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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 14.09.1933
Umfang: 16
ich für euch, meine beiden Kittderl GM schütze euch — schütze uns alle! Einem -solchen Feind« gegenüber kann nur Gott allein uns schützen und retten!' Er schloß di« Tochter in seine Arme. Difiongloich stieg vor seinem gelsttgm Auge die Zukunft hevauft Me MeeresMrtm brauste es heran, umwogte es sie, Würde GM sie schützen — retten? xvm. Ein Akt der Verzweiflung. Hugo Chandos schaute dem Wagm, in welchem die Wilchesters dm Bahnhof ver ließen, so lange nach, bis er feinen Blicken entschwunden war; dann wandte

er sich an Martin Kroß, welcher, die Reisetasche in der Hand, nebm ihm stand und sagte: „Komm, Martin, wir wollm in den näch- stm Gaschof gehm. Es ist- für heute zu spät, unsere Nachforschungen zu betreiben.' Sie gingen raschen Schrittes in die StM und fanden bald ein entsprechendes Gasthaus, in welchem sie sich einmietetm. Auf ihren Wunsch brachte sie «in Mädchm sogleich auf ihre Zimmer, welche anMander grenzten und durch eine Tür verbunden warm. „Kann ich dm Wirt noch fprechm?' fragte Hugo, als das Mädchm

das Licht auf den Tisch gsstelli hatte und fordgehm wollte. „Nein,' erwiderte das Mädchm, ihr breites Gesicht zu einem Lächeln verziehend, „hier ist kein Wirt und die Wirtin ist zu einer Hochzeit - - r i. u« --- ------- ALMMYVN. KMMM ütC Mtyt MS MVVAVtt warten, Sir?' ,La,' antwortete Hugo nach kurzem Schweigen. „Besorgm Sie uns so bald wie möglich ein Abendeflm.' Das Mädchm lgiug hinaus und kehrte bald mit dm Speisen zurück. Nachdem die Roffm- dm gogessm hatten, tvenntm sie sich und be- gabm

sich zu Bett. Am andem Movgm stand Hugo sehr früh auf; er war kaum imstande, feine Ungeduld länger zu beherrschen. Er öffnete das Fenster und blickte auf die Straße. Das Wetter war kalt und trübe und ein feiner Rat fiel langsam und geräuschlos nieder. Da trat Martin in» Zimmer. Hugo wandte sich um und rief diesem entgegen, indem, fein Gesicht wie heller Sonnenschein stvahste: s (41. Fortsetzung.) „Ein trüber Tag, Martin; aber für mich wird er ein Tag der Freude sein, denn ich werde heute große Nrtdeckungen

, reizenderes Gesttht?' „Sie fah aus wie «in Engokl* ries Martin etwas erstaunt, aber volkkommm begeistert; „und die junge Dame bei ihr, diejenige, welche das Reisegepäck trug, war amh hübsch und mchr nach meinem Geschmack, Mrs. Hugo. Ich möchte wohl mit derselben Bekanntschaft machm — gewiß, das möchte ich!' „Vielleicht wirft du Gelegenheit dazu be- kommm,' versetzte Hugo lachend. „Laß uns Mn hdmntevgchm zum Frühstück.' Nach «dem Frühstück «begab Hugo sich in das Gastzimmer, wo er di« Wirtin fand

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 03.08.1933
Umfang: 16
mit meinem Vater erforschen! Bis ich dieses nicht getan, bis ich nicht zurückkehren kann nach Berwick-Hall als anerkannter Sohn Lord Pagets, werde ich keine Ruhe und keinen Frieden finden in meinem Herzen! Ich will und ich muß das Geheimnis lüsten und enthüllen um meiner armen Mutter und — um Rosamundes willen!'' XIII. Ein Besuch bei Mr. Hadd. Der Nachmittag neigte sich bereits zu .Ende, hier und da strahlte schon der Lichtstrahl durch die Fenster auf die Straße, als Hugo In Wilchester ankam und ermüdet

Herrn entgegen, mn ihm Hut und Ueberzieher Obzumehmm, wobei er einen forschenden Blick in sein Gesicht warf und besorgt aus rief: «Wteblaß, wie angegriffen Sie aursehm, Mr. Hugo! Ich war schon bange, daß Ihnen etwa« pafftet! sein möchte, da Sie so lange ousbltebm.' ■ „Ich habe «inen ereignisreichen Tag gehabt, Martin,' sagte. Hugo, indem' er sich erschöpft auf einen Lehnstuhl niederNeß. .„Ich habe Jahre durchlebt an diesem einen Tage.' „Hoben Sie etwas entdeckt, Mr. Hugo?' fragte' Martin neugierig

, indem fettr Gesicht sich erheiterte. „Nur einen Faden, Martin, aber etnm, der mich hoffentlich zum Ziele führm wird,' erwiderte Hugo. „Ich kann noch kaum meine eigenen Sedank« flat foflen. Frage mich setzt nicht weiter, später sollst du alles wiflm.' Er legte seinm Kopf zurück ins Kisten und schloß sein« Augm, indem er, seufzte. Martin betrachtete ihn mit ängstlicher Mime und setzte sich tn estriger Entfernung nieder, um seinen Herrn nicht zu .stören. Aber nicht lang« bewahrte er die Ruhe; er unterbrach

di« herrschende Stille, indem er sagte: »Ich fürchte, Sie haben sich heute zu sehr angestrengt! Mr. Hugo, denn' Sie sehm wahr, hast elend aus.' „Meine Ermattung ist nicht die des Kör pers,' versetzte Hugo, „sondern die des Geistes. Cs ist gut, daß wir hierher gegan gen find. Meine Vergangenheit war ruhig und ohne Bedeutung; mein wirkliches Leben beginnt-erst vom heutigm Tage an. Biel- leicht werde ich dir heute abend noch die ganze Begebenheit erzählen und für die Auf gabe, die ich mir gestellt

habe, deine Freund schaft und Hilfe in Anspruch nehmen.' „Sie wistm, daß Sie sich auf mich ver losten können, daß ich für Sie sterben würbe, wenn es sein müßte!' beteuerte Martin. „Ich vertraue dir vor allen' «indem, Mar tin, mein guter, treuherziger Freund,' ver sicherte Hugo- »Und wenn ich jemals (Mick und Wohlstand erlangen sollt«, dann sollst du es mit .mir 'teilen.' Martin sinnt» aus, ergriff die Hand Hugos und drückte sie herzlich. „Und nun,' sagte Hugo nach einer Pauls«, „bestell«-das Abendbrot

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 27.07.1933
Umfang: 12
* r-M* ff ttv? • Donnerstag, den 20. Juki 1038 «Hoff idttt* 9tt 2)9 —6^68* Das versrabene Leftament Roma« vo« Eduard Oognet Verlagsrecht von Josef Habbel in Regensburg (28. Fortsetzung.) Hugo schüttelte den Kopf. „Nein, Mylord. Jemand — mein unbekann ter Vater, wie ich vermutete — sandte meiner Pflegemutter, Margareta Kroß, alljährlich eine gewisse Summe Geldes zu meiner Unter. Haltung und Erziehung. Ich wurde auf die Universität geschickt. Als ich aber meine Voll jährigkeit erreicht

hatte, hörten jene Geld sendungen auf, und in einem Briefe wurde ich angewiesen, ferner für mich selbst zu sorgen. Diese Sorge und Aufsicht über mich mußte, das glaubte ich sowohl als Mrs. Kroß, von meinem Vater herrühren. Sollte dies aber nicht der Fall sein, wer ist dann mein unbe kannter Freund?' „Das ist ja eine seltsame Geschichte!' rief der Graf mit einem ängstlichen Blick auf Hugo. „Lassen Sie mich Ihnen raten, Mr. Chandos, von Ihren Nachforschungen abzustehen. Nicht, von welcher Herkunft ein Mann

