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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 20.02.1902
Umfang: 8
ge kommen, da er seine abenteuerliche Expedition von so ungeahntem Erfolge gekrönt sah. Hugo Werner hatte seine Freude getheilt. Daß es dem Freunde vergönnt gewesen, dem Diebe den Raub abzujagen, erfüllte ihn mit Erstaunen; daß der Zufall so eigenthümlich mitgespielt, fast mit Grauen. Erst in Siduey haken sie das Kästchen geöffnet und den reichen Schatz gemustert. Nach der Beschreibung des Kapitäns Gudehus mußten die Juwelen noch vollzählig beieinander sein. Die Goldbarren fehlten freilich

Mittel am Leben zu erhalten. Der Kroate, Wradic nannte er sich, be hauptete, Paue Bertrand in Soddom gesehen zu haben. Er sei mit einem Iren, namens Bill, nach Golden Gntly gegangen. Ich nahm die Spur auf und habe nicht nur ihn, fondern auch den sauberen Diterot ge troffen.' .H, propos Diterot,' unterbrach Hugo den Er zähler, „wissen Sie auch, daß Madame Tekcty spur los verschwunden ist?' „Was Sie sagen!' ^ „Sie ließ sich ganz prächtig zur Krankenwärterin an uud hat vorzügliche Dienste geleistet

. Sie werden stauuen, was die letzteren bringen!' Die beiden Freunde gingen aus dem Bureau des -vielbeschäftigten Arztes in dessen Privatzimmer, wo ein schmackhaftes Frühstück auf sie wartete. Dort fand Graf Höchstem zwei Schreiben vor. Das eine aus Deutschland zeigte die Handschrift seines Advokaten, Dr. Rust, das anderetrug den Stempel Viktoria. „Von meinem Vater', erklärte Hugo und machte ein eigenthümlich verschmitztes Gesicht. „Ihr Vater kann mir nur Gutes schreiben; ich öffne diesen Brief zuerst

, er wird mir Freude bringen!' „Vielleicht,' meinte Hugo. „Aber lesen Sie selbst!' Eberhardts Herz pochte heftig. Sollte irgend Jemand eine Ahnung von seinen Empfindungen für Eva haben?' Mit bebender Hand öffnete er deu Umschlag. „Bei uns im Busch will das Abschiednehmen nicht zu Ende gehen', schrieb der alte Sqnatter. „Die Mutter schwimmt schon wieder in Thränen; denn Eva soll uns verlassen, nach Europa gehen, die Welt sehen. Sie wisse», mein lieber Graf, ich habe mir vorgenommen, ein jedes meiner Kinder

wiedersehen, von der er schon für ewig Abschied genommen — ja, mehr noch, er sollte in ihrer Nähe weilen, wohnen mondelang, er sollte ihr Beschützer sein, ihr Führer, ihr Freund DaS Glück kam so unerwartet, daß er vergeblich nach Worten rang, um, ohne sich zu verrathen, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben. „So werden Sie gegen Ihren Willen gedrängt, die Heimath wiederzusehen, lieber Freund,' meinte Hugo lächelnd, „denn meine arme Schwester werden Sie doch nicht nngalanterweise allein reisen lassen.' Er sah

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Volksblatt
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Seite 14 von 16
Datum: 04.10.1879
Umfang: 16
gräflichen Geschlechtern des Landes verschwägert waren, aber der Hochmuth übernahm sie; sie lagen selbst mit dem Hochstifte in Fehde, in Folge dessen sie sogar auf zwei Jahre des Landes verwiesen und zu 600 M. B. (— 6300 fl. ö. W. in Silber) verfällt wurden. DaS geschah durch Urtheil des Landesfürsten Heinrich den 2. August 1316. (Sin. V, 106.) Hugo v. VelturnS und seine beiden Söhne Heinrich und Arnold, welche dieses Schicksal traf, überlebten diese Schmach nur mehr wenige Jahre, indem Heinrich

100 M. B. Guta starb um 1400. Zur Zeit der Blüthe dieses Geschlechtes in Mitte des 13. Jahrhunderts, da Bruno Bischof von Brixen, Egno Bischof von Trient und Albrecht Graf von Tirol gewesen, da Wilhelm III. und IV. v. VelturnS und deren Söhne Hugo I., Arnold II. und Ulrich I. lebten, besaß dieses außer dem Thurm von VelturnS und den damit verbundenen Höfen und Gütern, Stein auf dem Ritten mit ansehnlichen Maier- Höfen und Gütern sammt den halseigenen Leuten auf den selben Burgen

nannte sich der erste v. Trostburg, 1234. Von diesem kam es auf seine Söhne Hugo und Wilhelm, und von Hugo auf dessen Söhne Heinrich und Arnold. Herzog Meinhard kaufte von Hugo 1290 das Haus Trostburg um 70 M.B. und tauschte es gegen das Schloß VelturnS aus, endlich von Hugo das Urbar von 6 zum Burgfrieden von Trostburg gehörigen Höfen 1291; dann Vogtei und Geleitrecht von Trostburg, welches dem Stettenecker gehörte. (Arch. I., S- 367, Urkund. Reg. Nr. 233 n. 243.) Ein anderes Schloß erbaute

sich Hugo v. VelturnS und Randold v. Teis mit seinen Brüdern in den Jahren 1234 bis 1240 in VilnöS, Namens Vidrol (Sin. IV., 332), von welchem aber keine Spur mehr vorhanden ist. Endlich besaßen sie noch die Burg Reinegg in Sarn- thal. Hugo v. VelturnS erhielt durch seine zweite Gemahlin Elisabeth, Gräfin v. Eppan und Sarntein, 1263 dieselbe; er machte daselbst auch sein Testament und starb bald daraus 1273. Diese sowohl als die Güter in PenS waren Lehen von Brixen und da Hugo nur eine Tochter, Sofia

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 23.12.1922
Umfang: 8
Ä3. Dezember 1922 Tiroler Volksblatk Seite? teckcHen wohl große leere Häuser^. aber eine ver armende^ Bevölkerung.' Hußl gierte. weiter die Nachkommen der Grafen Tannenberg, die Enzen berg, „die ein festes Band mit Schwaz verbinde, das nicht allein das-Glück, sondern auch das Unglück ge schlungen.' . . ./ . Graf Hugo wollte sich nach Vollendung seiner Studien der Beamtenlaufbahn widmen. Infolge des. frühen Todes seines älteren Bruders Rudolf mußte er aber davon absehen, da ihm von der Fa milie

die Verwaltung der ausgedehnten Besitzunzen übei^ragen würde. Hier wiederum verlegte er sich in den ersten Jahren ganz besonders auf die Führung des zur selben Zeit noch ziemlich bedeutenden Kupfer bergbaues in Steinhaus im Ahrntal. Durch die große Wasserkatastrophe vom Jahre 1882, die der Familie Hunderttausende von Gulden kostete, erlitt das Bergwerk solche Schäden, daß der Betrieb bald ganz eingestellt wurde und sich Gras Hugo wieder mehr und mehr den landw. Betrieben zuwenden konnte. Außer den Gütern

