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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 03.04.1912
Umfang: 8
Kr. 2 —. Der Dramatiker Felix Philippi behauptete unlängst in einem Zeitungsaufsatz, nie habe er in seinem Leben solch einen verbitterten Menschen gesehen wie Martin Greif, und in welcher Stimmung er manchmal hier eintraf, davon könnte der Herr Schriftführer unseres Denkmalausschusses erzählen. „Ist das eine Welt!" jammerte er bisweilen in seiner inneren Zermürbtheit, oder wenn ihn im Alter körperlicher Schmerz quälte, wenn ihn, den Freund du Prels, die „Dämonen" plagten. In Kufstein aber mußten diese antiken

an den Geschicken ihrer Bewohner. Ihn erfreute, wenn er zu Besuch kam, die vertraute Anrede des Bürgers, Aus Stabt und Land. (Gedächtnisfeier zum Todestag Martin Greifs.) Viele Freunde und Verehrer des großen deutschen Dichters hatten sich am Sonntag, 31. März im Hotel Egger zusammengefunden, um das Andenken des großen Toten an der Wiederkehr seines Sterbe tages durch eine stille Feier zu ehren. Gar Viele in deutschen Landen, wohin immer der Name Martin Greif gedrungen, mögen sich an diesem Tage des be rühmten

Meisters schmerzlich erinnert haben und so war es für uns, wo der Heimgegangene litt und starb, ein Gebot der Pietät und des Dankes, seiner Manen in würdiger Weise zu gedenken. Nach Begrüßung der Erschienenen durch Herrn Stadtverwalter Schluifer hielt Herr Prof. Dr. S. M. Prem, einer der intimsten Freunde Martin Greifs, eine von dankbarer Verehrung für den'Verstorbenen getragene Gedächtnisrede, deren Wortlaut unsere Leser an anderer Stelle unseres Blattes vorfinden und die auf alle Zuhörer

einen tiefernsten Eindruck machte, zumal, als sich der Redner mit in nigen Worten dem Bilde des Verewigten zuwandte, das sich bekränzt inmitten eines Arrangements von Blattpflanzen befand. Herr Professor Guth las dann lyrische Dichtungen Martin Greifs, denen er eine län gere Einführung, in der er Greif als echten deutschen Dichter feierte, vorausschickte. Herr Bürgermeister Egger kam auf das enge Verhältnis Martin Greifs zu Kuf stein zu sprechen und betonte u. a., daß besonders der Umgang des Dichters

Tafatscher aus Prag, Dichter Del Pero-Jnnsbruck, Dr. Wedel-Mün chen, Geh.-Rat Osk. Eisenmann-Karlsruhe. Zum Schlüsse der Feier berührte Herr Verwalter Schluifer die Frage der Errichtung eines Martin Greif-Denkmals in Kuf stein mit der Bitte, alle Jene, welche Vorschläge haben, wo das Naturdenkmal Aufstellung finden soll, mögen sich melden. Der Abend war eine schlichte, aber wür dige Ehrung nicht nur für den großen Dichter und edlen Menschen, sondern auch für die Teilnehmer und die Stadt Kufstein

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 03.05.1918
Umfang: 4
fängt," murrte Lukas zornig. Dann berichtete der Polizist, wie sie die Tote gefunden, wohin sie sie gebracht und was für Schritte sie getan hätten, um festzustellerr, wer sie sei. Nach einer kleinen Weile ging er hinweg. David reichte dem Bruder die Hand und ging an seine Arbeit zurück, auch Rosa verabschiedete sich und trat ins Haus. Lukas und Martin standen allein beieinander. „Ich muß nach dem Schiff," sagte der Leutnant. Setne Stimme hatte etwas Knappes, als ginge ihm der Atem nicht so leicht

wie sonst. Dann streckte er dem Vater die Hand hin. „Ueber öen Sonntag komme ich herauf." Lukas nahm seine Hand flüchtig und ließ sie fallen. „Ade", sagte er. Martin wollte gehen. Da rief ihn jener noch einmal an. „Nimm den Fußweg, so kannst du dir Zeit lassen." Dabei winkte er öen Cohn ans den schmalen Weg. der durch die Matten liinabftihrte und öen vorher die Barbara gegangen, legte öen Rechen, öen er zur Hand genommen, beiseite und schritt langsam neben Martin her. „Das würde ich mir nicht länger nalf,ageu lassen

," wandte er sich an ihn. „Was?" fragte Martin unwirsch. Lukas blreb aelassen. „Warum sollst du mit fremden Dkäöchen gesprochen haben? Weil sie zn Herrlibach reden, daß du gern hinter Schürzen her bist!" Dir beiden stattlichen Menschen gingen langsam Seite an Seite fürbaß, der Vater mit auf öen Rücken gelegten Händen, nachdenklich zuweilen stehenbleibenö und ernst haft auf den Sohn einredend, Martin mit vornüber- gebeugtem Kopf, bleich, die Lippen zwischen die Zäbne gezwängt. „Rasch warm werden schadet

nichts", fuhr jener fort. „Ich habe in meiner Jugend auch lieber schöne Gesichter gesehen als häßliche. Aber im Zaume halten mutz sich einer können. Es ist nichts Elenderes als ein Mensch, öec nicht mehr die Kraft zur Treue hat." Lukas blieb sichen. Auch Martin hielt an. Er hatte eine trotzige Miene aufgesetzt. „Man soll es sagen, wenn man etwas Schlechtes weiß," murrte er. „Schlechtes? Wenn ich Schlechtes wüßte, würden wir anders miteinander sprechen, wir zwei." Jetzt grollte auch Lukas, aber äußerlich wgr

keine Erregung an ihm, sein Zorn war nur wie ganz fern das Rollen, wenn es weit über den Bergen gewittert. Martin sah mein Schiff." Gespräch abbre^.^«v, — .. Vaters Hand und gwg rasch davon. Lukas wendete sich nicht. Er blickte auch diesem Sohne nach, wie er kurze Zelt vorher hinter dem zu Berg stei genden andern heraxschaut hatte. Dke Helle, volle Sonne lag über dem Weg, öen Martin, der Leutnant, tat. Er schritt leicht dahin. Seine schöne Uniform glänzte und sein Degen leuchtete, und öenenoch empfand Lukas

