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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 06.05.1917
Umfang: 16
wieder einmal alles aufgeboten ivurde, um das Land in den Krieg gegen uns - ' ziehen. Die Bemühungen sind nicht neuesten ^ms. Seit Ausbruch des Weltkrieges haben oie tzcgner alles aufgeboten, um uns Spanien zum Winde zu machen. Frankreich hatte zu Be- M des Krieges wenig Freunde im dortigen kande. Schon seit Jahren waren Spanien und Frankreich, weirn auch heimliche, aber um so er bittertere Gegner wegen Marokkos und der Nord- küste Afrikas. Es ist bekannt, daß England vor etwas mehr als hundert Jahren im Kriege Oesterreichs

mit Frankreich um das Thronrechr Spaniens die südlichste Stadt Spaniens, Gibral tar, „zeitweilig" besetzte und bis zur Stunde nicht wieder herausgegeben hat. Ja, noch mehr: England hat das am Meere gelegene Gibraltar nicht bloß nicht mehr herausgegeben, sondern hat es zu einer Festung ersten Ranges umgewandelt. Vergeblich hat sich Spanien bemüht, dasselbe wieder zurückzuerobern. Englands Staatsmän ner sind ebenso kluge als gewissenlose und gewalt tätige Politiker. Auf einen Raub mehr oder weniger kommt

es selbstverständlich in dessen Interesse, doch irgendwie einen ent sprechenden Einfluß auf diese Meeresstraße zu gewinnen. Es besetzte daher an der gegenüber liegenden Spitze von Nordafrika die Stadt Centn und suchte sie.entsprechend zu befestigen. Weiters war cs ihm darum zu tun, sich für-die genannte ,Stadt ein Hinterland zu schaffen. - Nun war aber Frankreich daran, sich das ganze dortige Land, .Marokko mit Namen, 3». unterwerfen. Es tat daher alles, um Spanien seines Besitzes nicht froh werden zu lassen. Fort

und fort wurden die Ein geborenen aufgehetzt und den Spaniern kostete das Stückchen Land schon mehr Geld u. Blut, als es an und für sich wert ist. Begreiflich, daß daher die Stimmung weder für Frankreich noch für England im Lande der Kastanien gerade sonder lich freundschaftlich war. England war aber lange schon bestrebt, Spanien vor seinen politi schen Wagen zu spannen. König Eduard von England gelang es, die englische Prinzessin Ena vo' Etzenberg als Königin auf den spanischen Königsthron zu bringen

und das ge samte Freimaurertum mit Frankreich und Eng land. Selbstverständlich boten unsere Gegner alles auf, um ihren Einfluß im Lande zu stärken und die Oberhand zu gewinnen. Picht bloß das Geld ging in Unmenge nach Spanien sondern auch unzählige Redner, Zeitungen und Schriften. Die Wirkung war nicht allzu groß. Spaniens Katholiken fanden keinen Geschmack an der kirchenfeindlichen Hetze seiner Vettern in Frank reich, noch weniger sehnte man sich nach derarti gen Zuständen im eigenen Lande. An der Spitze

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 20
Datum: 09.10.1932
Umfang: 20
Revolution segen -as Airtenamt -er Kirche in Frankreich. Fast gleichzeitig mit dem Iansenismus erhob sich m Frankreich eine andere kirchenfeindliche Bewegung, die hauptsächlich gegen das oberste Hirtenamt im Nach folger Petri, im Papste, gerichtet war. Es ist merk würdig. Frankreich, das der Kirche ausnehmend viele Heilige und am meisten heldenhafte Heidenapostel (Missionäre) geschenkt und dafür die meisten Opfer ebracht, dasselbe Frankreich, wenn auch nicht diesel- en Personen, hat der Kirche

er im 17. Jahrhundert gebieterischer und herausfordernder auf als zuvor. Er wurde fak tisch schon unter König Philipp dem Schonen im 13. Jahrhundert begründet, der mit Papst Bonifaz VIII. deshalb im Kampfe lag. Der Gallikanismus oder seine Forderung — in Frankreich nannte man sie Freihei ten — lassen sich in vier Artikel zusammenfassen. Alle vier bedeuten Anschläge gegen Papst und Kirche, zum Teil sogar gegen die Evangelien und die Tradition der Kirche. Der erste der vier Artikel lautet: Der König von Frankreich

sich selbst an den Papst wand ten als leßte und höchste entscheidende Instanz. Und der große hl. Augustin sprach das Wort: Rom hat ge sprochen, die Sache ist entschieden. Sogar die heidni schen Kaiser Decius und Valerian bezeugen den Vor rang des römischen Bischofs, des Nachfolgers Petri. Die ganze Kirchengeschichte ist der Zeugnisse voll über den Primat Petri. Freunde und Feinde zeugen dafür. Der Glanz des Hofes des sogenannten Sonnenkönigs Lud wig XIV. von Frankreich, der das stolze Wort gespro chen: „Der Staat

die Kirchengesetze nur mit Zustimmung des Königs ausführbar. Man denke sich den Satz einmal umgekehrt, wonach Staatsgesetze nur mit Zustimmung der Kirche aus führbar sein sollen. Wie würde sich die ganze Welt dagegen erheben. Und mit Recht. Die Kirche war zu dem vorhanden, ehe Frankreich war und noch früher als der stolze, umschmeichelte und umkrochene König Ludwig XIV. mit seinen ihn beherrschenden Weibern. Christus hat nicht einem König, einem Staatssenat oder Parlament das Recht übertragen, Gesetze der Kirche

zu begutachten, deren Durchführung zu erlau ben oder zu verbieten, sondern den Aposteln und ihren Nachfolgern, also der lehrenden Kirche. Es wäre in Frankreich nicht so weit gekommen ohne einen dem Könige in Schmeichelei ergebenen Hochklerus, den sich der König freilich selbst ausgesucht und auf die Bischof st ü h l e erhoben hat, ähnlich wie es deutsche Fürsten vor der Reformation gehalten haben. Die Kirche bedarf eben der Freiheit in ihrer ganzen Mission, und sie hat ein göttliches Recht dar

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.05.1934
Umfang: 6
20 Groschen Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten" Brzugsrecht im Preise der Innsbrucker Nachrichten" inbegriffen. - Einzelpreis 8 — S«. Freitag 8 —.3«. Für Italien Lire —.60. Auswärtige Anzeige,mmiahmeftelle: Oesterreichifche Anzeigen-Gefellschaft A.-G.. Wie», I. Brandstätte 8 , Fernruf v 22 - 5 . 95 . Nummer 110 Mittwoch, den 16. Mai 1934 22.7ahrgang Der französische Faschismus. Paris, Mitte Mai. Auch in Frankreich treibt die allgemeine Wirtschaftsnot, der sichtbare Boden

