, glattrasiert, hatte sehr intelligente Züge, emehohe Stirne und machtvolle, durchdringende Äugen. ' „Sie kommen zu mir, Gnädigste?" „Ja. Ich will mich nach Mr. Beckerts Befinden erkundigen." „Bitte, bemühen Sie sich in mein Zimmer. Bitte, Herr Kollege, kommen Sie nur mit. Mit wem habe ich das Vergnügen, Gnädige?" „Eva, Gräfin Rothenberg aus Wien." Der Blick des Arztes umfaßte prüfend Evas Ge stalt. Einen Augenblick verweilte er auf ihrem ge öffneten kostbaren Pelz, der ein elegantes Seidenkleid sehen ließ
, die Umgebung, in der er bisher lebte — kurz, Gräfin verstehen, es ist das wichttg für die Beurteilung. Wenn jemand sagt, mein Freund, der gegenwärtige Reichskanzler, so kann das je nachdem als Hochstapelei oder Größenwahn gewer tet werden." Kitzb'üheler Nachrichten „Haben Sie denn bei ihm keine Papiere gefun den?" „Nein. Wer ist er eigentlich?" Natürlich. Jetzt'erinnerte sich Eva, daß unter an deren Gegenständen von Beckert auch Börse und Brief tasche gegen den Spiegel geworfen worden waren. Ein Kellner
orientiert. „Geschäftliche Angelegenheiten, Herr Primararzt. Reparationsangelegenheiten, Anleiheverhandlungen — doch, pardon, ich spreche da über Dinge, welche dis kret — Sie verstehen. Ich weiß nur, daß Mr. Bek- kert in Wien im Finanzministerium erwartet wird, ich habe das amtliche Srchiftstück selbst in Hän den gehabt und ich weiß, daß in seinem Programm auch eine Zusammenkunft mit dem Bundeskanzler vor gesehen ist." „So, so. Besten Dank, Frau Gräfin, daß Sie uns informieren, init welch wichtiger
. Denn wie mir der Herr Kol lege hier mitteilte, behaupteten Sie, Frau Gräfin, es handle sich da um einen Tobsuchtsanfall und be riefen sich dabei auf Ihre Erfahrungen in der Psy chiatrie. Stimmt das?" Eva lachte verlegen. „Er schrie und tobte und schoß Loch auf Loch in den großen Spiegel. — Als er fort war, entdeckte ich, daß die große, eineinhalb! Liter fassende Weinflasche leer war. Ich und mein Mann hatten jeder nur ein Weinglas genommen und das nur zur Hälfte getrunken." „Was für Wein?" „Tokayer Ausbruche
auch ausfallen sollte, es würde, glaube ich, in Newyork und auch in Wien sehr peinlich wirken, wenn auch nur andeutungsweise etwas von all diesen Vorfällen tit die Öffentlichkeit durchsik- kern würde. Ein Wink an die offiziellen Stellen, die ihrerseits die Pressekorrespondenzen und die Leute im Hotel entsprechend beeinflussen dürften, könnte gar manchem Herrn hier in Salzburg große Unannehm lichkeiten ersparen." Der Psychiatiker erhob sich. „Ich bin Ihnen sehr verpflichtet, 'gnädige Frau Gräfin