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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 05.11.1949
Umfang: 10
schreit so lieblich Oskar Die Arbeiter, die Tag für Tag in riesigen Werkshallen an lärmenden Maschinen arbeiten, empfinden das Surren der Räder, das Stamp fen der Kolben und das Schlagen der Hämmer als zu ihrer Arbeit gehörig. Sie find schon so sehr an den Lärm gewöhnt, daß sie unruhig und nervös werden, wenn während der Arbeitszeit eine Maschine stehen bleibt oder ein Apparat aussetzt. Die Stille ist für sie unerträglich. Aehnlich wie den Arbeitern in den lärm erfüllten Werkshallen geht

es mir. Ich arbeite zwar nicht an einer kreischenden Maschine. Aber ich habe Oskar. Oskar ist mein zweijähriger Sohn, der seit dem Tag seiner Geburt auf eine für ein Baby ja nicht ungewöhnliche Weise die Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich zieht: er schreit. Das beißt, er singt, ruft und plappert. Seine Stimmbänder scheinen aus einem beson ders lautstarken, zweifellos unverwüstlichen, kei nesfalls aber wohlklingenden Material zu sein. Er könnte sonst nicht monate-, ja jetzt schon jahrelang jedem menschlichen

befragt, aber nur den Rat erhalten: „Lasten Sei ihn schreien, das stärkt die Lungen!" Seither haben wir uns an Oskars Organ ge wöhnt. Sogar >ehr. Heute macht es mir Vergnü gen, wenn Oskar einige Sessel durchs Zimmer schiebt und aus Leibeskräften eine halbe Stunde lang ..Auto, Auto?" ruft. Auto war das erste Wort, das er richtig aussprechen konnte. Warum sind nicht alle Worte so einfach? Vielleicht hätte er sonst diese Geschichte schon selbst erzählt? Unsere Nachbarn haben unseren kleinen Kerl schon

sehr viel, aber es ist ja so lieblich anzuhören . . ." Vor einigen Tagen aber hörte Oskar mitten im Autospiel plötzlich auf zu rufen. Abends hatte er Fieber und am nächsten Morgen kam er ins Spttal: Diphtherie. Als der Rettungswagen mit dem kleinen Kerl davonfuhr, war es in der Woh nung nicht mehr auszuhalten Es war so entsetz lich still. Ich hatte das Gefühl, völlig verlassen, ganz allein auf der Welt zu sein. Meine Frau ging immer wieder zur Tür und horchte. Aber Als die vereinigte Anwaltskanzlei Dr. Otto Kröhle und Dr. Severin

nach ins Spital. Sprechen durften wir Oskar nicht, aber wir hörten ihn. „Vati!" und „Mutti!" schrie er aus Leibeskräften, und als wir uns von der trennenden Glasscheibe, hinter der er eingesperrt war, entfernten, gab es einen lang anhaltenden Protest. Das genügte uns. Wir hat ten ihn wieder gehört. Als wir am späten Nachmittag vom Spital- kesuch zurückkehrten, kam uns im Hausflur die Nachbarin entgegen, die sich über Oskar beschwert hatte. Sie machte einen müden Eindruck. „Wann kommt denn der Ossi

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.06.1949
Umfang: 8
ich mich zu Tisch. Sorerft keine weiteren Gefühle in mir. wie einen Bären- Hunger. Meine Gattin schob mir den vollen Teller Suppe hin und ich löffette gierig. „Wie schmeckts Oskar?" Diese Frage wurde bei jeder Suppe gestellt, seit Jahren und seit Jahren war meine Antwort immer die gleiche, anerkennende. Heute aber zwang mich eine ge- heimnisvolle Kraft zu antworten: .Lum Kotzen, dieses versalzene Geschlader!" Meine Gattin atmete tief und schluckte hörbar. Ihr umflorter Blick umtastete mich furchtsam. „Was hast

du gesagt, Oskar?" „Ich habe die Wahrheit gesagt. Und überhaupt kannst du dir endlich diese blöde Fragerei schenken." ,^HN" Sie beugte sich vorsichtig zu meinem Mund und versuchte Wind zu bekommen, wollte den Grad meiner Betrunkenheit feststellen. Der Dä mon der Aufrichttgkeit in mir stieß zornig hervor: „Daß von deinen Zotteln auch noch etwas in dieses Brechmittel fällt. Na, aber du wirst auch schon recht alt. Lauter weiße und grauen Paare." .^Oskav!" stieß die Aermste zu Tode erschrocken hervor

. „Soll sch den Arzt holen?" „Untersteh dich, diesen Quacksalber, diesen Beutelschneider zu rufen!" „Oskar!" Klara schwankte wie ein leckes Schiff hinaus. Sie hielt sich die Ohren zu. Das Dienstmädchen, die Marie, kam und brachte die anderen Speisen. „Guten Tag. gnädiger Herr! Ich soll den gnä digen Herrn dran erinnern, daß der Herr Pro fessor Gründler heute zu Besuch kommt." „Schmeißen Sie diesen alten Schmarotzer hin aus!" „Wie bitte?" „Sagen Sie Herrn Professor Gründler. daß er mich zu Tode langweilt

der Tierhandlnng, der natürlich gerne wissen wollte, wozu jemand Wanzen brauche: „Mein Hausbesitzer kündigte mir die Wohnung und verlangte, daß diese in dem glei chen Zustand sei, wie zur Zeit meines Einzuges. Deswegen die Wanzen?" di« Wirth kommt, wird mir schlecht. And erst die Frau Kommerzialrat! Pah. Kommerzialrat! Diese Seekuh mit Sommersproffen. Hast du bemertt, wie scharf die riecht, Oskar?" Mir schwante Böses und ich gedachte den Abend abzusagen. Daö aber erwies sich als un möglich Meine Hoffnung

. «Habe ich mich doch nicht ge täuscht, als ich bemerkte, wie Sie meinem Oskar nachlaufen l" „Klara, ich flehe dich an!" versuchte ich einzu- lenken. „And du? Du aller Schürzenjäger, dir ttaue ich doch keinen Atemzug läng! Mich machst du nicht dumm. Aber —" triumphierte fie. „ich kann dir nur sagen, daß mir Herr Grusebius auch sehr gut gefällt." doch treu zu Ihrer Sache, und die Kraft und die Einigkeit, mit der fie fie verfochten, ist wert, daß man stch ihrer erinnert. * Aber man soll über die HartnäO^rtt und ÄLSdouer der Äalmaru