, auf dem die Radikalisierung der Massen gedeiht, die Entwicklung der Dinge nach rechts und nach links. Wohl geht in Frankreich heute das Alltagsleben noch seinen gewohnten Gang, aber der wirtschaftliche Niedergang tritt in allen größeren Städten folgenschwer in Erscheinung. Heute sind nicht nur Hamburg und die Exporthäfen Deutschlands tote Städte, auch die gesamte Schisfsindustrie von Mar seille liegt darnieder, auch dort steigt die Arbeitslosigkeit täglich, und die französische Petroleumraffinerie leidet schwer

aller links radikalen Elemente, bekannt, der gegenüber nunmehr die „Nationale Einheitsfront" entstanden ist, der Zusammenschluß der von der Jugend getragenen „Patriotenliga" und der „Solidarite Francaise". Wohl handelt es sich hier um die Extreme rechts und links, das französische Volk steht in seiner überwiegenden Mehrheit heute noch in der Mitte. Aber die Not, die wirtschaftliche Not beeinflußt auch in Frankreich die politische Entwicklung. Wird auch Frankreich sich einer Diktatur des Generalstabes

festgestellt, besitzen die faschistischen Bünde und Parteien weder für sich allein, noch zusammen genommen große Stoßkraft. In der Politik kommt ihnen vor läufig keine Rolle zu — bis eben die Zeit reif ist. Denn das Frankreich von heute hat sein sorgenloses Lächeln verloren. Die Geschäfte gehen schlecht, die Steuern werden immer d r ü ck e n d e r, die Regierung arbeitet mit Ausnahme gesetzen, Streikdrohungen liegen in der Luft, Parla ment und Verwaltung sind korrumpiert — und Doumer- gue bildete

sein Kabinett unter der Bedingung eines politi schen Waffenstillstandes. Ein solcher ist aber befristet, und auch in Frankreich züngeln um den Gottesfrieden gefahrdrohende Flammen. Die Frage wird fein, ob die Regierung sich stark genug erweisen wird, die Ursachen der allgemeinen Un zufriedenheit wirklich erfolgreich zu bekämpfen. Sonst geht auch Frankreich, und mit Frankreich auch der heute noch demo kratisch verwaltete Teil von Europa, den leg bes Fa - schi s mu s. Ein Grenzzwischenfall bei Hallein. Wien

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Dolomiten
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1939
Umfang: 8
Mit einem Fuß in Spanien, mit dem andern in Frankreich. Perpignan, 7. Februar. Regrttr hat seinen Sitz vorläufig in einer nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernten Ortschaft aufgeschlagen. Auch Del Vayo ist Dienstag nachmittags wieder auf spa nischem Gebiet eingetroffen. Meinungsverschiedenheiten. Paris, 7. Februar. Der spanische Ministerpräsident Negrin, Prä sident Azana und der katalanische Präsident Companys sind in Frankreich eingetroffen. In der republikanischen

Regierung sind Meinungs verschiedenheiten ausgetreten. Außenminister del Vayo führte mit den Vertretern Frankreichs und Englands Verhandlungen über eine fried liche Beendigung des spanischen Bürgerkrieges. General Franco soll aber den Vorschlag einer Volksabstimmung zurückgewiefen und bedin gungslose llebergabe verlangt haben. Bevorstehende Anerkennung der Regierung Franco durch Großbritannien n. Frankreich. London, 7. Februar. In einer diplomatischen Note behauptet „Eve- ning Standard', die amtliche

Anerkennung der Regierung Franco durch Großbritannien und Frankreich stehe unmittelbar bevor. Nach dem selben Blatte ist die französische Regierung end lich dahinter gekommen, daß vre Flucht der kata lanischen Bevölkerung nach Frankreich nicht auf die Furcht vor den nationalspanischen Truppen znrückgeht, sondern von den marxistischen Be hörden angeordnet wurde, damit die Nachhuten des geschlagenen roten Heeres alles zusammen raffen können, wag die fliehende Bevölkerung zurückgelassen hat. Leon Berard

zu setzen und neue Weisungen einzuholen. Eine amtliche Verlautbarung wurde in Burgos nicht ausgegeben. Der Besuch wird vielmehr mit kühlem Schweigen übergangen. Politische Kreise erklären, daß die Unterredung Berards mit Außenminister Iordana sehr zurückhaltend ver laufen sei. Es konnte über keine spezielle Frage verhandelt werden, da der Außenminister die Meinung vertrat, daß Frankreich erst einmal die nationalspanische Regierung anerkennen müsie. kostspielige Gaste — In die Fremdenlegion? Paris

, 7. Februar. Die französische Regierung hat beschlossen, alle jene 88 rotspanischen Flugzeuge, welche in den letzten Tagen in verschiedenen Orten Südfrank reichs landeten, auf dem Flugplatz von Toulouse zu sammeln und der Kontrolle des Luftministe- rinms zu unterstellen. Die Bemannungen der selben werden entwaffnet und in die Konzentra tionslager eingeliefert. Außer den ungefähr 110.000 Milizsoldaten hat Frankreich 130.000 Leute, darunter sehr viele Frauen und Kinder, zum Teil schon aufgenom- men

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 12
Datum: 27.11.1936
Umfang: 12
Geschäftsführer der Ortsgruppe der V. F. be stimmt und ihm der frühere Ortsgruppenleiter der V. F., Oberlehrer Mich. Dorer, als Berater beigegeben, nicht, wie im Berichte stand, Gend.-Rev.-Inspektor Küng. Koidl ist auch nicht mit der Neuaufstellung der Orts gruppe betraut worden. Weiters bestand die Ortsleitung nicht aus 3, sondern aus 7 Herren. Was will Frankreich in Spanten? Frankreich fürchtet, zwischen einem nationalen Spa nien und einem nationalen Deutschland in die Zange genommen zu werden. Wenn tue

Generäle siegen, muß Frankreich immerhin einen Teil seines Heeres vom Rhein abziehen und an die Pyrenäen stellen. Dies bedeutet eine weitere Schwächung seiner Rheinstellung, die ohne dies durch die Aufkündigung des Locarno-Paktes schwie riger geworden ist. Mit dieser verminderten Schlag kraft am Rhein, verlieren aber auch die Sicherheits bündnisse, die von den Oststaaten mit Frankreich abge schlossen wurden, an Wert. Frankreich hat in Afrika planmäßig von seinem Gegen ufer aus (Algier 1830, Tunis 1887

, Marokko 1905) vorgearbeitet und über die Sahara (Plan einer Trans sahara-Bahn) seine zentralafrikanischen Besitzungen zu einem ganz gewaltigen Kolonialblock zusammen geschlossen, welcher vierundzwanzigmal größer ist als das Mutterland. Dieses „größere Frankreich", das vom Ka nal bis zum Kongo reicht, dieses „Reich der hundert Millionen Franzosen", wie man in Paris jo stolz sagt (wobei „weiß" oder „schwarz" gleich gilt!), hat eine einzige verwundbare Stelle: Die offene Ueberfahrt durch das westliche

Mittelmeer. Hier ist nicht nur Italien ein recht unfreundlicher Nachbar (Sardinien befestigt! Ge lüste auf Korsika, Ansprüche auf Tunis!), auch Eng land steht hier sehr im Wege^ weil es feine Gibraltar— Malta-Route unbedingt frei halten nmß. Von dieser un gestörten Ueberfahrt aber hängt es ab, ob Frankreich im Ernstfälle feine schwarzen Reserven (allgemeine Dienst pflicht in den Kolonien!) geschlossen an den Rhein bringen kann. Nur ein französisch orientiertes Spanien hält diese Verbindungslinie offen

. Heute sucht Frankreich in Spa nien zu reiten, was noch zu retten ist. Wir entnehmen diese Einzelheiten einem Aufsatz „Spanien und die Erohmächte" des bekannten Geopolitikers Karl Springe n- schmid, der im Novemberheft des „Getreuen Eckart" ent halten ist. Diese Zeitschrift kostet trotz des reichen und gediegenen Inhaltes im Vierteljahr nur 5.50 Schilling einschliehlich der Halb monatsschrift „Eckart-Ratgeber". Lesefreunden, die sich auf unser Blatt beziehen, schickt der Adolf Luser Verlag, Wien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.04.1934
Umfang: 8
haben, daß Abrüstungsverhandlungen zunächst nur in Genf statt- finden können. Frankreich ist völlig unnachgiebig. Eine Ver mittlung Mussolinis zwischen Barthou und Hitler kommt unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht in Frage. Die polnisclse Presse steht aus dem Standpunkt, daß sich durch den deutsch-polnischen Vertrag an dem franzö sisch-polnischen Bündnis nichts geändert habe. Frankreich wünscht eine klare, unzweideutige Stellung nahme Polens. Auch die polnische Wunschliste ist ziemlich umfangreich: sie beinhaltet

eine nachgiebigere Haltung des in der polnischen Industrie arbeitenden französischen Kapi tals und die Erleichterung des polnischen Arbeiterexports nach Frankreich. Die Aussichten auf eine Bereinigug der nicht sehr wesentlichen Mißverständnisse sind günstig; Außen minister Barthou sprach offen von einer französisch-polni schen Allianz. Defensiv-Bürrdnis Frankreich-England- Jtalien Paris, 24. April. (-) Ueber die Beratungen, die zivi- schen Ministerpräsidenten Doumevgue und Unterstaatssekre tär Suvich stattsanden

