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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 29.06.1955
Umfang: 6
. Ferner werden die Eltern er sucht, Ihre Kinder womöglich nicht an diesen Tagen mit Sparbüchsen und „Sparthermo metern" zur Sparkasse zu schicken. Einen ordentlichen Wirbel gab es gestern bei der Urteilsverkündung in einem Prozeß vor einem Schöffensenat des Landesgerich tes Innsbruck (Vorsitz LGR Dr. Hauser, Staatsanwalt Dr. Fally), vor dem sich die 23jährige Kellnerin Luise Schablauer aus Graz, die zuletzt in Tirol beschäftigt war, wegen des Verbrechens des Diebstahls zu verantworten hatte. Luise

Schablauer kennt man schon an der Gesichtsfarbe an, daß sie nicht viel im Freien ist. Auch die Art, wie sie sich vor dem Richter benimmt, zeigt schon von einer gewissen Routine. Luise ist ein tolles Früchtchen. Sie ist näm lich schon fünfmal vorbestraft. Immer wie der Diebstahl. Schon bei der vierten Vor strafe erhielt sie ein Jahr schweren Ker kers. Im März 1953 stand sie aber schon wieder vor dem Kadi und faßte damals drei Jahre aus. Sie wurde in diesem Verfahren zur Gewohnheitsdiebin gestempelt

. Und das ?kanntlich sehr streng bestraft. Luise kann das Mausen aber einfach nicht mehr lassen, denn als sie im Februar dieses Jah res bedingt entlassen wurde, dauerte es keine 20 Tage und schon wieder bauten ihre Hände den „böhmischen Zirkel". Sie hatte einer Arbeitskollegin in Vent verschiedene Bekleidungsgegenstände im Werte von etwas über 800 Schilling gestohlen. An und für sich keine allzu hohe Summe, aber für den Richter ging es nicht darum, Luise, die Un belehrbare, wegen der Schadenssumme von 800

Schilling zu bestrafen, sondern hier stand eine unverbesserliche Gewohnheitsdie bin vor dem Schöffensenat. Luise wandte alle Taktiken an, die sie in den Jahren, in denen sie im Gefängnis war, reichlich Gelegenheit hatte zu erlernen. Sie spielte die Naive, die Unschuldige (und wurde doch einmal, weil sich die Gäste eines Gasthauses wegen ihres unsittlichen Verhal tens beschwerten, entlassen) und gab dem Staatsanwalt, dem das Spiel des hoffnungs vollen Pflänzchens allmählich zu dumm wurde, zur Antwort

: „Wenn Sie mit mir laut reden, dann gib ich Ihnen überhaupt keine Antwort. Das hab ich schon in meiner Kindheit nicht vertragen!" Als sie immer mehr in die Enge getrieben wurde, verlegte sie sich aufs Weinen. Und als auch das nichts half, wurde sie bockig. Der Vorsitzende mußte eine Engelsgeduld aufbringen, um den an und für sich einfachen Fall zum Ab schluß zu bringen. Die Leidtragende war Luise selbst; denn sie hätte es notwendig gehabt, auf das Ge richt einen guten Eindruck zu machen. Sie stritt schließlich

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 30.09.1904
Umfang: 8
V ^ . „Bozner Nachrichten', Freitag, 30. September 1904. Prinzessin Lonise von Kolmrg. Dtt^Heit'^ wird .<W. Jari^ 2.4^MHember/.gemeldet: >,ZMH.oie eben'er^oWy AegegnunK der Heiden .Schwestem Luise^ünb'Stephanie sWÄüfkläNlngM von außewr'dentlicher WichWkMzutage gefördert« wSrden.:?:Jn'den 'langeni undt'äus^-' MrlM^IMMchuygey/5die^ zwischen- den beiden Prinzessin nen Mtsc^ndM, eMben^ <mH PrinzessiwMe^ phlMle''0llH^M'^buWPMÄ jahÄang getäuM wurde. GräfiMLonyaychathier'erfahren, welche Vermüthün gen

^ noch Winoglich, WKEinzelheiten dieser An- MegiMeit nntzutheilen, nur so viel Karf man sagen,..daß die ^ Mei^ntttzigkeit'-ch'es^Mattachich Her' PrilHessin gegenübet, smne.M'olutUöble-Haltung während-der ganzen Dauer sei- nW Verkehrs mit Luise von Koburg stellte über allem Zweifel ^ is^und^durch -linwiderlegliche Beweise^im gegebenen Moment - bez eugt werden wird. Gräfin-Lonhay hat sich denn auch hier i die'MTe^Ueberzeugling von der Unschuld Mattachichs der- ^ schafft,'und sie war von dem Schicksal

des unglücklichen Ex- ? Offiziers curfs tiefste erschüttert.' ^ ^ ' MßtWerlaÄtet auch, und das ist wieder ein bezeichnendes DeWF daß der Prinz Philipp von Koburg zur Deckung jener Wechsel den im Palais zurückgebliebenen größten Theil des Schmücke seiner Frau verkauft hat. Dieser Schmuck ist per- sön^ch^Md 'privates' Eigenthum der Prinzessin Luise, die man « um, ib re Zustinunllna zum Verkaufe nicht gefragt hat rmd die auch bis jetzt nichts davon erfahren hatte. Man wird gewiß in der Oeffentlichkeit oft darüber

ge staunt haben/ warum die Gräfin Stephanie Lonyay niemals vorh^ihre.in der Anstalt befindliche Schivester besucht habe und Hl^re verstreichen ließ, ohne sich um die unglückliche Luise zu ÄMMern. Gräfin Stephanie Lmlyay hat auch darauf jetzt Alch^rß. gegeben..^ Sie wollte, als - sie von ider; angeblichen (^^anklmg.Md Intermie^ ihr^ Schwester Luise HHrte, sofM M'ihr Äen mch^fie hefttchen^ 'sie-sehen- und ihr irgend wie der PrinA Philipp Koburg, der die GräfA LMyMlbestänöig Verhinderte, die Prinzessin

