! Problem: Syrien, mit den Gegenspielern England und Frankreich. Wesentlich klarer liegen die verhält,itffe des zweiten orientalischen Problems, der Balkanfrage. Bulgarien ist sowohl in den Balkankrieg 1912 als auch in den Welt krieg eingetreten, um das vornehmlich von Bulgaren be wohnte Mazedonien seinem Staate einzuverleiben. Beide- male wurde es um die Früchte seiner siegreichen An strengungen gebracht, und beidemale war Serbien der Nutznießer seiner schließlichen Niederlage. Der seit je bestehende
bulgarisch-serbische Gegensatz echell dadurch nur eine noch größere Vertiefung, und es ist nur eine logische Folgeerscheinung dieses Umstandes, wenn sich Bulgarien an jene Macht anlehnte, die auch mit Groß serbien Reibungsflächen hat: an Italien. Italien kam seinerseits den Bulgaren in jeder Weise entgegen, denn es braucht am Balkan Kräfte, die ihm bei seinem Streben uni die Vorherrschaft im Mittelländischen Meer bei der daraus sich notwendig ergebenden Auseinandersetzung mit Frankreich, den Rücken
dadurch decken, daß sie Ser bien in Schach halten. Diesem Zwecke dient auch die „Kräftigung" Albaniens, das bald nichts mehr anderes darstellen wird als eine italienische Militärkolonie, diesem Zwecke diente die Expedition nach Korfu, die mit der Einbeziehung Griechenlands in die italienische Macht sphäre endigte, da sich der damalige „Schugherr" Griechenlands, Frankreich, in keiner weise bemühte, dem italienischen Vorgehen entgegnnzutreten. Griechenland trat dann umso schneller an Italiens Seite
, als Korfu doch wieder geräumt wurde, und es anderseits an Italien Anlehnung fand gegen das serbische Streben nach dem griechischen Welthafen Saloniki Somit stellt sich die mazedonische Frage als Balkan problem gegenwärtig als eine Nebenerscheinung der weit bedeutungsvolle, en 2lngelcg.nh.it. des Gegensatzes Italien-Frankreich dar. Die Bandenkämpfe haben keinen anderen Zweck- als den einzigen Helfer Frankreichs in der Herrschaftsfrage übers Mittelmee, Serbien, schon jetzt dauernd zu beschäftigen
Zeichen einer englischen Kurs änderung. Die Reparationsverhandlnngen sind in ihr heikelstes Stadium eingetreten. Die Alliirten, somit Frankreich, Bel gien, England, Italien, präsentierten ihre Forderungen und Deutschland nannte die Summe, die es nach bestem Wissen und Gewissen bieten konnte. Genaue Ziffern wurden keine bekanntgegeben, aber trotzdem wußte es. alle Welt am nächsten Tage: Frankreichs Forderungen sind so ungeheuerlich, daß sie unerfüllbar erscheinen. Dieses Verhalten Frankreichs