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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 23.02.1933
Umfang: 16
„Was soll das bedeuten?' herrschte er Hermann an. „Wollen Sie sich strafbar machen?' „Ich will, daß mein Großvater nicht unser Land verschleudert. Das will ich. Im Dorfe kauft niemand Die sind genau so erbittert wie ich. Sie sind ja kein Bauer und wissen nicht, was uns der Hof ist. • Dreihundert Jahre ift er im Besitze der Familie, und jetzt will ihn der Alte verkaufen, weil nicht alles nach seinem Mllen geht. Wir werden uns dagegen mit Händen und Füßen sträuben.' Der Notar entgegnete erregt

: „Ihr Groß vater kann tun, was er will. Sie haben kein Recht, ihn zu hindern. Ich empfehle Ihnen» sich unverzüglich zu entfernen, sonst benach richtige ich die Gendarmerie und last« Sie verhaften.' „Lassen Sie es gut fein, Doktor!' sagte Hermann. „Ich weiß, Sie tun nur Ihre Pflicht. Ich habe gegen Sie keinen Groll. Ich komme setzt in die Gaststube und werde meinem Großvater noch einmal ins Gewissen reden.' «Ich bitte Sie, es nicht zu tun. Cs gibt ein Unglück.' „Seien Sie ohne Sorge

beruhigte ihn. „Um Gottes willen, Herr Rüster, kein« Exgeflel' Dann wandte er sich zu Hermann: „Bitte, lasten Sie Ihren Großvater in Ruhe! Sie haben kein Recht, sein Verhalten zu tritt» steron.' Hermann lehnte di« Stange mit dem Schild ' an die Wand und setzte sich stumm an einen Tisch. Er wartete, was nun geschehen würde. Er sah, wie sein Großvater sich mühte, die Wut und Erregung niederzukämpfen. Plötzlich fuhren alle zusammen. Gottlieb Rüster schlug mit der Faust auf den Tisch und brüllte

. Der Alte nickte mit zugeknisfenen Lippen. „Ja! Vertrag maihenl Ich will's erledigt haben. Habe nur die eine Bedingung: Mll bis an mein Lebensende auf dem Hofe woh nen bleibm, sonst nichts!' „Keinen Auszug?' „Nein, nur wohnen, und wenn ich's auch nicht tue, aber ich will das Recht zum Woh- mn. £oben.' 1 <32. Fortsetzung.) Eine Wette war Schweigen, dann strich eine warme weiche Mädchenhand über Her manns heiße Stirn. „Nein,' sagte das Mädchen stark. „Sie sind nicht heimatlos, Hermann. Der Drei- Eichen

die Belle! Die Alle'bette! Ich wünsche dir Glück! Hast ja das Glück!' Helga hörte diese letzten Worte Bater Christians. „Cr will mich, Vater Christian . . . mich altes Mädchen! Ich kann nichts machen! Ich habe ihn ja auch so lieb.' Die Offenheit des sonst so verschlossenen Mädchens ergriff die Herzen. So zogen sie, Jubel im Herzen, in das Haus. Bergessen war alles Widerliche, alle Qual. Der Hof war verloren, aber mehr war ge wonnen! Im Zimmer umarmte Hermann Helga, die es willenlos mit sich geschehen

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 26.07.1934
Umfang: 12
das Paket abgeben!' „Komm, ich halte es! Lauf, mein Junge!' Johann lief auch rasch. Hermann sah sich um, dann wickelte er das Paket auf. Es war die Platte und sechs Abzüge lagen dabei. Sehr eigenmächtig eignete sich Hermann die Platte und einen Abzug an. Dann gab er Johann das Päckchen wiäier. Bevor dieser ins Gastzimmer treten konnte, war Hermann wieder an seinem Tisch, ohne eine Miene zu verziehen. Aber seine Begleiter merkten, daß was vorgegangen war. Plötzlich sagte Hermann leise

: „Ich habe die Platte! Der Photograph wird sich um gucken!' Stolze schmunzelte innerlich und dachte: „Ein verfluchter Kerl!' Nun beobachteten ste den Photographen. Eie sahen, wie er das Päckchen beaugen scheinigte und stutzte. Dann schüttelte er den Kopf. Sein Auge traf sich mtt Hermann» Blick. Aber der Chauffeur schaute so friedlich und unschuldig wie ein Lamm vor sich hin, daß keinerlei Verdacht aufkam. Hermann zeigte den Freunden vorsichtig das Bild. Ts war glänzend gelungen und köstlich an- zuschaue». Gerade

in dem Augenblick, da da» Wasser sich auf die Häupter der Sänger ergoß, hatte die Platte das Bild aufgefangen. Hermann erhob fich, um die Bilder heim- zuschaffen, und ließ Stotze mtt seine« Lolon- tar allein. Die Stimmung in der „Krone' wurde ge hobener. Besonders am Stammttsch der Jungen war es munter geworden. Stotze hörte.nicht auf das, was die anderen sprachen, aber ab und zu flatterte« doch ein paar Worte an sein Ohr. Man machte fich am Rebenttsch über Fra« Karoltne Laibachir lustig. „Warum sehen

kos. In diesem Moment trat Hermann ein. Als er feinen mächtigen JtSxpec durch die Türe schob, wurde es mit einem Male ruhig. Sie hätten Respekt vor seinen Fäusten. Stotze nahm wieder Platz am Tische. Her. mann folgt e ihm. „Was war den« los?' fragte Hermann oexeranoen. „Ach, weiter nichts! Man wollte uns an- pflanmen!' Um Mitternacht fetzte das Theater wieder ein. Die vierzehn Mann am Stammtisch der Jungen hatten Mut gekriegt. Wieder fiele« Witze über Frau Karoltne. Aber Hermann stand fix

euch das nicht gefallen von dem Lumpen! Ihr könnt reden, was ihr wollt!' „In eine Erziehungsanstalt, .gehörst du, Maler!' rief ihm Hermann zu. Sein dickes Gestcht war rot vor Gttmm. Der Witt versuchte zu vermitteln. Stotze war gleichfalls aufgestanden. „Hal ten Sie doch Ruhe, mein« Herren!' bat er. „Schlechtigkeiten über Frau Laibacher, das dulden wir nicht!' „Sio habe» hier »tcht alleinige Rechte!' schrie ihn der Witt an. „Halten Sie Ruhe oder ich entferne Sie aus meinem Lokal!' „Was!' brüllte ihn Hermann

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Lienzer Zeitung
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Seite 26 von 32
Datum: 31.07.1909
Umfang: 32
durchgleiten ließ. „Aber Sie werden mir zugeben, daß wir ein Recht hatten, Sie als einen der Unseren zu reklamieren, da Sie ja Mitglied unseres Bezirksverein geworden sind, der, wie Sie ja wohl wissen, eine ausgesprochen liberale.Tendenz hat.' Hermann blickte sein Gegenüber eine Weile sprachlos an. Dann sagte er kopfschüttelnd: „Ich — Mitglied Ihres Bezirksvereins? Verzeihung, mein Herr, da muß ein Irrtum vorliegen!' Doktor Füllhorn aber ließ sich nicht beirren. „Ich bedaure sehr, ein Irrtum

ist ausgeschlossen!' Er holte bei dies^ Worten einen Zettel aus seiner Brusttasche hervor und las: Herm,-nn Stieler, Redakteur' — das stimmt doch?' Hermann nickte bestätigend. Allerdings — das stimmt!' „Und die Wohnung stimmt auch,' fuhr Doktor Füllhorn fort, „denn nach der angegebenen Adresse habe ich mich gerichtet, und wenn die nicht stimmte, wäre ich doch nicht hier!' Hermann zuckte nur bedauernd die Achseln. „Tag der Beitrittserklärung,' las der Herr weiter vor, „der l. September.' „Das stimmt

