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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.01.1877
Umfang: 4
— darf man sich darüber wnndern, daß es keinen Weizen zu ern- Das Geheimniß des Fürsten. Roman von W. Akkmar. (7. Fortsetzung.) Als der Jüngling mit seiner Erzählung zu Ende war, begann der Fürst: „Von der Vergangenheit bin ich nun unterrichtet, kehren wir jetzt zu den Erlebnissen des heutigen TageS zurück. Welchen Eindruck hat ihre Cousine Agathe auf Sie ge macht? Sie ist kalt und abstoßend, nicht wahr?' „Durchlaucht verzeihen, entgegnete Otto ausweichend, „ich habe mir bis zur Stunde

. Ich würde es gern sehen, wenn Sie Ihres Onkels HauS oft besuchten nnd vor Allem Agathe's Vertrauen gewännen.' „Ich werde darnach streben, Durchlaucht. Agathe ist das verkörperte Bild meiner verstorbenen Tante und ich kann nicht glauben, daß die Tochter bestimmt ist, das Ge schick ihrer Mutter zu theilen.' Der Fürst wandte sich von Otto ab. „Vielleicht liegt es in Ihrer Hand,' sagte er, sie da» vor zu schützen, kein Kummer ist so groß, den nicht die Zeit und treue Liebe heilen könnten. Wenn Sie Agathe'S

Vertrauen gewinnen, dann wird auch der Kummer des Mädchens allmählig schwinden; Sie werden also dar nach streben?' Otto versicherte mit Wärme, Alles zu thun, was in seinen Kräften stehe, um seine Cousine zn trösten, wenn sie des Trostes bedürfe. Zwei Stunden waren so in dem Gespräche schnell vor übergegangen, als der Fürst wieder auf demselben Wege, den er gekommen, sich entfernen wollte. Das Bild bildete eine geheime Thür, die unmittelbar zu den fürstlichen Gemächern führte. Niemand außer des Fürsten

alter Kammerdiener war in dieses Ge heimniß eingeweiht, und um auf diese Weise Otto zu jeder Stunde, ohne daß Jemand davon eine Ahnung hatte, sehen zu können, hatte er zum nicht geringen Er staunen des Kammerherrn diese Zimmer seinem neueil Secretär angewiesen. Als er jetzt Otto die Hand zuni Abschiede reichte, und schon dem Bilde den geheimen Druck gegeben hatte, blieb er nachdenkend stehen, sah abwechselnd auf Otto und den geharnischten Ritter. „Nein, ich will's nicht aussparen

— ich will mir die Freude nicht versagen, Ihnen eine letzte Ueberraschung zu bereiten, Otto — dieser Rittersmann hier stellt ihren Vater vor!' Otto sah den Fürsten erstaunt an. „Meinen Vater?' rief er laut und stürzte auf das Bild zu. „O, meine Ahnung ? Schon als ich vorhin dieses Bild zum ersten Male erblickte, konnte ich mich von demselben nicht losreißen, und eine innere Stimine sagte mir, daß es für mich bedeutungsvoll sei; das Bild deS Vaters konnte ich allerdings nicht vermuthen, da ich kein Porträt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.01.1877
Umfang: 6
aus der Verwaltung des dem Lande gehörigen Vermögens, der Besteuerung für Landeszwecke und der Benützung des Landescredites als b) rücksichtlich der ordentlichen und außerordent lichen Landes Ausgaben.' DaS Geheimniß des Fürsten. Roman von Th. M«ar. (4. Fortsetzung.) 3. Kapitel. Am Schlosse. Am späten Abend war Otto in der Residenz ange kommen, wo er in einem der ersten Hotels am Markt- Platze abstieg. Dies war die Weisung des Barons Holm gewesen, den er am nächsten Tage begrüßen sollte. Die Erwartung

, seinen Wohlthäter endlich nach Jahren wiederzusehen, ihm mündlich sür Alles danken zu kön nen. erfüllte die Brust des Jünglings mit Freude, er war darüber so aufgeregt, daß er lange nicht einschlafen konnte. Schon am frühen Morgen ließ es Otto nicht ruhen, er sprang zeitig aus dem Vette auf, machte Toilette, und bei jedem Thürausgehen glaubte er den Baron, der ja wußte, daß er gestern Abend eingetroffen sein mußte, kommen zu sehen; aber Stunde auf Stunde verging, er blieb allein. Erst gegen Mittag kam

ein Billet, Baron Holm beschick Otto nach dem fürstlichen Schloß; die bei folgende Karte sollte ihm als Legitimation dienen. Zur bestimmten Stunde begab der junge Mann sich nach dem fürstlichen Schloß, in dessen AntrchambreS es von Courfähigen schon wogte; es war gerade ein Festtag für den kleinen Hof, ein Tag, der sich immer einmal im Jahre wiederholte. An diesem Tage wurden Fremde empfangen und vor dem fürstlichen Paare fand die Bor stellung statt. Otto befand sich nicht ohne Befangenheit