ist, sondern nur, was ein Mann selbst ist, das ist von Be deutung. Dies klingt Ihnen fremd aus dem Munde eines Mannes von Rang in einem Lande, wo Rang und Ahnen oft mehr ge schätzt werden als Edelmut und persönliche Tugenden, das bezweifle ich nicht; aber, Mr. Chandos, ich bin ein alter Mann und ich bin während meines langen Lebens zu der Ueber- zeugung gekommen, daß die wahre Glückselig keit jedem aus dem eigenen Herzen entspringt» nicht aber aus der äußeren Umgebung.' „Verzeihen Sie, Mylord.' entgegnet« Hugo mit ruhiger

und Stütze werden! Mylord,' sagte er, getroffen von des Grafen Unruhe hinzu, „wissen Sie, wer ich bin?' „Ich?' rief der Graf zusammenfahrend. „Ich? Mr. Chandos, nie zuvor hörte ich Ihren Namen» bis Sie ihn mir sagten, und niemals wußte ich von Ihrer Existenz, bevor ich Sie gesehen habe!' • „Und doch,' erwiderte Hugo, damit nicht zu frieden, „Ihre Aufregung — meine Ähnlich keit —' Der Graf war eine Weile unschlüssig, dann aber antwortete er mit sichtlicher Anstrengung: „Mr. Chandos, ich wlll offen

gegen Sie fein. Ich hege Argwohn in Bezug auf Ihre Geburt, doch darf ich Ihnen diesen Verdacht nicht mit- tellen, wenigstens jetzt noch nicht. Bitte, for schen Sie nicht weiter in dieser Angelegenheit, denn hier ist Nichtwissen besser als Wissen!' Hugo blickte wieder auf das lächelnde Bill» an der Wand. Cr errötete und seine Augen leuchteten hell auf, als er in ruhigem Tone sagt«, indem er mit der Hand nach dem Bilde zeigte: „Lord Benvick, Ihr ältester Sohn war ein ehrenhafter Mensch!' Der Graf nickte ernst

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 16.06.1933
Umfang: 16
, an welchem er binnen wenigen Tagen starb, noch ehe der Graf, der von dem traurigen Zustand seines Sohnes benachrichtigt worden war, zurücktam. Lord Leonhard bewachte seinen Bruder während der Krankheit mit seltener Liebe und wich nicht von seinem Bett. Sein Herz wollte brechen, als der Himmel den Kranken zu sich nahm. Lord Leonhard war erst zwanzig Jahre alt, — zu jung, um berech nen zu können, welche Borteile ihm der Tod seines Bruders brachte!* Der geschwätzige Wirt hielt inne. Hugo sah gedankenvoll

aus dem Fenster, wo auf der Sttaße der Novemberwind den Staub in die Höhe wirbelte, die Kleider der Fußgänger zerzauste und die Waren, die vor den Türen der Kaufläden hingen, bunt unter- einander warf. Wie er auch sein mochte, die Geschichte von der Familie des Grafen Ber- wick machte auf ihn einen eigentümlichen Ein druck. „Was wurde aus dem Lehrer von Lord Paget?' fragte Hugo nach einer Weile. Und der Wirt berichtete: „Er ließ sich hier Me wieder schon, ge hörte übrigens auch nicht hierher, Sir. Bon

seiner Tochter hat niemand etwas wieder erfahren: wahrscheinlich ist sie Lehrerin ge worden. Cs ist kaum anzunehmen, daß Lord Paget sich je ernstlich um sie bekümmert hat; denn die Berwicks sind zu stolz dazu. Sir!* „Erft einundzwanzig Jahre war er all, als er starb! Er war also fast noch ein Knobel* sagte Hugo. „Und sem Bruder war noch jünger! Ich gtobe nicht, daß ich in Berwick-Hall das finden werde, was ich suche!' setzte er in einem Tone hinzu, dessen Bedeutung nur der in sein Geheimnis ein- geweihte

, alt und geizig, da fft Mr. Waiden, ein alter Junggeselle, und Mr. Cllinger, ein Witwer mit sieben erwachsenen Töchtern. Dies sind unsere reichsten Leute, von denen seder eine große Summe Geldes ausgeben kann, ohne es zu fühlen!* Durch weiteres geschicktes Nachfragen ge langte Hugo zu dem Schluß, daß die Person, welche er suchte, wenn sie in Wilchester wohnte, was sehr zweifelhaft war, nur unter den Namen, die der Wirt genannt hatte, zu finden sein mußte. Es schien ihm jedoch wahrscheinlicher

, daß der Brief, welcher den Poststempel Wilchester ttug, von jemand ab- gesandt war, der nur vorübergehend in der Nachbarschaft sich aufgehalten hatte. Nachdem er diese Informationen erhalten hatte, ohne Verwunderung oder Verdacht bei dem Wirt zu erregen, sagte Hugo: „Ich werde wenigstens vierzehn Tage hier bleiben, vielleicht aber auch noch länger. Ich hoffe, daß dieses kleine Geplauder nur der Anfang ist zu einer langen Bekanntschaft.' Der Wirt erhob sich und verbeugte sich mit einem verbindlichen Lächeln

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 25.09.1869
Umfang: 6
, Fürst Metternich, ist in Paris angekommen. Er hatte am 16. d. Mts. eine Unterredung mit Hrn. v. Beuft, mit dem er in Straßburg zusammentraf. Man hält es für möglich, daß der österreichische Staatskanzler — die Wiener „N. Fr. Pr.' stellt eS in Aussicht —trotz seines Ausflugs in die Schweiz, nach Paris kommen wird. ^ Das „PayS' hält Herrn Viktor Hugo alsÄntwort auf dessen. Rede in Lausanne auf dem Friedenskongreß folgendes Sünden register vor: Mer hat den Krieg von Morea, den Krieg der ^ Philhellenen

besuygen ? Herr Hugo. Wer hat CanariS ünd. Bo- HariS besungen? Herr Hugo. Wer hat im Jahre 1323 den spa nischen Krieg besungen? Herr Hugo. Wer hat im Jahre I82S die Austerlitzsäule besungen ? Herr Hugo. Wer hat auf Tod und Leben verlangt, daß der Name seines Vaters auf dem Triumph bogen der elyseeischen Felder eingeschrieben werde ? Herr Hugo. Wer hat unzählige Verse zu Ehren Napoleons I. gedichtet? Herr Hugo. Wer hat auf Verlangen des Herrn Thiers im Jahre 1840 die Ode „Rückkehr der Asche Napoleons

' geschrieben? Herr Hugo. Wer hat im Jahre 1332 eine Ode auf Napoleon II. ver- fifizirt? Herr Hugo. Wer hat in der Zeitung „Le Rhin' ge schrieben, um Napoleon zu rechtfertigen und zu preisen, daß er Kriege geführt hätte? Herr Hugo. Wer hat in Rabb's „Bio graphie der Zeitgenossen' geschrieben, daß sein Vater, welcher im Jahre 1828 starb, „lange genug gelebt hätte, um mit Thränen in den Angen die Ode aus die Vendomefäule zu lesen, jene Kriezs- trophäe, die sein Sohn den alten Kriegern des Kaiserreiches dar

gebracht hätte? Herr Hugo. Wer hat von sich gesagt: '„Min Vater ein alter. Soldat, meine Mutter eine Vendeerin?' Herr Hugo: -Wer speit also heute auf sich selbst, auf.seinen Vater,, auf seine Mutter? .Herr Hugo.'.. Spanien. Die „Times' bringt einen langen Artikel über die Lage Spaniens/ dem von der ursprünglich reichen Auswahl unter möglichen Thronkandidaten kein anderer auf der Plattform verblieben sei, als ein fünfzehnjähriger Knabe, derHerzog von Genua, welcher in dem unweit London gelegenen Harrow