, ist bekannt geworden, daß sie sich um die Abrüstungsfrage drehten. Doumergue soll entschieden und endgültig erklärt haben, daß Frankreich die Ausrüstung Deutschlands auf keinen Fall billigen könne. und daß weitere Verhandlungen über die Basis einer Kon vention ausschließlich nur im Schoße der allgemeinen Ab rüstungskonvention erfolgen können. Aus der Unterredung soll hervorgehen, daß Mussolini geneigt ist. den französi schen Forderungen auf ein Defensivbündnis weitestgehend entgegenzukommen; Suvich iverde

die britischen Kreise Kr ein Tefensivbündnis Frcrnkreich-England-Jtalien zu gewin nen suchen. Französisch-polnische Allianz Warschau, 24. April. (-) Während des zu Ehren des Außenministers Barthou veranstalteten Festbanketts hielt der polnische Außenminister Beck eine Begrüßungsansprache, in welcher er die alte traditionelle Freundschaft zwischen ^Frankreich und Polen untersttich. Die polnisch-französischen Verträge gehören zu den stärksten und dauerhaftesten Faktoren der internatio nalen Politik

. Außenminister Barthou könne sich überzeugen, daß die Po litik, die Fraickreich vor dreizehn Jahren durch den Abschluß -des polnisch-französischen Paktes eingeleitet habe, richtig und begründet war. Barthou erwiderte, die Freund schaft zwischen Frankreich und Polen könne durch nichts ab- geschwächt werden, da sie nicht nur aus GeKhlsmomenten -beruhe, sondern auch in Vernunstsgründen ihre Wurzeln '.habe. Diese Freundschaft sei zu einer Allianz geworden. Unter den komplizierten Problemen, die gegenwärtig

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 08.01.1933
Umfang: 20
Seite 6. Nr. 1. Eh' wird nicht Angst und Not und Harm Aus dieser Welt verdrängt. Bis an dem letzten Psafsendarm Der letzte König hängt. Diderot tat das Menschenmöglichste zur Vertilgung der Priester und des Königs. Aber Angst und Not und Harm sind deshalb nicht von Frankreich gewichen, im Gegenteil, sie haben sich vertausendfacht. Jahrelang schien es, als ob alle Teufel der Hölle in Frankreich leibhaftig herrschten. Diderots Schriften offenbaren einen Abgrund der Sittenlosigkeit

allein hätten vielleicht schon ge nügt, Frankreich in tiefstes Elend zu stürzen. Allein sie fanden gleichgesinnte Gehilfen in Menge. Unter diesen waren es besonders jene Schulmeister, die an Stelle der verbannten Jesuiten traten und die studierende Jugend in Grund und Boden verdarben. Aus diesen Schulen kamen dann auch jene Wüteriche hervor, die bei der Revolution im Blute ihrer Mitbürger wateten, so besonders das Haupt der Jakobiner, Robes piere, ein Satan in Menschengestalt. Nicht wenig

Gefahr für echt ka tholisches Leben, besonders wenn, wie es in Frank reich der Fall war, sogar Priester und Klosterleute die Fahne des Ungehorsams anderen vorantragen. In Frankreich gab es sogar solche eigensinnige, hochmütige und daher ungehorsame Klosterfrauen. Voltaire hat ein wahres Wort gesprochen. „Wollt ihr eine Revolu tion in Frankreich haben, dann müßt ihr Frankreich erst dekatholifieren", das heißt, dem Volke den katho lischen Glauben aus dem Herzen reißen. Das geschah denn auch gründlich

soweit als möglich, von keinem so gründlich als von Voltaire selbst. Und so kam denn das Unheil riesengroß und schauerlich über Frankreich herein. Doch ehe wir auf dessen Schilderung eingehen, wollen wir noch einige andere Ursachen ins Auge fas sen, die zur Revolution führten, wie solche auch heute wieder vorliegen, wenn auch nicht in so großem Maße. Noch eines sei gesagt: Keine einzige blutige Revolution begründet das Wohl der Völker. Diese werden durch sie noch ärmer, noch elender. Alte

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Alpenländer-Bote
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Seite 17 von 20
Datum: 26.04.1936
Umfang: 20
nicht verlieren. Meinen besten Dank fürs Gebet! Kurse im freien nichtamtlichen Verkehr Für einen Schilling bekommt man heute: kn Deutschland * , » 47 Pfennig in Italien . , , » . . * , . . . 3.— Lire in der Schweiz 57 Rappen in Jugoslawien ......... 8.75 Drnar in der Tschechoslowakei4.50 Kronen in Frankreich 2.70 Francs in den Ver. Staaten v. Nordamerika . . 0.17 Dollar Der Durchfchnittskurs für 100 8 Gold im Sinne der Gold klauselverordnung vom 4. März 1936 5 128.—. Aus Oesterreichs großen ragen Prinz Eugen

von Savoyen wurde am 18. Oktober 1663 zu Paris geboren, stammte aber von italienischen Eltern. Sein Vater war Eugen Moritz aus dem fürst lichen Haus von Savoyen, Eugens Mutter ist die einst gefeierte Olympia Mancini, die Nichte des französi schen Staatsministers Kardinal Mazarin. Der Vater Eugen Moritz bekleidete längere Zeit in Frankreich die höchsten Stellen, wurde aber schließlich infolge von Hofränken verbannt, während Eugen und seine Geschwister unter der Obhut der Großmutter blieben. Schon

von Jugend auf zeigte der kleine Prinz Nei gung zum Soldatenstand und las am liebsten in den Lebensgeschichten der Kriegshelden. Da er indes klein, schmächtig und von unansehnlichem Aeußern war, so hatte man am französischen Königshofe andere Ge danken über ihn und nannte ihn scherzweise nur den kleinen Abbe (französische. Bezeichnung für Geist licher) War der junge Eugen dem König Ludwig XI V. schon wegen der Verbannung seiner Eltern nicht sehr geneigt, so wurde ihm seine Stellung in Frankreich vollends

verleidet, als der König seine Bitte um Auf nahme in die Armee mit einem trockenen, fast spötti schen Nein beantwortete. Ergrimmt verließ Prinz Eugen Frankreich und äußerte sich, er werde doch Sol dat werden und mit den Waffen in der Hand dahin zurückkehren. Es ist jedenfalls eine merkwürdige Tatsache, daß Kaiser Leopold von Oesterreich zwei seiner besten Feldherren in gewissem Sinne durch seinen ärgsten Feind Ludwig XIV. erhielt, nämlich Prinz Eugen und Herzog Karl von Lothringen. In Wien wurde Eugen

, daß er noch vor dem Falle der Festung weggetragen werden mußte und drei Monate krank lag. Kaum hergestellt, wurde er des neuentbrannten Krieges mit Frankreich wegen nach dem Oberrhein geschickt, wurde bei der Belagerung von Mainz am Kopf verwundet und kämpfte schließ lich fast bis zum Frieden in Italien. Wegen der Lau heit der Bundesgenossen wurde auf dem italienischen Kriegsschauplatz zwar kein besonderes Resultat er reicht, aber Eugen hat sich persönlich ausgezeichnet, die Fehler der anderen vielfach