In ihrem Kreise bewegte und doch sicherlich nicht zum Hofe gehörte. Otto sing endlich an. da all' sein Spähen nach dem Baron vergeblich schien, sich in der Gesellschaft zu lang weilen. Im Begriff, eine kleine Veränderung herbeizu führen und auf jede Gefahr den ihm zunächst stehenden Herrn zu fragen, ob Baron Holm, den er hier auf dessen Wunsch erwarte, nicht bald kommen würde, erstarb plötz. lich eine solche Frage auf seinen Lippen. Wie geblendet fiel sein Auge in dem Moment auf eine weibliche Gestalt

. Unwillkürlich stellte Otto Vergleiche zwischen diesem Wesen und seiner Hertha an. Wer war sie ? Konnte diese Schönheit, welche noch so jung, man konnte wohl sagen, schon so lebensmüde sein? — Er konnte das Auge nicht von der Stelle wenden, wo die wunderholde Dame stand. „Ah. herzlich willkommen! Treffen wir uns hier in diesen Räumen — welch' eine Ueberraschung — loelch' ein Zufall!' Mit diesen Worten ward Otto in seiner Versunkenheit angeredet. Er blickte auf und vor ihm stand sein ehe maliger Reisegefährte

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Seite 2 von 6
Datum: 13.01.1877
Umfang: 6
ihren Anfang. In den ersten Reihen stand der ältliche Herr mit der bleichen jungen Dame, deren Gesicht beim Eintritt des hohen Paares einen schwachen Schimmer von Rothe an genommen hatte. Jetzt stand sie der Fürstin nahe und neigte sich lies vor der hohen Frau, welche freundliche Worte zu ihr sprach und huldvoll ihre Stirn küßte; wäh rend dessen ries der Fürst laut den Namen SandorsS; Otto nat vor ihn hin. „Gras Rüdenthal,' begann der Fürst und wandte sich an den Begleiter der ^bleichen Dame. „Wir freuen

uns, daß Sie uns mit der Ankunft der Komteß Agathe an unserem Hof eine so angenehme Ueberraschung bereitet haben; auch wir hoffen, Ihnen eine ebenso große als freudige Ueberraschung zu machen;' und indem er auf Otto wies, fuhr er fort - „Hier, Graf Rüdenthal, steht Ihr Neffe, der Sohn unseres unvergeßlichen Freundes Leopold von Sandorf.' Einen Moment musterten sich Onkel und Neffe nicht ohne Bestürzung, doch Graf Rüdenthal war schnell gefaßt; das Auge des Fürsten, wie die Blicke des ganzen Hofes waren auf ihn gerichtet

ausschreibe, in einem t> olier e n als in dem durch das jüngste verfassungs mäßig zu Stande gekommene Landes » Budget festge stellten Betrage. Dies that gleichwohl der tirol. Landes ausschuß am 15. v. M. indem er den Steuerzuschlag für den Landesfond auf 29 kr. gegen 25 kr. des Vor jahres eigenmächtig erhöhte. Eine Rechtfertigung dessen meist in glänzender Uniform und mit Orden aus der Brust dastanden. Bei aller Gemüthserschütlcrung fühlte sich Otto freudig bewegt, der Cousin des reizenden, jungen

Aiädchens zu sein; diese jedoch schien nicht im entferntesten seine Gefühle zu theilen. Achtlos gingen die Worte seiner Anrede an ihr vorüber und mir zögernd hob sie ihre Hand, um diese Otto zu reichen, welcher dieselbe an seine Lippen brachte. Schweigend stand er neben ihr nnd sann nach, wie er aus's Neue ein Gespräch anknüpfen sollte, als der Fürst wieder seinen Namen nannte. „Herr von Sandorf. wir hoffen Sie dauernd an unse ren Hof zu fesseln und glauben Ihren Wünschen zu be gegnen

, wenn wir Sie zu unserem Geheimsecretär er nennen.' Für Otto war schon zu viel gekommen, er wußte gar nicht, wie ihm geschah; bei dieser unerwarteten, ihn so sehr ehrenden und auszeichnenden Ernennung wurde er vurpurroth im Gesicht, er brachte kein Wort über seine Lippen und war nur im Stande, sich tief vor seinem Wohlthäter zu verbeugen. Alle Pein wie alle Freuden gehen endlich auch vorüber, die Vorstellung war beendet — das fürstliche Paar zog sich in seine Gemächer zurück. Schnell wollte nun auch Sandorf den Saal