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Seite 2 von 4
Datum: 15.06.1943
Umfang: 4
waren, zum Arbeitsdienst einbernfen. *** England. Wie man erfährt, bat Slalin dem (anglikanischen) Erzbischof von Eantervury den Le nin-Orden verliehen. Gebrüder Kettler Roman von Magda Trott Verlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig 52. st,rt!ezung. Katis Lippen zuckten ln verhaltenem Schmerz, dennoch nickte sie ihm aufmunternd Z'. Drauhen im Flur preßte Oskar die Hand der Pflegerin. „Tun Sie alles, um die Schmerzen der Kranken zu lindern!' „Es wird nichts unterlassen. Herr Kettler!' Vor dem Krankenhaus blieb Oskar

stehen und sah Toni mit jammernden Blicken an. „Toni — für mich, fiit uns hat sie es getan! Wie klein find wir alle vor ihr! Nie. niemals lasse ich von ihr! Mag auch das Leid um den Bruder mich verbrennen, wie mein Lebenswerk verbrannt ist.' Nach kurzem Aufenthalt lm Stadthause drängte es Oskar wieder hinaus nach der Fabrik. Es Zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt dortbin. Hoffnung und Zuversicht er füllten ihn plötzlich. „Bis iestt batte ich nickt den Mut. in dem Trümmerhaufen zu wüblen'. fvrach

bringen! Als Oskar sich anfchickte, zum Schuppen hinüberzugehen, prallte er zurück. War das nicht Florentine. die vor ihm stand? Floren tine. leine Schwägerin! „Schwager Oskar!' Er lehnte sich gegen den Türpfosten. Neben Florentine stand ein anderer. — Wieder nur Traum? — Ein Spuk? „Bruder — Bruder Oskar!' „Willi!' „Ich bin gekommen — ein Höherer rief mich! Ich mußte kommen! Jetzt bin ick bei dir, um nie mehr von dir zu gehen. Was zufammeubrach, wir errichten es neu. Willst du meine Hände?' Oskar

ergriff Willis Hände und um klammerte sie. „Es geht nickt, daß wir uns trennen, Oskar. Ich tat dir unrecht. Veraib! Denke an den Vater! Ich balte deine Hände und lasse sie nicbt mehr. So sage doch, daß du mick willst!' „Bruder, mein Bruder!' Lelle entfernte fick Florentine. Der An- blick der Zerstörung batte sie tief erschüttert, dieses Wiederieben aber, bei dem iedes Wort nus ein Schrei war. ertrua sich noch schwerer. Erst sollten stck die Br>'der neu geeint bac-en, dann war es für sie Zeit. Trost

zu spenden. „Dich und deine Arbeit habe ich mit scheelen Blicken angesehen', fuhr Willi fort, „alles, was du tatest, habe ich dir niemals gedankt, gelohnt. Vor deinen Leuten, die fest zu dir hielten, muß ich mich beugen. Wie erbärmlich stehe ich da! Laß mich von nun an neben dir arbeiten, laß mich von dir lernen, io zu sein. wie es sich für uns Kettlers ziemt. Laß mich vor allem aber wiederautmachen. Ich habe mich schwer an dir versündigt. Oskar! Nicht eher kann ick wieder froh werden, nicht eher

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Seite 2 von 4
Datum: 17.02.1943
Umfang: 4
, morgen früh punkt sechs Uhr. pfeife ich unten. Bis dahin find Sie fertig, Kati.' „Werden sich die Leute nicht wundern, Herr Kettler!' „Die werden sich noch über manches wundern. — Ach. Frau Hagen, ich will auch mal glücklich fein. Mit solch frischem, jungen Blut hinaus in de» Frühling fahren!' „.üerr Kettler, meine Richte steht allein auf der Welt, ich bin für sie verantwortlich!' Das Gesicht des Mannes wurde ernst. ..Frau Haaen, Sie sollten rs wissen, daß der Oskar Kettler fein Leben lang

du mir dein Rad für eine 2lusfahrt morgen früh?' „Ra na. Oskar, was ist denn mit dir los?' „Tust du's Toni? Kann ich es gleich nehmen? Ich will es rasch noch hinüber zu Frau Hagen bringen.' „Nimm es. Oskar. Willst du mit Frau Haaen radeln?' 2lb:r Oskar mar schon wieder davonge- stürmi. Wieder schüttelte Bruder Willi, unange nehm berührt den Kopf. „Ist Bruder Oskar öfters i'o stürmisch? Ich finde, da.« siebt ihm nicht! Mit seinen grauen Haaren braucht er wahrhaftig nicht mehr den übcrschäumendcn Jüngling

zu markieren!' „Aber Willi!' „Das wirkt lächerlich!' „Man kennt Oskar in Framstadt. Ich freue mich, wenn er fröhlich ist, es geschieht ohnehin selten. Ich erzählte dir schon, lieber Bruder, daß er jahraus, jahrein mit Sorgen zu känwfen hatte.' „Daß er morgen eine Radtour machen will, paßt mir nicht. Ich wollte mir ihm hinaus in die Umgebung Framstadts, wollte die Nach barsorte kennenlernen. Ich bin hier fremd ge worden, Toni. Oskar wird seinen 2lnsflug aufgeben. In der Woche hat er ohnehin keine Zeit

für mich. Wenn Herr Wievrecht mit seiner Tochter Mittwoch oder Donnerstag hier eintrifft, muß ich schon einige Ortskennt nisse haben. — Saae mal, Toni, wantm habt ihr euch noch kein 2luto uigelegt? Pferd und Waaen sind recht altmodisch.' „Weil das Geld nicht vorhanden mar,Willi!' „Ein Auto kostet kein Vermögen!' „2lber auch die zwei- bis dreitausend Mark waren nicht übrig. Du störtest, lieber Bruder, wie iestr sich Oskar quälte.' „Weil er ein äußerst unpraktischer Ge schäftsmann ist!' „2lber fleißig wie kaum

ein anderer!' „Fleißig allein macht es nicht, Toni! Man muß auch Einfälle staben, muß etwas viagen. Ich nloube, ich werde nach manchen Strauß mit Oskar ausiechten müls-n. este ich die Plä'e durchdrücke. die mir i,n Kopfe schweben. Wir müsse» unbedingt vergrößern und verbessern Es ist mir veinlich. daß Herr Wievrecht einen ungünstigen Eindruck von unserem Unternehmen staben wird. Ich bildete mir ein, daß Oskar in den drei Iastren, da icst der .Heimat fern war. weitcrgekommen wäre.' „Bitte.' Willi, laß das Oskar

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Seite 2 von 4
Datum: 15.03.1943
Umfang: 4
von zwei Zerstörern, stinf Trang- Gebrüder Kettler Roman von MagdaTrott feafaa fcxt ftstiftntf, 3.1 IV. Fortsetzung. Oskar lachte Icrf-e in sich hinein. Das waren fast dieselben Worte, die ihm Willi einst ge sagt hatte. Das kleine Blauäuglein vom Kirch hof batte keine Mittel, und er war zu alt zum Heiraten. Am Abend, im Hotel, machte der Järber- meistrr durch Wieprecht die Bekanntschaft einer eleganten, reifen Witwe, die ihm als Frau von Gnade vorgestellt wurde. Oskar ahnie nicht, dost diese lebhafte