nun nicht, kann schlechterdings gar nicht stimmen,' rief Hermann eifrig, „denn am 1. September war ich gar nicht hier, sondern auf meiner Hochzeitsreise.' „Dann stehe ich vor einem Rätsel,' erklärte Doktor Füllhorn, „denn ich wüßte nicht, wer ein Interesse an dieser Mystifikation haben sollte.' „Ich schlechterdings auch nicht,' stimmte ihm Hermann zu. „Ich hoffe noch immer, daß sich die ganze Angelegenheit als ein harmloser Irrtum aufklärt — irgendeine Namensverwechselung oder so etwas Ahnliches.' Der Besucher erhob

sich. „Dann bleibt mir nur noch übrig, Sie wegen meines Anliegens um Entschuldigung zu bitten, denn nach dem, was Sie mir gesagt, darf ich wohl kaum auf Ihre Unter stützung rechnen.' Hermann fühlte, daß er den Herrn wohl durch eine runde, nicht weiter motivierte Ablehnung kränken würde, so sagte er denn: „Ich bitte, mich durchaus nicht als Gegner Ihrer politischen An schauungen zu betrachte«, aber selbst, wenn ich meine Kräfte in die Dienste Ihrer Sache stellen wollte, wäre es mir aus Mangel an Zeit

nicht möglich. Die Vorarbeiten für das neue Unterneh men, das ich ins Leben rufe, nehmen, wie Sie sich wohl denken können, für die nächsten Wochen meine Tätigkeit vollauf in An spruch. Ich muß also wirklich um Entschuldigung bitten.' „O, bitte sehr — ich bin doch wohl derjenige, der hier um Ent schuldigung zu bitten hat.' Noch eine beiderseitige Verbeugung. Doktor Füllhorn strich noch einmal verlegen an seinem langen Barte hinunter, und dann war Hermann wieder allein. Kopfschüttelnd sah er dem Fremden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 16
Datum: 31.05.1924
Umfang: 16
. Am 81. Mai 1864 starb Hermann v. Giim, im Dezember 1L68 wurden '.eine sterblichen Reste in der Heimatserde, im städ tischen Friedhofe in Innsbruck, zur letzten Ruhe bestattet. Richtet sich heute der Mick aller deutschen Herz«, die je ein »Äler Klang aus der Harfe GÄms entzückt und bewegt hat, auf den Dich lor mck> seine Lieder und zieht heute leine Kimst «ss neue wieder ein in Tausend« be geisterte Gemüter, so doH an dem Gedenkfest Herxvami von Giims unsere Heimat nicht sehte«. die dem Dichter

und glänzendem Flachs. ^ver L«> Sie Hot «inen Mantel von ttauer Seid. Es ist mit Porten besät Hr Kleid. Es steht ein Knöblein auf ihrem Schah, Das ist vom Scheitel bis zur Ferse bloß. Die Leute beten. Ich aber denk: (Sn Kind! Welch liebliches HimmelsgeschnÄ. (Kink-Handschrift.) MZll-SSZo Em LieblingsMtzchen Hermann v. Gilms. Von Heinrich von Schullern- Van Ratters wollen wir sprechen, einer uralten Sommerfrische aus Innsbrucks süd westlichem .Mittelgebirge. Luftkurort ist noch immer keiner daraus geworden

verlassen; die trö stende Hoffnung aber halten sie fest, ein freundliches Geschick möge sie bald, recht bald wieder an diesen Ort reinster Naturfreude süh^n. „Ist das bald? Ueber hundert bange Stunden. Ueber hundert frische Wunden — Unterdessen kann der Wald, Kann die Wiese sich entfärben. Können alle Blumen sterben —' Ist das bald?' Hermann v. Gilms letzte Briefe an die Seinen. (Die hier gebotenen Briese entstammen dem Nachlasse des Pros Dr. Hugo v. Gilin und werden hier mit Erlaubnis seiner Witwe

von Dr. Andm Dörrer veröfsentlicht.) Hermann v. Gilm an seinen Bruder Hugo in Wiener-Neustadt. > Li n z, Z». März 1864. Liebster Bruder! Nur in aller Eile kann ich Dir meine be sten Wünsche zu Deinem Namensfeste senden. Mari« (Hermanns Gattin D.) hat mir auch alles Schön« aufgegeben. Bringe den Tag gut zu. In Deinen Gedanken wirst Du wohl viel daheim sem. Wie ost müssen wir uns dort unbewußt begegnen. Die ganze Ehar- woche war ich wieder sehr kranks Das Fie ber war wieder da, so liebenswüMg

, wie es nur mich in Ottos Rollstuhl geschüttelt hatte (im Borsahr«, als Hermann bei den Semen in Innsbruck war und sein Bruder, Stadt- psarrkooperator Otto, ihm die Wegzehrung reichte. D.) Ich hatte viel schlaflose Nächte, wo meine Gedanken zwischen Fell>kirch lwo sein Bruder Ferdinand ihn 1K63 auss herz lichste gepflegt hatte D.) und Innsbruck her» umflogen. Mich zieht es wieder gewaltig fort und >'ch glaube nicht, daß ich lang mehr hier bleibe.. Mein Dub wird Dir viel Freude machen, wenn Du kommst. Er schneidet

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 21.05.1932
Umfang: 4
, hat das mit unseren SM dern gar nichts zu schaffen und es iß a y l Am andern Tag war Hermann in Brackhausen. „Wann kommt mein Onkel zurück?" „Morgen, gnädiger Herr!" Um dreiviertel elf Uhr fuhr das Brack- hausensche Auto die Allee hinauf und hielt vor dem Schloßtor. Fünf Minuten später sprach Gunter Hollweg den Diener an, der das Gepäck aus dem Auto hob. „Sagen Sie dem Herrn Landrat. ein Herr wünsche ihn in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen." Der Diener, der jung und erst kurz hier war. sah Hollweg

te. Er tat keine Frage und gab keinen Befehl. Am späten Nachmittag kam . . . Her mann. Als er ihm gemeldet wurde, gab der Alte das erste Zeichen von Leben. „Soll hereinkommen!" Es war in der Bibliothek. Sie war voll Dämmerungen, daß man die Gestalt im hohen Lehnstuhl am Fenster nur in ihren Umrissen sah. Als Hermann eintrat, sprang der Alte auf und faßte ihn am Rock. „Ist das wahr? He! Ist das wahr? Der Kerl ist ja dein Freund . . ." Hermann befreite sich unsanft aus dem Griff dieser Hand. „Was frägst

du denn eigentlich? Ja. es ist wahr. Wenn ein Vater seine Tochter mit der Reitpeitsche schlägt dafür, daß sie einen Unschuldigen retten wollte durch ihre Aussage, muß er sich nicht wundern, wenn das Kind bei Nacht und Nebel wie gehetzt davonjagt und einfach dorthin läuft, wo sie Schutz sucht." Der Alte knirschte zwischen den zusam mengepreßten Zähnen ein Wort heraus. Es war kaum zu verstehen, aber Hermann hatte es doch verstanden. „Sage das nicht noch einmal! Ich stehe hier vor dir und vertrete die Ehre

deiner Tochter. Von was soll deine Tochter leben? Hollweg ist arm. Er hat selbst nichts! Wenn du auf deinem Vorsatz beharrst. dann sage ich dir, daß ich keine Rücksichten kennen werde, und daß ich die Mißhandlung deines Kindes anzeigen werde bei. . . Gericht." Da krümmte sich die hohe Gestalt zu sammen wie ein Raubtier, das zum Sprung ansetzt, aber Hermann funkelte ihn aus blit zenden Augen an. Das Brackhausensche Blut war wild rebellisch in ihm. „Was gibst du deiner Tochter?" , Der Alte streckte

. . . sonst geschieht ein Unglil» i nie mehr unter die Augen . . . Jwj < du? Meine Bank wird ihr das Geld - ■ natlich anweisen! Mit dir bin ich anch^ ( ... ein für allemal..." 1 Hermann zuckte die Achseln und /» : Der Alte sank in seinem StM sammen. Die Dämmerung war tieföj worden, die blauen Schatten aus der < helle draußen drangen ins Gemach UM , hüllten die Gestalt. Sie sank ein wen» ■ und so blieb er reglos sitzen, der alte, * , same Mann, der glaubte, durch FuE' 1 herrschen. .J , Der Diener stand wartend

