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Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 20.10.1932
Umfang: 16
. „Ra i moan lei.' Der Schmied! Sepp hatte dies kaum aus gesprochen, als der Ferdinand um die Weg biegung kam. Die Moidl spielte mit dem Schürzenband, als sie ihn sah; sie sah damit verlegen aus, so, als hätte ihr der Schmied! Sepp zum mindesten gerade einen Antrag gemacht. Der Ferdinand wünschte im Vor- übergehn den guten Morgen, di« Moidl drehte noch immer das Schürzenband. Und als er zwei Schritte vorüber war, wandte er sich plötzlich um: „Du Seppl, was i di Han fragst wölln, sich huier wol es Zullnjahr

um dl« Moidl und was da mit dem langen Ferdinand schon einmal nicht stimmt«. Mir scheint gar. der hat g'eifert, dachte er, immer klarer, dös war ,a dechtersch z'dumm, wo i do s'Annele han. Und sie hat a g'eifert, wegn an Madl af Gries, scheint mer, und isch alls zsammt koa bißl nit wahr. Da mueh i do schaugn, wie do Gschicht isch. Cr dreht« um und er war noch kein« zehn Schritte gegangen, als ihm der lange Ferdinand entgegenkam. 'Der Schmied! Sepp lachte übers ganze Gesicht, so sehr war ihm dies recht

. „Dös isch jetz flink gangen,' sagte er, um dm Ferdinand aufzuhalten, der allem Anscheine nach vor über wollte. „A wol flink gangm?' lachte der Fer dinand auf, es klang bös« und unglücklich zugleich. „Na, i moan, daß du wieder zruck bischt, isch flink gangen,' versuchte der Schmiedl Sepp einzulenken. „War i der wol bald gar zu frua kem- men?' forderte der Ferdinand heraus. „Wvum denn?' fragte der Sepp harmlos. „I Han jetz nit derweil, lang za dischku- riern,' sagte der Ferdinand und wollte gehn

. „Racher geamer mitnand.' schlug der Schmiedl Sepp friedlich vor und ohne Ant wort abzuwarten, fuhr er fort: „Heint sich Sunntig. In Sunnttg hol i alm 's Annele zan Amt a, woasch wol...' Der Ferdinand schaute ihn von der Seite an, als wüßte er nicht, sollte er's glaubm oder nicht. „Racher in Fasching teamer «h helratn.' Das nun verfemte seine Wirkung nicht. „A wol heiraten?' sagte der Ferdinand sehr erleichtert und ganz freundlich. „Wol. wol, isch «h Zeit» dös lange llm- ananderziachn isch nix genaues

.' „Sel isch a wahr.' bestätigte Ferdinand. Sie. gingen jetzt zusammm den Hügel hin auf und schwiegen. Rach einer Weile faßte sich der Sepp ein Herz: „I han eh gmoant..' „Was d'n?' fragte der Ferdinand auf munternd. „I han gmoant, dir gfallet die Moidl epper gar nit letz?' „A so?' lachte der Ferdinand, „hasch du wol gmoant? Und hasch du nit a gmoant, sie möget liaber an andern?' „Na,' lachte der Seppl kreuzvergnügt, „af dös war i jetz Ma kemmen. I han do gsegn, ' wia dö um di eifert und tuet

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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 14.03.1915
Umfang: 12
„Bozner Nachrichten', Sonntag, 14. März 1915 Tagesueuigleitell. Ferdinand Knrg f. In München ist vorgestern, 11. ds., der ehemalige Erzherzog Ferdinand Karl, der jüngste Sohn des Erzherzogs Karl Lud wig und dessen zweiter Gemahlin Erzherzogin Maria Annunziata, gestorben. Der letzte der drei Brüder Franz Ferdinand, Otto und Ferdinand Karl ist mit Ferdinand Burg aus dem Leben geschieden. Im November des Jahres 1911 wurde durch eine Verlautbarung der „Wiener Abendpost' dem schon längst

in der großen Öffentlich keit verbreiteten Gerücht die Bestätigung, daß Erzherzog Ferdinand Karl sich entschlossen habe, auf die Würden eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses zu verzichten. Das halbamtliche Blatt teilte mit, daß der Erzherzog „vor einiger Zeit im Auslande ohne allerhöchste Bewilligung eine Ehe eingegangen ist und daß Se. k, u. k. Aposto lische Majestät sohin höchstdessen Bitte, auf den Titel und den Rang eines Erzherzogs sowie auf seine Stellung in der Armee verzichten zu dürfen

, zu genehmigen geruht habe.' Hinzugefügt wurde, daß der Verzichtende fortan den Namen Ferdinand Burg führen werde. Erzherzog Ferdinand Karl hatte schon Jahre vorher eine tieje und aufrichtige Neigung zu Fräulein Berta Czuber, der im Jahre 1881 geborenen älteren Tochter des hervorragenden Gelehrten Hof rates Professor Emanuel Ezuber, gefaßt und trotz aller Widerstände, die sich seinem Plane entgegensetzten, daran festgehalten, die junge, hochgebildete Dame als seine rechtmäßige Gemcchlin heimzuführen. Bereits

im Jahre 1904 wollte er seine eheliche Verbindung mit Frl. Ezuber durchsetzen; aber damals war die Affäre Leopold Wölflings, des ehemalige!: Erzherzogs Leopold Ferdinand, dessen Verzicht auf die erzherzoglichen Würden im Jahre 1902 erfolgt war, noch voll kommen frisch und unvergessen, und die Bemühungen des Erzherzogs Ferdinand Karl blieben erfolglos. Wiederholt machte der Erzher zog in den folgenden Jahren Versuche, eine Einwilligung zur morga natischen Eheschließung zu erlangen, und als all

, Kenntnis erlangten, war der Bruder Ferdinand Karls, Erzherzog Otto. Erzherzog Otto zeigte sich den Absichten seines Bruders geneigt und unternahm es, die Stimmung der maßgebenden Kreise zu sondieren. Er stieß aber überall auf Widerstand. Ein Projekt des Erzherzogs, mit seiner Braut ins Ausland zu reisen und sich dort trauen zu lassen, wurde vereitelt, und Ferdinand Karl kehrte nach Prag zurück, wo kurze Zeit später seine. Enthebung vom Dienste aus Gesundheitsrücksichten er folgte. Fräulein Czuber

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.06.1902
Umfang: 8
in Wir». Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Uickrhaltnngs-Beilagen, 52 hnmorUchen Beilagen und 2ß Modedeilagen. Nr. IS9 Schristleitung: Kornplatz. Freitag, den 20. Jnni 1NOI. Fernivrechstelle: Ztr. 63. SÄ. Jahrg. Die biilgnnschc Königskrone. Gerade fünfzehn Jahre sind es her, seitdem man in Sofia kühn genug war, gegen den Willen Rußlands einen Koburger, den Prinzen Ferdinand, zum Fürsten von Bulgarien zu erheben. Die Chau vinisten an der Newa schäumten

vor Wut und Ent rüstung. Niemals, erklärten sie, werde Rußland den österreichischen Senvling, den Usurpator aner kennen. Zar Alexander III. fühlte sich durch die Berufung des Prinzen Ferdinand persönlich verletzt und nichts wnrde seitens der Petersburger Staats kanzlei unversucht gelassen, um den Eindringling der angemaßten Herrlichkeit zu entkleiden. Durch Jahre war der „Koburger' die Zielscheibe der hef tigsten Angriffe seitens der offiziellen, wie der nicht offiziellen Presse. Kein Hohn