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Seite 1 von 4
Datum: 18.01.1877
Umfang: 4
, nicht Wankelmuth ihren Otto so Händeln lasse, daß nur der Fürst dessen freie Zeit in Anspruch nehme. Auch konnte Sandorf nichts Harmloses mehr vom Fürstenhause schreiben; die schmerzlichen Entdeckungen, die er machen mußte, blieben in ihm verschlossen; seine über Alles verehrte Fürstin war nicht glücklich. In einem seiner letzten Briefe an Hertha hatte Otto die Hoffnung ausgesprochen, zum Geburstage der Gelieb ten in Göttingen zu sein. Doch diese Hoffnung schwand, da er stets mit wichtigen Geschäften betraut

ward, und es, da der Fürst öfter sehr leidend war, nicht wagen konnte, uni einen Urlaub nachz»suchen. K. Kapitel. Kronau's Mittheilungen. Bereits war ein Jahr in den neuen Verhältnissen dahin gegangen; Otto mußte sich gestehen, daß das Leben am Hofe besser sei als sein Ruf. Noch wußte er nichts von den Kabalen und Intriguen, die dort zu spielen pflegten und die Dr. Geßler dem Jünglinge mit so grellen Farben ausgemalt hatte. Bei der auffallenden Begünstigung, die ihm der Fürst zu Tbeil werden ließ

, drängten sich Alle um den Günstling. Otto war jedoch sehr vorsichtig und schloß sich nur Erhard von Kronau an, dem sein Fürst auch wohl wollte; ihm vertraute er den Roman seines Herzens, zu ihm allein konnte er von seiner Hertha sprechen, ihm ihr Bild zeigen und selbst dann und wann einzelne schöne Stellen aus ihren Briefen vorlesen. Daß der Kammerherr sich bei solchen vertraulichen Mit theilungen meist schweigend verhielt, fiel Otto nicht auf. er erkannte nur die Opferwilligkeit des Frenndes

, als er mit Trauer von der fehlgeschlagenen Hoffnung sprach, nun doch nicht zum Geburtstag der Geliebten nach Göttingen reisen zu können. „So soll sie wenigstens durch mich von Dir hören; ich werde ihr Dein Leben hier schildern, den Zustand linse- res leidenden Fürsten, der Dich hier festhält beschreiben, und Deine Sehnsucht, nicht bei ihr sein zu können, gewiß nicht in den Hintergrund stellen,' halte Kronau geant- wortet, und fort war er am nächsten Tage auf dem Wege nach Göttingen. Otto war glücklich

— einen besseren Dolmetscher seiner Gefühle konnte er nicht wünschen. Kronau blieb acht Tage fort, und als er wieder kehrte. schien er kaum Worte zu finden, um die freudige Ueberraschung zu schildern, welche ihm in Göttingen durch den herzlichen Empfang der Berner'fchen Familie zu Theil geworden. Wie stolz konnte Otto auf sein Mädchen werden, das selbst den Kritiker der Frauenschönheit zu bezaubern ver standen; er legte kein Gewicht darauf, daß ein späterer Bries Hertha's seines Freundes nnr flüchtig erwähnte

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Seite 2 von 4
Datum: 18.01.1877
Umfang: 4
, habe ihn bis jetzt zur Heimkehr bewegen können. Wie oft hatte das bekannte ferne Lächeln um Kronau's Lippen gespielt, wenn Otto ihn fragte, ob sich das wirklich so verhalten, was man sich im Volke erzählte. Die Zeit hatte Otto schon gelehrt, dieses Lächeln am Freunde zu deuten; er mußte mehr wissen, hinter diesem Lächeln lag dies v rborgen, und da er Erhard bei seiner Freundschaft gelobte, über Alles zu schweigen, was er höre, erzählte dieser endlich: „Der Erbprinz lernte aus einer seiner Streifereien in einsamer, schöner