Frau die von Wieprecht für ihn in Aussicht genommene Lebensgefährtin sei. Während des Essens säst Oskar an ihrer Seite. Er bewunderte mit unverhohlenem Staunen die elegante Toilette und dachte daran, welche Mühe wohl Kati haben würde, wenn sie dieses Kleid nach der Reinigung bügeln müstte. Oskar gefiel die sprühende Lebhaftigkeit der Witwe, und je iänaer er mit ihr vlaudertc, n>» so mehr fühlte er f 'd) zu ihr kiinaezogeti, zumal sie mit ihren burswikosen Aeusterunqeu eine ver- i anWe Saite bei ibm

anklinge-i liest. Frau von Gans lch'>'te sich nicht, zur B»kräfti- gunq »inet Avisierung mit der Faust auf den Tisch zu schlagen. Manch lächelndes „Donnerwetter' floß von ihren rosigen Lippen. Alles das fesselte Oskar. Roch niemals hatte Gelegenheit gehabt, die Tafelfreuden in. >vlch i-nu-w Brette zu geniesten Er miir'ne immer lebhafter unfo unterhielt sich aus schließlich mit seiner Nachbarin. Als das Essen beendet war, wich er nicht mehr von ihrer Seite, und Wieprecht stellte mit Befriedigung fest

, dast er das Richtige getroffen zu haben schien. Beim Scheiden, gegen Mitternacht, bedauerte Oskar die Trennung mit lauten Worten. „Aber Herr Kettler'. lachte Frau von Gnade, „es ist doch kein Abschied für immer! Wir haben morgen eine gemeinsame Wanderung vor, und Sie sind doch auch dabei?' „Selbsmerständlich!' ^ Pünktlich war er am anderen Tage zur Stelle. Frau von Gnade trug ein elegantes Touristenkleid unA einen derben Bergstock in der Rechten. Auch heute wich Oskar nicht von ihrer weite

, er liest ein lautes Bravo hören, als Frau van Gnade lachend änsterte, iie fände es nicht schlimm, wenn ein Mann, der es im Leben z» etwas gebracht habe, ständig initarbeite. Sie habe auch auf ihrem Land- si'jzc Mist gefahren und eigenhändig den Garten »mgegrabe». Oskar hätte dieser tüchtige» Frau am liebsten vor allen An- iveseiide,, einen Kuß gegeben. „Was faaen die Leute bnm, qnädiae Frau, wenn sie Sie bei solck-°r Arbeit i-ben?' „D's kümmert m'-st m-ch kümmert nur. was ,ck> zu tun balle

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Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1943
Umfang: 4
, der starke Arm erlahmte. Krause sah dem Chef mit schwerem Seufzer nach. War das fein Herr, fein fröhlicher, arbeitsfroher Herr, der sich so langsam durch de» Saal schleppte, der die Schultern beugte, als trage er Zentnerlasten? Kurz vor Mittag trat Krause erneut an ihn heran. „Ich muß Sie nochinals mahnen, Herr Oskur. — Als Kind konnten Sie weinen, da durfte ich Ihre Tränen trocknen, heute schämen Sie sich vielleicht der Tränen, die das Innere frei machen. — Mein Junge, mein Oskar, weine dich beim alten

in sein Gesicht. Vor wenigen Tagen, auch in der Mittagspause — er war nicht heim- gegangen — sah er Oskar mit Kati über das Fabrikgeläude gehen. Anscheinend zeigte er ihr die verschiedenen Gebäude. Beide sahen sehr glücklich aus. Krause senkte den grauen Kopf. Wenn sich sein Chef in dieses hübsche, fleißige Mädchen verliebte — was schadete es? Ein Alters unterschied von zwanzig Jahren machte nichts aus. Wenn er sie liebte, wenn auch Kati für den stets gütigen Chef Interesse zeigte, warum sollten die beiden

nicht glücklich wer den? Kati ging hinüber in Oskars Ziinmer; sie wartete auf den Bräutigam, hätte ihm gern berichtet, wie es um die Tante stand. Sie hätte aber auch gern seine freundlichen Warte gehört. — Er kam nicht. War er durch Kunden aufqehalten? Mußte eine eilige Be stellung erledigt werden oder wartete jemand auf ein abzuliefemdes Stück? Für Oskar kam immer zuerst die Kundschaft. So machte sich Kati keine Sorgen. mar nur traurig, daß sie Oskar heute noch nicht gesehen hatte; sonst kam er alltäglich

durch den Plättsaal. Sie empfand, wie sehr sie ihn verehrte, wie sie an ihm hing. — Ob er noch kam? Doch er ließ sich nicht sehen. So räumte sie alles wieder zusammen, nrachte einen kleinen Spaziergana aufs Feld hinaus, immer hoffend, Oskar zu sehen, und kehrte, als die Fabrikpfeife ertönte, in den Plärisaal zurück. Ihr war jetzt fast traurig ums cherz. Aber heute abend würde er sicherlich da sein, würde sie Heimgelelten. Dann konnte man plaudern. Oh, eg gab so viel zu erzählen! — Als Kati das heiße Eisen

über den Stoff gleiten ließ, lachte sie wieder glücklich vor sich hin. „Er hat mich lieb, ich werde seine Frau! — Oh, wie schön wird es sein, wenn ich für ihn sorgen darf, wenn ich ihm auch die Wohnung ein wenig behaglicher einrichten kann!' Während Oskar sich vergeblich bemühte, cherr über die quälenden Gedanken zu werden, lief Willi in der Umgegend von Framstadt ruhelos umher, immer hoffend, eine Lösung auf die bange Frage zu finden: Wie wird er sich entscheiden? Wie kann ich das Schlimmste abwenden

