, weil er des Mädchens Innerstes erkannte, wunderte sich der Kapitän über sie. Sie war eine seltsame Braut, glücklich wie ein Kind, das sich am Frühling freut, ihre blauen Augen waren vielleicht noch heller als früher, und weil in ihr selber alles schön und lauter war, sah sie an der Welt, an ihrer eignen Umgebung, vor allem an Martin alles nur lauter und schön. Vor allem aber hatte sie, ! je mehr sie mtt Lukas Hochstraßer in Berührung kam, in ihrem Herzen ein Bild von diesem aufgerichtet, vor dem sie gleichsam
täglich in einer stummen Andacht stand, i Ein grenzenloses Vertrauen zu Lukas erfüllte sie: oft kam sie heim und erzählte von ihm, und Fries erkannte ! allmählich, wie sie Martin zwar liebte, wie aber der Ab- ! glanz, der vom Vater aus den Sohn fiel, sie das Bild des letzteren in einem verklärten Lichte sehen ließ. Auch ! schien es ihm, daß sie, ohne es zu wissen, eine heimliche Furcht empfand, es möchte eines Tages ein Teil des schönen Scheines schwinden, denn wehr als einmal äußerte
sie zu ihm: „Wenn wir nur den Vater lange behalten," und er wußte, daß Lukas für sie die Stütze des neuen Hauses war, in das Martin sie führen sollte. Allmählich, und obwohl Fries wie Lukas Hochstraßer mahnten, nicht zu eilen, begannen die Brautleute von der'Hochzeit zu reden. Martin besonders drängte und wollte oas Fest noch vor Ende des Herankommenöen Winters gefeiert wissen. Dieses Drängen war das erste, rvas in Brigitte zuweilen ein Befremden weckte, und zwar war es nicht die Ungeduld Martins selbst, sondern die Art, wie ste
, die Lukas eigen war. Sv gingen die Tage. Der Winter kam, überzog die Hügel mit einer Schneedecke und spannte ein lastendes Netz von Nebeln über See und Land. Der See dampfte. Es wurde kalt und kälter, über das Waffer wuchs eine Kruste brüchigen EiseS. An Weihnachten eroberte Mar- trn die Zusage Brigittens und ihres Vaters, daß Sie Hochzeit im Marz nach dem Herrlibacher Fasching statt- finöen sollte. Martin hatte kurz voryer seine Beförde rung zum Oberleutnant erhalten und mit dem Bewußt
, und es kam ihm aus aufrich- tigem Herzen, als er sagte: „Ich freue mich, daß sie mit dir gehen wird, meine Brigitte." ö J 1 * -Lukas Hochstraßer aber, der viel Arbeit hatte und fitfi keine Ä gönnte, blickte auf Martin mtt denselben scharfen Augen wie immer. Er legte ihm Äe Hand iell aus die Schulter und sagte: „Laß das, was jetzig 5S ist. andauern." Der Sohn war fast ungehalten daß dem Vater kein Lob, nur eine Forderung von den Lippen kam. (Fortsetzung solatZ