' von Klausen' Man wird sich vielleicht erinnern, daß wir anfangs Mai meldeten, daß das sog. 'Hauptmannsschloß in Klausen um den Preis von 7000 Kronen aus dem Besitze des Herrn Hofrates Dr. Otto Piper in München in jenem des Herrin Franz Lintner, Landesvroduktenhändlers und Hausbesitzers nächst der Haltestelle Villnöß, übergegangen ist. Der neue Besitzer hat nun jüngster Tage mit den vorbereitenden Ar beiten Zur Freileaung der alten Grundmauern der Schloß ruine und zur Ebnung des umgebenden Areals beginnen
lassen, um, wenn dies alles durchgeführt ist, an die Haupt arbeiten heranzutreten. , ^ Jeder, der in Klausen gewesen, oder auch nur daran vorbeigefahren ist, hat den mächtigen Turm gesehen, der sich im Südwesten des Städtleins hart über deren Häuser erbebt: das ist der Turm vom „Hauptmannsschloß.' Er mißt 8.7 Meter im Geviert, die Dicke seiner Mauern betrügt 2^. Meter, seine Höhe beträgt etwas über 30 Meter. Er war der Bercfrit. der Hauptwehrwrm, des Schlosses Bran- zol l, wie die gan^e Buraanlaoe
aebaut hat. und wann, ist nicht nachzuweisen. Wahrscheinlich ist, daß ihn die Brirener Bischöfe zum Schutze ibrer Zollstätte, welche in Klausen war. erbaut und ihn dann ihren Ministerialen den Edlen von Säben zu Lehen gegeben baben. Die älteste Urkunde, welche den Edlen von Säben den Besitz von Branzoll bestätigt, ist vom Jahre 1304 datiert. Sie nennt als LehensMt ausdrücklich den „turn zu Vranszoll vnter Seben ... ' und als Belehnte Reinbert und Paul von Säben. Als im Jahre 1465 die Ritter von Säben
und Her ren von Branzoll ausstarben, fiel Branzoll an die Bischöfe zurück, die sie nicht mehr zu Leben vergaben. Branzoll er scheint nun als Amtssitz eines Pflegers und, als dann 1534 das Schloß Säben niederbrannte, als der Amtssitz der Ha u p t man n s cha ft (Säben). Daber schreibt sich denn auch der Name Hauptmann schlo ß, unter dem Bran zoll ob Klausen seit Jahrhunderten im Volke bekannt ist. — Das Schloß muß sehr splendid ausgestattet gewesen sein, denn hier nahmen zuweilen die Fürstbischöfe
von Briren die Huldigung ihrer Untertanen aus den Gerichten Klausen, Latzfons und Verdings entgegen, was immer mit großer Vrunkentsaltung geschah, welche natürlich keinen ärmlichen Nahmen vertrug. - msta g, 15. Juli 191 1 «tr ,60 In der Nacht auf den 16. Juli 1671 schlug die Todes stunde von Branzoll. Infolge „Unachtsamkeit''des Schloß hauptmanns Anton Crosini brach ein Brand aus, der das Schloß bis auf die Mauern in Asche legte, wobei auch zahl reiche Urkunden zugrunde gingen. ^—Um die Brandstätte