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Der Bote für Tirol
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Seite 13 von 14
Datum: 06.11.1880
Umfang: 14
, welcher hoch gestellte Persönlichkeiten und eine geachtete Familie in ihren intimsten Verhältnissen schwer kompromittirte. In dem Pariser Journal „le Ganlois' las man vor eitrigen Monaten, daß im Jahre 1375 auf 76 wichtige Dokumente im Kriegsministerium, es soll der Mobilisationsplan der französischen Armee sein, ent wendet und an die deutsche Gesandtschaft ausge liefert worden feien- Der Oberstlieutenant Jung vom Generaistab wurde durch einen Artikel des Re' dakteurs des Journals, Hrn. Juan v. Woestyne

gepflogen, worin die Rede ans den Obristen Jung unk) die Gerüchte, welche beim Generalstab umgingen, gekommen, wo bei er gesagt haben soll, daß. wenn die Gerüchte w.chr wären, welche über Jung im Umlanse sind, derselbe ein Äerräther sei, den man durcv Dolch oder Gift n, lir -iorgiir oe.r n 1z. I^tliciz auf die Seite schaffen müsse. Gen ral Ney lemerkt, d.iß er all r- Hochpllsterthnt, Nov. Heute Früh ! dings als ein unkluges Echo lieiiüht wurde, und daß er nicht glaubte, daß v. Woestyne ihn' dergestalt

kompromittiren würde, u Als der Vertheidiger' Herr Lachaud bemerkte, daß der General viel ckehr Herr», v. Woestyne mitgetheilt habe, wurde der Artikel vor-, gelesen, wobei General Ney den Leser mehrniälL durch „dies habe ich nicht gesagt^ unterbrach.' Die übrigen Zeugen erklärten, daß sie Wenig oder gar Nichts über diese Sache wüßten. - Der von Obrist Jung aufgestellte RechtsanwÄt, der mit seinem Vortrage den Zeugen solgte/ geht nun in die inneren Familienverhältnisse seines Klini- ten ein, wodnrch zwei

, General Conrtol de Cissey, auf' daL ' Empfindlichste treffen. Er erzählt, daß, als''der ^ Obrist Jung im Jahre 1861 von der Artiiee in. Italien nach Frankreich zurückkehrte, er in Nizza, .itt . der Familie Avigdor, dem -Frl. v. Kaulha begegnet/^ sei, welche einer angesehenen und reichen österreichi schen Familie angehörte. Hr. Jung heirathste FrK> v. Kaulha dasselbe Jahr, Madame Jung ließ sich' , aber schon im Jahre 1864- durch den Bruder'ldes Präsekten von Bordeaux entführen, ein Kind von H Jahren

und ein anderes von 3 Monaten zürllip ' lassend, dagegen jedoch nicht vergessend, ihre Preziü- sen und Diamanten mitzunehmen. »' . > Die. Bestürzung über die der Familie zugefugkö' Schmach war dermaßen, daß derVater des Obristen sich das Leben nahm, der-Obrist selbst gefährlich ' krank wurde und die Mutter ebenfalls bis heute . noch, infolge des Skandals, leidend ist. Hr.'Jung trug ans Scheidung an und eine Trennung von Tisch und Bett wurde gerichtlich ausgesprochen,! wv- bei dem Obristen die Erziehung der Kind et zuge

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 21.02.1921
Umfang: 8
rückte. Aber nun ist wirklich ein Neuer zu ihnen getreten. Einer, der jung ist, wie ich höre» sehr jung, der aber eine bildhafte Kraft der Sprache und des Empfindens in feinen Gedichten ausdrückt, die fast verblüf Fischer. D t. Man wird seinen Namen merken müssen: Ernst cser junge Grazer (übrigens: Graz hat sein volles Maß an D chtern — Bruno Ertler, den Expressionisten Julius Franz Schütz, den, wie ich hoffe, entwicklungsfähigen Herbert Johannes Gigler) bedeutet in der argen Zeit lyrischen Dilettan

Sehnsucht nach einer Lektüre habe, die mich aus dem traurigen Mtag unserer Zeilen hinausführt in die Höhe» dichterischer Phauasie oder m das Bereich einer längst vergangenen Zeit. Vielleicht teilen dieses Gefühl mit mir noch, viele andere. In dieser Stimmung habe ich kürzlich ein neu erschienenes Buch zur Hand genommen, daö in dem bekannten Verlag! von Ernst Reinhardt in München erschienen ist. Es ist dies das neue Werk von Dr. Emil Jung: „Die Herkunft Jesu im Lichte freier Forschung.' Ter Verfasser

bas Gefühl, der Glaube, das einmal festgesetzte Dogma ein mächtigeres Wort gesprochen hat, als der Verstand. Während sonst der freie» Forschung vielfach auch freier.Spielraum eingeräumt wurde, stand vor den von Jung behandelten Fragen als eherner Wächter mit dem flammenden Schwert das Verbot * Preis 23 Mark. Für Südtirol im Verlag» der Waanerjchen ta tiaassbmi, Preis 10 Lire. [ der freien Erörterung, das unerbittliche „Noll me tangere!' ! Auch heute noch gehört der Mut eines freien Mannes

