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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 40
Datum: 18.05.1938
Umfang: 40
Hermann Görings Befehl in Linz: „Die Arbeit beginne!" AmFreuag vormittags eiöffnete Ministerpräsident ©eneralfelbmnr« schall Göring persönnch die Arbeiten zu den in Linz geplanten Bauten der Neichsweike Hermann Göring, indem er se>bst die 5>ebel eines schwe ren Baggers bediente, dessen Grei fer dreimal in die Erde niederging. Unser Bildbericht von der fest-ich geschmückten Baustelle bei St. Pe ter, einem Borort von Linz, gewährt einen Blick aus die Tribüne, auf der Hermann Göring am Rednerpult

steht. Als Ehrengäste waren Gau leiter Bürckel, Riichsftatthalter Dr. Sepß-Inquart und andere füh rende Männer von Partei, Staat und Wehrmacht im Lande Oester reich zugegen. Reä.ts von der Tri büne sieht man den 100 Tonnen schweren Bagger. (Scherl-Bilderditnst-M.) „Unser Hermann." Generalfeldmarschall Göring war in den letzten Tagen zum zweitenmal in Oesterreich, um persönlich das Zeichen zum Arbeitsbeginn bei einer Reihe von großen Unternehmungen zu geben. So tat er den ersten Spatenstich

zu dem großen Hüttenwerk, das in der Nähe von Linz errichtet werden soll und seinen Namen führen wird, ebenso bei den zukünftigen Flughäfen in Hörsching bei Linz und in Schwechat bei Wien und zum zukünftigen größten Kraftwerk Groß-Deutschlands, dem Tauernwerk im Oberpinzgau. Aus diesem Anlaß erinnert man sich wohl gern des ersten öffentlichen Auftretens Hermann Görings in Oesterreich. Dies war am Stadtplatz von Wels, wo der Generalfeldmarschall mit der Bitte des Bürgermeisters begrüßt wurde, er möchte

jetzt auch „unser Hermann" sein, so wie er im Altreich als einer der volkstümlichsten führenden Männer allgemein ge nannt wird. Wenn damals die Oberösterreicher diesen Appell an die Volksverbundenheit Hermann Görings mit Begeisterung und Jubel bestätigt haben, so steht es uns Tirolern nicht schlechter an, von „unserem Hermann" zu sprechen. DennderGe- n e ra l f e l d m a r s ch a l l stammt mütterlicher sei t s a u s Tiroler V a u e r n g e s ch l e ch t. Hierüber berichtet uns ein Mitarbeiter in Reutte

konnten und zog im Sommer als Wanderarbeiter in die Ferne, indessen die Familie zu Hause die Wirtschaft versorgte. Wie manche andere seiner Verufsgenoffen ließ sich Peter Paul Tiefenbrunn um die Mitte des 19. Jahrhunderts in München nieder und erwarb dort aus seinen Ersparnissen ein Kaufgeschäft. Seine Tochter Franziska Tiefenb-runn heiratete den kaiserlich deutschen Ministerresidenten Göring und wurde die Mutter Hermann Göring s, des heutigen Generalfeldmar schalls und Ministerpräsidenten. Der Vater

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 30.03.1938
Umfang: 20
de P. Sonntag, 3. Richard. Montag, 4. Ifidor B. Dienstag, 5. Vinzenz. Mittwoch, 6. Sixtus B. Hermann GSring in Oesterreich. Die Triumphstraße, die vor wenigen Tagen den Ein zug des Führers in sein Oesterreich gesehen hat, erlebte nun auch die Fahrt seines getreuen Mitkämpfers und Schildhalters, des preußischen Ministerpräsidenten, Prä sidenten des Deutschen Reichstags, Beauftragten für die Durchführung des Vierjahresplanes und Generalfeldmar schalls der deutschen Luftwaffe Hermann Gering. Hermann Göring

wurde 1893 in Nosenheim in Bayern geboren, war im Kriege Fliegeroffizier, wurde 1915 abgeschossen und verwundet, kehrte 1916 an die Front zurück und wurde als einer der erfolgreichsten Jagd flieger 1918 der Nachfolger im Kommando des berühm testen deutschen Kampffliegers Freiherr v. Nichthofen. Er wurde mit dem höchsten deutschen Orden „Pour le merite" ausgezeichnet. Der NSDAP, schloß sich Hermann Göring schon 1922 an und wurde 1923 bei der Feldherrnhalle in München schwer verwundet. Bei Nacht

des ehemaligen Nordwestbahnhofes in Wien hielt Generalfeldmarschall Göring vor 20.000 Zu hörern eine große Rede, in der er zunächst einen Ueberblick über die politische Vorgeschichte des Anschlusses gab, hier auf das wirtschaftliche Aufbauprogramm für Oesterreich mit sehr weitgehenden Einzelheiten verkündete und schließ lich die Bedeutung der Volksabstimmung mit einem Aus blick auf die Zukunft beleuchtete. Hermann Göring erinnerte daran, wie ergreifend es oft war zu beobachten, wenn der Führer

. Der Redner schilderte dann ausführlich Inhalt und Sinn der Abkommen vom 11. Juli 1936 und vom 12 Feber 1938, den Wortbruch Schuschniggs und seinen versuchten Wahlbetrug, von dem Hermann Göring erklärte, d a ß e r nochdieGerichtebeschäftigenwürde. Weiter hin beschrieb der Redner den Vegrüßungsjubel, mit dem der Führer an der Spitze der deutschen Truppen als Be freier empfangen worden ist und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß er in dieser Zeit pflichtgemäß in Berlin bleiben mußte und diese erhebenden

Zeiten nicht in Oester Seine großartigste Leistung ist wohl die Schaffung der neuen deutschen Luftwaffe, die er aus dem Nichts in wenigen Jahren zu einer der modernsten und stärksten Luft streitkräfte der Welt gemacht hat. Außerdem hat ihm der Hermann Göring. reich mitmachen konnte. Er schilderte ferner die Verhältnisse j im Deutschen Reich, wie sie vor dem Umbruch im Jahre 1933 waren und den planvollen Wiederaufbau, den die nationalsozialistische Bewegung in Deutschland vollbracht hat, und wies

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 14.01.1939
Umfang: 10
er die Zeitung nieder, geht zum Schreibtisch und taucht die Feder ein. „Liebe Mama! Ich bin sehr betroffen durch diesen raschen Um schwung der Dinge. Es wird aber doch zum besten von Annerl und uns Men sein. Ich komme in etwa vier Wochen nach Hause und hoffe, Layos mit- 'zubringen. Herzlichen Gruß Dein Karl." Das beigefarbene Auto legt ferne Gummiräder rnit einem seinen Knirschen an die unterste Stufe der Hotel terrasse urrd stoppt. Hermann springt vom Steuer, taucht mit dem Oberkörper in das Innere

des Wagens greift nach Mütze und Handschuhen. Dann schließt er greift nach Mütze und Handschuhen. Danrr schließ er den Wagen ab. Wie er in seinem elastischen Gang die Treppe hinaufsteigt, fliegt sein suchendes Auge über die, die da sitzen. Es ist ein wildes Durcheinander grell ster Farben urrd Stimmen. Aus den weitoffenerr Türen, die in eine kühle Dunkelheit führen, kommt Musik. Hermann windet sich durch die Tischreihen und arr Stühlen vorbei. Er hat schon sein Ziel — ganz dort, an: Ende der Terrasse

. Hermann hat den letzten Tisch erreicht. Er hat ein wenig Herzklopfen, das in seiner Stimme schwingt. „Lisa . . ." Sie erschrickt und legt die Illustrierte so rasch nieder, daß ein leeres Wasserglas umfällt und vom Tisch rollt. Hermann fängt es geschickt und lachend aus. „Es würde Scherben gegeben haben, und das soll mir . . . Glück bedeuten." Sie streicht, ganz benonunen, mit der Hand über Augen und Stirne. „Das kann nicht wahr sein —" flüstert sie. „Doch, doch. Warum nicht? Es gibt doch keine Ent

fernungen mehr." Da besinnt sie sich, noch immer halb betäubt. ^ „Hermann, wie — ich weiß nicht — wie kommen Sie — ? Sie müssen sich doch setzen. Sind Sie jetzt erst — ?" Ich bin seit Vormittag hier. Ich habe im Hotel ,-Ostsee" Wohnung genommen." Er sieht sich flüchtig um und beugt sich vor. „Zu viele Menschen! Ich habe meinen Wagen unten —" Da steht sie auf. Er legt den Schal um ihre Schul tern. Dann gehen sie nebeneinander die Treppen hin unter, steigen in den Wagen und fahren meerentlang