Luise zu besuchM,- ,,Ellet est d^une folie furieuse, elle est ramollie!' sagte er^ ^Sie ist tobsüchtig und gehirnweich. ) Und er erklärte HyGay« ,.es. M. gefährlich,, die Prinzessin Luise zu ^ Gräfin Msse befürchten, 'sagte'Prinz'Koburg, daß ^hr'mn-die Gurgel fährt oder sie zu Boden D . gleiche Auskunft ertheilte der Kurator der Feisknantel. .1 So oft Gräfin Ste- Pham^ Lonyay sich im Laufe der Jahre, sei es bei ihrem Schwager,- dem Wmzen, oderbevdemKuratlK ihrer Schwe- ^kündigte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 10.12.1898
Umfang: 8
mich das Bild, .welches Ihr Beide. Du und Mama dar stelltet^ eigenthümlich an. Es regle sich unwill kürlich' der. Wunsch in mir. daß es meine Frau sein möchte, die an Deiner Stelle sitze, 'oder^ nein,'ich drücke mich falsch aus, ich «Mischte einen Augenblick, Du märest wirklich meine Frau, Luise, und erwartest mm sehnlichst, daß der Gatte als Dritter in diesem gemüthlichen Buyde erscheine. Ein vermessener Wunsch, nicht wahr. Schwesterchen?' Luise rückte unruhig ihren Stuhl ein rvernz von Hugo

und traut machen kann, daß man kein Verlangen trägt nach dem Nerven aufreibenden Gesellschaftsleben. Der «ine so,der andere sol Habeich recht, Mama? wandte sich Luise fragend und mit liebenswür digem Lächeln an Frau Weichert. „Wie immer, mein Kind! Du bist so ver stündig und hast so gesunde Ansichten, daß es sür mich etwas herzerfrischendes hat. Dich dekatieren.zu hören. Aber da Du nunGesell- > schaft hast, liebe Luise.^ will ich doch heute noch den Geburtstagbrief an meine alte Freundin, Frau

von Schubert, beendigen, sonst kommt er wirklich noch zu spät. Ich schreibe stets des Abends, da habe ich immer die besten Gedanken. Also, liebe Kinder, unterhaltet Euch indessen; ich bin bald wieder bei Euch.' Frau Weichert legte die Arbeit bei Seite und begab sich auf ihr Zimmer. „Luise!' „Hugo!' Der erste Ausruf glich fast einem Seufzer, der zweite war eine theilnehmende Frage. „Ich bin sehr unglücklich Luise.' „Ich weiß es, mein armer Hugo.' Ein Zug des Mitleids verschönerte Luisens.zartes liehliches

Gesicht noch mehr. Hil^ zückte »hvT-w.i«dec nähe? , und ergriff ihre Hand. ' „Du sagst: .Mein lieber Hugo/ Luise: das verräth Theilnahme für mein Geschick. Ich glaube, das Schicksal hat uns Beiden, da es 'uns als Bruderbund Schwester neben einander stellte, einen falschen Platz angewiesen; wir würden besser als Mann und Frau zu sammenpassen.' Luise zog erregt ihre Hand aus der ihres Bruders. „Hugo! Es kommt Dir nicht zu. der artige Kombinationen zu machen; Du hast eine Frau und darfst

in mir nichts anderes sehen, als Deine Schwester. Und ich glaube, daß dieser Titel mich wohl zu so großer Theil nahme berechtigt, wie ich sie für Dich hege.' Hugo seufzte und strich mit der Hand über die Stirn. „Du bist das Muster einer edlen Frau, Luise; beneidenswerth der Gatte, der Dich einst sein nennt!' „Ich weiß nicht zu beurtheilen, Hugo, ob ich >- anders bin wie andere Frauen; ich weiß nur so viel, daß wie und was ich bin. ich es durch Deine Mutter wurde. „Meine Mutter!' sagte Hugo mit weicher Stimme. „Gebe Gott

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 26.09.1906
Umfang: 14
Nr. Iis Weraner Zeitung Seite 9 Nie Gattenmörderin Rutthofer. . Innsbru 24. September. Heute hat vor dem hiesigen Schwurgerichte der auf vier Tage berechnete Sensationspriozeß aegen die Landesratswitwe Luise Rutt hofer, geborene Weiß, begonnen, die bekannt lich des Mordes an ihrem Gatten angeklagt ist. Ten Borsitz führt Landesgerichtsrat Tarter, die Klage vertritt Staatsanwalt Dr. Tschurtschen- thaler, Verteidiger der Angeklagten ist Nr. Mar tin Ritter. . W sind nicht weniger als '48 Zeugen vvr

und l als Abschürfungen der Haut darstellten. Luise Rutthofer gab bei ihrer ersten Zs^?/Mrung an, sie habe ihren Mann am 29. gegen halb 12 Uhr nachts in Notwehr sie s'^5 ' den späteren Verhören verwickelte Wii! ? Lürade in den entscheidenden Punkten in /Sprüche. In die Enge getrieben, gab sie zu, ^itischeu 29. Älpril gegen halb 11 Uhr der^ ^^ein Liebhaber Ivan Sablic unter Ci-. ^türe gestanden, als ihr Mann heinckam. ^^. deshalb schleunigst in die Wohnung, ^end sich der Liebhaber gegen die Hintere Türe Natürlich

! er hat ja den Hausschlüssel.' Er hat zwar die Hand vor das Gesicht gehalten, aber ich Hab' ihn doch erkannt.' Kurze Zeit dara!uf trat sie wieder in das Zimmer ihres Mannes und fragte ihn, ob er den Zettet, den sie vor ihrenr nachmittägigen Ausgange a!uf den Tisch legte, gesehen habe. Er bejahte und meinte, sie olle sich Ausdrücke wie „Lieber Willi' Und „Deine Luise' künftig sparen. Noch ein drittes und viertes Mal ging Frau Rutthofer in das Zimmer ihres Mannes> immer wieder versuchend, ein Gespräch mit ihm anzuknüpfen

, bei denen sie immer von ihrem nach unten ge streckten Arme sprach, daß sie Kunt ersten Stiche, Luise Rutthoser behauptet entgegen der An klage, daß! sie in Notwehr gehandelt habe. Sie Wtzt diese Behauptung daraus, daß ihr Mann angeblich seit Jahren Zeitweilig nicht normal war, daß er wiederholt Nerveyänfälle erlitt, in denen er sie bedrohte und mißhandelte, was insbesondere nach reichlicherem Genüsse von geistigen Geträn ken der Fall gewesen sei. . Was Rutthosers Benehmen am' 29. April be trifft

, während er selbst sparte und darbte Und für sie häusliche Arbeiten, wie Einkaufen von Fleisch und Gemüse, Kaffee kochen ?c. besorgte. Daß er geradezu eine Lammesgeduld Und kolossale Beherrschung besaßt exhellt aus der Tatsache, daß er den Liebhaber Ivan Sablic, nachdem er ihn betreten hätte, ruhig ziehen ließ.- Nach all denr erscheint eine Notwehr Luise Rutthosers bei der Tötung ihres Mannes ausge schlossen. Auch eine Reihe von änderen Gründen spricht gegen die Annahme von Notwehr. Gegen die Notwehr spricht