daraus noch menschlich erfassen? Das ist nun auch! für den Laien der besondere, eigen artige und unwiderstehliche Zauber des Buches von Jung, daß es uns die Zeit Jesu greifbar nahe bringt, daß wir in ihr zu leben glauben und völlig ^überrascht alles aus weltenweiter historischer Perspektive in die uuniittelbare An schaulichkeit unseres heutigen Daseins gerückt sehen. Ich kann für diese staunenswerte Wirkung eigentlich nur einen astrono- nlischen Vergleich finden. Ten Vergleich mit dem Blick

durch das Niesenfernrohr einer unserer Sternwarten nach einem fernen Gestirn. Wie ein solcher teleskopischer Ausblick nach dem Stern von Bethlehem hat mich das Buch von Dr. Emil ‘ Jung gngemutet. Das neue Werk sucht den Nachweis zu erbringen, daß die von dem römischen Philosophen Celsus wiedergegebene jüdisch« Ueberlieferung -über Jesu Herkunft in tatsächlicher Hinsicht, nicht aber im Punkte der rechtlichen Beurteilung 6er Wahrheit entspreche und in dev Streitschrift des großen Kirchenschriststellers Origenes

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 24
Datum: 21.06.1908
Umfang: 24
auf deinem Dache immer größer und blanker; deine Haut kriegt Fältchen wie ein Handschuhleder und deine Füße werden steif und wacklig wie ein Tischbein — das machen die Jahre. — Bei dieser Wahrnehmung gruselt es dir eiskalt über den Rücken und es beißen dich die Grillen. Dein höchster Wunsch wäre jetzt, daß du noch einmal jung sein und lustig über alle Zäune springen und mitmachen könntest. Jetzt pass auf, was ich dir sag' — es ist kein Spaß. — Denk' dir: ich weiß ein Mittel, wie man wieder jung

werden kann. Wenn du es recht gebrauchst, wirst sehen, daß ich dir keine Narrenkappe aufgesetzt Hab'. — Aber vor allem gib' Red' und Antwort: Willst du am Leib oder an der Seele wieder jung werden? — „Am Leib!' schreist du mir laut ins Gesicht. — Du lieber, armer Patscher, für einen solchen Wunderdoktor darfst du mich nicht halten — deinen alten Leib wieder jung zu machen, dafür Hab' ich kein Kräutlein und keine Salbe — diese Kur hat sich der liebe Herrgott selbst vorbe halten und er wird sie einmal ausführen am jüngsten

Tag, beim Hauptosterfest; aber an der Seele wieder jung werden, davon ließe sich reden. Die Seele ist ein ganz merkwürdig Ding und hat eine geheime Natur und es ist gar nicht zu er gründen, was alles aus ihr werden kann: ein schwarzer oder ein weißer Engel und aus einer alten Seele wieder ein — Kind. „Das ist ein aufgelegter Pasteten!' wird sich mancher denken. Aber nur ein bißchen gemach, du alter Kracher! Ich Hab' für meine Behauptung einen guten Zeugen. Unser Herr selber, der niemand aufs Eis

führt und der nie ein Wörtlein zu viel geredet hat, der hat einmal gesagt: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so könnt ihr nicht ein gehen in das Reich Gottes!' Und diese Red' hat er gesagt zu seinen Aposteln und darunter war St. Jakobus, ein meeraltes Haupt, und St. Petrus war auch schon mit einer respektablen Glatze begabt und heurige Hasen waren alle mit sammen nicht mehr. Was unser Herr gesagt hat, muß gelten und es muß möglich sein, in alten Jahren wieder jung und frisch zu werden. — Schau

wieder jung werden und frisch wie ein Kind, mag er auch neunzig Jahr? auf dem Kreuz haben oder mit Methusalem auf der Schulbank gehockt sein; denn der Himmel ist nur für die Kinder zugerichtet. Der Heiland sagt es klipp und klar: „Lasset die Kmdlein zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich!' — Eine alte, ver runzelte und verrostete Seele geht nicht ins Himmelreich ein — sie tät' den Engeln die Freude verderben und den Appetit. — Darum heißt es, sich wieder jung machen. Wenn du also in der Sinnenlust

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 27.10.1935
Umfang: 8
nach eigener Erfahrung. Gottholds seeliche Rumpelkammer war reich beschickt. Die Erkenntnisse reichten weit zurück in seine Kindheit, denn alles was ihn je betroffen erschien ihm wichtig und bedeutsam. Auch wußte er aus allem rasch und gut zu folgern. Noch stand er auf der Grenze zwischen jung unii alt. Tageszeiten und Beleuchtung warfen ihn bald dies-, bald jenseits der unsichtbaren Furche, die Junges vom Alten trennt... Es war an einem der letzten Spätherbst-Abende von Bad Weiler. Gotthold lehnte

.' Er aber — der eignen Einsamkeit bewußt ^erstand,' daß' ihr kein Elternhaus die letzte Zu» ftuM böt'Änd fühlte Rührung, die alles Abend- teuerliche ihm verdrängte, daß nichts ihm blieb als nur der Wunsch, dem fremden unerfahrenen Kinde neben sich ein Gutes anzutun Ob sie es unbescheiden fände, wenn er sie wohl bäte, eine Tasse Kaffee, oder Eis — die Mohren wecken wären ganz delikat, und ach die Pflaumen kuchen — auf der Kurterrasse mit ihm einzuneh men? Der Abend sei so schön und sei noch so lang. — so jung