, bis der Abend kommt und die Bucht mit ihren Lich tern das Meer säumt. Sie hat ein unendlich erlöstes Gefühl. Ich könnte so mit ihm fahren Tag und Nacht... Und sieht auf seine energischen Hände, die so sicher auf dem Steuer liegen, mit restlos beherrschender Kraft. ,^isa ..." sagt Hermann mit gesenkter Stimme. „Hans... ist tot." Sie erschrickt. „Um Gottes Willen!" Da erzählt er alles, auch von dem mächtigen Ein druck dreser Beerdigung, von dem stummen Spalier der nach Tausenden zählenden Menge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.05.1938
Umfang: 8
Erscheint täglich früh — Redaktion. Verwaltung und Inseratenannahme: Innsbruck, Mentlgaffe 12. — Fernruf: Redaktion: 397, Verwaltung: 89Z — Postsparkaffen konto: A-9760, Postfach 20 Monals-Bezugspreise: Durch Post und Austräger 2.70 RM. Bei Abholen in den Verschleißstellen in Innsbruck 2.40 RM. Für Ausland 5.59 RM. Einzelnummer —.15 RM. — Poftzeitungliste 52 Nr. 113 InnrbrnS, Montag, de« 18. Mat 1838 48. Jahrgang Hermann Göring in Wien Symbol der Arbeit. Symbol des Schwertes Wien. 15. April

. Gestern vormittags traf Generalfeldmarschall Her mann Göring in Wien ein, um den ersten Spatenstich für die großen Bauten der Luftwaffe im Südwesten der Stadt vorzunehmen. Unter dem Jubel der Bevölkerung fuhr der Generalfeldmarsch all um 13 Uhr über die Sim- meringer Hauptstraße und den Gürtel nach Hietzing, ' wo auf dem Küniglberg die Feier vor sich ging. Nach Begrüßungsworten des Reichskommissars von Oester reich Gauleiter Bürckel würdigte Hermann Göring in seiner Rede die Stunde des Wiederaufbaues

und nahm dann den ersten Spatenstich vor. Stürmischer Jubel brauste auf. als nun der General feldmarschall selbst das Wort ergriff: An sich ist der Spaten stich einer Flak-Kaserne, führte Hermann Göring aus, kein besonderer Anlaß, und doch begehen wir ihn in diesem Augenblick besonders festlich. Mit Recht, denn dieser Tag trägt in sich zwei Symbole: Einmal das Symbol der Ar beit und zweitens das Symbol des Schwertes der Wehr! Der Arbeit deshalb, weil es unser Wille war, nach den wunderbaren Tagen

überreichten ihm ein Bild des einheimischen Malers Professor Robert Leitner sowie eine Zeichnung des Führers, ausgeführt von dem Spinnerei arbeiter Wilhelm Scharz, Bürgermeister Pg. Alfred Stanzl lud den Generalfeldmarschall noch kurzen Begrüßungswor ten zu einer Besichtigung der Bäderanlagen ein. Spatenstich in Schwechat In Schwechat wurde Hermann Göring von einer an die Tausende zählenden Menschenmenge empfangen. Ein Musikzug der Luftwaffe intonierte die Hymne der Nation, während der Generalseldmarschall

sen, die sich um den Festplatz drängen, bricht los. Hermann Göring steht aufrecht im Auto, den Marschallstab zum Gruß erhoben. Gauleiter Bürckel begrüßt den Angekommenen. der nun die um den Festplatz aufgestellten Formationen abschrei tet. Darauf begibt sich dev- Generalseldmarschall zum Modell und läßt sich dort von einem Ingenieur und von Offizieren die geplanten Arbeiten erklären. Inzwischen hat Gauleiter Bürckel die Tribüne erstiegen und richtet an Hermann Göring folgende Worte: Herr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.05.1938
Umfang: 12
Baubeginn am Tauernwerk im Kaprunertal — Hermann Göring gibt den Befehl zur Arbeit dnb Zell ■a m € e e, 16. Mai. Vor sieben Wochen verkündete Hermann Göring in Wien im Rahmen einer Großkundgebung in der Nordwest bahnhalle das gigantische Aufbauprogramm für Oesterreich. Eine unbeschreibliche Welle des Jubels ging durch das jahrelang bis aufs äußerste geschwächte Land. Görings 17 Punkte übertrasen selbst die kühnsten Erwartungen und Hoffnungen: Arbeit, endlich wieder Arbeit! jubelte

es aus Hunderttausenden von Herzen. Und das Beglückenbste war das Wissen, daß hinter dickten Worten ein Mann steht, der gewohnt ist, dem Wort die Tat folgen zu lassen, das Wissen, daß der Nationalsozialismus nichts verkündet, ohne es rest los durchzuführen. Und der Mann, der dieses gewaltige Arbeitsprogramm vor kurzem proklamierte, zieht nun durchs Land, um den Baubeginn der von ihm geplanten großen Werke eigenhändig einzuleiten. GeneralfeDmarschall Hermann Göring traf am Mon tag im Salzburger Land

die Aussicht auf Verwirklichung in immer weitere Ferne. Bis dann der Nationalsozialismus zur Macht kam, bis Hermann Göring kurz und bündig sagte: „ein Lanerrikrastwerk wird gebaut!" Und nun ist Hermann Göring da. Mit dem Spaten in der Hand startet er die Arbeit zu diesem gigantischen- Werk. Wochen vom Plan zur Tat! Eine der gewaltigsten Energie quellen wird in Oesterreich erschlossen. Die zahllosen Was» 5er, die von den ewigen Gletschern der Tauern rieseln, über himmelhohe Wände stürzen oder in reißenden

Sturzbächen zutal brausen, werden im Tauernkraftwerk gebändigt iytt> ihre gewaltige Energie in Form von Elektrizität ins weite Reich geleitet. Heute noch unabsehbar ist -die Entwicklung von Salzburgs stolzem Werk, das es mit den ungeheuren Kraftquellen seiner Berge dem Reich als seine schönste Morgengabe bringen darf. Die Salzburger Sonne meint es gut mit Hermann Göring. So wie an jenem unvergeßlichen zweiten April in der Mozartstadt wölbt sich ein tiefblauer Himmel über die Bergriesen des Pinzgaus. Zell

Stunden, um -den Mann .zu sehen und ihm zu danken, der dieses gigantische Werk auf ihrer Heimatscholle entstehen läßt. Die Zeller Trachten musik spielt unermüdlich und verkürzt den Harrenden das Warten. Punkt 11 Uhr geht freudige Bewegung durch -die Masse. Die Kraftwagenkolonne des Generalfeldmarschalls Hermann Göring naht heran. Unter den brausenden Heil rufen der Menge entsteigt Hermann Göring dem Wagen. In seiner Begleitung sieht man Reichsstatthalter Seyß- Jnquart, Minister Glaise-Hovstenau

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Neueste Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 13.04.1934
Umfang: 12
mal, wenn feine Leute heiraten, jehn se da in ’it Bratenrock oder mit 'n Frack uff's Standesamt?" fragte Hermann Kniephake und hatte ein pfiffiges Lächeln um den Mund, der immer ein wenig unrasiert wirkte, ob wohl, er ihn vor einer knappen Stunde erst mit dem Rasier messer ausgiebig bearbeitet hatte. Peter Stoll ließ die Zeitung sinken — und sah zu dem Gefährten hinüber, der in seinem Sessel sich breit machte, als säße er im siebenten Himmel. „Wie kommst du denn darauf?" fragte er lächelnd zurück

