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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 16
Datum: 25.04.1909
Umfang: 16
gemein, aber was kannst denn machen? Die ganze Welt mit der einzigen Aus nahme des Herrn Friedrich Otto hat halt amal am Hofer an Narren gfressen, während ihr die vom be sagten Otto Fritze äußerst wirksam verteidigte beson dere Waffenehre Bayerns so gut wie unbekannt, jeden falls aber nix Extras ist. Der Hofer ist seit der sensa tionellen Enthüllung der wahren Wahrheit durch den Herrn Otto trotz seines scheinbaren Heldentodes, den Herr Otto erst übertrumpfen wird, eben kein Held und kein Sieger

, und es ist daher, um es mit Herrn Friedrich Otto auf gut deutsch zu sagen, ganz einfach ein Skandal, daß man ihm, nämlich den lächerlich unbedeutenden Hofer, auf dem Berg Jsel eilt Denkmal gesetzt hat, während der Herr Friedrich Otto noch immer ein unausgehauenes, obskures Leben führt. Das ist ganz einfach eilt unerträgliche Gedanke, und darum ist es doppelt ärgerlich, daß die Tiroler so furchtbar selbstsüchtige Leut sein, daß es koaner von ihnen der Mühe wert erachtet, nach München zu fahren, um den Herrn

Friedrich Otto aus- oder durchzuhauen, wie er es ehrlich ugd redlich um unser Land ilnd unser Volk verdienet. Beinah noch ärgerlicher ist dies, daß es, wie der Herr Friedrich Otto sagt, gleichsam nur eine „Geschmackslaune" der Geschichte ist, daß uns die unberechenbare Ehre vorenthalten worden ist, tlns net als engere Vaterlander des Herrn Friedrich Otto betrachten zu dürfen. Das ist, zumal in Anbetracht der Tatsache, daß alle unsere klerikalen Häupter miteinander die Frömmigkeit des bayerischen

Häuptlings, des Herrn voil Öfterer, uet aufzuwiegen vermögen, ein selbst trotz unserer Selbstsucht wahrhaft unverdientes Pech, voll dem uns net anral der Herr Friedrich Otto befreien kann, denn lueitu er sich's einfallen ließ und in zehnmal so großer Zahl daher kam, als in Bayern Leute wachsen, war er hin. A Stuck a zwölfe Otto nahm a jeder Tiroler auf sich, dear beit frechen Artikel g elesen hat, denn so a Zorn gibt oam a Kraft, daß man mit a Dutzend söllener Maulhelden mit der nackten, unbewehrter Hand

fertig wur. Die Furcht ist an Unkraut, das nirgends seltener wachst als auf unsere Bergen. Das haben unsere Altvordern bewiesen, und daran hat sich seither nix geändert. Keinesfalls aber ist der Herr Otto Friedrich der Mann, uns das Fürchten zu lehren. Er mag den gußeisernen Hofer am Berg Jsel verschlucken, aber lebendigen Ti roler wird er köan fressen. Huk beimatferner. fremder €rde verstorben ist am letzten Sonirtag der Goaßer von Rum, den sein trauriges Schicksal von: fernen Ungarnland mutter

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 26.09.1930
Umfang: 8
. 23. September. Vor dem Schwurgericht in Feldkirch hat heute die Ver handlung gegen Gebhard Scheyer,JosesScheyer und Albertina Scheyer wegen Mordes an dem eigenen Bruder beziehungsweise dem eigenen Sohn Otto Scheyer begonnen. Der Anklage liegt folgender Sachverhalt zugrunde: An der Bundesstraße in Götzis, Richtung Hohenems, liegt das Anwesen der Familie Scheyer. Eigentümer des Hauses ist der Angeklagte Gebhard Scheyer, der sich eines gewissen Wohlstandes erfreut. Mit ihm im gemeinsamen Haushalte lebt

seine Gattin Rosina sowie die Kinder Josef und Albertina. Das dritte Kind der Eheleute Scheyer war der am 1. Jänner 1897 geborene Otto Scheyer, welcher aber schon seit langem nicht mehr im Elternhause wohnte. Letz terem wird nachgesagt, daß er dem Trünke ergeben war und ein unstetes Leben im Umherziehen führte, wozu allerdings beigetragen haben dürste, daß sein Vater das Haus ver- wiesen hatte. Dabei hing aber Otto Scheyer mit großer Liebe an seiner Mutter. Heimlich nur schlich er sich hie

und da zur Mutter, die ihm auch des öfteren Geld zusteckte, heimlich legte er sich in Stall oder Tenne seines Elternhauses zur Ruhe von seinen Landfahrten. Am 2. Juni dieses Jah res gegen 9 Uhr abends näherte sich Otto Scheyer wieder um seinem Elternhause, um dort Nächtigung zu finden. Seine Geschwister Josef und Albertina waven vor dem Hause mit Arbeiten beschäftigt. Diesen Augenblick benützte er, um bei der offenen Schupfentüre hineinzukommen. Er wurde von Josef und Albertina angerufen, was er denn hier suche

und gab die Antwort, daß er schlafen gehen wolle. Sofort eilten sie ihm nach, um ihn aus dem Haufe zu weisen. Otto Scheyer eilte durch den Wagenfchupfen in die Tenne und von dieser in den Stall. Es kam zu einer Balgerei und durch den Lärm erwachte auch der Vater Scheyer, welcher sich bereits zu Bette be geben hatte. Er begab sich in den Pfevdestall, wo er Josef sowie Albertina im Kampfe gegen ihren Bruder Otto vor fand, und ging ebenfalls gleich auf Otto los. Otto

hatte sich einmal gegen seine Schwester erwehrt und sie zu Boden in die Streue neben das Pferd gestoßen, ohne sie jedoch zu verletzen. Ihr Grimm war aber nun erwacht. Otto kam im Verlaufe der Balgerei in eine Ecke des Stalles und wurde dort von seinem Vater und den Geschwistern so geschlagen, daß eine Reihe von Mutstecken an der Wand zu ersehen waren und Otto eine Menge von Verletzungen erlitt, die im ärztlichen Befunde an geführt sind, aber als Todesursache n i ch t in Betracht kom men. Seine Schwester Albertina war ganz außer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.02.1948
Umfang: 4
Einzelpreis 35 Groschen Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion; Innsbruck, Maximilianstraße 7 Tel. 2450 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Bezugsbedingungen : Durch die Post oder Verwaltung Maria - Theresien - Straße 40. Tel 2047 Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen monatlich S 6.80, in den Verschleiustellen Nummer 34 Innsbruck, Mittwoch, 11. Februar 1948 46. Jahrgang Otto Bauers Heimkehr im Zeichen der Liehe und Verehrung

