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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 14.03.1915
Umfang: 12
„Bozner Nachrichten', Sonntag, 14. März 1915 Tagesueuigleitell. Ferdinand Knrg f. In München ist vorgestern, 11. ds., der ehemalige Erzherzog Ferdinand Karl, der jüngste Sohn des Erzherzogs Karl Lud wig und dessen zweiter Gemahlin Erzherzogin Maria Annunziata, gestorben. Der letzte der drei Brüder Franz Ferdinand, Otto und Ferdinand Karl ist mit Ferdinand Burg aus dem Leben geschieden. Im November des Jahres 1911 wurde durch eine Verlautbarung der „Wiener Abendpost' dem schon längst

in der großen Öffentlich keit verbreiteten Gerücht die Bestätigung, daß Erzherzog Ferdinand Karl sich entschlossen habe, auf die Würden eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses zu verzichten. Das halbamtliche Blatt teilte mit, daß der Erzherzog „vor einiger Zeit im Auslande ohne allerhöchste Bewilligung eine Ehe eingegangen ist und daß Se. k, u. k. Aposto lische Majestät sohin höchstdessen Bitte, auf den Titel und den Rang eines Erzherzogs sowie auf seine Stellung in der Armee verzichten zu dürfen

, zu genehmigen geruht habe.' Hinzugefügt wurde, daß der Verzichtende fortan den Namen Ferdinand Burg führen werde. Erzherzog Ferdinand Karl hatte schon Jahre vorher eine tieje und aufrichtige Neigung zu Fräulein Berta Czuber, der im Jahre 1881 geborenen älteren Tochter des hervorragenden Gelehrten Hof rates Professor Emanuel Ezuber, gefaßt und trotz aller Widerstände, die sich seinem Plane entgegensetzten, daran festgehalten, die junge, hochgebildete Dame als seine rechtmäßige Gemcchlin heimzuführen. Bereits

im Jahre 1904 wollte er seine eheliche Verbindung mit Frl. Ezuber durchsetzen; aber damals war die Affäre Leopold Wölflings, des ehemalige!: Erzherzogs Leopold Ferdinand, dessen Verzicht auf die erzherzoglichen Würden im Jahre 1902 erfolgt war, noch voll kommen frisch und unvergessen, und die Bemühungen des Erzherzogs Ferdinand Karl blieben erfolglos. Wiederholt machte der Erzher zog in den folgenden Jahren Versuche, eine Einwilligung zur morga natischen Eheschließung zu erlangen, und als all

, Kenntnis erlangten, war der Bruder Ferdinand Karls, Erzherzog Otto. Erzherzog Otto zeigte sich den Absichten seines Bruders geneigt und unternahm es, die Stimmung der maßgebenden Kreise zu sondieren. Er stieß aber überall auf Widerstand. Ein Projekt des Erzherzogs, mit seiner Braut ins Ausland zu reisen und sich dort trauen zu lassen, wurde vereitelt, und Ferdinand Karl kehrte nach Prag zurück, wo kurze Zeit später seine. Enthebung vom Dienste aus Gesundheitsrücksichten er folgte. Fräulein Czuber

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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1936
Umfang: 6
. (Nachdruck verboten.) (22. Fortsetzung) Mary und Ferdinand sind allein. Da bricht Ferdinand los: „Was diese Leute für Ansprüche haben! Wo ein Möbel steht, da steht es. Ueberhaupt, Mary, die Sache kommt mir höchst sonderbar vor. Hast du nicht immer dafür gesprochen, daß Horst in ein Internat kommt? Und wahr haftig, ich habe nie bemerkt, daß du dich um die Erziehung Horsts besonders bemüht hättest. Ich finde es auf jeden Fall taktlos, mich in dieser Frage zu überrumpeln.' „Bitte, haben wir nicht oft genug

nicht so abscheulich . . . also nach Dieters Weg gang, hat mich deine Mutter gebeten, hier ui Hochturnau zu bleiben, um dem Haus vor zustehen und auch wegen Horst, der ja damals noch viel jünger war. Also bin ich, ganz ab gesehen davon, daß wir uns heiraten werden, Mitverantwortlich für Horst.' Ferdinand wendet sich brüsk ab. „Erzähl das jemand anderem, nur nicht nur! Außerdem wußtest du, daß mir dieser Max Richter auf die Nerven fällt.' „Ich gebe zu, daß Richter eine Art hat, die ! ir unangenehm

