Sette Z- Nr. 14. Zumal auch die Kinder von der Grippe infolge des Klimawechsels befallen wurden und sie selbst in folge der Strapazen dpr Reise sehr geschwächt war. Es wurde sofort nach Wien an Bekannte te legraphiert und gebeten, den Dr. Delug, Professor an der Universität in Wien, zu entsenden, der den Kaiser schon einmal wegen Grippe behandelt hatte. Der Wunsch schien aber unerfüllbar, erstens wegen der weiten Entfernung und zweitens wegen der großen Kosten; die Fahrt hin und zurück kam
nach unserem Geld ja auf 2 Millionen. Herren vom Hcchadel schossen die Summe sofort zusammen und Professor Dr. Delug, übrigens ein gebürtiger Bozner, machte sich sofort auf die Fahrt — um bei seiner Ankunft am Montag einen Toten zu tref fen. Telegraphisch würde auch die Kaiserin-Mut ter, Erzherzogin M. Josefa, die Kardinäle Piff! in Wien und Czernoch in Budapest verständigt und ums Gebet ersucht. Am 25. März trat Herzschwäche ein, und der Kaiser, der sich über seinen Zustand nicht täuschte, verlangte
Jah ren ein freudloses, ja trauriges gewesen war. We nigen Menschen ist ein so vollgerütteltes Maß von Leiden und Elend, von Spott, Hohn und Verfol gung, Gleichgültigkeit und Geringschätzung zuteil geworden, als wie dem Verstorbenen, unserem ar men Kaiser. Als Kaiser eines 60 Millionenvolkes, arm und ausgestcßen, fern seiner Heimat, auf welt ferner Insel, seine Augen für diese Welt schließen müssen, ist ein hartes, schweres Los. Es braucht mehr als Mannesstärke, es braucht mehr
als eine Heldenseele, es braucht die Seele eines wahren Christen, um ein solches Los, um solches Schicksal ruhig zu ertragen, um den Lockungen, die von allen Seiten an ihn herantraten, nicht zu unter liegen. Es ist ja ein offenes Geheimnis, er könnte heute als Kaiser in Wien sitzen, wenn er sich vor der Freimaurerei gebeugt hätte, wenn er die For derungen unterschrieben hätte, die man noch im Herbst verflossenen Jahres an ihn stellte, nämlich die Freimaurerei in ihrer ganzen Gottlosigkeit in Oesterreich schalten
und walten zu lassen. Kaiser Kar! hat es abgelehnt. Er hat einstmals alles ge tan, um das irdische Leben seiner Untertanen zu retten, er wollte noch viel weniger das Seelenheil seiner Völker den Feinden Gottes ausliefern. Lie ber hat er sich selbst den Händen seiner Peiniger überliefert. Das ist wahrhaft christlicher Helden mut, der zwar heute in der Welt nicht hoch im Kurse steht, um so höher aber bei Gott. Kein christlicher Herrscher, soweit die Geschichte seit den ersten christlichen Jahrhunderten