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.05.1941
Umfang: 8
mehr zähmen konnte. „Ja, also, Herr Baron', setzte eben Gustav aufs neue an, da platzte Marie ihm da zwischen, sie konnte es nicht herunterschlucken: „Nich wahr, Herr Baron, Sie haben es doch nie bereut, daß Sie unsern Hermann damals jenommen haben?' Ihre Augen hingen, der guten Antwort gewiß, an seinem Gesicht. „Wir haben es niemals bereut, Frau Schulze. Ihr Sohn war immer ein eifriger, bescheidener und gern gesehener Hausgenosse.' Maries Augen leuchteten in Mutterstolz. Gustav aber trat feierlich

nicht brauchen, und Kinder hat sie nicht. Nu kriegt das der Hermann!' „So, so, so', nickte Gaten, „einen Pastor heiratet sie.' Egon dachte an seinen schlechten Streich: „Dazu paßt sie besser, Vater', tröstete er. „Vielleicht — Hermann Schulze stand inmitten der an deren wie benommen: „Ich — ich habe ein Gut —' flüsterte er und glaubte zu träumen. „Ja, mein Sohn', sagte Marie und legte stolz strahlend ihre Hand auf seine Schulter, „nu brauchst du nich in Stellung zu sehn. Nu kannst du da gleich einziehn

.' Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Auge. „Nu nimm dir eine gute Frau, Hermann, denn ziehn wir auch zu euch, wenn wir alt sind und Rühe haben wollen.' Da gratulierte dem Hermann Schulze die ganze vornehme Verwandtschaft: Marie aber sagte leise zu Gustav: „Das is der schönste Tag meines Lebens.' Hermann sah wie durch einen Flor die glücklichen Eltern und im Kreis um sich die andern. Auf Hanna blieben seine Augen haf ten und strahlten plötzlich in Besitzerfreude auf. Die flog

auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Hals: „Ach, Hermann, ist das schön! Jetzt können wir auch gleich heiraten, ganz wie wir es schon als Kinder gewollt haben.' Da wurde Hermann noch verwirrter. Un beholfen legte er seinen Arm um sie und stand als hilfloser Mittelpunkt da. „Na Hanna!' rief erschrocken Frau Amalie und glaubte zu versinken vor beschämender Enttäuschung. „Hanna!' rief Marie Schulze in aufwallen der Muttereifersucht. „Ja, aber Hanna?' fragte verblüfft August Zuppke und sah hinüber zu Egon

, dem die große Überraschung unschwer vom Gesicht zu lesen war. „Du weißt nicht einmal, ob Hermann dich überhaupt will', sagte grob Marie und ver suchte, Hanna von dem hölzern dastehenden Sohn fortzubekommen. Es gelang ihr nicht. „Der will', lachte Hanna und wurde plötz lich gewahr, daß ihr Hermann noch immer schweigend wie ein Stock stand. „Oder hast du etwa anders gemeint?' fragte sie besorgt, ^.warum hast du mich denn geküßt?' Hermann stotterte in tödlicher Verlegenheit Unverständliches, aber er hielt

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 22.03.1907
Umfang: 8
— wi chciser und fremd sie klang! tige, deren leblose Glieder das glänzende weiße Gewand umhüllte^ „Sind Sie es, Ebel? Geschwind um des Himmels willen, zum das leise rauschend weit über den Boden floß; daneben ging Eva, Arzt, der .Herr ist —' einem Marmorbilde gleich anzuschauen, das Gesicht wie erstarrt in Ein entsetzlicher Aufschrei schallte durch das stille Zimmer, und Schmerz, als der junge Mann jäh sein verstörtes Gesicht umwandte, sah Erst als Hermann und Werner mit ihrer Bürde in Gretchens

er der Braut sich gegenüber. Zimmer angelangt waren, kam Leben in Evas Gestalt. Sie klengeltt Aber war die Gestalt dort im Türrahmen, in dem langen nach dem Mädchen und hörte auf des Doktors Anordnungen, der weinen Gewände, dessen Farbe mit der schneeigen Blässe des Gesichts sich wieder mit .Hermann ins Sterbezimmer begab und erst später wetteiferte, deren Augen mit so irrem Ausdruck zu ihm ausschau- nach Gretchen sehen wollte, ten, wirklich sein rosiges Lieb? * » ^ Emen Augenblick hefteten sich die beiden

Augenpaare entsetzt Im Hause war es inzwischen lebendig geworden, die Dienst- ineinander — dann kam Leben in die Gestalt des Mädchens. Mädchen nnd die Diener liefen mit verstörten Gesichtern dnrchein- „Hermann, was ist denn hier geschehen, was ist mit dem Papa?' ander und schauten ängstlich flüsternd auf die Tür des Kontors/ .Hermann hatte sich unwillkürlich so gestellt, daß er der Braut die niemand zu öffnen wagte. Dabei hatten sie so vollständig d<ch den Anblick des Vaters verbarg. Jetzt umfaßte

. ^ ' schaftskleides über ihren Arm geschlagen nnd schaute aus der Spitzen- „Wo ist der Papa? Ich muß ihn scheu, Hermann!' Umhüllung, die ihrm Kopf bedeckte, verdrießlich auf die Gruppe. Ihr Blick flog durch das Zimmer und blieb auf der leblosen Ge- „Warum steht ihr denn hier hernm, und warum öffnet mir stalt im Lehnstuhl haften. niemand die Tür; — was hat diese Unordnung zu bedeuten?' „Tot, tot!' schrie sie gellend auf, daun, ehe Hermann es hin- Die Angeredeten wollten erschreckt davoneilen, doch ein her dern

konnte, sank sie, wie vom Blitz getroffen, zu den Füßen des rischer Blick bannte sie an die Stelle. Entseelten nieder. „Nun, bekomme ich keine Antwort?' „Mein armes, armes Lieb!' murmelte Hermann und kniete neben Eben wollte der Diener den Mund zu einer Entgegnung öffnen, der Ohnmächtigen nieder, um gleich darauf aufzuspringen und zum als Hermann und der Doktor Lorenz in dem Hausflur erschienen. Klingelzug zu eilen. „Barmherziger Gott und niemand kommt!' . Die Dame trat rasch auf sie zu. Da endlich

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 25.06.1913
Umfang: 8
25. Juni 1913 Tiuzls? Vol?2bla!t Seite 7 Im Jahre 1908 starb das Mädchen. 1911 Wollte der Vater das Geld an sich ziehen, um eS für die Aussteuer einer andern Tochter zu ver wenden. Er ließ sich durch seine Tochter Anna Lechleitner, seither verehelichte Schlichter!?, eine Vollmacht mit dem Namen der verstorbenen Tochter Hermine fertigen und beim Bezirksgericht Reutte legalisieren, um die Kapitalien eintreiben zu können. Der Advokat Dr. Hermann Stern soll ihm zu diesem einfachen Weg geraten

haben. Diese Sache kam durch ein Wirtshausgespräch zur Kenntnis des Bkzirkshauptmannes von Reutte, Herrn Karl von Szalay. Der Herr Bezirkshauptmann Karl von Szalay hinterbrachte die Geschichte dem Herrn Bezirksrichter von Reutte Dr. Wilhelm von Tschurtschenthaler. Und jetzt wurde gegen den Vater Hermann Lechleitner und seine Tochter Anna Lechleitner und gegen Dr. Hermann Stern, von dem der Herr Bezirksrichter Dr. Wilhelm von Tschurtschenthaler gestern sagte daß er mit ihm in einem unleidlichen Verhältnis stehe

, im Bezirk Reutte gelte das Recht der geheimen Fehme. Am 26. März 1913 war vor dem Bezirks- gericht Reutte die Hauptverhandlung, welche der Herr Bezirksrichter Hermann Greinz leitete. Die Anna Lechleitner, verehelichte Schlichterle, wurde zu einem Tag Arrest verurteilt. DaS Urteil sagte wörtlich folgendes: Anna Schlichterle, geborne Lechleitner, ist schuldig, am 2. November 1911 in Reutte durch die listige Vorstellung, sie sei die am 15. Mai 1908 verstorbene Hermine Lechleitner, das k. k. Bezirks gericht