. „Na, ick meene man bloß! Unsereener macht sich doch ooch seine Iedanken über seine Mitmenschen. Und ick dachte mir, wenn du mal heiratest, nimmste mir als Trauzeujen . . . und denn muß ick doch mindestens 'n Frack bam!" „Erstens, mein Lieber, heirate ich nicht, weil dazu bekannt lich zwei gehören . . ." „Selbstverständlich gehören zwee dazu! Aber wat willste, is doch alles vertreten." „Wieso?" „Na, Mensch, denkste denn, ick bin blind? Die kleene Puppe is doch janz verrückt nach dir!" lachte Hermann

Kniephake. „Wenn ich nicht genau wüßte, daß du heute noch keinen Alkohol zu dir genommen hast, würde ich sagen: Du bist nicht ganz nüchtern! Wen meinst du denn eigentlich mit der kleinen Puppe?" „Stell dir man nich so doof an, Peter! Die . . . na, wie heeßt se doch jleich . . ." „Du meinst Fräulein Mareno?" Und als Hermann Kniephake begeistert nickte: „Mein Junge, ich bewundere deine blühende Phantasie!" „Iar keene Phantasie! Borjestern lernst de se kennen, abends jehste mit ihr uff 'n Bummel, kommst

erst um dreie nach Hause, jestern abends wart ihr ooch zusammen . . ." „Also ist Zeit zum Heiraten, meinst du?" „Aber feste! Du bist verknallt in sie, sie in dir . . . mehr is doch wahrhaftig nich nötig!" „Was mit mir los ist, geht dich ja eigentlich nichts an, Hermann . . . aber zu deiner Beruhigung will ich dir ver raten: Fräulein Mareno ist eine bildhübsche Frau . . ." „Det will ick meenen!" knurrte Hermann anerkennend. „Ick bin selber verschossen in se, aber leider . . ." „Sie gefällt

mir. Meine Frau jedoch, mein lieber Junge, muß ganz anders aussehen!" „Wat? Noch hübscher?" „Nee, hübscher nicht, aber weniger mondän!" „Mongdähn! Mongdähn! Irade der Mongdähne is ja det Schöne an ihr! Uebrijens, wat heeßt denn det eejentlich: mongdähn?" Peter Stoll lachte laut auf. „Jetzt halt die Klappe, Hermann! Geheiratet wird nicht, damit du's weißt! Ich habe hier bloß noch eine Sache zu erledigen und dann sausen wir ab — vielleicht nach Austra lien! Da kaufen wir uns eine Farm und werden Geflügel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 28.12.1954
Umfang: 6
Hermanns großes Abenteuer Hermann hatte noch nie etwas mit dem Ge richt zu tun gehabt; das mag möglicherweise weniger daher kommen, daß er sich nichts zu Schulden kommen ließ, al s vielmehr da von, daß man ihn nie erwischte; denn Her mann wohnt in Nauders und böse Zungen be haupten, daß jeder halbwegs gesunde Hau derer an irgend einer dunklen „Grenzaktion“ beteiligt war. Hermann hat‘s dabei allerdings erwischt, als er gerade unter nicht unerheb lichem Kraftaufwand abseits der Straße

auf einem Schlitten ein Faß mit 105 1 Wein von Italien nach Oesterreich bringen wollte, na türlich unverzollt. Es war der 30. März und 3 Uhr früh. Zu einer solchen Zeit bringt man sonst keinen Hund hinterm Ofen hervor, das wußte auch Hermann, auch wenn er kaum 20 Lenze zählt; allerdings bedachte er zu wenig, daß die Zollbeamten da leider Vorschriften haben, nach denen sie auch um eine solche Zeit urplötzlich auftauchen können. Als Her mann das Faß mit dem edlen Inhalt auf hei matlichen Boden dem Bestimmungsort

zu führen wollte, tauchte ausgerechnet e ine Gruppe jener dienstbeflissener Männer auf, die auf Grenzgänger, wie es Hermann einer war, wie Abgesandte des Höllenfürsten wirken. Hermann ließ ob dieses üblen Anblicks stracks sein Faß im Stich und suchte das Weite; doch der Arm des Gesetzes ist lang. So mußte sich Hermann in die Bahn setzen und zum Kadi nach Innsbruck. Damit be gann eigentlich schon die Strafe für ihn; denn er mußte erstmals in dieses unheim liche Häusermeer von Innsbruck

. In der Bahnhofhalle schüttelte er einmal tüchtig den Kopf, als er das Bild sah, das da an die Wand gemalt war. „Mei Liaba, wenn dö Leit do a so verrückt sein, wia dös Bild, dann guate Nacht!“ sagte Hermann still vor sich hin und begab sich klopfenden Herzens zum Gericht. Ein Schmuggelgang bei Nacht und Nebel wäre ihm wohl hundertmal lieber gewesen. Hermann, der trotz langer Bemühungen in der Volksschule kaum Lesen und Schrei ben kann, machte es dem Richter (OLGR Dr. Pekarek) nicht leicht. Man warf Her mann

vor, daß er auch Reis schmuggeln wollte; aber das bestritt er mit dem ihm eigenen Temperament. Der Richter mußte also mit Hermann „nauderisch“ reden; denn auf das Hochdeutsche reagierte er kaum. „Du liagsch ja wia druckt“, hielt ihm der Richter vor, als Hermann alles in Abrede stellte, was ihm der Richter vorwarf. „Na, na“, gab Hermann zurück, „i war ja nit bsoffn. I wer decht wissn, was i tun hab!“ „I muß di halt einsperm lassen, wenn du nur liegst“, versuchte ihm der Richter klar zu machen. Aber auf Hermann

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 12.08.1934
Umfang: 8
Sechzig Jahre im Dienst der Kunst Gutenbergs. Buchdruckereibesiher Hermann Mahl-Bruneck. Die Buchdruckerkunst ist zu einer so unentbehrlichen Arundlage unseres gesamten Kulturlebens geworden, daß ihre Erzeugnisse und ihre Ausübung längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Druck sorten, Zeitungen, Bücher werden als Vermittler jeglicher geistigen Tätigkeit täglich von jedermann benützt, die wenigsten Menschen aber machen sich Über die Kunst, Mühe und Arbeit nähere Gedanken

, , die mit der Herstellung von Druckerzeugnissen ver bunden sind. Still und ohne Aufsehen übt der Buchdrucker seine ' Kunst aus und nur selten nimmt die Oeffentlichkeit ; Anteil an dem Jubiläum eines Jüngers Gutenbergs. Da aber seltene Ausnahmen diese Regel bestätigen, so verdient der Mann, dem diese Zeilen gelten, doch besondere Beachtung, denn Hermann Mahl übt seit 60 Jahren ununterbrochen die Kunst Autenbergs aus und steht heute noch in ■ beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische und Arbeitslust

an der Spitze der Buchdruckerei A. M a h l in B r u n e ck im Pustertal. Daher sei ein j kurzer Rückblick auf den Werdegang und das Berufs leben Hermann Mahls im folgenden gegeben, der das schöne Beispiel eines arbeits- und erfolgreichen Daseins bietet. In der Hauptstadt Pustertals, in B r u n e ck, wurde Hermann Mahl am 15. Jänner 1860 als Sohn des Buchdruckereibesitzers Johann Georg Mahl geboren. Nach Abschluß seiner Schuljahre trat der 14jährige Hermann am 14. August 1874 in das väterliche Geschäft

ein und wurde von seinem Vater in die Kunst Gutenbergs eingeführt. Nach vier- s jähriger Lehrzeit verließ Hermann Mahl die Heimat und setzte seine berufliche Ausbildung als Schrift setzer in der Buchdruckerei Dr. Max H u t t l e r in München, An der Hofstatt, der bekannten Ge burtsstätte des „Bayrischen Kuriers", und später in der Buchdruckerei des Kath. pol. Preßverein in Linz a. D. fort. In dem jungen Buchdrucker lebte ein unbändiger Drang, die Welt kennen zu lernen und so begab sich Hermann Mahl

und Straßburg streifte. Dann durch wanderte Mahl den Schwarzwald und fand schließlich in Stuttgart nach fünfmonatiger Fußwanderung als Schriftsetzer in der G r e i n's ch e n Hofdruckerei eine bleibende Stätte, bis ihn der Militärdienst in die Heimat rief. Nach Ablauf seiner Soldatenjahre trat Hermann Mahl wieder in das väterliche Geschäft ein und übernahm schon nach kurzer Zeit die technische Leitung der Buchdruckerei. Das Hauptaugenmerk des Jubilars, dem von Jugend auf die Liebe zur Kunst Gutenbergs