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.09.1873
Umfang: 6
, wie die übrigen Beamten ans den Anhängern des Königthums wählen und sich mit diesen zur Bekämpfung der Radicalen verbinden, schlug er es rund ab. Noch mehr aber» er gab auch die Losung auS, die Versammlung werde die Nothwendigkeit ihrer Auflösung erklären, sobald Das vergrabene Testament. Erzählung frei nach dem Englischen bearbeitet von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) Hugo lächelte, aber etwas ängstlich, denn er fing an zu fürchten, daß seine Mutter durch ihre Abge schlossenheit mürrisch und rauh geworden

sein möchte, daß er sie als eiue kränkelnde Einsiedlerin finden würde, deren Herz für jede sanftere Regung, für jede zartere mütterliche Gefühl unempfänglich fein wiir!^ War es möglich, daß die lustige kleine GertAz, Deane, wie er sie hatte schildern hören, uuter wächtigen Einfluß des ihr angethanenen Unr> >» ein hartes, rauhes Weib umgewandelt^ w v«d? »Ich erinnere nicht, Miß Deane jemals ges»h,n zu haben,' sagte Hugo. „Weun Sie so freund«^ fallen, mir ein Pferd zu bestellen, will ich «MH Glen

- >an hinüberreiten.' »Wenn Sie nur dorthin wollen, um e denn der Dame zu erlangen, können Sie sich ersparen,' sagte die Wirthin lächelnd; ..ab Deicht ein Freund von ihr find, will ich artiges gesagt haben.' Sie klingelte und gab dem eintretende^ ^l, ein Pferd zu satteln. »Es ist kein angenehmes Witter zu w ', bemerkte Hugo nach der Thür ''' scheint anhalten zu wollen.' lne Gunst die Mühe ser wenn sie lichtö Der- Hausknecht einem solchen ehend. „Der „Regen!'^rwiederte die Wirthin, durch das Fen> ster

das ist nur Nebel! Die Lust ist ganz HiMo lachte, wünschte der Wirthin einen guten Mo^en und ging hierauf In sein Zimmer, wo ihn irtin Kroß erwartete. „ES ist Alles gut, Martin,' rief er freudig. „Ich ^veiß nun, wo Miß Deane wohnt. In wenigen Mi nuten werde ich auf dem Wege zu ihr sein.' „Soll ich Sie uicht begleiten, Mr. Hugo?' fragte Martin. „Nein! ES ist besser ich gehe allein,' erwiederte Hugo. „Sieh', alter Bursche, es ist möglich, daß ich mich am Ende doch geirrt habe. Bleibe hier, Martin, und erwarte

meine Rückkehr. Ich werde vor Einbruch der Nacht wieder hier sein.' „Sie werden aber doch nicht in dem Regen gehen?' „ES ist nur schottischer Nebel,' sagte Hugo lachend. „Gieb' mir die schriftlichen Aussagen Deiner Mutter, welche sie vorletzte Nacht gemacht hat, nnd die kleinen Kleidungsstücke. Ich muß sie unter den Rock stecken, da ich zu Pferde reise.' Martin öffnete die Reisetasche und nahm zw-i keine Pakete heraus, welche er Hugo überreichte. „Und nun meinen wasserdichten Ueberrock,' sagte Hugo

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 26.05.1933
Umfang: 16
Blick u> seinen Augen und ein ehrlicher Ausdruck in seinem rauhen. gerötetm Gesicht, und dieses mochte ein Grund fein, weshalb die beiden In einem augenscheinlich intimen 58er» Minis zueinander standen. Der junge Gentleman nannte sich Hugo Chandos und sein Begleiter war sein Miilch- bruder und Bedimier, Martin Kroß. „Ich kann nicht essm, ich bin zu aufge regt/ sagte Hugo, dm Tisch verlassend «nd ans Fmfter tretend, von welchem aus «feie Strecke der Straße zu übersehm war. „Meine Adern find

machen sollte. Nun find wir hier, in einem Gasthof, wo vielleicht mein Großvater mit seinem Postwagen angehalten hat, äks noch keine Cilenbahnen fuhren, aber, wie ge tagt, ich weiß nicht, weshalb wir hier find.' Hugo lächelte und setzte sich am Fenster nie der. Dann zog er aus der Brusttasche seiye» Rockes ein dünnes Pakeichen alter, sorgfMig mit einem Band zusammengebundener Briefe hervor. „Ich will dir die ganze Geschichte, soweit ich sie selbst kenn«, erzählen, Marttn,' sagte er. „Du weißt, daß Ich meine Eltern

, solange ich denken kann, niemals gesehen habe.''Damit hat diese Reise zu schaffen.' Marttn legte Messer und Gabel auf' den Teller und wandte sich mit dem Gesicht seinem Herrn zu. „Um dir meine Geschichte klarzumachm,' begann Hugo nach einer Pause wieder, „wird! es notwendig fein, dich an einiges zu erinnern, was du bereits weiht. Du weißt, daß deine Mutter. die gute Margarete Kroß, meine (11. Fortsetzung.) Amme und Pflegemutter war. Du und ich sind beinahe von gleichem Atter und verlebten unsere

hat; aber ich habe keine Ahnung, wer es sst.' „Das weiß ich alles, Mr. Hugo,' versetzte Marttn. „Aber du weißt nicht, mein guter Freund, sprach dieser wieder, „welche Sehnsucht ich ge habt habe, das Geheimnisvolle meines Da seins zu enthüllen. Ich weih, daß hier ein Ge-- heimnis obwaltet; denn deine Ettern weichen den Fragen stets aus, die Ich betreffs meiner Avkunst an sie richtete. Zweifel, Befürchtun gen und Hoffnungen sttegen abwechselnd.in mir auf. Ich bin setz't allein durchs Leben ge gangen und habe Qualen gelitten

Fuß gänger; aber er war so tn Gedanken verttest, daß er kaum etwas sah, noch hörte. Nach einer kurzen Pause wurde er von seinem treuherzigen Begleiter aus seinen Träumereien aufgerüttelt. „Wie,' sagte dieser verwundert, „sollte die Mutter nicht alles wissen, was Ihre Bergan, genheit betrifft? Sie muß doch gewußt haben, wer Ihre Eltern waren, sonst würde sie Sie doch nicht ausgenommen haben! Sicherlich — verzeihen Sie mir, Mr. Hugo — kamen Sie doch nicht aus dem Fidelhause?' Hugo lachte

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 12.02.1902
Umfang: 8
nach Christwalde hinüber schicken?' »Nein, nein, laßt nur,' entgcgnete Hugo. „Der Vater weiß, daß ich am vierzehnten in Melbourne angekommen bin, er wird mich morgen oder spätestens übermorgen erwarten.' „Er hat mir nichts davon gesagt,' brummte der Alte, „äawnsä! weiß er auch, daß Sie einen Grafen mitbringen?' „Nun, was ist so groß es dabei?' fragte Ger hardt lachend, „bin ich nicht ein Gast wie jeder andere?' „Oh nein, Sir,' entgegnete Walion ausstellend und sich verbeugend. „Ich biu in London geboren

und weiß, was ein Lord ist, Sir! Lord ist nicht 'mal Graf. Oh, ich weiß Sie zu schätzen, Sir, kalkulire ich, Sir!' „Nein, der Graf reist inkognito,' lachte Hugo, „Ihr müßt kein Aufsehen machen. Der Vater wirdß meinen lieben Begleiter mich ohne Anmeldung würdig empfangen. Also schickt Bill nicht hinüber!' „Well, Sir,' entgegnete Walton, etwas gedrückt. „Soll ich das Abendessen auftragen?' „Wenn Ihr so gut sein wollt. Wir werden Eurer Küche alle Ehre machen.' „Ich eile, Sir!' rief Walton und ging kopf

schüttelnd hinaus. „Ein Gras unter meinem Dache, welche Ehre!' sprach er vor sich hin. „Aber daß der Gras so ganz gemein wie unsereiner ist, will mir nicht gefallen.' „Da haben Sie unser republikanisch angehauchtes Volk,' lachte Hugo zum Grasen hinüber. „Der Ser-i vilismns steckt ihnen doch in den Gliedern, wenn sie auch dreißig Jahre im Busch lebten.'' * » * e Walton brachte alle Herrlichkeiten herbeigeschleppt, die auf seiner Schassstation auszutreiben waren. Ein paar saftige Schop>enkoteletts