. Die Reaktion tobt hemmungslos und setzt alle ihre Häscher ein, um niemanden entkommen zu lassen. Insbesondere einen wollen sie haben, den Mann, der ihnen als Symbol des unbeugsamen Kampfwillens der sozialistischen Arbeiterschaft gilt — Otto Bauer. Denn Dollfuß und Fey, die während der Kämpfe aus jedem Radioapparat die Lüge plärren ließen, daß die „Führer“ des Aufstandes, Otto Bauer und Julius Deutsch, die von ihnen in den Kampf gehetzten Ar beiter. wie sie es ausdrückten, schmählich in Stich gelassen

und schon am zweiten Tag feige die Flucht ergriffen haben, wußten genau, daß beide noch im Lande waren. Und sie hätten viel dafür gegeben, wenn sie ihnen das gleiche Schicksal hätten bereiten können wie Georg Weißei, Münichreiter und Wallisch. Verlernt und flüchtig Otto Bauer gelang die Flucht in die benachbarte Tschechoslowakei. Treue Freunde halfen ihm und es fand sich kein Verräter, der den Judaslohn, die Kopf prämie, verdienen wollte. Bei Nacht und Nebel verließ der Mann die Heimat

Otto Bauer im Juni de» Jahres 1938. Mit ihm starb einer der Größten, die der internationale Sozialismus hatte. An seiner Bahre versammelten sich- Freunde und Genossen -aus aller Welt und sein Grab an der Mauer der Konföderierten am Friedhofe Pere Lackaiss wurde zum Wallfahrtsort für Tausende. Gestern kehrte die Urne mit der Asche Otto Bauers heim, eingeholt und behütet von dem Obmann der Wiener Organisation, Stadtrat N o v y, der Witwe des gemordeten Kolonien W'allisch, Nationalrätin Paula

oder gar einmal gesehen, und Jugend, die bloß von ihm ge hört hatte, Tief senkten sich die roten Fahnen vor der Urne mit der Asche Otto Bauers und manche Träne «ah man in harten Gesichtern blinken. Die Schweiz ehrt den großen Toten Der Sonderwagen mit der Jrne wurde bereits in Basel früh morgens.von einer Abordnung der Basler Sozialisten und der dort lebenden österreichischen Ge nossen mit Blumen empfangen. In Zürich war die Sozialdemokratische Partei der Schweiz stark vertreten. Sämtliche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.02.1948
Umfang: 4
, daß sich außerdem Asien und Afrika an einer Föde ration sozialistischer Staaten beteiligen werden". Wien, die künftige Hauptstadt (APA) Paris, 9. Febr. (Reuter). Auf dem, dem Andenken des österreichischen Sozialistenführers Otto Bauer gewidmeten internationalen sozialistischen Treffen erklärte der britische Delegierte Feneer Brock« way: „Der Tag wird kommen, da wir einen vereinigten sozialistischen Staat von Europa haben werden. Ich i.vi der Ansicht, daß Wien, die ehemalige iHeimat» stadt Otto Bauers

, eine merkliche Besserung fest- zusteüen. Mehr als 10.000 bewaffnete Indonesier wurden aus den von Holländern besetzten Gebieten nach den republikanischen Bezirken hinter der neuer richteten entmilitarisierten Zone evakuiert. (APA) P a i i s, 9. Febr, (AFP). Anläßlich der Ueberführung der Asche Otto Bauers nach Oesterreich fand in Paris eine Kundgebung unter Ehrenschutz von Frau Paula Wallisch (Oester reich) und des Ehrenpräsidenten der französischen Sozialistischen Partei, Leon Bin m, statt

L u s s y und der ehemalige Innenminister Edouard D e p r e u x, sowie Vertreter der spani schen und italienischen Sozialisten. Nachdem verschiedene Vertreter der soziali stischen Parteien des Auslandes über das Leben und Wirken Otto Bauers gesprochen hätten, erklärte die Vertreterin der SPOe, Paula Wallxsch: „Ich danke Frankreich dafür, daß es der Asche dieses großen, klarsehenden und mutigen Kämpfers des österreichischen Sozialismus ein Asyl gewährt hat. Das Ziel, für das Bauer sein Die Verhandlungen

. ganzes Leben gekämpft hat, ist noch nicht er reicht. Wir werden bis zum Tode kämpfen, um dieses Ideal, von dem er nie abgegangen ist, zu ver wirklichen." Im Namen der französischen Sozialisten sprach Salomon Grumbach : „Es ist schon vierzig Jahre her, daß ich die Bekanntschaft Otto Bauers gemacht habe. Es war auf dem Kongreß in Stutt gart, wo ich den großen österreichischen Soziali sten zum erstenmal gesehen habe, der zwar im Exil gestorben ist, aber nie seine Zuversicht verloren hat. Morgen

wird seine Asche nach Oesterreich überführt werden, wo sie Symbol künftiger Siege des Sozialismus sein wird." Nach Grumbach ergriff ferner Brockway das Wort, der Leben und Wirken des großen Toten würdigte und erklärte: „Der Sozialismus der Ge genwart hat zwei überragende Persönlichkeiten hervorgebracht: Leon Blum in Frankreich und Otto Bauer in Oesterreich. Nach dem französischen Sozialistenführer Leon Blum sprach Franz Novy einige Worte des Geden kens. Nach der Kundgebung bewegte sich der Trauerzug