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 22.12.1903
Umfang: 8
ich dieses frenndliche Heim wieder verlassen werde.' Luise lächelte. Und als der Akademiker gleich darauf das Gespräch iu andere Bahnen lenkte, als er mit aufrichtiger Teil nahme die Blumenzucht ihrer Mutter rühmte und vou dieser auf feiue Heimat zu sprechen kam, an welche ihn merkwürdiger weise der bescheidene Garten Madame Heins auf das leb hafteste erinnerte, da hatte das junge Mädchen anch den letzten Rest ihrer Schüchternheit überwunden. Es währte nicht lange, so plauderte sie mit dem Mietsherrn ihrer Mutter

in einem Ton uud eiuer Weise, als hätte sie sich schon hnndertmal mit ihn» unterhalten — als wäre er ein alter Freund der kleinen Familie. Darüber stand die Zeit natürlich nicht still. Aber Luise vergaß, daß das halbe Stündchen lange verflossen, welches Mama stets für ihr Mittagsschläfchen in Anspruch nahm. So kam es denn, daß sie mit jähem Schreckensrnf in die Höhe fuhr, als plötzlich in der offenen Haustür die schlanke, immer noch zierliche Gestalt Fran Heins sichtbar lvnrde. Gleich daranf näherte

, daß er jedem angenehm fein mußte. Trotzdem hatte Frau Hein doch mit den Achseln Heznckt, als Luise sie gefragt, wie ihr denn Herr Ärndt gefiele. Wär auch eigensinnig bei dem Entschlüsse geblieben/ ihrem Mieter uutcr allen Umständen die Zimmer wieder zn kündigend Luise war damit durchaus nicht mehr einverstanden. Sie zeigte ja bereits die lebhafteste Teiluahme für den stattlichen Akademiker. Trotzdem hatte sie ihn bisher auch nur gehen und kommen gesehen, ohne ihm irgend welche Gelegenheit ge geben zn haben, mehr

als ein Wort des' Grußes all sie richten zu können. Bis —! Es war am 28. Jkli in der Mittagsstunde. Frau Hein hatte sich, wie alltäglich, zn ihren» Mittagsschläfchen nieder gelegt und Luise allein im Wohnzimmer zurückgelassen, als Lotte mit der Meldung in das Gemach trat, das; ein Neines Mädchen im Garten sei, welches Stachelbeeren zu kaufeil wüusche. „Ich bin aber gerade bei der Wäsche, Fräulein,' setzte sie bittend hinzu, „möchten Sie da wohl so gütig sein, die Beeren zn Pflücken?' „Warum

denn nicht,' erwiderte Luise nnd war in» Nu bei der kleinen Käuferin. Bald hockte d^e schlanke Mädchen-- gestalt denn auch vor einem mächtigen, mit großen, rotglühen de» Beeren fast überreich bedeckten Stachelbeerstrauch und pflückte von dem reichen Segen in das Quartmaß, welches Lotte ihr mitgegeben. Die kleine Käuferin half ihr dabei, wobei frei lich manch eine der köstlichen Früchte in den» winzigen Münd chen verschwand, jvozn es Luise auch nicht an Anfmunterungen fehlen ließ. Schnell war trotzdem der blecher

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 15.06.1940
Umfang: 4
Augenblick. Dieser Augenblick fängt da an, wo dvs Mädchen von der Mutter verlangt, wie ein erwachsener Mensch behandelt zu wer den. Es ist unmöglich für ein Mädchen ^ '7' l!icktü?r'sie iustw mach-nwü!de ?s Täter von Diebstählen usw. ermitteln gibt in diesem Augenblick dann zwei sehr > iìmackt'li«tte^ Geràni» ?ek «Ä Sà à à, niaen lind gekommen Das war fu- die Polrzeibe- Vorher war Luise -in kleines Mädchen, dàn ,^^lch.edenen Anlaß aber auch m beruhigen. Ein Indier be hauptet. er könne mit der Trommel

abgehalten. Die Seele des teuren Abgeschiedenen wird dem Gebete empiohlen. M a i a a l t a, den 13. Juni 1910 In tiefster Trauer- Marie Spitaler, geb. Alunger. als Gattin; hlas Spilaler. Anlon Spilaler. als Brüder; Wltwe Anna Steiner, geb. Spilaler, Maria Adler, geb. Spilaler, als Schwestern. Im Namen aller Verwandten. das der Mutter, alles, aber auch alles erzählte. Und nun scheint Luise au! ein mal verliebt zu sein. Die Mutter fragt sich, in wen? — Wie sielit er aus? — Hat er sie schon geküßt? — Wohin

geht sie denn eigentlich, wenn sie sich abends io schön zurecht macht und eine ganze Stun de gebraucht ehe sie bereit ist, um auszu gehen? Die Mutter würde von der Tochter Luise sehr schnell erfahren, wie es um das kleine, junge Herz bestellt ist, wenn die kleine Luise nicht befürchte» müßte, von genug, die gemachten Vorschläge zu unter breiten. lange stilliegen und „Braten' in Mutter nicht ernst genommen zu Sonne. Man bewege sich daher lieber in Werden.'Wir werden alle älter

, was die Tochter tut. Aber es gibt für ein empfindliches Gemüt nichts Gefährlicheres, als eine Liebesge schichte, ein ernstes zartes Verliebtsein ins Lächerliche gezogen. Wenn Luise also der Mutter gegenüber anders ist als sonst, dann geschieht dies, weil Luise befürchtet, daß die Mutter sie auslacht, wenii sie ihr erzählt, sie sei in den jungen'Mann verliebt, der an der Ecke in dem großen Geschäft arbeite. Und diele Furcht geht nord weiter. Luise hat Angst, die Mutter könnte bei der näch sten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 10.01.1911
Umfang: 10
sind 13 Personen. Der Gesundheitszustand ist gut. — Der Piusverein zählt hier 195 Teilnehmer, gewiß viel für eine Gemeinde mit nur etwas über 700 Seelen. Sie ZudttSumsdriefwArKen. Es wird zur all gemein^.. Kenntnis gebracht, daß die zur Feier des 80. Geburtsfestes Sr. Majestät am 18. August 19 i0 ausgegebenen Briefmarken, die mit l. Jänner 1911 außer Kurs traten, in der Zeit bis 31. März 1911 kostenlos gegen Postwertzeichen der laufenden Emission umgetauscht werden können. Nie schWrse Luise. Zu unserer Notiz

in der letzten Nummer der „Chronik' über das Ableben der schwarzen Luise wird uns aus Mühlbach, 4. Jänner, noch geschrieben: Gestern schloß sich das Grab über unsere geliebte Negerin Aloisia Alima. Dieselbe wurde vom heiliqmäßigen Priester Pater Nikolaus Olivieri zu Kairo losgekauft und am 10. Jänner 1855 mit zirka 20 anderen armen Negermädchen nach Tirol gebracht. Die ehrwürdigen T^i^rsch western nahmen vier solcher Mädchen auf. Sie standen im Alter von 9 bis 10 Jahren. Alle waren kränklich

einem Jahre ihre ersten Spuren zeigte. Da sich aber ihr Leiden zu einer unheilbaren Krankheit gestaltete, konnte ihr trotz der liebevollsten und auf merksamsten Pflege unseres Hausarztes Dr. Paul Steger nicht mehr geholfen werden und die gute Luise erlag den großen, mit heroischer Geduld und voller Ergebung ertragenen Leiden am 1. Jänner 1911. Nun wird sie in der Ewigkeit ihr« voran gegangenen Gefährtinnen wiedergefunden haben! Von ihrer Kindheit erzählte Luise nicht gern. Wurde sie darum befragt, traten

ihr gar bald die Tränen in die Augen. Sie bedauerte oft noch in der letzten Krankheit die armen Heidenkinder, betete und opferte viel für dieselben. Ihrer Herkunft nach war Luise die Tochter eines Häuptlings. Sie wurde, während sie mit ihren Geschwistern im Garten ihres Vaters spielte, geraubt und siebenmal auf den Sklavenmarkt gebracht. Als Zeugnis dessen trug sie die sieben Schnitte an den Backen und am Kinn. Dieses wenige nur konnte Luise aus ihrer Heimat erzählen. Von der großen Beliebtheit