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 18.05.1938
Umfang: 4
. Die erforderlichen Maßnahmen, um die Reichswirtschafts- hilfe möglichst schnell der österreichischen Wirtschaft zugute kommen zu lassen, stehen vor dem Abschluß. Zunächst war es erforderlich, die Kreditgesuche der Betriebe des Gast-, Schank- und Fremdenbeherbergungsgewerbes aus zusondern und sofort zu bearbeiten. Viele konnten bereits berücksichtigt werden. Das Tauernkraftwerk. Hermann Göring vollzieht den ersten Spatenstich. Der Plan, ein Kraftwerk in den Tauern zu errichten, bestand schon seit vielen Iahren

, doch es blieb beim Plan bis der Nationalsozialismus kam und Hermann Göring kurz und bündig sagte: Ein Tauernkraftwerk wird gebaut! 600 Meter westl. des herrlich gelegenen Ortes Kaprun bei Zell am See, am rechten Hang des weiten oberen Salzachtales, ist ein Platz von zahlreichen Hakenkreuzban nern gesäumt; eine bunte Menschenmenge harrte hier am Montag, bis Punkt 11 Uhr Generalfedmarschall Göring erscheint. Gauleiter Wintersteiger begrüßt den General feldmarschall. Namens der reichseigenen Industrie-Unterneh

- mungs-A.-E. begrüßt Staatssekretär a. D. Trendelenburg den Beauftragten des Führers. Nun schilderte Hermann Göring die Bedeutung des Wasserkraftwerkes für den wirtschaftlichen Aufbau. Wir wollen nichts Kleines schaffen, londern mit ganzer Kraft an die Arbeit gehen, um etwas einzigartig Großes, des stolzen Volkes Würdiges zu schaffen. Ein wichtiger Punkt hiebei ist, daß sich Technik und Schönheit harinonisch ver einen. wird auch hier die starke Symphonie der Arbeit brausen und jedermann sagen

: Hier steht Deutschland, hier schmiedet das kraftvolle Reich feine Zukunft! Hermann Göring versprach dann beu Pinzgauern, er werde dafür sorgen, daß diese herrliche Natur nicht ver unstaltet wird. In den Stauseen werde die Gegend unver gleichlich an Schönheit gewinnen und das Wunder der Natur sich mit dem Wunder der Technik vereinen. „Täler, die zu den ärmsten gehören, werden aufblühen. Ein menschen würdiges Leben soll den deutschen Menschen auch hier ge schaffen werden. Arbeit und Freude sollt

Ihr erhalten. In diesem Sinne gebe ich den Befehl zum Beginn der Arbeit." Böller krachten. Sirenen heulten, Feldbahnen fuhren vor, das Volk jubelte, und Hermann Göring griff zum Spaten, warf die ersten Schollen in die Kipper. * Die Rhein-Main-Donau-Verbinöung. Berlin, 17. Mai. (DNB.) Die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich und die Durchführung des Vierjahresplanes verpflichten zur beschleunigten Fertig stellung der Wasserstraßenverbindung zwischen Rhein und Donau, sowie zum Ausbau

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 22.07.1933
Umfang: 12
nach Reichenhall. Wie bereits beim letzten Flugzettelabwurs über Salzburg, wird auch diesmal die österreichische Bundesregierung in Berlin gegen diese unerhörten Uebergriffe unverzüglich Protest einlegen. NR. Hermann Hermann - tot! Der Vorkämpfer der Vorarlberger Arbeiterschaft gestorben Bregenz, 21. Juli. (EB.) Genosse Nationälrat Hermann Hermann ist am Freitag früh nach achtwöchiger Krank heit gestorben. Ein schweres Leiden, das er mit großer Geduld ertrug, hat diesen kräftigen Baum gefällt. Zur Partei kam

Hermann schon zur Zeit ihres Entstehens. Seine Ueberzeugungstreue, sein tapferes und unermüd liches Eintreten für Recht und Gerechtigkeit lenkten die Auf merksamkeit bald auf diesen Mann und brachten ihm das Vertrauen breiter Kreise. Noch unter dem aussichtslosen Wahlrecht wurde Hermann immer wieder Zähl- und Durch fallskandidat der Partei, bis dann endlich am 27. August 1906 die erste Bresche geschlagen wurde und Hermann in die Gemeindevertretung seines Heimatsortes Hard einzog. Seit 1906 gehörte

Hermann der Gemeindevertretung an. Im Jahr 1909 wurde er Gemeinderat, welche Funktion er bis zum Jahre 1919, bis zu seiner Wahl als Nationalrat und Landtagsabgeordneter, ausübte. Im Jahre 1924 mußte sich Hermann neuerlich entschließen, die Funktion eines Ge meinderates anzunehmen, und übte diese bis zu seinem Tode, zuletzt als Finanzreserent, aus. Seit dem Jahre 1919 gehörte Hermann als Abgeordneter dem National rate an. Ungemein gewissenhaft besorgte er das ihm an vertraute Amt eines Abgeordneten

, hat bei keiner Sitzung im Parlament und in den Ausschüssen gefehlt und stets alle die kleinen und großen Anliegen seiner Wühler nach besten Kräften vertreten. Unvergeßlich ist auch das Wirken des Genossen Hermann als Abgeordneter des Vorarlberger Landtages, wo er ebenso wie im Nationalrat durch sein ungemein großes Wissen und vor allem durch seinen offe nen, und lauteren Charakter hohes Ansehen genoß. Maßregelungen bei den Colvje!- Nsenbahne» Tausenve von Ingenieuren versetzt Moskau, 20. Juli. (-) In Verbindung

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.04.1934
Umfang: 6
einen Blick , zu dem Neger hinüber, der diskret abseits lohnte, und flüsterte ihm dann zu: „Wollen Sie sich sofort hundert Mark verdienen und wenn die Sache geklappt hat. noch mal tausend?" „Hundert und noch mal tausend . . . bet sind elfhundert! 'ne hübsche Stange Ield! Iemacht!" „Sie waren mit Ihrem Freunde Stall zusammen in Plötzensee?" flüsterte Alois Meltau. Hermann Kniephakes Brauen zogen sich unmerklich zu sammen. „Wat seht denn det Sie an?" „Stoll hat sich jetzt Ihrer angenommen