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Seite 2 von 4
Datum: 03.02.1943
Umfang: 4
Trott Verlag von Friedrich RothSarth. Leipzig . 1- Fortsetzung. Auf dem kleinen Kirchhof befanden sich zu Io früher Morgenstunde noch keine Besucher. Gerade das war Oskar Kettler recht. Er liebte es, an dieser Stätte des Friedens allein zu fein. Ungestört hielt er Zwiesprache mit dem Vater, dem braven Handwerker, der als Färber weit durch die Welt gewandert war, um endlich hier, in diesem kleinen Ort, eine Färberei zu errichten. Er, der älteste Sohn, tauchte bereits mit fünfzehn Jahren die Hände

in die Farbbottiche, unter Slnleitung des Vaters lernte Oskar das gleiche Handwerk mit Freude und Hingabe, wie man es selten !ond. Die kleine Färberei wurde feine Welt. Stand er an dem Bottich, so war seine Sehn sucht gestillt. Genau so interessierte ihn der Blaudruck, und als der Vater später in be scheidenem Ausmaße der Färberei die chemische Reinigung angliederte, dünkte sich Oskar ein König in seinem kleinen Reich. Ein bitterer Tropfen siel gar früh in den Lebens kelch des Knaben. Mit zehn Jahren mußte Oskar

die Mutter hergeben. Der Vater emp fand es als Gluck, daß Tüni, feine Aeltefte, gerade die Schule verlassen hatte. Der Vier zehnjährigen packte man nun alle hauswirt- fchaftlichen Sorgen auf. Wenn Oskar der um vier Jahre älteren -Schwester gedachte, wurde sein ohnehin schon aütiges Antlitz noch weicher. Mit rührender Liebe «nb Zärtlichkeit hr»g er bis ouf den Heutigen Taz; an der Toni, hie sich bemübt hatte, den Heranwachsenden Knaben zu er ziehen. So war es auch geblieben, als sich der Vater nochmals

niemals die Entäul'chung der zweiten Ehe völlig überwunden. 2lls Oskar dreiundzwanzig Jahre zählte, ging Gustav Kettler. der De- gründer des Unternehmens, zur ewigen Ruhe ein. Sein Sterben war nicht leicht gewesen: Will, zählte erst acht Jahre, die kleine Irm gard besuchte noch nicht einmal die Schule. „Toni — Oskar — die beiden Kleinen lege ich euch ans Herz!" Das waren die letzten Worte des Vaters gewesen, und Toni und Oskar hatten, obne ein Wart zu sprechen, dem Sterbenden die Hand gedrückt

zum heiligen Gelöbnis. An dieses Gelöbnis dachte. Oskar auch jetzt wieder, als er am Grabe der Eltern stand und die Blumensträuße in die Vasen steckte. Die beiden, die hier ruhten, durften mit ihm zufrieden sein. Was in seinen Kräften ge standen. hatte er getan. Er hatte es fngar cr- ermöglicht, Bruder Willi studieren zu lassen. Auch Irmgard hatte ihre Ausbildung bald beendet. Freilich, die Haare waren chm da- über grau geHsorden. denn so manche Hache Racht mußte gerechnet'werden. Schließlich sollte dach

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Seite 2 von 4
Datum: 09.06.1943
Umfang: 4
Kettler Roman von Magda Trott Verlag von Frtcbrich Roihbarth, Leipzig 50. Fortsetzung. Mit erschrockenem Blick schaute Willi auf (feine Begleiterin. „Florentine! So klein war lich vor dir geworden?' Ihre Auaen wurden feucht. „Ich darf feizt auf ein großes Glück an deiner Seite hoffen. Willi. Damals sah ich es wanken: heure brauche ick nicht mehr zu zittern. — Und nun komm, laß uns beimgehen. — Du wirst Oskar beute noch schreiben?' ' „IaI' „Hab Dank. Hab tausendfach Dank!' Ihr Herz war übervoll. Trieb

ihn wirtlich die innere Stimme, sein Unrecht gui- zumachen? — Befand sich Oskar in Not? Was konnte geschehen sein? Florentine glaubte an seelischen Strömungen zwischen Menschen, die innerlich eins find. Hatte Oskar einen Fehllchlag erlebt, oder machte i^'M Irmgard Kummer? Die Unruhr, die Willi beherrschte, übertrua sich auf sie. — Was war in Framftadt geschehen? Die Nacht verbracht« sie soraennoll. Am frühen Monaen ließ be sich mit Fr^mstadl verbinden. In einer Stund» würde Willi ab- fahren, sie konnte

den Bruder anmelden. Wenn Oskar litt, würde ibn di« Nachricht vom Eintreffen Willis beglücken. Ob sie ihn persöhnlich sprechen würde? Natürlich! Der immer Fleißige weilte gegen 'acht Uhr längst in der Färberei. Sie wollte M herLeiruftzn Men. ihm., rmauchLen: „Willi kommt heute heim, er kommt als ein Bittender. Machen Sie es ihm nicht schwer!' Welch törichter Gedanke! 2lls ob Oskar dem Bruder auch nur ein einziges hartes Wort fggen würde, wenn er die Schwelle seines Hauses betrat. Im Gegenteil, leine

er, Oskar befände sich in Not. Wie sollte sie es dem geliebten Manne sagen? Die Fabrik, die auch er, trotz allem Vorgefallenen, innig liebte, war zum Teil vernichtet. Florentine eilte zum Bater. Mit bebenden Lippen berichtete sie das Gehörte. „Ich lasse Willi nicht allein fohren. Jetzt braucht er m>ch doppelt. Jetzt braucht mich aber auck, Oskar!' „Jawohl mein Mädel, in dieser schw'r?n Stunde gehörst du an die Seite deines Vgr, lobten. Ich Hab- es einst an mir ie'bst er- fahren, welchen Wert

den. Wir wollen Oskar die rechten Bahnen weisen!' „In einer Stunde will Willi fahren. Leb wobl, Papa! Auf Wiedersehen heute abend in Framstadt!' Doktor Kettl-r war nicht wenia erstaunt, als er in d«r Wieprechtschen Villa Florentine rei'elert'g fand. „Ick be->lei!e dich. Willi!' „Wie Vib v'n N' - ! — Ich werd« nur kein 'n^en-l'mer Geselllchatter lein, Florentine. Mir ist das Herz zu schwer!' „Ich will bei dir sein, Liebster!' Erst als man allein im Abteil war. be- reitete sie den Verlobten in schonender Weise

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Seite 2 von 4
Datum: 15.02.1943
Umfang: 4
, Leipzig 6. Fortsetzung. „Jeder Mensch muß doch auch sein Ver gnügen haben.' Die blauen Müdchenaugen strahlten Oskar an. „Sie arbeiten doch auch von früh bis in die Nacht, Herr Kettler!' Er packte sie mit derber Gutmütigkeit an beiden Schultern und schüttelte sic. „Dafür bin auch ein Mann und kein so zierliches Fräulein wie Sie. — Was werden Sie denn morgen, am Sonntag, beginnen, Kati?' „Das hat die Tante zu bestimmen!' „Himmelschockschwerenot — Sie können doch nicht immer nur bei der Tante hocken

lange, um elf Uhr sind mir wieder zu rück ' ..Da muß ich erst die Tante fragen!' „Mir gehen zusammen heim, Kati. Sie warten nach Schluß auf mich. Ich suche gleich Frau Hagen auf und frage um Erlaubnis. Das Rad holen wir auch gleich vom Stadt haus.' Das junge Mädchen schien noch immer un schlüssig zu sein. „Wollen Sie nicht?' fragte Oskar. „Möchten Sie lieber mit einem hübschen junaen Manne nusfahrcn?' „Rein, Herr Kettler. abkr — Sie sind doch niein Chef!' „Reden Sie keinen ttnsinn, Kati, ich sehne

mich auch mal danach, mit einem jungen Mädel in den Iunimorgen bineinzufahren. Ich möchte auch mal lachen und fröhlich sein, wie Sic >m Plättsaal. — Wollen Sie heute abend auf nüch warten, .Kati?' „Ja', sagte sie leise. Dabei stieg in ihre Wangen ein feines Rot. Oskar schüttelte ihr in Freude io kräftig die Recht«, daß Kati ichinerzlich das Gesicht ver zog. Er sah cs, und iafart wurde seine Summe weich. „Habe ich dem kleinen Mädchen weh ge tan?' „Rein, Herr Kettler, nein —' » „Allo heute abend. Kati