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1930
Umfang: 8
.Neueste Zeitung' sfltrtttaa, den 21. September 1930. Nr. 218. S'site 5. DerHochverralsprozetzgegenbieösterkeichijcheGebetsliga. Äapuzinerpater Karl Otto und privatbeamter Felix Christian zu je sechs Monaten Arrest verurteilt. fhwtez+wu 0 +$knH Prograrurnäirderring Radio Wien für Sonntag. «b g20 Uhr: Bericht vom Senderauto der „Ravag" über den if des österreichischen Marathon-Laufes 1930. In den Mtragungspausen Schallplattenkonzert. 10.10 Uhr: Geistliche »Mlla-Musikr mit unverändertem Programm

Verhandlung der 37jährige Priester des Krrpuzinerklosters in Znaim, P. Karl Otto, der 26jährige Privatbeamte Felix Christian und der 60jährige Steueroberverwalter i. P. Adolf Machatty wegen Hochverrates, begangen durch monarchistische Pro paganda, zu verantworten. Die Verhandlung. Der Pater, eine typische Franziskusgeftalt, verantwor tete sich mit leiser Stimme, bekannte sich nicht s ch u l- d i g. Dann aber gibt er zu, am 31. März mit Christian nach Wien gefahren zu sein, um sich über den Stand

als Monarchist und erklärte, den tschechoslowakischen Staat überhaupt nicht anzu erkennen. Auf die Frage, warum er sich dann un schuldig bekenne, gab er an, er müsse als gläubiger Ka tholik, der öem Papst zum Gehorsam verpflichtet sei, Monarchist sein. Der Papst habe Christus als König erklärt. Ein König sei ein Monarch, also könne ein gläubiger Katholik nur Monarchist, aber niemals Republikaner sein. Der Papst sei Vormund über das Haus Habsburg, und in seinen Listen werde Otto von Habsburg als recht mäßiger

, de-^ P. Otto nur gesagt zu haben, er sei bereit, für das Seelen heil Kaiser Karls zu beten. P. Otto belastete ihn aber sehr schwer. Er tat dies zwar sehr verworren, so daß man nicht recht klug wurde, inwieweit er Machatty auf geklärt hatte. Wegen der Manie, mit der P. Otto an seinen Ideen festhält, veranlaßte das Gericht seine Psychiatrierung. Die Psychiater gezeichneten P. Otto als einen weltfremden fanatischen Mystiker, der geistig minderwertig sei. p. Otto, der von sich selbst sagt, daß er „kein Denk

kopf" sei, sei ans der geistigen Entwicklungsstnse eines zwölfjähri gen Kindes stehen geblieben. Immerhin sei er nicht geisteskrank. Er könne aller dings auch nicht ernst genommen werden. • Das Arkeil. P. Karl Otto und Felix Christian wurden im Sinne der Anklage für schuldig erkannt und zu j e s e ch s M o n a t e n Arrest, der erstere ohne Verschärfung, der letztere mit einem Fasttag alle vierzehn Tage verurteilt. Der Dritt- angeklagte Machatty wurde freigesprochen. Das Gericht betonte

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1924
Umfang: 4
gut. — Der Masken-Ball der „Freien Burschen Körner" beim „Lamm" war sehr gelungen und bot einmal richtigen Mummenschanz in vornehmer Aufmachung. — Auch die Damen der „Vindelicia" mit der Seniorin Fräulein Mang absolvierten diese Woche ihr Revanche- Kränzchen. Nun geht es rasch dem Ende zu * Der Vortrag über Siedlungswesen im Stadtsaal. Vorvergangene Woche sprach in Hall Dr. Otto Neurath über Siedlungs wesen. Der Vortragende war seitens der hiesigen Mietervereinigung eingeladen worden

, der Geschäfte macht ... ich habe ein Prozent verloren." Hagen glaubte, er habe falsch gehört. „Otto Schwarz?" wiederholte er. „Der Mann wohnt in dem Hause des Kommerzienrates, der mich an ihn gewiesen. Gehen Sie nur; Herr Schwarz ist ein freund licher Mann, mit dem sich gut verkehren läßt. Ich werde noch manches Geschäft mit ihm machen. Gr hat mich wieder zu sich bestellt. . sagen, insoweit er dem Laien architektonische Neu-Auffassungen verbunden mit längst bekann ten Rechtsauffassungen vermittelte

in der Voraussetzung angekauft, daß er nicht eingelöst werde. „So wird es sein," dachte er überzeugt. „Otto ist ein Schurke, der Lust hat, mich in Wechselhaft bringen zu lassen. Er kann mir das Glück nicht vergeben, der Gatte Albertinens zu sein. O, es ist klar, die Rache hat dieses Geschäft gemacht. Und ich werde mich rächen, indem ich bezahle." Er fand Trost und Beruhigung in dieser Annahme. Bald ward ihm die Tür geöffnet, an der sich ein Schild mit dem Namen des Staats anwalts befand. Otto Schwarz wollte ausge

so wenig ein Geldmann bist als ich es bin." „Der Jude muß mich indeß dafür halten. Um Deinem Kredite nicht zu schaden, um überhaupt Dein Accept zu ehren, unterdrückte nächsten Nummer unseres Blattes weit greifende Vorschläge machen, die bei gu tem Willen Aller auch zu einem praktischen Ergebnis führen können: zum Bau von Wohnhäusern. * Zum Vortrag Dr. Otto Neurath. Ein Leser unseres Blattes fand außer dem Vortrage auch den Vortragenden interessant und sandte uns folgende Zuschrift, die sicher

alle überraschen dürfte: Der Vortragende Otto Neurath ist in wissenschaftlichen Kreisen als Volkswirtschaftstheoretiker bekannt. Eben so seine Gattin geborene Schapira. Die Besucher des Vortrages wird es ferners interessieren, daß Otto Neurath zu jenen volkswirtschaftlichen Theoretikern gehört, welche das seltene Glück hatten, ihre Ideen auch in die Praxis umsetzen zu können. Der Vortragende gehörte nämlich der mar xistischen Schule an und hat immer als einer der radikalsten Verfechter dieser Theorien gegolten