wie heute käme man nicht mehr zu sammen — so jung nie mehr. Sie sah ihm ins Gesicht, das wie durchsonnt ihr schien vor inn'rer Wärme. Und sie stand auf. Sie fanden, daß sie beide gut zueinander paßten n der Größe. Und. als er seinen Arm in ihren .chob, ergab es sich, daß ihre Schritte sich wie orga nisch zueinander fügten, so daß es ganz natürlich chien, daß . er sie etwas fester an sich preßte, als es wohl schicklich war, bei einem ersten Gang. So traten sie aus dem Bereich ihres Lampions

trafen sich ein zweites Mal im fahl erbarmungslosen Schein der grellen Lampen. Und indes ihrer beider Blicke übereinander irrten, war des Mädchens aus Buchhaltung gestelltes Den ken in Betrieb. Es notierte, addierte, subtrahierte und zog Bilanz: Er ist nicht, wie er noch eben schien. Die Farbe des Gesichts ist fast kein Farbe... blaß-gelb ist seine Haut... um die Augen viele Falten... auch kleine Säcke unten drunter... er ist nicht jung, o längst nicht mehr... es ist ein beinah alter Herr

, ein ältlicher... Er kommt nicht mehr, nein, wirklich nicht mehr in Betracht... Was war das nur — vorhin? Und er — mit dem raschen Blick des Vorgesetzten, der alle Mängel rasch mit einem Blick ergreift: Schön ist sie gerade nicht... auch nicht mehr jung... keine Pfirsichwangen wie noch eben, und stubenblaß... müde Schatten unter den Augen... die Lippen seich), gesenkt, in ihren Winkeln... jen seits der zwanzig, ja, Won längst'.. . Was war das nur — vorhin? — Das arme Ding . .. darum wohl saß sie so allein

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 03.02.1935
Umfang: 8
Verblichener sehen Auf mich mit stillem Gesicht: „Es mögen wohl Zeiten vergehen Doch was wir dir gaben, stirbt nicht!' — Ihr Stürme, feindliche Herren, Von Haß und Aufruhr durchgellt — Ihr könnt meine Nächte verzerren, - Doch nicht meine innere Welt! L. von Werdt. Stiesel muß sterben Weltuntergang im Zahre 1SZZ. „Stiefel muß sterben, ist »och so jung, jung', jung...', das alte Volks- und Tanzlied, das sich in jedem Kommersbuch findet, feiert jetzt sein ^ ... , -tWjähriges Jubiläum. Es ist ein Spottlied

. „Das Motorradfahren wollen wir ruhig der Ju gend überlassen, denn so jung — ja soo jung ist man ja nun eigentlich auch wieder nicht mehr De? «le? 2SS Hu-a^ien Im Westen Berlins, zwischen Bücherschränken ^ - « - - s m,--. - < ^>und Regalen, in denen dichtgedrängt die Lexika Trotz dieses kleinen seelischen Mißerfolgesbliebund Grammatiken von rund 200 Sprachen und er aber froh und fühlte sich l»ng. Nur die Elettri- Dialekten neben den mehr als hundert Bibelüber- sche storte das erhebende Gefühl, das nahm

, schon recht.' Arabisch lernte ich aus dem Urtext von „Tausend- ..Sieh, mein Junge', erklärte sie, „da kaufe ich undeine Nacht' — also auf genau die gleiche Art, mir einen richtigen derben Regenmantel, Marke wie ich die genannten Sprachen betrieben hatte »Wassertrotz'. Wer sich jung fühlt, der hockt nicht und auch noch heute Sprachen lerne: aus irgend- Z' Haufe hinterm Ofen, sondern geht hinaus, ob es einem fremdsprachigen Buch, meistens einer Bibel regnet oder nicht.' Übersetzung, suche ich zunächst

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 17.06.1910
Umfang: 8
, j „Bist müd'. Jung'?' fragte er gutmütig. „N», ich will dir nicht auf der Stell' 'nen langen Vortrag halten; denn so einfach ist die Geschichte doch nicht, daß man sie mit ein paar Worten ab- k machen könnt'. Da will viel bedacht und bewerk stelligt sein. Entwässerung macht's ja nicht allein. Umwandlung des Moorbodens in Ackerkrume, rationelle Bewirtschaftung, richtige Besamung, das «lies erfordert Kenntnis und Umsicht, und ich bin dafür, du lernst das gründlich auf 'ner Schul' und ; danach auf 'ner

Streber, der rücksichtslos an jener ehrwürdigen Gestalt »orbeistürmen wollte, einem Ziel entgegen, das ' ihm Vaterliebe nie bestimmt. Unwillkürlich schloß er die Augen, um dies stolze begeisterte Gesicht nicht zu sehen, dessen Licht er auszulöschen ge kommen war. „Ist dir nicht gut? Geh schlafen. Jung', i Hast dich wohl letzte Zeit übernommen. Braucht , nicht gleich jetzt alles gezeigt und gesagt sein, i morgen ist auch ein Tag.' . „Sei nicht bös, Vater.' . „Bewahre, geh du nur heim. Ich selber muß

im Dorf. Die Dirnen atmeten auf, als der Habicht ihnen aus Sicht kam. Nun soll er zurück sein. Ob was ans dem Nichtsnutz geworden ist, weiß leiner. Wird wohl der Galgenstrick geblieben sein, der er immer war.' „Du bist schlecht auf die Hansens zu sprechen, Vater.' „Mit gutem Grund, Jung'.' „Freilich, Vater, sonst hättest du uns nicht schon als Kinder streng auseinandergehalten.' „Ja,' nickte Lener hart, „Hab' meine Ursach'. Die liegt weit zurück, und ich sprech' nicht drüber. Nur so viel sag'ich