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.09.1920
Umfang: 8
elftes, L«MOr«NWS-. Schweiz nicht ändern. Frankreich stellt nun an die schwel, zerische Bundesregierung Anträge, die den festgesetzten inter nationalen Verpflichtungen vollständig widersprechen. Darü. der ist auch die melsch-schmeizerische Prelle, die sich während des Krieges von den Pariser Zeitungen kaum unterschied, sehr unwirsch. Auch die Genfer können sich mit dem Sprich« wort trösten: Undank ist der Welt Lohn. Wie sehr Frankreich auch die Schweb als einen Da« sallenftaat anzusehen gewohnt

ist. ist einem Aussprüche des französischen Senators Soge zu entnehmen, den dieser an« läßlich seiner Wahl zum Präsidenten des Generalrats von Hochsavoyen getan hat. Senator Goye protestierte gegen die schweizerischen Ansprüche in der Zonenfrage und erklärte diese als eine rein französische Angelegenheit, die Frankreich nach seinem Belieben und nach seinen Interessen so rasch als möglich erledigen sollte. Der Kamm ist dem gallischen Hahn gar mächtig geschwollen, und man muh sich nur wundern, warum denn Frankreich

Frankreich ein. In der berühmten Erklärung vom 16. November 1782 hat Frankreich folgenden Grundsatz internationalen Rechtes nie dergelegt: ..Kein Volk kann, ohne sich einer Recktswidriakeit schuldig zu machen, einen Strom ausschlieklick zu seinem eigenen Vorteil zu monopolisieren trachten, indem es dis Uferstaaten hindert, sich die gleichen Vorteile zu sickern.' Die Haltung Frankreichs der neutralen Sckweiz gegenüber in d»r lebten Zeit beweist, dak sich unsere westliche Nachbarrepublik um alte Grundsätze

nicht mehr viel kümmert. ■ Frankreichs Politik. Ein in Wien akkreditierter französischer Diplomat äußerte sich einem Journalisten gegenüber über die französische Politik folgendermaßen: Ich kann nicht verhehlen, daß die französischen Kreise In Wien sowohl wie maßgebende Persönlichkeiten in Paris peinlich von der Haltung eines Teiles der öffentlichen Meinung Frankreich gegenüber in der letzten Zeit berührt waren. Die Beurteilung der französischen Politik als einer mili tärischen und imperialistischen

,' die Annahme, Frankreich be zwecke die Fortsetzung und Verlängerung des Krieges, kamen in zahlre chen publizistischen Äußerungen hier klar zu Tag, ob wohl diese Beschuldigungen nicht bloß keine reale Grundlage besitzen, sondern direkt der Wahrheit widersprechen. Frankreich will nichts anderes, als nach Kräften an der Herstellung eine» wirklichen Friedens und an der Aufrichtung einer auch auf demokratischen Prinzipien beruhenden Ordnung in Europa hinarbeiten. C» wurde behauptet, daß Frankreich Polen

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Tiroler Post
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Seite 14 von 20
Datum: 23.03.1906
Umfang: 20
Verlangen nach dem Besitze des nordafrikani- schen Staates Tripolis, der zwischen den dortigen französischen und englischen Macht gebieten liegt. Ohne Hilfe Frankreichs und Englands kann es diese ihm wirtschaftlich unentbehrliche Kolonie nicht erlangen. — Kein Wunder also, daß es in dieser Frage ganz aus der Seite des verbündeten Frankreichs und Englands steht. Diesen drei Mächten steht als Führer der Gegenpartei das Deutsche Reich gegenüber. Ihm, das von England zur See und von Frankreich

nicht zu stimmen. Das französisch-englische Abkommen vom Vorjahr zielte tatsächlich auf nichts anderes ab, als Frankreich und dem in seinem Gefolge gehenden machtlosen Spanien Marokko auszuliefern. Um zu beweisen, daß Deutsch land dies niemals dulden werde, besuchte der Deutsche Kaiser aus seiner Reise die marokka nische Hafenstadt Tanger und begrüßte die Gesandten des Sultans von Marokko als Vertreter eines vollkommen unabhängigen Herrschers. Und dem Einflüsse Deutschlands bei dem um seine Macht bangen Sultan

sich allzusehr aus breite, was unbedingt der Fall sein würde, wenn Deutschland den kürzeren zöge. Anderer seits aber darf Oesterreich das sranzöfische Vorrecht in dem nachbarlichen Marokko nicht unbedingt bestreiten, weil es damit jene Rolle zu hart träfe, die es selbst in den Balkan ländern zu spielen berechtigt ist. Denn so wie Frankreich erklärt, es müsse im Interesse der Sicherheit von Algier und Tunis die Möglich keit haben, in Marokko jederzeit die Ordnung aufrecht erhalten

— dies ist die vielbesprochene Polizeisrage —, ebenso beruft sich ja auch Oesterreich darauf, daß seine Nachbarschaft mit dem Balkan ihm ein bedeutendes politisches Vorrecht dort sichert. Um aber von diesem Vorrecht Gebrauch machen zu können, darf es sich ebensowenig mit Frankreich als mit England verfeinden. Denn es kann deren Unterstützung gegen die nicht immer bundesfreundliche und sehr selbstsüchtige Balkanpolitik Deutschlands nicht entbehren. r- Man sieht, wie hier die politischen Inter essen ineinandergreisen

des von Räuber banden und Ausrührern aus wilden Afrikaner stämmen vielfach heimgesuchte Land, namentlich aber in dessen Grenzgebieten, für die all gemeine Ruhe zu sorgen hätte. Diese regu läre Truppe verlangt Frankreich nun in seine und Spaniens Hände zu bekommen, da ihm daran liegen muß, volle Bürgschaft für unpar teiische Handhabung der Polizeigewalt zu be kommen. Deutschland will dem aber nicht beistimmen und Oesterreich und Rußland — welch' letzteres den Einfluß Englands im Mittelmeere natürlich

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 14
Datum: 01.05.1927
Umfang: 14
andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein." — Lange Zeit hindurch trat Preußen nicht als offener Gegner Oesterreichs auf, es wäre wohl auch nicht leicht auszutreten gewesen, denn der Habsburger war Deu- scher Kaiser, der Kurfürst von Preußen also direkt Untergebener desselben; dafür hetzte man Oesterreichs Feinde, Frankreich und die Türkei, gegen die Kaiser auf, wo es nur anging. Schon 1680 erklärte der da malige „große Kurfürst" dem französischen König Ludwig XIV., wenn dieser mit dem Hause Oesterreich

Krieg führen wolle, habe er (Ludwig) ihm (dem Kur fürsten) nur zu befehlen. Sein Nachfolger Friedrich nahm mit Genehmigung des Kaisers Leopold I. den Königstitel an gegen das Versprechen der Hilfe im spanischen Erbsolgestreit. 1713 schloß aber Friedrich L mit Frankreich Frieden und überließ, um den Kai ser im Stiche zu lassen, das damals geraubte Elsaß und Straßburg den Franzosen, obschon die Wieder gewinnung dieser Gebiete möglich gewesen wäre. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm

poli tischen Testament schreibt er: Unser Interesse ver langt, daß wir im Bunde mit Frankreich und ebenso mit allen Feinden des Hauses Oesterreich bleiben. Preußen darf nicht ruhig Zusehen, daß Frankreich Elsaß oder Lothringen verliert und alle unsere Vor kehrungen zugunsten Frankreichs sind wirksam, denn sie tragen den Krieg sofort ins Herz der österreichi schen Erblande." Und an anderer Stelle soyrieb er- „Wenn sich die deutschen Fürsten zusammentun und sich auf Frankreich stützen

