst ist, haben sie sich ja hiedurch auf den Standpunkt des Anti semitismus gestellt. Denn die Juden werden nicht wegen ihrer Konfession, sondern wegen ihrer Unreellität in Produktion und Handel be kämpft. Und eine Partei

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 12
Datum: 11.04.1914
Umfang: 12
eine Abordnung von uns beim Ehef der Partei vorsprechen könne. Zuerst wurde uns vom Parteikassier eine ziemlich un freundliche Antwort zuteil, aber eine mitetwaS mehr Betonung vorgebrachte zweite Anfrage hatte den Erfolg, daß wir zu kommen eingeladen wurden. AM Josesi-Tag gingen wir, vier Mann hoch, in die AandeShauptstadt. Der Obmann der Parteileitung, Herr Dr. von Wackernell, hatte zur Besprechung mit uns noch Seine Gnaden Prälat Zacher und den Herrn Grafen Trapp gebeten, die uns sehr freundlich aufnahmen

sich drei Herren der Partei leitung versügen würden, um die Angelegenheit nach Anhörung beider Teile endgWg zu regeln. Diese Konserenz in Innsbruck war am 19. März, also 6 Tage nach der Nominierung in Brixen. Am 21. März kam ein Geschäftsträger der Parteileitung zu mir und stellte die Frage, ob wir uns dem Spruche der geplanten Konserenz in Franzensseste sügen würden. Da der Herr un- mittelbar von Brixen kam, antwortete ich mit der Gegensrage, was die Herren in Brixen geantwortet hätten, und erhielt

, zu denen letzteren auch Prof. Haidegger selbst gehört — der hier Richter in eigener Sache war. Vor dieser Instanz wurde denn auch tatsächlich die Angelegenheit Häidegger-Hartig verhandelt und zwar zweifelsohne nicht mit Recht. Denn dieser Konflikt war eine rein interne Angelegenheit det Partei att sich und ge hörte nur vor daS Forum der Partei. Ist die An- gelegenheit vö? dieses Forum gezogen worden? Nein! Es hat in der Frage der Kandidaturen des KurortebezirkeS in diesem Jahre noch über haupt

keine Vollsitzung der konservativen Partei leitung von Tirol stattgefunden. Somit kann vok einer offiziellen Aufstellung eines Kandidaten in diesem Bezirk von Seite der Tiroler konservativen Parteileitung nicht die Rede sein. Nicht vor dem Forum der Partei wuroe also diese Angelegenheit endgiltig entschieden, sondern von einem Komitee (KomptomißauSschuß),bestehend aUS christlich sozialen und konservativen Herren in gleicher Anzahl, wobei die Stimmen der christlich-sozialen Mit- glieder sür Msgr. Haidegger

, zwanglose Vor. besprechung war, aber Unsere Mitglieder d.r Partei leitung hatten seither nie mehr Gelegenheit, in dieser Sache zu sprechen. Die Veröffentlichung un serer Kandidatur Härtig ist deswegen erfolgt, da mit unS nicht noch einmal ein kait aooömxli Vor geschoben werde. Wir find der Unbedingt sicheren UeberzeugUng. daß wir durch unsere HandlungS- weise einerseits unsere Gemeinde gerettet haben, denn diese ist vor einer schweren Gefahr gestanden, für die gatche Zukunft politisch eins

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 21.06.1895
Umfang: 8
. Aber eines ist bestimmt und klar: Die Coalition oder die Verbindung der drei großen parlamentarischen Parteien, der conser- vativen, der liberalen Partei und des Polen clubs, zu gemeinsamer parlamentarischer Arbeit ist gesch ei tertund missglückt. Jetzt wird darüber verhandelt, wen die Schuld an der ganzen -politischen Misere trifft, die gegenwärtig im Parla ment herrscht, und in den langen Widmungs artikeln auf die Coalition entschlüpft manches bedeutungsvolle Geständnis, so dass sich daraus ein interessanter Strauß

dessen schreibt das Blatt, dass die Anstifter der Krisis wohl „mit heißem Bemühen nach anderen triftigeren C-Anden, nach anderen Ursachen suchen, um ihr Vorgehen zu rechtfertigen', dass aber all „diese Bestrebungen durch offen- .kundige Thatsachen widerlegt werden'. — Das sei nun, meint das „Vaterland', einmal so gekommen, weil in der liberalen Partei die „gemäßigteren' Elemente von den Radicalen überwältigt worden sind. Die gemäßigteren Elemente der gemäßigten Liberalen Partei hätten wohl eine Annäherung

an die anderen großen Parteien versucht, wären aber durch die deutschnationalen und in erster Linie antireligiösen Elemente der (gemäßigten) liberalen Partei des Verrathes am Deutschthum und der Begünstigung des Clericalis- mus bezichtigt worden. Man hätte, meint das „Vaterland', in der gemäßigten liberalen Partei jene stürmischen, nicht gemäßigten Elemente niederhalten sollen. Es sei das aber nur für kurze Zeit gelungen, und so ist die Krisis entstanden. Es wär' zu schön gewesen! Die Erkenntnis „der Nothwendigkeit