schon ans Leben gegangen. Möglich auch, daß der letzte trockene, heiße Sommer, der so manches Wässerchen versiegen machte, ihm den Rest gab. Genug, er ist beinah versandet, und das Sägewerk steht still. Der zweite Jung', der seinem Vater zur Hand ging, findet hier nichts mehr zu tun und lernt nun in der Stadt das Schreinerhandwerk. Die zwei älteren Töchter sind in Dienst ge gangen, die lüttjen, die in Sannes Alter stehen, lungern noch im Haus herum, das nächstens zum Zwangsverkauf kommen

prachtvoller Mann doch sein Vater war. Bei scharfem Verstände und tatkräftiger Energie so warm von Herzen. Seicht die geringste Müdigkeit kannte der Fünfzig jährige. In frühester Jugend war er schon in den «ielen gegangen und tat es noch immer jung und alt zuvor an Arbeitseifer und Arbeitskraft. Und suchte nicht bloß das seine, sondern setzte Macht und Können ebensogut für seine Mit menschen ein. Wieder lastete auf Achim der schwere Gedanke, daß er nun ein großes Leid in diese seine tiefe Seele tragen

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 01.07.1939
Umfang: 16
, die Form seines Altwerdens, feines 2llterns zu bestimmen. Dazu gibt cs ver schiedene Wege. Einmal gibt uns die Diät, die Lebensordnung ein Mittel an die Hand, ein anderes, bietet dem Menschen die Kos metik, die Kunst, jung zu bleiben und zuletzt und vor allem bleibt uns die Ethik, unsere sittliche Führung und Lebensweise. Wer kennt nicht die Vorsichtigen, die von einer gewissen Zeit ihres Lebens an, nach dem sich irgendwelche Vorboten des 2llters in Form von Krankheit und Erschöpfungs zuständen gezeigt

haben, nur noch Gemüse und wenig Fleisch essen, keinen Wein mehr trinken aus Furcht vor dem „Zipperlein' und auf diese und ähnliche Weise trachten, dem Herrgott einige Jährlein abzulisten, die er ihnen dann auch, ein wenig belustigt über die „klugen' Menschlein und ein wenig mürrisch zubilligt. 2lber bleiben sie auch jung dabei, diese Generalstäbler der Genügsam keit? Es ist oft eine wahre Pein, mit ihnen beisammen zu sein. Ständig reden sie von sich und ihren Diätvorschriftcn und ermahnen andere: Das darfst

ab zwischen Spiegel und Spiegelbild! Oft bedeutet das erste weiße Haar einer Frau zugleich ihr begrabenes Glück; sie hat nichts anders gelernt und ge übt im Leben als schön zu sein und entdeckt nun, daß sie altert! Da wird nun zu aller hand Mitteln gegriffen, zu Schminktopf und Puderquaste, hellfarbige Kleider und elegant gearbeitete Mäntel sollen die Reize der Figur unterstreichen. Aber unsere sport gewohnte, in Licht und Sonne abgehärtete Jugend hat demgegenüber nur ein Lächeln: Wir sind jung und du bist alt

in den Tag hinein; Familie, Umwelt, Beruf, alles wird von ihnen mit großer Rücksicht, Umsicht und Vorsicht be handelt; sie leben mehr für die anderen wie für sich. Sie sind innerlich gefestigt, heute wie morgen die gleichen, und auch äußerlich scheint die Zeit bei ihnen still zu stehen, an ihnen vorüberzugchen. — Die Seele ist es, die sie so jung erhält, die Seele, die von Jugend an auf „Feiertag' eingestellt ist. Der natürliche Frohsinn macht ihre 2lugen hell, macht ihre Erfahrung reif statt ver bittert

und Feinde bekehrt, wer noch lachen kann aus Herzensgrund, der ist so jung und unverwüstlich wie die Erde selber. An die Lauen S o ist das religiöse Leben, wie es sich bei unzähligen Katholiken offenbart: Gott, ja, aber geheim, aber verbannt in den Himmel und die Dämmerungen des Tages und der Nacht. Gott, ja, aber in gewissen Grenzen. Ein schüchterner Schatten seiner Person mag sich auf die Schwelle des Familienlebens legen, aber sonst ist ihm jeder Zutritt verboten. Sein Reich

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1906
Umfang: 8
Delegation hiezu den Mut, nachdem sie aus die einmütige Kundgebung des Abgeordnetenhauses sich stützen kann imd die neue parlamentarische Regierung nur beim Worte zu nehmen braucht. Hoffentlich zeigen die „dummen Schwaben' den Herren Magyaren, daß sie wenigstens mit 40 Jadren gescheit werden. Vom Wort zur Tut! Die Delegationen, Die österreichische Delegation, welche am 9. Juni um halb 12 Uhr eröffnet wurde, „Radikaler Refonukathothimüs' nennt sich ein soeben in München erschienenes Werk von Dr. Emil Jung

hat Herr Doktor Jung nichts gerettet als den Glauben an einen Persönlichen Gott. Alles übrige wird von ikm als unhaltbar und „Widerspruch mit der Wifsen- schaft' über Bord geworfen. Hiebet geht aber der Verfasser mit ge-adezu verblüffender Willkür vor. Er zitiert Berichte der Heiligen Schrift, welche wunderbare Begenheiten schildern; ihnen gegenüber versucht er eine eigene, willkürliche Erklärung oder eine völlig unerwiesen? Hypo these der modernen Naturwissenschaft. Hiemit wird dann das „Wunder