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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 05.10.1930
Umfang: 16
, Mutter, zwei Söhne und eine Tochter. Der Sohn Otto, 33 Fahre alt. war ein Tunichtgut, ein Trinker und Vagant, gerichtsbekannt und des Elternhauses verwiesen. Heimlich schlich Otto hie und da ins Elternhaus, die Mutter steckte ihm auch Geld zu, und verstohlen suchte er sich im Stall oder Schuppen ein Nachtquartier. So auch am 2. Juni d. I. Zuvor noch weilte er an der Totenbahre einer Bekannten und äußerte sich: „Was hat man davon, wenn ich morgen auch auf der Totenbahr liege!" Eine Vor ahnung

. . . Seine Geschwister Josef und A l b e r t i n e hatten sein Kommen bemerkt und wollten ihn aus dem Hause weisen. Otto hält sich in einer Ecke des Pferdestalles verborgen, be waffnet sich mit einem Stallbesen, bald geht die Balgerei los. Der Vater, bereits im Bett, hört den Lärm und kommt auch in den Stall. Otto schleudert die Schwester unter die Pferde, wird aber selbst von beiden Geschwistern so geschlagen, daß sein Blut an die Wand spritzt. „Ich könnte dich gerade erstechen vor Wut!" rief die Schwe ster

, di« dazukomw.ende Mutter mahnt zur Ruhe, kann die Szene nicht sehen und kehrt wieder um. Nun beginnt die Scheußlichkeit. Der Vater ergreift im Stall einen' Zugstrick und wirft die Schlinge dem Sohne Otto um den Hals und zieht ihn am Strick zu Boden. Die Schlinge zieht sich immer mehr zusammen. Otto versucht hochzukommen, was der Vater durch noch stärkeres Anziehen verhindert. Otto stößt markerschütternde Schreie aus, die in der Nachbarschaft Grauen erwecken. An dem Strick wird Otto dann vom Vater und den beiden

das Ihre, damit der Sohn, beziehungsweise Bru der für immer verstumme. Das ganze war eine grauenvolle Hinrichtung. Man sollte meinen, heißt es in der Anklageschrift, daß von dem Augenblicke an, als aus Otto am Stricke hängenden Körper alles Leben entschwunden war, die Peiniger eine Reue über ihre Tat überkommen hätte, doch davon keine Spur. Nach begangener Tat begab sich die Schwester Al bertine zurück ins Wohnhaus zur Mutter, mit aller Seelen ruhe nahm sie ihr Nachtmahl zu sich und sie lächelte trotzig

, als sie dann vom Gendarmen abgeführt wurde. Besonders roh verhielten sich noch Vater und Sohn. Als Otto schon erdrosselt vor ihnen lag, trat der Vater noch vor Ankunft der Gendarmen an den entseelten Leib seines Sohnes her an, packte den Kopf der Leiche an den Haaren, hob ihn hoch, sah ihn an und ließ ihn dann wieder zu Boden fallen. Dann trat der Bruder Josef dazu und schleifte den Toten durch den Kuhstall auf einen Strenhausen. Die Verantwortung der drei Angeklagten ging dahin, daß sie niemals die Absicht gehabt

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 01.07.1922
Umfang: 4
nicht so plötzlich aus dem Leben geschieden wäre. Ich übernehme es, den Oberförster auszusöhnen, wenn es noch nötig sein sollte." Der Aktuar blieb regungslos. Nur sein stechender Blick richtete sich zur Seite auf den Arzt, indem er sagte: „Um eine Aussöhnung zu bewirken, mußt du doch die Natur des Zwistes kennen." Ich kenne sie nicht) aber der Oberförster wird sie mir offen mitteilen. Brechen wir ab, Otto! Und nun ersuche ich dich, die Angelegen heit weder offiziell, noch privatim zu berühren." Otto betrachtete

deine Kunst, deine Wissenschaft auf, um oen Verwundeten so rasch als möglich herzu- Lt? - - - Du beschleunigst mein Glück, wenn 4 D Ü r^esung des Oberförsters beschleunigst! werde dir ewig dankbar, ewig dankbar sein. E Arzt, der Albertinens Mitteilungen empfangen hatte, durchschaute den Juristen. Er blieb ruhig. „Otto, du erwartest einen Glückwunsch von mir?" „Ja. mein Freund!" „Ich kann ihn dir nicht aussprechen." „Was hält dich ab?" „Meine Rechtlichkeit, meine Offenheit." „Das begreife ich nicht." „Sieh

' mir fest ins Auge, Otto, und ant worte. Weißt du wirklich nicht, daß Albertine mia, liebt? Weißt du es nicht, oder willst du es nicht wissen?" Otto erkünstelte mit einer wahren Virtuosi tät das größte Erstaunen. „Albertine liebt dich?" fragte er stammelnd. „Ebenso aufrichtig und innig als ich sie liebe. Diese Liebe ist nicht von gestern; sie wur zelt in den Jugendjahren, und die Zeit hat sie gereift und befestigt. Willst du zwischen mich und mein Glück treten? Bedenke den Kampf, den du entzündest

! Du hast die Gunst des Vaters für dich; ich aber besitze die Liebe der Tochter. Mir steht die Feindschaft entgegen, welche die Väter trennte ... dir Albertinens Gleichgültigkeit, denn sie wird sich nie von mir abwenden. Trage den Umständen Rechnung, sei mir ein wahrer Freund, und hemme das Ver söhnungswerk nicht, dessen Abschluß herbeizu führen'ich jetzt hoffen darf. Wäre ich an deiner Stelle, ich würde nicht einen Augenblick zögern." „Und dennoch muß ich zögern," entgegnete Otto kalt. „Warum? Warum