- feuer, das die Hütte mit ungewissem Licht erhellte, und wüuschte eine geruhsame Nacht. Durch kein Bitten war der Brave zu bewegen, die Hütte mit seinen Gästen zu theile». Vor die Thür legte er Stroh und einige Opossum- felle und setzte sich darauf nieder, vergnügt seine Pfeife schmauchend, die Hugo mit frischem Tabak ver sorgt hatte. Der Alte schwelgte in dem Hochgefühl, daß seiue niedere Hütte den Sohn seines Herrn und einen wirk lichen Grasen beherberge. So saß er, bis sich der erste

und Gastgeber. Ein Geschenk schlug Walton hartnäckig aus, doch mußte« Hugo ihm auf Wort versprechen, recht bald wieder zur Station zu kommen und den Grafen mitzubringen. Unter seinen kräftigsten Flüchen, diefast wie Segens wünsche klangen, ritten die Reisenden der Hauptstation Christwalde zu. Je näher sie derselben kamen, desto freundlicher und wirthlicher wnrde wieder die Gegend. Der öde Charakter des Hochlandes verlor sich allmählig. Das ^ silbergraue Gras des Salzbusches nahm nach und nach das helle Grün

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.09.1891
Umfang: 4
nachläuft?' ^Allerdings, daS habe ich selbst bereits bemerkt,' entgegnete sie. „Nun, die ist in eine Geschichte aus seiner Ber- gangeuheit verwobcu,' fuhr der Schauspieler plau dernd fort. „Ich ging gestern im Hyde-Park spa« zieren; da sah ich unseren Freuud im angelegent lichen Gespräch mit Kapitän Farqnhar. Plötzlich trat eiue Frauensperson beiden gegenüber. Mir ist ote AehulicheS vorgekommen, wie der BUck welchen Hugo ihr zuwarf. Er trachtete, ihr zu entkowmeu aber sie gab ihn nicht frei

, und ein heftiger Aus tritt zwischen den Dreien war die Folge. Deutlich hörte ich, wie die Person den Namen deS FräuleiuS vou Paget «annte. Ich sah. wie beide Männer erbleichten, uud ich konnte mir das Vergnügen nicht versagen, der offenbar sehr erregten kleinen Gesell schaft in einiger Entfernung zn folge». Da ge wahrte ich denn, wie zuerst der Kapitän uud dauu avch unser Freund Hugo stch «ach dem Hanse be gaben, welches das Fräulein vo« Paget bewohnt. Run sageu Sie mir, ob diese pikante kleine Ge schichte

aus dem Staube machte, achtzugeben. „Du giebst zu, daß dieser Mensch mich bei dir in meiuer Abwesenheit verleumdet?' sprach Hugo mit Nachdruck. „DaS habe ich nicht erwartet!' Des jungen Mädchen» Lider hoben stch trotzig. . „Ist eS an dir, mir Borwürfe zu macheu? fragte sie schroff. .Jeuer Mensch hat allerdings mir genug erzählt, sodaß ich mich recht sehr unglücklich fühlen kaun. Hugo, ich frage dich nochmals, wie ich es schon früher gethan: was giebt es zwischen dir und dem Fräulein von Paget-EchelleS?' Hugo

antwortete uicht und Elira Lere, welche ihn jetzt erst schärfer iuS Luge faßte, sah mit einemmal, daß während der letzten Tage eiue ge waltige Veränderung in dem AnSsehen ihres Ver lobte« vorgegange» war. Sie fand seine Sugeu eiogesuuke«, de« Frohsinn au» denselben gewichen uud ihr ganzes Mitleid erwachte mit Blitzesschnelle. wkii «ins »In Ai« U-kll „Ich erkenne, Hugo.' sprach ste ernsthaft, „daß eS unrecht vou mir gewesen ist, jenes ManneS Ge rede überhaupt anzuhören, aber eS steht

etwas zwischen uns. Hugo, ich habe das schon längere Zeit gefühlt, und als er den Name» Martha von Paget'S uanute, da verlor ich alle ruhige Ueber- legunz. Ich war eifersüchtig, Hugo, ja, ich ge stehe eS zu; jetzt aber thust du mir unsagbar leid, denn ich sehe klar und deutlich, daß du irgend einen Kummer hast uud möchte dir denselben gern tragen helfen. Kannst du mir nicht verträum? Ich bitte dich darum, uicht so sehr um meinet- willen, als deiner selbst wegen, denn dich drückt die Last, ein Geheimniß schweigend

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 11.02.1898
Umfang: 16
,' antwortete Hugo, „und über meine Lippen soll kein Wort von dieser. Sache kommen, dessen können Sie versichert sein. Mit einem freundschaftlichen Händedruck trennten sich die zwei Männer, und Hugo eilte zu seiner Braut zu rück, um die wunderbare Neuigkeit mit ihr zu besprechen. Denet sah dem jungen Mann wohlgefällig nach; er freute sich aufrichtig» daß der Reichthum seines Freundes an so tüchtige, brave Menschen gelangte; dann setzte er seinen Weg nach der Stadt fort. Am Himmel stand der Mond

, den er im Gasthause „Zur blauen Taube'getroffen hatte. Auch dieser hatte Denet erkannt, und mit dem Rufe: „Wir haben den Falschen erwischt, hier kommt erst der rechte Mann,' stürzte er sich auf Denet los. Ein verzweifeltes Ringen folgte; Denet wehrte sich mit Löwenstärke. Einmal schien es» als sollte er unterliegen, aber mit einem gewaltigen Ruck gelang es ihm, sich loszureißen; dann ergriff er eilig die Flucht und jagte beflügelten Laufes davon. Zur bestimmten Stunde begaben sich Hugo Rain und Dorothea Bland

am. folgenden Morgen nach dem Gasthause. Es war ein schwüler, heißer Tag; die Sonne hatte sich hinter dicke Wolken versteckt, ein schweres Gewitter schien im Anzüge. „Ist Herr Denet zu sprechen?' fragte, beim Wirths haus angekommen, Hugo Rain. „Er ist seit gestern Abend noch gar nicht wieder zurück,' antwortete der Wirth, „ich habe mich schon lange darüber gewundert.' „Hoffentlich ist ihm nichts Schlimmes widerfahren»' sagte Hugo; „er hat uns für heute früh um 1t) Uhr zu sich bestellt

. Wenn er eine Abhaltung hätte, würde er uns doch vielleicht abbestellt haben. Ich ging noch gestern Abend spät mit ihm ein Stück auf der Land straße, die in die Stadt führt.' „Vielleicht ist es ihm zu spät geworden zum Heim gehen.' „Wenn Herr Denet kommen sollte, so sagen Sie ihm, bitte, wir würden in einer Stunde wieder hier sein,' bemerkte Hugo und wandte sich mit Dora zum Gehen; sie waren schon ein Stück vom Hause entfernt, als keuchend und athemlos ein junger Mann gerannt kam. „Hast Du's schon gehört, Gustav

?' rief er dem Wirth vom weiten zu, „diese Nacht ist zwischen dem Dorfe und der Stadt ein Mord geschehen. In der Nähe des Waldes hat man einen Erschlagenen gefunden.' Hugo war wieder umgekehrt und hatte sich zu dem Sprecher gesellt. „Wer ist der Ermordete?' fragte er theilnehmend. „Das weiß man noch nichts es muß ein Fremder sein, ein großer, kräftiger Mann m den vierziger Jahren.' „O, es wird doch nicht etwa Herr Denet sein?' rief Hugo schmerzlich bewegt. ,.Wo ist denn die Leiche?' fragte der Wirth