' überflüssig. Mit scheinbar großem wissenschaftlichen Apparate ver bindet fo Herr Dr. Emil Jung die Ober flächlichkeit eines denkträgen Studiosus und sie führt ihn zum „radikalen Reformkatholizismus'. Schöpfungsbericht, Erschaffung des Menschen, die Geschichte des israelitischen Volkes ist ihm im vorhinein Sage. Diese Sagemanie überträgt er auch auf den Neuen Bund und zumal aus das Grunddogma des Christentums. Vernehmen wir ihn selbst. Ueber die Wunder Jesu bemerkt Jung: „Jesus bediente sich hiebei

vornehmlich der ihm eigenen Heilkunst, während bekanntlich Moses zu demselben Zwecke die verschieden artigsten Zauberkünste in Anwendung gebracht hatte. Hierin hat sich bis auf den heutigen Tag wenig geändert. Müssen doch auch unsere Missio näre, wenn sie m-t einiger Aussicht auf Erfolg in den fremden Weltteilen wirken wollen, sich außer den theologischen auch medizinische Kennt nisse aneignen' .... Wenn daZWunder nach Jung des halb nicht möglich ist, weil es die Naturgesetze über steigt, da nnleugnet

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.11.1934
Umfang: 6
wir ihn so) denkt an sine glatte Haut und dunkle Haare. — Dsr Arzt möchte liebèi^ gewisse ^unauffällige Zei>chen in: Funktivnsgebiet der Niieren verschwin den sehen. Der Arzt denkt an den bösvn Zustand des Gefäßsystems, der Patient verlangt ivach neuen Liàserlièbmssen. Ueberhaupt die Liebs — Alle, die da altern, — Männer wie Frauen, verlangen vor allen Dingen die Wiederherstellung ihres Evos. Man fühlt instinktiv, daß ein Mann, aus der Höhe seiner geschlechtlichen Leistungsfähigkeit, jung isti es ist eben

ein fast untrügliches Zeichen der Vollkraft der Jugend, umd nur der Arzt sieht t'iieser! Aber jedenfalls ist dar Betreffende subjektiv und, auch vor den Augen der Wellt, jung, mag auch der Arzt noch so gut wissen, daß ander«, aber lücht minder toichtige Organ«? fast erschöpft sind, daß das H«rz nahe am Versagen ist ... Und hier muß eines gleich gesagt werden: es ist der Wissenschaft tatsächlich gelungen, das schwindende Geschlechtsleben aus eine kurze Zeit, aus Monate, ganz sàn ein bis zlvei Jahre

. Vor kurzer Zeit begann mit dem Bazillus des bulgarischen Joghurt «in wahrer KM, da man ihm verjüngende Kräfte zuschrieb, und heute erhofft die jugendgierige Menschheit vom gewissen Drüsen ihre Verjüngung^ Theoretisch gibt es zwei Möglichkeiten, das Leben jung und saftig zu erhalten! man kann durch vernünftige Lebensweise die Schäden fern- Halden, dje das vorzeitige Albern bedingen; oder aber man könnte versuchen, von außen neue Le- bansenergie in den Körper zu tragen, resp. die „Lebensgeister' nochmals

, ein grausamer Betrug! Es ist keine Verjüngung! Alle anderen gealterton Organe bleiben alt und ge- br«chlich, und durch den nm angesachten Lebens willen und Tätigkeitsdrang können sie zu Au- strongung'Zn gezwungen werden, denen sie garnicht mehr g«wachsen sind. Für den überlegenden Menschen ergibt sich sodann eine neue Bestätigung des alten, bestbewährten Rezeptes: Nicht Verjün gung, sondern làge jung bleiben! Ein ruhiger, gemäßigter Lebensrhythmus. Vermeiduirg jegli cher Uebertreibung und Ue-beran-strongung

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.05.1934
Umfang: 6
blüht der Pslug!' Die Kinder bringen die Kunde. Ter nickt. „Ja, ja. der blüht und wird wieder jung.' Neugierig sind die Buben. „Ist er schon recht alt, der Pslug? So alt schon wie Tu?' Eine Weile schweigen die Eschen, der Bach rauscht leiser ,uud der Alte sinnt in den Abend. Es wa chen versunkene Jahre aus. harte Jugend zieht vorüber, Wetterlage und stille Feierabende. ,,Einmal — da haben auch die Bäume blüht — hat einer das erste Mal den Pslug angeseilt. Schwarz und grün hat der gefunkelt

genommen. Aber noch etliche Male Hab ich gehen müssen zu ihm, der nicht alt wird-, Hab mich srei uit trennen können. Bor Zeiten sraHt^lch! „WaÄM ein Pslug 'Was emes^Ackèrs'Meite?' Gleich ist der Acker 'blieben, nicht ärmer worden; gleich der Pflug, nicht älter. Was ist ein Mensch und was ein Pslug? Da ^st Notzeit über das Land geritten, serne Kunde von Mord und Krieg. Mein Bub, schon !ang nimmer jung, hac den Pslug verlassen müs sen. Hat ihn seinem Jungen übergeben und ist sort nach hartem Abschied