, keine Verdächtigung erschien zu niedrig, daß sie nicht gegen den Usur pator geschleudert worden wäre. Und heute! Heute wird der nämliche Fürst überall in Nußland mit offenen Armen empfangen. Die Berichte über die Aufnahme des Fürsten Ferdinand am Zarenhof, in Petersburg und im Kreml zu Moskau lesen sich so, als ob Rußland und sein Herrscher keinen wärmeren Freund hätten als den einst bitter gehaßten Kobur ger. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muß zugestanden werden, daß Fürst Ferdinand alles tut

, sollte man über den Undank des Mannes klagen, der diesem Staate bei seiner Erhebung zum Fürsten von Bulgarien so viel an moralischer und materieller Hilfeleistung ver dankt, und der später mit fliegenden Fahnen ins russische Lager übergegangen ist? In diesen Fehler ist unser Auswärtiges Amt nicht ver fallen. Als Prinz Ferdinand den Fußfall vor dem Zaren tat und in Gnaden aufgenommen wurde, da war das Wiener Kabinett das erste, das seine Anerkennung als Fürst von Bulgarien aus sprach. ES hätte nicht an Stimmen gefehlt

, die, aufgebracht über die Schwenkung des Fürsten, einer Politik der Nancune das Wort redeten. Oesterreich konnte das Nämliche tun, was Rußland durch so viele Jahre gegen den „Koburger' praktiziert hatte; es konnte durch seinen Einspruch die Legitimierung des Fürsten verhindern. Graf Goluchowski hat den richtigen Blick für die Lage bekundet, als er sich nicht von Gefühlswallungen leiten ließ, sondern die Aussöhnung des Fürsten Ferdinand mit Rußland benützte, um rasch die Quelle zu verstopfen

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 17.11.1886
Umfang: 12
Ferdinand I. erbaut, der wie sein Großvater, der ritterliche Kaiser Max I., recht gerne in Tirol wohnte und sie Ordens leuten übergeben wollte, welche ganz besonders gegen den Protestantismus, der gerade damals in schönster Blüthe stand und leider auch Früchte trug, kämpfen sollten. Der gute Kaiser starb ein Jahr nach Erbauung der Kirche 1564 und und im Jahre 1580 zogen deutsche Franziskaner in das vom Kaiser aufgeführte st a t t l i ch e K l o st e r ein. Sie kamen der ihnen über tragenen Aufgabe

des genannten Kaiser Ferdinand I., bauen und herstellen. Verweilen wir einige Augen blicke bei diesem edlen, großmüthigen Fürsten. Kaiser Ferdinand l., der eigentliche Begründer des Kaiserthums Oesterreich, theilte die ganze Monarchie in drei Theile und Übergab seinem zweiten Sohne Ferdinand Tirol zur Verwaltung. Ferdinand war ein echter Sohn des Vaters und trat in die Fußstapfen desselben vollständig ein. Sein Hauptaugenmerk richtete er daraus den Protestantismus aus dem Lande zu verdrängen

auf Kleidung den M i n i st e r vom Schneiderlehr ling zu unterscheiden vermöchte oder eine Kom tesse von einem Stubenmädl bei einer sog. „gnädigen' Frau. In seinem sonst so glän zenden Hofstaat wollte der Erzherzog die schönste Ordnung haben: alle Beamten mußten Katho liken sein, sich brav und redlich aufführen und mit gutem Beispiele vorangehen. Mit Recht sagt Egger in seiner Geschichte Tirols über Erz herzog Ferdinand, daß er als Graf von Tirol „die Glaubenseinheit herstellte.' Bereits der erste Erlaß

, die vorarlbergischen Klö ster zu visitiren, bestimmte für Uebertretnng der kirchlichen Vorschriften z. B. für Nichteinhaltung der Sonn- und Feiertage eine Strafe von 5 fl. u. s. w., kurz that Alles, um den Katholizis mus zu retten. Was er von andern verlangte, that er selb st mit größtem Eifer. Erzher zog Ferdinand hörte täglich die hl. Messe an, wie er auch immer gerne in Gesellschaft von Priestern war, ließ seine Wohnung in Verbin dung mit seiner Hofkapelle setzen und unternahm oft Wallfahrten nach Seefelv

und Altötting. Dieser wahre Landesvater hatte aber auch ein recht frommes und anferbauliches Fami- l i e n l e b e n geführt — denn die Familie ist die Grundlage des Staates. Er verheirathele sich mit der edlen und schönen Philippine Weiser, einer Tochter eines sehr reichen und frommen Bürgerhauses in Augsburg. Aller dings machte diese Ehe sehr großes Aufsehen und wurde vom Vater des Erherzogs, Kaiser Ferdinand I. nicht anerkannt, weil Sprößlinge kaiserlichen Geblütes nur Fürstinen ihre Hand reichen sollen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 14.05.1910
Umfang: 16
und der Türkei nunmehr wegen der Haltung der Kretenser anläßlich der griechischen Nationalversammlung zum Ausbruch kommen wird. Wie Aater Schötcherr die Kkonomie verwaltet ßat/ Stams, 12. Mai. Kürzlich las ich in einer Zeitung, daß man über Pater Schönherr in Oetztal nichts Be sonders wisse; dafür weiß man recht viel über ihn in der Gemeinde Stams. Pater Ferdinand Schönhsrr war bis 1901 Pfarrer in Huden (Oetztal), kam dann alz PfifterNieister, das ist als Verwalter der Klostergüter ins Kloster StamS

bestimmte Teile der Klosterwiesen (Rains, zwischen den Stauden usw.) mähen und das Futter davon für sich selbst nach Hause führen; damit war den arm«n Leuten sehr geholfen. Da kam Pater Ferdinand, und mit der Begründung, daS Kloster braucht das Heu selbst, wurde den sogenannten Sommermaiiern diese Begünstigung entzogen. Darüber war liroße Entrüstung in der ganzen Umgebung. Mari sagte allgemein : So geizig sollte man nicht sein. 2. DaS Kloster StamS hatte zur Zeit des Paters Ferdinand zirka

30 Dienstboten unter d-m Pfistermeister l-mdere stehen unter dsm Kelkrmeister). Pater Ferdinand wirtschaftete so, daß sowohl der Schasfer, als auch fast alle anderen gerne ihre Habselig keiten zusammenpackten und dem Kloster den Rücken kehrten. Da hisß eS gleich: Kannst gehen, das Kloster bekommt Leute genug. Allein gar bald wollte sich niemand mehr herbei lassen und recht zweifelhaftes Volk mußte von weiter her bezogen werden, nachdem die bewährten Knechte und Mägde sortgezogen waren. Sehr interessant

ist die Geschichte mit dem Roßhandel. Pater Ferdinand fand im Stalle zwei altbewährte Klosterg äule. FlugS mußten sie verkaust werden und um fündtenreS Geld wurden zwei schwarze Gäule eingetan. Schön waren sie, aber daß Gott erbarm, sie waren ausgestattet mit allen Untugenden: Aus schlagen, nicht ziehen war das wenigste. Ein stens wurden sie an die Kutsche deS Gnädigen gespannt, um den Prälaten zum Bahnhof zu bringen, aber die Pferde zogen nicht. ES kam Pater Ferdinand mit der Geißel, allein ver gebens