ist; auch daß er diese gewisse Aehnlichkett hat, die dich so aufregt. Aber an diese Aehnlichteit wirst du dich gewöhnen müssen. Im übrigen finde ich, daß sich Richter äußerst korrekt benimmt. Du kannst ihn nicht so von oben herab behandeln, wie du es vor- hi: getan hast. Ines hat auch gesundest, daß er ein netter Mensch ist.' Da wird Ferdinand blaß und fragt hastig: „So ... hat sie das gesagt?' „Warum auch nicht? Findest du das so un begreiflich?' Da lacht er kurz, hart und höhnisch. „Nett von dir, Mary! Du nimmst

also einen Instruktor für Horst ins Haus, ein paar Tage nach der Ankunft deiner Schwester. Soll viel leicht das die Unterhaltung werden, die du ih: in Aussicht gestellt hast?' Sie schlägt leicht mit den Fingerspitzen auf seinen Arm. „Ferdinand, wohin denkst du? Warum bist du plötzlich so blaß?' Er antwortet nicht, sondern geht aus dem Zimmer. Am andern Morgen nimmt Ines Horst an der Hand. „Jetzt gehen wir zu deiner ersten Stunde. Herr Richter wartet schon.' Ins Lernzimmer herein scheint durch ein großes

nach dem Entschwundenen, ein Trösten, ein gegensei- tises Bsrtrauenfchenken. * Es ist kurz vor Weihnachten. Sie sitzen alle um den Kamin, während draußen langsam und weich die Flocken fallen. Ines hat ein Blatt vor sich, einen' Blei stift in der Hand und der Wunschzettel ist schon ziemlich lang. Da sagt Max Richter: „Wenn ich einen Rat geben darf, ?o würde ich Vorschlägen, Horst ein Flobert- gewehr zu schenken/ Er wendet langsam den Bück und läßt ihn auf Ferdinand ruhen, als er ergänzend hin zusetzt

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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1936
Umfang: 6
und das dunkle Schicksal vor ihm. Der Anblick der blinden Mutter, die dem toten Sohn nach trauert. des vaterlosen Horst, der ihn) sein Herz zuträgt ... es zerreißt ihm das Herz vor Dhmerz und Sehnsucht. * „Herr Inspektor!' sagt Ferdinand nach Tisch, „es wird nötig sein, heute nachmittag den Jagdwagen einzuspannen. Ich will in die Stadt fahren und das Auto hat einen Defekt. Ist der Martin mit den Pferden ver lässig? Ich kümmere mich ja nicht um die Pferde und weiß nicht, ob der Mann kutschieren

kann.' „Wenn es Ihnen recht ist, Gras Bontink, so fahre ich selbst.' Ferdinand zieht die Stirne in Falten. „Ich möchte Sie nicht bemühen. Sie haben vielleicht etwas anderes zu tun!' „Heute nicht. Wann wollen Sie fahren, Graf?' Ferdinand zieht die Uhr. ^.Spätestens in einer halben Stunde. Willst du mitfahren. Mary?' Das wirft er so leichthin. Es ist ihm augen scheinlich nicht darum zu tun. Sie lehnt kühl ab: „Solch ein Fnhrwerk macht mir kein Vergnügen.' Da verbeugt sich Richter mit den Worten: „Ich werde einspannen

lassen', und ist draußen. Ferdinand tut verärgert zu Mary: „Daß dieser Mensch, dieser Jespektor einen so anmaßenden Ton hat, kann ich mir nicht länger bieten lassen. Er sagt Graf zu mir. Graf Bontink! Das gehört sich nicht. Er hat zu sagen: Herr Graf!' Gelassen erwidert sie: „Männer wie Max Richter find eben nicht mit gewöhnlichem Maß zu messen.' Da fährt er auf. „Er ist Inspektor und nichts weiter. Viel leicht ist ihm die freundliche Behandlung, die er von dir erfährt, zu Kopf gestiegen