. Was werden da die Hände ungelenk, die Fur chen krumm! Es kommen stille Tage: kein Sang, kein Ackern um die Wette. Und einmal, die Sonne ist noch ganz jung, kommt wieder der Bote. Nie mehr wird der Bruder pslügen können, ein Bein sei weg. Da ist eine schreckbare Krast über die Pslü gerin gekommen. Aus dem Feld hat sie den Pslug gezogen und über den Rain hinab an die Stau den gerannt. Für wm denn noch mühen, wenn es doch so, so belohnt wird? Der Rost hat an ihm zu nagen begonnen, wie meine Faltenhände

ihn wieder gesucht und gesührt haben. Müde bin ich worden und langsam, lang sam über das Feld 'gangen. Ein Jahr und zwei und drei. Bis ein junger Bauer, Euer Vater, den Pslug übernommen hat. Und immer einmak, wenn in den Waldschlnchten der letzte Schnee vermut, wenn der Bach wild um die Eschen rauscht, hebt der Pslug wieder an zn glänzen. Und, Buben, wenn Ihr Knechte, wenn Ihr Bauern, wenn Ihr Alte seid: Immer wird der Pslug jung sein! Ewig ist der Pslug. Jeder mnß ihn nur hüten, bis jnnge Hände um ihn greisen

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Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 27.02.1936
Umfang: 6
die Bäuerin vom Mortnerhof. deren Leichnam heute die ganze Gemeinde mit viel Anteilnahme zu Grabe geleitet hat. Ein längeres, qualvolles Leiden hat sie zur großen Dulderin gemacht und, da sie jede Minute voll Ergebung dem Herrgott geschenkt, wird ihr gewiß ein schöner Himmel verschafft. Das möge dem tiefgebeugten Manne und den verwaisten Kindern ein Trost in ihrem arotzen Schmerze sein. — Die drei letzten Faschingstage haben alt und jung unserer Psarrpemeinde zum lüstündigen Gebete vor dem Thron

, womöglich unglücklich werden. In dem Atter kann ich meiner Tochter' noch keine gescheite Ent scheidung zutrauen, Ihnen aber muß ich er klären ...' Ralf Burggraf sah seinen Plan bedroht, die Vorrede würde mit einer abschlägigen Antwort enden, das wußte er schon jetzt, und deshalb unterbrach er Erikas Vater: „Auf die Weise gibts einen ganzen Berg von Vorwürfen für mich, der so hoch wird, daß keiner von uns mehr zu dem anderen kommen kann. Erika ist noch jung, das gebe ich zu, aber nicht zn jung. Erika

Tochter, wenn man damit nicht ein bißchen renom mieren sollte? Die zornige Antwort, die er geben wollte, wurde nicht laut, denn eben sprang die Tür auf, und ein sonnenbraunes, fröhliches Jung mädchengesicht lächelte die beiden Männer vergnügt an, ein roter Mund schalt: „Also komme ich gerade im richtigen Augen blick! Ihr seht beide nämlich ans, als wenn U)r euch in die Haare fahren wolltet, und dabei würde Ralf bet meinem armen Paps natürlich wenig Halt finden.' „Laß die dummen Wttje!' verwies

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1938
Umfang: 8
den beschwerlichen Weg zurücklegen muß. mit seinem ruhigen, steten Fleiß soviel vor sich gebracht, daß ihm nun die Kate am Dorfeingang gehörte. Zwei Kühe, zwei Schweine und einiges Land gehörten dazu. Das Hatte der Jung einmal Haben sollen, wenn er die Anna Schwarten Hei ratete. Aber eben das war eine merkwürdige Sache gewesen, davon dies junge Volk am Bahnhof kaum etwas gehört hatten und die älteren Leute rührten nicht daran, weil sie Hier einen feinen Sinn für den Packen haben, den jeder durchs Leben

eines versteckten Liebreizes, und .ihr Gang ist aufrecht und.frei. Das weiß -auch der junge Lehrer, der in.der Dämmerung am Fenster vorbei kommt. Er geht dann an den See, steht eine Weile auf der Brücke und kommt wieder zurück. Ole weiß, ohne daß er hinsieht, daß der Lehrer den Blick des! Mädchens sucht. Der Alte macht sich wieder Sorgen. Was soll werden, wenn der Jung nicht bald wiederkommt...? Zehn Jahre! Er sah den Lehrer mit langsamen, fast zö gernden Schritten iim Regen verschwinden. Nach einer Weile

.wahrhaftig. „Gib den Koffer her. Jung. Anna wartet mit dem Abend- brotl' — „Vater!' rief -der Mann er staunt. „Woher wußtest du, daß .ich komme?' — „Schon gut. komm man, Jung! mehrte der Alte fast ärgerlich ab. Ig. so war.er! Zehn Jahre.hatte -er Tag sur Tag gewartet. Nun war er da, aber... .um Himmelsmillen dem Lause bengel keine Freude zeigen! Bahnmeister Brodersen Hatte .noch -kein Wort -Munden, stemmte ,sich .gegen den Wmd -und sah den beiden nach, bis drü ben das Licht aus der geöffneten Haustür

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 02.11.1941
Umfang: 6
. Eigentlich hat mich damals immer gefroren, aus Hunger, aus Verliebtheit, aus Ehrgeiz. Ehrgeiz, aus diesem harten entschlossenen Willen; das hm mich vorwärtsgebracht, dahin, wo ich nun stehe, ich, die Marie Siebenschönl Und nun werde ich die Julia sp'elen. Einmal war ich jung und süß wie das Mädchen aus Verona und ebenso verbrannt von meinem inneren Feuer; aber da durste ich nur einer von den Pagen sein, die dem alten Eapulet 'ns Bett leuchten. Ob ich sie nicht reiner gespielt hätte, die Julia, inniger