!' seufzte Otto, „was steht Dir unter einem solchen Regenten bevvr?' „Ah. Du bist über den Prinzen im Irrthum,' ent- gegnete Kronau. sich langsam in einem Schaukelsessel wie gend. „Er ist ein ausgezeichneter Character und hat einen scharfen Verstand; ich bin überzeugt, sein Land wird über ihn nicht zu klagen haben —' er wollte mehr sagen, als Otto gedunkenvoll fragte: „Und weiß man nicht, wo die betreffende junge Dame jetzt lebt?' ^ Ein leichWWerämch entstand in der Nähe des Zim mers. Kronau auf; Otto

hatte nichts gehört, aber angeregt von Kronau, durchsuchten Beide alle Zimmer, nirgends war Jemand zu sehen, sie kehrten beruhigt zurück. Kronau setzte sich wieder in den Schaukelstuhl, Otto wiederholte seine Frage von vorhin. „Du verlangst zu viel.' entgegnete Kronau langsam, „wie sollte ich von dem Aufenthalte der jungen Dame ! wissen; mir ist nur so viel bekannt, daß sie geschworen. dem Prinzen Treue für's Leben zu bewahren; jedenfalls lebt sie irgendwo in einem Kloster, wohin sie zwangsweise gebracht worden

sein wird.' Eine lange Pause entstand, als Kronau wieder, aber in spöttischem Tone, begann: „Welche Entdeckung haben wir gestern machen müssen; Agathe's Benehmen gegen Dich ist ja auffallend verändert. Dein Onkel scheint dieses Wunder in alle Himmel zu heben, er flüsterte mir zu, dieses Ereigniß müsse der Fürst sogleich erfahren.' „So, sagte er das?' entgegnete Otto zerstreut; er konnte sich nicht erklären, warum es ihn stets peinlich be rührte, wenn Kronau seine Cousine bei ihrem Vornamen nannte

den Salon, sobald er in demselben eintrat. Graf Rüdenthal beobachtete das Benehmen seiner Tochter Otto - gegenüber mit Argusaugen; oft hielt er er sie mit seinen Blicken im Salon zurück. (Fortsetzung folgt.)

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Seite 2 von 4
Datum: 25.01.1877
Umfang: 4
Vergrößerung betrachtet. Erschrocken trat sie zurück. Das Bild bewegte sich, eine Thür ivaro sichtbar und Otto trat in das Zimmer. Agathe hatte gewünscht, in Gras Rüdentlial's Haus zu- rückzukehren. Otto geleitete sie sichern Schrittes bis nach dem Wagen, ging dann aber den Weg zurück durch den schmalen Korridor, um so, von Niemandem be achtet. über die Geheimtreppe nach seinen Zinimern zu gelangen. Was jetzt in diesen Zimmern vorging, das zu schildern vermag nicht Mund noch Feder. Eine halbe Stunde später

hörte man in einem dieser Zimmer nur einen schweren Fall, wie von Jemandem, der zu Boden stürzt: in der folgenden Minute ging die Thür aus, Professor Berner ^trug die bleiche Hertha halb mit Gewalt auf seinen Armen hinaus, Otto's Diener zurufend: „Helft Eurem Herrn, er ist ohnmächtig!' „Ja, ohnmächtig lag Otto am Boden, aber damit war auch jede äußere Schwäche für immer begraben. Wie große Seelen sich selbst in den unbeschreiblichsten Momenten nie ganz verlieren können, so raffte sich auch Sandorf

auf. Der Streich war gefallen, fein Schicksal unwiderruflich entschieden; jetzt stellte sich nach den heftig sten Kämpfen der Wille ein, das Leben zu ertragen und wenn dieses Leben auch nur dem Schiffbrüchigen glich, der Schwimmen lernt, wenn man ihn bei Nacht über Bord wirft. Noch einmal zuckte sein Herz krampfhaft zusammen, als er von Berner einen Brief folgenden Inhaltes erhielt: „Mein armer Otto! Hertha will, daß ich Dir schreibe, damit Du darüber, wie sie sich in ihr Geschick zu finden weiß, beruhigter

, damit er ein Wohlthäter feines Volkes werde; in diesem Sinne zu wirken, hatte sich auch Dein Vater einst als Aufgabe gestellt; ' betrachte dies als Testament des Verblichenen und mag Dir die ses Bewußtsein einigen Trost und Befriedigung ge währen. Und nun lebe wohl, wein theurer Otto; von jetzt an wirst Du von Deinem Lehrer seltener hören — aber denke stets, daß im Glück wie im Unglück des sen Familie Dir am nächsten steht, daß in diesem Hause Herzen für Dich ichlagen, wie es nicht inniger für einen theuren Sohn

des Ordens vom hl. Gregor für ihren Sohn übersandt. — Der montenegrinische Kriegsminister Plamenaz ist mit seinem Adjutanten in Wien angekommen, um die Anfertigung von zwei Millionen Patronen zu über wachen. es feine nächste Sorge, Anordnungen für Sandorf's neuen Hausstand zu treffen. Otto hatte den Wunsch ausgespro chen, in da- Haus ziehen zu dürfen, iu dem feine Eltern gelebt hatten uud 'gestorben waren; diese Räume schienen dem Sohne geheiligt und der vereinsamte Mann hoffte in ihnen einigen Trost

