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Schlern
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Seite 63 von 138
Datum: 01.01.1974
Umfang: 138
sehene Meraner Bürger darstellend. Diese Sammlung wurde durch die Leih gabe aller Schnitzwerke und Entwürfe aus dem Pendlschen Nachlaß erheblich erweitert. Von dem aus dem Ultental stammenden Holz- und Herrgottsschnitzer Blasius Mayrhofer konnten zu den bereits vorhandenen Flachreliefs vor kurzem noch zwei sehr hübsche Skulpturen (ein Burggräfler Mädchenkopf aus Holun derholz und eine Froschkönigin) erworben werden. Von den Werken plastischer Kunst ist noch die kleine Gipsstatue der berühmten

Tänzerin Fanny Eisler zu beachten, die mütterlicherseits aus Dorf Tirol stammt und 1843 mit dem Ehrendoktorat der Universität Oxford ausge zeichnet wurde. Diese zierliche Plastik stammt vom bekannten Tiroler Bild hauer Josef v. Gasser. Ferner muß die Totenmaske Napoleons I. in Bronze erwähnt werden, die durch seinen Leibarzt O’Meara aus St. Helena in den Besitz des Leibarztes Pius’ IX. und dann durch Msgr. Dr. Fickenscher in das Meraner Museum gelangt ist. Von den Bildhauern der jüngsten Zeit sei

vor allem der gebürtige Meraner Franz Santifaller (f in Wien 1953) erwähnt, der sich durch seine Berufung zum Professor der Kunstakademie in Wien einen bedeutenden Namen ge schaffen hat. Das Museum besitzt von ihm drei Kunstwerke, darunter eine hervorragende Bronzebüste des ältesten Meraners, Hans Innerhofer, gebürtig vom Schloß Gojen, allbekannt als Bärenwirt in Innsbruck, der das hohe Alter von 101 Jahren erreichte. Von dem vor kurzem verstorbenen Hans Plangger, dessen kunstvolle Statuen und Kriegsdenkmäler viele

, daß ein Kunstwerk aus einer toten Umgebung einer lebendigen Zweckentsprechung zugeführt werden konnte. Was die sehr beachtliche Münzensammlung anlangt, war die Mu seumsleitung in den letzten Jahren bestrebt, den lokal-geschichtlich bedeut samsten Teil der Sammlung, und zwar jenen der ehemaligen Meraner Münzstätte auszubauen. So wurden eine große Anzahl der ersten Meraner Münze des „Adler Groschen“ in mehreren Varianten beschafft und von den „Mainhards Zwainzigern“ oder Kreuzern wertvolle Stücke der späteren

Gruppe erworben. In der Reihe der größeren Gepräge Sigmunds klafften empfindliche Lücken, die durch den Ankauf des gesuchten Guldiners 1486 und der übrigen Nominale, Sechser, Pfundner und Halbguldiner, darunter auch eines vorzüglichen Exem plars aus der Hand des Meisters Wolfgang Peck, des Stempelschneiders der berühmten Meraner Münze, ausgefüllt werden konnte. Aus der Zeit der Freiheitskriege sind die Andreas-Hofer-Münzen zu 20 und 1 Kreuzer erhalten und als besondere Seltenheit sind vier Exemplare

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Schlern
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Datum: 01.01.1974
Umfang: 138
stammenden Artur Nikodem, der ebenfalls in Meran viele Jahre künstlerisch tätig war, konnten vor kurzem vier hervorragende Gemälde in seiner kühnen farbigen Malweise erworben werden. Die Bozner Maler Ignaz, Rudolf und Albert Stolz sind mit Landschaften, Genrebilder und Porträts gut vertreten und von dem im Ulten geborenen Wilhelm Settari stammen eine Anzahl schöner Landschaftsbilder und Interieurs alter Meraner Bürgerhäuser. Von der jüngeren Künstlergeneration sind zu erwähnen: Karl Anrather

, Franz Petek, der Meraner Geistliche Josef Mahlknecht und die feinsinnige Malerin Anni Egösi, C. Moser, Compton, Hans Piffrader, Alois Kuperion und der aus dem Vinschgau stammende Eduard Thöny. Von den lebenden Künstlern werden laufend Kunstwerke erworben, soweit es die finanziellen Mittel erlauben. Aus der Fülle der kunstgewerblichen Gegenstände, wie alte Vor tragskreuze und Leuchter, geschnitzte Figuren, bemalte und mit kräftigen Sprüchen versehene Schnapsflaschen, blaue und grüne Nabelflaschen

werden. Der weitaus größte Teil muß im Keller und Dachgeschoß untergebracht werden. Sie umfaßt eine schöne Gruppe alter Trachten, wie Burggräfler Bauern, alte Meraner Stadt polizisten, Postillone und auch einen „Saltner“, das ist der frühere Meraner Weinberghüter in seiner malerischen Schrecktracht, ferner 23 auf alte Vorbilder zurückgehende Holzmasken, die noch vor 40 Jahren im Ahrntal brauchtums mäßig verwendet wurden, sodann eine große Anzahl bäuerlicher Haus-, Küchen- und Arbeitsgeräte jeder Art, alte

und Erinnerungen an Andreas Hofer, sowie ein Modell des seinerzeit berühmten Volksschauspielhauses und schließlich eine schöne Anzahl von Porträts und Büsten verdienter Meraner Bürger. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Fayenceofen aus dem Tiroler Pfarrwidum vom Jahre 1659 sowie die zahlreichen sehr gut erhaltenen Krippen aus dem 18. und 19. Jahrhundert, darunter auch solche vom berühmten Probst. Vom versunkenen Graun im Obervinschgau hat der Landesausschuß ein ausgezeichnetes Relief dem Museum

als Leihgabe überlassen, in dem die Landschaft mit den schönen Bauernhöfen der Nachwelt gezeigt wird. Außerdem verfügt das Museum über eine reiche Sammlung heimatkund licher Stiche und Zeichnungen und über eine große Banknoten- und tirolische Notgeldsammlung aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Über eine naturwissenschaftliche Abteilung verfügt das Meraner Museum seiner Entwicklung entsprechend eigentlich nicht, es besitzt aber eine sehr reichhaltige mineralogische Sammlung, es zeigt Steine von seltener

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