, daß die ganze Oberleitung dieser ausgedehnten Verwal tung in der einen Hand des eben verstorbenen Gra» sen Hugo lag, wird man ermessen, welche Arbeits last und Sorge in den 50 Jahren über ihn dahin gingen. Dabei bewahrte Graf Hugo noch immer einen guten Humor und bis in den letzten Tagen seines Lebens eine beneidenswerte Gesundheit. Schreiber dieser Zeilen bewunderte den Herrn Gra fen oft ob seiner Ausdauer und Arbeitslust, wenn er sah, wie er bei Tag den vielen Angestellten, den Pächtern

um das gräfliche Palais herum ertappt haben, wie er mit einem Flor netze nach seinen Schmetterlingen Jagd machte. Graf Hugo war ein Tiroler durch und durch. Er liebte Tiroler Art und Tiroler Wesen, wie oft be klagte er das immer stärkere Umsichgreifen der all gemeinen Modernisierung und das Abhandenkom men des alten Geistes. Dabei soll etwa nicht gesagt sein, daß er einem gesunden Fortschritt abhold war. Im Gegenteil ist er jeder zeitgerechten Entwicklung ^vom Herzen zugetan gewesen. Das können die zahl

reichen Landbewohner bezeugen, denen er zu einem Postamt, zu einer Eisenbahnstation, zu einer Wasser leitung, zu einer elektrischen Anlage verhalf, sei es durch Rat oder werktätige Mithilfe. Mitunter schreckte er Wohl auch vor großen finanziellen Op fern nicht zurück, wenn es galt, einer Gemeinde eine Wohltat zu erweisen. - Graf Hugo war völlig durch ein Menschenalter im Tiroler Landeskulturrat. Im Jahre 1882 wurde er vom Tiroler Landesausschuß als Mitglied in den selben gewählt. Im April 1882 finden

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 16.01.1864
Umfang: 8
gesellte sich eine kalte geröstete Prairievenne und eine Wildpretpastete. Dann erweckte sie den jungen Mann. Hugo erhob sich, vollkommen erholt durch seinen ruhigen, gesunden Schlaf, und war nicht länger ei» schwacher, kranker Mann, sonders ein rüstiger junger Soldat, dessen Aufgabe eS schien, mit seinem tapfern und kräftigen Arm das schöne Mädchen, das sein rettender Engel geworden, zu beschützen. Nachdem er an dem köstlichen Mahle theilgenommen, das sie für ihn bereitet, schien alle seine Kraft

sie, „daß Ihnen dießwunderbar erscheint, und ncch vielmehr, wenn ich^ Ihnen sage , daß ich schon seit vier Zähren hier wohne und während dieser Zeit nur Indianerinnen und außer Ihnen zwei weiße Mäuner geiehen habe.' »Aber waS hat Sie veranlaßt,! so weit in die Wild nisse dieses Gebietes zu dringen?« fragte er. Sie zögerte einen Augenblick und dann antwortete sie in traurigem Tone: ! ? »Die Liebe, die ich für meinen unglücklichen Vater hege.«-,- ^ - Hugo fühlte, daß dieser Gegenstand ihr peinvoll war, und lenkte gewandt

Sie nicht die List. Treulosigkeit und die Grau» samkeit der Indianer? fragte Hugo. DaS junge Mädchen erzitterte, ihr Antlitz erbleichte sie sah sich fiirchtsam um. ehe sie erwiderte. „Bis zum letzen Monate habe ich leine Furcht ge kannt,' sagte sie, „denn wenn man den Indianer freundlich behandelt, so kann man sich mehr auf ihn verlassen, als auf unsere weißen Brüder. Jetzt jedoch lebe,ch in fortwährendem Schrecken. Mein Bater hat einen der jungen Häuptlinge beleidigt und die Fol gen

, um für den Winter gegen Mangel, an Fleisch geschützt zu sein. Ich fürchte, er hat sich einer schrecklichen Gefahr ausgesetzt.' „Und Sie wagten es, wissend, daß Ihre rothen Freun de feindlich gegen Sie gesinnt waren, hier allem zu bleiben? Ich wundere mich, daß Sie mir die Thüre öffneten. Konnte es nicht ein verkleideter Indianer sem?' fragte Hugo. „Ein Indianer konnte nicht so sprechen wie Sie, und wenn ich mich getäuscht hätte, so würden diese treuen Freunde sich bewährt haben,' und sie zeigte auf die Hunde

hin zugeben. Hugo dachte lange an sein sonderbares Abenteuer, und sich endlich ermattet fühlend legte er noch Holz auf 'das Feuer und legte sich auf die Büffelftlle. Seine Träume ^ waren zuerst wild und furchtbar^ dann aber fantastisch und schön. In jeder« der rasch wech selnden'Scenen seiner Traumbilder sah er die reizenden Züge Eleanor's, die mit flehender Liebe zu ihm auf blicke. Dann bedeckte eine dichte schwarze Wolke Ele anor's Form, als sie jedoch vorübergieng, schien es ihm, als läge

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 05.05.1876
Umfang: 12
, wenn auch die goldenen Armspangen mit den Schlangenköpfen in Brillanten darauf schließen ließen, daß die Trägerin derselben noch nicht mit der Außenwelt abgeschlossen hatte. «Liede Olympia, dieß ist mein bester Freund, der Graf Hugo Schomburgk,' lautete die Vorstellung von Seiten der Comtessa. Errölhend verbeugte sich das junge Mädchen und reichte dem Gaste die Hand. Während sie dieselbe aber ausstreckte, öffnete sich eines der Armbänder und fiel klirrend zu Boden. Olympia hatte ihm die Linke gereicht, und als Graf

Hugo das Bracelet aufgehoben und um die Erlaubniß bat. ihr dasselbe wieder anlegen zu dürfen, scch er auf dem Handgelenk deutlich eine erhabene weiße Narbe in der Form eines Kreuzes. — Mit verbindlichem Lächeln dankte sie ihm. „Wie sonderbar,' sagte sie, den Grafen anblickend, „daß dies Armband gerade aufspringt, während ich meinem — ich wollte sagen, dem Freunde meiner wawa oarissiwa die Hand zum Willkommen bot!' — Schomburgk verstand sie nur zu gut — schon der Blick, mit welchem sie ihre Worte

Seele hing! Füc ihn gab es auf der Welt nur eine Liebe — und diese gehörte Olympia, deren Sclave er war. Die Nacht war weit vorgerückt, als Graf Hugo sich zum Fortgehen anschickte. So schwer es ihm ward, sich von ihr zu trennen, in deren Nähe er machtlos geworden, einmal mußte es geschieden sein. „Lasset uns, ehe Ihr geht, noch einmal auf das freudige Wiedersehen mit meiner Mutter anstoßen, Signor,' sagte Olympia, indem sie zur Etagere schritt, um die Gläser zu füllen. — Hugo wandte kein Auge

Minuten darauf sank sie bewußtlos auf das Sopha zurück. „Unglückselige!' rief Hugo entsetzt, „was hast Du gethan?' „ES ist nur ein Schlaftrunk gewesen, Signor,' entgegnete das Mädchen; „fünf Stunden wird sie in dieser Betäubung bleiben. Jetzt hört mich an und befolgt meinen Befehl, denn aus Liebe zu Euch mußte ich so handeln, selbst wenn das Herz dieser Frau darüber brechen sollte. Ja, ich bin ihre Tochter, — Baptista hinterging sie, als er ihr schrieb, ich sei todt — er wollte mich für sich behalten

, den er in der Abschiedsstunde trank, vergistet war. In diesem Augenblick liegt der blutgierige Tiger starr und kalt auf der Bahre und mein Vater ist gerächt. Aber ich bin dadurch noch nicht außerhalb seiner Gewalt. Hugo, ich kam hieher, um Dich zu gewinnen — ich kann ohne Dich nicht sein, jeder Pulsschlag meines Herzens zieht mich zu Dir — komm mit mir, laß uns dies Land meiner Schmach verlassen — schaffe meiner Seele Frieden und sei glücklich in meinen Armen! Komm'!' Sie streckte ihre weiße Hand aus und zog