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Seite 10 von 13
Datum: 02.12.1871
Umfang: 13
er 6iv im 2adlvv ^otto xvmsvktea VrvKvr mittvk äer 8piÄ-l»8trllvtiv»va Alatkvmatik. Verkassvr ckvs Werkes: ÄS« äsn?vruo-(Zevinust^.Vvtböil 7.u sebicksn, /temssvarer üiebuug xomaebt b»bo;--«s Igeboren sobmeicbeln, «lie fortsokrittv ikrer batt...... ki»rie vodro»oli>x. vuräsn abermals lnstruetion l'resser Xiebung am AI. Zlai e. mir -ugvsanäte ürsav- » '/«. Lmsnuel Lvkimko, Lusblialtsr. r letzten liembulger Äebuog bade aus Xulass vombinirtcn Nummern ein I'erno-Leer« gs- im Xnsoblusse «lie

Lliivklivlien-iob babo >lvr Urünnor 2ieliung «in lerno gewonnen. X. Vr»l»x. oit Krenäon xlbiii Ilerr» krokvssor äer Ua- V' in Itorlin, lius.-, ioli auf äesssn 8p!«I-Ili- w «» Oo»«!»n,,</o„' ' ' ' rannen liabe. vlitz, in äer Ijrlinnvr N«- <Ü. 8eiiilub»ra. Racb eigener veberreuguug kann ieb äie bekaunten I^otto- Instruetionen äes Herrn» ?rok. k. von llrlipe, Lerlin, Wilbelmstr. 5, als praetikcb unä völlig rvsekentsprsebenä empkeblen, äa üiesvlbkll, wenn aueb niebt in jsäer ?ivbung grosso, so äoeb mebrkaebe

iob ^r R. v. drliv« in IZerlin '-^ig, äass iol> n»eli ^.nleitun« seiner lnstruo Mr 2isbuug ein 7«-»» una ein ge- leb erst vor gan^ kureer 2eit bereit?! ein be. leb nekiuv ä-iber Lelvgenbeit, äis Ne on Orliyö alle» preunäen äes l>otto bestens Fraiij Schoa. Wiener 2iebung 1870 g«tro?ones ^mdo »olo i, äie Ilmen vom Levinoste gebübrenäe i mit . . . S. äanlcenä ru übermitteln Morltr vaidler, vireoLons-Xchunkt. äass icb mittsls einer Instruetion kiir ii»«at»o»»>, veleliö leb von äe» krokessor Äer

Aoment in äer Wabrsebeinliebkvitsreellnuug äes Professors vie ibm volle, zeäenkalls erregt äerselbe mit seinen Lpielinstruetionen, velek« er, viv aus Xnnoncen bervorgebt, äen sieb äieserkalb an ibn Wenäenäen ertbeilt, Xukseben. Wenn man äis mannigkaedsn oft kreuävstraklsnäou Oanksebreiden liest, mSebte ma» glaub?», äass es äem Lerliner l-otto - Alatbematiker gelungen ->el, äer alten, aber immer uueinsiebtigen unä leiebtsinnigeu Lvttin »?ortuua>« velcbv uaeb vie vor »äis lZabeu obno WabI vertbeilt

Interpellationen Sber einen unä äenselbe» Legenstauä erwäbne ?olgenäes: iisisöp josvs, äer vnvergesslicbs, bat einmal, äas l^otto detrekkenä, äen Xussprueb gstbau: »Wer kortwäbrenä spielt, ist ein üarr, wer gar nie spielt, ein ooeb griissersr.» ltaiser Josef wollt« also mit äiesen Worten gesagt baden, äass eiu Lpieloben iu leiten nicbt sebaäen könne. Xber wie soll man spielen? vas ist eben äio k°rago, wslebs mebrere l^essr äer »lZIoeke« au mieb geriebtet baden, varauk antworte ieb ?olgenäes: Seit Xurrew mebrev

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Seite 1 von 4
Datum: 24.01.1877
Umfang: 4
?' „Nimm meine Tochter zum Weibe!' Otto schnellte empor, er glaubte, der Boden unter sei nen Füßen beginne zn wanken; eine wilde, rasende Angst erfaßte ihn und schnürte seine Brust zusammen; kalter Schweiß bedeckte seine Stirn; er brachte mühsam die Worte hervor: „Unmöglich, Durchlaucht! Wenn die Dame von ihrer wahren Abkunft nichts weiß, so wird sie Seiner Durch laucht, dem Prinzen, Treue bewahren, sie wird sich wei gern —' „Sie wird gehorchen!' ergänzte der Fürst. Eine Pause der entsetzlichsten

