als Staub und Rauch, aus dein hier lind dort ein zelne Feuerfäuken emporstiegen: in ununter brochenem Donnern krachten die Geschütze der Türken, die abermals einen allgemeinen Sturm auf die Stadt unternommen hatten. Indessen wehrten sich die Belagerken noch Innner mit unerschütterlichem Muts, wenn auch mit dein letzten Aufflackern ihrer ersterbenden Kraft, waren sie eingedenk ihres Versprechens, auszuharren und zu kämpfen bis zur Mitte des Monates September, nach immer stand Graf Starhsmberg
zu stillen. Aber immer noch hatte die Hoffnung, diese lächelnde Trösterin, die tapferen Verteidiger Wiens nicht ganz verlas sen, immer noch richteten sie ihr Herz auf mit der Möglichkeit der nahenden Hilfe. Wieder, wie an jedem Abend, war Graf Starhemberg hinaufgestiegen zum Stephanstlirme, um seine hilferufenden Zeichen aufsteigen zu lassen, und nach Rettung kündender Antwort zu spähen, wieder, wie an jedem Abend, lagerten ganze Scharen von Menschen rings um die Kirche, die trüben, flehenden Blicks
aufwärts gerichtet, mit angehaltenem Atem und hochklopfender Brust harrend auf irgend ein Wort der Hoffnung, das ihnen ertönen sollte von der Höhe des Turmes. Graf Rüdiger von Starhemberg hatte soeben mit eigener Hand die Raketen angezün det. In leuchtenden Garden stiegen sie empor an dell dunkeln Nachthimmel, weithin ein blen dendes Licht verbreitend, dem dann, als sie er loschen, eine um so schwärzere.Dunkelheit folgte. In liefern Schweigen harrte Graf Rüdiger hinaus in die Nachtda auf einmal flammte
in Gleichheit und Brüderlichkeit! Selbst Graf Starhsmberg, er, der unerschüt terlich und ohne Klage alle die Tage der Trüb sal und Not hingenommen, der nie gewankt, nie seinen Gleichmut verloren hatte, selbst er fühlte sich einen Moment überwältigt von dem Glücke dieses Allgenblickes. Seine Füße zitter ten so sehr, daß er sich setzen mußte, um nicht umzusinken, und seine Auge», die so viele Held- den mit ungetrübtem Blick in diesen letzten Wo chen hatten sterben sehen, füllten
sich jetzt mit einem brennenden Etwas, für das Graf Star hemberg keinen Namen wußte, und welches er niemals zuvor in denselben gefühlt hatte. Er öffnete den-Mund um zu sprechen, aber die Stimme versagte ihm den Dienst, und er rötend wie ein junges Mädchen wandte Star- Hemberg sich ab, ganz beschämt über diesen Be weis seiner Rührung. Er kämpfte sie rasch hinunter, aber als er dann sprach, war -der Ton seiner Stimme so weich und bittend, wie man ihn nie zuvor von dem eisernen und strengen Kommandanten von Wien vernommen