: Ich bin die am 15. Mai 1908 Verstorbene Hermine Lechleitner. DaS Urteil, worin dieses drinnen steht, ist wirklich beim Bezirks, gericht Reutte Abteilung 3 gemacht worden. In diesem Urteil wurde weiters der Vater Hermann Lechleitner und ebenso Dr. Hermann Stern zu 3 Tagen Arrest, verschärft mit einem Fasttag, ver urteilt. Dr. Stern soll dem Vater Hermann Lech leitner geraten haben, er solle eine Vollmacht seiner Tochter Hermine Lechleitner anfertigen lassen. Er sei darum schuldig, die von Anna Schlichterle be gangene

Uebeltat durch Befehl veranlaßt, beziehungs weise dieselbe durch Anraten eingeleitet und zu ihrer Aasübung durch absichtliche Herbeischaffung der Mittel Vorschub gegeben, Hilfe geleistet und zu ihrer sicheren Vollstreckung beigetragen zu haben. Dieses Urteil und das Verfahren, welches diesem Urteil voranging, wurde gestern von den Herren Dr. Pusch als Vertreter der Anna und Hermann Lechleitner und von Dr. Wackernell als Vertreter des Dr. Hermann Stern sehr gründlich beleuchtet und der Berusungssenat

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 30.03.1933
Umfang: 16
: „Jetzt — jetzt bist du uns wieder willkommen.' Breie Hände reckten sich ihm entgegen, und vieles war vergessen. Der alte Paulmüller. desien Dorothee m- zwischen den Georg Kaluschke geheiratet hatte, kam an des Alten Tisch und sagte: „Gottlob — hast einen Urenkel! Mllst doch, daß er aus dem Hofe sitzt wie du und alle Rüster, die vor dir waren. Hast schlecht an Hermann gehandelt, wie ich bald an meiner Dorothee. Aber nun kannst du alles wieder gutmachen.' „Soll werden!' sagte Gottlieb. „Willst du Hermann den Hot verschreiben

.' Am nächsten Tag wußten die Dorfbewoh ner, daß der bekannte Geheimrat Gerlach und seine Frau auf dem Rüsterhof wohnten, um sich zu erholen. Am Nachmittag sahen sie ihn mit,seiner Frau im leichten Jagdwagen durch das Dorf fahren. An diesem Tag war auch der Bauer Paul müller auf dem Drei-Eichen-Hof zu Gaste. Er bewunderte gebührend den jungen Karl und sah, wie glücklich das junge Paar war. Als er eine Weile da war. rückte er heraus. „Du, Hermann... der Alte hat den Rüster hof zurückgekauft.' Diese Nachricht

war eine Sensation auf dem Drei-Eichen-Hof. 2lnita. die im Hausflur stand und die Worte gehört hatte, rief es dem alten Christian zu, der eben nach dem Stalle gehen wollte und nun flugs kehrt machte. Wenige Augenblicke darauf waren cckle im Wohnzimmer um Paulmüller versammelt. „Mein Großvater hat den Hof zurück- gekaust. Nun hat ihm doch das Gewisien ge schlagen,' sagte Hermann bitter. „Zu spat nur! Pater ist um seiner Schuld willen so plötzllch gestorben. Wie soll ich dem Allen das je vergessen

können?' Paulmüller nickte. „War bitter. Hermann. Aber lab das Me. Cr will dir den Hof geben.' „Das will er?' „Ja. aber... du sollst zu ihm kommen.' „Soll ihn wohl bitten?' „Sollst nur kommen. Er will Frieden für seine alten Tage.' Hermann sah finster vor sich hin. „Als ich von ihm ging, Paulmüller, schwur ich. daß ich den Hof nicht eher wieder betreten würde, bis er selber zu mir kommt und mich holt. Ich habe geschworen, und ich kann nun nicht anders handeln.' „Sei nicht so hart, Hermann. Hast gesehen

Gutes vom Drei-Eichen-Hof gehört, daß ich gern, so lange ich hier bin. freundnachbarsiche Beziehungen zum Drei-Eichen-Hof pflegen möchte.' Hermann reichte ihm die Hand. - „Seien Sie uns willkommen, Herr Geheim- rat. Ich bin Hermann Rüster.' Dann stellte er alle Bewohner des Drei-Eichen-Hofs vor. Am längsten blleb des Geheimrats Blick an Anitas schönem Antlitz hängen. Er nahm am Tisch Platz, und man bewir tete ihn so gut es ging. Dem alten Herrn schien es zu munden, und die Bewohner gefielen

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 12.01.1933
Umfang: 16
■V® • j , Donnerstag, dm 12. Jänner 1V3S »Volk sboie' Nr. 2 — Seite 3 Drei-EicheN-Hof von Golfgang Marke» Urheber > .Ztechtsschutzf Verlag Oskar Meister. Werdau in 6% - (20. 3ortfeHttttfl.) Hermann war etwas befangen. Helga merkte, wie Hermanns Augen schwärmerisch auf ihr ruhten, und sie empfand plötzlich eine große Freude darüber. Regle sich auch in Ihr das Weib, oder war <?s nur die Freude zu gefallen? Bater Christian blieb vorläufig auf dem Hoke. Flock, der große Schäferhund, heulte

sich kurzerhand und verbrühe sich An'iba nackte und stand auf, ging mit chm Arm in Arm nach dem Tanzsaal. Hcrn.ann sah Helga an. !,Wie ist es. Fräulein Helga, wollen wir es^ guck versuchen?' Er sah, daß er zur rechten Zelt gesprochen hatte, denn eben hatte der Rechtsanwalt um den Tanz bitten wollen. Helga stand ohne Ziererei auf und sagte freundlich: „Gern, Hermann. Aber ich habe lange nicht ge:anzt.' Dr. Koch rief Helga zu: „Aber um den nächsten Tanz bitte ich er gebenst. Fräulein Kettler.' Helga nickte

auf Takt, und das übrige tat die Tanzlust und Lebens freude. Daß Hennann Rüster — sie wußten alle, daß er ursprünglich auf Gottlieb Rüsters Wunsch die Dorothee zum Tan.»e führen sollte — mit der Herrin vom Drsi-E'chrn-Haf er schien. war für die Postelwitzer Burschen und Mädel Sensation. „Hat Hermann Absichten auf das Mädel?' so fragte man sich. Hübsch war sie. Wirklich, dag mußte man ihr lassen. Vornehm wirkte sie, so einfach sie auch gekleidet war. Und die beiden Gestalten paßten so glänzend zusammen

. Wir freuen uns, daß uns du Postslwitzer Bevölkerung so emgrgen7ommt und uns — bis heute wenigstens — noch nicht spüren lletz, daß wir Fronte sind. Aber wir möchten das gute Berbältnks gswahrt hw'-en, und darum bitte ich Sie. tanzen Me nicht nur mit mir Auch Ihr Großvater würde vielleicht böse sein. Ich glaube, seit er weiß, daß ich ihn um seinen Prvzrßgewinn gebracht habe, ist er mir nicht mehr ganz grün.' Hermann seufzte auf. „Das stimmt letdsr, Fräulein Helga. Was glauben Sie. er hat mir halb und halb

und das Geld zu kernen Lebzeiten unterzubringen? Me kennen meinen Großvater nicht. Cr verschenkt seine Sympathie gelegentlich genau so reichlich wie seinen Haß, und er kann hassen. Sein erstes und letztes Wort ist: Ich bin der Herr!' „So habe ich ihn ja auch eingeschätzt. Er ist sicher ein Cbsenkopf. der sich nicht zwingen läßt. Aber wird er auch Sie zwingen?' Hermann schüttelte den Kopf und sagte fest und bestimmt: „Nie und nimmer, und wenn ich mein Lebtag ein armer Teuiel sein müßte