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.08.1873
Umfang: 4
, seine an und für sich doch sehr wohlfeile Demonstration zu einem großen politischen Koup aufzubauschen, nament lich so lange, als es nicht dargethan ist, daß er in der That gesetzlich verpflichtet war, die von ihm ge- heischte Intervention zu leisten. Zur Beurtheilung dieses letzteren Momentes fehlt unS, wir wir gestehen müssen, vorerst die Kenntniß der bestehenden Normen. Doch glauben wir nicht, daß eS zur Publication einer Verordnung, die im ReichSgefetzblatte enthalten ist, hoffentlich zum Ziele führen wird,' erwiederte Hugo

. „Ich bin noch ganz verwirrt und kann kaum meine eigenen Gedanken klar fasten. Frage mich jetzt nicht weiter, später sollst Du Alles wissen.' Er legte seinen Kopf zurück ins Kissen und schloß seine Augen, indem er tief seufzte. Martin betrachtete ihn mit ängstlicher Miene und setzte sich in einiger Entfernung nieder, um seinen Herrn nicht zu stören. Aber nicht lange bewahrte er die Ruhe; er unterbrach die herrschende Stille, in dem er sagte: .Ich fürchte, Sie haben sich heute zu sehr ange strengt, Mr. Hugo

, denn Sie sehen wahrhaft elend aus.' „Meine Ermattung ist nicht die des Körpers,' versetzte Hugo, sondern die des Geistes. Es ist gut, daß wir hierher gegangen sind. Meine Vergangen heit war ruhig und ohne Bedeutung; mein wirkliches Leben beginnt vom heutigen Tage an. Vielleicht werde ich Dir hente Abend noch die ganze Begeben heit erzählen uud für die Aufgabe, die ich mir gestellt habe. Deine Freundschaft und Hilfe in An« spruch nehmen.' „Sie wissen, daß Sie sich auf mich verlassen

können, daß ich für Sie sterben würde, wenn eS sein müßte.' „Ich vertraue Dir vor allen Andern, Martin, mein gut-r, treuherziger Freund,' versicherte Hugo. „Und wenn ich jemals Glück und Wohlstand erlan. gen sollte, dann sollst Du r» mit mir theilen.' auch noch der Vermittelung des geistlichen Oberhirten bedurft hätte.' ES geht das Gerücht um. Graf Andrassy hätte die Fusion der beiden Linien des Bourbonischen Hau ses unterstützt. Wenn das wahr wäre, würde die li berale Partei dem Ministerpräsidenten kaum dafür danken

demonstrative Neigung der Elfässer zeigen möchten, französisch zu sprechen. Auch die gesammte Pariser Presse findet in den Martin stand auf, ergriff die Hand Hugo'S und drückte sie herzlich. „Und nun,' sagte Hugo nach einer Pause, „be stelle daS Abmdbrod. Ich möchte gern den Wirth sprechen, denn ich habe noch einige Fragen an idn zu richten.' Martin eilte, die Glocke in Bewegung zu setzen, welche Aufforderung sofort durch das Erscheinen des Wirthes selbst beantwortet wurde, der, wie gewöhn lich. munter

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.11.1873
Umfang: 4
internationale Verlegenheiten bereitet würden und daß Pater Beckx zuletzt doch gezwungen würde, seinen Wanderstab weiterzusetzen. Doch diese Eventualitäten find noch nicht in unmittelbare Nähe gerückt; sie werden erst dann in» Auge zu fassen sein, wenn die französischen Re- Das vergrabene Testament. Erzählung frei nach dem Englischen bearbeitet o-u Ed. Wagner. (Fortsetzung.) »So seid Ihr noch unempfindlich für alle» Bitten?' fragte Hugo nach einer Weile. »Gerade noch so, wie vorher!' „Vermuthlich bezahlt

Euch LordzLeonhard sehr gut dafür, daß Ihr mich au» der Welt schafft,' versetzte Hugo mit Bitterkeit, „ich will Euch jedoch ebensogut bezahlen, wettn Ihr mir da» Leben schenkt. WaS verlangt Ihr für meine Freiheit?' Der alte Hawkers schien zu überlegen. ES fiel ihm ein, daß er seine Macht gegm Lord jLeonhard noch verstärken könnte, wenn er im Besitz der Ge schichte de» jungen Manne» wäre und er entschloß sich daher, diesen auszuforschen. »Laßt 'mal hören', erwiederte er nach einer Pause. „Lord Leonhard gibt

mir tausend Pfund, wovon ich bereits hundert Pfund als Handgeld erhalten habe. Eine solche Summe habt Ihr gewiß nicht?' „Nein', antwortete Hugo, „aber ich kaun sie be kommen. Ich will Euch zwölfhuudert Pfund geben, wenn Ihr mich in Freiheit setzt. Mein Wort dar» auf.' »Wer wird Euch diese Summe geben? Ihr müßt reiche Freunde haben!' Hugo beherrschte seine Ungeduld. „Wenn Ihr mich an« Land setzt,' sagte er, „und mich nach Glensan begleitet, so sollt Ihr die Summe haben, die ich versprochen, oder deren

Werth in Kost barkeiten, oder auch einen Wechsel.' „Und wer in Glensan kann eine solche Summe auSzahleu? Und wenn e« jemand könnte, würde er eS auch thun?' „Gewiß, die Summe wird ausgezahlt werden,' er» wiederte Hugo mit dem Ernst eines Manne», der um sein Leben handelt. „Miß Deane zu Glensan ist Lady Gertrud Evremond, Witwe des Lords Paget Evremond, des älteren Bruders von Lord Leonhard. Sie ist meine Mutter und wird die Summe zahlen, die ich Euch versprochen.' Rosamunde erstaunte. Hugo Miß Deane

; deshalb habt Ihr auch wohl noch keine Lust zum Sterben. Ihr werdet mich aber entschuldigen, daß ich zu Dem halte, der mich am sichersten bezahlt.' Hugo feufzte, als er sah, daß der Mörder nur mit seium Hoffnungen gespielt und vielleicht nie die Ab» ficht gehabt hatte, sie zu erfüllen. Sie segelten noch eine Strecke weiter, bis da» Ufer ihren Blicken entschwunden war und um sie her uur da» weite, wilde Meer lag; dann sprach der alte HawkerS wieder: „Da ist noch ein Ding mehr. Lord Leonhard sagte

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 11.02.1902
Umfang: 8
, und hatten mit ihr gemeinschaftlich cmige Stunden des Weges zurückgelegt. Allein auf dcn Rath ihrer Führer kamen die Freunde der Auf forderung, gemeinschaftliches Nachtquartier zu machen, nicht nach, sondern ritten noch einige Stunden nach Sonnenuntergang weiter. „Sind Bnfchraeger auf Urlaub bei,' sagte Koiko, einer der Schwarzen, «Lumpen können Pferdestehlen nicht lassen.- Eberhardt wäre gern bei der Karawane ge blieben, um die Lebcuscigeiithiimllchkeiten dieser Leute kennen zu lernen. Allein Hugo, mit dcn Fehlern der Leute

ergreifen. Eberhardt hatte diese Worte in erhobenem Ton gesprochen, so daß die Wilden annehmen mußten, er zanke sich mit seinem Begleiter. Mit gellendem Geschrei umringte ihn die schwc^ Jugend, und ehe er^sichA. versah, hatte ein., dcr M/gen ihm einen NevolvKÄts der Satteltasche gestohlen und lies damit in den Busch hinein. „Da haben Sie die Antwort auf die Vertheidigung dieser Diebesbrnt,' lachte Hugo. „Sind diese schwarzen Hallunkeu in der Nähe, so ist man nicht sicher

von sich geschleudert, lief schreiend in den Busch hinein, und lange noch erscholl sein Geheul, als die 3!eisenden den Eingeborenen den Nucken gewandt hatten und am Ufer des Murray ihre» Weg verfolgten. Eberhardt hatte die Waffe mißmnthia in den Halfter zurückgesteckt und ritt dem vorauseilenden Police man nach. Ir't'ina' /Südtiro'«!' ?>1 Lachend folgte ihm Hugo Werner. ^ „Ja, es ist eine undankbare Brüt, Sie werden sie noch kennen lernen. Für uns Eingeborene sind sie der Begriff aller Treulosigkeit