, um Sie für seine Zwecke auszunützen — und wenn er Sie nicht mehr braucht, schiebt er Sie ab!" „Iawoll, nach Australien!" knurrte Hermann Kniephake. „Na — und?" „Wenn Sie mir behilflich sind, das Verbrechen, das Stoll begangen hat, wieder gutzumachen . . ." „Oogenblick mal! Sind Sie vielleicht der kleene Mann, der biefe Nacht bei uns einjebrochen hat?" fragte Hermann Kniep- lhake. , ^ ' „Eingebrochen ist wohl zuviel gesagt . . ." „Schwarzkopp! Jib mir noch mal sp'n Whisky . . . ohne Soda aber, wenn's jetzt!" Der Neger

stellte das Glas hin. Alois Meltau wollte, zu Hermann hinüLergebeugt, weiter- sprechen, wurde aber von ihm daran gehindert. „Oogenblick, habe ick jesagt!" Er nahm das Glas etwas umständlich in die Höhe, trank es langsam aus. stellte es wieder auf den Tisch zurück — und plötzlich fühlte sich Alois Meltau gepackt und hoch in die Lust gehoben. Ohne sein. Zutun schwebte er durch das Foyer, dem Ausgang zu, zappelnd schrie er um Hilfe. Einige Boys stan den starr uitb wußten

nicht, ob es sich um ein Artistenkunst stück oder eine Filmaufnahme handelte, zu der das feudale Hotel Regina ausersehen war. Der Portier verlor vor Schreck den Füllfederhalter und erkannte in dem Kraftmenschen den unmöglichen Gast von Zimmer 81. Die zwei, drei Gäste staunten den Mann an, der da einen andern'hoch über sich spazieren führte, als handele es sich um ein Bündelchen Stoff. Hermann Kniephake stieß mit dem Fuß die Tür auf. Draußen setzte er Herrn Alois Meltau vorsichtig und für sorglich auf den Erdboden

se woll . . . Wieso sieben Whisky?" „Den von dem Herrn mit, den Sie hinausgetragen haben!* So kam es, daß Hermann Kniephake obendrein Herrn Alois Meltaus Whisky mitbezahlen mußte, obwohl er von ihm eingeladen worden war! Aber vierundzwanzig Mark für sieben, kleine, Whisky das ging über Hermann Kniephakes Begriffe. Und wenn er nicht an Peter Stoll gedacht hatte, wäre dem armen. Neger die Rechnung schlimm bekommen. So begnügte er sich mit der geäußerten Feststellung: „Det is 'n Nepplokal!" und zahüe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.12.1936
Umfang: 8
des Anwesens Hühnereier suchten und seit Aus bruch des Brandes unauffindbar sind. Es wird vermutet, daß diese beiden Kinder den Brand verursacht haben. Zugsunglück Frankfurt, 16. Dezember. (TR.) Gestern abends streifte im As.chafsen'burger Hauptbcrhnhos ein einsahrender „Gut, sagen Sie ihm, bitte, daß ich etwas nach neun vorbeikommen werde." „.heute abends haben meine Frau und ich frei, wir werden schon fort sein, wenn Sir Hermann nach Hause kommt. Aber wollen Sie ihn nicht im Athenaeum anrufen

?" „Ja", sagte Andy, „gute Nacht." „Gute Nacht, Sir." Bronson . . . Bronson. Er ging in Gedanken die ver gangenen Jahre durch. Guter Gott! Ja, zu Hause bei sei nen Eltern 'hatte es einen jungen, gelernten Butler na mens Bronson gegeben. Den hatte Hermann wohl übernom men. Andy ging zurück in den unfreundlichen Raum und grübelte über die Seelenrühe- eines englischen Butlers nach. Trotz Andys zehnjähriger Abwesenheit und allen Familien umwälzungen hatte Bronson ihn behandelt, als sei er ein täglicher Besucher

. Hätte er gesagt: Sagen Sie Sir Her mann, daß ich völlig herrm te rgekommen bin und aus der Straße verhungere, Bronson l)ätte geantwortet: Jawohl, Herr, ich werde es Sir Hermann ausrichten. Immerhin, das mußte er seinem Bruder schon selber sagen. Es war eine unangenehme Ausgabe, doch nicht zu ändern. Wie sagte doch sein längst verstorbener Lieblings- dichter Francois de Billon: Hunger macht die Wölfe zahm! Aber ein Woks war er noch nicht. Er hatte Hermann noch nie in seinem Leben um einen Pfennig

gebeten. Er wollte nichts als ein Darlehen von hundert Pfund, um wieder aus die Beine zu kommen. Hermann würde chn wahr scheinlich nicht gerade mit Begeisterung empfangen. Mit der Braut davonzulausen . . . das war schon der ärgste Streich, den man einem Menschen spielen konnte. Doch das lag weit zurück, und- ein Zwillingsbruder ist ein Zwillings bruder. Für einen Mann mit einer Wohnung in Park Personenzug einen Lastzug. Durch die starke Abbremsung wurden fünfzehn Reisende des Personenzuges zum- Teil

, einem vollkommenen Diener, anschei nend auch einer ebenso vollkommenen Köchin, denn das war wohl die ilM unbekannte Frau Bronson. waren hun dert Pfund kerne ungeheuerliche Summe. Sollte er im Athenaeum anläuten? Min. Hermann könnte ihn dann zum Essen ein laden. Er war sich mit einen:- Schlag seiner galten Schäbigkeit bewußt. Dort würde es von Geistlichen. Ministern und Kabinettsmitgliedern wim meln. Eine Dohle kann sich unter solchen Pfauen nicht sehen lassen. 2 . Der Eingang war mit Teppichen belegt und gut

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 15.05.1934
Umfang: 6
, windstill, Fernsicht mittel. Da stand plötzlich Hermann Kniephake vor ihm. „Wie kommst denn du hierher?" raunte er Max Twester zu, und seine Augen funkelten, als wolle er dem früheren Freunde in der nächsten Minute an die Kehle. Max Twester war einen Schritt nur zurückgewichen und hatte sich schnell gefaßt. „Was willst denn du von mir?" gab er ein wenig spöttisch zurück. „Halt mich nicht unnötig auf . . . wir beide haben doch nichts mehr miteinander zu tun!" „Wie du hierherkommst, will ick wissen

!" beharrte Hermann Kniephake und gab keinen Zentimeter Boden frei. In ihm arbeitete es. Sein Verstand, für komplizierte Kombinationen nicht zu haben, griff nach dem Naheliegendsten: er brachte Max Twesters unverhofftes Auftauchen mit Peter Stolls Ver schwinden in Verbindung. Daß Twester aus dem Zimmer Jenny Marenos kam, spielte für ihn vorläufig nicht die ge ringste Rolle. „Das geht dich gar nichts an, mein Lieber, laß mich gehen!" Hermann Kniephake packte seinen Arm. „Nich so eilig, oerstehste? Erst

will ick wissen, wat du hier verloren hast!" drohte er. Max Twester überlegte. Er kannte Hermann Kniephakes Körperkräfte und wußte, daß er es im Ernstfall nicht auf einen Ringkampf ankommen lassen durfte, wenn er auch — Boxer — seinen Mann stehen würde. Aber er mußte Lärm vermeiden. Wenn ihr Zusammentreffen hier Aufsehen er regte und zufällig der Boy vom Abend zuvor auftauchte und in ihm den Mann erkannte, der nach Stolls Zimmernummer fragte . . . „Wenn du dich mit mir unterhalten willst

, dann nicht hier auf dem Korridor!" sagte er ruhig. Hermann Kniephake ließ ihn nicht los. Zerrte ihn in sein Zimmer. Schloß die Tür. Wandte sich dem früheren Freunde zu und sah ihn drohend, herausfordernd an. „Na?" Max Twester lachte. „Was willst du denn eigentlich von mir? Ich war bei einer hübschen Frau zu Besuch, die zufällig in derselben Etage wohnt wie du! Das geht natürlich nicht 'rein in deinen Gehirnkasten!" Hermann Kniephake suchte Lösungen, Begreifen der Si tuation. Twester war bei Jenny Mareno. Jenny Mareno

aus, bevor du dich weiter mit mir unterhältst!" Hermann Kniephake dachte krampfhaft nach. Jenny Mareno und Max Twester waren Verbündete. Vielleicht hatten sie gemeinsam einen Angriff auf Peter Stoll ausgeführt und Peter beiseitegeschafft. . . und nun . . . Er ballte die Hände. „Du weißt, wo Peter Stoll ist!" knirschte er. „Ich weiß gar nichts!" „Wenn du es nich uff de Stelle sagst, jehe ick zu Jenny Mareno!" „Das wirst du hübsch bleiben lassen!" „Da werd' ich dir nich lange fragen! Ihr habt wat