; der Prälat mußte mit der Klostermuli befördert werden. Endlich entschloß sich Pater Ferdinand, sie wieder zu verkaufen mit großem Verluste. DaS wird wohl der erste und letzte Pferdehandel gewesen sein. Die Hebung der Pferdezucht ist ihm darum nicht gelungen. 4. Auch das Kloster war über die Wirt schaft des Paters Ferdinand nicht erbaut. ES kam zu verschiedenen Auftritten; Pater Ferdinand sah schließlich ein, daß er und die Bauern nicht zusammenpassen und vlvtzlich ^ lr er auf vier Wochen vollständig

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 15.04.1873
Umfang: 8
.) Ich kann nicht sagen, w^Z ich sagen will, ich empfehle nur AUeS Gott, der heili gen Jungfrau und den Heiligen, und bitte Sie um Hilfe in dieser unverhofften traurigen Lage, wogegen ich nur meine unwichtige Persönlichkeit zu bieten ver- mag, da ich anderes nichts habe. Ich bleibe Ihr ergebener Diener und Schwager Ferdinand Bienner. Salzburg 27. Jänner 1650. Ich bitte herzlichst zu grüßen Ihre Kinderchen und deren liebe Mutter, sowie auch meine Mutter zu trösten so viel als möglich.' Der gute Rath des SohneS

, Bienner zum Rück» tritte von seinem Amte zu bestimmen, kam jedenfalls zu spät, denn bereit« 4 Tage früher war der Kanzler seines Amtes enthoben worden. Ferdinand Bienner, welcher nach obigem Briefe am erzbischöflichen Hofe zu Salzburg bedienstet war, finde ich zur Zeit, als sein Vater im Asyl des Klo sters Wilten sich befand, in Innsbruck, das er seit 1648 nicht mehr gesehen hatte. Ebenso waren ihm die von seinem Vater auf Büchsenhausen vorgenom menen Neubauten fremd. Er besichtigte

dieselben, von seinem Bruder Rudolf begleitet, und fühlte da bei doppelt den Schmerz, seine Heimath sequestrirt und in fremden Händen zu sehen. Diese Neubauten hatte der Kanzler an dem, 1648 von Heinrich Pracken- hofer gekauften Hause (vom heutigen Büchsenhausen der östlich gelegene Theil) vorgenommen und darin namentlich einen großen, durch zwei Stockwerke lau fenden Prunksaal Herrichten lassen. Ferdinand Bienner hatte bald nach seiner Ankunft in Innsbruck zu Gunsten seines Vaters eine Bitt schrift an den LandeSfürsten

natürlich über da«, was die Liebe der Kinder für ihre Eltern gethan, wenn diese Kindesliebe nicht mit der Härte des Ge setzes in Berührung kam. und -S erscheint daher Ferdinand Bienner nur mehr in zwei einzigen Akten stücken; zuerst In einer Eingabe der Witwe Bienner und ihres Anweisers Rudolf Mahr, nach welcher Ferdinand Bienner ..die Administration der Haus haltung' längere Heit und mit eigenen großen Opfern geführt hat. Die Mutter und ihr Auw-iser geben in dieser Schrift Ferdiuend Bienner daS Zeugniß

, daß, „wofern er, der Herr Sohn, nicht gewesen und zur Providirung allein d?r unentbehrlichen HauS- notdurst ex proprio peeoilo nickt über 500fl. selbst gespendirt, sie. die Frau Wittib, milsambt bei sich habenden Ehehallen allerdings zu Grunv gegangen und vill-icht HungerSnoth gelittn haben würde.' Im Oktober 1650 machte Ferdinand Bienner einen Versuch, seinen Vater zu sprechen. Er war mit Klei- dern und Wäsche für ihn nach Rattenberg gekommen und bat den dortigen FestungSkommändanten, Haupt mann Gabriel

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 11.07.1923
Umfang: 8
war das schon viel. Ferdinand, der gewohnt war, die schwachen bürger lichen Parteien zu beherrschen, grollte schon, stützte sich noch fester aus die Generale. Stambulinski kam als Abgeordneter in die Sobranje (1908). Gleich in der ersten Sitzung Zusammenstoß mit Ferdinand. Zar Ferdinand hatte die Gewohnheit, die Sobranje sitzend und mit bedecktem Haupte zu eröffnen. Während die ganze Sobranje stand, setzte sich diesmal Stambulinski mit seinen Parteifreunden demonstratio. Ferdinand stutzte, verlas rasch

und unsicher die Thronrede. Als er die Sobranje verließ, stockte einen Augenblick sein Fuß, und er musterte in verbissener Wut Stambulinski. Der kehrte ihm den Rücken. In Tirnawo, bei der Eröffnung der fünften großen Sobranje (sie nahm eine Verfaffungsrevison vor) bestritt Stmbulinski Ferdinand das Recht, diese autonome Versamm lung, die ja auch über den Zaren versügen konnte, zu eröffnen. Geschow, der damalige Ministerpräsi dent, entgegnete: „Wenn der Zar die große Sobranje einbrufen

kann, kann er sie auch eröffnen.' Stam bulinski: „Also hat auch der Gemeindediener, der zu den Genieindesitzungen einberuft, das Recht, die Gemeindeversammlungen zu eröffnen!' Der Vor sitzende: „Bitte, nicht eine so unanständige Sprache!' Der Kamps ging um Aenderung des Artikels 17 der Verfassung, und Ferdinand wollte das Recht aus selbständigen Abschluß von Verträgen mit fremden Staaten haben (Geheimverträge, die Verträge für den Balkanbund), Er setzte es durch. Das Rad des bulgarischen Geschickes hatte sich unglücklich

gedreht. Ferdinand hatte (1913) den zweiten Balkankrieg, der sür Bulgarien Mazedonien erringen sollte, verloren. Der Weltkrieg sollte die Scharte auswetzen. Abwendung also von Rußland, das Serbien protegierte, Abwendung von den En tentemächten, die an der Seite Serbiens standen, Front gegen Serbien. Mazedonien war das Schlag wort. Radoslawow Ministerpräsident, seine Partei für Ferdinands Ziele. Dagegen die Partei der nützen. Auch der Alpfahrer Paßt sich dieser Periode an und läßt die fröhlichen

, waren es in alten Zeiten 4 Höfe, die im Laufe der Zeit in halbe und Viertelhöfe aufgeteilt wurden. Es entstanden so die heutigen Anwesen. Die Na men, die diese Bauerngüter besitzen, deuten darauf hin, daß die heutige Einteilung unstreitig schon vor Malinow (Demokrat), Geschow (Narodjak), ^ Naitadcho Zanow (Radikal), Danew (Zankowist), > Stambulinski (Bauernpartei). Audienz der Opposi tion bei Ferdinand am 28. August 1915 am Abend. Noch vor der btllgarischen Kriegserklärung. Alle diese genannten Führer