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.04.1884
Umfang: 4
das Urtheil vom IS. März d. IS. nach jeder Richtung hin rechtskräftig.' Graf Lamezan: Sie verstehen, was das heißt? — Hugo Schenk (laut und fest): Ja. — Graf Lamezan: Ich gebe Ihnen noch bekannt, daß die Vollstreckung des Urtheils morgen Früh um 7 Uhr in diesem Gerichtsgebäude stattfinden wird. Sind Sie geneigt, das Protokoll zu unterzeichnen? — Hugo Schenk: Ich bitte! Hugo Schenk legte nunmehr die Mutze auf den Tisch, setzte sich auf den Stuhl des Schriftführers und schrieb mit festen Augen

feinen Namen unter das Protokoll. Hierauf erhob er sich, machte eine verbindliche Verbeugung gegen die Richter und ging mit festen Schritten, wie er gekommen war. der Thüre zu. Es trat wieder eine Pause ein, bis Schlossarek vorgeführt wurde. Derselbe befand sich in unbe schreiblicher Aufregung. Er war todtenblaß. hatte den Mund weit geöffnet und blieb in vorgebeug ter Haltung vor dem Commissionstische stehen. Graf Lamezan verkündete Carl Schlossarek das Todesurtheil in derselben Weise wie dem Hugo

. Damit war die Urtheilspublikation zu Ende und die Gerichtsbeamten entfernten sich. In dem Briefe, den die Mutter Schlossarek's an den Delinquenten schrieb, heißt es: „Ich hoffe bald selbst zu sterben, damit wir dann im Himmel vereint sind. Ich verfluche das Scheusal Hugo Schenk, welches Dich in das Unglück gestürzt hat. Auch Dein Stiefvater verzeiht Dir . . Hugo Schenk verlor auch im Laufe des Tages nicht einen Augenblick seine äußere Fassung, aber eine gewaltige Wirkung übte doch die heranna hende Stunde des Todes

sich die Besucher entfernt hatten, bat Schlossarek um ein Stückchen Käse und Brot; er war aber so aufgeregt, daß er kaum einen Bissen genießen konnte. illngefähr um dieselbe Zeit bat Hugo Schenk um etwas Schinken und Wein. Auch er konnte jedoch nur wenig verzehren. jTr schrieb darauf sehr lange an einem Abschiedsbrief an seine Frau. Gegen Abend wurden die Verurtheil ten gefragt, ob sieNacht zu essen wünschten. Beide lehnten es ab: Schlossarek verharrte im trüben Nachsinnen, Hugo Schenk schrieb noch immer

Personen der Hinrichtung bei. Eine Stunde nach der Justificirung wurden die Gerichteten in Holzsärge gelegt und zur Obduction in die Leichenkammer gebracht. Lokales mW Provinzielles. Von», 23. April. Z>»tu» 22. April. 23-Mrtl t U. Ab» 7 U. Fr. 72tt.t> 72S.5 5 I s II! Regen Trüb Tagesralender: 23. Georg. Gestern Früh endlich um 7 Uhr wurde zuerst Schlossarek und dann Hugo Schenk durch den Scharfrichter Willenbacher hingerichtet. Schlossarek schied mit den Worten: Verzeiht mir alle meine Unthaten

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Bozner Nachrichten
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Seite 17 von 24
Datum: 13.11.1904
Umfang: 24
befohlen für heute, Mut-- , ''Herein!' wiederholte Herr von.der Planitz, als ein hei- ^ Lachen ihn aufblicken ließ. .r auf dein erstes „Herein' eingetreten, A Hugo,' sprach Albrecht Otto, „und warte nun auf dein ''Umkommen!' Was schreibst^ du dmn da'so eifrig, daß du le Stunde überhörst, zu der du deine Fremde geMm hast?' '^as, sollte es schon Neune sein?' rief von der Plaintz ^ . .'pwng auf.. „Ich hab'^ endlich ausführlich an meine uti^ geschrieben!- Soll ich sie von dir grüßen?' ' i'ick ^ Wnzeln

, HejtzM!'-'sagte Albrecht Otto eifrig. „Ver liere sie meiner Ergebenheit imd daß ich für ihren Sohn ein Mer Mentor sei!' - . . 7 r. 'Du?' entgegnete Karl Hugo. „Du bedarfst selbst eines mc^ii, Freund, und wenn ich auch ein Jahr jünger bin als U' !0 glaube ich doch, eher in der Verfassung zu sein, um auf ^ M aufpassen zu können!' ' - . . . „Was wiM du damit sagen, Karl Hugo?' fragte der 'wem emsten Tones. - . ebenso antwortete Karl Hugo: „Daß du aus dich 5,7. kn sollst, mein Albrecht, und auf das Wohl

du denn mit deinem ewigen „Und dann?', Karl Hugo? Bist du denn solch ein Tugendspiegel? Warst und bist du denn mcht selbst verliebt bis über die Ohren und zum Gott weiß wievieltenmale? ' „Zum erstenmale, Albrecht Otto,' sprach da Karl Hugo ernst, „zum erstenmal so, wie es andauern könnte für ein Menschenleben! Und weil ich fühle, daß es so nnt mir ist, drum denke ich ans Heirathen, Albrecht Otto!' ^ - „Du, Karl Hugo von der Planitz? Ein blutjunger Forsö- assessor? Und glaubst du denn, daß Sigrid einwilligt?' „Sigrid

? Wer-denkt an Sigrid? Die Sterne die begehrt man nicht, man freut sich ihrer Pracht! Ich habe sie bewundert und sehe zu ihr auf wie zu einem höheren Wesen. Aber die holde Erika, das Heideröschen, die liebe ich und hoffe, auch sie ist mir nicht abgeneigt. Wir sind ja beide noch jung mrd können warten!' , - „Ach so, die Erika!' sprach Albrecht Otto und ein Seuf zer der Erleichterung hob seine Brust. „Nun, möge dir KÄS Glück blichen, du lieber Freund! Mir aber mißtraue nicht, Karl Hugo! Ich stelle

Sigöd zu hoch, als daß ich sie je herab» ziehen könnte!' ^ ^ > i ;,Mer sie zu heirathen/ ist- fiir.dich doch. ist doch ein Ding der Unmöglichkeit!' sprach Karl Hugo em-- dringlich, ? '„Du solltest sortge^/MbrW Oi^7öderHr'd»e Wahrheit sagen! Du hättest niemals inkognito diese Schnelle überschreiten dürfen!'- . . - .' . 7^,^ ' „Ach, und doch bin ich, das heißt: Ware ich so glücklich, um meiner selbst willen geliebt zu sein! Immer das GefW haben zu müssen: dieses Weib liebt nicht mich, nein