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 31.08.1932
Umfang: 10
und flatterten im Winde. Ratz und Gratz erboten sich zwar, über die Ballonhüllen hinweg zuklettern — selbst Thea hatte beinahe Lust, fürchte ich, dasselbe zu tun, wagte aber nicht, ihrem Manne hiervon eine Andeutung zu machen — um die Fetzen wieder zu flicken, aber Hermann erklärte, es sei nicht von solcher Bedeutung, da die durch die Verletzungen bedingte Verzögerung nicht so groß sei, daß wir Ben zin- und Oelmangel fürchten müßten. Der hochwürdigste Herr Bischof kam gegen Abend mit einem Motorboot

von Santarem, um uns zu be grüßen. Ein sehr, sehr liebenswürdiger Herr! (Thea findet ihn entzückend nett.) Er war so froh, Hermann wiederzusehen, der ja vor beinahe zwei Jahren drei Wochen lang sein Gast gewesen war und hofft, daß es ihm gelingen möge, seinen für das deutsche Volk so ungeheuer wichtigen Plan auszuführen. Soweit er nur kann, will er ihm zur Seite stehen. Einstweilen stellt er ihm den Bruder Zyrillus, den Obermechani ker des Bistums, zur Verfügung. Bruder Zyrillus nahm mit uns am Abendessen

teil. Er berichtete kurz, ms er alles vorbereitet habe. Nachher faß der Bischof mit Hermann und mir noch ein Stündchen zusammen auf der luftigen Veranda des Hauses und tauschte Gedanken aus, die sich auf das große Unternehmen bezogen. Es wurde beschlossen, eine erste Forschungs fahrt, um einen Ueberblick über das in Frage kom mende Gebiet zu gewinnen, nördlich bis zu dem Ge- birgslande im südlichen Venezuela, Guayna und von da, den Orinoko kreuzend, über Llanos von Vene zuela und Kolumbien

bis zu dem Rand der Ost-Kordil leren zu machen; dann die Kordilleren nach Süden entlang zu fahren bis zum Pongo de Manseriche in Peru, dem Felsentore, durch das der Amazonas hin durchbricht. „Wie weit wird es wohl sein, alles in allem?" fragte ich Hermann. Er breitete seine Karte aus und begann zu messen. „Tausend Kilometer bis zur Grenze von Venezuela, tausend Kilometer bis zur kolumbischen Grenze am Zusammenfluß von Orinoko und Meta, tausend Kilo meter die Ost-Kordilleren hinunter bis zm Pongo de Manseriche

!" Dabei überreichte er dem Bischof zehn Eintausend- Dollarscheine. .«Zehntausend Dollar!", rief dieser aus. „Das ist ja ün ganzes Vermögen! Das sind ja nach dem heutigen Stande unserer Währung 120.000 Milreis. Damit be zahle ich nicht nur alle Schulden, die auf dem Waisen hause stehen, sondern kaufe noch mehrere hundert Hektar Plantagenland, um nach und nach daraus meine hundertundfünfzig Waisenkinder zu unterhal ten . . Dieser Hermann! Seine größte Freude scheint darin M bestehen, andere glücklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 28.03.1938
Umfang: 12
Tagblatt des schaffenden Volkes *. 72 Innsbruck, Montag, den 28. Mörz 1838 LZ. Jahrgang w Unser Hermann! Hermann Göring verkündet den gewaltigen Aufbauplan — Oesterreich einer glücklichen Zukunft entgegen Sie Rettung aus der Wirtschaftsnot Wien, 27. März. In seiner großen Rede am Samstag abends in der Nordwestbahnhalle in Wien gab Minister präsident Generalfeldmarschall Hermann Göring das gewaltige Aufbauprogramm für Oesterreichs Wirtschaft bekannt. Ich gebe die Programmpunkte

der Erschließung weiterer anderer Eisenerzvorkommen durch die „Reichswerke Hermann Göring". Die großen Hüttenwerke, die bisher in Franken geplant waren, werden nunmehr in Linz errichtet werden und das modernste Werk darstellen, das bisher erbaut wurde. (Neuer Beifallssturm.) Das bedeutet wiederum für viele weitere Tausende von Arbeitern für den Bau und nachher für viele weitere Tausende von Arbeitern Arbeit in diesem Werk. Die Planung dieses Werkes muß bis Ende April bereits vollzogen sein und anfangs Mai muß

aufbrachten, das wirkliches von jedem Unbeeinflußten anerkannte Aufbauwerk des Na. tionalsozialismus un Reich ins Gegenteil zu verkehren. Welch eindrucksvollerer Beweis iür die unter der Füh, rung Adolf Hitlers gewonnene Wirtschaftskraft de« Reiches könnte erbracht werden, als durch die nun uenserem Land^ als Bestandteil des Deutschen Reiches gewährte Hilfe? Die?: von Hermann Göring verkündeten Programmpunkte redeten^- eine ganz andere Sprache, als sie jemals in diesen österrei chischen Gauen gesprochen

die Wehrkraft der Ostmark in die des Rei ches eingegliedert, der Bau von Fernstraßen, großen Brük- ken und Werken in Angriff genommen wird. Heute schon beginnt die Arbeit. Hermann Göring hat uns nach der Befreiung vom Schuschnigg-System das schönste Geschenk des Reiches ge bracht. Aber für eines wollen wir Deutsche in den Gauen der Ostmark ihm besonders dankbar sein: daß er un? Oestrrreichern die Durchführung weitgehend überlassen hat, daß er auf unsere eigene Kraft vertraute. Es sollen nicht lauter

Geschenke sein, die wir empfangen, jetzt gehen wir selbst ans Werk, Mann für Mann, alle vereint in der gro ßen Gemeinschaft des deutschen Volkes. Wir versprechen Hermann Göring: nur werden es schaffen! Deutsche Frauen und Mädchen! Besuchet heute abend 8 Ahr die große Kundgebung im Stadtsaal!

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 08.08.1956
Umfang: 6
der persönlichen Frei heit. Sie hatten am 17. April dieses Jahres einen Mann buchstäblich entführt. Dieser, der 24jährige Armin Hermann au s Bregenz, hatte die drei bei Autogeschäften betrogen. Ihrem Recht wollten sie auf ihre Weise zum Durchbruch verhelfen. Hermann trat als Zeuge auf, wurde jedoch aus dem Gefängnis vorgeführt, da er sich auch anderer Be trügereien schuldig gemacht hatte und des halb hinter Schloß und Riegel sitzt. Nach der Verhandlung gegen die drei Reichsdeutschen drehte sich der Spieß

um. Vor einem Schöf fensenat wieder, mit LGR Dr. Hauser als Vorsitzenden, mußte sich Hermann wegen zahlreicher Betrügereien, Veruntreuungen und wegen einer Beleidigung eines öffent lichen Beamten verantworten. Da traten die betrogenen Reichsdeutschen, die vorher zu je vier Monaten strengen Arrests, bedingt auf zwei Jahre, verurteilt worden waren, als Zeugen auf. Hermann faßte wegen der ange führten Taten 18 Monate schweren Kerker aus und wanderte in die „staatliche Erho lungsanstalt“ wieder zurück. Die drei Ent

führer, froh, aus de r Geschichte noch mit einem blauen Auge herausgestiegen zu sein, hatten die Genugtuung, daß dem Recht, das sie selbst herstellen wollten, vom Staate aus Genugtuung geleistet worden war. Vom Geld werden sie allerdings in absehbarer Zeit keinen Pfennig mehr sehen. Die Entführungsgeschiöhte, die in ihren Einzelheiten das Format amerikanischer Wildwestreißer besitzt, begann damit, daß im April dieses Jahres Armin Hermann, Händler in allen möglichen Sachen (vor nehmlich in Autos

), bei Rudi Hertel, Auto verkäufer in Lindau, auftauchte und diesem vorschlug, Gebrauchtwagen in Oesterreich zu verkaufen. In diese Geschäfte stiegen auch die beiden Autoverkäufer Wilhelm Kober stein und Rudolf Rut, beide aus Lindenberg im Allgäu, ein. Alle drei wurden von Her mann betrogen. Er machte ihnen vor, die Wagen in Vorarlberg, bzw. Innsbruck abge- setzt zu haben; behielt Anzahlungen für sich und verstand es, die Partner immer wieder hinzuh-alten. Am 17. April fuhr Hermann nach Innsbruck, gerade

als es Hertel zu dumm wurde. Er wollte Hermann in Lindenberg, wo er bei Rux wohnte, aufsuchen. Als dieser ihm mitteilte, Hermann sei nach Innsbruck gefahren, setz ten sich die drei in den Wagen Hertels und fuhren ebenfalls in die Stadt am grünen Inn, um endlich zu ihrem Geld zu kommen. Ihrem Spürsinn gelang es, den Aufenthalt Hermanns in Innsbruck herauszubekommen. Hertel traf ihn dann zufällig auf der Straße von Lienz aus eine Gendarmeriepatrouille zur Fundstelle begeben und die Knochen reste ins Tal