Stille trat für Otto von Eandorf ein. Der Fürst war zu matt, er konnte beim dupklen Schein der Ampel weder die Blässe noch den Kampf in Sandors's Antlitz sehen, und suhr daher lang sam fort: „Als Deine Gattin ist Agathe für Ernst verloren, mag er dann rasen — mag er toben — die Zeit wird seinen Schmerz heilen, er wird zur Einsicht kommen, wenn ich nicht mehr bin.' „Agathe?' — preßte Otto hervor. „Ja, Deine Cousine Agathe, die Tochter eines Engels, dessen Liebe ich einst zu erwerben suchte

und die ihr ein frühes Grab bereitet hat.' „Durchlaucht!' rief Otto, „ich, der arme Secretär, kann nicht um die Hand einer Grafentochter werbe» ; was würde die Welt dazu sagen ?' „Jeder Vermuthung werde ich vorbeugen. Der Hofrnth Baron von Sandorf kann um eine Comteß Riidenthal werben; Otto, Tu bi't Ver einzige Anker, an den ich unglücklicher Mann mich klammere; — las; inich e>ne Jugendsünde nicht so theuer büßen; — gib mir Ant wort !' Der Fürst schien wieder der Besinnungslosigkeit nahe zu sein, aber diesmal kniete

Otto nicht vor ihm, rieb ihm nicht Stirn und Schläfe, sonder» faßte, selbst der Sinne kaum mächtig, »ach der Klingel, die den alten Kammer diener Anton herbeirufen sollte. 8. Kapitel. Eine mniungene Vermählung. Sandorf war nach seinem Zimmer zurückgekehrt, aber es wäre vergeblich gewesen, ihn zu fragen, auf welchem Wege er dahin gekommen. Er erinnerte sich nicht mehr, daß der Fürst seinen Namen noch gerufen, daß Anton auf den Klingelruf herbeigeeilt war, er fühlte nur eine dumpfe Schwere in Kopf

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Seite 1 von 10
Datum: 02.05.1873
Umfang: 10
- betta'S beizuzählen, in welcher über die Proceßaffairen SkrejschowSky und Gregr in der lügenhaftesten Weise berichtet wird, zu dein Zwecke, um im Auslande die Ssterreich. Regierung der CabinctSjustiz zu beschuldigen. Bei solchen Erbärmlichkeiten genügt es, sie zu con- statiren. In mehreren Berliner Blattern finden wir Le» trachtungen über die Reise des deutschen Kaisers nach Petersburg. Der „B B. C.' zieht falzende Parallele: „Wenn ein Herrscher aus dem Hauie Hohenzolleru mit einem anderen Otto

als dem Fürsten Otto von BiSmarck die Reise nach Petersburg unternommen hätte, so würde Deutschland sich berechtigten Besorg nissen hingeben. Wenn dieser andere Otto beispiels weise der Freiherr Otto v. Manteussel gewesen wäre, so würde es wie ein schwerer Alpdruck im gesamm« ten deutschen Baterlande empfunden werden. ES ist zwar schon etwas lange her, daß es diesem Freiherr» Olto v. Mantcusfel gestattet war, mit Preußen un selige Regierung«-Experimente zu machen. Und doch, wenn heute Otto v. Manteuffel

im preußischen Herrenhause seine Stimme gegen Otto v. Bismarck erhebt, wem zuckt da nicht das Wort „Olmütz' durch seine Erinnerung? Wer denkt da nicht, daß gerade für diesen Mann Schweigen GolV wäre?' Die von langer Hand vorbereitete Reorganisation des preußischen Herrenhauses tritt nunmehr in ihre erste Phase. Graf Münster hat nämlich in der Sitzung der neuen Fractionen einen Antrag eingebracht, mit welchem er die Regierung anffordelt, eine Bor lage zur Neubildung >deS Herrenhauses einzubringen

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Seite 2 von 4
Datum: 17.01.1877
Umfang: 4
in des Jünglings Seele geworfen, aber die- ser Ehrgeiz war bescheiden. Otto wollte nichts erreichen, was Hertha nicht mit ihm theilen konnte. In den ersten Monaten verging kein Tag, wo Hertha nicht Briefe erhielt, ja Otto schrieb am Morgen und am Abend bogenlange Mittheilugeen an sie. Nach diesen welche durch das feindselige Auftreten der Forschritts partei zur äußersten Anspannung genöthigt wurden, bewirkt worden. Der Sieg der Socialdemokratie ist eine leidige Folge der Lässigkeit und, Kurzsichtigkeit °U6c