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.04.1918
Umfang: 4
Hochstratzers Haus 44 Eine Welle zog stch - n, lässig. Don Ernst Zahn. das Gespräch zwischen Hm und dem Mädchen so hin, lässig, fast faul, dazwischen hinein tätschelte er ihre rote unschöne Hand oder kniff sie in den Arm, und sie wehrte ihm mit einem dreisten Lachen, das bewies, wte rhr die Abwehr nicht ernst war. Der Abend brach rasch herein. Auf dem See scholl das Geräusch stampfender Räder. Drüben wurde das Schiff sichtbar. Martin stand auf und trat ans Geländer, die Kellnerin stellte sich neben

Hn, so sahen sie dem langsam näher ziehenden Dampfboot entgegen. Als es so nahe war, daß die Personen an Bord sich unterscheiden ließen, ging das Mädchen ins Haus zu rück. wo es für sie Arbeit gab. Martin blieb stehen. Das Schiff legte drüben am Landungssteg an, die Brücke wurde auf Bord geschoben. Eine Anzahl Passagiere stieg aus, Leute von Herrltbach. Martin grüßte hinüber, den einen und andern, und sie grüßten zurück. Ganz zuletzt trat ein junges Mädchen in blitzblauem Keiöe, ein schwar zes Spttzentuch

über den Kopf gelegt, ans Land. Sie stieg zögernd ans, der Schiffsbeamte mußte sie zur Eile mah nen, und dann stand sie fremd und wie scheu am Ufer. S lötzlich fiel ihr Blick auf Martin, den sie, aus der andern eite des Schiffes stehend, bisher nicht bemerkt hatte. Im gleichen Augenblicke wurde auch der Leutnant Hrer ge wahr. Beioe schraken sichtlich zusammen. Das bleiche Gesicht des braunhaarigen Mädchens wurde noch weißer. Martins Stirn glanzte plötzlich, als ob Hm heiß sei. Er machte unwlllkürlich

eine Bewegung nach dem Garten zurück. Dann trat er an den Tisch, setzte sein Bierglas an, trank hastig, stellte es aber wieder hin, ohne es zu lee ren, und ging dem Ausgang zu. Aber noch ehe er unter den Bäumen hinaustrat, stand die im blauen Kleid am Garteneingang. «Martin", sagte sie mit einer angstvollen und demütigen Stimme. In ihren braunen Angen, die das Schönste an ihrem weichen, runden, sommersprossigen Gesicht waren, standen Tränen. „Bist du von Sinnen?" sagte der Leutnant in unter drücktem Ton

und mit zorniger Hast. Dabet schaute er sich um, ob niemand nahe sei. Die Leute auf dem Landungssteg hatten sich verlaufen. Nur drüben im Gasthaus in der im Erdgeschoß gelegenen Wtrtsstube war Lachen und Lärmen. Dort war die Zahl der Gäste gewachsen. „Ich habe dir nachgehen müssen, es hat mir keine Ruhe gelassen," stieß das Mädchen wieder heraus. Sie sprach einen süddeutschen. Draw"> Ihre Erregung war so groß, daß sie zitterte, und in Wort und Geste lag eine grenzenlose Angst. Martin trat tiefer

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 11.05.1918
Umfang: 4
so dunkel, daß sich nicht bestimmen ließ, wo diese Glocke geläutet wurde, aber die Töne kamen über die drei im Boote und mitten in ihr alles andere ver gessendes Erzählen hinein, daß sie in jähem Erschrecken verstummten. „Was läuten sie denn noch?" fragte dann Martin, ans jenseitige Ufer spähend. Brigitte war bleich geworden und legte die Hand auf den Arm Martins, als bäte sie ihn, dicht neben ihr zu bleiben. „Es brennt irgendwo," sagte Fries. Und wirklich stand in Nebel und Dunst und Dunker weit

über dem See ein glühroter Schein, der langsam wuchs und wohl von einer Brunst berrühren mochte. „Wir müssen heim," mahnte Fries. „Es wird kühl," sagte Martin und legte, ohne zu fragen, fernen Rock um Brigittens Schultern. In diesem Augen blick, da er sich nahe über sie beugte, trafen sich ihre Angen; in denen des Mädchens stand eine stumme, ernst hafte Dankbarkeit. Martins Herz klopfte. Als er die Ruder wieder faßte und, weit ausholenö, das Boot rascher, als sie gekommen, heimwärts trieb, summte

ihm der Kopf von jähen, wirren Gedanken. Sein Blick war heiß. Ein unbändiges Verlangen nach dem Mädchen im Boote faßte ihm Als sie daheim ans Land stiegen, war das Läuten hinter ihnen still geworden, als hatte ihm die Nacht den Weiterweg vermauert. Auch der Feuerschein war nicht mehr zu sehen, aber sie waren alle ürefl nicht länger zum Sprechen aufgelegt. Am Buchsbaumhag trennten sie sich. Martin bot dem Alten die Hand; dann ergriff er die schlanke schmale Brigittens. Seine Finger schlossen sich fest

mit dieselbe. Das Mädchen schien überrascht uno scheu, aber als er ihre Hand zögernd loslietz, war es Martin doch, als hätten ihre Finger ihm leise den Druck zurückgegeben. Seme Stirn glühte, als er darauf in den Berg hinaufstieg. Er kam langsam vorwärts. Es war, als hielten die Gedanken ihn Schritt um Schritt zuriick. Die Leidenschaft stürmte in ihm; er hätte alle Wände nieöerreißen mögen, die ihn noch von Brigitte trennten. Daheim traf er den Vater, die Schwester und die beiden Brüder in der großen Stube sitzend