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 02.04.1938
Umfang: 16
zu erreichen. Der Wald war einmal die Sparkassa des Bauern, er soll und wird es wieder werden. Zn Anpassung an die nunmehrige rationelle Wirtschaftsführung ist das Holz in möglichst langem Zustande auszuformen. Es ergeht daher an alle bäuerlichen Waldbesitzer, an die Gemeinden und Znteressentschaften die Aufforderung, tatkräftigst mitzu- arbeiten, das Rundholz den heimischen Sägewerken zur Verarbeitung zu überlassen, um auf diese Weise der Wirt schaft und damit dem ganzen Volke zu dienen. M. Otter. Hermann

Göring reist durch Oesterreich. Nach den ereignisreichen Tagen und den begeisterten Kundgebungen zum Abschied von Wien, trat Generalfeld marschall Hermann Göring seine Reise zu den Stätten der Arbeit in Oesterreich an, um sich an Ort und Stelle davon zu überzeugen, wie das große Aufbauwerk in Oesterreich schnell und wirkungsvoll angepackt werden kann. Generalfelbmarschall eine Rede, in der er u. a. sagte, „Eisen ist bas edelste Metall, wertvoller als Gold und Silber. Aus Eisen schmiedet

man das Schwert und damit den Frieden, aus Eisen schmiedet man den Pflug und mit Eisen bauen wir unsere Wirtschaft aus." . Hermann Göring ehrt die Gefallenen des Weltkrieges. Scherl-Bilderdienst Am Montag begab sich Hermann Göring nach Wie ner-Neustadt. Dort besichtigte er den Fliegerhorst vor der Stadt. Hernach besuchte er die Flugzeugsabrik, die nach den Anordnungen des Generalfeldmarschalls sofort ausgebaut wird, so daß zunächst mehrere tausend Arbeiter dort Be schäftigung finden werden. Weiter ging

die Fahrt über den Semmering nach Steiermark. In Leoben übernahm Her mann Göring die Patenschaft über die Montanistische Hoch schule und ordnete deren Ausbau an. In Eisenerz hielt der Mit der Drahtseilbahn begab sich anschließend unser Hermann auf den Erzberg, um einen Einblick in die Tätig keit der Bergleute zu bekommen. Auf der Rückfahrt über Leoben besichtigte Hermann Göring noch ein Hüttenwerk, in dem die Belegschaft bereits um 500 Arbeiter vermehrt werden konnte. In Graz wurde Hermann Göring ebenso

stürmisch wie auf seiner ganzen Fahrt von der begeisterten Menge begrüßt. Immer wieder ruft das Volk voller Zu versicht. „Hermann wir schaffen es!" SssMtze Mtchshilsr für die fflmsWW Lsndwirlschast. Die Hilfsmaßnahmen, welche für die Land- , Wirtschaft verfügt werden sollen, hat der Landes- bauernführer Pg. Dr. Anton Reinthaller in seiner Rundfunkrede vom letzten Sonntag, die in der Bauernzeitung Folge 14 erschienen ist, im allgemeinen bereits bekanntgegeben. Nunmehr hat der Reichsbauernsührer

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.11.1933
Umfang: 6
20 Groschen Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten Bezugspreise im Abonnement der „Innsbrucker Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.20, Freitag 8 —.30. Für Italien Lire Auswärtige Anzeigenamrahmestelle: Oesterreichtfche Anzeigen-Gesellschaft A.-G. Wien, I. Brandstätte 8. Fernruf U 22-5.95. Nummer 265 Sonntag, den 19. November 1933 2t. Jahrgang Mit Genehmigung des Paul-List-Verlages, Leipzig. Der Träger des Goethepreises Hermann Stehr. „Das unbezeichenbare Wesen, das den Grund der Welt

, außer uns Gott nennen." (Aus dem „Heiligenhof" von Hermann Stehr.) Der Menschen Wege sind vom Schicksal bestimmt, das voll Gerechtigkeit das ehrliche Streben erkennt und dem wahrhaft suchenden, ringenden und bekennenden Menschen den Segen ümerlicher Erlösung schenkt. Nicht Wissen, sondern Glauben führt uns diesen Weg, dessen nächtliche Tiefen wir nicht mit den Waffen des Verstandes erhellen können. Klein sind die Taten des Menschen, auch wenn sie weithin sichtbar über die so mancher hinausragen

oder von unerträglicher Härte er scheinen. Doch sie können zum Gleichnis werden bei denen, die den Weg zur inneren Wahrhaftigkeit gefunden haben. Und keinem, keinem, der ringend sucht, ist dieser Weg verschlossen, mag er auch scheinbar unerlöst zu seinem Ende gehen. Das alles lesen wir aus dem Werke Hermann Stehrs, des schlesischen Dorfschulmeisters, dessen Leben und Wirken durch Jahrzehnte mißverstanden wurde. (Selbstbiographischer Ro man: Drei Nächte.) Hermann Stehr gilt in den Literatur geschichten

als der Mystiker, der Vertreter des „heimlichen Deutschland", das die zerklügelnde Geistigkeit unserer Tage hinter wahre Gläubigkeit stellt und die Charakterarbeit an sich selbst fordert. Will man weiter mit literarhistorischen Daten arbeiten, so ließe sich gerade bei dem Schlesier Hermann Stehr die Stellung auf die Seite der Mystiker aus einer langen Reihe von Beispielen erklären, die immer wieder Männer dieses Volkes als Dichter und Denker nach dem Hintergrün digen suchen ließ, und die das Volk der kargen

Bauerndörfer dieser Gegend sich bis heute in Gottsuchersekten zusammen schließen läßt. Hermann Stehr stammt, im weitesten Sinne gesprochen, aus dem Kreis, der die Menschen in herrenhutischer Demut auf die Verzückung warten ließ. Und da ihn sein Leben nicht etwa steil in die Höhe führte, sondern seinem Wirken als Lehrer und Mensch immer wieder Verachtung und Miß trauen begegneten, so mußte dieser Dichter seinen Weg allein suchen und seinen Wert mit sich selbst ausmachen. So gelangte Stehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.08.1937
Umfang: 8
Mädchen zu einem kleinen Sofa. „Komm, laß uns plaudern!" Besorgt fragte sie: „Fehlt dir etwas Du sichst nicht gut aus. Hermann sagte mir auch schon, daß er nicht mehr mit dir zufrieden sei." „Ich habe nur hin und wieder ein wenig Kopfschmerz, Tante." „Hast du das nicht Hermann gesagt?" „Nein." „Nein? — Aber Helene, hast du kein Vertrauen mehr, zu Hermann?" „Doch, Tante!" Eva von Lünzen schaute sorgenvoll drein. „Wenn ich nur helfen könnte! — Ich bin mit Hermann auch nicht zufrieden, Helene

. Er ist ganz anders geworden. Ich- — ahne ja alles!" Sie ergriff Helenens Hand. „Hermann liebt und Hermann leidet um dieser Liebe willen! — Helene, wenn man aber nur einen Einzigen hat, dann ist das doppelter Schmerz für -eine Mutter, wenn sie ihren Jungen so leiden sieht und ihm nicht helfen kann. Er ist — wie soll ich sagen — -einmal himmelhochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt. Einmal scheint er Er füllung seiner Hoffnungen zu erwarten, ein Liebesglück, wie er es sich erträumt

