Fridolin Plant's neuer Führer durch Meran und dessen Umgebung
Städtchen herab, bis es in neuester Zeit als weltbe rühmter Kurort und Zielpunkt Tausender von Reisen den den übrigen Städten Tirols den Rang ablief und emporblüht, wie in so kurzer Zeit kaum ein Ort in Österreich. Meran hat nach der letzten Volkszählung vom Jahre 1900 9130 Einwohner. Die Bevölkerung der Meraner Gegend, so weit, selbe dem angesessenen Bauernstande angehört oder davon abstammt, fällt durch große Körperschönheit, majestätische Haltung und kerniges deutsches Wesen
auf. Die Gelehrten Dr. Ihr, v. Zingerle, Felix Dahn, Ludw, Steub, Busson u. a. halten die Burggräfier für Abkömmlinge der im . 6. Jahrh. aus Italien ver triebenen. Östgoten. Im Mittelalter nannte man die Meraner Amelungen. Die Schutzmauer am linken Passerufer heißt heutzutage noch »Greuthendamm« Greuthungen aber nannten sich die Östgoten S Das in der Meranergegend häufig Vorkommende Wörtchen s lei « im Dialekt in der Bedeutung von nur, bloß, stammt vorn got. leiks, lihe. Fruattig, fruattla in der Bedeutung
von »schnell«, »munter« vom got. frathjan ah frot Die in der Meraner Gegend und auch in Vinstgau üblichen Bergfeuer am 1. Fastensonntag heißen Holer- pfon, das sind die alten Gotfrühlingsfeuer zu Ehren der Göttin Hola. Fona heißt im Got. Feuer, also Hollafona. Um 569 waren die Langobarden die Herren von Rhätien mithin auch der Meraner Gegend. Da diese mit den Bajowaren vielfach in Kämpfe gerieten, die sich besonders um die Gegend von Meran handelten, in denen die ersteren Sieger blieben, so ist das heu
tigen Tages noch an der Meraner Bevölkerung teil weise bemerkbare, allemanische, fränkische und ba- jöwarische Element dadurch zu erklären.