. war Tante zugänglicher geworden. Beim Durchzählen des Geldes entdeckte sic, daß sich der Buchhalter oder Herr Kettler selber verrechnet haben mußte. Es waren zwei Mark zuviel. Das wollte sic ihm sogleich sagen, wenn sie gemeinsam zur Stadt gingen. Als letzter holte sich der ölte Krause den Lohn. Er bekam außer der Tüte noch eine stürmische Umarmung. „Alter, ich bin heute io froh!' „Haben Sie einen besonderen Grund dafür. Herr Oskar?' „Ist die Welt nicht wunderschön? — Ja, Krause, so ein Junitag

mit Vogelfang und Bliimenduft, alles im Frühlingsgewande. muß einem da nicht das Herz weit werden? — Alter, ich alaube, ich ' könnt« mich auch noch verlieben!' „Warum sollten Sie das nicht tun. Herr Oskar?' „Toni sagte, ich hätte die Zeit ver paßt, ieizk würde es nichts Rechtes mehr wer den. Wenn Bruder Willi heständig von seiner Braut erzählt, juckt e«> mich auch a,n Herzen. — Alter, man muß den Kranz windelt, solange cs arünl. „Wer weiß, wie bald di« Klacke schallt, da mir des Maiens uns nickn mehr irei

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Seite 3 von 4
Datum: 12.04.1943
Umfang: 4
: „Du bist nicht verlassen, .bist von nun an meine Braut!' Mit welch vertrauendem Kinderlächeln sie ihn daraufhin angesehen hatte! Nun sollte er sie enttäuschen? Nein, o nein! Er kämpfte für sie und sein Glück! Oskar kam nach dem Stadthaus. Schon beim Betreten des Zimmers bemerkte er die nervös« Spannung, die über den Geschwistern lag. Irmgard hatte rote Augen: als er ihr zur Begrüßung die Hand reichen wollte, wandte sie sich ab. Nach dem Abendessen begann Oskar noch mals von seinen Plänen zu sprechen. Toni machte

zwar eine abwehrende Handbewcgung, die Oskar jedoch übersah. „Ich habe mir alles nochmals durch den Kopf gehen lassen. Gegen Kati ist nichts ein- zuwenden. Ihr werdet euch damit abfinden müssen, daß ich sie heirate!' Sekundenlang herrschte beklommenes Schweigen. Endlich klang Willis Stimme schneidend durch den Raum. „Hast du ver gessen, was ich dir vor Stunden sagte?' Oskars Gesicht rötete sich. „Das habe ich mcht vergeisc», Willi, gerade deswegen fange ich nachn.als davon an! — Macht es mir doch nicht so schwer

', bat er. „Ist) habe Kati Yiein Wort gegeben, hebe ihr versprochen sie zu heiraten, mein Wbrt halte ich!' »Ist das das Ergebnis deiner heutigen Ueberlegung?' „Jck> heirate sie', sagte Oskar bestimmt, „dabei bleibt es! Ihr müßt euch damit ab- fliiden!' „Dein letztes Wort. Oskar?' „Mein Entschluß ist unerschütterlich, Willi!' Doktor Kettler erhob sich und trat an den Schreibtisch, der in der Ecke des Zimmers stand. „Wenn es dein letztes Wort ist, dann ', er ergriff einen Bogen und zerriß ihn mehrmals

, „ist das alles auch nicht mehr nötia.' „Was ist das?' fragte Oskar und sein Atem ging schwer. „Der Entwurf der Farbenfabrik — die Bauskizze!' Oskar faßte mit der Hand nach dem Steh kragen und zerrte nervös daran, es wurde ihm plötzlich heiß und eng. „Willi' — feine Stimme bebte, „sieh doch endlich ein. daß ich nicht anders lzandeln kann! Iä> habe dem Mädchen, das wahrscheinlich in wenigen Tagen ganz verlassen sein wird, meinen Schutz zugesagt. Ich werde Kati heiraten, wir werden draußen in der Fabrik wohnen

, du wirst sie kaum sehet«! Wenn du sie nicht leiden kannst, wird sie nicht ins Stadthaus kommen. Aber so egoistisch bist du nicht, daß du mir jedes bißchen Glück mißgönnst. Wir werden draußen leben, ganz für uns. Für dich wird es sein als wäre Kati nicht vor handen. Du von mir gehen? — die Fabrik int Stich lassen! Das ist ja undenkbar!' „Wenn du dich nerpflichter iühlfr dein Wort zu halten, halte ich auch das meine. Solltest du die Plätterin heiraten, verlasse ich Framstadt!' Oskar lächelte hilflos. „Mach

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Seite 4 von 6
Datum: 01.05.1943
Umfang: 6
Berlag von Friedrich Rothbarth, Leipzig M. Fortsetzung. „Krause, wenn noch ein Fünkchen Liebe jzu mir in dir wohnt, wenn du an den dort oben glaubst, der unsere Geschichte lenkt, so bete in den nächsten Stunden ein Vaterunser für mich!' „Ich will schon beten für Sie. Herr Oskar. Es ist nicht das erstemal, daß ich es tue! Es hat immer genützt, es wird auch heute nützen!' Oskar drückte sein Gesicht an die Brust des alten, treuen Färbers und weinte wie ein Kind. Zehntes Kapitel Keines der Geschwister