Grau der Landschaft abstachen. Bon dem ebenen, mäßig sandigen Boden begünstigt, von dichtem Buschwerk nicht mehr ein geengt, konuten die Pferde kräftiger ausgreifen. Eine weite Strecke der Ebene wurde im schnellsten Trabe zurückgelegt, indeß die beiden Schwarzen in kurzem Galopp folgten. Als der Sonnenball versank, sahen die Reisenden eine Rauchsäule kerzengerade znm Himmel ansslcige:!, welche von einem Fener hinter den nächsten, mit Salzgras bewachsenen Hügeln herrührte. Hugo hielt sein Roß

von dem Blockhause unseres Stockkeepers aus, und ich habe die schwarzen Poueemen hingeschickt zu sehen, ob der Alte selbst auf der Station ist oder i»ir sein Knecht. In letzterem Falle ziehe ich vor, die ganze Nacht zu reiten, um mit Sonnenaufgang auf der Station selbst anzulangen. Ist aber Walton bei seiner Heerde, so bleiben wir die Nacht bei ihm und reiten mit Tagesanbruch nach Christwalde.' „Wird der Stockkeepcr eingerichtet sein, uns ein Obdach zu bieten?' fragte Eberhardt. Als Antwort lachte Hugo hell

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Meraner Zeitung
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Seite 15 von 20
Datum: 20.08.1905
Umfang: 20
, k. k. Oberleutn. m. G., Wie» Jos. Kölbl m. Fam. München I. Zelger, Uutersuchungs-Richter, Feldkirch Frau Jda Mumelter, Bozen Auguste Schiebler, Lehrerin, Linz Anna Wwe. Marinell, Bozen Dr. Ällois Cipoi, Professor, Klagenfurt Ernest Griwnaky, Professor. Brünn Marie Spöttl. Meran Hugo Rvpprecht. Mannheim Jos- Weihser, Pfarrer, Passau Max Soldenwogner, Benefiztat, Freiberg Mich. Paulitsch, Gen.-Sekr., Kiagensurt Adolf Lüngen, Düsseldorf Karl von Praitenau m. G,. k. k. Notar, Kötschach Anton Grauner

, k. k. Bezirksrichter, Greifen- burg Kurt Müller, Apoth., Dresden Anna Muschka, k. k, Jnsp.-G., Wie» Albin Iiral, Mediziner, Wien Hugo Heckmann, Beamter. Bonn Dr. Hugo Hasebeck, Beamter, ^riinn Ed. Ferd. Langer, Konzipist, Wien Heinrich Zinkand m. G. u. S., Kaufmann, Frankfurt a. M. Marie Kalnpek m. T., Laudesgerichtsrats- Wwe, Wien Dr. Alex. Watznlik m. Ä.. Adv., Stainz C Ecermann m. G-, Amtsger.-Rat, Straßburg Frail Math. v. Urban m. 2 T., Adv -Wwe., Prag M. II- Dr. Karl Lippert, Prag Adolf Leyi m. G.. Kfm

., Alzei Amalia Barbara. Priv, Lehrerin, Wien Dr. med. Otto Trinks m. G., Aussig Dr. Bettesghani, Eelle, Hannover Dr. med. Rud. Schmidt, Eelle Herni. Klauder m. G-. Inspektor, Wien Otto Lessous. Dekorateur, Berlin Peiser m. Fam., Wien Richard Ztmermann, Hoshutmacher, Pots- I. Trenkwaider. Probst. Bozen W. Bötz, Fabr.-Dir, Mannheim Albert Battistt m. G-, Bozen Peter Steger. Bozen Viktor Felchtiuger, Budapest Hugo Groß. Leipzig Moritz Weinstabl, Porsnig E. Beschnidt. Prof.. BreSlau Rich. Losbrecht

R. Pauschuder, Ingenieur, Innsbruck Dr. med. Otto Prinks m. Fr. Jda. Aussig Hugo Riedel, Rechnungsrat m.G., Friedenau- Berttir Dr. Franz Mausy, Arzt m. G., Baden b. Wien Max Kühnel, Kfm., Burgk d. Dresden Paul Schaßer, Kfm., Dresden Georg Schubert. Fabriksbes., Potschappel b. Dresden Alexander Freund, Bauunternehmer m. G. u. 5 Kinder, Budapest Lina Filipowsky, FabrWbes. m. T. Jda. Atzgersdorf b. Wie» Dr. Bela Reinitz, Frauenarzt m. S, Wien Eduard Keith, Wien Fanny Skarda, Private m. S., Wie» Dr. Josef

Schnltz, ^üinctien Fran Pauline Matschelg, Priv., Klagensurt Frau Marie Dncker, Klavierlehrerin, Klagen surt Tr. K. Prodinger. Schrissteller, Graz Ferdinand Schild, Wien Dr. Robert Perien, Arzt, Wie» Dr. Alb. Sael. Advokat m. G., Wien Ernest Gamschoger, Frankfurt a. Äi. Franz n. Josef Gfrörer, Berlin Florian Böll, Choiffeur, Wien Viktor Singer, Oberkommissär, Wien Alb. Diamentidi, Ingenieur, Friedlaud Frau Hosrat Rigler m. T. Gisella, Graz Hugo Beckman», Bonn a. Rhein Alois ». Franz Rentier, Wien

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 07.10.1934
Umfang: 8
und sein beseeltes Lächeln zu formen. Hugo, der Deutsche und Weltwanderer, klopfte an. Er kam von der Maklerfirma Jakob Zelin, wo er Briefe in fremden Sprachen nach allen Erd teilen schrieb. Er sagte: „Rubenstein aus Paris ist da und kaust Ware ein. Er interessiert sich für die blauen Steine. Ich soll sie mitbringen.'. Lardyck richtete sich hoch auf. Mit strahlendem Blick beide Hände auf, die Schultern des Dentfchen legend, sprach er feierlich: „Ich verkaufe sie nicht »lehr, lieber Freund. Zeli» wird das einfach

nicht verstehen: aber Sie werden gleich verstehen. Kommen Sie, setze» Sie sich!' U»d er breitete sein tiefstes Glück vor Hugo aus; auch die blauen Steine natürlich. Darüber kam Rika herein. Lardyck, wohl zwan zig Jahre älter als sie, ging jünglinghaft auf sie zu. Er stellte Hugo vor. Das vermirrte Rika; sie war plötzlich wie benommen. Gerade kamen ein paar Kunden und lenkten Lardyck ab. Rika setzte sich mit Hugo an einen der Fenstertische. Vor ihnen lagen die glitzernden blauen Steine. Rika beugte

sich über sie und verharrte so eine Weile, als schaue sie in einen Märchensee voller Wundergebilde. Anch Hugo betrachtete das auserlesene Brillantenpaar, bewunderte die makellose Klarheit und das Feuer der durchsichtigen Krone. Die Külasfe glich einem bodenlofen Zauberspiegel aus blinkendem Silber und Gold. Kristallhaste Lichtreslexe trieben ein phantastisches Ncichlausspiel, wechselten sringend den Ton, sprühten an anderen Stellen in wieder ver änderten Nuancen auf und znckten an der Nundiste flammend zurück. „Einfach

prachtvoll!' rief Hugo. „Gleiche» sie nicht einem geistessprühenden Regentenpaar, das gibt und gibt, schatten- und selbstlos zur Freude der anderen? Offen der Erlenchtnng und schenkend der Finsternis.' Rika sah ihn an-, ihre Blicke ruhten einen Puls- schlag lang ineinander aus, selbstverloren- Mit einem Mal blickte das Mädchen jäb nach Lardyck um und zuckte wie jemand, der vor einem Blitz strahl erschauert. Doch jener senkte sofort den Blick und siebte weiter Edelsteine.- An einem Abend erwartete er Rika