Besonnenheit zu schmelzen begann. »Marie, ich habe in all diesen Tagen n'chts anderes zu denken vermocht als das eine, daß du kommen wirst, daß ich man zu jung ist, um au» Liebe dich hier treffen werde. Marie, sieh mich am Was für seltsame Augen du hast! Sie verschweigen viel, d'ese großen wei ßen Lider über deinen Augen, aber dein Mund verrät alles! Marie, sage, haben wir uns nicht schon längst gekannt?' „Ja, Alexander, weshalb sind wir ein ander n'cht begegnet, ehe daàeben uns gezeichnet hat?' Äie

, machten es jung, wild und rebel- l'.ich. „O heiß mich, eh mit Paris miÄ ver mählen, ro5 jenes Turmes Zinn' hern-sder- stürzen, heiß mich in Räuberwäldern gehen, mich legen, wo Nattern sind —' Den Oberkörper zurückgebogen, eine weiße, vom Nachtwind umwehte Flam me schrie sie. Es war ihr berühmter Auf schrei, der Ausbruch aus der Mädchen- Kunst Verden zu lassen, fragt das Leben n'chts nach einem, nun hat die Kunst die Kraft zur Lieb« verz«hrt.' „An was d«nkst du, Marie? Du bist gar nicht da...- Si« hob

', sagte er er schüttert. „Mir sollst du nicht entfliehen. Meine Liebe ist grdßer, Marie. Durch sie kannst du nicht hindurchgehen, sie ist ganz um d'ch.' „Wie wunderbar das Leben ist! sagte sie leise. „Nun hat es mich hierher zurück geführt; hier, wo ich jung war, schenkt es sich mir noch einmal. Habe ich darum so viel gel'tten. mein Freund, um für dieses Glück reif und würdig zu sein?' Mit einer mädchenhaften Zartheit gab lie sich In die Arme des Mannes, der ihr die Kraft zur Liebe zurückgegeben

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 09.01.1927
Umfang: 10
!>as Unterhaltungsblatt' : Mde yett Km kleine Gschichte von AilbÄrt Maaß- Hagen. „Wenn Sie hören möchten', sagte der alte Herr Talber zur kleinen Tischgesellschaft, die bei einem Glase Wein den Abend verbrachte. „Gern', kam es aus dem runden Mund der dunkelblonden Irmgard, die von weicher Schönheit war. — — „Jung war ich, zwanzig Jahre vielleicht', be gann der alte Herr Talber. „Frische, junge Mädchen warm mir WvMe, besonders wenn «s Mai war. Nicht ich, sondern mein Freund Karl Eweg verehrte

. Ewig jung sieht sie auf dem Bilde aus, da» ich in meinem Innern von ihr be wahre ... Sehen Sie, das ist ein.kleines Erlebnis. Es ist in der Crlebniskette meines Daseins ein Edelstein, der rein und klar ist; nur scheint sein Glanz traurig zu sein.' — — Der alte Amtsgerichtsrat, der mit am Tisch saß, wollte gerade sein Weinglas zum Trinken heben. Aber er tat es nicht, als er die Schluß worte des alten Herrn Talber hörte. Alle blieben schweigsam. Seele 5 Dus der deutschen Literatur.) Nennt

, da habe ich einen Zylinder zufällig sehr billig bekommen.' Ich schaute das Futter des Zylinders an: „Weshalb sind hier die Buchstaben I. L. D. Die Anfangsbuchstaben meines Namens sind doch A. T. A.' Sie errötete ein wenig und sagte dann zag haft: „Das heißt: ich liebe dich!!' Habe ich nicht eine gute Frau? « « » „Nein, du wirst keinen Wein trinken!' .Meshalb denn nichts KiM? Nur ein Gläs chen.' „Unter keinen Umständen. Das könnte dir schaden. Wein oerkürzt das Leben und Ich möchte nicht so jung als einsame Witwe durchs

. Da trat ein Männchen an meinen Tisch, schlurren den Schrittes, mit hochgezogenen Schultern und einem erbarmungswürdig mageren, ur alten Gesicht, in dem nichts jung geblieben war als ein Paar hellblaue, gutmütig listige Augen. Um die kleine Gestalt schlotterten Kleidungs stücke, die nur durch ihre vielen Flicken mitein ander harmonierten. Dem Männchen fehlte die rechte Hand. Auf dem wagerecht gehaltenen Unterarm aber trug es, sorglich nebeneinander geschichtet, Streichholzschachteln und Schlüssel ringe