. Preußen gab den anderen deutschen Für sten das böse Beispiel das Schwert in die Scheide zu stecken und die ganze Last des Krieges auf Oester reich zu wälzen. Ein guter preußischer Patriot sagt selbst: „Dieser Friedensschluß Preußens mit Frank reich war eigentlich schon ein halbes Bündnis mit Frankreich gegen Oesterreich." Doch auch das kam noch. 1796 wurde wirklich zwischen Preußen und Frankreich eine geheime Konvention abgeschlossen, um sich später bereichern zu können. Auch in den späteren Kriegen

die größte Verwirrung in Deutschland und dann den Krieg. Die österreichische Regierung müsse gereizt werden und von allen Seiten Rüstungen Hervorrufen" Es gelang ihm. Italien half ihm, wie wir bereits vernommen. Frankreich rieb sich als lachender Dritter die Hände und Oesterreich war aus dem Deutschen Bunde aus geschlossen. Fürs Haus. Dünger für Obstbäume. Ein jeder Landwirt weiß, daß der Boden nach einem bestimmten Zeitraum in seinen Erträgen nach- laßt. Dieses geschieht bei der Obstbaukultur ebenso

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Seite 6 von 16
Datum: 08.10.1933
Umfang: 16
Seite 6. Nr. 40. burgische Fahnen im Rhein spiegelten. Immer und immer wieder schließt Preußen mit Frankreich Ge heimbündnisse und Verträge, die dem Reichsfeind deutschen Boden ausliefern. Nicht selten um Judas lohn. 1525 bricht der Ordensmeister Albrecht von Hohen- zollern der Kirche und dem Deutschen Reiche den Treu eid. Er verweltlicht das Ordensland Brandenburg und stellt es unter polnische Oberhoheit. Die Belehnung fand in Krakau statt. Das polnische Lehensverhältnis dieses „deutschen

verworfen. 1654. Preußen gründet einen Bund aller protestan tischen Fürsten gegen das katholische Wien, dem „die letzte Oelung" gegeben werden sollte. 1668 versichert der Große Kurfürst von Preußen den Erzfeind des Deutschen Reiches, Ludwig XIV.» in einem geheimen Vertrag der Neutralität. 1679. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm schließt mit Frankreich einen geheimen Allianzvertrag. Frank reich zahlt jährlich 100.000 Livres. Preußen genehmigt den französischen Truppen freien Durchzug und ver pflichtet

. 1683. Wien wird von Kara Mustapha belagert. Preu ßen rührt keinen Finger für die Reichshauptstadt. Polen muß Hilfe bringen. Der „Große Kurfürst" for derte für den Fall seiner Mithilfe die endgültige Ab tretung Straßburgs an Frankreich. Da dieser Verrat an der deutschen Sache der habsburgischen Linie nicht entspricht, blieb Preußen vom Entsatz fern. Da sie den Hohenzollern nicht trauten, hielten auch die anderen Norddeutschen ihre Truppen zurück. 1744 rücken die Oesterreicher siegreich

über den Rhein. Friedrich der Große fällt in das völlig ent blößte Böhmen ein, „um das Elsaß für Frankreich zu retten", wie er selbst sagte. Es ist interessant, daß von den Ahnen Friedrichs von Preußen in der elften Generation dreimal soviel Franzosen wie Deutsche waren, während sich bei Maria Theresia zwei Drittel Deutsche und nur ein Drittel Romanen oder Slawen finden. 1752. Im ersten Testament Friedrichs heißt es: „Frank reich ist einer unserer mächtigsten Bundesgenossen . . . Preußen darf nicht ruhig

zusehen, daß Frankreich El saß oder Lothringen verliert!" In seinem Zweiten Testament von 1768 denkt Friedrich an die Aufrei zung Italiens gegen Oesterreich, das auch in Flandern in einen Krieg mit Frankreich verwickelt werden müßte. 1757. Vor der Schlacht bei Roßbach befiehlt der „deutsche Nationalheros" Friedrich, die Franzosen zu schonen, die Deutschen dagegen niederzuhauen. Friedrich dachte durchaus französisch, berief den Frei geist Voltaire und wollte sich lieber von einem Pferde eine Arie

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 26.02.1933
Umfang: 16
So Kochmut aufseht, seht -as Glück nie-er. Das ist eine alte Erfahrung. Und die Geschichte bietet für die Wahrheit obigen Spruches eine Menge Bestäti gungen, Beispiele zum Greifen, daß dem so ist. Eines der greifbarsten ist das von Napoleon I., der nicht nur Herr über Frankreich sein wollte, sondern über ganz Europa, zu welchem Zwecke er eine Reihe ungerechter Kriege führte, die Hunderttausenden von Menschen das Leben kosteten und unsägliches Elend über die Völker brachten. Armut Und Not

und werde den Katholizismus in Frankreich erhalten, weil er die wahre Religion, die Religion der wahren Kirche ist." Als derselbe Gesandte ihm entgegnete: „Sie werden niemals vollständiger Herrscher sein, solange sie nicht Haupt der Kirche sind" und ihm den Rat gab, eine Religion nach seinem Sinn zu schaffen, rief Napoleon aus: „Eine Religion schaf fen? Wenn man eine Religion schassen will, so muß man aus den Kalvarienberg steigen und das habe ich nicht im Sinne." Daß er später anderer Gesinnung ge worden

vor Freude. Ob seine Kriege gerecht waren oder nicht, darnach wurde damals so wenig gefragt wie heute. Macht geht vor Recht, galt damals wie heute vor der Welt. Er ver einigte den Norden von Italien mit Frankreich, herrschte über Spanien, machte sich die Schweiz dienst bar, die deutschen Fürsten krochen vor ihm im Staube, Preußen spielte er gegen Oesterreich aus. Mit Armeen, Fürsten und Ländern spielte er wie Schachspieler mit ihren Figuren, unbekümmert um Rechtsverletzungen

. Und so war es ihm ein Leichtes, das französische Volk für sich zu gewinnen, auch schon um des Friedens wil len im Innern des Reiches. Rasch stieg er empor und wurde zuerst erster Konsul, dann Kaiser mit unbeschränkter Gewalt, hatte und hörte wohl seine Ratgeber, führte aber immer durch, was er wollte und für zweckdienlich hielt. Se nat und Tribunal trugen ihm die Kaiserwürde an, die er scheinbar demütig annahm, was in ganz Frankreich unbeschreiblichen Jubel hervorrief. Um der Wahl die höhere Weihe aus Gottes Mund zu geben

, um das „von Volkes Gnaden" in „Gottes Gnaden" umzuwan deln, lud Napoleon den Papst Pius VII. ein, nach Paris zu kommen, damit er ihn salbe und so seiner Erhebung aus den Kaiserthron die volle Weihe gebe: Der Papst stellte zwei Bedingungen: 1. Daß er den Kaiser nicht allein salben, sondern auch krönen dürfe; 2. daß Napo leon die von Frankreich geraubten Provinzen Bologna und Ferrara wieder mit dem Kirchenstaat vereinige. Napoleon überlistete den Papst, hielt aber nicht sein Versprechen. Das war der erste große

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 17.02.1932
Umfang: 8
Mittwoch, den 17. Feöruar 1S32 ,Landw ì 6t e - Zel : un knslsis U «««WWW Wiederanstieg der englischen Arbeitslosigkeit. — Frankreich reibt erneut säst 10 MiNiarden Lire Sold an sich. ^ Von Eugen L. Sprina er Die Welt gerät im Verlauf der lekken Wo- chen erneut unter den wirtschastslämeiÄen Ein fluß einer Goldhortmig Frankreichs in einem Ausmaß ohnegleichen. Seit dem Beginn der Abkehr Englands von der Goldwährung flössen mehr als 10 Milliarden Lire in Gold aus Ame rika nach Europa zurück