?" „Du hast von deinem Standpunkte aus ge sprochen, ich werde von dem meinigen sprechen. Wenn du auf eine Aussöhnung hoffst, so täuscht du dich . . . Der Oberförster wird dem Sohne seines erbittertsten Feindes nie die Hand seiner einzigen Tochter bewilligen. Das Heiratsprojekt mit mir ist ebenfalls nicht neu, inan basirt da rauf einen Plan, der nicht scheitern darf." Otto schwieg einen Augenblick. Als er sah, daß Bernhard bitter lächelte, ergriff er dessen Hand und sagte halb leise: „Der Oberförster

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 6
Datum: 21.07.1915
Umfang: 6
Aürs österreichische Rote Kreuz. :50. Spenderliste des .Tiroler Grenzboten'. Uebertrag . . Kr. 5454.16 Anstatt eines Kranzes anläßlich des Helden« todes des Herrn Leutnants Otto Reel von Metzgermeister Georg Daxenbi chler . „ 10.— Summa . . Kr. 54V4.16 Für die znrüekgevkievene« AamMen der zur Aahne Kingerülkten sind bei uns eingegangen: 33. Spenderliste. Von M. SP., Hausmeister 1 Kr., Herr und Frau Oberpostverwalter An der Lan v. Hochbrunn spenden unläßlich des Heldentodes des Herrn Leutnants

Otto Reel 10 Kr., aus dem gleichen Anlasse spenden die Angestellten der Firma Reel 10 Kr. und für die Waisen- sürsorge der Südmark 10 Kr. Josef Egger u. Frau zum Gedenken des Herrn Oberleutnant Dr. Alois Kraft und des Herrn Leutnant Otto Reel 40 Kr. Spenden für die Sokdate« im Iekde, Witwen und Waisen der Hefalkene«. (Fortsetzung.) Kriegssürsorgeamt im Magistratsgebäude. Anton Schluiser für Juli und August 8 Kr., von den Beamten der k. k. Forst- und Domänendirektion Inns bruck statt eines Kranzes

für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Herrn Leutnant Otto Reel 20 Kr. An Stelle eines Kranzes für den fürs Vaterland ge fallenen Rottenführer Otto Reel 20 Kr. von der freiwill Feuerwehr Kufstein. #tttaefattfette Spenden für den Araneu- Kikfsverein vom Rote« Kreuz (Zweig- verein Knfstein). Beiträge vom Frauenzweigverein vom Roten Kreuz 102 Kr., Sammelbüchse im Lehrl-Kino für Programm- rrlös Kr. 6-29. 1 Prozent vom Gehalt des Lehrkörpers der städt. Volksschule Kufstein Kr. 28.70. für das Rote Kreuz wurde beim

Männer-Zweigverein in Kufstein gezeichnet: Für das zweite Quartal: Pöll der Aeltere und der Jüngere 30 Kr., Pirch. moser Joses (Englhart) 30 Kr., Advokat Dr. Joses Prax. marer 30 Kr., k. k. Statthaltereirat Karl Bruder 30 Kr., Hotelier Albert Greiner 10 Kr., Bürgermeister Joses Egger 80 Kr., Otto Bachler 15 Kr., k. k. Professor Wol- chowe 10 Kr., Fabrikant Georg Eichinger 15 Kr., Fabri kant Julius Lüthi 15 Kr., Brauereibesitzer Joses Sie> berer 20 Kr., k. k. Oberinspektor Linke 13 Kr. 50 Heller

-Beamter Egon v. Köck 8 Kr., Schul- direktor Karl Wagner 6 Kr., Drogerist Anton Wanka 6 Kr., Buchhalter Karl Hild 6 Kr., k. k. Zolloffizial Alfons Tarier 6 Kr., Baumeister Josef Slack 6 Kr., Verwalter Rudolf Fink 4 Kr., k. k. Zollassistent Albin Rumrich 6 Kr., k. k. Zoll-Inspektor Hermann Plaß ß Kr., k. k. Ober-Kommissär Michael Maschler 6 Kr., Kaufmann Emil Metzner 6 Kr., Magistratsbeamter Otto Kaufmann 6 Kr., Ludwig Fuchs 4 Kr., Fr. Coglievina Her- mine 4 Kr., Frl. Tochter Christine 2 Kr., Frl. Ella

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 05.07.1936
Umfang: 10
- genzerwälder Sommerfrische und Heimatgemeinde der be rühmten Malerin Angelika K a u f f m a n n verbunden und damit die Möglichkeit zu einer Belebung des Fremdenverkehrs im Bregenzerwald geschaffen. Die Eröffnung des Autover kehres von Schwarzenberg über den Losenpaß hat der Bödele straße erst die volle Bedeutung als verbindendem Verkehrs weg gegeben. Die Bödelestraße ist eigentlich ein Werk des Textilfabrikanten Otto H ä m m e r l e (1846 bis 1916), der ihr Anreger und Hauptförderer war. Otto Hämmerle

verschiedentlich verbessert und so weit ausgestaltet, daß nun der Autoverkehr auf ihm freigegeben werden konnte. Den Anfang zur Bödelestraße machte Fabrikant Otto Häm merle, als er 1908 das oberste Drittel als Privatfahrweg von Ammenegg bis Bödele erstellte. Auf dieser Strecke führt die Straße durch Molasfebildungen aus vorwiegend leicht ver witternden roten Mergeln. Wegen dieser ungünstigen Bau stoffe mußten Steine und Schotter von weither zugeführt wer den. Auch das Teilstück von der Lumpertobelbrücke