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.06.1940
Umfang: 6
: „Maria, eine Zuflucht der Sünder und Trösterin der Betrübten' Hierauf folgt ein kurz gefaßter Auszug der Handlung: „Hugo, ein Herzog (oder wie andere wollen) ein Markgraf zu Florentz aus dem Ottonischen Geblüt ent sprossen, wurde von seiner Frau Mutter Vivilla, einer heiligmäßiZen- Matron gantz gottseelig auferzogen und folgte noch ganz jung seinem Vater Hubertus in der Regierung nach. Dieweillen er aber seine Freyheit und fürstlichen Ge walt mißbrauchte, liebe er sich von seinen bösen Anmuthungen

des Lebens er- mohnete. aber nichts ausrichtete. Gienge demnach aus Verdruß von dem Einsiedler hinweg, und geriete bald darauf zu einer Lerghöhle, in welcher, der T«uffel in Ge stalt der Schmidkneà.die Menschliche Beinxr- aus einem Amboß schmiedeten», mit Vermelden, daß sie mit Freuden aus einen gewissen gottlosen Fürsten Hugo warten. Diesem entsetzliche Spectacul hat in i ime einen so Heylsamen Schrecken er- wöckt. daß er ganz verändert sich nachher Haus begeben, eine öffentliche Büß ge- würket

und die Hof Herren ver lieren auf der Jagd ihren Hertzog Hu^o.' Anderter Auftritt „Mit welchem Eugenius der Einsiedle:' durch ^eyhüllf eines Hofherrn Rosse- tinus Gelegenheit sucht, reden zu können' Dritter Auftritt «So er auch nach Wunsch erhaltet, dem ihm ein Engel in Gestalt eines Hirtens den Hugo zuweist.' Vierdler Austritt „Da indessen die Hof-Leuth aus Mittel gedenken, ihren Herrn zu finden.' Fiinffter Auftritt »Hingegen der Courtisan des die Melancoley zu vertreiben, Jagd geht.' „Eugenius

aber, der Einsiedler Hugo vergebens zuspricht.' Siebenter Auftritt „und die Jäger den Herzog schon tcot zu sein glauben.' Herzogs auf die dem Achter Auftritt „Inzwischen einer aus der Jäger- Puvfch die entlassene Jagdhund bedauert und nachfraget.' Neunter Austritt „Darauf Hugo unvermutet zu einer Berghöhle konnnet, erstaunliche Dinge sieht.' Zehenter Austritt „Von seinen Hof-Leuten angetroffen/' Eilfter Auftritt „Und in ein gantz anderen Menschen verändert wird,' Beschtub Der Genius der inariauischen Liebe

er mahnet alle und jede zum Vertrauen auf die Hilff Maria. Nun folgen noch die im Stück vorkom menden Personen und die Namen der Darstellenden, welche sämmtliche männ liche. Geschlechtes u. wahrscheinlich Schü ler des Gymnasiums waren. Actores — Rhetores Hugo, Hertzog. JUustrissiinus D. Ferdi- nandus Thomas Benedictus de Maming. Eugenius. Einsiedler, Praenob. Carolus Francescus Grustner. Ein Egel in Gestalt eines Hirten, Johannes Luz. Rossetiuus, Hofherr, Nov. Franc. Felix Steinbergor. Venerinus

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 21.10.1873
Umfang: 8
bitter, „Sie spot ten meiner, Prinz!' (Fortsetzung.) Und doch, hätte Hugo nur etwas schärfer die Hecke, welche sich an der Straße hinzog, durchschaut, er würde HawkerS bemerkt haben, wie er am Zaune hinkroch und in einiger Entfernung seinen hier ange bundenen Pony lös'te. Er hatte bei der eben statt- gefundenen Besprechung gelauscht und war, erfreut über das für ihn so günstige Resultat dieser Bera thung, jetzt im Begriff, seinem Opfer vorauSzureilen und es an geeeignter Stelle zu überfallen

. „Nun sind mir d-e übrigen neunhundert Pfund ebenso sicher, als hätte ich sie schon in der Tasche,' murmelte er, „und noch manches Tausend dazu, My- lud Leonhard. Der alte Name Berwick kann nicht vor Schimpf und Schande bewahrt bleiben, ohne daß genügend derartige Pflaster auf meinen Mund ge drückt werden.' Innerlich lachend bestieg er seinen Pony und ritt die Straße hinab. Unterdessen war die Besprechung zwischen Sir Archy, Hugo und dem Farmer beendigt, und hatten die kleinen Trupps sich in den angegebenen Richtun gen

in Bewegung gesetzt. „Ich halte diesen Weg für den überflüssigsten, Mr. Hugo,' sagte Martin, als sie allein waren. „Wenn Martin wucs, während >?« nun oaymicuu.c.,, scharfen Blick auf feinen Herrn und fragte besorgt: „Sie sehen etwas blaß aus. Mr. Hugo, ist es die Sorge nm die jun^e Dame, oder ist elwaS auf Glen- san passirt?' „Dort ist Alles in Ordnung', rief Hugo, in d.ffen Gesicht eins momentane Räthe aufstieg. „Ich habe eine Mutter gefunden, Martin, und bei ihr die Liebe

nach welcher ich mich mein Lebenlanz gesehnt habe. Auch einen Namen'habe ich gefunden; nur bleibt mir das Recht darauf noch zu beweisen übrig. ES ist Alles so, wie ich vermuthet hake. Ich bin der Sohn LordPaget Evremond und dessen Frau Aertrud. vor mals Miß D-ane.' „Gott s.i Dank!' stieß Martin inbrünstig her aus. „Nur ist noch die Heiroth zu beweisen,' fuhr Hugo fort. „Der Geistliche — ein Mr. Camp — verließ seine Gemeinde in Deutschland bald nach der Heirath meiner Eltern. Man sagt, daß er jetzt in England sei. Ich werde daher

zwar diese Hei- 5e. sie beweisen zu können,' setzte :S entschlossen hinzu, behülstch sein. Mr Hugo.' oe» haft. Verlassen Sie mich nicht wieder so lange, denn Niemand kann wissen, was Ihnen jetzt zustoßen kann, da Lord Leonhard Ihr Feind ist — und daS ist er.' Gegenwärtig ist er im Wirthshause zu CorburnSpath, Ich habe schon im mer gefürchtet, daß er etivas BöieS gegen sie im Schilde führt, denn warum sollte er sich in dieser Jahreszeit hier aufhalten?' „Ja. er hat Böses gegen mich im Sinne.' erwie derte Hugo

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 21.11.1922
Umfang: 8
...... . 66 50 „ >00 ungarische Kronen ..... . . —95 „ 100 österr. Kronen ........ -- 032 „ eiUSiwsle»! Osr bsstbsksnnts —^ ^ in Ousi^- uncl inj k'spisr- unc! Lurssugrtiksl-OssekZtt leleplionM VOLSN Wüierpisk. Geheimniffe einer Menagerie. ^ ^ ^ ^ ^ ^ - i. - - I. Hugo Stop — an Bill Morton. Lieber Bill! Nie werde ich jener schönen Zeiten vergessen, wo ich in Ihrer Menagerie als Tiger an gestellt war. Es war mein Fehler, daß sich unsere Wege getrennt haben; ich war jung und leichtsinnig und schätzte Ihre, väterlichen