, wo sie das Abend brot genommen hatten. Die Lampe brannte an der Diele, Rosa saß nähend am unteren Tischende, David lehnte mit offenen Augen träumend am kalten Ofen, Christian sprach mit dem Vater über ein neues Schutzmittel für die Wein reben. Letzterer rühmte das Mittel. Christian aber er klärte es als zu kostspielig und eiferte von schlechtem Nutzen, den die Weinstöcke trügen, und daß er nicht noch mehr an die ertragsarwen wenden wolle. „Du kommst spät," sagte Lukas, als Martin näherlrat

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 20.09.1913
Umfang: 10
; Viktor Straudi, Landeck; Karl Unterrainer, Landeck; Franz Rigg, Landeck; Josef Rudig, Pettneu; Dr. Decristoforo, Zams; Martin Dicht, Strengen; Franz Rudig, Pettneu; Joh. Josef Haueis, Strengen; Remi gius Pangratz, Landeck; Anton Falch, Pians; Josef Rapp, Zams; Alois Falch, Pettneu; Franz Juen, Fließ; Seb. Praxmarer, Zams; Josef Sprenger, Pians; Roman Jäger, Strengen; Dr. Höllriegel, Pians (1528 T.), — Fünfer-Serie: Karl Handl, Pians (44); Josef Sprenger, Pians; Hans Baumann, Landeck; Remig. Pangratz

, Landeck; Josef Rapp, Zams; Seb. Praxmarer, Zams; Martin Dicht, Strengen; Dr. Decri stoforo, Zams; Franz Rudig, Pettneu; Franz Mgg, Landeck (41). — Schw arz schußp rä mie: Karl Handl, Pians (50); Martin Dicht, Strengen ; Franz Sprenger, Pians; Hans Baumann, Landeck; Josef Rapp, Zams; Josef Rudig, Pettneu; Dr. Decristoforo, Zams; Karl Unterrainer, Landeck; Viktor Straudi, Landeck; Martin Sprenger, Pians (50). — Jungschützenbeste: Viktor Straudi, Landeck; Jos. Rudig, Pettneu; Franz Rudig, Pettneu; Franz

Sprenger, Pians. — Schleckerprämie: Dr. Decristoforo, Zams; Joh. Jos. Haueis, Strengen; Dr. Höllriegel, Pians; Josef Trientl, Strengen; Viktor Straudi, Landeck. — Meister schaftsbeste: Hans Baumann, Landeck (366), Martin Dicht, Strengen; (361), Dr. Decristoforo, Zams (352), Josef Rapp, Zams (351). Das Freischietzen am k. k. Gemeind eschieh- stande in St. Anton a. A. zu Ehren der Ehrenstandschützen Karl Klimmer und Josef Schnei der fand mit dem folgenden Resultat seinen Abschluß: Ehrenscheibe Franz

Morgen ermittelt; bei demselben wurden dann auch die zweite Hälfte der Gemse und die Gewehre vorgefunden. Am k. k. Gemeindeschietzstaude in Kirchbichl wurde am 31. August, 7. und 8. September 1913 das diesjährige Bezirksbundesschießen für den Bezirk Kufstein abgehalten, aus welchem fol gende Schützen als Bestgewinner hervorgingen: Schleckerscheibe: 1. Embacher Josef, Kirchbichl, 2. Zangerl Seraphin, Wörgl, 3. Markl Josef, 4. Kapfinger Martin sen., 5. Sock Franz, 6. Kapfinger Martin jun., 7. Grießer

Jakob, 29. Gruber Hermann, 30. Angele Paul, Ober langkampfen. — Schle cker-Serien-Sch ei be: 1. Schenach Xaver, Kirchbichl, 2. Gruber Dionis, Hinterthiersee, 3. Riedl Michael, Kufstein, 4. Hechl Jakob, Vorderthiersee, 5. Fahrmeier Michael, Ober langkampfen, 7. Embacher Josef, Kirchbichl, 8. Jäger Stefan, Kufstein, 9. Schlemeier Johann, Häring, 10. Gruber Egidius, Oberlangkampfen, 11. Huber Johann, Söll, 12. Gratz Ferdinand, Kufstein, 13. Kapfinger Martin jun., 14. Egger Josef, Ober- vom 20. Sept

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 05.06.1918
Umfang: 4
K 3. garantiert rein, in Briefchen gepackt, Zimmt, Pfeffer, Nelken, Maeis, Paprika und Piment (Nachdruck verboten.) 60 ff Lukas Hochstraßers H aus Don Ernst Zahn. stand und sah Martin an, der mit störrischem Gesicht und ohne aufzublicken, seine Mahlzeit fortsetzte. Zweimal hob Lukas die Hand und fuhr sich durchs Haar, es kam ihn hart an, zu reden. »Steh auf, du!" sagte er «arm. Schwere Trauer war seinem ruhigen Ton beiae- Da erst wendete Martin ihm das Gesicht zu. Vielleicht weinte er nicht recht verstanden

darauf, stellte Tinte und Feder davor. gehe mit dem Schiff," sagte Martim Da kam LukaS langsam auf ihn zu mit ausgestreckten S Armen, der lange Bart zitterte ein wenig, aber er selber aufrecht und immer in derselben Ruhe. Beide de legte er Martin auf die Schulter, daß dieser unter schweren Schlag derselben schwankte, und plötzlich 25 etwas: es war ein scharfes, übel ins Ohr dringendes Geräusch. Lukas hatte oem Sohne dte Offizierszetchen von den Schultern gerissen. Sie fielen aus seinen Händen

mit einem Klatschen zu Boden. Eine atemlose Stille war darauf in der Stube. Martin regte sich nicht, er stand mit hängendem Kopf und lang an * e I l hinabfallenden Armen, in seinem Gesicht war 10 I £v~% r I ni . ' CtArSUVU/ U* | V UIVWl Virv | liill ivlU kein Blutstropfen mehr. David und Rosa brachten kein Wort heraus, sie saßen müßig vor ihren Tellern, auf ihren Gesichtern war zu lesen, wie jedem das Herz in einer wilden Beklemmung klopfte. Selbst Longinus, der im Leben nie aus dem Gleichgewicht gekommen