, die fast ausschließlich an Frankreich gegangen sind. Diese Riesensum- ms lief fedoch lediglich über die Kassen der Fe derai Reserve Bank zu Newyork. Der sicherlich einige hundert Millionen Lire Gold betragende Rückstrom über die Privatbanken aus Amerika >nach Europa und also Frankreich ist dabei noch nicht eingerechnet. In dem Bemühen Frankreichs, so viel Gold und so rasch wie möglich an sich Zu ziehen und? in den Kellern der Bank von Frankreich zu hor sten. läßt sich seit dem 21. September

eine sehr klare Dreiteilung ablesen. Unmittelbar nach dem englischen Währungsstur«,, also in der WoÄ: vom 24. bis 3V. September, Zog Europa 28 Millionen Dollar in Gold aus den Vereingten Staaten ab, von denen 23 Millionen nach Frankreich gingen. Der Hauptstoß des Gold rückstroms kam aber erst in den vier Oktober- wochen. Er stieg in der ersten Oktoberwoche auf 77.8 Millionen, von denen Frankreich allein 63,6 Millionen bekam, erreichte den Gipfel in der zweiten Oktoberwoche mit 127 Millionen (Frankreich 113,8

Millionen), senkte sich in der nächsten Woche auf 35,3 Millionen (Frankreich KS,3 Millionen), fiel weiter auf 73.4 Millionen (Frankreich 63.1 Millionen) und klang in der .Woche vom 29. Oktober zum 4. November aus in einem Abzug von 15.5 Millionen, von denen 12,3 Millionen allein wieder nach Frankreich gingen. Damit war eine fast vollständige Beruhigung der Goldbewegung eingetreten. Im November erhielt Frankreich nur 14.000 Dollar, während das übrige Europa das Zehnfache aufnahm. In der letzten

Novemberwoche ist der niedrigste .Stand des Abzugs mit 21.000 Dollar für ganz Europa zu verzeichnen. Frankreich war daran nicht beteiligt. Dann aber setzt eine neue, sich .ständig verschärfende Bewegung unter Führung ^Frankreichs ein. Vom 3. bis S. Dezember er folgt ein Abzug von 1.7 Millionen (800.000 Frankreich). Sprunghaft steigt die neue Ab zugsquelle auf 13,7 Millionen Dollar in der .Woche vom 24. bis 31. Dezember (Frankreich 10 Millionen) und hält sich von da ab in der Nähe von 5 Millionen Dollar

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1923
Umfang: 8
ertlich auch in Frankreich die Empörung erwecken werde, die es in Deutschland hervorruft, denn es kann doch für ein Volk keine größere mora lische Demütigung geben, als wenn bei der Nach richt solcher Urteile die ganze gesittete Welt sich 'fragt, was man denn von französischen Gerichten anderes erwarten könne. Berlin, 2. Juli. Der Reichsminister der Ju stiz Dr. Heinze schreibt in der „B. Z. am Mittag' Wer die sieben französischen Todesurteile: „Die neuen unerhörten Urteile der Franzosen zeigen

der Welt immer deutlicher, worum es sich bei ihnen vor, in und nach dem Kriege gehandelt hat: um die rücksichtslose Vernichtung eines Volkes, des sen geistige Überlegenheit den Franzosen unerträg lich ist.' Reichstagsabgeordneter Dr. Stresemann schreibt ?m gleichen Blatt über den Sinn der französischen Mutjustiz u. a.: „Die Art, wie Frankreich durch die Häufung der Grausamkeiten und Verbrechen seine Herrschaft im Rheinland zu befestigen sucht, zeigt politisch nur den Mißerfolg der Erwartungen

, die es an die Be setzung des Ruhrgebietes geknüpft hat. Wäre es richtig, daß der Widerstand der Bevölkerung nicht aus dieser selbst erwachsen, sondern von Berlin kommandiert sei, während die Bevölkerung selbst mit Frankreich in Frieden und Freundschaft zu Zeben wünsche, dann würde man von solchen Exzes sen französischer Grausamkeiten doch nichts ver nehmen brauchen. Frankreich kann es nicht ertra gen, zuzugestehen, daß es im Ruhrgebiet als Feind angesehen und gehaßt wird, und doch gibt es durck seine Urteile

', die bekanntlich ein wesentliches Teil der Schuld an der Katastrophe Europas zu tragen hat, muß jetzt mit Bedauern feststellen, daß das Diktat versagt habe. Es habe den Beginn eines neuen Auslandes bedeuten und den Frieden auf längere Zeit sichern ^ sollen. Heute denke Amerika überhaupt nicht mehr an die Ausführung des Versailler Diktats, es habe sich aus Europa zurückgezogen, und die beiden euro päischen Mächte, denen nunmehr die Aufrechterhal- tung des Friedens obliege, Frankreich und England, > seien heute

hat man vier Jahre ge- ^ wenigstens in den Grundzügen zu er- 4 ?^n in Versailles angerichtet hatte. ^ M ^ knmgstens so, als ob sich die englische x Politik der total veränderten und für England höchst ^ ungünstigen Situation auf dem Kontinent lang- H sam bewußt werde. >; n der Tat ist eine merkwür- T lFulle von Unliebenswürdigkeiten von englischer H ^te auf Frankreich heruntergeprasselt. Der eng- H ö-Ä ^'^6g, die Zustande im Saargebiet von z Völkerbunds wegen kontrollieren zu lassen, die eng. ß ksche

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.02.1923
Umfang: 6
Ssit» » ««»»««. d« 1R. Ach«» 1ISS. war, könnte sie heute um so weniger billi gen oder unterstützen, wie geschehen würde, wenn es an der neuen Aufforderung teil nähme, die Frankreich an Deutschland rich ten will, bevor es zur Abtrennung der Ruhr schreitet.' Wenn sichs um Vermittlung han dele, verbäte sich Frankreich die fremde Ein mischung, wenn es sich darum handele, aus Deutschland einen Druck auszuüben, spreche Frankreich von den „Alliierten' und der „Entente', die heute

nur noch im Gedächtnis bestehe. Das sei ein merkwürdiges System. Der Ruhreinfall habe höchst ungünstig aus die Lage im Orient gewirkt, wo die Türken, durch die Haltung Frankreichs und die Un einigkeit Europas bestärkt, die milden Be dingungen abgelehnt hätten. Das „Nuovo Paese' schreibt: „Frankreich hat sein Unter nehmen von langer Hand her angelegt und geschickt ausgeführt. Es wäre Blindheit, nicht zu sehen, daß die Ruhrbesetzung die Frage des europäischen Gleichgewichts in allen ihren traditionellen

und geschichtlichen For men und die Kontinentalhegemonie auf das Tapet gebracht habe. Dies ist unleugbar und es hat keinen Wert, wenn Poincarö erklärt, Frankreich wolle die Ruhr nicht annek tieren. Wir sind heute endgültig außerhalb des Versailler Vertrages... Es wäre töricht, die Lösung von der Vermittlung des Völkerbundes oder der einen oder der anderen Macht erwarten zu wollen. Die Intervention der Mächte in der Frage könne nicht den Charakter der Vermittlung, son dern allein den de? Part/mahme

für die eine oder die andere der Kräfte, die im Kon flikt miteinander lägen, haben.' Die „Idea Nationale' erklärt heute offen: „Frankreich hat unleugbar das Gleichgewicht unter der Entente gebrochen, als es unter Mißbilli gung Englands und Italiens mit einem falschen wirtschaftlichen Alibi, aber mit mili tärischen Mitteln und politischen Zielen in die Ruhr eindrang und sie besetzte. Indem Frankreich das Gleichgewicht der Entente und Europas gebrochen habe, hat es selber alle Kräfte der Unruhe entfesselt.' Die Haltung

gebracht, das nach dem Urteile der italienischen Presse die Deutschen besser be- handelte, als die ehemaligen Kriegsverbün deten. Infolge der italienischen Kriegsschul den hat Italien mit Frankreich an den Re parationen ein gemeinsames Interesse und so gering dieses bei den zehn Prozent des italienischen Anteiles auch ist, man will nicht auf sie verzichten, ehe Italien nicht die Kriegsschulden erlassen sind, und versucht die Reparationen als ein Druckmittel gegen die angelsächsischen Gläubiger