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 25.03.1936
Umfang: 8
es noch zustande, in einer unheim licken Fahrt die Bestzeit mit 1.43 Minuten aufzustellen. Sehr Me Leistungen vollbrachte die Jugend II, wo Heinz Offer m t 2.30 Erster wurde. So verlief diese Veranstaltung ohne M Unfall und zur vollen Zufriedenheit der Veranstalter U Teilnehmer. Ergebnisse. Allgemeine Reihung: Tor lauf: 1. Hermann rüg er, Obsteig, 1:19.1 (beide Läuse); 2. Johann Rudig, Mein 1:27.7; 3. Karl Sonnweber, Mieming. 1:27.8; 4. Mn Offer. Mieming, 1:29.7; 5. Karl Pirkl, Obsteig, 1-M3,- 6. Alois Thurner

, Obsteig. 1:34; 7. Anton Rieser, ! .‘35.6; 8. AntonThaler, Mieming, 1:37.3. — Abfahrts- lliuf: 1- Hermann Föger, Obsteig, 1:48 (Plateaumeister 1 «; 2. Karl Ruech, Mieming, 1 :65; 3. Anton Thaler, Mie- m ing, 1:59; 4. Josef Telfner, Obsteig. 2 :17; 5. Heinz Offer, Weming. 2 :30; 6. Anton Monell, Obsteig. 2 :35. Klasseneinteilung: Herren A: 1. Hermann Föger, Note 100 - 2. Anton Thaler, 86.02; 3. Karl Ruech, 83.89. — Her ren 8: 1. Anton Monell. 70.56; 2. Max Monell, 65.23; 3. Alois Malenin, 53.21

) mit 1:41. In der Altersklasse gewann Zudrell (Zürs), bei den Damen Albina Hammerle (Schröcken), bei den Jungmannen Alfons Strolz jEchröcken) und in der Jugendklasse Hermann Müxel (Lech). 8m den Narsenn'Kokal In D a v o s wurde ein Abfahrts- und Slalomlauf um den Parseim-Pokal ausgetragen. Den Slalom gewann Otto Lantschner in 1:32.4 vor seinem Bruder Guzzi Lantsch- »er. Umgekehrt siegte sodann Guzzi Lantschner im Abfahrts lauf in 5 :32 vor Otto Lantschner. Aus der Kombination ging Otto Lantschner als Sieger hervor

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1907
Umfang: 8
durch zw^i Reisen^', in Begleitung einer Dame, entführt wurde. Auffindung eines Luftballons. Bei Zettersseld wurde Kirzlich ein Lustballon ausgesunden, der dem Vernehmen nach von der bayerischen meteo rologischen Zentralstation in München losgelassen wurde. Der Ballon wird nächstens zurückgesandt. Flhwlllgmillt. Diebswlil und Betrug. Bor dem Schwurgerichte. daS heute seine erste Sitzung abhält, fleht der 20jährige Laufbursche Hermann Pig ans Fügen im Zillertvl. Derselbe trat vor 3 Iahren beim Buchdrucker

Einfluß ausgeübt zu haben. Erwii Pig Hatto nun schon längst den Entschluß gefaßt zu desertieren und beim seinen Bruder Hermann, sich ihm anzuschließen, wohl auch in der Absicht, daß dieser ihm bei der Beschaffung von Zivil- Aeidern behilflich sein sollte. Zu diesem Zwecke ermahnte Erwin Pig den Hermann dringend, sehr zu sparen, um in den j Besitz des Reisegeldes zu kommen. Hermann Pig inert werden, deren Eigentümer sich bis nnn nicht,will darauf fernem Bruder nach Bozen geschrieben S-meldet hoben. Del

Mantel trägt den Namen ! haben, daß er nur dann in den Besitz des nötigen dieser jedoch bestreitet. Sei dein wie ihm wolle, Tatsaäx? und wie Hermann Pig unumwunden zu gestanden. ist. daß dieser verschiedene ihm von Kunden zur Aussolgunz an Leopold Kurzmayer übergebene und somit anvertsame Goldbeträge nicht ablieferte, sondern für sich behielt, mit an deren Worten, sie rrnintrente. Tie >.'rsle Ve» untrennng eines bei Anton Spiller einkassierten Betrages von 9 Iv ersolgte an, 2(1. April 1907

. die übrigen in der letzten Maiwock>e und am 1. Juni d. I.. an welch letzteren» Tage Hermann Pig aus Wien verschwand. Die Gesamtsumme der veruntreuten Beträge belänft sich am 128 lv ZV Ii und aualisiziert sich daher die Vernntrenung mit Rücksicht ans den Be trag von mehr als llll) Kronen ^u:u Verbrechen. Bei Berechnung dieser Summe ist darauf l»iuzu- weisen. daß Pig bei Merker eigentlich lv l< 80 I, eingehoben liat. Er belmnptet jedoch, daß er die lt) lv verloren und um den Verlust zu bemänteln

, die restlichen M I> für sich behalten lxibe. eine Behauptung, die mangels eines Zeugenbetveises als lvahr hingenommen werden muß, iveshalb des Pig nur die 8t) Ii als veruntreut angerechnet wurden. Bei Schiansky hat Pig in seinen Ani schreibungen zwar 5 lv als eingenommen ver zeichnet. laut Angabe des tturzmmicr sind aber von Zchiaiisk» die Rechnungen bis auf 2 lv be- zablt worden. wesl>alb auch nur diese in die ver untreute Summe einbezöge» wurden. Wie schon erivähnt. verließ Hermann Pig

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.08.1934
Umfang: 6
, abdr'man fühlt es.' Und Hermann fuhr wieder mit der Hand durch die Lüst. Er ist^ glaube ich, ein Philosoph. , Aas bewkiyrt ihn. auch vor anderem. Denn es gehen auch junge Damen dort ein uns aus, pran gend in Glanz und Gloria, und manche gewiß von.himmlischer Schönheit. Wäre es ein Wunder, weim es nach und nach Hermann, meinen Freund, der jung ist und stattlich dazu, ein wenig aus riebe, wenn es sein Herz einmal träfe und es ver zehrte wie die Herzen der Königskinder. Denn tiefer als der Fluß

ist die Kluft zwischen ihm und den andern, größer die Unerreichbarkeit. Aber es ficht Hermann nicht an. Er kennt die Ordnung 'der Welt und weiß sich zu bescheiden. Und er weiß: Fassade, das ist nicht Kern. Indessen gehört es auch zur Ordnung ver Welt, daß Hermann, der junge Mynn, nicht aus Stein ist. Und daS hat nicht selten Max im Eesolge. gegen die alle Philosophie umsonst ist und au^ alle Selbstbescheidung. Mit nichts, ànderm hing es zusammen, daß er plötzsich ein anderer geworden war, traurig

und niedergeschlagen, mit einem Hang zum Trübsinn und zum Sinnieren. Obwohl nichts aus ihm herauszubringen war, ahnte ich, daß es bèi ihm eingeschlagen hatte. Bis aus der Ahnung Gewißheit wurde uno ich aus seiner Stube ein Bildchen fand: eine junge Dame, schlank, mit liebreizendem Gesicht. Sie war im Gehen sotograsiert, ossenbar ohne ihr Wissen. Als ich näher zusah, erkannte ich die Hoteldiele als Hintergrund. Ich ließ mir nichts anmerken und schwieg. Was hptte ich auch sagen sollen? Hermann mußte

oft in Begleitung des Barons von Herrlich. Man kam noch nicht recht dahinter, aber man könne es sich wohl denken: verlobt oder so. Her mann bestellte ein neues Vier, das sünste. Mit leidig sah ich ihn an. Was anderes hatte ich tun sollen? Und das ging so weiter, Tag um Tag, Woche um Woche. Als hätten sie wohnen bleiben wollen, die beiden. Hermann wurde mager und abge spannt. Es mußte bald zu Ende sein. Hatte er es verdient, daß er sich aus seinem schwierigen Posten so verstrickte