war, hatte «ein zuckendes Gesicht, legte die Hände zusammen, und zwei Tränen liefen chm über die runden weißen Backen.! Und in dte große Stille klang nur von ganz fern der Don ner, der noch hinter dem Berge ging. Die drei, die auf Martin und Lukas blickten, wußten, daß etwas Fürchter liches geschehen war und etwas, bas selten geschieht. Es j war wie ein Gericht und wie ein Tod. Keiner konnte reden. LukaS Hochstraßer nach einer kurzen Weile zeigte auf das Blatt Papier. »Schreib dort," sagte er zu Martin. Der sah

ge treten. »Nachher kannst du hier hereinkommen," sagte er und ließ die Tür offen. Sie hörten ihn drüben hantieren. Einmal klang ein Geldklimpern zu ihnen herüber. Aber sie saßen alle fast ohne sich zu regen, wie unter einer Peitsche sich duckend. Martin schrieb. Mit einem hef- tigenZug setzte er seinen Namen unter das Geschriebene, adressierte nicht, ließ den Brief offen auf dem Tisch liegen. Die Zähne noch immer verbissen, den Blick am Boden, ging er zum Vater hinüber. -Der Brief liegt auf dem Tisch

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 2
Datum: 09.05.1918
Umfang: 2
. .Vergütungsanspruch" an! Nachdruck verboten.) 16 PP Lukas Hochstratzers Haus 44 Von Ernst Zahn. ! zu etwas, was ihm früher nicht begegnet war — er be- , gann über sich selbst nachzusinnen. Zwei-, dreimal saß ! er allein in der Weinlaube und blickte mit Augen vor sich hin ins Leere, deren Versonnenheit denjenigen seines Bruders David, der die Wolken vom Himmel guckte, nichts nachgab. Während er so saß und sann, war Martin Hochstratzer weder ein schlechter noch ein klein meinender suchung hatte wohl stattgehabt

schlug und nicht viel Gesell- hatte, nicht zum wenigsten aber um Martins selber willen, dessen einnehmendes Wesen ihn bestach. Martin Hochstratzer also hatte Urlaub und saß ihn in Herrlrbach ab, einen Teil des Tages oben tm Berg im oaer aut väterlichen Hause, ein paar Stutrden täglich in einem der beideit Gasthäuser, den Rest bei Gotthold Fries, dem Kapitän, und seiner Tochter,- denn was bei seinen Mheren Besuchen gewesen war, war jetzt in vermehrtem Maße der Fall, an dem kleinen Hause des Kapitäns

war für ihn schwer vorüberkommen. In die Gasthäuser ging Martm, weil er Gesellschaft fand und einen Tropfen nicht verichmahte, auch einen guten und starken Tropfen ertrug. Oben im Hause seines Vaters schien ihm der Urlaub aue öüesieri. Eben dort aber Lelgngte er nach einigen Tagen und ein Kraftgeiüül: Es wird etwas werden aus dir, Martin Hochstratzer! An deut aber, was in iom erwachte und lebte, war diejenige schuld, die mit dem alten Mann, ihrem Vater, seit kurzem in dem Haus am See saß. Vom ersten Tag

an, da er sie gesehen, hatte sie seinen Gedanken zu Waffen gemacht! Auch das siel ihm ein, während er in der Laube über sich, selbst nachsgmn und er hatte dabei einen Mut, den er auch wiederitm noch selten gehabt batte, öeii, sich allerlei bitterböse, aber bitterwahr'e Dinge zu sagen. Die ist noch lange nicht die erste in deinem Leben. Martin Hochstratzer, die Brigitte, und dein Herz hat daun und dann und dann lichterloh gebrannt, gerade wie jetzt nach dem ersten Blick und — wie manche ist dir verleidet

zu einer fröhlichen und zufrieöenev s zu werden. „Es ma gehen wir, m all ihrer Herbhett für diesen Bruder eine hatte. „Er hat andern immer das Leben heiter zu machen wutzt," sagte Lukas. Auch er freute sich des Sohnes.» er verwand die Sorge nicht ganz, die er in sich trug. Geschichte mit dem im See ertrunkenen Mädchen M. getan. Martin batte seine Unschuld nachgewtesen. es war doch wie ein Schatten an ihm semter. Martin hatte indessen für jeden im Hause ein örol>> Wort. Bei Tisch riß er die ganze Unterhaltung

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 10.03.1912
Umfang: 16
. Gastwirte! — Papier-Servietten, Rechenzettel, Speifen- und Getränke-Tarife, Plakate in allen Größen empfiehlt die heimische und leistungsfähig :: für Schwarz- und Buntdruck eingerichtete Much- unö Akziöenzöruckerei Martin Ritzer, Kitzbühel. Gesucht werden drei Maurer-Lehrlinge von 16—20 Jahre alt. Eintritt sofort und 5 bis 6 Maurer Wicb. Ienewein, Maurermeister, Rircbberg. Tirol. Geld! Geld! Geld! Bare Darlehen an Jedermann, auch Damcn auf Wechsel, Schuldsch-in, Hausstand etc. gegen be queme

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Außferner Zeitung
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Seite 7 von 24
Datum: 28.06.1914
Umfang: 24
stellvertreter: Dr. Hermann Stern: Schriftführer: Otto Schobel, Lehrer; Schriftführer-Stellvertreter: Georg Zitt; Kassier: Josef Hornstein; Kafsierstell- vertreter: Rudolf Praxmayr; Turnwart: Ernst Lipp; Turnwartstellvertreter: Franz Schweige; Zeugwart: Martin Klotz; Zeugwartstellvertreter: Leopold Bader; Kneipwart: Hermann Schennach; Kneipwartstellvertreter: Albert Schennach; Gau boten: Dr. Hermann Stern; Josef Lipp. Begräbnis. Aus Reutte wird uns geschrie ben: Sonntag den 21. Juni wurde unter großer

Beteiligung der Bevölkerung die im jugendlichen Alter von 15 Jahren nach kurzer, aber schmerzhafter Krankheit verstorbene Sophie Paa zu Grabe ge tragen. Die allgemeine herzliche Teilnahme mag Mutter und Schwester ein schwacher Trost über den Verlust des braven Mädchens sein. Gemeindeausschußwahlen in Lech-Aschau bei Reutte. Bei der am 18. Juni stattgehabten Ge meindeausschußwahl wurden gewählt: 3. Wahlkör- per: Engelbert Beirer, Martin Burger, Martin Bertimann und Alois Witting. Ersatzmänner: Franz