, welche „die schwarze Luise', wie sie allgemein genannt wurde, bei den Mühlbachern, deren Gemeindeglied sie nun mehr als ein halbes Jahrhundert war. genoß, sprach die zahlreiche Beteiligung von jung und alt, hoch und nieder an ihrem gestrigen Leichenzuge. Nicht nur Luise wird dafür im Himmel dankbar sein, sondern auch die Bewohner des Herz I'iu-Klosters sprechen hiemit allen und jedem den aufrichtigsten Dank aus. Gott vergelte es! hoteleindruch. Das Alpenhotel Ferdinands höhe am Stittserjoch wurde erbrochen

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Bozner Nachrichten
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Seite 18 von 24
Datum: 22.08.1912
Umfang: 24
schwerfällig weiterpolterte. „Fatal!' stieß Luise aus, dem Wagen nachstarrend, der eben hinter einer Staubwolke verschwand. „Muß es gerade der alte Herr Baron Lachow-Marwitz sein, den ich für den erwarteten Mühlen halte! Der wird meine Wegelagerei schön in der Nachbarschaft herumbringen! Und durch den erfährt es auch die Tante! Und alles umsonst — umsonst, denn der, auf den ich hier warte, kommt nicht mehr! Oder — horch, — tönt das nicht wirklich wie ein Schritt? Kommt da am Ende doch noch ein verspäteter

, einsamer Wanderer?' Luise blieb stehen und sah scharf nach dem langsam und gemächlich einherschreitenden Ankömmling aus. Aber Mi nuten dauerte es, ehe sie den Fremden in dem Waldesgrün genauer zu unterscheiden vermochte. Es war eine schlanke, ebenmäßige Gestalt in elegantem, grauem Reiseanzug, eine Tnristentasche an der Seite. „Donnerwetter; das kann er gerade sein, nein, das i st er!' entfuhr es ihr halblaut, und ohne Besinnen steuerte sie ihm mit Riesenschritten entgegen. „Also endlich kommen

Sie!' Der Reisende blieb erstaunt stehen und sah die ihn also ansprechende junge Riesin, die ihn mit ihrem Feder hut um Haupteslänge überragte, verblüfft an. Dann sagte er humoristisch: „Sehr schmeichelhaft für mich, von einer Dame mit an scheinender Ungeduld erwartet zu werden! Nur, fürchte ich, irren Sie sich in der Person, meine Gnädige!' Luise musterte ihn kritisch. „Denke nicht!' sprach sie nonchalant. „Glaube bestimmt, Sie sind Her von Mühlen aus Müllhlendorf im Branden burgischen und aus dem Wege

nach Rützow! Habe ich recht oder nicht?' „Ob Sie recht haben, meine Gnädigste? Entschieden!' rief Otto von Mühlen, der es in der Tat war, aus. „Und Sie? meine Gnädigste? Habe ich am Ende die Ehre —' „Ahnen Sie es nicht? Sagt es Ihnen Ihr Herz nicht?' unterbrach Luise ihn, diabolisch lächelnd. „Sollten Sie — aber nein, das ist jawohl nicht möglich!' meinte Otto kopfschüttelnd, sein holdes Gegenüber vom Kopf bis zu den Füßen messend. Dieses auffallend ge kleidete riesige Mädchen mit dem knallroten

Sonnenschirm und den unbekleideten, gebräunten Händen,— unmöglich konnte das die selten-schöne, elegante junge Dame sein, von welcher seine Mutter zu ihm mit so augenscheinlicher Be geisterung gesprochen hatte! Luise lachte kurz auf. „Warum nicht möglich?' wiederholte sie. „Es ist sogar mehr als das, es ist die Tatsache, denn — ich — ich bin Annemarie von Schulzendorf!' War es denkbar? Dieses Mädchen sollte Annemarie von Schulzendorf sein? Otto machte einen Moment ein höchst verdutztes Gesicht, faßte

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 10.08.1897
Umfang: 8
, ich könnte es nach dieser Stunde Mary entgelten lassen, dass ich im Grunde genommen ein unglücklicher Mensch bin. Unterbrechen Sie mich nicht, wenn ich bitten darf. Was ich sagen will, sage ich doch. Denn Sie müssen es ja erfahren, dass ich meinem Weibe Treue zu halten gewillt bin, sonst kommeu wir zu keiner gegen seitigen Aussprache. Ja, ja, Sie können niir ruhig einen freundlichen Blick gönnen, ohne sich als Ehevernichterin zu fühlen, Luise: Ich denke nicht daran, mich dieses Wiedersehens halber von meinem Weibe zu trennen

. Ich darf nicht daran denken, wenn ich nicht zum Mörder an einem Wesen werden will, dessen einziger Fehler eS ist, falls Sie von feiner äußerlichen Reiz losigkeit absehen wollen, dass es mich zu leidenschaftlich liebt.' „Dann dürfen Sie sich aber auch nicht einen unglücklichen Menschen nennen, Gerhard', flüsterte Luise. ES war ihr schwer geworden, ihn in der alten vertraulichen Weise anzureden. Und doch schien sie ihm damit eine so große Freude zu bereiten. Wenigstens zuckte es wie Sonnenschein

über sein ernstes charaktervolles Ge sicht und die Hand des Mannes streckte sich nach der ihren aus. Nur eine kurze Spanne Zeit lagen ihre Finger dann in der feinen. Aber Luise nannte diesen Augenblick innerlich doch „den glücklichsten' in dem langen Jahrzehnt, welches sie. von Gerhard getrennt, verlebt. Gleich darauf aber durchschauerte eS ihre Seele, dass sie vielleicht eine Sünde begehe, wenn sie so fühle. Und rasch, mit einer fast heftigen Bewegung, entriss sie ihm ihre Hand wieder. „ES darf