. Ist nicht in Ihrer Menagerie zufällig die Stelle des Tigers frei? Ich An glücklich, wenn ich selbe bekommen könnte. Deute brülle ich schon vollkommen einwandfrei und h^be mir auch die unangenehmen Nebengeräusche abgewöhnt. Ihrer freundlichen Nachricht entgegen- »ehend, bin ich Ihr stets ergebener . I. Hugo Stop, ^eneralmazor a. D. der Nikaraguaer Armee. II. , Bill Morton — an I. Hugo Stop. .lieber Jeremias Hugo! Ich war über Ihren sehr erfreut. Besser spät den richtigen Weg einschlagen als nie. Die Glücksgöttin

! - Ich nehme Ihre Bedingungen an und reise Ende I dieser Woche zu Ihnen. Ms Flußpferd empfehle ich meinen Freund Tom Richards, der es gern über nehmen würde, wenn Sie geneigt wären, in seinen Bottich statt Wasser Rum zu geben. Benötigen Sie kein Kamel? Ich wüßte eines. Schreiben Sie so fort. I. Hugo Stop. ^ ^ IV.^ Lieber Jeremias Hugo! Ich bedauere, auf den Rum kann ich nicht ein gehen. Ich will ein Flußpferd engagieren und kein Rum-Pferd. Zuckerwasser oder Limonade gebe ich gerii

kann ich nicht brauchen. Nichtsdesto weniger schicken Sie mir aber Ihren Onkel, und zwar dringendst. Ich weiß für ihn einen ziemlich guten Posten. Bill. ' VII. ^ Der Onkel — an I. Hugo Stop. Mein lieber Mer! . - Jni Sinne unseres Übereinkommens suchte ich Bill Morton auf. Ich zog mein Sonntagsgewand an, bloß die Schuhe hatte ich verkauft, um mich ra sieren lassen zu können und um meinen seit andere halb Jahren gepflegten riesigen Bart kos zu werden. Dies war mein Verderben. Als mich Bill erblickte, winkte er traurig

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 18.09.1892
Umfang: 12
sich eine tüchtige Portion vor und dann noch eine und wieder eine, und die Eltern sahen mit Ent zücken, wie herrlich ihm das LieblingSgericht mundete. Die Verwandten, die Hugo am Bahnhose empsangen, hatten sich beeilt, ihn gleich für die folgenden Tage einzu laden, und da er nur immer zu einer Familie gehen konnte, bestimmte man die Reihenfolge nach dem Alter der Haus frau. So speiste denn Hugo am nächsten Tage bei Pastors und war nicht wenig überrascht, als nach einer Reihe aus erlesener Gerichte

wieder eine Mohntorte aufgetragen wurde. Das erwartungsvolle schelmische Lächeln der greisen Haus frau und die verstängnißinnigen Blicke der eingeladenen Ver wandten belehrten Hugo, daß man in der ganzen Familie von seiner Leidenschaft für Mohntorte Kenntniß hatte, und er hielt sich sür verpflichtet, durch tüchtiges EinHauen in die süße Speise seinen Dank für die erwiesene Aufmerksamkeit auszudrücken. Ganz leicht wurde ihm dies heute nicht, da er gestern bei den Eltern in der That ein wenig zu viel des Guten gethan

verwandtschaftlicher Aufmerksamkeit sich jetzt schon wirklich elend fühlte und nur mit äußerster Selbstüberwindung zwei Portionen von dem Gericht nehmen und hinabwürgen konnte. Und das Schlimmste war, daß Hugo jetzt genau wußt«, es werde ihm nicht nur morgen bei Baumeisters, sondern bei allen Verwandten so ergehen, ohne daß er der offenbar gut gemeinten Aufmerk samkeit gegenüber den Muth zur Ablehnung finden konnte. Wie ein Opferlamm ging er am folgenden Tage zu Bau meisters und bewältigte mit innerem Schauder

seine rücksichtsvolle Freundlichkeit ihm auf erlegte, und sie beschloß, ihm auf alle Fälle Erlösung zu verschaffen. Alle ihre Versuche, die Tanten zu einer Verzicht leistung auf die fürchterliche Mohntorte zu bewegen, waren fruchtlos geblieben, keine wollte den andern an Ausmersamkelt nachstehen und das Lieblingsgericht fehlen lassen; — so mußte also ein anderer Weg gesucht werden, dasselbe vom Tische zu verbannen, und nicht lange währte es, so hatte ihr kluges Köpfchen diesen Weg gesunden. Hugo

etwas mit Marianne, das. die Verwandten veranlaßte, nähere Mittheilungen über sie zu vermeiden. Aber gerade darum ließ ihm die Sache keine Ruhe, er wollte doch wenigstens ihren Aufenthalt wissen und auf welche Art sie sich die Familie entfremdet hatte, und so beschloß er, bei. dem nächsten Diner vom Onkel KrelsphysikuS, dem Gastgeber, etwas Genaueres zu erfragen. Düs Mittagsmahl verlies im wesentlichen wie die andern, man war beim fünften Gange, und noch halte Hugo keine Gelegenheit gefunden, mit dem Onkel

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 05.09.1873
Umfang: 10
lg/ wie die übrige« ' die Minist/KönigthumS wählen us den Anhci/pfung der Radicalm it diesen zu/ab. Noch mehr aber, schlug er Aie Versammlung werde die Losljmflösung erklären, sobald »digltit/ n, als fein Herr den Hut als ob etwas passiren von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Hugo lächelte, aber etwas ängstlich, denn er fing an zu fürchten, daß seine Mutter durch ihre Abge» schlossenheit mürrisch und rauh geworden sein möchte, daß er sie als eine kränkelnde Einsiedlerin finden. A würde, deren Herz für jede sanftere

Regung, für jedeM^ zartere mütterliche Gefühl unempfänglich fein würidieM War es möglich, daß die lustige kleine Gertrögoem Deane, wie er sie hatte schildern hören, unter ZfMStS mächtigen Einfluß des ihr augethaneuen Unn in ein hartes, rauhes Weib umgewandelt^ wl- ward? ' „Ich erinnere nicht, Miß Deane jemals gef-' haben,' sagte Hugo. „Wenn Sie so freund^ wollen, mir ein Pferd zu bestellen, will ich nA,H san hiuüberreiten.' tör- „Wenn Sie nur dorthin wollen, um ejrer- von der Dame zu erlangen

, können Sie sich) .^r ersparen,' sagte die Wirthin lächelnd; ,.ab.'ZA vielleicht ein Freund von ihr sind, will ich ^ artiges gesagt haben.' ,^hann Sie klingelte und gab dem eintretender«, am Befehl, ein Pferd zu satteln. Hd^dort ö. Mo »Es ist kein angenehmes Wetter zu 'A'5^ Kische U> Ritt', bemerkte Hugo nach der Thür Regen scheint anhalten zu wollen.' jsclbe^a schönen? j.arttr-' Kroß -mattete'^ bimme?/w?'A I Ä suche me'i'ue Mutter und Ahßer? »Es ist Alles gut, Martin ' ?i,k . - /wiederte Hugo, „aber macheDir deshalb

kein^ » hoffe ste ^ meiuen Befürchtungen,' sagte «Ich hH jener verdächtige Lord, welcher Sie Martin;.^n Bär' zu Wilchester besuchte und dem„ B^drr bei Ihnen bestellen wollte, mir fa-. / ^ hier!' rief Hugo erstaunt. sah ihn hier vorbeireiten, als Sie ia der llbe waren.' S Gesicht wurde plötzlich ebenso ernst, wie dock - l /seines Dieners schon war. ^ '«»r in dem Regen ^Er ist nach Glensan gegangen, ich bin fest davor» . W-« «» ir HI-r, u»d will -r »°» „Skh>. ich mich am Ende dock 5 5 möglich, daß 'warte