bis Rickat schwende erbaute Otto Hämmerle. Auf seine Anregung arbei tete Ing. Julius Rho mb erg ein vollständiges Projekt für eine Straße Dornbirn—Schwarzenberg aus. Nach diesem Plane wurde von der Stadt Dornbirn in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 die Straße zunächst bis W a tz e n- e g g, dann bis Oberfallenberg unter Mitarbeit russi scher Kriegsgefangener unter Bürgermeister L u g e r aus geführt. In den Jahren 1920 bis 1927 wurden weitere Teilstücke und 1928/29 der fertige Ausbau bis Ammenegg

unter Bürger meister R ü f von der Stadt unter finanzieller Beihilfe des Alpenhotels Bödele, das heute von den Söhnen Otto Häm merles weitergeführt wird, erreicht. Da die Fahrbahnbreite der neuen Straßenteile vier Meter beträgt, ließen die Hotel besitzer auch ihre Privatstraße auf diese Breite ausbauen, so daß jetzt auf der ganzen Strecke für Kraftwagen die Aus weichemöglichkeit besteht. Wenn auch der volle Ausbau der Bödelestraße bisher nicht erfolgen und das Stück nach Schwarzenberg zunächst

nur be helfsmäßig verbessert werden konnte, das angestrebte Ziel ist doch erreicht und die ganze Durchgangsstrecke Bregenz— Bödele—Schwarzenberg mit Kraftwagen zu befahren. Dies bedeutet die Erfüllung des weitausschauenden Planes Otto Hämmerles, wenn auch erst 20 Jahre nach seinem Tod und fast drei Jahrzehnte nach seiner ersten Anregung. Ein wei teres schönes Stück des Ländles ist auch dem neuzeitigen Verkehr erschlossen. Bück in den Bregenzerwald. Der erste Kraftwagen am Bödele (1912).

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 08.09.1933
Umfang: 6
den Beschluß über reichen, da hat er Mühe, seine Haltung zu bewahren. Um seinen Mund geht ein verzerrtes Lächeln. „Es ist gut, Sennores!" Die Unglücksbotfchaft verbreitet sich schnell im Lager der Artisten. Angst und Niedergeschlagenheit ersaßt oie armen Leute. Was soll nun werden? Görik wird von ihnen beauftragt, mit dem Chef zu sprechen. Der Dompteur bringt etwas Beruhigendes mit. Die Heimreife wenigstens ist gesichert. „Toni!" Das Mädel schrickt von ihrer Schreibmaschine auf. Otto steht im Türrahmen

." „Es geht manchmal seltsam zu auf dieser Welt. Wir wollen jedenfalls nachforschen." Die beiden beschließen, am frühen Nachmittag zur Infel Paraio hinüberzusahren. Otto Borke leiht sich von einem Deutschen, mit dem er sich schon angefreundet hat, dessen Motorboot aus. Er weiß auch mit fö einer Maschine geschickt umzu gehen und bald ist er mit Toni auf der Insel. Nach eifrigem Suchen entdecken sie das bezeichnete Haus. Es ist noch nicht einmal besonders zerfallen. Sie treten vorsichtig ein. Nur nackte

Wände sind noch vorhanden. Dann steigen die Schatzsucher mit einer Kerze über eine steile Treppe in den Keller hinab. Auch hier nichts, gar nichts zu entdecken. Otto klopft sorgfältig die Wände ab, umsonst. Schon will er mißmutig den Keller verlassen, da packt Toni den Mann plötzlich am Aermel und zeigt aus eine Maus, die gerade einem schmalen Mauerspalt ganz unten am Boden entschlüpft. Otto zuckt zusammen. „Wo kommt die Maus her? Sollte da unten doch ein Hohlraum sein?" Toni lächelt etwas ungläubig

. Aber Otto ist ganz aufgeregt. „Wir müssen morgen wieder mit Werkzeug her!' entscheidet er. „Oder sähren wir heute gleich noch ein mal?" „Können wir machen!" Sie laufen zurück zum Motorboot. Otto und Toni suchen gemeinsam den Deutschen auf; willig gibt er ihnen Werkzeug mit, schwere Hacken und eine kräftige Axt. Außerdem starke Seile. Otto ist wie in einem Fieber. Er treibt zur Eile und kann nicht schnell genug nach der Insel und in das Haus Hardenbergs Zurückkommen. Bald dröhnen im Keller die schweren

Hackenschläge. Das alte Gemäuer weicht. Otto schwitzt, aber es zeigt sich auch Erfolg. Ein Hohlraum wird allmählich sichtbar. „Geben Sie mir das Licht, Toni!" Heftig erregt leuch tet er in das dunkle Loch hinein. Ein Jubelfchrei. „Toni! Eine mächtige Kassette steht hier drin." Auch das Mädchen wird von seinem Fieber ergriffen. Die Kerze, die er ihr zurückgegeben hat, zittert in ihm Händen. Otto macht die Oesfnung breiter, und endlich bann er die große, schwere Kassette unter Ausbietung seiner ganzen Kraft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.08.1924
Umfang: 8
eine Abteilung des Oefterr. Gebirgsvereins von Wien nach Ried i. L. Die Herren wollten Touren und Partien im Stallanzer Alpental, wo der Verein eine Schutzhütte zu bauen geplant, und andere GebirgStouren machen. Am nächsten Tag begab sich nun einer dieser Herren, Otto Krawath, Gastwirt, zum Inn und wollte dort in einem Tüm pel ein Bad nehmen. Dabei wagte er sich zu nahe der starken Jnnströmung und wurde von den Wel len sortgerissen und erst in Prutz nur mehr als Leiche herausgezogen. Der Ertrunkene war erst