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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 16.01.1864
Umfang: 8
Hahne in der Hand haltend. ES dauerte nicht lange, als eine zweite Rothhant herunterkam und mit erstaunter und bestürzter Miene seinen am Boden liegenden Freund betrachtete Als er den Kopf erhob, stieß er einen furchtbaren KriegSrnfans,- aber rS war der letzte Laut, der über' seine Lippen kam/ denn Hugo's Kugel fuhr ihm durch'S Herz. Dann stürzte Hugo aus seinem Versteck Her vor und stelltet sich vor das Lager Eleanor'S, und ihr seine Pistole gebend, bat er sie, selbe zu laden. Er hatte kaum

ihre Seite eireicht, als der dritte Indianer mehr heruntersprang als kroch, und als er sich nach seinem Sprunge aufrichtete, streckte ihn eine Kugel aus dem zweiten Laufe,der Büchse zu Boden, und er fiel auf seine beiden Kameraden.. Der vixxte Indianer war indeß nicht so leicht zu bewältigen ES .war Hi-was-see selbst glühend vor Liebe zu dem Mädchen und Wuth über den Mann, der seine wacker- sten Krieger Ketödtet, und <r sprang so plötzlich ans Hugo, daß das Gewehr ans seiner, Hand fiel

und er mit dem rothen Znd aner ringen mußte. Die Hunde faßten die Beine des Indianers und. zerfleischten sie mit ihren wüthenden Bissen, aber er beachtete dies nicht und Hugo war nähe derau,der überlegenen kör- verlichen Kraft HcS Indianers zu erliegen, aber xin Pistolenschuß ertönte in der Hütte And er fühlte den Griff seines Feindes ei schlaffen nnd das warme Blut, das auS der Bmst des rothen Häuptlings floß, be netzte seine Hände. «Sie haben tapfer gehandelt,' sagte Hugo, als er den Indianer schwanken

bist, was wird auS mir werden — mutterlos, vaterlos, freundlos!' „Nein,' sagte Hugo ernst, sie zu einem Stuhle führend, „nicht freundloS! In dem fernen, schönem Osten habe ich einen Vater, Mutter und Schwester, die die Retterin ihres Sohnes al« ein willkommenes Mitglied ihrer Familie betrachten werden.' Er fetzte sich neben ihr nieder und nachdem er ihre Lebensgeschichte gehört, entwarf er seinen Plan für den kommenden Morgen. Es war keine Zeit zu verlieren, denn Hi-was-see war der Sohn eines mächtigen Häuptlings der Dakotah

--. Indianer, die eine furchtbare Rache genommen haben würden, wenn man sie da gefun en hätte. Mit Mbruch des TageS sattelte Hugo die Pferde und führte sie vordie Thüre. Der große flache Stein, der als Herd diente ward nun von Hugo und Eleanor nicht ohne Schwierigkeit aufgehoben und aus einer Vertiefung unter demselben nahm Eleanor -ein paar schwere Geldkatzen, mit Goldstücken gefüllt, und ein Juwelcnkastchen. Dann nahm sie ans emer Kiste einen Pelzmntel -und sagte ihm mit zut ern der Stimme, daß fie

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 09.11.1933
Umfang: 16
fKS. Fortsetzung. I Ms er mit dem Schriftstück fertig war, reichte er es seiner Mutter. «Es ist gut so,' sagte MH Deane bestäti gend, «und es ist wahr!' Als Hugo mit der Aufzählung dieser Tat sachen fertig war, las er das Schriftstück laut vor. „Und Sie glauben, daß ich ein solch schänd liches Schriftstück unterzeichnen werde?' schrie Evremond auf. „Eher will ich sterben!' „Wie's Ihnen gefällt', sagte Hugo ruhig. „Eie werden es unterzeichnen oder noch diese Nacht ins Gefängnis wandern

Sie also den öffentlichen Skandal!' erklärte Hugo entschlossen und ernst. Evremond brach von neuem in sich zu sammen. „Und wenn ich unterschreibe, lassen Sie mich gehen?' zischte er hervor. Hugo antwortete bejahend. „Dann lösen Sie mir den Arm und ich will es tun!' stieß Evremond aus. Hugo band den Arm des Gefangenen los, legte das Papier vor Evremond und reichte ihm eine Feder. Eine Weile zögerte der Schurke noch; dann schrieb er mit zitternder Hand seinen Namen unter das von Hugo ausgefertigte Dokument

. „Und jetzt die Namen der Zeugen', sagte dieser, indem er die Unterschrift betrachtete. Mrs. Enmmings sowie der Bursche fügten ihren Namen bei. „Das wird genügen', sagte Hugo, das Papier faltend und in seine Brusttasche steckend. „Jetzt bin ich mit Ihnen fertig, Lord Leonhard; Sie können gehen!' Cr ging nach der Ecke, wo Evremonds Dolch lag, nahm denselben auf und zerschnitt damit die Fesseln des Gefangenen, der sich gedrückt und langsam vom Boden erhob und sich schüttelte, als ob er soeben aus dem Wasser gekommen

fei. „Diesen Triumph haben Sie, Hugo', sagte er rauh. „Und Sie, Lady Gertrud, haben beinahe Ihren Ehrgeiz beftiedigt! Aber Sie haben Ihre Heirat noch nicht bewiesen; eine Bescheinigung darüber besitzen Sie noch nicht!' „Wir find noch nicht am Ende', bemerkte Hugo ruhig. „Ich werde den Pfarrer auf finden, der meine Eltern getraut, wenn er noch lebt. Sollte er aber tot sein, so werde ich doch jedenfalls die Zeugen ausfindig machen, welche ihre Namen auf den verlore nen Trauschein schrieben

erhob er die geballte Faust und mit einem dämonischen Blick und höhnisch lachend stieß er einen furchtbaren Fluch über Hugo und dessen Mutter aus; dann schlug er die Tür zu und eilte die Treppe hinunter. Eine Minute später hatte er das Freie er reicht und stürzte davon wie ein in die Flucht Gejagter, XXV. Ein kühner Streich. Einen Augenblick nach dem Eindringen der Hadds und deren Helfershelfer in Rosa mundes Zimmer war Sir Archy sprachlos. Auf die beiden Männer blickend, zeigte er nach der Tür

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 03.07.1895
Umfang: 16
). 1>!exrsmm-^är«S5e «Skreoä 6er Lsiion: 83k vrueksorten secier ^rt lieteit 8. pöt^elderAe^ Ueran^ ?tarrpl9.t2:. ZS->il Gerhard von Stramberg. SS) Machdruck verboten.) (Fortsetzung.) Wohl eine Stunde lang hatte Hugo, mit solchen Gedanken beschäftigt, neben sich das schußfertige Ge wehr, aus der Erde gelegen, da hörte er plötzlich da- Geräusch von mehreren Pferden, welche von der Estanzia herzukommen schienen, und gleichzeitig unterschied er zwei Stimmen, deren Klang ihm alles Blut stürmisch zum Herzen

jagte. Doch mit übernatürlicher Anstrengung wußte er sich zur Ruhe zu zwingen, und ein grimmiges Lächeln erschien aus seinen Zügen, woraus er, die Flinte im Arm. aus den Boden kniete. Die Reiter näherten sich inzwischen immer mehr, und in der nächsten Minute mußten sie an der Mauer vo> überkommen. Hugo hörte, wie Lezama lachend sagte: »WaS mag der durchgehauene Kerl tn diesem Momente wohl sür ein komisches Gesicht machen?' und im Nu lag die Flinte an seiner Backe. Jetzt zeigte sich der Sprecher

an der Mauer, in demselben Momente krachte ein Schuß, u»d, ohne einen Laut auszustoßen, sank Le zama, der die Hand plötzlich mit einer kramvshasten Bewegung aus dte Brust gepreßt hatte, vom Pferde. Ein zweiter Schuß, den Hugo aus Oktavio abfeuern wollte, versagte, und förmlich berauscht von Blut- und Rachedurst, stürzte er nunmehr mit hochgeschwungener Flinte hervor. Ehe Oktavio überhaupt Zeit hatte, das Vorgefallene zu ersassen und sich in Vertheidigungs- zustand zu setzen, erhielt

er mit dem Flintenkolben einen Schlag aus den Kopf, daß er im Sattel taumelte und einen dumpfen Schmerzensschrei ausstieß. Hugo mochte wohl glauben, daß sein Racheschwur erfüllt und auch Oktavio «ödtlich getroffen sei, denn er lief schleunigst nach seinem Pferde, um instinktmäßig die Flucht zu ergreifen. Deutlich vernahm er, als er kaum im Sattel saß, mit einemmale dos Nahen von mehreren galoppirenden Reitern, und da erfaßte ihn ein plötzliches Gefühl der Angst. Ohne über die ein zuschlagende Richtung sich klar