des Zusammenwirkens aller gemäßigten Parteien zur Herbeiführung gedeihlicher Zustände auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens' (worauf „die Entstehung und der Bestand der Coalition beruhte') hat davor nicht geschützt. — Eigentlich lässt sich aber der ganze Vorwurf des „Vaterland' darauf zurückführen, dass die liberale Partei keineswegs eine gemäßigte Partei war, sondern eben von den radicalen, stürmischen, antireligiösen Elementen beherrscht wurde. Hat sich denn also das „Vaterland' oder Graf Hohenwart

vielleicht getäuscht, als sie meinten, mit der liberalen Partei lasse sich eine Coalition bilden, in der nur gemäßigte Parteien sein dürfen ? Es darf uns nicht wundernehmen, dass die „Neue Freie Presse' ganz andere Ur? sachen der Krisis entdeckt und ganz wem anderen die Schuld in die Schuhe schiebt. In dem über- schwänglichen Artikel heißt es u. a.: „Das Ministerium wird nicht durch ein slovenisches Gymnasium gestürzt, sondern durch die Schwäche, mit welcher es stets und überall sich die Leitung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 17.05.1911
Umfang: 16
, von Trauer und Schmerz erfüllt. Wie derum Hai der, unerbittliche Tod einen der Bestell aus nnsererMitte gerissen.! D< Julius Wmter ist nicht mehr! Ein goldenes Herz hat aufgehört zu schlagen, ein Gemüt voll Reinheit und Liebe ist gestorben,, ein echter deutscher Mann hat uns verlassen. Was Dir, wich der Deutsche Bürger verein und. die deutschfrdiheitliche Partei Tirols mit Dr. Weuter- verloren haben, das fühlt wohl -heute schon z jeder von uns in sich — die ganze Größe des! unwiderbringlichen Verlustes

im poli tischen? Leben Merans gestaltete. . .Viel zu früh ward. Jgnaz Wenter abberufen; verwaist trauerte der Bmgerv^rein,Ml! iseiner Bahre umMn,- seine» geliebten und verehrten Obmann. Drei Jahre später, war's.!— /Teilnahmslosigkeit und Ver- drossenheit,nagten wieder an - den Grundfesten . der- deutschsreiheitlichen Partei Merans — da hob Merqns 'Jugend jubelnd ihren Julins W. ente r auf > den Schild. Er ward zum Vater slyffererz .Partei) ?. ins, ihm - zverkörpertmsich alle .^KvyeHMuchlOzMel

^deM^zMmn'eS, ewes Mannes -von) wahrer, überzeugter - freiheitlicher GksinMlW Mm/Opftr-war Dr. Wmtex zu groß, : wenn; es der.Parte^'zu bringmwar> -seine Person, seinei'Krast^>jchsei«lcMjstenz ülch Geslmdheit war Dr> . Wenter bereit in, 1 die cSchanze / zu, schlagen. <wenn, eslidfl^Mohl her Partei verlangte. Ehrlich Mnd<Mm>MneüTiW ulrd .Ffllsch, so. sprach- und hqndeste;<erz Fo l ging, eri>seinM .Weges Md' zeigte ihn uns, die wir.ihm folgen durften. Glücklich war der Deutsche Bürgerverein

, einen solchen Führer sein eigen zu nennen, und wohl selten mag es eine Partei geben, deren Mitglieder ohne Unterschied des Standes mit solcher Liebe, Ver ehrung und Anhänglichkeit an ihrem Führer hängen, wie wir alle an unserem Dr. Wenter. Den -Todeskeim schon in sich, schwermütig und Frank, nahm er noch an unseren Sitzungen teil, sorgte er sich in wahrhaft rührender Weife um seinen Bürgervere-n, um die Geschicke serner Vaterstadt, wie ,um jene der Partei. Ja, am Todenbette noch weilten seine Gedanken bei nns

Votksvereins Innsbruck herz lichstes-.Beileid D-r. Erter.'' - „Herzlichstes Beileid anläßlich des Todes Ihres. bewährten! Führers. Bürgermeister Egerer von Kufstein.' „Bitte, - - dem Bürgerverein mein innigstes Beileid anläßlich des allzu frühen Hingangs meines lieben Freundes Wenter bekannt zu geben. Dr.! v. Gräbmahr.' „Der'Bürgerverein wie die Landes- Partei betrauern dm schwersten Verlust. Inniges-Beileid. Dr. Mader.' -i Ferner sind Beileidsdepeschen eingelaufen von T-r-'- E-llmenreich in Berlin, Schida

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