Kettler hatte eine Ahnung davon, daß Wicprecht und Floren- tine seit gestern in Framstadt, im „Deutschen Hause', weilten. Florentine hatte dem Vater die Briefe Oskars und die ihres Verlobten gezeigt, und beide waren nach kurzem Ueber- legen übereingekommen, sogleich nach Fram stadt zu fahren, um mit den Brüdern Kettler über ihr Zerwürfnis zu reden. Willi schrieb, daß Katis Ruf ein schlechter sei und Oskar, der in solchen Dingen streng dachte, unglück lich werden müsse. Das Mädchen ziehe den gutmütigen

und harmlosen Bruder herunter, e». Willi, könne daher an ein weiteres Zu sammenleben mit Oskar nicht denken und müsse sich von ihm trennen. Daß ihm die Trennung wehtat, las Florentine zwischen ton ZeÄm. Oskar hingegen schrieb von seinem Anrecht auf Glück, von deu Worten, Oie Florentius ihm in Schreiberhau gesagt hatte, von dem lieben, braven Mädchen, das ihm ihre Jugend schenken wallte. Er habe Kati sein Wort ge geben, sie sei überglücklich, er könne es nicht mehr zurücknehmen. Bruder und Schwester drohten

>!)» daher zu verlassen. Mehrfach wog Florentine die beiden Briefe gegeneinander ab. Sie bat den Vater, seine Ansicht zu äußern, doch Wieprecht lächelte nur. „Oskar ist kein Jüngling mehr. Ich kann es kaum verstehen, daß er wegen einer Liebe, die ihn erfaßte, in seelischen Zwiespalt gerät. Er hätte Frau van (stnade genommen: daraus ersehe ich, daß sein Gefühlsleben schwach entwickelt ist. Er litt auch in seinen Ferieniagen nicht unter der Trennung von dem Mädchen, wie er bisher wahrscheinlich nieinais

inner der Ehelosigkeit gelitten hat.' „Um sv schlimmer, Papa, wenn plötzlich die Liebe von seinem Herzen Besitz ergreift!' „Das Mädchen hat keinen guten Ruf!' „Sa schreibt Willi! — Ich würde das lehr bedauern, weil ich fürchte, daß Oskar später darunter leiden wird. Selbstverständlich glaubt er nicht daran. Verliebte hören selten auf die Stimme der Vernunft!' In Framstadt verstand cs Wieprecht. auf geschickte Weise den Hvtelwirt über Kati Wallet ansziifragen. Was er hörte, stimmte mit den Angaben

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Der Standpunkt
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Seite 9 von 16
Datum: 18.03.1949
Umfang: 16
Vor Bildern Oskar Kokoschkas . Dramatiker der Farbe Auf der venezianischen Biennale war Im vergangenen Sommer ein ganzer Pavillon dem Werk Oskar Kokoschkas gewidmet.- Die Reihe kleiner Häuschen nahm sich auf der Ausstellung seltsam genug aus. denn jedes von Ihnen trug den Namen eines Landes: Schweiz,’ Belgien,' Oesterreich, und mitten darunter der Name Kokoschkas — wie ein Land für sich. In diesen Tagen erfährt man. dass der ln London. lebende Künstler eingeladen worden ist, Papst Pius XII

ist, das Ober haupt der Christenheit in einem wohl gleich falls mehr von der inneren Persönlichkeit als dem äusseren Anschein bestimmten Bild festzuhalten, hat einen weiten Weg zurück- velegt. Ein Buch, das uns soeben aus Lon don erreichte (Edith Hoff mann: Oskar Kokoschka — Life and Work: Faber 6s Faber) beschreibt ihn mit einer Anschau lichkeit, die nur die genaue Kenntnis mit teleuropäischer Geisteszentren wie : Wien. Dresden oder Prag vermittelt. Man erfährt daraus, dass am Anfang jener KUnstlerlduf

- bahn, deren nächste . Station nun der Vati kan sein soll, ein Wiener Kunstskandal stand. «Dem Kerl sollte man die Knochen Im Leihe »erbrechen», äusserte sich der Thronfolger Franz Ferdinand, als er — drei Jahre, bevor seine Ermordung ln- Sarajewo den Weltbrand entfesselte — im Hagen- bund zum ersten Male Bilder, Kokoschkas saln Oskar Kokoschka. Selbstbildnis (1937) nies von Mozart Uber Grillparzer bis zu Mahler, Karl Kraus und Schönberg geteilt: so. lange gering geschätzt und bekämpft

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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1943
Umfang: 6
ein sichtsvoll war, möchte ich dich bitten, dafür zu sorgen, daß die Plätterin wenigstens für die nächste Zeit von seiten der Frnmstädter Bürger Arbeit bekommt. Ich möchte nicht, daß sie Not leidet!' „Und Oskar?' „Wird sich damit abfinden und mir bald dankbar sein, daß ich die peinliche Angelegen heit für ihn erledigte!' Toni senkte den Kops. „Du hast gehört, was Oskar gestern sagte! Er, der nie etwas für sich beansprucht, verteidigte seine Liebe bis aufs äußerste. Er hat nach dem neuen Lebeic gegriffen

! Sollen seine Hände wieder leer bleiben? — Hast du dem junge» Mädchen wirklich nicht wehgetan? Du hast mich mit deiner Nachricht nicht froh gemacht. — Wie wird sie Oskar erst aufnehmen?' „Du machst dir unnötige Sorgen, Toni. Bu kannst gar nicht anders, als alles sorgen voll im Kopf zu walzen. Macht euch endlich frei von derartigen Hemmungen! Spring über den eigenen Schatten! Man kommt nicht weiter, wenn man überall Gefahren sieht. Warum bin ich anders als ihr? Blicke nicht so kummervoll drein Toni

, in deinem Leben hat es wahrhaftig genug Sorgen gegeben! Ich verspreche dir erneut, treu zu Oskar zu halten, mit ihm zu arbeiten, ihm all mein Können und Wissen zur Verfügung zu stellen. Er wird mit Freuden feststellen, daß es rasch vorwärtsgeht, wenn Gebrüder Kettler Hand in Hand am Werke des Vaters weit-rbauen. Das wird ihm über die kleine Liebelei rasch hinweghelfen.' „Ist es nicht wehr als eine Liebelei? Ich glaube, wir sehen Oskars Neigung falsch an. Es ist nicht nur Liebe, die in ihm erwachte

. In mir aber ist der ernsthafte Wunsch, den Bruder nach i jeder Richtuna hin zu unterstützen. Ich habe manchen hochsliegenden Plan bereits fallen lassen. Ich werde auch weiterhin im Sinne Oskars arbeiten und mit Vorsicht und Be dacht aufbauen.' „Wirst du es Oskar sagen?' „Ja. ich warte auf ihn! Heute abend wird sich alles klären.' „Könnte es nicht möglich sein, lieber Bruder, daß wir Oskar die Arbeitsfreude nehmen, seinen kraftvollen Arm lähmen, wenn wir ihm sein Hoffen zerschlagen?' „Toni — kennst du Oskar so schlecht