meine Rückkehr °'»ck?5 Einbruch der Nacht wieder hier sA> ° °°' ler»^ stMV Eich »Sie werden aber ^ die schriftliche« Mssaaen ^ '''ö 'hm auf der Stelle folgen, tz, ^ vorletzte Nacht aemackt ? ? Mutte/ Aber, Mr. Hugo-' wohl i Me. Ick m,.s « ^ 5'' und die kleii/ ,^e «°ter den Rock st-F (Geol reife. , ThalerV^^ ^ ^ ^ die Reisetasche und nahm den ^ welch- er Hugo gbe-eyte »»- ^ wasserdichten Ueb-rock,' l°gte '^kl' möchte wie ^kege» meiue denn er steht diifem so merk- / cht recht, baß Sie allein gehen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.10.1891
Umfang: 4
»tH»r». «»> verdo!»».» Und während ste so kniete, überkam sie plötzlich da» Gefühl eines unsagbar beseligende» Friedens. Ihre Thränen flössen langsamer, das Haupt sank immer tiefer und tiefer herab, bis sie endlich hier, an der Ruhestätte der Toten, des Elends der Le benden vergaß und in einer tiefen Lethargie in sich zusammenbrach auf dem Grabhügel wie selbst eineiTote. > . , Eine Stunde später gelang es Max Farqnhar's und Hugo Syree'L eifrigen Nachforschungen. Kunde zu erholte» über Melanie Gerald

; der Polizist, welcher bei c.er Acazieu-Villa die Nachtwache gehalten, ^theilte ihne» bereitwillig Auskunft über das wenige, was er wußte. „Und wohin kann sie sich gewendet haben?' fragte Hugo Syree angstvoll, während Max Far qnhar's Herz solche Todesangst erfüllte, daß er sich unfähig fühlte, auch nur ei» Wort hervorzubringen. .Ich habe sie »ach jener Richtung hin fortgehen sehen,' sprach der Polizist, hinüberweisend nach der Seite, welche aus dem Hänsermeer hinausführte auf Vororte, wo die FriedhSfe

sich befanden. „Ich glaube indeß kaum, daß sie selbst wußte, wohin ste gehe, denn ste sah wie eine Irre ans uud ich wäre ihr gern nachgegangen, um mich zu überzeugen, daß sie sich kein Leid zufüge, wenn mich meine Pflicht hier licht gefesselt hätte.' —„Wohin kann sie gegangen sein- da ste sich nicht zn mir begab und die Acazicu-Ltlla ihr kein Ob» dach bots' flüsterte Hugo Syree vor sich hin. .Ich tadle mich jetzt selbst, weil ich den Grevilles geholfen habe. daS weite zn suchen, aber sie hatten es eilig

, als daß sie jetzt in der Verfassung wäre, vor Gottes Richterstuhl zu treten!' Der junge Man» sprach mit warmer Ueberzeugung und Max Farquhar fühlte wie ihm diese schwerste Sorge von der Seele wich. Dieser Mann kannte die irrende uud liebebedürftige Natur des Mädchens, welchem seiue ganze Liebe gehörte, in ihre» Tiefe»; er verstand sie, während für Max die wirtliche Melanie stets ein versiegeltes Buch gewesen war. .Giebt es keine» Platz, an dem sie Obdach ge> sucht haben könnte?' fragte er i» maßloser Angst. Hugo schüttelte

den Kopf; er wußte besser als irgend jemand, wie bewacht und einsam Melanie Gerald in der Acazien-Billa gel,bt hatte und wie sie freuadlos und schutzlos gewesen war ihr Leben lang. War sie entflohen, wirklich entflohen, so war sie, und wenn sie. sich auch selbst nicht den Tod ge geben, eine Verschwundene für alle, — eine Ver schwunden;, die ihne» au? immer verloren war. XXXIII. Der Liebe Sieg. Hugo Syree bedürfte Minuten, ehe er auf des Kapitäns Frage eine Antwort geben konnte

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 16.02.1872
Umfang: 8
es noch an jenem Abend bewiesen, an dem er seinen tiefen Widerwillen gegen die Erzäh lung der Baronin an den Tag gelegt. — Seit dem vermeintlichen Tode des Barons zeigte er nur zu deutlich seine Absichten auf die Hand der schönen reichen Wittwe, unv allem Anschein nach konnte ihm die Ge liebte nicht zum zweiten Mal entschlüpfen, ja es war im ganzen Schloß bekannt, daß Better Hugo schon jetzt einen großen E nfluß auf die Baronin ausübte und su förmlich beherrscht-, wenn auch die kluge Frau dies so viel wie möglich

zu verbergen und seinen Wünschen zuvorzukommen suchte, so daß eS denAnschein gewann, sie thue dies Allcs auS eigenem Antriebe. Manch r Schärserblickende wollte dann doch eine Un- zrmthssalte aus itrer Stirn gesehen haben, wenn ihr Vetter zu plump und rücksichtslos seine Ueberlegen- heit gellend machte. Es war daher natürlich für Hugo die plötzliche und unerwartete Rückkehr des Barons ein harter Schlag, der alle seine Träume, seine kühnsten Hoffnungen mit einem Mal vernichtete- Lag da die Annahme fern

Jagdmesser Hugo's die thatsächlichste und überzeugence Unterstützung erhiel ten und die Verhaftung des Verbrechers rechtfertigten. Schon am andern Tage wurde Hugo in das Ge sän ging abgesührt. Das Aeußere des Angeklagten Zvie s-in ganzes Auftreten konnten aus den Unter suchungsrichter keinen aufnehmen Eindruck machen. DaS gelbe, von Blatternarben entstellte Antlitz Hugo's sein rothes Bart» und Kopjhaar, die tiefliegenden, heimtückisch aufblitzenden Augen, der höhnische, verächt liche Zqg um den Mund

Steil!s«l!i's rrar, diesen üblen ElNdriick-n nicht gefangen. Herr v. Strantz fühne die Untersuchung ebenso sor. fällig wie vorur- t!M?los, EigensHast.il. die wokl j tzt ullen prcußisien Nichtern zur Zierde gereichen. Hugo halte dei seiner Verhaftung ^ratze Kaltblütig» leit und Ruhe gezeigt; er schien das Ganze wie eine Komödie zu betrachten, in der er die H^ldenrolle übernommen, und er deklamirte Habet auch wirklich aus Göthe'S Egmont: »Der Kerker ist's, des Grabes Borbild — dem Helden

in dem keine Masche fehlt,' höhnte der Angeklagte, „werft mir'S über den K»pf, ich halte still.' „Lassen Sie dies Possenspiel!' sagteHerr v. Strantz sehr ernst, „Sie würden besser thun, wenn S>e kurz und bündig die Beweise Ihrer Unschuld darlegen wollten.' Hugo verzog sein Gesicht zu einem häßlichen Grin sen, und mit jenem kecken, nachlässigen Uebermuth, der ihm eigen war, entgegnete er: „Nein, verehrter Herr, ich treibe kein Possenspiel, ich kann auch mit meinem lieben Freunde Richard III. ausrufen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.10.1891
Umfang: 4
kräftige Konstitution den Sieg davon. Elvira Vere pflegte das Mädchen, auf welches sie einst so eifersichtig gewesen, mit einer hingeben' den Aufopferung, welche ihr die unauslöschliche Dankbarkeit Max Farquhar's sicherte, während Hugo ihr eine schrankenlose Bewunderung zollte; sie war auch die erste, welche entdeckte, daß das Fieber nachlasse, die erste, welche den besorgten Männern wieder von Hoffnung sprach. „Sie wird leben Z' versicherte sie, unter Thränen lächelnd. „Gott sei Dank!' rief Hugo