: „Ich bin durch Wild — den ich für — SteuerrathS Luising in Z. zu interessieren gemusst, auf dem Laufenden erhalten worden. Das heißt, ich kenne ihre Lebensschicksale, Luise. Ebenso wie ich weiß, dass Sie jetzt auf dem Punkt stehen, sich einen neuen Erwerb zu suchen. O, wie gern möchte ich diese Sorge von Ihren Schultern nehmen. Aber darf ich es es denn überhaupt wagen —' „Nie — nie — nie!' unterbrach Luise ihn hier auch schon. Als sie sich aber erheben wollte, um einer Fortsetzung des Gespräches zu entfliehen

, drückte er sie mit sanfter Gewalt wieder auf den grünen Moosteppich nieder und sagte erst: „Ich weiß eS za, dass Sie so denken, Luise, ich bin deshalb auch weit entfernt davon, Ihnen meine Hilfe anzubieten. Arbeiten Sie auch ferner für das tägliche Brot, aber gestatten Sie mir wenigstens, Ihnen einen Rath zu ertheilen.' Und als sie mit leisem Kopfneigen hierzu ihre Einwilligung gegeben, begann er davon zu sprechen, dass sie vielleicht besser thnn würde, eine Pension für heranwachsende Töchter

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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 23.03.1922
Umfang: 12
. Mit ihm ist ein tiefreligiöser, cha raktervoller, arbeitsfreudiger Mann, sorg samer Hausvater und geachteter Mitbürger, der ftüher auch durch längere .Zeit in der Gemeindevertretung tätig «nd viele Jahre hindurch ein tüchtiges Mitglied der Musik kapelle war, von hinnen geschieden. An sei- - nem Grabe trauern drei wohlerzogene Söh ne. Die Gattin ist erst vor einigen Monaten Ihm in den Tod vorangegangen. Gr ruhe im . Frieden! Mafi, 18. März. (Der schwarze» Luise Glück und Ende.) Die im gan zen Oberland'so gut bekannte Luise

ist also bis nach Bari in Süditalien auf der Flucht vor ihren vielen Gläubigern vsrgedrungen. Dort in Bari hört da» Land auf und für Me SMmeuitag, den 28 . «Lrz «SL. Luise hotte dott überall alles auf, well keine Leuts mehr zu finden waren, welche der Luise auf ihre schönen Augen hin Geld, wenn auch zu 15% Zinsen, geliehen hätten. Heber das Meer riskierte es die Luise auch nicht, weil drüben nur Aschanti und Zulu und andere gelbe oder schwarze Völkerschaf, ton zu treffen sind, aber sämtliche ohne Lire! Und so kam

die Luise in ihre Heimat wieder zurück, allerdings diesmal in Begleitung der Hüter und Wächter des Gesetzes. Im Fa sching war es, wo in Mals auf offenem Platz Luisens Glück unter ungeheurem Bei fall gespielt wurde. Niemand hätte damals darangedacht, daß das Ende Luisens schon so nahe wäre und nun ist es da: Luise sitzt im Arreste beim Bezirksgerichte Glurns und hartt der kommenden Dinge. Auch der Be such ihrer vielen Gläubiger vermag sie nicht zu trösten. Es hat sich eben alles geändert. Früher

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.08.1920
Umfang: 8
auch für den Fremdenverkehr geschloffen bleiben. — Dafür sind andere Fremd« hier, die zwar nicht buben, wohl aber kom mandiere» wollen. Ja di« Zelten ändern stch. 1 - (Nachdruck verboten.) Das adlige Schützenfest Erzählung von 2) Richard Huldschiner. ■>', Luise hob die Arme und begann außer sich vor Freude «über der! schönen Tag und das Fest und die Menschen über haupt, die alle so gut zu ihr waren, sich schnell im Kreise um sich selber zu drehen, daß es dem Zuschauenden ganz -schwindlig wurde. Dann hielt

!' und schritt, begleitet von der fröhlich Knixenden. bedächtig zur Glastür hinaus. Als Luise allein war, räumte sie die Noten in ein japa nisches Lackkästchen, klappte das Spinett zu und stand dann nachdenklich vor dem Instrument, indes ihre Blicke langsam in die Höhe wanderten. bis sie an einem weißen Relief hän gen blieben. Au» Tramin wird uns geschrieben: Gegenwärtig wird das Presbyterium unserer Pfarrkirche von unserem tüchtigen Meister Zanotl gemalt und verspricht der gemachte Anfang einen erfreulichen

Gewänder ge kleidet, sah unter dem Kuß des stürmischen Jünglings un bewegt gradaus ins Weite und stemmte eine Hand nachlässig in die Hüfte. Auf der einen Seite hes Bildes wuchs ein pri mitiver Palmbaum in die Höhe, aus der andern drängten sich die Schafe um eine Zisterne, auf deren aufgerichtetem Deckel geschrieben stand: Vlöit Jakob Rahel et osculatus est eam A. D. MDCCLXI was das nun hieß, das verstand Luise nicht. Aber daß es etwas mit Küssen sein mußte, sah sie ohne weiteres ein. Nun. ihr gefiel

, die westwärts zögen. Und alles tauchte wieder in gesättigte, friedvolle Stille unter, die nicht einmal das Krächzen der Raben drüben im Mansfeldt-Holz zu versagen vermochte. So hatte es Luise gern, alles so ruhig und sommerlich hell. Mt einem Satze war sie auf der Schaukel, wippte sich eta paar mal hin und her und lies dann, stch plötzlich ihrer Pflichten erinnernd, zum Pavillon hinunter, von dem nur da und dort ein Stück seines wetßgetllnchten Holzwerkes durch das dichte Buschwerk schimmerte. Ueber

sind auch nicht mehr da.' Luise musterte die fertigen Girlanden und die halbgeleer- ten Waschkörbe mit Zweigen. „Dann tmtji der Johann Ino Mansfeldt-Holz hinüber. Taxen abhauen. Der Graf hat es mir extra erlaubt .' Aber Therese war das Weinen nahe. In dem bleich süchtigen Gesicht zuckte es. und,die Mundwinkel waren tiei herabgezogen. „Ich habe Kopfschinerzen. Ich mag überhaupt nicht mel». Mir ist alles zuwider, das Fest und alles . . . und sie sollen einen lieber ganz in Ruhe lassen. Um mich kümmert sich dom

