Extra-Beilage zum Tiroler - Bothen Ntro. G3. Die gthrime Correspondru) zwischen Cngland und Nus'lmid. Mittheilniigeii deö KniserS von Nnsiland an die eng lische Regie, 1111..1 m Bezug auf die Türkei und Ant worten aus diese Mittheiluiigen. (Januar bis Äpril I85Z.) 1. Sir G. H. Seymoiu' a» Lv»d John Nitssesl. (Empsangen 23. Januar. — Geheim und vertraulich.) St. Petersburg, 11. Januar 1L53. Mhlord! Den ö. d. M.< 'Abends, hatt? ich dir Ehre den Kaiser von Nußlaud im Palast der Großfürstin He lena
zu sprechen, welche, >vie »S scheint, freundlich die Er- laiibuiß erbeten hatte, Lady Sehmour und nii'ch einzula den, um die kaiserliche Familie zu treffen. Der Kaiser kam ans mich zu und sagte zu mir aus die gnädigste 'Art, wie er mit großem Vergnüge« vernommen habe, das« die Negierimg Ihrer Maj. definitiv konstituirt sei, und sügte biiizu, daß er glaube, dieses Ministerium lverde eine lange Dauer haben. Se. Kais. Maj. >vollte ganz besonder?, daß ich, diese Versicherung dem Grafen v. Aberdeen über mache
werde». Sie sind nun einige Zeit hier, und wie Sie gesehen, sind nur sehr wenige Puncte, wor über wir nichl einverstanden sind. Unsere Interessen sind im Grunde in fast allen Fragen die gleichen.' Ich machte dem Kaiser bemerklich, daß ich wirklich seit meinem Auf enthalte in St. Petersburg nicht bemerkt habe, daß zwi schen uuS Meinungsverschiedenheiten bestehen, außer waS die dynastische Ziffer Napoleons III. betreffe, — ein Punct, in Bezug auf welchen jede Regierung ihre Anschauungs weise habe, waö aber »ach Allein
nichts Wesentliches sei. »Diese Zahl III.' — erwiderte der Kaiser — »würde laiige Auseinandersetzungen erfordern; ich rede daher für den 'Augenblick nicht davon. Es wäre mir jedoch sehr lieb, wen» Sie horten, waS ich darüber zn sagen habe.. Ich werde Sie deßwegen bitten, eines Morgens zu mir zu komme», wenn ich etwas freier von Geschäfteil bin.' Natürlich bat ich den Kaiser, so gnt zn sein, mir darüber seine Befehle zukommen zu lasse«. Der Kaiser fuhr mitt lerweile also fort: »Ich wiederhole, es ist wese»tlich
Zustande und kann uuS viel Verlegenheit gebe». 'Aber ich muß Sie verlassen.« Dieö sagend, ging der Kaiser, indem er mir sehr gnädig die Hand drückte. Ich habe sogleich darüber nachgedacht, daß die Unterredung nnvöllstäudig sei und nie wieder aufgenommen werden könnte. Darnm, während mir der Kaiser noch die Hand drückte, bemerkte ich: »Sire, mit Ihrer gnädigen Erlaub niß möchte ich inir die Freiheit »ehiiie», ei» Wort zu sage».' „Gewiß' — antwortete der Kaiser, — „waS ist'S? Lassen Sir hören.' »Sire