Wiens großer Bürgermeister 1- Dr. Karl Lueger. Wien, 10. März. Es ist vorbei . . . Heute früh zitterte der rlektrische Draht die unerbittliche, herbe Trauer- funbc: Lueger ist tot, ist gewesen. Hunderte, Tausende haben in früher Morgenstunde den Siegestempel des großen Mannes, das Wiener Mthaus, umlagert: Wußten sie doch, daß drin gen ihr Bürgermeister, ihr heißgeliebter Füh rer, mit dem Tode ringt. Wirklich mit dem Tode. Die Aerzte hatten es gestern bereits gesagt: Jetzt ,'ei tatsächlich
keine Hoffnung mehr, auch nicht die leiseste. Der Sieger Tod hat, was am Sieger Lueger sterblich ist, zur sicheren Beute gekürt. Md wenn wir es auch alle gewußt, daß Lueger sich dem kalten Griffe des Allbezwingers nicht mehr entwinden könne; wenn wirTag fürTag die schmerzliche Kunde vernommen, daß nur Stun den den segensreichen Schöpfer so vieler Groß taten hindern, für sein herrliches Schassen den überreichen Lohn seines ewigen Schöpfers zu empfahen — als heute früh die Trauerbotschaft gekommen, daß Lueger
Lueger, sowie die beiden Kranken- Wveitnn. Sie verrichteten alle in Tränen auf- Mst inbrünstige Sterbegebete. Im Kranken- in den Vorzimmern, in den Gängen »Zlathauses, überall hörte man lautes Schluch- 8'. Der kranke Bürgermeister aber lag, zum relett abgemagert, auf seinem Schmerzenslager uo rmnpfte die letzten Momente seines opfer- ^lchen Lebens einen, beispiellosen Todeskampf. Um 6 Uhr früh teilten die versammelten ^^arzte mit, daß nunmehr die Atempausen o0 Sekunden anwachsen. Die Herztätig
plakatieren: Der Wiener Be völkerung, der das ganze Wirken und alle Liebe ihres Bürgermeisters gegolten hat, teilt das Präsidium des Wiener Gemeinderates mit, daß Dr. Karl Lueger, Bürgermeister der Reichs haupt- und Residenzstadt Wien, heute früh um 8 Uhr von uns geschieden ist. Ehre seinem An denken! Im Christlichsozialen Klub. Wien, 10. März. Heute vormittags um 9 Uhr versammelten sich die Mitglieder des christlichsozialen Reichsratsklubs zu einer meri- torischen Beratung. Die Mitglieder des Klubs