, menschenscheue Agathe, .die sich fern von dem Eousin halte, obgleich er täglich das Hau- ihres Vaters besuche, vor ihr. Und da Otto Mitleid für die Cousine empfand, sühlte auch sie die tiefste Theilnahme und hatte den innigsten Wunsch, daß es dem Geliebten gelingen möge, die Arme in ihrem ihm unbekannten Kummer wenig- stens trösten zu können. Und mit welchen lebendigen Farben schilderte Otto die Fürstin, welche Begeisterung floß aus seiner Feder, als er von der hohen Frau sprach, die so still dahin schreite

, und wohin sie komme, wie ein Schutzengel erscheine. Ihn hätte sie wie einen Sohn begrüßt, hätte sich an seinen Zügen nicht satt sehen können und ihm dabei immer wieder und wieder versichert, er sei ganz das Ebenbild seines Vaters, den sie zwar nur kurze Zeit gekannt, aber doch geschätzt habe. In einem anderen Briefe schrieb Otto, daß ihm da? Glück vergönnt sei. manchen Abend in dem engeren'Zirkel der Fürstin zubringen zu können; sie habe nur wenige Menschen um sich, aber alle ,diese besäßen hohen Geist

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.12.1870
Umfang: 6
seiner Frau zu groß sei Die Abreise deö Fürsten, mit dem er in Bankgeschäften stand, hatte ihm einen passenden Vorwand zu der Strafe gegeben, die er Henrietten zugedacht. Otto war ein energischer, harter Charakter, der nichts begann, ohne ein Resultat zu erlangen. Henriette selbst sollte diesen Abend über ihr Schicksal entscheiden. Und sie ent schied darüber. Otto befand sich in einer sehr gereizten Stimmung, die dadurch um so peinlicher ward, daß er sie d n Gästen gegenüber verbergen

gelthür, und Henriette erschien. Otto erbleichte, e^ war keines Wortes mächtig — seine Frau trug ein prachtvolles Trauerkleid. S e war bleich wie der Tod, und ein unheimliches Feuer sprühte aus ihren Augen. Hals, Schultern und Arme waren marmor weiß. es schien als ob alles Leben, alles Blut daraus gewichen sei. Henriette bor einen Anblick, der die Gäste in sprachloses Erstaunen versetzte. „Sie ist wirklich krank !' flüsterten.die Damen nach einer Pause, in der sich die trauernde Frau grüßend

nach allen Seiten verneigt hatte. „Ja. sie ist krank!' rief Otto, vor Wuth seiner Sinne kaum.noch mächtig. . .. . Dann sprang er auf. reichte ihr den Arm, und wollte sie auö dem Saale führen. - Henriette machte schwankend einige Schritte, dann brach sie ohnmächtig zusammen Man brachte die leblose Frau auf^ ihr Zimmer. Die Gäste drückten ihr Bedauern aus, verabschiedeten sich i und verließen das Landhaus, iu dem für dieses Mal kein Vergnügen mehr zu er warten stand. Otto hatte nach der Stadt zu einem Arzte

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 10
Datum: 26.01.1876
Umfang: 10
. Aber anch dieser löbliche Brauch ge räth, wie eS scheint, in Vergessenheit. „DaS ist daS LooS des Schönen anf der Erde.' I. G. Obrist. Zur Geschichte des Schlosses in Taur. *) III. Daö Schloß Tanr mit der Gerichtsbarkeit ging nn» anf die drei Söhne Meinhard'S: Otto, Lndwig uud Heinrich über. DaS Richteramt daselbst ver sah Seifried v. Rottenbnrg, der zugleich alleNech- nnugen über die Einnahmen und Ausgaben dieses Gerichtes zu führen hatte. AnS dem Jahre 1297 exisliren noch viele solche Rechnungen

anführen, setzen bei: „IIueuLylio contvrodirtur pkroolnir l'aureir- sis ab I^piseopis ?rickvnti»is.' Herzog Otto, der im Jahre 1300 daö Salzsud- hauS auö dem Aichat «ach Hall übersetzen ließ, ver lieh dann in einer Urkunde vom 3. Juli 1303 die sem Orte daö Stadtrecht, so daß dauu diese Stadt eine eigene von Tanr unabhängige Gerichtsbarkeit erhielt. Konrad, Kämmerer von Taur, tritt in dieser Urkunde als Zeuge auf. ^) Auö den Jahren 1303 bis 1308 existire» wieder viele Nechnnngen über die Einnahmen