. Wenn er seinen Hochmut nicht bald ablegt, kann er meinetwegen zum Teufel gehen.' Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen diesen Max Richter. Ueber die Ursache will er sich keine Rechenschaft geben. Hochturnau wird unter Richter zwar wieder ein einträglicher Besitz und so muß er ihn hinnehmen. Aber das mit der Anrede wird er ihm sehr bald beibringen. * Mary verbringt den Nachmittag in ihrem Zimmer. Es ist schön draußen und sie könnte einen kleinen Spaziergang

um sie ist, kann sie erst recht nicht vergessen. Irgend etwas im Wesen Richters erinnert in einer geradezu auf regenden Weife an Dieter. Sie hat sich noch einmal die Papiere geben lassen von Ferdinand. Sie hat sie genau studiert: es stimmt alles und es ist ja auch einfach lächerlich. Wenn selbst Dieter noch leben würde — aber er lebt ja bestimmt nicht mehr — also, wenn er leben wurde und käme, er würde einfach sagen: da bin ich! Dann müßte man ihm erklären daß auf dem Kreuz zum mindesten die Anfangsbuch staben gestimmt

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Seite 3 von 6
Datum: 07.10.1936
Umfang: 6
über die Stvaßenoöfchung fort und landete nach ungefähr 20 Meter Inmitten einer Wiese. b Waldgries. Torggl. Rencio, täglich Original Wiener Schrammeln. 1189c Pelze Reiche Auswahl zu allen Preisen KInlser, Kürschnerei, Lauben 37 Snes und 6er Zremöe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) <13. Fortsetzung) Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch' zu machen. ' Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart

an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein wal diger Berg. Die beiden Rassigen da vorn an der Deichsel sind ja heute wie die Teufel. Die eiserne Faust Richters zwingt sie meisterhaft, aber plötzlich hört der in Ge danken versunkene Ferdinand den scharfen Knall der Peitsche, sieht sie in der Hand Rich ters noch einen Kreis über die Ohren der Pferde beschreiben... die Pferde fangen an zu galoppieren, der leichte Wagen schwingt wie eine windbewegte Feder hinten nach, immer haarscharf am Abhang hin. Ferdinand

sieht senkrecht hinunter. Da schleudert er die Decke von den Knien, faßt mit der Hand die Lehne des Vordersitzes und reißt sich empor. „Sind Sie eigentlich verrückt? Was trei ben Sie denn? Glauben Sie, daß mir mein Leben nicht lieb ist?' Da zieht Richter die Zügel so fest an, daß die Pferde sofort in Trab fallen und lenkt in die Mitte der Straße zurück. ‘ Der Mond fällt grell in sein Gesicht, das dem Ferdinand so nahe ist wie noch nie. Die großen, grauen Augen treffen

in die keinen. Es ist nur eine Sekunda. Ferdinand wirft sich zurück, auf den Sitz und zieht die herabgerutschte Decke bis fast zur Brust herauf. Ihn schaudert bis ins Mark. So hatte Dieter schauen können. . . gerade so . . . wenn er in stummem Zorn geflammt hatte ... so hatte er geschaut, wenn ihm ein Unrecht widerfahren war von ihm . . . dem jüngeren, aber damals körperlich überlegenen Bruder. Und immer hatte er so schauen können. Auf jede seiner Gewalttätigkeiten war immer dieser Blick wie eine stumme Gewalt

den Gesicht wiederholen . . . Als jetzt die Pferde dampfend vor dem Schloßhof halten, haj sich Ferdinand wieder beruhigt. „Ich danke Ihnen, Herr Inspektor. Mama ist unpäßlich und meine Braut wird auch nicht zu Tisch erscheinen. Jch^werde mir ein kaltes Nachtmahl in meinem Zimmer ser vieren lassen. Tun Sie das Gleiche!' Richter nickt und verbeugt sich schweigend. * Der Sommer ist da. Mary ist unglücklich und gereizt. Sie weiß nicht, was sie will. Sie schiebt die Hochzeit noch immer hinaus. Dann ärgert