. .Viktoria ich bin gerettet!' rief er auS; da mit einemmale begann sein Pferd hin und her zu Wanken; gleich darauf sank Vasselbe in die Kniee und ließ sich alSdann todmüde aus die Seite fallen. Hugo hatte noch Zeit aus dem Sattel zu springen, sonst wäre er unter das niederstürzende Thier gerathen. Einen zornigen Fluch auSstoßend kehrte er sich um, um nach seinen Verfolgern zu sehen, und da bemerkte er denn, daß dieselben ihn bis aus circa dreihundert Schritte eingeholt hatten. Zwei

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 09.02.1898
Umfang: 14
17 MrMAes Nie Bttgillannsbraut. Erzählung von I. M. Fostcr. (Nachdruck verboten) Braut ihn rührte, «Frau Fenton ist von ihrem Gatten so schlecht behandelt worden, daß ich glaube, es war ihr Beruhigung, nach seinem Tode a ich seinen Namen abzulegen. Könnte ich nicht Fräulein Bland selbst einmal sprechen? Wie wär's wenn Sie ihre Braut holten?' „Das will ich meinen,' war seine Antwort; die Rasch stand Hugo auf. „Nun denn, auf baldiges Brautleute wechselten noch ein paar vertrauliche Worte

, Wiedersehen,' sagte Denet: „das kann ich Ihnen übri- dann ging jedes seines Weges, Dora in ihre Wohnung gcns schon jetzt sagen, wenn es sich bestätigt, das; Fräuein und Hugo nach dem Gasthause. > Bland die Tochter der Frau Fenton ist, so wird sie „Kann ich' .Herrn Denet sprechen?' fragte er den, nie wieder nöthig haben, auf die Fabrik zu gehen.' Wirth, der sein Pfeiflein schmauchend vor der Thine! ^ Hugo eilte davon, und in kurzer Zeit stand das stand. „Er ist vor einer Stunde ausgegangen

und noch nicht wieder zurück, aber er wird nicht mehr lange aus bleiben ; er sprach davon, das; er Sie um 8 Uhr zu sich bestellt habe.' Hugo sah auf die Uhr; es fehlten nur noch zehn Minuten zu 8 Uhr, er beschloß daher, hier zu warten. Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien Eurt Denet. „Ich freue mich, das; Sie meiner Aufforderung ge folgt sind,' begann er, als sie in sein Zimmer getreten waren; dabei ließ er seine Blicke prüfend über die ganze Erscheinung des jungen Mannes gleiten, und es schien, als sei

ihrer Ehe ges rochen?' „Es wäre von der größten Wichtigkeit, wenn man das Kirchspiel wüßte, in welchem die Trauung statt gefunden hat; da ließe sich sofort auS den Kirchenbüchern ersehen, ob Frau Fenton und Frau Bland ein und die- Hugo erzählte nun ausführlich, wo und wann er selbe Person sind. Ich will doch gleich an den Rechts- Dora getroffen; er sprach von seiner Verlobung und anwalt darüber schreiben; jedenfalls sind wir nicht mehr berichtete zum Schluß, was sie ihm aus ihrer Jugend, weit vom Ziele

. Haben Sie nicht irgend ein Andenken und speziell von ihrer Mutter mitgetheilt hatt Mit großem Interesse hatte Denet zugehört. Als jetzt Hugo geendet, sagte er: „Ich glaube bestimmt, daß wir auf der richtigen Spur sind. Frau FentonS Mädchenname war Bland; ich weiß auch, daß sie Grund hatte, lieber diesen als den ihres Gatten zu führen.' „WaS für Beweggründe waren daS?' si.l Hugo hastig ein. „Ich möchte nicht gern, daß meine Braut etwas über ihre Mutter erfährt, dessen sie sich schämen müßte. Sie sprach wiederholt

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 05.09.1873
Umfang: 10
..^s von Italien/'. -6' >>cvmmentiren di'^löar «moer m sie 5t»uie Partei d/^her mehr geworden. Thing hss^ 'ach seiner >l sehr bestimmt erksApe, als an die an nichts anderes/ublik. Als die und den Ausb^m verlangten, er l im Juni in wie die übrigen ' die Mim'sttiRSnigthumS wählen us den Anhäufung der Radikalen it diesen zu/ab. Noch mehr aber, schlug er/die Versammlung werde die LosPdflssnng erklären, sobald adigkeit, in, als sein Herr den Hut ,> als ob etwas passiren (Fortsetzung.) Hugo lächelte

, aber etwas ängstlich, denn er fing an zu fürchten, daß seine Mutter durch ihre Abge. schlofsenheit mürrisch und rauh geworden fein möchte erwartete. „Es ist Alles gut. Wartin,' rief er freudig. „! ^ch'weiß nun, wo Miß Deane wohnt. In wenigen M I nuten werde ich aus dem Wege zu ihr fein.' ! A „Soll ich Sie nicht begleiten, Mr. Hugo?' fragte He. Martin. »,» Miß Deane wohnt. In wenigen Mi» 'Uten werde ich aus dem Wege zu ihr sein.' „Soll daß er sie als eine kränkelnde Einsiedlerin finden K. j Martin

. .. „ -.V, sanitere Regung, für j-d-S,d ..Nein! ES ist besser ich gehe allein.' erwiederte würde, deren H-rz M > ' sein würidöem Hugo. ..Sieh', alter Bursche, es ist möglich, daß zartere mütterliche Gesuy>> ^eine GertrHchtS ich mich am Ende doch geirrt habe. Bleibe hier. War eS möglich, da? dle ^ i » ^^ Martin, und erwarte meine Rückkehr. Ich werde vor ' Einbruch der Nacht wieder hier sein.' ^ »Sie werden aber doch nicht in dem Recht Deane, wie er sie hatte schildern hören, unter ' Mächtigen Einfluß

des ihr angethanenen Unrl in ein hartes, rauhes Weib umgewandelt^ w'.- ward? „Ich erinnere nicht, Miß Deane jemals ges-' haben,' sagte Hugo. „Wenn Sie so freund?^ vollen, mir ein Pferd zu bestellen, will ich n^jß san hinüberreiten.' kör- „Wenn Sie nur dorthin wollen, um Hier von der Dame zu erlangen, können Sie fich) der ersparen,' sagte die Wirthin lächelnd; „ab. ^^ vielleicht ein Freund von ihr find, will ich ^ artiges gesagt haben.' /»hann Sie klingelte und gab dem eintretender^, am Befehl, ein Pferd zu satteln

. .^ dort »ES ist kein angenehme« Wetter zu '^5^ Ritt', bemerkte Hugo nach der Thür Regen scheint anhalten z« wollen.' s^be in werden aber ^ ^ ^'-^ ist nur schottischer Nebel,' sagte Hugo lachende ^A>ir die schriftlichen Aussagen Deiner Mutteri ^ ^ ^ glicht hat, und die kleir/ — - - . . ^ Krieg MM sie M »tcke. Ich muß sie unter den Rock steck>, «,aaen, mich aaMrustn, woh^ reise.' / ^'bereise. erkläT^ . Reisetasche und nahm ^ welche er Hugo überrei-jte. X wasserdichten Uebe-rack,' I°gte ,bel' möchte wie ^ege