Bertimann und Friedrich Batbist. 2. Wahl körper: Karl Lutz, Franz Sepp, Adolf Klotz und Martin Leuprecht. Ersatzmänner: Wilhelm Wörle und Franz Köpfte. 1. Wahlkörper: Anton Hoiß, Otto Wex, Josef Lutz und Franz Luttinger. Er satzmänner: Friedrich Pohler und Siegfried Leup recht. Von den gewählten Ausschußmitgliedern sind vier neue, die übrigen alle alte. Unfall. In V i l s erlitt der Spediteur Fried! von Roßhaupten, als er Zement holen wollte, einen doppelten Beinbruch. Er be findet sich noch in Vils

erhielt er im Jahre 1911 die Medaille- für vierigjährige treue Dienste. Mit vollem Recht können auf ihn die Worte der heiligen Schrift bezogen werden: die da viele zur Gerechtigkeit erziehen, werden glänzen wie Sterne auf ewige Zeiten, und gewiß wird ihm von allen Schülern ein dankbares Andenken bewahrt werden. Gemeindeausschußwahlen in Bichlbach. Es wurden gewählt: Erster Wahlkörper: Albert Berk- dold, Matthias Hosp. Balthasar Nagele, Kaspar Strolz; Ersatz: Martin Lettner, Peter Zotz. Zwei ter

Wahlkörper: Peter Vögele, Magnus Müller, Martin Kätzler, Josef Dolö; Ersatz: Josef Zotz, Franz Nagele. Dritter Wahlkörper (alle neu): Martin Hechenberger, Mar Linser. Michael Linser, Josef Sonnweöer; Ersatz: Johann Hosp, Martin Gärtner. Tie Wahl verlief ruhig und einhellig. Patrozinium. In der Pfarrkirche zu Brei- tenwang wird am kommenden Montag das Pa troziniumsfest in der üblichen feierlichen Weise begangen. Von W ä n g l e wird zum Vorwitz tägigem Gottesdienst ein Kreuzgang eintreffen. Promotion

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 08.09.1912
Umfang: 16
in Kirchberg. 2. Klasse: Koidl Egid, Bräuwirt in Kirchberg; Koidl Andrä, Bacherbauer in Aurach; Lindner Johann, Angererbauer in Obern, dorf; Koidl Josef, Schweiglbauer in Kitzbühel; Leiminger Jakob, Oberlitzl in Itter; Bachler Andrä, Bichlbauer in Kitzbühel; Hechenberger Josef, Hoferbauer in Oberndorf. 3. Klasse: Öbermoser Balthasar, Michaelbauer in St. Jo. Hann in Tirol; Bachler Johann, Hanslinger in Jochberg; Vetter Martin» Linden Hof in Kitz- bührl; Lindner Johann, Angererbauer in Obern dorf; Lindner

. Pöllern in Kitzdühel. 2. Klasse: Koidl Egiv, Bräuwirt in Kirchberg; Koidl Martin, Grünbergbauer in Kitzbühel; Taxer Johann, Winklerbauer in Kitzbühel; Streif Josef, Niedinger in Brixen im Tale; Stöckl Johann, Höllerer in Oberndorf; Pirchl Josef, Lanzenbauer in Going; Oberhäuser Balthasar, Michlbauer in St. Johann in Tirol; Koidl Andrä, Bacherbauer in Aurach. 3. Klasse: Koidl Martin, Grünbergbauer in Kitzvühel; Koidl Martin, Gründe»gbauer in Kitzbüvel; Lindner Johann, Angererbamr in Oberndorf; Lindner

; Lindner Johann, Moser bauer in St. Johann in Tirol. 2. Klasse: Lindner Johann, Moserbauer in St. Johann in Tirol; Koidl Andrä, Bachlerbauer in Aurach; Taler Wolfgang, Talbauer in Kitzbühel. 3. Klaffe: Koidl Andrä, Bacherbauer iu Anrach; Landmann Michael, Schradl in Jochberg; Hoch, kogler Josef, Mrierl in Kirchberg; Hochkogler Josef, Meierl in Kirchberg; Ziegenböcke: 1. Klaffe: Taxer Josef, Linderer. Melcher in Oberndorf; Riedl Martin, Pöllwirt in Kirchberg; Riedl Martin, Pöllwirt in Kirchberg

. 2. Klasse: Koidl Egid, Bräuwtrt in Kirchberg; Riedl Martin, Pöllwirt in Kirchberg; Koidl Josef, Zimmerau. Ziegen: 1. Klasse: Hochkogler Josef, Meierl in Kirchberg (3 Preise). 2. Klasse: Raß Michael, Eibentalbauer in Kirchberg (2 Preise); Landmann Michael, Schradl in Jochberg. Das Preisgericht: K- Fechter m. p. M. Franko m. p. Joh. G. Rothbacher m. p. Anton Huber m. p. Andrä Stotter m. p. Johann Ever m. p. Josef Meßner m. p. — (Das geforderte Opfer wieder, gegeben.) Der am Montag, den 26. August