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 13.03.1915
Umfang: 16
, den 16. ds., zum erstenmalean unserem Städte theater gegeben wird, der Erfolg gesichert sein dürste. DeMlkt' Eck Stütk voll beißender Kritiken Nlbions Morherchhast', Die mit unseren Ve- Lrikerzog kercklnanck Rar! ^ (Ferdinand Vurg). Meran, März ISIS Aus München erhielten wir gestern abend die Drahtnachricht, daß nachmittags in aller Stille die Einsegnung der Leiche Ferdinand Burgs in Anwesenheit der Witwe de? Ver blichenen, der Erzherzoginnen Maria Thei rese, Maria Annunziata, der Prinzessin Elisabeth von Liechtenstein

, der Herzogin Karl Theodor, der Eltern der Witwe, so wie der Herren der österr.-ung. Gesandtschaft stattfand. Den Sarg schmückte ein prächtiger Kranz des bayrischen Königspaares. Nach der Einsegnung der Leiche fand die Neberführung nach Obermais bei Meran statt, wo morgen (13. ds.) die Beisetzung erfolgt. Ueber die Krankheit und das Ableben des ehemaligen Erzherzogs Ferdinand Kart er-, fährt die „Korrespondenz Hoffmann' folgende Einzelheiten: Ferdinand Burg war vor einigen Wochen aus Kaltenkirchen

ungünstig einzuwirken begann. Zu Anfang dieser Woche hatten die Aerzte noch die Hoffnung, daß der Kranke das Lei-, den werde glücklich überwinden können, doch vor zwei Tagen traten wieder schwerere Herzq störungen verbunden mit Atemnot auf. - Das Hinscheiden erfolgte nach Empfang der Sterbesakramente am Mittwoch um halb IL Uhr nachts in Gegenwart seiner Familie, insbesondere: auch der aus Wien eingetroffenen Maria Therese, der Stiefmmutter Ferdinand Burgs, und ihrer beiden Töchter, Maria Annunziata

und Prinzessin Elisabeth von und zu Liechtenstein. Die Leiche Ferdinand Burgs ist heute hier eingetroffen und soll, wie wir hören, in aller Stillh auf dem Untermaiser Friedhof provi-, sorisch beigesetzt werden. ES verlau'.e^, daß sie später in einem bei seinem Besitze Schloß Rottenstein hier zu errichtenden Mausoleum beigesetzt werden wird. Schloß Rottenstein ragt aus seinem präch-, tigen Park weithin sichtbar aus dem Villen-, und Gartengelände von Obermais, aus dem Kranz von Burgen hervor. Es gehörte einst

, bis es endlich in sichere Hände gelangte, indem es die Kai> serin Karolina Augüsta ankaufte und Sr. kals. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig abtrat, von dem es der nun Heimgegangene geerbt. Auch Kaiser Franz Josef nahm in Rottenstein, das nun auch mit Rosenstein vereint ist, wieder-, holt Ausenthalt. ... Wir haben gestern bereits die Hauptmo mente aus dein Lebenslauf Ferdinand Burgs geschildert und seines Verzichts auf die Wür- den eines Mitgliedes des Kaiserhauses Er-, wähnuna geran. Wir mmochten dieses Bild

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 11.05.1900
Umfang: 8
das Habsburgische Hausgesetz, dessen letzte Redaction in den dreißiger Jahren unter Kaiser Ferdinand dem Gütigen er folgte, daß nur diejenigen Prinzen successionssähia seien, die aus einer ebenbürtigen Ehe stammten,' wenn oemnach aus der Ehe des Erzherzogs Franz Ferdinand mit der Gräfin Chotek Kinder hervorgingen, wären sie, den Be stimmungen des Hausgesetzes zufolge, nicht successionsfähig. Hier also erhob sich die erste große Schwierigkeit. Die ^ Rechtsquelle nämlich, aus welcher das Hausgesetz erfloß

, war in der absolutistischen Zeit der dreißiger Jahre wohl noch eine völlig zweifellose und unangefochtene: der Wille des Herrschers. Da aber die Bestimmungen des Haus- aesetzes niemals in bindender Form veröffentlicht worden sind und deshalb keine unbedingte Gesetzeskraft besitzen (wenn auch wiederholt deutsche Gerichte entschieden haben, daß solchen Hausgesetzen die rechtliche Kraft der sogenannten Observanz zukäme) so liegt die Gefahr vor, daß, was Kaiser Ferdinand der Gütige anordnete, ein anderer Kaiser

wieder aufheben könne. Sollte also auch Erzherzog Franz Ferdinand im jetzigen Augenblicke versichern und versprechen, daß er für seine eventuelle Nachfolgeschaft aus der Ehe mit der Gräfin Chotek auf das Successionsrecht verzichte, so hätte immer hin der künftige Kaiser Franz Ferdinand durch Umstände und Gefühle sich bestimmt finden können, die der Successions- fähigkeit feiner Kinder entgegenstehenden Bestimmungen des Hausgesetzes in seinem Sinne abzuändern. Dann aber könnte es sich ereignen, daß zwei