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 17.06.1942
Umfang: 4
u. izIutpsinZzsri^s Issi l.sd. L. llsii/onl L ca., k^IIIsno, vis !/s!a ltr. os In itien Apotheken srhaltlich I« VIUàI>.» - »mn» 1SI er goldene lxl. S i 5?OlVl/Xl^ »VXNI IV »liiu iurp Ferdinand glaubte naturlich, das Giück. Eve zu besitzen, noch auf Jahre hinaus für sich in Anspruch nehmen zu dürfen. Und um der Fesselung ihrer Person möglichst sicher zu sein, beschlasz er, einen Kontrakt mit ihr >zu schließen. Durch Äntaniens Lob in seinem Voriaiz bestärkt, lief dieser Teil de? Filmes noch an dcm Aben5 Sesselben

mit d>r > ' ^ ' en' s.i>ne Ferd'n in^ nach ^em A!>> räüni-.'n des A'>l)'s. ioior' li>,k volle Fahrt gehend. Zückte einen Liei- stist und holte zur Niederschrist des Ent wurfes sein Notizbach aus der Tasche. Eoe tat weltfremd, sie wisse nicht, was ein Kontrakt sei. „Nanu, so dumm bist du doch nicht. Also pasz auf.' Und es folgte hierauf eine weitschweifige, aber sachlich rrojzdem nicht durchaus einwandfreie Erklärung des Begriffes „Kontrakt.' Zum Schlulz fragte Ferdinand: „Vis! du nun im Bilde?' „So unn^'ähr

. Also fange doch an. .nie du dir zwischen uns beiden denkst.' „ài!' Er überlegte eine Weile und agie dann: „Absatz 1 könnte also e'wi !auien: Iwnchen dein 5)ossisllenbMze: Ferdinand Vnicknniiler ans dem Ne»' -verder Ausbau bei Larmbeck im Kreüe Lüneburg und der... na. wie sagen m'r >a' Bediensteten oder Hausangestellten „Doch e-nkach D-enstinä^chen, Onkel ' ..Na ja wie du denk't Eve. Also .. n K'ei'e i.'iineburg und dem Di?nstmä5 Eoe .^n'inlon aus B'lt-more in Ame rika ist heute folgender Kontrakt

geschlos sen worden... Und'dann geht das so weiter von Lohn, Deputat, Dienstdauer.. >)in, es gibt da nach allerhand.' Als Eve daraus hinwies, daß infolge ihres gleich am ersten Abend ausgespro chenen Verzichtes auf Lohn ein Kontrakt doch nicht nötig wäre, sie ja auch bleiben woll:, so lange man sie behalten wurde, erklärte Ferdinand das Nichtbindende einer derartigen mündlichen Abmachung „Auch märe es von mir aus unehrlich, so ohne Lohn', versicherte er dann weiter „sieh mal, du willst dich mal

ner Tüchtigkeit gern behalten möchte' Ach ja. Onkel Ferdinand war wirklich !i!?:g. Es mar ein Spasz mit ihm! „Freut mich lehr Onkei. dah du mich obst. Aber wenn ich nun trotz deines Kontraktes eines schönen Tages ausrük- en würde?' „s)e. ne?, du, da wird vorgebaut! Dann i'-rst du wegen Kcmtruklbruchs oerklagt und muht zahlen.' „Oh, verklagt sogar?' Eve mühte sich um eine betretenes Gesicht. „Das ist ja dann sehr dumm.' „Ja, wieso denn? Wolltest du denn etwa bald sort? Nu, sage mal bloß, wohin

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1938
Umfang: 8
„Wanderers Nachtlied' oertont und bei der Stelle: „Die Löglein schweigen Im Walde' die schlafenden Vög lein -lustig zu tirilieren anfangen. Em Witz ist es auch, wenn Frohberger seinen verstorbenen Fürsten Ferdinand lV. auf einer nach oben führenden Ton leiter gen Himmel rasen läßt und die Höchsten Töne .mit Wolken und Engeln ummalt, um jeden Zweifel auszuschließen. Doppelt komisch aber wirkt diese Trauer musik, weil der letzte Teil wiederholt wird, der selige Monarch also ein zweites Mal

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

. „Wo sind die harten Eier? Ich habe einen Bärenhunger!' „Genügen dreißig Stück?' „Mit Ach und Krachl' Die dreißig Eier oerschwanden ini Hand- .umdrehen. Ebenso die zwei Pfund Mayonnaise. Da brachte Ferdinand noch zwanzig Wück. „Du sollst sehen, was ich für ein guter Freund bin', sagte er. j Julius zögerte ein wenig mit der >Ga-! bel. „Eigentlich —' ! „Unsinn. Julius! Denke an Annema rie!' „Du Hast recht. Sonst überwältigt mich vielleicht der Hunger.' ^ Und Julius verschlang die .neuen zwan-ì zig Eier

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 18.08.1906
Umfang: 12
. ES werden sprechen: Reichsratsabgeordneter Josef Schraffl, LandlagSabgeordneter Hart man» Arnold, Sekretär Peter Unterkircher. Jedermann ist zum Besuche dieser Ver sammlung höflichst eingeladen. Rundschau. Inland. Mitteilungen des Aauernöuuves. Tie Versammlungen am lü. August in Brandenberg und Rattenberg waren Massen Haft besucht. In Brandenberg wurde dieselbe im Freien abgehallen, m Ratten- berg im Theaterfaal „Zur Traube', der ge- AerUatriot undAichter imSranzis- kuskleid ?. Ferdinand v.Scal'a

. .'^8. Zvrisenuiig.! Das Glvcklein der Kapuziner verkündete es hinaus in die Stadl : ?. Ferdinand ist tvt! Tie Leiche wurde hinausgetragen in das geräumige Zömeterinm unter der Eremitage Erzherzogs Maximilian, deS Teutschmeisters. Umgeben von reichein Blumenschmuck, den Ferdinand stets geliebt, lag die „schöne Leiche', wie die Leute bewundernd sagten. Zwei Tage bis zur Be erdigung war halb Innsbruck ans den Straßen wegen dieser Tranerknnde und unausgesetzt kamen Leidtragende zum Kirchlein der Kapnziner

, nm Ferdinand noch einmal zn sehen. Hunderte von Armen, die von Ferdinands Hand die Gaben edler Wohltäler empfangen, standen um deu Leichnam, beteten zum Tanke für des edlen Toten ewige Ruhe und weinten: wer sollte fernerhin für sie und ihre armen Kinder sorgen? „Ter gute ?. Ferdinand ist tot, nein ! ich kann's nicht glauben, Ferdinand steh' wieder aus! Wie schade nm den guten Pater.' Solche Worte hörte man. Manche Träne floß um den edlen Priester und alles das war Zeuge dafür, daß nnfere Schilderung

von ?. Ferdinand ans Wahr heit beruht. Hätte man in diesen Augenblicken in die Herzen der Besucher lesen können, dann könnten wir dieses Lebensbild noch drei- und viermal vergrößern, Ferdinands Leben aber steckt voll war. Als Redner erschienen an beiden Orten der Regierungsrar und Landes- ausschuß Dr. Geßmann aus Wien und der BundeSobmann Jos. Schrassl. Sekretär Unterkircher war wegen Erkrankung ver hindert. Den Rednern wurde an beiden Orten großer Beifal gespendet und Dank und Ver trauen ausgesprochen

im Mondscheinganen in Schwaz eine Versammlung deS christlichsozialen Ver eines. Redner: Reichsratsabgeordneter Schraffl ! wäre nicht erschöpft. So viel Hai der 39jährige , Mann geleistet, sv vieles hat er zu stände ge ^ bracht, wahrlich eine Predigt einziger Art für einen Müßiggänger. Am Samstag Nachmittag svllte der ..gute Ferdinand' im Klvstersriedhvf der Kapuziner zu Innsbruck zur geweihten Erde bestattet werden. ' Eine ungeheuere Volksmenge hatte sich in und vor der Kirche versammelt. Seit dem Begräbnis tag