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Außferner Zeitung
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Seite 19 von 24
Datum: 22.02.1914
Umfang: 24
hätte man diese dem Martin Kraft gar nicht zugetraut, meinten alle diejenigen, welche den jungen Monteur kannten. Wie kam nur der so solide fleißige Mensch auf den wahnsinnigen Gedanken? Aber es war gar kein Zweifel, daß er die entsetz liche Falle gestellt hatte, durch die ein blühendes Menschen leben vernichtet wurde — war er doch am Orte der Tat von der Wachmannschaft betroffen worden und hatte er doch nach eigenem Eingeständnis die Alarmvorrichtung in Gang gesetzt! Freilich leugnete

er und erzählte dem Herrn Unter suchungsrichter eine Räubergeschichte, die so unwahrschein lich war und eine so verzweifelte Aehnlichkeit mit derjenigen hatte, die den Herren der Werke von dem verflossenen Buch halter Schütz gelegentlich des von diesem begangenen An schlags aufgetischt worden war, daß man darüber lachen hätte können, wenn die Sache nicht gar zu gräßlich ge wesen wäre. Martin Kraft, der trotz der dringenden Vorstellungen des Ingenieurs Lippert im Dienste der Werke gelassen worden war, gab

bewußtlos geworden sei. Taumelnd habe er sich aufgerichtet und sei nach der Ausgangstüre geeilt; dieselbe sei verschlossen ge wesen, so daß ihm nichts übrig geblieben wäre, als sofort die Wache zu alarmieren. „Das glaubt ihm kein Mensch!" sagten die Leute und der Untersuchungsrichter glaubte es ihm auch nicht. Denn der Wachtmeister Schmidt hatte sich bei ihm gemeldet und zu Protokoll gegeben, daß Martin Kraft vor mehreren . Wochen, an dem nämlichen Abend, an dem im Theater die Operette „Der betrogene

Ehemann" zum ersten Male ge geben worden war, im Stadtvark mit dem Ingenieur Lippert ein Rekontre gehabt und dabei wilde Drohungen gegen denselben ausgestoßen habe. Außerdem bezeugten die Leute der Sicherheitswache auf dringendes Befragen, daß Kraft gelegentlich des vorigen Anschlags auf die Maschine nahe daran gewesen wäre, gegen den Ingenieur Lippert tätlich vorzugehen, und daß er versichert habe, so wahr er Martin Kraft heiße, müsse der Ingenieur ihm Rechenschaft über die gegen ihn gemachten

durch ein Fenster, das man offen gefunden hatte, versäumt. Und Tatsache war es ebenfalls, daß Martin Kraft jeden Abend den jetzigen Redakteur Schütz in dessen Wohnung besucht hatte, wo die beiden nach Aussage l er Hauswirtin geheime Unterhandlungen gepflogen. Der gleichfalls verhaftete Redakteur Schütz gab dies bei seiner Vernehmung vor dem Untersuchungsrichter zu. bestritt aber mit aller Entschieden heit, datz es sich bei jenen Zusammenkünften um den Plan eines Anschlages gegen den Ingenieur Lippert gehandelt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 10.05.1918
Umfang: 4
zu K 2.20. Allein 7 ffn Innsbruck haben: u. Bozen. za $1 § (Nachdruck verboten.) 17 #/ LukasHochftraßers Haus 44 Von Ernst Zahn. Es war am Tage nach diesem Walögang, daß Martin wie oft seinen Gang an den See hinab und an des Kapi täns Haus heran tat. Er sah von weitem den Alten auf der grünen Bank sitzen, die er letzthin auf der Seeseite seines Hauses hinter den Rosenstöckeu ausgestellt hatte. Nun war Herrlibach ein zu kleines und zu geschwätziges Nest, als daß nicht laut geworden wäre, wie der Leut

nant zu Hause überall Hand anlegte, selten mehr ins Wirtshaus ginge und in seinem Wesen eine noch wohl tuendere Fröhlichkeit als früher hätte, und es mochte aus irgendeinem kleinen Wege Martins Ruhm auch zu Gott- hold Fries, dem Kapttän, und seiner Tochter gedrungen sein? denn in dem Gruß, den der Alte an diesem Abend feinem häufigen Gaste bot, lag eine freudigere Wärme als sorrst, so daß Martin empfand, wie er dem alten Manne willkommen war. Er zögerte wie immer am Gartenhag. aber der Kapttän bat

und Martin saßen und sprachen von dem und jenem, der Kapitän fragte nach Martins Vater, wie er jedesmal tat. und Martin erzählte. Er war noch nie so gesprächig gewesen wie heute, wenn er zählt hatte. Er wußte allerlei Gutes und von daheim erz^ Schönes zu sagen, und die Freude, daß er es zu erzählen hatte, klang in seiner Stimme. Er trug leichtes, sommer liches Gewand, das seiner schlanken, gelenkigen Gestalt wohl stand. Der alte Kapitän hatte seinen schlichten, dunkelbraunen Hausrock

an und eine gestickte Troöüel- kgppe auf. Er hielt An großes, festes Metier Md schnitzte an einer Anzavl weißer Stäbe, die er zur Stütze für ein zelne Blunren verwenden wollte. Eine Weile mochten sie so in eifrigem Gespräch gesessen haben, als Brigitte von der Straße her in den Garte» trat, barhaupt das schwere aschblonde Haar in Zöpfen um den Kopf gelegt, jung und zierlich, in der Hand den Hut schwingend, den sie als unbequeme Last abgenowwen hatte. Martin stand auf und gab ihr die Hand, und sie sah

des Abends kommen, und Brigttte äußerte gedankenlos ein Gelüsten, noch auf den See zu gehen. Martin nahm den Gedanken rasch und freudig auf und schlug vor, eines der Boote, die drüben an der Lände lagen, zu nehmen und hinauszuruöern. Die beiden anderen zögerten, aber Martin setzte ihnen mit scherzhaftem Drängen zu, und so kam es, daß sie ohne wettere Vorbereitungen, der Alte in seiner Hauskappe, wie er aina und stand, und Brigttte barhaupt über die Straße hinab an dre Lände schrttten und eines der Boote