Thronerben einander gegenüberstehen: Auf der einen Seite der Bruder des da maligen Erzherzogs Franz Ferdinand, Erzherzog Otto, oder dessen ältester Sohn, Erzherzog Karl, die nach dem - gegenwärtigen Hansgesetze unstreitig thronfolgeberechtigt sind — und aus der anderen Seite der eventuelle Erstgeborene des künftigen Kaisers Franz Ferdinand aus der Ehe mit der Gräfin Chotek. Es mußte also das Bestreben des Kaisers Franz Josef sein, die Möglichkeit eines künstigen Zwistes aus der. Welt zu schaffen

, und er, der bei allen, -oft so schmerzlichen Ereignissen innerhalb seiner Familie stets die größte Intelligenz an den Tag legte, die Intelligenz des Herzens, er hat es auch diesmal verstanden, die einander so widerstrebenden politischen Interessen mit den Gefühls- interessen des Thronfolgers in Einklang zu bringen. Erz herzog Franz Ferdinand hatte vor einigen Monaten er klärt, er werde nie ohne die Einwilligung des Kaisers heirathen) der Kaiser hätte also die Möglichkeit gehabt, die Heirath seines Thronfolgers

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
. Außer den k. k. Behörden iu der Stadt, war der Gemeinderath mit dem Bürgermeister und dem Vicebürgermeister an nichts Bessere» thun, als in den Krieg ziehen nnd sich von den Preußen todt schießen zn lassen. In seiner Desperation verließ denn auch Graf Ferdinand das Schloß in seereter Weise, bei Nacht und Nebel, und schwur zur Fahne. Er that sich in mancher Action hervor, war stets an gefährlicher Stelle nnd avancirte gleich zum Offieier, als der General erst seinen wahren Namen und Stand entdeckt

hatte. Stolz auf seine Meriten und gnte Conduite kam Graf Ferdinand nach dem letzten Feldzug zurück und fand zu feiner grausamsten Enttäuschung und Consternation seine angebetete Comtesse als die Gemahlin seines Vaters, des Grafen Stephan. Nun verkehrte sich die Assection von beiden Seiten in Haß. Gras Ferdinand vermochte es nicht, seiner jungen schön- nen und stolzen Stiefmutter mit dem gebührenden Respect nnd gehörigen Courtoisie zu begegnen, und sie hinwiederum schien irritirt, den verloren geglaubten

Sohu als braven Soldaten wohlgesittet und in seiner weißen Uniform gar schön und stattlich wieder zu sehen. Sie fand nur zu bald Occasiou und Pretexte, gegen ihn allerhand maliciöse Cabalen zu spinnen, da Graf Ferdinand sich plötzlich wieder in den Wirbel des allerwildesten Lebens stürzte nnd das Geld mit vollen Händen verschwendete, wie ein Wahnsinniger. Die junge, schöne Dame hatte, wie leicht zu verstehen war, den alten Herrn vollständig zu dero Submission Diener gemacht und besaß die größte

- ten, so sollen sie die Unehre davontragen, gleich ihm. Das gräfliche Paar war wiederum von Wien nach dem Schlosse im Böhmerwald übergesiedelt und Graf Ferdinand war ihnen gefolgt. In dem Städtchen Eandeuburg arrivirt, das unter der Hoheit der Grafen von Brandan stand, vertauschte er seine Kleider gegen das abgerissene, geflickte Gewand eineS Bettlers, hing sich eine Tasche n,n, schnitt sich einen tüchtigen Knotenstock und setzte sich am nächsten Sonntag vor die Kirchenthür. Da fügte

es sich, daß eiue Jungfer ans dem Städtchen, die Tochter des Goldschmiedes König, als die Erste znr Kirche kam, ein gar hübsches, freundliches Mädchen. Sie sah den schmucken Bettler, blieb mitleidig stehen und fragte ihn, ob er Soldat gewesen. Graf Ferdinand bejahte. Ob er blessirt sei, fragte die Mamsell weiter, und als der junge Herr es lächelnd verneinte, da stemmte sie resolut den Arm in die Hüfte und hielt ihm einen Sermon und fragte ihn, ob er sich nicht schäme zu betteln, sobald er arbeiten könne