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Lienzer Zeitung
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Seite 26 von 32
Datum: 09.05.1908
Umfang: 32
Rittmeister von Zechendorf. Ruhig erhob sich Ferdinand, um eine Erklärung zu geben. Aber ein vielleicht recht wohlmeinender und seine Ansicht teilender Hauptmann von der Artillerie schob ihn sanft beiseite und sagte leise zu ihm: „Lassen Sie, Herr Kamerad! Nur keine Szene! Ich bitte Sie alle, meine Herren, ruhig, ruhig, daß nicht die ganze Gesellschaft etwas erfährt. Es wäre taktlos, wenn wir unserm lieben Gastgeber mit so einem Auftritt kämen.' Ferdinand aber konnte sich nicht mäßigen. Zähneknirschend

zu verschonen. Ferdinand empfahl sich mit drei Regimentskameraden, um an einem anderen Ort das Nähere zu besprechen. Wilhelm brach eine Stunde später mit den meisten Gästen zugleich auf. Er schien sehr ruhig, denn er war seiner erregten Sinne wieder vollkommen Herr geworden. Ein Duell mit dem Bruder des Mädchens, das er wie ein höheres Wesen anbetete, war unvermeidlich. O, wie bereute er, dem Freunde auf die brennende Frage so unverzüglich eine so laute und offene Antwort gegeben zu haben. Hätte

er dieselbe nicht bis auf morgen verschieben können? Ferdinand wäre eben in seiner rasenden Liebe vollkommen blind, er hätte keine Ahnung von der gemeinen Denkungsart jenes Weibes, dem sein naives Wesen wahrscheinlich eine inte ressante Abwechslung böte. Und so könnte er ja nach den üblichen Gesetzen von Ritterlichkeit die Ehre seiner Dame gar nicht anders verteidigen als mit der Pistole. Oder sollte er den so schwer Gekränkten noch einmal aufsuchen — und, auch auf die Gefahr hin, für einen Feigling gehalten

zu werden, demselben die Hand zur Versöhnung bieten? Sein Weg führte an der Villa, in welcher Ferdinand wohnte, vorüber. Ein Bursche war, trotzdem jetzt eben erst der Morgen zu grauen begann, bereits im Garten mit dem Putzen des Sattel zeugs beschäftigt. Auf Wilhelms Frage nach dem Herrn Leutnant, antwortete der Husar, derselbe wäre nicht zu Hanse und würde den ganzen Tag für niemand zu sprechen sein. Als Wilhelm gegen Mittag seine Wohnung eben betreten, wurde ihm ein Husarenleutncmt von Holtzenburg gemeldet. Ernst

. — Mit feierlichen Gesichtern stand dort eine Menschengruppe von siebe'ü Offizieren in voller Uniform und drei Herren der besseren Gesellschaft in Zivil. Ferdinand war, trotzdem er den Tod nicht fürchtete, so auf geregt, so nervös, daß seine sonst so sichere Hand unheimlich zitterte und sein Sekundant ihm wiederholt zuraunte: „Doch ruhig, Freund! In dieser Aufregung triffst du niemals!' Jetzt erscheint Wilhelm Winkler auf dem Kampfplatz, nur begleitet von seinem Sekundanten und einem Herrn in Zivil

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1936
Umfang: 6
. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung) Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdinand los: „Was diese Leute für Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary, die Sache kommt mir höchst sonderbar vor. Hast du nicht immer dafür gesprochen, daß Horst in ein Internat kommt? Und wahr haftig, ich habe nie bemerkt, daß du dich um die Erziehung Horsts besonders bemüht hättest. Ich finde es auf jeden Fall taktlos, mich in dieser Frage zu überrumpeln.' „Bitte, haben wir nicht oft genug

nicht so abscheulich . . . also nach Dieters Weg gang, hat mich deine Mutter gebeten, hier ui Hochturnau zu bleiben, um dem Haus vor zustehen und auch wegen Horst, der ja damals noch viel jünger war. Also bin ich, ganz ab gesehen davon, daß wir uns heiraten werden, Mitverantwortlich für Horst.' Ferdinand wendet sich brüsk ab. „Erzähl das jemand anderem, nur nicht nur! Außerdem wußtest du, daß mir dieser Max Richter auf die Nerven fällt.' „Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die ! ir unangenehm

ist; auch daß er diese gewisse Aehnlichkett hat, die dich so aufregt. Aber an diese Aehnlichteit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Richter äußerst korrekt benimmt. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vor- hi: getan hast. Ines hat auch gesundest, daß er ein netter Mensch ist.' Da wird Ferdinand blaß und fragt hastig: „So ... hat sie das gesagt?' „Warum auch nicht? Findest du das so un begreiflich?' Da lacht er kurz, hart und höhnisch. „Nett von dir, Mary! Du nimmst

also einen Instruktor für Horst ins Haus, ein paar Tage nach der Ankunft deiner Schwester. Soll viel leicht das die Unterhaltung werden, die du ih: in Aussicht gestellt hast?' Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen auf seinen Arm. „Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötzlich so blaß?' Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer. Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. „Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon.' Ins Lernzimmer herein scheint durch ein großes

nach dem Entschwundenen, ein Trösten, ein gegensei- tises Bsrtrauenfchenken. * Es ist kurz vor Weihnachten. Sie sitzen alle um den Kamin, während draußen langsam und weich die Flocken fallen. Ines hat ein Blatt vor sich, einen' Blei stift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lang. Da sagt Max Richter: „Wenn ich einen Rat geben darf, ?o würde ich Vorschlägen, Horst ein Flobert- gewehr zu schenken/ Er wendet langsam den Bück und läßt ihn auf Ferdinand ruhen, als er ergänzend hin zusetzt

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 11.03.1896
Umfang: 8
liken aber bis in die tiefste Seele hinein empören mußten, sind v»rüber, sie sind wenigstens nach Außen hin abgeschlossen. Rußland hat sein langerstrebtes Ziel erreicht und Bulgarien in die Ketten seiner Gefolgschaft geschlagen. DaS Schisma hat einen katholischen Prinzen ver schlangen, und die Signatarmächte des Berliner Ver trages haben den Prinzen Ferdinand als Fürsten vo» Bulgarien anerkannt. , Der ehrgeizige Coburger steht somit am Ziele seines nach dem Hermelin hungernden StrebenS und Lebens