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.06.1911
Umfang: 8
aus, so daß er an Ort und Stelle starb. Aus aller Wett. Die elf .Köpfe eines Heiligen. Ganz Frankreich lacht, wie die „Frankfurter Zeitung" zu erzählen weiß, über den „Reinfall" eines Brüsseler Anti quars, der von der Kirche in Soudeilles für den Preis von 41.000 Franken den „Kopf des heiligen Martin", eine Goldschmiedearbeit aus denn 11. Jahrhundert, erstanden hat. Der Händler dachte den Kopf des heiligen Martin an einen Liebhaber in England für mehr als 200.000 Franken weiter zu verkaufen; als er dem Engländer

aber die Ar beit vorlegte, erklärte dieser lachend, das sei ja eine Nachbildung und der echte Kopf des heiligen Mar tin befände sich in London. Darob entstand nun große Aufregung. In Paris, in Brüssel und in London forschte man nach und dabei stellte sich heraus, daß es nicht nur einen Kopf des heiligen »Martin aus Gold gäbe, sondern, daß, je weiter man forschte, desto mehr goldene Köpfe des heili gen Martin sich, ähnlich wie bei der Hydra, einstell ten. Schon vor 1907 hatte der Unterstaatssekre tär Dujardin

wollte ihm ein Pariser Antiquar einen anderen Kopf des hei ligen Martin verkaufen — Nummer 2, dann kam ein dritter Pariser Antiquar mit einem Kopfe des heiligen Martin — Nr. 3. Wenig später erfuhr er, der echte Kopf befände sich in München. Er hatte Gelegenheit, ihn zu sehen, und erklärte ihn für eine Fälschung — Nr. 4. Kurz darauf traf aus London die Meldung ein, der Kopf des heili gen Martin sei dort — Nr. 6. Der Brüsseler Anti quar hat die Fälschung Nr. 6 in Händen, drei wei tere falsche Köpfe

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 09.10.1912
Umfang: 8
. 2. Anton Tomann Wörgl, 3. Ferdinand Hechl Vorder thiersee, 4. Josef Hupfauf Borderthiersee, 5. Jakob Hechl Borderthiersee, 6. Karl Bergmann Unterlang- kampsen, 7. Josef Funk Mühlbach, 8. Martin Kapfinger Thierberg, 9. Martin Hupfauf Schöffau, 10. Josef Mairhofer Borderthiersee. Ehrende st e: 1. Josef Funk Mühlbach, 2. Franz Heitzmann Borderthiersee, 3. Jakob Mairhofer Borderthiersee, 4. Joses Gasser Kufstein, 5. Karl Bergmann Unterlangkampsen, 6. Jakob Pflüger Hinterthiersee, 7. Jakob Hechl

Borderthiersee, 8. Johann Pflüger Hinterthiersee, 9. Martin Kapfinger Thierberg, 10. Martin Hupfauf Schöffau. Schlecker- beste: 1. Georg Hechl Borderthiersee, 2 -. Sebastian Pflüger Hinterthiersee, 3. Jakob Pflüger Hinterthiersee, 4. Hans Schlemaier Häring, 5. Jakob Maierhoser Borderthiersee, 6. Josef Funk Mühlbach, 7. Joses Hupfauf Borderthiersee, 8. Josef Maierhoser Vorder- thiersee, 9. Franz Heitzmann Borderthiersee, 10. Martin Kapfinger Thierberg, 11. Anton Brunschmied Mühlbach, 12. Jakob Hechl

Borderthiersee. Gedenkbeste: 1. Ferdinand Hechl Borderthiersee, 2. Michael Riedl Kufstein, 3. Joses Bichler Landl, 4. Gottfried Gstrein Kufstein, 5. Sebastian Pflüger Hinterthiersee, 6. Jakob Hechl Borderthiersee. Serienbeste zu 30 Schuß: 1. Anton Tomann Wörgl, 2. Hans Schlemaier Häring, 3. Martin Kapfinger Thierberg, 4. Michael Riedl Kufstein, 5. Jakob Hechl Borderthiersee, 6. Karl Berg mann Unterlangkampsen, 7. Franz Heitzmann Vorder thiersee, 8. Gottfried Gstrein Kufstein. Serienbeste zu 5 Schuß: 1. Anton

Tomanu Wörgl, 2. Jakob Hechl Borderthiersee, 3. Martin Kapfinger Thierberg, 4. Hans Schlemaier Häring, 5. Joses Bichler Landl, 6. Michael Riedl Kufstein, 7. Sebastian Pflüger Hinter thiersee. Prämien für die erste Nummer: Karl Bergmann Langkampfen, Franz Mühlbacher Hinterthiersee. Vücherschau und Schrifttum. (Der Deutsche Schulvereins-Kalender für das Jahr 1913), geleitet von Hermann Hango, Verlag von Pichlers Witwe & Sohn, nur gebunden. Preis K 130, erscheint heuer im 27. Jahrgang. Sein Hauptbild

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Tiroler Post
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Seite 7 von 24
Datum: 26.06.1914
Umfang: 24
folgende Herren als ge wählt hervor: Vorstand: Josef Lipp; Vorstand- Üellvertreter: Dr. Hermann Stern; Schriftführer: Mo Schöbet, Lehrer; Schriftführer-Stellvertreter: ^eorg Zitt; Kassier: Josef Hornstein; Kassierstell- dertreter: Rudolf Praxmayr; Turnwart: Ernst Dp; Turnwartstellvertreter: Franz Schweige; H Zeugwart: Martin Klotz; Zeugwartstellvertreter: Leopold Bader; Kneipwart: Hermann Schennach; ^neipwartstellvertreter: Albert Schennach; Gau- j t ooten: Dr. Hermann Stern; Josef Lipp. „Oberländer

: Engelbert Beirer, Martin Burger, Martin Bertlmann und Alois Witting. Ersatzmänner: Franz Berilmann und Friedrich Darbist. 2. Wahl körper: Karl Lutz, Franz Sepp, Adolf Klotz und Martin Leuprecht. Ersatzmänner: Wilhelm Wörle und Franz Köpfle. 1. Wahlkörper: Anton Hoiß, Otto Wer,. Josef Lutz und Franz Luttinger. Er satzmänner: Friedrich Pohler und Siegfried Leup recht. Von den gewählten Ausschußmitgliedern sind vier neue, die übrigen alle alte. Unfall. In V i l s erlitt der Spediteur

Hosp. Balthasar Nagele, Kaspar Strolz; Ersatz: Martin Leitner, Peter Zotz. Zwei ter Wahlkörper: Peter Vögele, Magnus Müller, Martin Kätzler, Josef Dold; Ersatz: Josef Zotz, Franz Nagele. Dritter Wahlkörper (alle neu): Martirr Hechenberger, Mar Linser. Michael Linser, Joses Sonnweber; Ersatz: Johann Hosp, Martin Gärtner. Die Wahl verlies ruhig und einhellig. Patrozinium. In der Pfarrkirche zu Brei- tenwang wird am kommenden Montag das Pa troziniumsfest in der üblichen feierlichen Weise begangen