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Seite 2 von 6
Datum: 19.10.1936
Umfang: 6
kein Gegenstand umgestürzt worden, muß das Naturereignis hier doch nicht von größerer Stärke gewesen sein. Ines unt ber Zrembe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) 118. Fortsetzung) ..Du hast recht. Ferdinand, das ist eine gute Idee! Wir laden Ines ein. Ich brauche dann auch den Inspektor nicht mehr um seine Ge sellschaft bitten,' fügt Mary lauernd hinzu. Da fährt Ferdinand auf: „Das hättest du auch bisher nicht nötig gehabt

!' Sie lächelt nur. „Eifersüchtig, mein Schatz?' Cr braust aüf: „Ich bin nicht eifersüchtig, aber der Mensch soll in seinem Gutshof drüben bleiben, für den er da ist. Ich will ihn nicht öfter sehen als ohnehin notwendig.' Mit erregten Schritten durchmißt Ferdi nand das Zimmer. Halb neugierig, halb be ängstigt schaut Mary zu ihm auf. Woher auf einmal diese Abneigung gegen Richter? Ist es bloß Eifersucht oder steckt etwas anderes dahinter? Sie muß es wissen. „Hör einmal, Ferdinand, was hast

Ines! Ferdinand und ich. Groß mama natürlich auch, laden dich ein. Möglich, daß wir doch noch im Herbst heiraten, dann, kannst du gleich zur Hochzeit da bleiben. Also komme, sobald du kannst. Mary. * Allerseelen. Es ist alles voll Nebel, als wolle die Welt in diesem grauen Nichts sterben, versinken und vergehen. Ferdinand steht in seinem Zimmer am Fenster. Das fehlte ihm gerade noch, so ein Tag! In die Stadt kann man heute nicht fahren. Da rennen sie mit Kränzen zum Friedhof und im Theater spielen

für beendet an. Der Betrieb ist so ge ordnet und eingespielt, daß er bei einiger Aufsicht durch den Gutsherrn auch ohne einen eigenen Verwalter weiterläuft. Um den Be trieb zu entlasten, bitte ich um meine Ent lassung als Inspektor.' Ferdinand stützt sich mit der Hand auf das Fensterbrett. Die Hand zittert. „Ich habe Ihnen nichts in den Weg ge legt.' „Gewiß nicht, aber vielleicht komme ich nur Ihrem heimlichen Wunsche zuvor, wenn ich es nicht auf eine Kündigung ankommen laste.' Die Faust

, die sich auf das Fensterbrett stützt, zittert stärker. „Ich bitte, in acht Tagen gehen zu dürfen. Arbeit ist jetzt keine mehr.' Da hat sich Ferdinand gefaßt. Er fühlt es wie einen Alp von seiner Brust weichen. „Wenn Sie durchaus wollen, es steht Ihnen natürlich nichts im Wege. Ich danke Ihnen für die Arbeit, die sie geleistet haben. Sie ist anerkennenswert.' Da sieht Richter Ferdinand lang an. „Ich habe es gerne getan für . . . Hoch turnau.' Ferdinand zuckt zusammen und verliert die Fassung. Da verbeugt sich Richter kurz