gewisser Konrad Jäger die Aufsicht halte. Eö scheint, daß damals in Taur selbst Weinbau getrieben wurde; denn eö werden in diesen Nechnnn gen auch folgende Ausgaben angeführt: „I'ro vina- t»r«z in l'-rur', „pro Indor.'rtortZ vino.-rs^ u. f. w. Die Brüder Heinrict, nnd Konrad, Kämmerer in Taur, hatten sich nngemein bereichert- Heinrich erhielt im Jahre 1303 von Herzog Otto d^e Er laubniß, auf einem Hügel im Vinlfchgan ein Schloß bauen zu dürfen nnd verlieh ihm dasselbe für feine Söhne nnd Töchter

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 26.09.1879
Umfang: 8
eines unverantwortlichen Vertrauens- mißbraucheS überführen muß.' (Schluß folgt.) Literarisches» j. g. Otto Spamer'S unvergleichlich rührige Verlagshandlung in Leipzig setzt seit Jahren ihren Ehrgeiz darein, dem deutschen Volke eine Reihe nicht nur dem Wesen und Inhalt nach gediegene und werth volle, nach Form und Ausstattung wahrhaft brillante, sondern auch wirklich zeitgemäße und populäre Werke zu liefern. Zwei Prachtwerke dieser Art sind mit glänzendem Erfolge bereits zum Abschluß gelangt und liegen nun fertig

- und Welt verkehrs. Getragen von dem Grundsatze, daß Wissen Macht ist, und daß der Handel wie Verkehr im Bunde mit dem Wissen die Welt zu erobern ver mögen, bietet Otto Spamer hiemit ein Werk, das in übersichtlicher alphabetischer Einrichtung Auskunft über Alles gewährt, was der Geschäftsmann zu wissen braucht und dabei den großen Vorzug hat, daß überall die Grundsätze der Praxis festgehalten und wohler worbene Erfahrungen benützt worden sind, und daß durchwegs Klarheit und Deutlichkeit mit bündiger

Kürze vereinigt erscheinen. Dazu ergänzen sich Wort und Bild, da 800 Abbildungen und 43 Tondruck bilder das Werk zieren. DaS illustrirte HandelSlexi- cou umfaßt 4 Bände ä, 12^ Mark. Im erfreulichen Fortschreiten ist ferner die illustrirte Weltge schichte von Otto v. Corvin aus dem gleichen Ver lage. Davon liegen 17 Lieferungen (s. 50 Pf.) vor, welche die empsehlendsten Proben von Gediegenheit und Formgewandtheit, sowie charakteristische Illustra tionen liesern. Sämmtliche vorstehende Werke find

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Datum: 02.06.1876
Umfang: 10
links im Schloßbose erinnert, durch die Kurfürsten Otto Heinrich und Friedrich IV. im 16. Jahrhundert, durch Friedrich V. (1610—1621), den sogenannten Winterkönig erweitert, fortgeführt und zu immer größerer Aus dehnung und Pracht entfaltet. Im Jahr 1639 sprengten die Franzosen das Schloß theilweise und vollendeten diese Vernichtung dann 4 Jahre später bei der zweiten Verheerung von Heidelberg. Zn Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Schloß zwar zum grüßten Theile wieder hergestellt, allein

in deutschen Landen, wie es noch heutzutage die schönste und größte Ruineist. Noch zeugen die stoljen Trümmer von der einstigen Pracht des Schlosses, wie von seiner un gemeinen Festigkeit. Der Otto-Heinrichs- Bau von 1556 ist eine der herrlichsten Bauten des italieni schen Renaissance- Styls in Deutschland und ausgezeichnet durch seinen Reich- lhum an architektoni schen V-rzierungen; der Entwurf dazu soll »Kr auch von dem größten Künstler Michelangelo Buona- rotti selbst herrühren. Ihm an Schönheit

nahekommtder Fried richsbau von l60l, mit den Standbildern der Ahnen und Vor fahren pfälzischer Fürsten von Karl dem Großen und Otto vonWittel-bach herab bis auf Friedrich IV. Der gl'prengteThurm der westlichen Ecke des Schlosses, welcher noch so beredt für die Soli dität des einstigen Baues zeugt, weil sein Mauerwerk so fest zu sammenhielt, daß die äußere Hälfte desselben bei der Sprengung durch die Franzosen im Jahr 1689 wie ein einziger gewaltiger Felsblock in den Graben herabfiel, tritt uns auf unserm

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