. Prinz Ferdinand ist bekanntermaßen vermählt mit Maria Louisa, Prinzessin von Parma. Diese. Ehe kam nur durch die seitens des CoburgerS schriftlich und mündlich abgegebene Garantie zu Stande, daß alle z Kinder, Enkelkinder, kurz alle Nachkommen des Prinzen Ferdinand und seiner Gemahlin Maria Louisa katho lisch getauft und in der katholischen Religion erzogen werden. Dleses Schriftstück befindet sich heute noch in 6en Händen des Herzogs von Parma. Man braucht nun nicht gerade vom Adel, noch weniger

—200 Zentner Copra hintereinander abwiegen und dann den Verkäufern ein zeln auszahlen, bevor er weitere Posten einhandelt; ist liche Recht, hier handelt es sich um die Wahrheit, um das Heil einer Seele; darum hat weder der Herzog von Parma, noch der Prinz von Coburg das Recht> die katholisch getauften Kinder umtaufen zu lassen und sie um des wackeligen bulgarischen Thrones willen dem Schisma auszuliefern. Wenn der Prinz Ferdinand daS nicht weiß — und er scheint es nicht zu wissen — dann gehört

hatten. Dem Prinzen Ferdinand war das Hermelin mehr werth, als Mannes ehre und Manneswort, mehr als das Glück der Fa milie, mehr als das Heil seiner und seines Sohne» Seele. Für ihn schien es nur ein Ziel zu geben: Ein Sa trap Rußlands zu werden. Diese unmännliche, ja ge radezu charakter- und ehrlose Haltung des Cod«rger'S ist fast unbegreiflich; — unverzeihlich bleibt sie auch dann, wenn man die Charakterschwäche der Orleans, denen Ferdinand mütterlicherseits entstammt, ihm zu Gute hält

. Wenn «an die schwächliche, eines Fürsten unwürdige Haltung des Urgroßvaters unseres traurige» bulgarischen Helden studirt, wird man sagen müssen: Im Prinzen Ferdinand von Bulgarien ist die Feigheit, Schwäche und Wortbrüchigkeit des Herzogs LouiS Egalite von Orleans in der Weltgeschichte wieder er schienen. — Louis Philipp Egaiite hat. zur Zeit der französischen Revolution aus Feigheit und Herrschsucht seinen Verwandten Ludwig den XVI. zum Tode ver urtheilt. Und der Urenkel desselben, Prinz Ferdinand hat sein eigenes

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
[1895?]
Volks- und Wirthschafts-Kalender für das Burggrafenamt und Vintschgau ; 76. 1896
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Seite 5 von 171
Ort: Meran
Verlag: Jandl
Umfang: [48] Bl.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Burggrafenamt <Landschaft> ; f.Zeitschrift<br />g.Vinschgau ; f.Zeitschrift
Signatur: II Z 57/76(1896)
Intern-ID: 483900
. Franz Carl Salvator, geb. 17. Februar 1893. Hubert Salvator, geb. 30. April 1834. Kritder Sv. Waseftät de» Kaiser». 1. Erzherzog Earl Ludwig, k. 1. General der Cavallerie, geb. »v. Juli 1833. Dritte Gemalin: Maria Theresia, Tochter des Infante» Dom Miguel von Portugal, geb. 24. Aug. >855, verm. 23. Juli 1873. Kinder 2. Ehe: ») Erzherzog Franz Ferdinand d'Este, k. u. k. Generalmajor, geb. 18. Dezember 1863. i>) Erzherzog O lt o Franz Joseph, k. u. 1. Oberst, geb. 21. April 1865, verm. 2.Okt. 1886

. 18. Mai 1842. . VitfAtwxtitv utt1> bffett UtMtMWttn, Albrecht (Friedrich Rudolph), FM. und General-Jnspector des k. k. Heeres, geb. 3. August 18i7, gest. 18. Februar 1895, Witwer seit 2. April 1834, von Hildegarde, Prinzessin von Baiern. ' * Tochter: M aria Theresia, geb. 18. Juli 1845, verm. in Men am 18. Jänner 1865 mit Philipp Herzog von Württemberg. Elisabeth, Tochter weil, des Erzherzogs Joseph Palatin, gab. 17. Jänner 1831, seit 15. Dez. 1849 Witwe des.Echherzogs Ferdinand Carl Victor d'Este

zum zweitenmal vermählt zu Wien 18. April 1854, Mit Erzherzog Carl Ferdinand, abermals Witwe seit 20. Nov. 1874. . Kinder: Friedrich, FZM. geb. am 4. Juni 1858, verm. 8. Okt. 1878 mit I s a b e l l a, Prinzessin von Croy-Dülmen, geb. 27. Febr. 1856. Kinder: Maria Christina, geb. 17. Nov. 1879; Maria Anna, geb. ». Jänner 1882; Henriette, geb. 10. Jänner 1883; Natalie, geh. 12. Jänner 1884,- @ ab rie le, geb. 14. Sept. 1887; S fattila (Maria Theresia Christine Eugenia), geb. am 17. Rav. 1888 ; aria (Alice

1893; 6. Wilhelm geb. 10. Febr. 1895. Eugen Ferdinand, 1. n. k. Gen.-Maj., geb. am 21. Mai 1863. Maria Carolina (Ludovica Christina), geb. IO. Sept. 1825, ver», zu Wie«' de» 21. Febr. 1852 mit Erzherzog Rainer. Wilhelm (Franz Carl), k. u. k. FZM. Gen.-Inspector der Artillerie, Großmeister des deutschen Ordens im Kaiserthume Oesterreich, geb. 21. April 1827, gest. 29. Juli 1894. . 7 - Joseph Carl, k. u. I. General der Cavallerìe, geb. 2. März 1833; Gemalin: Maria Clotilde, Prinzessin von Sachsen

, f. u. f. General der Cavallerie, geb. 6. Juni 1623. Ernest Carl, k. u. k. General der Cavallerie, geb. 8. August 1824.) Rainer Ferdinand, k. u- k. Feldzeugmeister geb. II. Jänner 1827. Gemalin: Maria Carolina, Tochter Erzherzogs Karl Ludwig, geb. Iv. September 1825, verm. zu Wien den 21. Februar 1852. , : Prinzessin beider Sicilie», old ». von Toskana (f geb. 21. Mar 1834, Witwe geb. 19. Dez. I8ty- 29. Jänner 1870) ; Maria Antoni Witwe des Großhemog! Kinder: 1. Maria Isabella, des Don Francesco Grafen

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1936
Umfang: 6
und das dunkle Schicksal vor ihm. Der Anblick der blinden Mutter, die dem toten Sohn nach trauert. des vaterlosen Horst, der ihn) sein Herz zuträgt ... es zerreißt ihm das Herz vor Dhmerz und Sehnsucht. * „Herr Inspektor!' sagt Ferdinand nach Tisch, „es wird nötig sein, heute nachmittag den Jagdwagen einzuspannen. Ich will in die Stadt fahren und das Auto hat einen Defekt. Ist der Martin mit den Pferden ver lässig? Ich kümmere mich ja nicht um die Pferde und weiß nicht, ob der Mann kutschieren

kann.' „Wenn es Ihnen recht ist, Gras Bontink, so fahre ich selbst.' Ferdinand zieht die Stirne in Falten. „Ich möchte Sie nicht bemühen. Sie haben vielleicht etwas anderes zu tun!' „Heute nicht. Wann wollen Sie fahren, Graf?' Ferdinand zieht die Uhr. ^.Spätestens in einer halben Stunde. Willst du mitfahren. Mary?' Das wirft er so leichthin. Es ist ihm augen scheinlich nicht darum zu tun. Sie lehnt kühl ab: „Solch ein Fnhrwerk macht mir kein Vergnügen.' Da verbeugt sich Richter mit den Worten: „Ich werde einspannen

lassen', und ist draußen. Ferdinand tut verärgert zu Mary: „Daß dieser Mensch, dieser Jespektor einen so anmaßenden Ton hat, kann ich mir nicht länger bieten lassen. Er sagt Graf zu mir. Graf Bontink! Das gehört sich nicht. Er hat zu sagen: Herr Graf!' Gelassen erwidert sie: „Männer wie Max Richter find eben nicht mit gewöhnlichem Maß zu messen.' Da fährt er auf. „Er ist Inspektor und nichts weiter. Viel leicht ist ihm die freundliche Behandlung, die er von dir erfährt, zu Kopf gestiegen