, er. der Philosoph, der gegen alle Widrigkeiten des Lebens Gewappnete, der gegen alle Lockungen Gefeite? Aber nie lveiß man, was das Schicksal bei all seinen Kuriositäten im Schilde sührt, was es noch, heimlich lächelnd, auf der Hinterhand hat. Auch hier wußte man es nicht: aber ich sollte es bald ersahren. Kommt da eines Tages Hermann in meine Bude gestürzt, sällt mir um den Hals, jaucht und gebärdet sich alles in allem wie ein Irrer. Wie ein Irrer vor Freude. Natürlich wußte ich sogleich, womit es zusammenhing

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 21.11.1926
Umfang: 12
Das Unterbot tungsblatt' Mißtrauen Skizze von Mte àbowstì Bantler Grofsing, jso-nst à worttarger Maün, hätte sich Aier eine bestimmte Angele genheit Wr zu gem mit jemand, der sein Ver- lrmien verdiente, ausgesprochen. Einen solch«, flkmbte er zwar in seinem KMierèr Hermann Thiede zu bsfltzen, -—> doch da e« den Genann« ten selbst anging, konnte er umnWich mit ihm Mcksp räche nehmen. Grossinig hatte vor zwan zig Jahren den elternlosen Thiede als Lehrling angenommen und sich UM» von dessen kauf

emWaft mit dem Gedanken, Hermann Thiede als TeWaber in seine Blank auwmehmen. Das erschien unge- woMlch. In Wirklichkeit märe es jedoch eine seiner Urößtm kmsmannilchen Daten gewor den. Nu? bohrte noch àe Frage csÜUend-da- geigen... Ob Hermann Thiià ini der Dwi ge gen jede Bersuchrmg gewappnet lbkeWvN werde? Die uNkviderlegbiaire Llnilwort mußte so schnell wiv möglich erbracht werden. kln einem der nächsten Tage hörte Hermann TPode seltnem Chef,u>. Wohàer mà gespann ter Aufmerksarnkeiiid

zu. „Also', wiederholte der Wankier, ^Sie haben diesen Scheck Wer LlX) MWe, lsotwie dies — Me stch zu überzeugen — mit unbeschädigten Banksiegem -veeschene Paket, dlas einen Schmuck im Werte von einer MMon Ätthält, an einen ältesten GÄfthiciffsf-reMld, Genewlkvnlsui Mögen- tal in Hamburg, persönlich gu iübergeben. MLpgeàl W unterrichteil. Er erwartet Sie eine Stunde- nach AnkuW des >abendWchen Schnell zuges. Angenchme Reise, Neber Thiede/ Hermann Thiede hatte ein Gefühl prickeln den àhHohagens, als er —> VMcÄfllgMein

/^/ Appiano, Oktober 1S26. L. ?. I'tialer » « ster und spielte lässig mit ihrer isWernen Hand tasche. Hermann Thkede Äberlegte gerade, wie er sich ihr Wtzenàr gu verhaUen habe, Äs von Uhren Utz)pen ein Schrei erMnte. Mitzschnell fuhr >ihr Köpfchen zu ihm herum. „Wie herrlich, daß Du wieder da bist. Ach, der Juig steht einen Augenblick... NRe, hà mir mein SàrWschchen wieder. Es list mir eben oniiMten. Ich isellbst käme gewiß zu ifpat. Mein unlcingst vertnaxter «Fuß geisàlltet mir noch keine Hust

.' .... Und sie Wob W Palst hinaus, nach dem sie mW tràmrphiersndMi BW fàestelW hatte daß der oeiMebte ReNeisefWrte seine bis her langisitooll behütete gewe Ledertasche nun»- mehr «uif den Sitz Kietzen ließ. Als Hermann Thiede das SWberÄschchen draußen ausgehoben hatte, Wf er -Noch àe Weile hin und her, um beim Schaffner die Ur sache dieises nicht vorgesehenen Aufenthaltes als eine vSWge harmlose Störung gu erSumdenl. Der Ziug setzte sich berà wieder in Bewegung, à er endlich vluif das TriiMrett sprang

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 09.11.1927
Umfang: 8
Keller (2. Fortsetzung) „Sagen Sie einstweilen von dem Briefe nichts im Dorfe,' sagte er zu dem Briefträ ger im h kassierte die zehn Pfennig Zeche ein. Dann ging er zurück nach der Wohnstube. Behutsam öffnete er die Tür. Raschdorf lehnte aus ldem Sofa, die Füße weil von sich gestreckt. „Hermann!' „Na, was sagst«? Hast gelesen? Fünfzehn Prozent! Was? Das macht sich! Diese Schweinebande!' „Aber 's muß doch 'n Gesetz geben, Her mann!' „Gesetz geben! Sck)askopp! Gesetz! Wenn du 'n Hund ohne Maulkorb

rumlcus.: läßt, oder wenn du die Wagentafel zu Hause ver gessen hast, da gibt's 'n Gefek. da werden sie dich schon fassen: aber wenn kleine Leut« von ' 'lan^n um ihr Geld begaunert werden, um Tausende, um viele Tausende, um alles — da p'bt's kein Gesetz, da kräht kein Hahn ' d» kümmert sich kein T drum — Schweinebande!' S-bräoer trat nahe an den Sofatlfch. „Es ist schrecklich, Hermann! Und das Scblimmste: tut werd' ich die Schuld kriegen.' Raschdorf blickte auf. „Die Schuld kriegen! Du? Hä! Natürlich

bist du schuld!' „Hermann, das verbitt' Ich —' „Ach, halt's Maul! Was hat's denn für 'n Zweck, wenn ich dir die Schuld geb'? Krieg' ich mein Geld wieder? Was? Nee! Hm !s hin! Aber daß du mir zugernten hast, daß du mir in a Ohren gelogen hast Tag und Nacht das steht auf ein'm andren Brett«. Schräger!' „Na, is gut. Hermann! Gut is! Ich werd' dir ja nich mehr raten! Ich sag' ja kein Ster benswort mehr, und wenn du —' „Und wenn ich gleich pleite geh'! Weiß ich, Schräger, weiß ich! Is auch ganz gut

so.' „Na, das is ja richtig! Das habe ich mir ja gerade um dich verdient!' Schräger trat ans Fenster und blickte hin aus auf die staubige Straße. Raschdorf erhob sich und dehnte die Arme. „So! Nu werd'ich's meinem kranken Weibe sagen, und nachher könn'n wir ja die Klappe zumachen und fechten geh'n.' Schräger drehte sich langsam um. „Hermann,' sagte er, und seine Stimm« klang warm, „Hermann, wenn du 'n Freund brauchst!' Raschdorf sah chn mit herbem Lächeln an. „Wenn ich 'n Freund brauch', komm ich zu dir. Verlaß

dich daraus. Schräger!' Sie sahen sich einige Sekunden in die Augon. „Adieu, Schräger!' lieber die Straße ging Raschdorf und über seinen Hof. Cr sah und hörte nicht. Als er in den Hausflur kam, blieb «r stehen, als ob er Mut fassen müsse. Von oben herab klang ein hohles Husten. Da raffte sich der Mann auf. Langsam stieg er die Treppe hinauf und öffnete eine Tür. „Me geht dir's. Anna?' Die sanfte, zarte Frau, die im Bette lag, sah ihn erstaunt an und fragte furchtsam: „Was ist dir, Hermann