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Tiroler Post
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Seite 10 von 12
Datum: 08.07.1910
Umfang: 12
; Scherl Alois, Pettneu; Dicht Martin, Strengen; Recheis Alois, St. Anton; Schönherr Josef, Pettneu; Kuen Hermann, Jnzing; Schneider, St. Anton; Juen Franz, Pettneu. Schlecker: Zanger! Franz, Landeck, 122 Teiler; Zangerl Jakob, Pettneu; Falch Johann, Pettneu; Dicht Martin, Strengen; Kofler Johann, Unterperfuß; Fritz Richard, Pettneu; Falch Alois, Pettneu; Juen Franz, Pettneu; Seifert Franz, Zams; Kuen Hermann, Jn zing; Tschol Franz, St. Anton; Haueis Joh. Jos., Strengen; Matt Franz, Pettneu; Rappold

Max, Lan deck; Schmid Alois, See; Kuenz Jos., Zirl; Meier Felix, Landeck; Ennemoser Franz, Zirl; Schönherr Josef, Pettneu; Gröbner Jakob, Pettneu. Fünfer - Serie: Ruetz Josef, Oberpersuß, 44 Kreise; Kofler Johann, Unterperfuß, 43; Falch Johann, Pettneu, 42; Juen Franz, Pettneu, 41; Rudig Franz, Pettneu, 41; Fritz Richard, Pettneu, 40; Ennemoser Franz, Zirl, 40; Kuenz Josef, Zirl, 40; Dicht Martin, Strengen, 40; Falch Alois, Pettneu, 40; Schneider, St. Anton, 40; Schmid Alois, See, 39; Venier Karl

, Schönwies, 39; Pangraz Remig, Landeck, 39; Trientl Josef, Strengen, 38 Kreise. Dreißiger - Serie: Ruetz Josef, Ober perfuß, 243 Kreise; Falch Johann, Pettneu, 218 Kofler Johann, Unterperfutz, 217; Kuenz Josef, Zirl, 202; Falch Alois, Pettneu, 201; Ennemoser Franz, Zirl, 200; Rudig Franz, Pettneu, 194; Juen Josef, Fließ, 192; Schmid Alois, See, 192; Dicht Martin, Strengen, 190; Kuen Hermann, Jnzing, 185; Fritz Richard, Pettneu, 183; Rappold Max, Landeck, 174; Schneider, St. Anton, 172; Zangerl Jakob

K ö l l aus Rietz wegen einer eigenartigen Veruntreuung nach §§ 4 97 und 201 c St.-G. zu ver antworten. Der Tatbestand ist kurz folgender: An fangs April d. I. sandte der Notar von Silz an „Johann Köll" den einem Johann Martin Köll zufallen den Erbschaftsanteil von 206 K 13 h, der dem ange- klagten Johann Köll anstatt dem Johann Martin Köll zugestellt wurde. Ersterer freute sich, ohne weiters über die Herkunft des Geldes nachzuforschen, über die unerwartete Sendung und behielt das Geld für sich. Nach zwei

Monaten wurde nun Johann Martin Köll ungeduldig und erkundigte sich beim Notar um den Ver bleib der Summe und erfuhr, daß sie bereits angewie sen sei. Doch klärte sich bald der Irrtum auf; der No tar schrieb dem Johann Köll, daß er sich binnen drei Tagen bei ihm mit dem Gelde einzufinden habe, und Johann Köll kam auch wirklich am dritten Tage, jedoch ohne Geld. Er erklärte einfach, der Notar bekomme das Geld nicht mehr. Auf die nunmehr gegen Johann Köll erstattete Strafanzeige wurde das Verfahren

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Tiroler Post
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Seite 8 von 20
Datum: 17.01.1913
Umfang: 20
andere Jahre gut besucht. Am lebhaftesten, ging es am Schweinemarkt her und es wurde sehr teuer verkauft. Schietzstandsnachrichten. Vom Schießstand Wängle. Bei dem am 22., 27. und 29. Dezember 1912 und 1. und 5. Jänner 1913 abgehal tenen Bestschießen der Standschützengesellschaft am Ge- ^meindeschießstande „Erzherzog Franz Ferdinand, Wängle", gab es folgende Bestgewinner: Haupt: 1. Jos. Leuprecht, Wängle; 2. Franz Polster, Winkl; 3. A. Weirather, Winkl; 4. V. Weirather; 5. Martin Leu precht, Wängle

; 6. Franz Singer, Holz; 7, Martin Bayrer, Gemeindevorsteher; 8. Johann Biber; 9. Mar tin Weirather, Wängle; 10. Johann Singer, Holz. — Schlecker: 1. Karl Dreher, Wängle; 2. Franz Singer; Z. Johann Biber; 4. Martin Bayrer; 5. Johann Bar bist; 6. Josef Leuprecht; 7. Martin Leuprecht. ---Se riell. Pertelmann, Lech-Afchau; 2. Pohler Franz; 3. Josef Leuprecht; 4. Franz Singer; 5. Martin Wei rather. — Es wurde sehr fleißig und gut geschossen. Den Geschwistern Ammann für ein Best, den Gebrüdern Stecher

für die billige Ueberlassung eines Bestes herz lichen Dank! Gerichtssaal. Aus St. Martin. Wegen des Verbrechens der schweren körperlichen Verletzung im Sinne der § 152, 153, 155 b und c hatte sich am 11. Jänner vor dem Erkenntnissenat des Landesgerichtes Innsbruck unter dem Vorsitze des Oberlandesgerichtsrates Ritter von Neupauer die im Jahre 1887 zu Nassereit geborene und nach Santens im Oetztal zuständig, sich dermalen im Korrigendenhaus zu St. Martin (Schweiz) be findliche A nna M. Meierhofer zu verantwor

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