, das nicht Weiß, was es thut.' . . „Hören Sie mich au, Otto, und urtheilen Sie, ob ich mich in einer 'Verfassung - befinde, die es nöthig erscheinen läßt, daß ich wie ein Kind geleitet werde. . Hören Sie mich an, und fordern Sie dann, daß ich ^ zeiue audere Toilette mache, so werden Sie mich ge horsam finden.'^ . -'.Ich höre!' sagte Otto, indem er sich mit sicht- . Zlcher Ueberwindung zur Geduld zwang. .^'„M«t^ sagte miv einst,' begann Henriette^ „daß mich die Natur mit einer besondern Schönheit be schenkt
habe^ Ich war eitel auf diesen großen Vor zug, den zu verdienen ich nichts gethan hatte, und nahm die Huldigungen der Mäuuer als einen mir gebührenden Tribut an. Adolf Mölling liebte mich wahr und aufrichtig, und ich verhehle nicht, daß ich mich bewogen fühlte, ihm vor allen ander» den Vor- zu geben. Ich liebte ihn und versprach ihm durch einen feierlichen Eid, dessen Ernst ich jetzt erst begreise, ihm treu zu bleiben, bis er mir die Hand reichen könne. Da kamen Sie, Otto, und imponirten meinen Eltern
, mit dem Sie mich umgaben^ einen Reiz für mich; später jaber ward er zur Gewohnheit, und da» Herz machte seine Rechte geltend ; ich sehnte mich nach dem . Gegen stände meiner ersten Liebe und. em pfand Gewissensbisse über deu falschen Eid, den ich geschworen hatte. Die Strafe folgte dem Verbrechen auf dem Fuße. Der Reichthum ward mir gleichgül tig, aber auch der Mann, der mich zur Treulosigkeit verleitet hatte.' „Ah, Madame,' rief Otto mit Bitterkeit, „Man gel an Offenherzigkeit kann man Ihnen nicht zum Borwurfe
mich jetzt an, durch meine Treulosigkeit den ersten Grund zu seinem tragischen Geschicke gelegt zn haben. Glauben Sie mir. Otto, ich habe viel gekämpst und viel ge litten, meine Ehe, so glänzend sie von Anßcn erschieß, war. eine traurige. Was Sie Empsindelei nennen» war das strafende Gewissen, das sich in mir regte, und Ihr letzter Brief zeigte mir, wie strafbar ich bin.' „Ja wahrlich, Madame, mir gegenüber sind Sie sehr strafbar !' rief Otto, „Klagen Sie mich nicht allein an! entgegmte Heil- riette. „Und wen