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Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 02.02.1933
Umfang: 16
zu. und sie mußten herzhaft lachen. *' Während die Mädels an die Arbeit gingen und in der milden Sonne fleißig waren, ging Es auf dem Rststsrhofs sehr derb zri. Gv-ttlieb Mster hatte sich zum Erntefest etwas zu viel des Guten getan, und als er herunter ins Wohnzimmer kam, war es schon zur Zeit des zweiten .Frühstücks. Hermann aß. Der Me grüßte mürriilsch und nahm an dem großen Dische Platz. „Ist der Weizen zum Hecht gefahren?' ..Ja.' „Habt ihr den Hafer gedroschen?' „Ist besorgt. Hast du die Maschine

zufällig vorboi und hat die Schweinerei gesehen.' . . . „Kann jedem Schmied mal passieren,' murrte der Ate, der mit dem obern Schmied gut befreundet war und manchen Tag mir ihm.zusammen auf die Jaßd ging. ■ „Darf einem Schmied nicht passieren,' entgegnet« Hermann bestimmt/ „Einmal . . meinetwegen. Aber das ist nun schon das viertemal In einem Jahre. Kein Pferd geht mehr zum oberen Schmied.' : „Das bestimme ich, Hermann!' sagte der Alte scharf. „Bon mir kriegt der obere Schmied keinen Hufnagel mehr

aufzuschlageu,' entgegnvte Hermann hart. - - ' „Großvater, auch das Tier, die arme Kveatur. hat ein Recht darauf, anständig ge halten und nicht geschunden zu werden. Der obere Schmied, dieser rohe, immer halbtrun- kone Kerl. . . nein, es wäre sine.Sünde und Schande! Oder willst du «inen Druck auf mich ausüben, weil «r dein Jagdgenoste ist? Da tue ich nicht mit!' ; „Ich will'sl' brüllt« der Alte, Md die Zornadern schwollen ihm. „Du rMst! Du willst! Solange ich aus dem Höife schasse und solange mein Vater

Berghoff. Auch Hermann, der zu einem Plauder stündchen kam, wurde herzlich willkommen geheißen. „Ich... wollte mich nur erkundigen, wie den. Damen das Erntefest bekommen ist.' Helga lachte leicht auf. „Hatten. Sie Sorge, daß wir das Frühauf- ftehen versäumen, Hermann?' „Das- rstcht! Ich bin auch nicht gekommen, um danach zu fragen, ganz ehrlich gesagt, sondernich möchte gern an dem Frieden, der über dem Drei-Eichen-Hof liegt, ein wenig Anteil haben.' ' , „Fehlt Ihnen der Frieden auf dem Rüster hof

?' - . „Ja, er fehlt. Das Band zwischen meinem Großvater und nrir, es ist am Zerreißen. Vielleicht-kommt bald-der-Tag, da ich den Rüsterhof verlasse.' Helga erschrak etwas. ...„Sie wollen fort von hier?' „Vielleicht. Einer muh nachgcben, und ich . kann es nicht.' „Soviel Trotz ist in Ihnen, Hermann?' Der. junge Bauer sah das Mädchen ernst an. „In Ihren Worten ist ein Vorwurf, Helga. Sitz verkennen mich vielleicht. Ich bin - nicht so. hart, und ich leide.darunter, daß ich ' dem alten Bibelspruch: „Vor einem grauen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 24.09.1907
Umfang: 8
2 „Bozner Nachrichten', Dienstag, 24. September 1907 Nc 219 von Schiansky die Rechnungen bis auf 2 Kronen bezahlt, worden. Weshalb auch nur diese in die veruntreute Sum me einbezogen wurden. Wie schon erwähnt, verließ Hermann Pig am 1. Juni Wien und begab sich zu seinem Bruder Erwin nach Bozen. Dieser hatte schon den festen Entschluß gefaßt, in die Schweiz zu desertieren, Wohin sich auch Hermann Pig zu wenden ge dachte. Um sich die hiezu nötigen Geldmittel zu verschaffen, beschlossen die Brüder

, daß er vor kurzem 2 Ochsen ver kauft habe. Daraus mochten Hermann und Erwin Pig den begründeten Schluß gezogen haben, daß im Rechtebner- hofe Geld zu finden sei. Am 4. Juni verließen die Brüder Pig nach eingenom menen Frühstück um 7 Uhr früh den Rechtebnerhof und er klärten, nach Deutschnofen gehen zu wollen. In Wirklich keit trieben sie sich in der Umgebung von Seit herum, Wohl in der Absicht, das Gebaren der Bewohner des Rechtebner- hoses zu beobachten. Als diese um halb 10 Uhr vormittags das Haus verlassen

und versperrt hatten, begaben sich Her- man und Erwin Pig zum Rechtebnerhof, erbrachen mit einer vorgefundenen Haue die südliche Haustüre und drangen in der Absicht, einen Diebstahl zu verüben, in das Haus ein, wobei es EMin Pig hauptsächlich auf Zivilkleider abge sehen haben will!. Sie gelangten dann in die südlich der Stube gelegene Kammer, öffneten dort die oberste Schublade einer Kommode, zu der der Schlüssel seitwärts auf einem Kästchen lag. Hermann Pig entnahm der Schublade einen Geldbeutel

auf, deren Verhaftung am 6. Juni in Deutschnofen gelang. Im Besitze des Hermann Pig fand sich der Geldbeutel mit 3 Kr. 10 H., Erwin Pig hatte die Brieftasche mit dem ge samten Inhalt von 1000 Kronen bei sich. Die ganze Beute Wurde den Burschen abgenommen und in der Folge dem Franz Ranigler ausgefolgt. Hermann und Erwin Pig sind nun vollkommen geständig, die Diebstähle zum Schaden des Franz Ra nigler und Alois Kompatscher in der oben geschilferten Weise verübt zu haben und decken sich ihre Angaben voll

inhaltlich mit jenen der Zeugen und Beschädigten. Nur Was das Sperrverhältnis des Kommodekastens, betrifft, be hauptet Erwin Pig, er habe den Schlüssel nur anzustecken gebraucht, ohne ihn umdrehen zu müssen, während Her mann Pig und Franz Ranigler erklären, daß die Schublade zweifellos versperrt War. ErWi n Pig Wurde als aktiver Soldat dem Militärgerichte überstellt, während Hermann Pig sich für seine verbrecherischen Taten vor dem Zuständi gen Geschworenengerichte zu verantworten

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Dolomiten
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1945
Umfang: 4
. 17. Dari'. Hermann. 13. Dorier Walter. 19. DoHmaim Karl. 20. Egger Karl, 21. Eggers Ro'f Günther. 22. Feder,pieier Alois 23. Fink Johann. 24. Fischer Herbert. 25. Fischnnlier Walter, 26. Folgrciter Rudolf, 27. Frank Atels. 23. Frank Hermann, 29. Frnn- zelin Andres. 30. Franzelin Walter. 31. Frena August. 32. O.amper Georg, 33. Camper Johann. 31. Camper Karl. 35. Ga pp Sebastian. 37. Gat- terer Omtfrted. 38. Gate.-rer Josef, 39. Geier Otto. 40. Geiser losef, 41. Gerstel losef. 42. Geyer Walter

, 43 Gilmozz.i Josef. 44. Glatt Rudolf. 45. Oruber Josef. 46. Grober Otto, 47. Grub :r Peter. 48. Günther Heinz. 49 Haf ner Josef. 50. Haidacher Anton. 51. Hnspinger Siegfried, 52. Herbst Heinrich. 5.3. Her» Ernst. 54. Hö'ter Hermann. 55. Hürth Hans. 56. Hofer Franz, 57. Hnrbnth Johann, 58. Urner Josef. 59. K''i!ts ;hzider A'ois. Mi. Kartegger Anton. 61. Ka-.mi.r Iran/. 62. Kuslatter Aman. 63. Kerschbamer A.lois, 64. Klumptet er Ingo. 6c. K:-•<!! Max. 66. Kutel Urban. ;>7. K- der Fra:./. n3. Kr liier Josef