?' „Ich glaube, ich kenne ihn sehr genau, vielleicht besser als du! Wenn er sich gegen deine Bevormundung aufbäumt? Wenn er im ersten Groll zu Katt Wallek läuft und ihr mit tausend Eiden schwört: Du wirst die Meine — bald die Meine! Nun warten wir überhaupt nicht mehr länger, ich will dich! — Dich! Was dann?' „Das glaubst du?' „Ich fürchte es! Oskar ist von Natur ein sanfter, gutmütiger Mensch. Er hat ein weiches, viel zu weiches Herz. Ich weiß aber auch, daß in ihm eine eiserne Energie wohnt; man darf

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Seite 2 von 4
Datum: 08.03.1943
Umfang: 4
wir «in anderes Mal.' Im kleinen Familienkreise wurde bann die Verlobung gefeiert. Das eigentlich; Fest sollte acht Tage später, in Breslau, in der Wieprcchtschc» Villa stattfinden. Oskar und Toni hatten ihr Erscheinen ab gelehnt. sie konnten nicht von ihrer Arbeit abkomme». Florentine hielt beim Abschiednehmen die Hand Oskars länger als üblich in der ihren. „Ist es wirklich nicht möglich, Herr Kettler, daß Sie zu meiner Verlobung kommen?' „Ich habe doch die erste Verlobung mitge macht. Fräulein Florentine. Bitte

, lassen Sie mich hier, ich habe zuviel zu tun!' — Die Gaste waren abgereist. Oskar dachte nvch lang; an das hübsche junge Mädchen, das über kurz ober lang ständig um ihn sein würde. liebet mäßig viel Arbeit, wie der Juni sie alljährlich brachte, lenkte seine Gedanken bald wieder van der künftigen Schwägerin ab. An Willi hatte er noch keine Hilfe: das wal rein Wunder, dem saß die Verlobung im $osn Später würde »? ander? werden Run war er in Breslau und wurde in Kürze zu- rückcrmartet. Noch immer stand

Oskar am Fenster. Wenn mir diese lauen Iuninächte nicht wären! Ihm, dem Kraukopf, klopfte das Herz lauter denn je. Nun hatte er auch noch Florentine, dieses lachende junge Leben ge- sehen, das an der Seite des Bruders mit heißen 2lugen dahinschritt. — Glücklicher Bruder! Er konnte all seine Liebe über Flore,itine ausgießen, vor ihm lag das Leben! Die Gedanken zusammeureißeii, .nicht an Iuninächte und Liebe denken, daß paßte nicht mehr zu ihm! Das mochten Jüngere tun! Sogar seine gute Schwester Toni

des einsamen Mannes auf den im Dunkel der Nacht unhörbar umherschwebenden Gold- fünkchen. Er dachte nicht an Schlaf und Ruhe, er stand am Fenster, bis ein goldenes Fünk chen nach dem anderen verschwand. „Ich will schlafen gehen', flüsterte Oskar vor sich hin. Leise trat er ins Zimmer zurück, als fürchte er durch einen lauten Ton den ge- heimnisvcstlen Nachtzauber zu stören. Wie legte er sich so weich, so kosend auf sein. Ge sicht. Was doch eine Iuninacht vermochte! Tuschelte es nicht aus jedem Grashalm

er rasch davon. — Willi war aus Breslau zurückgekehrt. Während cr in der erste,, Zeit seines Hier seins meist im Stadthaus geweilt hatte, 'and er sich von „„„ an allmorciendlich in der Fabrik ein. Er ließ die Augen überall umher- schweifen. fand stets etwas zu tadeln und batte p'enig frenndlich-e Worte für die, die sahre- lang i„ der Kettlersäcen Fabrik bcschäitigt waren. Oskar machte dem Bruder leise Vor haltungen. Willi anlworicte Heftig, cs kam zu kleinen Zusammenstößen, die Oskar icbmerzten

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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1943
Umfang: 4
.' „Sehr aufmerksam von dir. Bruder, doch mochte ich dich bitten, mir den Tafelschmuck zu überlassen.' Oskar lachte gutmütig. „Ja, du verstehst es gewiß besser, aber ich habe mir große Mühe gegeben! Was sagst du zu dem Gigerl?' Er stellte sich vor Willi hin und tänzelte dann im Zimmer aus und ab. „Ober hemd, Stehkragen, Bügelfalte, alles vor handen! Nur Lackbeine besitze ich nicht, dafür hat mir die Anna die Stiefel aus Leibes kräften gewichst!' „Oskar — wenn Herr Wieprecht das hörte!' ...Hab keine Angst. Junge

, dem feinen Manne erzähle ich nichts davon. Ich halte das Maul und lasse dich reden. Schließlich ist dein Wieprecht auch nur ein Mensch wie wir alle!' Willi war schon dabei, das allzu viele Grün von der Tafel zu entfernen. „Wir müssen uns beeilen. Oskar! Hast du an den Wein ge dacht?' „Jawohl, alles ist in bester Ordnuna. Daß er die rechte Temperatur hat. dafür laß mich sargen. Das verstehe ich, als ob es meine Küpen wären!' Je näher die siebente Stunde hcrankam. um so nervöser wurde Willi

Erregung ver bergen. Er fürchtete ständig, daß Oskar oder Toni eine ungeschickte Bemerkung machte», denn die Geschwister besaßen ja nicht die gute Erziehung, die er genossen hatte. Wieprecht stand neben Oskar. „Ihr Herr Bruder erzählte >nir Io viel von Ihrer Tüchtigkeit, Herr Äettler, daß ich recht neu gierig bin, Ihre Fabrik kennenzulerncn.' Die grauen Augen Oskars leuchteten auf. „Hat er Ihnen wirklich gesagt, daß er mit mir znfrjeden ist?' „Er schätzt Sic außerordentlich', gab Wie precht gemessen

zurück. „Nach dem, was ich hörte, haben Sie ein Recht, stolz ans Ihr Werk zu sein, Herr Kettlizr.' „Es wäre vielleickit rascher vorwärts ge gangen, wenn das siteld nicht immer knapp aewesen wäre. Dakür aber haben wir den Ruhm, alles aus eigener Kraft erarbeitet zu haben.' „Ein schönes Bewußtsein, Herr .ft-ttler! Dieser Stolz ziert den Man«': möge cs Ihnen auch meiterb'n gelingen, Ihr Unternehmen zu entfalten ' Oskar wies auf Willi, der an dei- Leite Florentines stand. Wohl harte er aus die Wort

« des geliebten Mädchens, dock> dos andere Ohr lauschte hinüber zu den beiden Männern, in ständiger Beklemmung, Oskar könnte etwas Ungeschicktes äußern. Wieder hörte er des Bruders Stimme: „Jetzt habe ich Willi hier, der hat einen ganz besonders klugen Kopf. Nun werden die Gebrüder Kettler zeigen, daß sie das ererbte Gut des Vaters würdig verwalten und zu entwickeln vermögen!' i „Sind Sie mehr auf kaufmännischcm oder aus technischem Gebiete tätig', forschte Wie precht. Oskar lachte auf. so übermütig

