Donnerstag, den 12. Jänner 1928 „volksvole' Nr. 2 — Seit« 5 Letzte Nachrichten UasMrung einer Regierung durch kommunistische Abgeordnete. Paris, 11. Jänner. Der Beginn der letzten Tagung der jetzigen stanz. Kammer (am 10. de.) hat wider Er warten ein« Sensation gebracht. Cs ist dr Fall der fünf kommunistischen Abgeordneten Ca- chin, Doviot, Marty, Duclos und Daiilant- Touturier, der zu einer parlamentarischen Kontroverse Anlaß gibt. Die vier erstgenann ten, die einen Teil Ihrer Haft verbüßt
haben, wurden von der Kammer am 3. November in Freiheit gefetzt, damit „sie das ihnen an- vertraute gesetzgeberische Mandat ausüben könnten.' Statt sich während der parlamen tarischen Ferien im Gefängnis der Santo zu stellen, hielten sich die vier Kommunisten versteckt (angeblich in der sowjetrussischen Botschaft I), ohne daß die Polizei ihrer Hab- S t werden konnte. Nach der Auffassung Justizminlsters Barthou und des Mini sters des Ännem Sarraut hat die Regierung das Recht, zur Verhaftung der Abgeordneten
Zu schreiten, trotz dem Wiederbeginn der par lamentarischen Tagung, es f« denn, daß die Kammer eine erneute Frellafsung beschließt. Der Kammerpräfideni Bouifson ist nicht die ser Ansicht und interpretiert den Beschluß der Kammer vom 3. November als für die ge samte Legislaturperiode gültig. Nur für Vakl- lant-Couturier, dessen Verurteilung erst letzt «chtskräftig geworden ist, müßte ein Be- fchluß der Kammer erfolgen. Der Ministerrat hat nun aber beschlossen, um Donnerstag der Kammer seinen Willen
kundzugeben, die Verhaftung der Abgeord neten vorzunehmen (die Frage ist nur, ob die Abgeordneten aus ihrem Versteck heraus- ksmmen, oder ob di« Polizei sie findet). Das Kabinett wird die Vertrauensfrage stellen, wenn «in Gegenprojekt aus dem Schoße der Kammer «ingebracht wird. Diese Strenge ist begreiflich nach der Flucht -der Abgeordneten, während der parlamentarischen Ferien, die einer Nasführung der Regierung und der Volksvertretung gleichkommt. Fleißig gMrirben und geredet wird über den Frieden
Kind schlief. Ms sich um 11 Uhr vormittags am nächsten Tage noch nichts in der Kammer rührte, wollte der Vater der Hilfsarbeitevm diese ivccken, damit sie das Kind bade. Die Toch ter war aber noch gar nicht nach Hause ge kommen. Das Kind lag leblos im Bette, die Wiederbelebungsversuche waren erfolg los; es war anscheinend erstickt. t Die Token von ,.S. 4'. Am Sonntag, den 8. Jänner, wurden von den Tauchern weitere zehn Leichen aus dem amerikanischen U-Boot geborgen. Don den insgesamt 40 Leichen