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.01.1932
Umfang: 8
aber nicht, auf ihren Ansprüchen zu be stehen. Täglich sprechen die französischen Zei tungen von der Heiligkeit der Verträge, die er füllt werden müßten, und von der „traditionel len Vertragstreue' Frankreichs. Aber wenn ein solcher Vertrag einmal die K.znzofen schwer drückte, dann hat auch dieses Volk den harten Tatsachen der Not den Vorrang zuer kannt vor der „traditionellen Vertragstreue'. Dann hat auch Frankreich erklärt: Wir können nicht mehr Zahlen. Das war im Jahre 1817 und geschah bei der Durchführung des Aweiten

Pariser Friedens von 1813. Schon der Erste Pariser Friede 1814 hatte Frankreich verpflichtet, alle Forderungen von Privatleuten oder Körperschaften auswär tiger Staaten zu bezahlen, Forderungen, die aus den napoleonischen Kriegen stammten und hauptsächlich bestanden in Rückständen an Sold und Pensionen, Kautionen und Kosten für An lagen von Straßen, Brücken, Lazaretten im Etappengebiet oder für Lieferungen an die französischen Heere. Die „traditionelle Ver tragstreue' Frankreichs zeigte sich zunächst

da rin, daß es mährend der folgenden neun Mo nate bis zur Rückkehr Napoleons von Elba nichts tat, um diese Verpflichtung auszuführen. Der Friedensvertrag vom November 1815 er neuerte diese Verpflichtung Frankreichs, fügte aber zur Vorsicht in einer besonderen Konven tion Ausführungsbestimmungen hinzu. Dar nach hatte Frankreich einen Garantiefonds von Millionen Franken Rente zu schaffen (das entsprach einem Kapital von 70 Millionen Franken)! gezahlt wurde also nicht bar. sondern in „Rente'. Den Betrag

. Aber im Juni 1817 mar auch der Nachtrag bis auf einen kleinen Rest ausbezahlt, und nun wies Richelieu seine Kommissare an. die Abwicklungen einfach ein zustellen. Frankreich wollte also den Vertrag vom November 1813 nicht weiter einhalten. Etwa das folgende Halbe Jahr verhandelte Frankreich mit den vier Großmächten. Preu ßen, Oesterreich, Rußland, England. Verfolgt mandie Einzelheiten dieser Verhandlungen, so fühlt man sich bei aller Verschiedenheit nur zu oft in unsere Zeit versetzt. Richelieu erklärte

: Frankreich wolle zahlen, aber es könne nicht, wenigstens nicht nack dem Wortlaut des Ver trages. Es verlange Einstellung der Liquidatio nen, dafür biete es eine Pauschsumme von zehn Millionen Franken Rente an. Frankreich wer de durch die »Privatreklamationen' finanziell zu Grunde gerichtet. Niemand habe den gewal tigen Umfang dieser Forderungen vorausgese hen. Die Verpflichtung stamme aus dem Jahre 1Y14. Die Großmächte seien selbst schuld, wenn berechtigten Forderungen ihrer Untertanen nicht befriedigt

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 19.06.1944
Umfang: 4
benannten Linie, und Baldmms Erklärung, das; Englands Grenze am Rhein liege, quit tierte eine französische Außenpolitik,'die das Ziel ihrer Wünsche darin fand, Großbritannien als Festlandglacis zu dienen. Churchill wagte dann den letzten Schritt, indem er Frankreich im Augenblick des militärischen Zusammen bruches im .Sommer 1940 den Eintritt in den britischen Commonwealth anbot. Weniger radikale Engländer rieten der französischen Re gierung, ihren Sitz in eine der französischen Kolonien

zu verlegen. Marschall Pctain verwarf diesen Rat, denn er erkannte, das; die Auswanderung der Re gierung das Ende eines selbständigen Frank reich bedeuten würde. Damit nahm' Petain die erdverbundene Politik des-Mädchens von Dom« remy wieder auf. Frankreich ist dort, wo es ist, oder es ist nicht. Darin ist cs ivesensver- schieden von dem britischen Empire, das seinen Schwerpunkt vielleicht von London nach Delhi verlegen könnte, wie cs Disraeli erwog, oder von der Sowjetunion-, die jeden- Augenblick

in der Lage wäre, ihr Gewicht mehr Asien als Europa fühlen zu lassen. In dieser Gebunden heit Frankreichs an seinen europäischen Boden liegt der Schlüssel zum Verständnis der Politik, die in der Zusammenkunft von MoNtoire ihren sichtbarsten Ausdruck fand und die logische Kon sequenz aus der Tatsache ist; das; Frankreich nur groß und frei zwischen den Pyrenäen und den Vogesen sein kann, das; aber England die sen von Natur so wunderbar gesegneten Boden seit 1815 in systematischer Weise zu seinem euro

und sie nicht für die Rettung Frankreichs einzusetzen. Chur chill ließ Frankreich damals wissen, es habe nur die Wahl, entweder im britischen Empire aufzugehen oder von Deutschland zertreten Z' werden. Als Deutschland darauf verzichtete. Frankreich zu zertreten, und ihm Freundschaft und Zusammenarbeit anbot, ging England zu einem neuen, noch brutaleren Prinzip über. Es lautete: der Waffenstillstand von Com» piögne sei ein Verrat Frankreichs an England, und die korrekte Befolgung seiner Bestimmun gen durch Frankreich

berechtige England, Frankreich als Feind zu behandeln und die Bildung eines Emigrationsfrankreich zu unter- stützen, das willens wäre, das höhere Interesse Frankreichs eher in einer Unterwerfung Eng land gegenüber als in einer Kollaboration mit Deutschland auf gleichem Fuß.zu erkennen. Däs war der Anfang einer Politik, die. das fran zösische Kolonialreich unter dem Vörwand be setzte,' es müßte vor dem Zugriff Deutschlands geschützt werden, französische Schiffsverbände überfiel

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 14.01.1922
Umfang: 12
zu machen oder zu sprengen. Frankreich spielt einen starken Trumpf aus. Es schaute auf der Konferenz aus, als würde Frankreichs Kommando nicht in allem durchdringen. Frankreich ist dagegen, daß Deutschland ein Zahlungsaufschub gewährt Werve. England und Italien Zeigten Ge neigtheit, eine Pause einzuschalten, um Deutschlands Erholung und Zahlungsfähigkeit zu ermöglichen. Frankreich will ein Bündnis mit England in dex Weise, daß in jedem Fall, wenn es Frankreich gefällt, mit oder wegen Deutschland ein Abenteuer anzuzet

teln, England als Frankreichs Rückendeckung dahinter stehen müßte. In der französischen Diplomaten sprache heißt man das Sicherungen. In England zeigte man für diese ehrende Zumutung wieder nicht den vollen Geschmack, höchstens auf zehn Jahre könnte man sich zu solcher Rolle herbeilassen und zwar auch nur gegen gewisse Gefälligkeiten. Darüber tut man nun in Frankreich beleidigt. Der französische Ministerpräsident Briand ist in Cannes am Mittwoch auf und davon gegangen und hat in Paris