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.12.1935
Umfang: 6
. Auch in dieser vielleicht kennzeichnendsten Seite des Romantikers im Allgemeinen entwickelt sich Hugos Weltanschauun aus dem einfachen, manch mal fantastischen .meist mythischen und mystischen Anschauungen zu jener großen Verehrung der .heiligen u. großen Mutter. Ich will hier eines der ersten Gedichte Hugos in Beziehung zu nicht nur gleichgestimmten Gedichten Somare» sondern auch ,u solchen aus der spateren Zeit des Franzosen elbst, bringen. Als Romantiker wird Hugo na- iirlich vor Allem Stimmungen geben

verschiedenster Art eingenommen ist, Gedichte, am besten in . sangue). Von einem Dichter der heutigen Zeit kann man die» verstehen und voraussetzen: Hugo könnt e natürlich noch nicht eine solche Einstellung dem Stadtproblem gegenüber haben. Trotz Wem personifiziert auch er sie in den verschiedensten Weisen und sieht in ihr wenn nicht einen menschenverschUngenden Moloch, so doch ein Rlefenuntier: wenn er sagt („sinkende Sonnen'). „Ich betrachte die schlafende Riesin zu meinen Füßen.' Der Franzose

hat nicht die leidenschaft liche, gequälte Vision der Metropole. Er betrachtet jie vor Allem und sieht die lebhast ^ wechselnden Bilder, .aber... er liebt sie nicht: „Was sehe ich..... ' Die Sterne (Lichter) der Wägen kreuzen sich in sden Straßen Das Volk schlängelt sich in den engen Gassen Der Rauch verflüchtigt sich auf den Spitzen der sKamine Und während mein Blick über die Häuser schweift Sehe ich hundert Lichter entstehen, lenchten und svergehen. Doch will auch Hugo sich über dem Gewirre der Menschlein besinden

; auch ihm scheint jede Mauer «in Schrei zu sein: „Ein schrecklicher Schrei, schreckliche Mauern und grausame Räume. Tin Schrei für jede Stille. Ich schreiet' Hier wurde die hohe Beobachtung eines Hugo zur Tragik, zum seelischen Drama des Dichter». Und, merkwürdig, beide Dichter wurden zur Betrach tung der Stadt durch den Sonnenuntergang oder wenigsten» durch die Nacht geführt. Nun «inige Stellen au» Somare» genanntem Gedicht«: .Die Lichter gehen in der Luft auf u. die Glocken röten sich leicht jenseits

de» weichen Himmels... ... wahrend dt« morgendlich«» Frauen der Crd- sarbeiter »ie Hühlen öffne». uns einen viel tieferen, viel reiferen Hugo zeigt als beispielweise das Gedichte üver den Dichter. „Die untergehende Sonne leuchtete...' (Le eou- chant slamboyait), so beginnt dieses Gedicht, in welchem wir Hugo von den Grenzen des Räumlich -Beschränkten gänzlich heraustreten sehen. Der Dichter schildert nicht mehr ,er läßt sich von der Unendlichkeit fassen, er geht in ihr auf. Das un endliche, kalte Weltmeer

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.03.1941
Umfang: 4
Ein Histörchen von Erich Limm«rt Neulich war ich in einem Konzert, in dem Hugo Wolfs „Italienische Serenade' gespielt wurde. Die Quartettvereinigunz, die dieses Stück zur Freude der Zuhörer vortrug, hat vor- u»H nachher noch mit anderen berühmten Werken viel Beifall hervorgerufen. Wer auf mich hat an die sem Abend das herrliche Werkchen von Hugo Wolf den tiefsten Eindruck gemacht. Bei den übermütig dahinhüpsenden Ka priolen dieses Stückes mußte ich plötzlich an ein ergötzliches Erlebnis denken

. Da eilte unser sonder licher Galerienachbar den Ereignissen lei denschaftlich voraus, indem er sich ganz nach vorne beugte und mit wohlberechne ter Heftigkeit den Namen „Hugo Wölfl' in den Saal brüllte. Die Künstler nah men — wie mir schien — diesen unge wöhnlich geäußerten Wunsch mit stillem Vergnügen auf. Noch einmal verließen sie das Podium, um nachher mit ihren erste Geiger, indem er sich die Zuhörer mit den Worten wendete: „Wir spielen noch die italienische àre nade von Hugo Wolf.' iind ladet'ein

worden zu sein, durch Wahl und Vortrag gerade dieses Stückes. Als der Beifallssturm, der danach keine Grenzen zu kennen schien, sich etwas ge legt hatte und die Zuhörer allmählich den Saal verließen, trat ich beherzt an den sonderbaren Mann heran und fragte ihn, warum er ausgerechnet auf Hugo Wolf oerfallen sei, den er doch in jàem Liederabend ausführlich hören könne. Zu nächst maß er mich durchdringend, dann sagte er verlegen lächelnd: „Ich war noch nie in einem Konzert und wollte doch end lich

einmal etwas von Hugo Wvls hören.' Und stolz fügte er hinzu: „Ich heiße nämlich auch Hugo Wolf.' bstand wurden sodann alle übrigen Teilnehmer von den verschiede nen anwesenden Persönlichkeiten gestar tet. Ueber den ganzen Bergesrücken hin lieferten sich die Konkurrenten bis zur höchsten Stelle der Strecke, S. Osvaldo, einen außerordentlich spanennden und scharfen Kampf und von dort begann die Schußfahrt mit dem Ziele Falzeben. Als Erster erreichte S. Osvaldo Standola von den „gelben Flammen' von Predazzo

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.02.1902
Umfang: 8
er einmal über das andere aus und durch maß aufgeregt das Zimmer seines Hotels. Ueber diesen neuen Gedanken vergaß er ganz die Aufforderung, nach Europa zu seinem Vater zurück zukehren. Nur die Möglichkeit, seine Schuld an die Gräfin abzutragen, erwog er immer wieder. So traf ihn Hugo Werner, als er von der Stadthalterei zniückkehi-te. „Die Berichte über die Cholera im Osten sind entschieden übertrieben gewesen,' sprach er, sich auf einen Sessel werfend, „dennoch hat man meine Dienste mit Freuden angenommen, und mit dem nächsten Dampfer

Sie das, aber angesichts dieser Nachrichten wäre das mehr als überflüssig,' meinte Hugo, auf den Brief zeigend. .Meinen Sie, daß die leidende Menschheit jetzt weniger meiner helfenden Hand benöthigt ist?' „Aber auch Ihr kränklicher Vater bedarf Ihrer, und ich denke, daß sein Schicksal Ihnen näher steht, umsomehr, als Ihr Vermögen bedroht ist.' «Ich habe kein Vermögen, ich bin enterbt!' unterbrach Eberhardt heftig den Sprecher. .Wohl möchte ich nach Europa zurück, um den kranken Vater zu trösten, aber eben

. Sie löschten ihre Ladungen mögichst answärts. Dabei dauerten die Zuzüge ans den Minendistrikten noch immer fort. Um die!irankheiis- übertrager aus der Stadt zu verbannen, hatte man Baracken gebaut. H.er fanden die meisten Sterbesälle statt, da die Ankömmlinge oft schon den Keim des Todes mitgebracht. Gerade in diesem Barackentlieile der Stadt er öffnete Hugo seine Thätigkeit. Er ließ weite Zelte bauen und sie mit allen Utenfilien ausstatten, welche für die Krankenpflege nöthig waren, Eberhardt

kani Hugo in großer Aufregung zu Eberhardt, welcher damit beschäftigt war, eilt soeben geräumtes Krankenbett desinfieieren zu lassen. .Schnell, kommen Sie!' rief er. „Soeben ist eiil Patient angelangt, welcher Sie sehr interessieren dürfte.' „Monsieur Bertrand?' rief Eberhardt. „Nicht doch, eine Dame — was sage ich, ein armes Weib!' Der Graf folgte dem Arzte in die Frauenstation. Auf einem frisch überzogenen Lager fand cr ein hohläugiges, zerlumptes Weib gebettet, das von der Cholera in bösester

hohläugigen Wesen, dem der Tod auf der Stirn geschrieben stand. „Gottes Finger,' murmelte er und wandte sich ab. Merkwürdig — auch an der Armen, die nnr eine Spanne weit vom Grabe entfernt war, als sie im Barackenlazarcth Ausnahme gefunden, sollte sich die Kunst des Arztes erproben. Sie genaß von der fürchterlichen Krankheit und erholte sich so schnell, daß sie schon nach wenigen Tagen Hugo ihren Dank auszusprechen im Stande war. „Oh, ich erkenne Sie wohl, Herr Doctor,' sagte

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