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 31.03.1904
Umfang: 8
er um seinen Schutz. — Luise Michel, die bekannte Kommunardin. liegt nach einer Meldung in London im Sterben unjd durch die darauf bezügliche Nachricht ist jeden 'alls nach längerer Zeit der Name der ..rotleir Jungfrau' wieder einmal der Vergessenheit ent rissen worden. Luise- Michel hat viel« rednerische Ausschreitungen auf dem Gewissen, war aber voiH dem Glauben an eine Welt der Brüderlichkeit be- seel!t und Getätigte auch große Nächstenliebe und Selbstlosigkeit, während die anderen Kommunvrds oft! der Genuß

der „guten Sachq' ausgeplündert. Luise Michel war am 2t>. Mai 1833 im Departement Haut Troys geboren. Sie war bis zum Sturze des Kaiserreiches Lehrerinj und beteiligt!? sich, als im Jahre 1871 in Paris der Bürgerkrieg ausgebrvchen war. an: den Straßen kämpfen. zog die Uniform eines Nationalgardisten an und rückte mit den: Gewehre in den Kampf. Während der Kommune entwickelte sie ei,« große Tätigkeit. Sie war Vorsitzende des revolutionären Klubs irj der Kirche.Samt Bernard und organi siierte weibliche

» Revolutionsvereine. Sie schrick Aufsätze und kämpfte auf Barrikaden. Als Paris von den Regwrnngstruppe erobert wurde, wurde Luise Michel vom Kriegsgerichte zum Tode ver urteilt, jedoch begnadigt. Luise Michel schrieb dann mehrere Romane, darunter ..Die Not', „Die Ver achtnng'. „Das Mädchen aus dem Volks' und „Wir fanden eins Leiche.' sagte er ernst. „Die Erkckmtjnis. daß sie verloren war, wird siez zu diesem Schritt der Verzweiflung getrieben haben: sie hak in der. vergangenen Nacht Gift genommen

ihre Doppelhochzeit feierten. Ende. Menschliche Mikroben'. Im Jahre 1883 betei ligte sie sich an einem Aufruhre am Boulevard Saint Germain und wurde zu sechs Jahren Kor ker verurteilt, nach Jahren jedoch begnadigt. Bald darauf hielt Luise Michel iin Theater „Ehateau d'Eau' «ine so aufreizende Rode, daß sie wieder zu vier Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Luise Michel verbrachte den Rest ihres Lebens in« Lon don, wo sie an ihren Denkwürdigkeiiten arbeitete. — Die Pest. Nach den letzten Berichten aus Bombay

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Meraner Zeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 01.02.1918
Umfang: 12
20 Plack Marie Bachmair Otto - 5 2 Weitthaler Luise 2 2 Winkler Josef 2 Stzthaler Zeno 2 Waldner Marie 3 Ladurner Rosa 2 Ladurner Lisa o0 Götsch Barb. z Kuen Alois 30 Lamprecht Josef 2 Kuen Joses 60 Lamprecht Mart. 2 Schönweger Ant. 10 Mittelberger Barb. Platzgummer Rosa Klotz Josef l0 2 Ladurner Josef 4 Spechtenhauser Marie 2 Tanzer Anna 20 Nischler Marie 5 Tappeiner Math. 20 Schöpf Marie ? Kristanell Marie 10 Spechtenhauser Joh. ? Santer Gabriel ö Brciteiiberger Joh. Mayr Nik. 20 Gerst! Marie

2 Lamprecht Joh. 5 Schwarz Marie l Wagmeister Anna 4 Götsch Anna l Wenter Ther. 2 Schgör Serafin b Gapp Aresz. 3 Köhler An>. so Tanzer Ther. 20 Gutweniger Leopoldine 4 Pircher Martin -Z0 Gruber Josef 30 Santer Anna 2 Baumgärtner Ther. Platter Alois 4 Apolonio Luise 2 Gruber Barb. 4 Flora Gust. 70 Gapp Seras. 2 Gstrein Seb. 6 Grüner Martin 40 Gstrein Anno >i Schlögl Alois 4 Höllrigl Joses S Pranter Ant. 4 Tappeiner Karl 4 Kastlunger Alois 4 Fliri Urban l Kirschner Josef 4 Mair Joses l Laimer Elise

Marie 3 Fliri Kathi 4 Platzer Anna 6 Schlögl Mich. 10 Mühlsteiger Hans 10 Schlögl Johann 4 Mühlsteiger Marie 10 Weitthaler Alois 2 Kristanell Luise 10 Weitthaler Joses 2 Hafner Marie 6 Schlögl Zeno 10 Kaserer Anna 2 Flarer Anna 10 Götsch Anna 2 Müller Ther. 3 Santer Alois ö Rungg Joses 40 Pratzner Kathi 2 Albrecht Anton 10 Kleon Ant. 20 Kristanell Zeno Pöhl Andrä 10 Spechtenhauser Joses 2 4 Kröß Marie 10 Hochwarter Mich. » Prantl Amalie 10 Trenker Hans 2 Rassl Joh. 30 Thaler Martin 20 Höllrigl Joh

Josef 0 Gasser Anna 2 Abart Rosa 5 Nazusi Ferd. 1 Ratschiller Marie 1 Jnderst Agathe 2 Braun Barbara 1 Pichler Marie 1 Gruber Marie 3 Spitaler Anton 2 Bauer Franz i Nock Anton 2 Egghofer Anna > 1 Adami Therese 2 Christosolini Johann S Thuile Fridolin i 20 Pichler Therese 4 Pichler Johann 2 Platzer Marie 2 Kugler Marie 3 Sandri Joses 3 Sandri Elise 2 Ratschiller Marie 1 Bauer Marie 2 Greif August 4 Schenk Joses 100 Winkler Marie 1 Sulzer Elise 1 Weih Josef 2 Ladurner Luise 10 Rampolt Marie

10 Ladurner Anton 50 Tatz Alois . 20 Waldner Elise 1U Ungenannt 2 Gilg Josef ' 1 Gamper Karl 2 Gorfer Lina 2 Stocker Johann 5 Oberhammer Johann 2 Schwienbacher Emer. 5 Waldner Bartl 4 Wolf Therese 5 Menz Josef, Landtagsabg. 100 Zipperle Johann 20 Ladurner Kreszenz 10 Hellrigl Johann 20 Ruepp Johann 2 Golfer Rosa 2 Gamper Anna 2 Pichler W. 4 Prantl Math. 2 Schweitzer Ant., Hauptmann 20 Ungenannt. Tirol 20 Tschaupp Andrä 1 Jnnerhoser Franz sen. 20 Jnnerhoser Luise 10 Jnnerhoser Franz Zun. 20 Mitterhofer