. Verkehrsnachrichten. Erleichterung der Einreise nach Oesterreich. Die öster reichischen Behörden haben nunmehr die kürzlich angc- kündigten Erleichterungen der Einreise nach Oesterreich praktisch durchgeführt. Demnach werden zunächst für die' österreichischen Vertretungsbehörden in den europäischen, Staaten besondere Sichtvermerkmarken (für mehrmalige- Einreisen, für einmalige Einreise und für einmalige! 221 Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. „Pardon, ich selbst habe den Otto, bei dem du wohntest, mit eben

sein, betrogen?... Un möglichst' rief er atemlos. Plötzlich blieb er stehen. „Ich muß nach Hause, noch KMe!" sagte er. „Rosa soll mir sagen, ob alles Lüge und Verleumdung, oder was an der Sache ist... Es muß alles klar werden wie der Tag!" In demselben Augenblicke sah er Otto vor sich. .Kurz entschlossen redete er ihn an. „Haben Sie von den Gerüchten gehört, welche hier über Sie verbreitet sind?" frug er ihn. „Gerüchte? lieber mich?" versetzte Otto. „Man sagt es." „In welcher Angelegenheit?" „Mit meiner Frau

." Otto lachte. „Mit Ihrer Frau?" „Als Sie noch Mädchen war." „Wer hat Ihnen diesen Bären aufgebunden," erwiderte er, aus vollem Halse lachend. „Sie haben falsch gehört." „Ich kann die Person nennen, die das wieder holt gehört hat." „Sie wissen, lieber Jmhos, daß es keine Ehe ohne Klatsch gibt. Eine infame Verleumdung das! Und Sie haben das geglaubt?" „Ich kann es selbst nicht glauben. Allein man spricht überall davon." Otto stutzte; es schien ihm gut, nicht unschuldig zu erscheinen. Mit gewohntere

und nicht mit meiner Frau verkehrten. Ist das die volle Wahr heit?" frug Konrad, ihn scharf anblickend. Otto legte seine Hand aus Konrads Schulter und erwiderte gemütlich: „Freund, es ist so, und nicht anders! Aber — Ich erwarte von Ihnen als > Ehrenmann, daß Sie die Susanne mit dieser Her zenssache nicht noch nachträglich behelligen. Die Sache ist beendet. Sie werden es gestern'selbst ge merkt haben." Konrad ging beruhigt von dannen. Als er anderen Tages im Freihofe mit Rosa al lein war und über den Erfolg in Paris

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Seite 1 von 8
Datum: 09.01.1933
Umfang: 8
entschlossen sein, jedem neuen Vorrücken Widerstand entgegenzusetzen, während'die Japaner androhen, falls die chinesischen Truppenbewegun gen andauern, ihre Operationen ausrudehnen. Konfuslus und sein Hündchen Eindrücke aus Gesprächen zwischen Mo3f Hitler und Otto Strasser Von Philipp Scheidemann Genosse Philipp Scheidemann, der ;ehemaligr deutsche Reichskanzler, schreibt im Berliner Jot: wärts" eine treffende Skizze, die das geistige Milien um Adolf Hitler und die überhebliche Verstiegenheil des „Großen

Führers" zeigt. Dr. Otto Straffer, der Bruder Gregor Straffers, ist schon seit mehreren Jahren mit Hitler vollkommen ver kracht. Ueber eine sehr lehrreiche Auseinandersetzung, die zwischen beiden Herren im Mai 1930 teils unter vier Augen, teils in Gegenwart anderer nationalsozialistischer Führer stattfand, hat Otto Straffer in einer Broschüre be-^ richtet, die unter dem Titel: „Ministersessel oder Revolu-- twn?" erschienen ist. Obwohl seit der Herausgabe ge raume Zeit verstrichen ist, wurde bisher

von keiner Seite Einspruch gegen die Aufzeichnungen erhoben. Die tiefere Ursache des Zerwürfnisses zwischen Hitler und Otto Straffer war die vollkommene Schwenkung, die der Oberosaf mit seinem sogenannten „Sozialismus" vor genommen hatte. Diesen Sozialismus wollte Otto Straffer immer noch ernstgenommen wiffen. Hitler suchte den „be- lehrungssähigen jungen Menschen" immer wieder an sich zu fesseln, „während er eine Aussprache mit dem Grafen Re- ventlow für völlig überflüssig hielt, weil R. ein alter Mann sei

, der seine seit Jahrzehnten vertretenen alten Anschau ungen nicht mehr ändern könne und ein gewissermaßen hoffnungsloser Fall wäre". Weisheiten der komischsten Art, wie sie Hitler in sei nem profunden Werke „Mein Kamps" in Hülle und Fülle verzapft, versetzte er in der erwähnten Unterredung neben bei auch Otto Straffer. Ein Beispiel über seine Kunstbe trachtung: „Es gibt in der Kunst keine Alten und Jungen, so wenig, wie es eine „Revolution der Kunst" gibt, son dern es gibt nur eine ewige Kunst, nämlich

die griechisch- nordische Kunst, und alles, was man sagt: holländische Kunst, italienische Kunst, deutsche Kunst, ist Irreführung. . . . Alles, was überhaupt auf den Namen Kunst Anspruch erhebt, kann nur immer nordisch-griechisch sein." Ms Otto Straffer daraufhin schüchtern etwas von der Kunst als Ausdruck der Völker und im Zusammenhang damit von chinesischer und ägyptischer Kunst sprach, hauchte Hitler ihn furchtbar an: „Es gibt überhaupt keine chinesische oder ägyptische Kunst... bei den Chinesen

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Seite 3 von 6
Datum: 17.07.1929
Umfang: 6
des Glockturmkammes im Hintergrund von Dok tor Mycinski. Die vier guerformatigen Bilder stellen > 19 Fackeln in der Nacht. Roman von Emil Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Eine Gnadenfrist! dachte Otto. Ich muß sie nützen! Sonst vernichte ich mein und Ritas Glück! Rasch empfahl er sich und eilte in den Garten. Frau Geheiwrat Lohusen und ihre Schwiegertochter waren von der Ausfahrt noch nicht heimgekehrt. Sie würden voraussichtlich bis zum Essen ausbleiben. Adele ging in den Garten