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Seite 2 von 4
Datum: 16.06.1943
Umfang: 4
, di« Lebensschwlerigkeiten abzuschwächen und zu mildern, die Gemüter in mitten der ernsten'jetzigen Verhältnisse aufzu richten. Sagt den Verleumdern der Kirche, dast Gebrüder Kettler Roman von Magda Trott Verlag von Friedrich Rolhbarth, Leipzig (Schluß.) „Den Bruder glücklich machen und mir die Last von der Seele nehmen. Kati, Sie haben unendlich viel für uns getan. Nun tun Sie auch noch das Letzte. Geben Sie mir Bot schaft mit: — darf ich es Oskar sagen, daß Sie die Seine werden wollen? Ich bringe Ihnen auch Grüße von Florentine

. Ihre Bitte vereinigt sich mit der meinen.' „Mir ist es, als träume ich einen schönen Traum!' „So wird das Erwachen noch schöner sein, Kati. — Und nun sagen Sie mir ein ver zeihendes Wort. Erst dann kann ich wieder frob werden!' Mit erstaunten Augen schaute sie den Chemiker an. Wie verwandelt er war! Das Gesicht nicht mehr stolz und abweisend. — Jetzt glich er Oskar. Trotz aller Schmerzen strahlte ein glückliches Licht aus den blauen Sternen. „Sie sind Oskars Bruder, darum habe ich Sie lieb!' „Ich danke

Ihnen. Kati!' „Wenn Gebrüder Kettler zusammenbl-'ben. komme auch ich: das dürfen Sie Oskar sagen.' „Wie klein siebe ich vor Ihnen. Kati! — Gott mußte erst sprechen, um mich erkennen zu lassen, welch falschen Weg ich ging. Doch nun will ich Oskar die froste Botschaft bringen! Wenn draußen die Trümmer auch noch rauchen, dem Phön.r gleich steiqt für ihn das Glück aus der Asche. — Gebrüder di« Wahrheit, wie st« heut« in eurem Herze» erstrahlt, in allen jenen erstrahlen wird, welchr allein Enten

, das er gesprochen hatte: Vergib! Als Doktor Kettler nach der Fabrik zurück kehrte. faß Florentine noch immer bei Oskar. „Florentius bringt uns auten Trost', sagte er. „Wir dürfen hoffen! Es wird mit der Fabrik wieder vorwärtsgehen, und auch mit der Arbeit.' „Ja. es wird oorwärtsgehen. Bruder, und wir werden treue Helfer haben: das Glück die Freude, untere Arbeitslust, alles liebt mit an d-.m Wa^on Ich komme von Kati O°kar. bringe ^ir Grüß» non meiner mutioev Schwägerin. Sie will! Sie will dich. Oskar!' 'Beinahe

: Zahl und Art der Rinder, die Gemeinde und dio Alm sowie der Name des Besitzers des Viehes. Die Ermächtigung zu dem Auftrieb wird mit Expreß-Schreiben noch am gleichen Tage erteilt. bauen die Fabrik wieder auf. Oskar, bauen daran eine Wohnung für dich und Kati. Nicht weit entfernt steht unser Haus: Willi und Florentine! Und die ganze Welt soll davon reden, daß in der Firma Gebrüder Kettler Eintracht und Frieden lebt. In dieser ernsten Stunde gebe ich dir das feierliche Ver sprechen. Oskar

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Seite 3 von 6
Datum: 02.06.1943
Umfang: 6
werden sich auch einig» Krankenschwestern ewm-'J—I 1 —i._j L- 1 -i_ Gebrüder f\ettler Roman von Magda Trott vertag von Friedrich Rothbarth, Leipzig bl. .Zottsrnung. Oskar preßte die Lippen fest aufeinander. Zwischen Willi.und ihm stand Kat! Wallek. Dieselbe Katij die die Fabrik vor völliger Vernichtung bewahrt hatte. „Dann geht es mit doppelter Kraft vor wärts, Herr Oskar. Den Glauben kann inir keiner nehmen. Voller Freude und Taten drang werden Sie, Seite an Seite mit dem Bruder, Ihr Werk verrichten. Keine traurigen Gedanken quälen

Sie mehr! Wenn der Kopf unbeschwert ist. leisten die Hände das Doppelte. Sie werden wieder Freude und Lust am Aufbauen haben. Ein Mensch ohne Freude, ohne Hoffen, hat keine Kraft in sich!' „Guter Alter!' „Er niüßte nicht Blut von Ihrem Blute sein, Herr Oskar, wenn er jetzt noch fern bliebe.' Toni hatte sich zurückgezogen. Sie war zu Kati gegangen, die noch erheblich schwerer verletzt war als der alte Krause. Was sich die beiden Männer zu sagen hatten, das brauchte keine Zeugen. „Herr Oskar

. Sie haben mich früher manchmal bei der Arbeit um Rat gefragt. Letzt rede ich wie Ihr Vater zu Ihnen. Als ich mich in die Flammen stürzte, habe ich den lieben Gott angernfen. daß er mich als Opfer hrnnähme, damit die Brüder wieder vereint würden. Ich habe aber auch gefleht, er möae Ihnen, nach all dem Schweren, neues Glück die Plätterei und die Reinigung noch stehen. — Schau. Oskar, ich kann sogar lächeln! Es tut gar nicht mehr weh. wirklich nicht. Ich denke nur an dich!' „Kati. Kati!' „Dein Bruder

von der Krankenschwester gehört. Statt, daß Sie wo'^l noch mehrere Wochen hierbleiben müssen, dann aber über den Berg hinweg sind. Nichts anderes als ein paar Narben werden im Ge sicht zurückbleiben. und auf die können «sie stolz sein.' Oskar preßte die Fingernägel in die Hand flächen. Er fühlte, daß feine Kati von wilden Schmerzen geveinigt wurde, und konnte nicht helfen. Ihre Augen lächelten noch immer. „Du wirst neu anfangen', sagte sie zärtlich, „deine Arme schaffen es noch. Arbeit ist dein Leben bisher gemelen

begraben. Oskar! Aus dem Schutt soll etwas viel Schöneres erstehen. Etwas Neues! Das Neue bringt dir aber auch Astes wieder, ohne das kein Seaen für dich ist!' » „Ja, Kati — ohne das Alts kann und will ich nicht neu anfangen. Des Vaters Werk soll nicht untergehen!' „Mit deinem Bruder wirst du aufbauen. Rufe ihn zurück, ich bitte dich darum, Oskar!' »Sonst wird es ein Bau ohne festes Fundament', sagte er versonnen. „Wenn das Wunder geschähe, von dem Krause sprach — ein neues Leben — ein glückliches

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