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.03.1928
Umfang: 4
ge» Schwarzhemde» mit dc»n römischen Gruß, während die Musik die natioitalen Hyinnen into nierte. Darauf begann der Unterstaatssekretär: Ihr jungen und neuen Kameraden seid euch vielleicht nicht ganz bewußt, welch großes Glück heule eurer wartet. Ihr seid jung, seid Italie- ner und werdet heute, an diesem strahlenden Frühlingsmorgen zu Fasciste» geweiht. Selten wohl wird euer Herz so viel Freude empfundeil haben, wie heute, da ihr durch eure Erhebung ju Fasciste» für ein großes wunderbares Ge- Ichick berufen

werdet. Ihr seid jung und das will heißen, daß die stanze Zukunft euch gehört. Und in eurem Her ten empfindet ihr, daß diese Zukunft keine Schranken hat. Ihr seid jung nnd in eurem herzen singt die Unsterblichkeit. Ihr seid Italiener und das heißt, daß ihr dem schönsten Lande angehört, das Gott geschaffen ersehen, daß Italien in jenen Jahren zwei schmerzliche Niederlagen erlitt. Jene von Do gali und jene von Aoua. Ihr werdet erfahren, daß Aufstände und Revolutionen aller Art vor kamen. Ihr werdet

dürft ihr ,ber nicht vergessen, daß es euch bis jetzt sehr wenig Mühe gekostet hat. Für euch ist das so 'ine Art Gottesgabe. Ein Poet des Altertums sagte vor 25 Jahrhunderten, daß die Götter das Zlück nur als Preis harter Mühe gewährten. Diese Mühe, diese Arbelt nun habt ihr vor euch. Wenn ihr bis heute nichts getan habt, uin jung, Ztaliener und Fasciste», zu sein, so müßt ihr euch so» nun ab diese Attribute veröle»,en und alles tun, um euch der Zugehörigkeit zu dieser wahr haft höheren

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.05.1923
Umfang: 12
, so erfüllt dich die Wahrnehmung, daß du alt wirst, doch mehr weniger mit Unbehagen und Traurigkeit. — Du kannst es nicht leugnen. Aber paß auf, was ich dir sag! —Wenn du willst, kannst du immer jung bleiben. Ja, wie denn? Man hört oft sagen: Der Mensch ist nicht älter, als er sich fühlt. Hierin liegt etwas Wahres. Ich habe Menschen gekannt, die noch nicht aus den Zwanziger-Jahren daraus waren, aber den Kopf hängen ließen wie eine Trauerweide, keine Lebenslust und keine Spannkraft zeigten

, auf die innere Frische. Darum sage ich unumwunden: Solange das Herz nicht alt wird, wird auch der Mensch nicht alt. Nun gibt es aber nichts Besseres und Sichereres, die Herzen jung zu erhalten, als ein starkes Glaubensleben, eine tiefe Religiosität. Das ist eine Tatsache, die durch eine mehrtau sendjährige Erfahrung bestätigt wird. Tief- religiöse, glaubensinnige Menschen haben im mer ein junges Herz. Und diese innere Ju gendlichkeit übt auch auf den äußerlichen Menschen, auf den Körper, einen wohltätigen

des Christen tums, wo der Herr es für die Gründung und schnellere Ausbreitung seines Reiches zuträg lich erachtete, bei vielen Gläubigen im buch stäblichen Sinne. Im geistigen Sinne ge schehen aber diese Wunder eines starken, in nigen Glaubens noch viel zahlreicher und zu allen Zeiten. Einem glaubensstarken Men schen vermögen auch die widrigsten Zufälle des Leben nicht zu schaden, er bleibt sozusa gen unberührt von ihnen, sein Inneres leidet keinen Nachteil, fein herz bleibt fest, frisch und jung

hineinläutet. Horch auf den süßen Klang des Heimatglöck- leins; laß dich von ihm aber auch mahnen in starker Glaubenskraft, in unentwegter Treue dem Herrn anzuhängen alle Tage dei nes Lebens. Dadurch bleibst du jung auf Erden, und die irdische Jugend wirb einmal übergehen in ewige Jugend. Die Sirchfahrerin. Tiroler Dolkserzählung von Maria B u o l. (Fortsetzung.) „Warum sollt ich mich deim alleweil nach dem Kandidus umschauen?' stieß Mold! ge reizt hervor. Betroffen über die rmerwartet herbe Ant. wort

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1910
Umfang: 8
Eyth, Karl Huter, Dr. Karrer, Albert Loaker und Albert Oelz gewählt wurden. Tiroler Straßennamen in Berlin. Vom Bayerischen Platz in Berlin gehen als neue Straßen aus: eine Bozner-, Jnnsbrucker-, Kufsteiner-, Meraner-Straße, die in der kur zen Zeit ihres Bestandes schon mit großen Mietshäusern be setzt sind. Universitätsprofessor Dr. Julius Jung 1'. Wie aus Prag berichtet wird, starb daselbst am 21. Juni Universitätspro fessor und korrespondierendes Mitglied der kaiserlichen Aka demie

der Wissenschaften in Wien, Dr. Julius Jung. Dr. Jung, ein Sohn des pensionierten Oberlandesgerichtsrates Dr. Valentin Jung, wurde am 11, September 1831 in Jmsr (Tirol) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Inns bruck und dann die Universitäten von Innsbruck, Göttingen und Berlin und habilitierte sich 1874 an der Jnnsbrucker Universität. Seit 26. Februar 1895 war er mit Luise Mell v. Mellenheim verheiratet. Er betätigte sich schriftstellerisch in hervorragender Weise. Seine Hauptwerke sind: Römer und Romanen

in den Donauländern', „Die romanischen Landschaften des römischen Reiches', „Leben und Sitten der Römer', „Fasten der Provinz Dacien mit Beiträgen zur römischen Verwaltungsgeschichte', „Grundriß der Geogra phie von Italien und der Orbis Romanus', „La eitta di Luna e il suo territorio Modena' und „Julius Ficker, ein Beitrag zur deutschen Gelehrtengeschichte'. Der Verstorbene, ein Bruder des Notars Jung, war auch Gründer des aka demischen Historikerklubs in Innsbruck. Custozza-Feier. Infolge eines gestern

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