. Wenn er seinen Hochmut nicht bald ablegt, kann er meinetwegen zum Teufel gehen.' Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen diesen Max Richter. Ueber die Ursache will er sich keine Rechenschaft geben. Hochturnau wird unter Richter zwar wieder ein einträglicher Besitz und so muß er ihn hinnehmen. Aber das mit der Anrede wird er ihm sehr bald beibringen. * Mary verbringt den Nachmittag in ihrem Zimmer. Es ist schön draußen und sie könnte einen kleinen Spaziergang

um sie ist, kann sie erst recht nicht vergessen. Irgend etwas im Wesen Richters erinnert in einer geradezu auf regenden Weife an Dieter. Sie hat sich noch einmal die Papiere geben lassen von Ferdinand. Sie hat sie genau studiert: es stimmt alles und es ist ja auch einfach lächerlich. Wenn selbst Dieter noch leben würde — aber er lebt ja bestimmt nicht mehr — also, wenn er leben wurde und käme, er würde einfach sagen: da bin ich! Dann müßte man ihm erklären daß auf dem Kreuz zum mindesten die Anfangsbuch staben gestimmt

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 07.10.1936
Umfang: 6
über die Stvaßenoöfchung fort und landete nach ungefähr 20 Meter Inmitten einer Wiese. b Waldgries. Torggl. Rencio, täglich Original Wiener Schrammeln. 1189c Pelze Reiche Auswahl zu allen Preisen KInlser, Kürschnerei, Lauben 37 Snes und 6er Zremöe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) <13. Fortsetzung) Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch' zu machen. ' Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart

an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein wal diger Berg. Die beiden Rassigen da vorn an der Deichsel sind ja heute wie die Teufel. Die eiserne Faust Richters zwingt sie meisterhaft, aber plötzlich hört der in Ge danken versunkene Ferdinand den scharfen Knall der Peitsche, sieht sie in der Hand Rich ters noch einen Kreis über die Ohren der Pferde beschreiben... die Pferde fangen an zu galoppieren, der leichte Wagen schwingt wie eine windbewegte Feder hinten nach, immer haarscharf am Abhang hin. Ferdinand

sieht senkrecht hinunter. Da schleudert er die Decke von den Knien, faßt mit der Hand die Lehne des Vordersitzes und reißt sich empor. „Sind Sie eigentlich verrückt? Was trei ben Sie denn? Glauben Sie, daß mir mein Leben nicht lieb ist?' Da zieht Richter die Zügel so fest an, daß die Pferde sofort in Trab fallen und lenkt in die Mitte der Straße zurück. ‘ Der Mond fällt grell in sein Gesicht, das dem Ferdinand so nahe ist wie noch nie. Die großen, grauen Augen treffen

in die keinen. Es ist nur eine Sekunda. Ferdinand wirft sich zurück, auf den Sitz und zieht die herabgerutschte Decke bis fast zur Brust herauf. Ihn schaudert bis ins Mark. So hatte Dieter schauen können. . . gerade so . . . wenn er in stummem Zorn geflammt hatte ... so hatte er geschaut, wenn ihm ein Unrecht widerfahren war von ihm . . . dem jüngeren, aber damals körperlich überlegenen Bruder. Und immer hatte er so schauen können. Auf jede seiner Gewalttätigkeiten war immer dieser Blick wie eine stumme Gewalt

den Gesicht wiederholen . . . Als jetzt die Pferde dampfend vor dem Schloßhof halten, haj sich Ferdinand wieder beruhigt. „Ich danke Ihnen, Herr Inspektor. Mama ist unpäßlich und meine Braut wird auch nicht zu Tisch erscheinen. Jch^werde mir ein kaltes Nachtmahl in meinem Zimmer ser vieren lassen. Tun Sie das Gleiche!' Richter nickt und verbeugt sich schweigend. * Der Sommer ist da. Mary ist unglücklich und gereizt. Sie weiß nicht, was sie will. Sie schiebt die Hochzeit noch immer hinaus. Dann ärgert

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Seite 6 von 16
Datum: 10.12.1938
Umfang: 16
glauben wollte. Aber dann, ja, dann hörte sie jenes schreck liche Telephongespräch mit an. Ferdinand wähnte sie wohl draußen in der Küche, des halb sprach er laut und ungeniert, sie aber stand auf dem Korridor unmittelbar hinter der Tür seines Arbeitszimmers und hörte Wort für Wort .Wie sagen Sie?' rtef er. „Heitte abends um fedjs, statt um sieben? Aber gern, Frau- leinchen. Ich kann's ja katrm erwarten. Wie? Ja, natürlich komme ich pünktlich. Im übri- gen möchte ich Sie aber bitten

, mich nicht zu Haute anzuntfen. Ja, ich habe dafür meine Gründet Hanna ging in die Küche. Ihr Herz klopfte znm Zerspringen. Was bedeutete das? Nie haste Ferdinand Geheimnisse vor ihr ge- habt. Ihre Eh« war bisher restlos glücklich gewesen, lind mm das? Plötzlich stand Ferdinand im Rahmen der Tür. .Ich — ich muh heute früher fort, Hanna. Decker rief mich eben an. Es ist ein Kreuz mit diesen ewigen Steuersachen. Er kommt nicht damit zikrecht, rtnd ich muß ihm da helfen. Was soll man machen.' Cr log. Sie wußte genau

. Jawohl. Ferdinand sostte aus allen Molken fallen, sich tn Gnmd und Boden schämen! Der Rechtsanwalt, den sie aufsuchen wollte, wohnte ziemlich abgelegen. Sie mußte die Straßenbahn benutzen, um zu ihm zu gelangen. Und auf dieser Fahrt sah sie, was es doch für Zufälle im Leben gibt, ihren Mann. Aber nicht nur ilm. Sie sah auch znm erstenmal die Frau, die ihr den Mann gestohlen batte. Beide saßen in einem wun dervollen hellgrauen Kabriolet. Die Frau steuerte, und Ferdinand saß neben ihr und strahlte vckr