, und einmal wieder scheint ihm alles verloren zu sein, alles, was er erhofft, unerreichbar fern zu liegen. — Und das -als Mutter sehen zu müssen und hilflos neben ihm zu stehen — das ist schwer!" „Ich kann es dir nachfühlen." „Hermann liebt, und es ist der Wunsch meines Her zens, daß diese Liebe ihm Glück bringe, daß sie ihm Erfül lung alles dessen bringe, was er ersehnt, daß — das Mäd chen ihn wiederliebt." „Wenn er aber nun ein Mädchen liebt, das gesellschaft lich — unter ihm steht?" Eva von Lünzen schien ratlos

. „Aber, Helene, ich dachte. — Ja, wenn du so sprichst, dann freilich —. Der arme Junge! — Hast du es denn noch nicht bemerkt, daß er dich —. Helene, ich muß offen zu -dir sprechen. — Du bist es, die Hermann liebt!" Helene atmete schwer. »Ich — weiß es." „Und- du? — Sprich offen zu mir! Ich sage ihm kein Wort von dem, was d-n sprichst, wenn du es wünschest. — Aber sei wenigstens zu mir offen! — Siehst du, du fühlst es, du weißt es, daß er dich liebt! Und du?" Sie sah Tränen in des' Mädchens Augen. „Helene

, hast -du einen anderen lieb?" Ein leises Kopfschütteln war die Antwort. „Also nicht! — Und ihn, liebst du ihn nicht? Ist er dir nur der Vetter? Fühlst du keine Liebe zu Hermann?" 'Da war -es mit Helenens' Fassung vorbei. Sie sank zu -Eva von Lünzens Füßen und barg das Antlitz in den Schoß ihrer mütterlichen Freundin. „Verzeih!" Die blickte mit fragenden Augen auf das Mädchen und streichelte kosend das blonde Gelock. „Steh auf, Helene! — Ich habe dir noch nichts zu ver zeihen. Wenn du Hermann liebst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 29.03.1938
Umfang: 12
VelAS 3 Deutsche Dolkszeitung Dienstag, den 29. März 1938 Nr. 78 •» Generalfeldmarschall ©bring stiftet 100.000 Reichsmart Hermanu-Söring-Stiftnng für bedürftige Bolkrgenoffen Wien, 28. März. Der Generalfeldmarschall Hermann Göring hat eine Hermann-Göring-Stiftung von 100.000 Reichsmark der Nationalsozialistischen Volkswohlsahrt Oesterreichs gewidmet. Rach dem Willen des Stifters sind hievon 15.000 Reichsmark für in Not geratene Arbeiterfamilien in Flo ridsdorf-Wien und 15.000 Reichsmark

für bedürftige SA.- Kameraden Wiens bestimmt. Je 10.000 Reichsmark sollen in den Ländern NiederSsterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Tirol an Arbeiterfamilien und SA.-Kame- raden zur Verteilung gelangen. Mit der Verteilung dieser Beträge hat Generalfeld marschall Hermann Göring den Leiter der Nationalsoziali stischen Volkswohlsahrt Oesterreichs Franz Langoth betraut. Die Verfügung über den restlichen Betrag von 20.000 Reichsmark hat sich der Generalfeldmarschall Persönlich Vorbehalten

und wird den Lungau des Landes Salzburg besonders berücksichtigen. Hermann Göring in Wiener-Neustadt Wien, 28. März. In den ersten Nachmittagstunden .des Montag verließ Generalfeldmarschall Ministerpräsident Hermann Göring Wien, um sich nach Wiener-Neustadt zu begeben. Schon lange vor der Abfahrt hatte sich vor dem Hotel Imperial eine nach Tausenden zählende Menschen menge angesammelt, die trotz des Schlechtwetters geduldig ausharrte, um noch einmal ihren Hermann, der sich die Herzen der Wiener im Sturm erobert

daS Herannahen der Wagenkolonne an, die Musik stimmte den Fliegermarsch an und Generalfeldmar schall Göring schritt nach herzlicher Begrüßung der Gene rale die Front der aufgestellten Truppen ab. Wieder grüßte ihn mit herzlichen Rufen die große Menschenmenge, die den Seiten Platz in dichten Scharen umdrängte. Dann begab sich Hermann Göring über die teppich- bWegten Stufen zum Bahnsteig, aus dem sein Sonderzug beveitstand. Auf dem Bahnsteig erwarteten den General- seldmarschall Reichsftatthalter Dr. Seyß

-Jnquart, die Mi nister von Glaise-Horstenau, Dr. Hueber, Dr. Menghin und Staatssekretär Wimmer. Nach herzlicher Verabschiedung bestieg Ministerpräsi dent Generalfeldmarschall Göring seinen Wagen und unter herzlichen Heilrufen verfließ der Zug die Bahnhofshalle. »Hermann wird er schaffen" -lach den ereignisreichen Tagen und den begeisterten Kundgebungen zum Abschied von Wien trat der General- «ldmarschall seine Reise an, die ihn an die Stätten der Ar beit in Oesterreich führen wird. Arbeitsbeschaffung

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 14
Datum: 24.12.1938
Umfang: 14
Autostraße. Sie ist asphaltgrau, der schwarze Kiefernwald steht hart an ihr, und links ist der Ausblick über das Meer. Autos rollen. Einige junge Leute eilen zu den Segelbooten, denn es geht Wind. Sie sind schlank und trainiert. „Wie Hermann", denkt sie, „nur nicht so hübsch." Sie begreift plötzlich, daß hier, auf dieser grauen Straße, am grauen Meer, auf diesem Kilometer zwi schen Seebad Swinemünde und Seebad Heringsdorf, zwischen zwei internationalen Punkten, eine deutschie Straße führt. Es kommt

?" „Ja." „Er ist eine Viertelstunde, nachdem er zu sich kam, verschieden. Ich war allein bei ihm. Ich konnte nie mand n:ehr verständigen. Sein letztes Wort war: Her- n:ann soll Annerl meinen letzten Gruß bringen . . ." Da fällt Hermann der Kopf nach vorn. Rudolf sieht ihn an. , > „Ich — gehe —" sagt Hermann mühsam. Und Hermann geht — geht langsam an den beiden schlanken Menschen vorbei, die die Ehrenwache an: schwarzen Tor bezogen Haben und steinerne Gesichter geradeaus richten — und weiter die Argentiner Straße hinunter

. Vorübergehend fällt ihm ein: „Ich müßt fahren —" Aber diese kleinen Gedanken, die die Ober fläche des Lebens berühren, können sich nicht in die Tat umsetzen. Er geht fast ohne Besinnung, unter einem bumpfen Druck, bis er in Hietzing ist. Von der Kirche schlägt es fünfmal. Ein Hund fährt kläffend an ein Garten tor, und Hermann erschrickt. Da fängt er an zu denken. „Er hat mir einmal ihre Adresse gegeben, und ich habe sie notiert." Er bleibt stehen und sucht in seiner Brieftasche. Menschen gehen vorbei

und sehen ihn an. Dann geht er fort — weiter — Utzber Unter-Sankt-jVeit hängen graue Gewitterwol- ken, ganz tief, in ahnen verlöscht die Sonne. Herma:::: hat eu: Gefühl der Beruhigung. Es tut ihn: direkt wohl. Er hat diese grelle, strählende Sonne als einen Mißton empfunden, ohne es zu wissen. Lina geht in die Küche zurück und gibt Christine eine Karte. „Wer ist denn das? Lies, Lina. Ich habe meine Brille nicht da." Lina buchstabiert schwerfällig und langsam: „Dr. n:ed. Hermann Fries." Christine

ist ungeduldig. „Das wird für den jungen Herrn sein. Ruf ihn. Er möcht' zu nur kommen." . „Mama, bitte, was möchtest du?" sagt Schorsch und steht auf der Schwelle. , „Da, ich weiß nicht, wer das ist, kenne den Namen gar incht. Das wird wer für dich sein." „Nein Mama. Lina, hat er nicht gesagt, in welcher Angelegenheit?" „Nein, er möchte die Frau Finanzrat . . ." „Schorsch, ich bitte dich, ich. kann nicht. Du siehst, wir kochen Ribisel ein. Geh, Schorsch, geh du." In: Salon steht Hermann und wartet

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