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 03.07.1923
Umfang: 8
. Er begleitete Luise bis außerhalb des Stadtbildes, von wo sich der Wiesenweg im Tale weiterschlängelte, ohne daß die beiden die wachsende Entfernung vom Orte so recht wahrgenommen hätten. Da lockten ihn rote Steinnelken und gelbe Primeln zum Pflücken, und er drückte mit schmeichelnden Worten das lose Blumengewinde der schönen Begleiterin in die zögernde Hand. Bruno kehrte gewöhnlich nach seinen sportlichen Bergtonren spät abends müde, aber seelisch gekräftigt nach Hause zurück. Oskar wollte bis dahin

mit neckischen Plaudereien Luise die Zeit verkürzen und ließ es bittend sich nicht nehmen, Bruno in seinem gemütlichen Heime mit ihr erwarten zu dürfen. Luise gewährte es gerne dem Zungen Freunde ihres Mannes, dessen heiteres Ve len ibr öfters Zeichen des Zutrauens entlockte. .pcmiqekehrt, als bereits Venns als erster Stern Himmel blinkte, hatte Luise noch 5' im Haushalt zu besorgen; sie suz.m; die ^^'hange, ordnete noch manches im Wohn- zunmer und bereitete den kalten Imbiß und den Teekessel sur

frisch und würzig erhielten. Der metallene Klang der Schuhnägel und Bergstockspitzen verhallte in den Gäßchen. Nur Bruuo war uoch nicht heim gekehrt. Eine nachdenkliche Unruhe beschlich Luise; man gab das längere, unsichere Warten auf. Als Oskar im Vorzimmer seine Überkleider neh men wollte, entdeckte er plötzlich eine Depesche im Briefkasten, ivelche der Briefbote nachmittags in der Abwesenheit durch die messinggezähnte Türspalte hineinversenkt haben mutzte. „Bruno abge stürzt

, v e r w u u d e t.' Meh'r und näheres konnte im ersten Momente bis zum Eintreffen des Ziemlich entfernten Arztes nicht berichtet werden. Weil Luise den Nachtzug zum angegebenen Dörfchen kaum mehr erreichen konnte, beschloß sie nach den be schwichtigenden Auseinandersetzungen, die jeden auf tauchenden Gedanken an ernstere Gefahren be ruhigend zu unterdrücken suchten, in aller Frühe dahin zu fahren. Eine angstvolle Nacht, ein Mp- druck von dunklen Vorstellungen und bösen Zlhnun- gen lag auf ihrer Brust. Am frühen Morgen

reiste sie ab. Oskar, welcher sich Selbstvorwürfen nicht verschließen konnte, führte nachdenklich die bestürzte Frau zum Bahnhofe, immer aufs neue beteuernd, sie auf dieser bangen Reise nicht begleiten zu können; er hätte wichtige Geschäfte zu besorgen. Als Luise das Dörfchen und den friedlichen Pfarrhof unter beklemmendem Herzklopfen und Zittern betrat, mel dete ihr der Priester mit tröstenden, aufrichtenden Worten. Bruno sei, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, soeben verschieden

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 40
Datum: 05.01.1912
Umfang: 40
schöpfen für den Kirchenbau, weil g'rad' die Glocken wieder lauten — weil sie g'rad' nicht verloren sind, d ie Glocken!' Luise schaute ihn aufs höchste verwundert an und ihre Augen spiegelben die Frage: „Der Geiersepp? Mein Vetter ist wieder da? Woher weißt' denn das?' „Ja, ja, es ist so,' erwiderte er auf ihre for schenden Blicke, „sonst täten wir die Glocken nicht hören. ... Weißt, die Glocken läuten nicht von selbst, sondern werden von Menschenhänden ge zogen, — immer hat sie der Geiersepp geläutet

.' Jetzt war das Mädchen noch erstaunter und die helle Freude glänzte auf seinem Antlitz. — Als das Geläut ausgeklungen hatte, stieg der Friedl schweigend den Berg hinauf. Luise folgte ihm demütig wie ein Hündchen und sehnte sich darnach, daß er weiter mit ihr spreche; er schien aber das arme Mädchen ganz vergessen zu ha^n, so sehr war er mit den eigenen Gedanken be schäftigt. Richtig hatte sich der Sonnleitner in.seiner Vermutung nicht getäuscht. Ter Geiersepp war wieder im Tale. Am nächsten Morgen, da der Friedl

' ich, es geht mir der Schnaufer aus und es ist fertig mit mir. Aber ich will nicht sterben, ich darf nicht, um alles in der W?lt nicht! —, Was soll mit der Kirche, mit den Glocken und mit dem armen Kind, der Luise, werden? — -—Und dann kommt wieder der eiskalte Schwitz und der todharte Schnaufer.' „Also ist's doch wahr,' unterbrach Friedl den Alten; „gerade in dem Zustand hat dich das Feuchtenmütterchen einmal in der Nacht gesehen. Zu Anfang Winter, glaub' ich, war es.' „So, so, das Fenchtenmütterchen

Schnaufen . . . Ganz verzweifelt klagt er sich der Verfehlung an, da mals mit meiner Schwester, und will alles tun, um die Schuld gut zu machen. ... Mein Gott, er hat auch abgebüßt genug; — und doch verlangt er alleweil von mir, daß ich ihm noch eine Buße qebe . . » Weil er gar nicht nachläßt, habe ich Hm auch eine Buße gegeben, eine große Buße, eme recht große; aber er kann sie leicht tragen, tut ihm nicht wehe. ^ . . . Ui^> alle weil fragt er nach dem Kinde, der Luise. ^ Brüder und Schwestern

da, um die Luise zu holend ^ Der Greis hörte auf zu reden und auch der Sonnleitner schwieg erschüttert. Nach einer Weile sagte der letztere beinahe vorwurfsvoll: „Also, die Luise willst fortnehmen? Du willst uns das Mädchen entziehe n?' „Mein 'Gott, wie kann ich denn anders^' begütigte der Greis; „wenn du das Elend und den Jammer des Vaters gesehen hättest, könn test es auch nicht über's Herz bringen, ihm den heißen Wunsch zu versagen ... Und übrigens treibt es der Graf nicht mehr lange, höchstens

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1924
Umfang: 8
freuen, wenn Ich dem Herrn Papa von Nutzen fem könnte. — Uebrigens habe ich Sie gestern vermißt, m»>e Damm! Sie sind doch sonst eifrige Verehrerinnen guter Kunst. Und diese erste -öorswiiung von «Glaube und Heimat' war großartig. Die Zuschauer begeistert.' .Also häbsch war es? Nach dem, was man onibe7 hörte, w«r es «mch zu erwarten. Ich ?°oe aber d e Wiederholungen lieber. Bei Erstaufführungen verdirbt mir die große Erwartung, die einen nervös macht, halb den ^uß. Luise und ich wollen morgen

hin gehen. -^s ich die Damen begleiten?^ -Wir smd gern damit emoerstalÄon, Herr °on hartungk'. sagte Luise. Leontme nickte. „Herr Doktor Nicolai ist ^°°n der Partie,' fügte sie lächelnd Uekr das Gesicht des Russen flog em dü- schatten, der bei Fräulein Luise einen Seufzer auslöste. .-'5^ glaubte, der Herr Museumsdrrektor ^anz in der Sorge um seinen Fund der Zeit der heimSchen Acht auf. Ist denn nlcht morgen nachmrttag di« Stadtver ordnetensitzung, die sich mit dem Ankauf be schäftigen soll?' ..Nein