, 69. K'copl-'Ver lieotg, 70, Kusch Heinrich, 71. Krater Jakob. 72. Krü ger Heinz, 73. Küiiebncher Josef. 74. Ladurtur Franz, 75. Lambacher Peter, 76. Lauer Josef. 77. Lareli Max, 73. Larcher Josef, 79. I.argajoili Rudolf. 80. Lazzcr-i Emil, 81. Lengaucr Franz, 82. Litcerna Dr. Hans. 83. .Meier Michael, 34. Mair Friedrich, 85. Mair Hermann. 36 Mair Rudolf, 87. Mair unter der E'gcu Emst. 88. Mantinger Josef, 89. Marquardt Dr. Rudi. 90. Marth Josef, 91. Mar/.oner Anton, 92. Matiiä Edmund, 93. Mayr Alfred

in Erfahrung, daß ein ver dächtig a»«.sehendes Paar, ein Mann und e’n Mädchen, am Abend des 15. einige Fahrräder In ein Haus in der Weingarten-Straße In Un- tcrniats transportiert hatten. Es wurde festce- hofer Peter, 101. Morande» Dominikus, 102. Moser Norbert. 103. Mück Johann. 104. Mussak Josef, 105. Mußner Anton. 106. Neu hauser Hans. 107. Niederfriniger Hermann. 108. Niederwieser Josef, 109. Nocker Hubert, 110. Ntißbaumcr Franz. 111. Oberbrandacher Johann. 112. Oberltuber Anton. 113. Pace Er liest

». 114. Partieller Johann. 115. Pa Iller Karl, 116. Pasterski Anton, 117. PatFs Josef. 118 Pat- tis Karl. 119. Pelntner Peter. 120 Pernter Otto. 121. Pescosta Gottfried. 122. Pescoller Franz, 123. Petrini Anton. 124. Pezzel .löset. 125. Pfei fer Ignaz, 126. Pfeifer Heinrich. 127. Pfitscher Heinrich. 128. Pichler Franz. 129. Pichler Jo sef, 130 Piclder Josef. 131. Pinggeva Alois, 132. Plrcher Anton. 133. Pirclier Hermann, 134. Plrcher Johann. 135. Pirclier Karl, 136. Plr cher Rudolf. 137. Platik Anton

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1913)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 10. 1913
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Seite 119 von 376
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 317 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 245/10(1913)
Intern-ID: 484875
. Miscellanea gazzoletti an a. In: Pro Cultura. Jahrg. 3. 1912. S. 195—217; ' [111] -Geiger Josef Anton. M. Porträt. In: Volksvereinskal. 191B. S. 86—87. [112] •Geizkofler Lukas. Siehe: Felder F, M. [113] Amrhem H. Zum 100. Geburtstage Hermann v. Gil ms. In: Vorarlb. Volks freund 1912. Nr. 138. [114] Dttrrer Ant. Hermann v. Gilm. In: N. Tir. Stimmen 1912 Nr. 266 u. Allg. • Tir. Anzeiger 1912 Nr. 266—267. [115] l estbnch zum 100. Geburtstage Hermann v. Gil ms. Innsbruck, Wagner, 1912. 79 S. (Bespr. in Innsbr

. Nachr. 1912. Nr. 285.) [116] luchs Karl. Hermann v. Gilm. In: Wiener Zeitung 1912- Nr. 252. [117] 'Gi 1 m Hermann v. Zum 100. Geburtstage von W. In: Brixner Chronik 1912 Nr. 131 u. Lienaer Nachr. 1912 Nr. 88. [118] — — Zur Hundevtjährung seines Geburtstages. In: Vorarlb. Volksfreund 1912 Nr. 132 u. 's Ländle 1912. Nr. 44. 1119] — — Festblatt der „Innsbr. Nachrichten' zur Feier seines 100. Geburtstages in Innsbrack. Red. v. S. M. Prem. Beil. zu Nr. 273. [120] — — Zur Feier seines 100. Geburtstages

. In: N. T. Stimmen 1912 Nr. 283. [121] Greinz Rud. Herrn, v. Gilm. In: Die Jagend 1912. Nr. 44. [122] Kürtuanu Ludw. y . Hermann v. Gilm. Zum 100. Jahrestag der Geburt des Dichters. In: Tiroler Volksbund-Kalender 1913. S. 63—67. [123] Kriechbaniii W. Hermann v. Gilm. In: Der Weckruf 1912. Nr. 36. [124] 'Mftyer M. E. Hermann v. Gilm in Schwaz. In: Nordtiroler Zeitung 1912. Nr. 94. ..[125] Becker Moriz. Hermann v. Gilm (1812—1912). Ein Charakterbild. In: Österr. Rundschau, Bd. 33, 1912. S. 192—201. [126] Schimbach

Ant. E. Hermann v. Gilm. In: österr. Alpenpost, Jg. 14» 1912. Nr. 10. S. 261—266. [127] Sighardt Aug. Hermann v. Gilm, In: Tir. Grenzbote 1912. Nr. 87. [128] Stenl» L. Hermann v. Gilm und Ludwig Steub. (Nach dem Buche „Sänger krieg in Tirol* v. L. Steub.) In : Ost. Alpenpost 1912. S. 267—272. [129] Werth Paul. Ein Tiroler Dichter. Zum 100. Geburtstage H. v. Gilms. In: Anzeiger f. d. Bez. Bludenz n, Montafon 1912. Nr. 44. [130] Friedjnng H. Grabmayrs Gesammelte Reden. In: Österr. Rundschau

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 25.09.1907
Umfang: 8
, Maria Krpot. Schwurgericht. Am Montag begann die dritte diesjährige Schwurgerichtsperiode. Es stand der 20jährige Laufbursche Hermann Pig aus Fügen im Ziller» tal, zuletzt in Wien, wegen Betruges vor den Ge- schwornen. Ein Bruder des Angeklagten, Erwirr Pig, diente als' Kaiserjäger in Bozen. Da er sew längerem den Entschluß hatte, zu desertieren, be- wog er seinen Bruder Hermann, nach Bozen zu kommen und sich in Wien das Reisegeld zu ver schaffen. Hermann Pig lieferte infolgedessen mehrere Beträge

von Kunden in Wien nicht an seinen Herrn ab und verschaffte sich dadurch den Betrag von 128 Kr. 30 Heller, deren Veruntreu^ ung er auch zugibt mit kleinen Aenderungen, da er von diesem Betrag einiges Geld nicht veruntreut, sondern verloren haben will. Hermann Pig verließ am 1. Juni Wien und begab sich zu seinem Bruder Erwin nach Bozen, Dieser hatte schon den festen Entschluß gefaßt, irr die Schweiz zu desertieren, wohin sich auch Her mann Pig zu wenden gedachte. Um sich die hiezu nötigen Geldmittel

Ranigler hatte gesprächs weise geäußert, daß er vor kurzem zwei Ochsen verkauft habe. Daraus mochten Hermann und Er-» win Pig den begründeten Schluß gezogen haben, daß im Rechtebnerhofe Geld zu finden sei. Am 4. Juni verließen die Brüder Pig nach eingenommenem Frühstück um 7 Uhr früh den Rechtebnerhof und erklärten, nach Deutfchnofen gehen zu wollen. In Wirklichkeit trieben sie sich in der Umgebung von Seit herum, wohl in der Absicht, das Gebaren der Bewohner des Rechtebnerhofes zu beobachten

. Als diese um VM Uhr vormittags das Haus ver lassen und versperrt hatten, begaben sich Hermann und Erwin Pig zum Rechtebnerhos, erbrachen mit einer vorgefundenen Haue die südliche Haustüre und drangen in der Absicht, einen Diebstahl zu verüben, in das Haus ein, wobei es Erwin Pig hauptsächlich auf Zivilkleider abgesehen haben will. Sie gelangten dann in die südlich der Stube ge legene Kammer, öffneten dort die oberste Schub lade einer Kommode, zu der der Schlüssel seitwärts aus einem Kästchen lag. Hermann Pig

in Birchabruck die Anzeige erstatten. Diese nahm sofort die Ver folgung der Einbrecher auf, deren Verhaftung, wie damals gemeldet, am 6. Juni in Deutschnosen gelang. Im Besitze des Hermann Pig fand sich der Geldbeutel mit Kr. 310, Erwin Pig hatte die Brieftasche mit dem gesamten Inhalt von 1000 Kr. bei sich. Die ganze Beute wurde.den Burschen abgenommen und in der Folge dem Franz Ranigler ausgefolgt. Hermann und Erwin Pig sind nun vollkommen geständig, die Diebstähle

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