. „Was soll schon sein? Ich bin nur ein bißchen zu rasch gegangen ' Sie sah den Baum und spürte Bitterkeit. Aber sie schwieg. Sie würde bis morgen schwelgen. Dis morgen abends. Und wenn er ihr dann heuchlerisch ihre Geschenke zeigte, dann sollte die Bombe platzen. Nie im gan zen Leben sollte er diesen Heiligen Aebnd vergessen! Nie! Ferdinand schien für alles, was um ihn her geschah, blind zu sein. Wie ein Kind war er. Er kletterte die Leiter, die er neben den Batim gestellt haste, hinauf und hinunter, putzte

den Baum aus, trat zurück, prüfte sein Werk, verbesserte hier, verbesserte dort. Dabei plauderte er von morgen. Wie schön doch Weihnachten wäre. Wie er sich auf morgen freue, lind merkte nicht, wie Hanna schmerzerfüllt ihr Taschentuch zerbiß. Und dann, endlich, war es so weit. Der Heilige Abend kam. Den ganzen Tag war Ferdinand nickst zu Hause gewesen. Nun klei dete er sich um. Er war aufgeregt, machte alles falsch. Mit zitternden Händen steckte er die Bamnlichter an. breitet die Geschenke für Hanna

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 22.05.1906
Umfang: 12
. Wobl 1^, man einmal, „Fidelis, ^andespairv» von Vorarlberg, sein Fest aber wurde nichi erlwbi im Vrirener Kalender, »och immer muß 5er ^andespairon von Vorarlberg auch in Vorarlberg dem belügen n>evrg weichen. Mochte doch die knrie von Vriren am i^rabe Ferdinande diese ^ieblingsidee, an' päpstliche Anltvrilät gestützt, nnn auch oerwirllichen, es würde gewiß nnr znr Freude unserem bin geschiedenen Ferdinand gescheben, Ferdinand selbst aber eilie binans in den Prältigan, besab sich die Stellen

, Er aber fuhr weiter rastlos zu arbeiten für die Verehrung des beiligen ^andespalrons, des beiligen Fidelis, Wir baden inzwischen den ganzen Bildnngs gang Ferdinands übergangen. Ferdinand war ein Frenud nnd Verehrer des heiligen Fidelis, Oben aber in den Schweizer Bergen lebte ein aller, guter Kapuziner, l'. Eberhard Walser, müßten, zu einem „Respekt' vor dem Gesetze gezwungen zu werden. Uns wird es sehr recht sein, wenn Prinz Hohenlohe dem Parlamente die Wahlreform abzwingt, — da sie eine Gesundung

,' Aber auch die ungarische Regierung beteilig: sich au dieser Bewegung, denn der Schutz- markeuseuat des königlichen ungarischen Handels Ministerium- bat bezüglich des Warenzeichens „Tulipan' die Entscheidung getroffen, daß nur Snperior des kapnzinerbospi;es Si,Aiuvn bei landguari Masirils, Tiefer einige Paier bilde: eine Evoche im ^eben unseres Ferdinand, Wenn Ferdinand später dieser rnbrige nnd lälige ^l/ann wurde, wenn er rastlos arbeiieie im Tiensle des Herrn nnd der Menschen, wenn er sein ^ebeii binopsene, nin

alle seine Pläne zn verivirtlichen, so baben wir das Meiste zn ver danken der großartigen Leitung dieses Paier Eberluird. Wvlü balle Ferdinand die Seelen leiinng sindieri, ivobl durchschauie sein durch dringendes Auge die Blößen der Menschen, ivobl leriiie er ans seinen Wanderungen den Illsluß bi»a»s. de» ^ibein biuab, die ^euie keniien, lernie ibre Sprache, kannte ibre Sitten, süblie ibre beiden, aber die richtige Zeitung all dieser Mensche kann kein Mensch aus sich selber baben

. Er ist noch einmal in die Schule gegangen und sein ^ebrer war !', Eberbard, I'. Ferdinand erzäblle selbst einmal : Alles, was ich in meinen Studienjahren gelernt, häne ich bingegebe» sür jene Siunden, die ich an der Seite Eberhards oben im schön gelegenen Schweizer Hospiz zugebracht babe. Wenn der gnie, lebenserfabreue Greis anfing, von der Seeleuleituug zu sprechen nnd die Erfahrungen mitteilte, die er gemacht, wenn er aufmerksam machle aus die Klippen und Felseurisse, aus die ein junges, ungestümes Leben stoßen könne

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 13.03.1915
Umfang: 16
, den 16. ds., zum erstenmalean unserem Städte theater gegeben wird, der Erfolg gesichert sein dürste. DeMlkt' Eck Stütk voll beißender Kritiken Nlbions Morherchhast', Die mit unseren Ve- Lrikerzog kercklnanck Rar! ^ (Ferdinand Vurg). Meran, März ISIS Aus München erhielten wir gestern abend die Drahtnachricht, daß nachmittags in aller Stille die Einsegnung der Leiche Ferdinand Burgs in Anwesenheit der Witwe de? Ver blichenen, der Erzherzoginnen Maria Thei rese, Maria Annunziata, der Prinzessin Elisabeth von Liechtenstein

, der Herzogin Karl Theodor, der Eltern der Witwe, so wie der Herren der österr.-ung. Gesandtschaft stattfand. Den Sarg schmückte ein prächtiger Kranz des bayrischen Königspaares. Nach der Einsegnung der Leiche fand die Neberführung nach Obermais bei Meran statt, wo morgen (13. ds.) die Beisetzung erfolgt. Ueber die Krankheit und das Ableben des ehemaligen Erzherzogs Ferdinand Kart er-, fährt die „Korrespondenz Hoffmann' folgende Einzelheiten: Ferdinand Burg war vor einigen Wochen aus Kaltenkirchen

ungünstig einzuwirken begann. Zu Anfang dieser Woche hatten die Aerzte noch die Hoffnung, daß der Kranke das Lei-, den werde glücklich überwinden können, doch vor zwei Tagen traten wieder schwerere Herzq störungen verbunden mit Atemnot auf. - Das Hinscheiden erfolgte nach Empfang der Sterbesakramente am Mittwoch um halb IL Uhr nachts in Gegenwart seiner Familie, insbesondere: auch der aus Wien eingetroffenen Maria Therese, der Stiefmmutter Ferdinand Burgs, und ihrer beiden Töchter, Maria Annunziata

und Prinzessin Elisabeth von und zu Liechtenstein. Die Leiche Ferdinand Burgs ist heute hier eingetroffen und soll, wie wir hören, in aller Stillh auf dem Untermaiser Friedhof provi-, sorisch beigesetzt werden. ES verlau'.e^, daß sie später in einem bei seinem Besitze Schloß Rottenstein hier zu errichtenden Mausoleum beigesetzt werden wird. Schloß Rottenstein ragt aus seinem präch-, tigen Park weithin sichtbar aus dem Villen-, und Gartengelände von Obermais, aus dem Kranz von Burgen hervor. Es gehörte einst

, bis es endlich in sichere Hände gelangte, indem es die Kai> serin Karolina Augüsta ankaufte und Sr. kals. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig abtrat, von dem es der nun Heimgegangene geerbt. Auch Kaiser Franz Josef nahm in Rottenstein, das nun auch mit Rosenstein vereint ist, wieder-, holt Ausenthalt. ... Wir haben gestern bereits die Hauptmo mente aus dein Lebenslauf Ferdinand Burgs geschildert und seines Verzichts auf die Wür- den eines Mitgliedes des Kaiserhauses Er-, wähnuna geran. Wir mmochten dieses Bild

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