lächelnd, während sie liebkosend über das Haar ihrer Schutz- befohleneu strich, für die sie eine innige Freund schaft zu hegen gelernt hatte. „Du mußt trachten, etwas frischer auszusehen, und meiner Pflege mehr Ehre machen, oder Hugo wird glauben, ich habe mit deiner Genesung nur ganz uugerechterweise ge« prahlt.' „Er wird denken, daß du mein Schutzengel ge- weseu bist, Elvira!' ertönte die leise Erwiederung. „Wenu ich überlege, was du alles für mich gethan —' „O. bitte, lassen wir das Thema ganz

vom 17. Juni bestätigen die Niedermetzelnng der Expedition Crampel, welche aus 5 Europäern „Ich weiß, daß alle Welt uur zu gut gegen mich war!' „Natürlich, Kind, — du mußt nun schon einmal die übermäßige Güte all deiner Mitmenschen rnhig ertrage«.' Du bist aber doch die beste von allen, — du hast meine Mutter zu dir genommen l' In Melanie's Blick loderte es auf bei diesen Worten. „Nein, das hat Hugo gethan,' eutgeguete die Schauspieleriu mit leuchtenden Augen. „Er bereute bitter

, daß er sie von sich gelassen, uud behauptete, daß davon allein alles Weh der Vergangenheit her rühre. Sie ist glücklich bei uns. Laß mich dir so kurz als möglich erzählen, auf welche Weise sie hiehee gekommen ist. Als Hugo meinte, jeder Appell a» dich sei unuütz, da fühlte er sich maßloß unglück lich uud ich wußte nicht, wie ich ihn trösten sollte. Da schrieb Doktor Greville an Hugo und bat ihn, unverzüglich uach der Acazien Villa kommen zu wolleu. Er fragte mich um Rath, was er thun solle, deuu du mußt wissen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 25.09.1879
Umfang: 8
Ritter Hugo nicht. „Ich bin Euch noch einen Besuch schuldig, mein lieber Herr von Hoheneck', begann Hugo. „Da mich dringende Geschäfte schnell von hier -wegrufen, werdet Ihr diese un gelegene Zeit entschuldigen.' „Ah — Ihr seid es, mein liebwerther Herr Hugo! Daß ich Euch nicht kannte! Verzeiht meinen altersschwa chen Augen; Ihr steckt aber auch so ganz in Stahl und Eisen, daß man kaum einen Finger breit von Euerem eigentlichen Wesen sieht.' Dabei ergriff er zutraulich dir schuppige Eisenhand

drücken. „Ihr seht, werther Herr Ritter,' sagte Bickenbach, indem er sich vor dem jungen Manne verbeugte, „daß selbst Euer Wohlwollen im Stande ist. die Menschen sprachlos zu machen. Kein Wunder, wenn Euer Zorn ganze Schaaren solcher Schelme in die Flucht schlägt.' Auch Elisabeth erhob sich, legte ihre kleine Hand schüchtern in die starke Rechte des Kriegers und sagte: „Ihr habt große Gefahren um unsertwillen bestanden, Herr Hugo; wir müssen immer Euere Schuldner bleiben.' „Bah, bah

, — das ist nichts Elfe!' rief jetzt Herr Hans von Hoheneck, der sonderbarer Weise ungewöhnlich ernst gestimmt schien. „Hier müssen Thaten sprechen, aber keine Worte.' Dann fuhr er gegen Hugo gekehrt, fort: „Obwohl Ihr zweimal mir das Leben gerettet, — obwohl Ihr meine Tochter von Tod und Schande bewahrt, — obwohl ihr die Elarissen beschützt, und vielleicht die ganze Stadt der Plünderung dieser Ruchlosen entrissen habt, wollt Ihr dennoch Euch davonstehlen, wie ein Verbrecher, dem die Stadttnechte auf der Ferse sitzen

ein Rittergut, womit ich nichts anzufangen weiß, indem meine Elfe nicht zu Schwert und Schild greifen und es gegen Feinde vertheidigen kann, — das nehmt zum Andenken an meine wunderbare Rettung von heute Nacht. Ferner' — „Ihr bietet viel zu wenig,' fiel Hugo dem Rathsherrn in die Rede. „Meine Forderung geht weit höher, — muß sie daher wohl selber stellen.' „Das wollt Ihr?' rief Herr Hans, und plötzlich wich sein voriger Ernst der größten Lebhaftigkeit. „So ist's recht! Laßt einmal Eure Forderung hören

. Verlangt Ihr meine ganze Habe, zuletzt mich selbst, — nichts soll Euch abgeschlagen werden.' „Das klingt ermuthigend und nicht hoffnungslos, trotz der Große meiner Forderung,' versetzte mit einem flüchti gen Blicke auf das Fräulein der Fremde. „Zuerst ist noth wendig, meinen vollständigen Namen zu nennen. Ich heiße Hugo Eberhard Graf von Falkenstein.' Allgemeine Ueberraschung der Tafelrunde. Die beiden Rathsherrn erhoben sich ehrfurchtsvoll. Elisabeth hingegen erschrack, als sich mit einem Male

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 25.07.1935
Umfang: 6
, der sogènànten schwäbischen Romantik zu verdanken. Lichter wie Uhland, Kerner und Schwab haben sich unsterblichen Ruhm in der Schilderung alter deutscher Sagen erworben. Da besonders )er erste diese» Dreigestirne» die Ballade zu höch ster Blüte brachte, will ich ihn in engere, auch zeitgebundene Verbindung mit Victor Hugo 'ringen. Lud«ì> >»à Viktor lihland lebte von 17S7 bt» ISS?. Hugo von 1802 >s 1885; des letzteren Balladen erschienen um die des elfteren um 1820. Die Zeit, in 6er sich die Balladen beider

. Diese wenigen Beispiele mögen' wohl zum Ver gleich zwei der größten Balladendichter genügen. Nun zum letzten Kapitel. Die neuere Valladendichtung. Da ich aus Raumrücksichten nur wenige aber dafür tyvische Balladen anführen kann, über springe ich das Zeitalter des jungen Deutschland, oes Realismus und Naturalismus und komme zu der der Romantik am nähesten liegenden Zeit des Impressionismus und der Neuromantik, deren für uns wichtigste Dichter der Impressionist Detlev v. Lilienkron und der Neuromantiker Hugo

v. Hofmannsthal'sind. Besonders ersterer hat eine große Vorliebe für den starken Ton mittel alterlicher Heldensagen. Seine Balladen sind vor wiegend militärisch-kriegerischen Charakters mit stark nietzscheanischer Weltanschauung. Er kommt damit der blutigen Herrlichkeit der Gestalten Hugos sehr nahe. Ein Beispiel, in wèlchem Lilien krons Herrentum gut zum Ausdruck kommt: Heda! Einen Hörigen Herl Klingt das nicht wie bei Hugo? Her da mit Dir, Schildträgerl Besondere Bemerkung verdienen Börries v. Münchhausens

. Ausfallenderweise stellen die Aerzte für künstlerische Betätigungen ein außergewöhnlich großes Kontingent, und nicht nur auf musikalischem Gebiet, auf dem die be kannten Aerzteorchester für die Ausübung der Musik Zeugnis ablegen. Eine ganze Anzahl von Dichterärzten finden wir in der Literaturgeschichte: von modernen nenne ich nur Hugo Salus, Alfred Döblin, Gottfried Benn. Die interessantesten Erscheinungen zeigen sich bei den eigentlichen Doppelbegabungen, bei denen mehrere Kunstgattungen beherrscht

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