, um einige Blumen für den Mittagstisch zu pflücken. Als sie ihr Körbchen ge füllt hatte, stand Otto ihr plötzlich gegenüber. Sein ver störtes Gesicht hellte sich bei ihrem Anblick sogleich auf. Das Aufleuchten in seinen Augen verriet ihr deutlich genug, wie sehr er sich freute, sie allein getroffen zu haben. Voll Schmerz dachte Adele: Das ist nun der zweite, der mich liebt, dessen Gefühle ich doch nun und nimmer erwidern kann. Wie glücklich wäre ich, wenn Fritz mich ein einziges Mal so anstrahlte

wie sein Bruder es jetzt tut! Aber das wird nie geschehen! Zu tief ist Ritas Bild in seinem Herzen eingegraben. Auch ich mutz verzichten! Nach einigen belanglosen Worten reckte Otto sich kühn auf: „Ich mutz morgen nach Mariannenhütte ziehen, Papa will es haben —" „Nun, das ist weiter nicht gefährlich. Mit deinem Auto bist du in ganz kurzer Zeit hier und kannst Rita und Achim besuchen, so oft du willst!" „Achim und Rita! Ich muß einmal ganz offen mit dir sprechen, Adele! Meinst du, ich hätte an Rita gedacht

, als Papa das Berbannungsurteil über mich verhängte? Nein! Aber an dich dachte ich! Daß ich dich nun nicht mehr täglich sehen darf!" „Aber das ist doch Unsinn, Otto! Was würde Rita sagen, wenn sie dich so sprechen hörte! Sie verdient es wirklich nicht, daß du ihre Treue so lohnst!" Innsbruck, 16. Juli. Die Pächter der Gastwirtschaft in der Talstation der Patscherkoselbahn, Georg Pschorr fen. und jun., haben durch den Rechtsanwalt Dr. Maritschnigg beim Lan desgericht in Innsbruck

es denn, daß ihr euch verlobtet?" Da erzählte er ihr offen, wie das damals gekommen war, daß ihm das Bewußtsein dieser Schuld den Mund verschlösse. „Und nun ist öte Strafe gekommen! Ich habe mit der Liebe ein frevles Spiel getrieben. Jetzt erst weiß ich selbst, was unglückliche Liebe bedeutet. Ja, Adele, ich muß es dir sagen: Vom ersten Sehen an habe ich dich lieb gehabt! Immer größer wurde meine Sehnsucht nach dir —" „Nicht weiter, Otto! Ich darf diese Worte nicht an- hören! Sie sind Verrat an Rita, die noch immer

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Seite 3 von 6
Datum: 26.06.1929
Umfang: 6
laufenden zu halten, ber ich yave leider so sf-enig Zeit, daß ich mit selten ne Stunde abringen kann —* „Weiß ich," unterbrach ihn der Vater ungeduldig; !>as wäre aber nicht nöttg, wenn du diese Leiden Bunnn- >r Leinen Bruder Otto und diesen sogenannten Teil- rber Achim Möllenkamp, etwas fester an die Kandare ehmen würdest." Fritz Lohusen fühlte sich bei dieser Unterhaltung atzerst unbehaglich. Es widerstrebte ihm, fnnttv dem MMeit Ottos und Achims über sie zu reden. Immer rußte er auf der Hut

sein, daß er gegen Otto nicht un- erecht wurde, es ihm nicht entgelten ließ, daß er auf :gend eine Weise Rita Möllenkamp als Braut ge- ^Der*Vater meinte spöttisch: »Warum so schweigsam, ^ Da^reckte Fritz sich steil auf:»Du machst mir wegen )tto und und Achim Vorwürfe, Papa. Dabei weiyt u aut^enug wtt wenig Einfluß ich ans ^ beiden habe. )tto ist nur sin Jahr Krieg upd Ges fangenschaft haben ihn aus öer Bahn geworfen, die uns Lohrnsens für gewöhnlich vorgezeichnet hat. Wenn ich ihn einmal zu einer ernsteren

Lebensauffassung mahne, dann meint er lachend: Ich mutz sechs bitter harte Jahre nachholen! Und was soll ich Achim Möllenkamp sagen? Ich mutz da schon heilfroh sein, daß er mir in öer Ver waltung der Hermeswerke freie Hand läßt." Der Geheimrat knurrte ingrimmig in den weißen Bart: »Und wenn ich mich auch noch so gifte, so kann ich dir leider nicht unrecht geben. Was uützt es denn, wenn ich Otto vor meinen Stuhl zittere! Der Bengel macht dann fein erstauntes Gesicht und tut, als könnte er kein Wäfferlein trüben

Verlobung mit Rita Möllenkamp dazu beiträgt, daß Otto sich im Hause nicht sonderlich wohl fühlt —" »Na, erlaube mal, Fritz!" unterbrach ihn der Vater erstaunt. »Du redest da mitunter einen neuen Stiefel zusammen! Kann Otto sich denn ein besseres und schöneres Mädel wünschen als diese Rita? Die Verhält nisse passen ganz ausgezeichnet zusammen; sie ist die einzige Schwester unseres Teilhabers, eine Partie, wie es nur wenige zwischen Ruhr und Emscher gibt. Nein. Otto ist trotz seiner leichten Ader

nicht so dumm, daß er das nicht einsehen sollte." »Gewiß sieht er das ein und er hat ja auch bisher noch kein Wort verlauten lassen, nicht die leiseste An deutung gemacht, daß er das Verhältnis lösen will. Aber ich beobachte ihn nun einmal ziemlich scharf und da kommt es wir mitunter vor, daß er bedauert, sich so schnell gebunden zu haben." »Es war jedenfalls das gescheiteste, was Otto jemals m t und er sollte es nur Versuchen» Winkelzüge zu machen. Rita ist mir lieb wie eine eigene Tochter. Eine bessere

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