über die , Behandlungen berichtet. Die Regie in Paris ist nun so, daß man sich den Anschein gibt, als sei man über den Minister erbittert, weil er den Engländern gegen über zu entgegenkommend gewesen. Das ist natürlich nur die Regie. - Die geballte Faust richtet sich in Wirklichkeit nicht gegen Briand, sondern gegen Eng tand und die anderen Kongreßmächte, welche dem Dik tat Frankreichs nicht rasch genug parieren. Ihnen sagt Frankreich: Wir tun nicht mehr mit, wenn uns Deutschland nicht preisgegeben

Percet über die Haltung Frankeichs. Vor Frankreichs Zukunft woge d»r Schleier der Ungewißheiten.' Die Völker stünden sich mißtrauisch gegenüber,.was eine bedeutende Erschwe rung der internationalen Beziehungen bedeute. Selbst der Gerechtigkeitsgedauke erleide schwere Beleidigun gen. Man wolle Frankreichs Absichten WS Unna türliche verzerren und Frankreich als eine kriege risch e Macht hinstellen. Diese Beschuldigung könne nicht angenommn werden. Es gebe kein Land, das mehr Interesse am Frieden

der Welt habe, als Frankreich und-resoluter entschlossen sei, denselben auch aufrecht zu erhalten. Im Interesse des Friedens habe Frankreich so schwere Opfer auf sich genommen, daß niemand an seinem Worte zweifeln könne. Im perialismus und Militarismu s, müsse man an derswo suchen. (Wohl ein zarter Wink nach England und -Amcrsta.) Frankreich verlange nur die gesetz liche Schadloshaltung sowie die volle Garantie für seine Sicherheit. Zweimal in einem Jahrhundert feien Frankreichs Grenzen verletzt worden

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1923
Umfang: 8
. l. 1S.90. Monatliche Bezugsgebülir fi» valutaschwaches Ausland —, für das übrige Ausland — Kummer 108 Meran, Samstag, den 12. Mai 1923 55. Jahrgang Frankreich wirbt um Italien. Als im Vorjahre etliche deutschen Waren- lransporte auf den französischen Markt gelang- len, schrie die ganze französische Presse Zeter und Mordio, daß die deutsche Industrie wieder zu arbeiten beginne und hieraus Frankreich die Gefahr drohe, daß die Deutsche könnten. Italien sich an idie Seite der Deutschen stellen.' formelle Antrag

ist also bereits gestellt' .Der Der Mord in Lausanne. Yen, wirtschaftlich gestärkt, sich wjeder erholen könnten. Än ganz Frankreich konnte man keine einzige Stimme »inen, die die Erhebung der deutscii-en Industrie »on dem Gesichtspunkt aus, daß dadurch die Deutschen !n die Lage kommen wurden, die nussteyende Reparation bezahlen zu können, mit Freuden begrüßt hätte. Es hat sogar den Anschein, als wäre den Franzosen die Bezah lung der Reparation gar nicht erwünscht, weil jie fürchten, ein zahlungsfähiges Deuts6

)land weroe Uber die Reparationen hinaus, ihnen mich noch etwas anders zurückzaylen. Als Deutschland mit Rußland das Handels- iibereinkommen in Rapallo abgeschlossen hatte, rief die französische Presse wieder um Hilfe und stellte ein einfaches Handelsübereinkommen, das sowohl fiir Deutschland wie für Rußland eine ^ebensnotwendigkeit bedeutet, so -hin, als ob es direkt gegen Frankreich gerichtet sei. Als Eng land und Amerika die Besetzung des Ruhr gebietes durch die Franzosen grundsätzlich

und theoretisch für rechtswidrig erklärten, beschul digte die französische Presse sofort beide des Treubruchs und sah schon in ihren papierenen Erklärungen eine tatsächliche Unterstützung 'der Deutschen. Es ist kein Wunder, wenn jene Franzosen, die in ihrer Angst gegen jeden mißtrauisch sind, der sich nicht unbedingt ihrem Willen unter- wirst, nun auch mit dem Verhallen Italiens »»zufrieden find. Selbst wenn Italien mit Frankreich in Irgend einer 'Frage überein- stminit, so betrachten 'die Franzosen

sich die Pariser „Libre Pa role' in diesem Sinne mit den zwischen Frank reich und Italien geführten Verhandlungen über eine Regelung des Verhältnisses dieser beiden Staaten zu einander. Dabei fiel von ita lienischer Seite folgende unbequeme Aeußerung, die nach Meinung des „Lkbre Parole' dein französischen Publikum viel zu wenig bekannt geworden sei: „Frankreich und Italien haben gemeinsame Bedürfnisse und Interessen, welche sich gegenseitig ergänzen könnten, statt gegen- Mander zu stoßen. Dies ist ganz richtig

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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 10.01.1929
Umfang: 12
IkaNen und Frankreich Au» mehreren Anzeichen läßt sich schließen, daß sowohl in Rom als auch in Paris wieder einmal ernstliche Bemühungen im Gange find, die zwischen den beiden Schwester- nattonen bestehende Spannung ein für alle mal zu beheben. Guteingeweihte wollen so gar wissen» daß man kurz vor dem Abschluß eines Freundschaftsvertrages stehe. Soweit dürste fich die italienische Erregung nach dem Freispruch des Mörders Modngno in Paris doch wohl noch nicht gelegt haben» wenn auch sicher

seinerseits, die ftanzösische Leistung sei durch den italienischen Verzicht auf Nizza und Savoyen vollkommen ausgeglichen, ja be zahlt worden, Frankreich habe aber in der Folge jede Gelegenheit wahrgenommen, um der jungen, landbedürstigen, aufstrebenden Nation die größten Schwierigkeiten in den Weg zu legen, da es in der italienischen Nationalpolitik einen gefährlichen Wett bewerb im Mittelmeerbecken erblickte. Noch heute fasten die Italiener die politische Aeberrumpelung durch die stanzösische Be setzung

-jugoslawische Abkommen, das in Italien als eine unzulässige Einmischung Frankreichs in italienische Interessen er schien, da nach römischer Ansicht Frankreich rein gar nichts in der Adria zu suchen habe, und Jugoflawien nur deshalb seine Hilfe bot, um die italienische Valkanpolitik zu be drohen und zu paralysieren. Die italienischen Ansprüche gegenüber Frankreich, die als unantastbare Grund lage für jede Verständigung mit der latei nischen Schwesternation gelten, lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen

: Statut der Italiener in Tunis, um die Entnationalisie rung der dort lebenden Italiener zu ver hüten; Rückzug der stanzösischen Truppen im südlybischen Gebiet bis zum Tschad-See und dessen Ueberweisung an Italien. Nach italienischer Ansicht ist Frankreich bestrebt, diese Ansprüche an provisorischen Erklärun gen zerschellen zu lassen. Frankreich, heißt es, wolle seinen mit Italien eingegangenen Verpflichtungen, besonders denen aus dem Londoner Pakt, keineswegs Nachkommen; Frankreich wolle fich

nicht darüber klar wer den, was Italien als nationale Notwendig keiten fordert und fordern müsse. Was die italienisch-französische Solidarität im Welt kriege anbelangt, so habe Frankreich ge kämpft, um seinen Bestand zu retten. Ita lien sei hingegen in den Krieg getreten, um sich eine Zukunft zu sichern. Da die Zwecke und Absichten sich nicht deckten, sei es klar, daß nach Ende des Krieges jedes der beiden Länder seinen eigenen Weg gehen mußte. Frankreich aber, das in der vorfaschistischen Periode gewohnt

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