, als feine Ritterdienste vornehmlich Fräutem Luise Hinsel zu widmen. Schon in der ersten Pause konstatierte Hartungk mit he mlichen Aachen, daß sein Rivale nach dem lebhasten Ton. den er an geschlagen hatte, wieder einmal bei dem Sil- berschretn angekommen fein nnchte. Das war dem Russen ganz recht, dsnm da Luise eifrig zuhörte, durste er annehmen, dah Nicolai für eine Zeitlang die Gegenwart LeontÄes ganz vergessen werde. Späte? bemerkte er zu seinem Verdruß, daß das junge Mädchen sich mehr

sich im Wandelgang. Als sie den Raum auf dem weichen Tep pich einmal durchmessen hatten und Herr von HaMmgk noch immer schwieg, wandte Leon» tme sich plötzlich um. »Webe Luise, ich schlage vor. daß wir un sere Kavaliere für die Dauer der Pause wech seln. Herr vrm Hartungk ist unzufrieden mit mir. Außerdem habe ich Herrn Doktor Nico lai eine Mitteilung Zu machen', sagte sie mit einem luftigen Zwinkern ihrer braunem Au gen. Der Assessor machte sine steife Verbeugung, ohne daß er sich nun noch Mühe gegeben hätte

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 28.01.1934
Umfang: 8
; Mohr Magdalena; Oberrainer (Planken- sleiii); Rotböck Jos., Villa Gladonia; Lun Auna; Erlebach Architekt; Dott. Hcllweger; Pirpamer Luise; Ladurner; (Preg- ler); Asam-Holzner; Leimer Hans; (Renip); Waldner (Neu- Hauser); tlugericht Anna; Dott. Tapser August; Haas Wil helm; Waidz David; Leopold Luise; Ausjerbruimer; Gerhart; Allmann Jenni; Spitaler Karl; Pixner Alois; Waldner (Stallele); von der Kettenbnrg; Jinierhoser Bigil; Bornico Angelo; Camillieri; Veit (Steinmetz); Hassolt; Nosol; Nauth Anna

; Unterboser Lena; Malleier Jos.; Seifert Alex.; Holzleitner Michael; Turati Al.; Gruber Joh.; Ulig; Gasser Luise; Rueb Karl; Orliicr; Philippinilin; Mar- zoner Rudolf; Anegg Karl; Kofler (Elschmann); Gebr. Seidl; Dott. Erkert; Eckert Heinrich; Dott. Felderer; Riccardi; Glöggl Otto; Menegon Jos.; Obsthandlung Kröß; Sanato- rillin Hiingaria; von der Planitz; Sicher; Simon; Finanz rat Feineis; Hauser. Paul; Trapper; Lerch IouaS; Aaleuti- nelli; Cadavi; Ganthaler Jos.; Oettl Luise; Gilbert Al.; La durner

Karl; Dnnho- fer ;Dott Magnani Paolo; Skerle Ant.; Maria Süß; De Bernardo: Recla: C. Siller; Salone Figaro: Hans Hacek; DomacoS: Stocker; Riva Luigi; M. Ladurner; Franz Brn- senbach; Simon!: Jos. Thaler; Prokesch; Firma Dvorak: Leis,: I. Gamper; Scariznola Federico; Platzer Anna: Wolf Ma ria; Wiedner Luise; Zander Aug: E. Bertoli; Franz CcS- ka; Irene Egger; Brusega Mario; Avv Moretti; Avo. Car- buccicchio; Dott. Paècarella; Jori e Bianello (Garage Stella); lìurtioiis: Tciglich großes Nachmittags

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Bozner Nachrichten
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Seite 25 von 28
Datum: 18.08.1912
Umfang: 28
Fräulein!' „Aber allemal, gnädiges Fräulein!' So ertönte es von den Lippen der beiden Getreuen. „Ihr müßt aber dabei etwas riskieren, Kinder!' fuhr die junge Dame fort. „Aber, gnädiges Fräulein, als ob wir das nicht gern täten!' meinte Johann gekränkt, während Frau Rösler sich damit begnügte, ein wehmütig-gekränktes Gesicht zu machen und Luise vorwurfsvoll anzuschauen. „Dann ist es gut!' versetzte diese befriedigt. „Nun paßt mal auf! Ich werde euch etwas anvertrauen, was ein tie fes Geheimnis

Zwischen uns bleiben muß! Erfährt meine Tante davon, so setzt es mindestens — hört ihr: minde stens — ein fürchterliches Donnerwetter!' „Ach, ja!' entsuhr es der Köchin. „So, so!' murmelte der Diener betreten. „Aber weshalb soll sie es denn erfahren?' fuhr Luise seelenruhig fort. „Wir drei sagen es ihr gewiß nicht!' „Na, ich schon gar nicht!' flüsterte Frau Rösler gedan kenschwer. „Und ich bin doch' auch nicht derjenige, welcher klat schen tut!' versicherte Johann in überzeugendem Tone. „Na, schön!' nickte

, — lieber nich! Wenn das die Frau erführe!' „Wie sollte denn die das erfahren,' widerlegte Luise ihr lächelnd, „wenn wir es nicht selber sagen? Und das werden wir schon sein bleiben lassen! Kinder, habt euch bloß nicht so gefährlich! An Kopf Und Kragen geht es euch noch nicht, darauf könnt ihr euch verlassen! Und gemacht wird's, das merkt euch, — ran müßt ihr! Sie, Frau Rös ler, legen Ihr dunkelblaues Sonntagskleid an und neh men ein Tändelschürzchen vor, die Haare werden etwas gebrannt, — verstanden

?' „Ach, Gott, ach, Gott,' jammerte die Köchin, „'s ist doch aber gar nicht mehr modern, 's hat noch Hammel- ^eulenärmel!' „Schadet nichts, — Kommt nicht darauf an', tröstete Luise, „können immerhin gern ein bißchen antik ans ehen, dafür leben wir hier in Hinterpommern! Und Sie, Johann, — Ihre Garderobe ist mir in bezug auf Ihre Li vreen bekannt, — eine solche aber darf es natürlich nicht sein! Als mein Papa müssen Sie den ländlichen Ritter- zutsbesitzer herausbeißen! Haben Sie darin etwas?' Johann

schmunzelte. „Das woll, gnädiges Fräulein!' sagte er bedächtig. „Indem daß mir nämlich der Herr im vorigen Jahre, als i>ch zur Hochzeit meiner Nichte fuhr, eine noch ganz gute schwarze Hose und Weste schenkte, die ich mir zurecht ma chen ließ. Und dann wäre da auch ein funkelnagelneuer schwarzer Rock, den ich mir dazu kaufte!' „Das sieht mir zu gezwungen aus, — ganz schwarz!' meinte Luise kopfschüttelnd. „Schwarze Hose und Weste will ich mir ja allenfalls gefallen lassen, aber auch noch einen schwarzen

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