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Seite 2 von 6
Datum: 26.10.1936
Umfang: 6
, München. (Nachdruck verboten.) (21. Fortsetzung) Wer Mary erklärt trotzig, sie könne das Bett nicht verlassen. Es sei ohnehin schon alles verpatzt. „Gar nichts ist verpatzt. Mary! Ich bleibe hier bei dir. Ich setze mich zu dir ans Bett.' „Ach nein . . sie schiebt Ines sanft von sich weg . . . „da wäre mir Ferdinand bös; er hat sich auch gefreut auf dich. Geh jetzt nur hinüber zu Mama!' Ines hat sich erhoben und meint seufzend: „ES ist mir schrecklich, daß ich so einen Ueberfall verursacht

habe!' Draußen brummt Ferdinand: „Das fehlt noch, daß sie sich entschuldigt. Bei uns pflegt es ja nie zu klappen.' Und er geht zornig aus' dem Salon. Mary aber klagt weinerlich: „Siehst du, so ist er. Ich sage dir, man soll einen Mann nie heiraten, den man nicht dirrch und durch keitnt.' Ines hat liebe und tröstende Worte auf allen Seiten und sucht die Mißstimmung nach Möglichkeit auszugleichen. Im Speisezimmer sieht Ines zum ersten Mal Großmama und Horst. Großmama fährt mit leis tastender Hand

rasch auf und niinmt Ferdinand be' Seite. Du sichst . . .' „Ja ich sehe . . . Schluß!' Er macht zu nächst nur eine ablehnende Geste mit der Hand, als wollte er sich gleich wieder entfer nen; dann aber tritt er doch gegen den Tisch hin. wo sich Max Richter inzwischen erhoben hot. Ein paar Sekunden ist es totenstill. Dann lacht Ferdinand nervös auf: „Willkommen, Herr Richter! Ich bin zwar Vormund des Sohnes meines Bruders, ober ich bin so gut wie nicht gefragt worden; sonst hätte ich meine Meinung

dahm geäußert, daß der Einzelunterricht für Buben lang nicht so günstig ist, wie der in einer Anstalt. Die Damen aber haben anders entschieden.' Damit ist der frostige Empfang beendet; Ferdinand nimmt Platz und Ines schenkt ihm eine Tasse Tee ein. So sind sie dann zu viert um den kleinen Tisch am Kamin. Das Gespräch kommt wieder in Fluß. ° Ferdinand lehnt tief in seinem Klubsessel, wirft nur manchmal ein Wort ein und ver meidet cs. Max Richter anzusehen. Dafür be müht sich Mary umso

so.' Auch Richter hat sich erhoben. „Sie hatten die große Liebenswürdigkeit, mir mein früheres Zimmer wieder zur Ver fügung zu stellen. Ich brauche nicht zu be tonen, wie diese lieben, alten Möbel mich an- sprcchen und entzücken. Doch, wenn Sie mir gestatten einen Wunsch zu äußern . . und er wendet sich Ferdinand zu ; . . ,.sa würde ich bitten, den Schreibtisch vom Pfeiler weg und an die Wand ilnter das Bild des Grafen Wilhelm Bontink stellen zu kaffen, wo er von altersher immer stand.' Ferdinand zuckt

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Seite 2 von 6
Datum: 30.09.1936
Umfang: 6
sich in den Stuhl fallen und legt die Hände in den Schoß. „Ferdinand, wenn du mich einmal nicht mehr lieben solltest in unserer Ehe, dann Sie greift langsam nach der Puderdose . . „ . . . dann werde ich mich zu entschädigen wissen. Ich werde nicht die vernachlässigte Frau spielen.' Er lacht nervös auf: „Was heißt das . . . nicht mehr lieben? Ich liebe dich doch, Mary!' Sie lacht plötzlich auf, daß ihre weißen Zähne im Kristallspiegel aufblitzen. „So ungeduldig sagt das kein Liebender. Soll ich dir wiederbolen

kommt. Es ist ein Ausdruck in den blinden Augen, ein suchender, hilfloser Ausdruck. . „Sie haben so viel Aehnlichkeit in der Stimme mit meinem verstorbenen Sohn Dieter...' Und dann seufzte sie: „Sie werden eine schwere Aufgabe haben, Herr Richter, aber mit Gottes Hilfe . .' Da öffnete sich die Türe und Ferdinand führt Mary am Arm herein. In diesem Augenblick fällt der Stock, den Großmamma immer benützt und der an ihren Stuhl angelehnt war, zu Boden. Herr Richter bückt sich und hebt ihn. auf. Da sagt

Ferdinand laut: „Mary erlaube, daß ich dir den Herrn In spektor Richter vorstelle.' Und flüchtig: Meine Braut Lady Wood- wark.' Dann fährt er fort: „Ich möchte Sie bitten, Herr Richter, daß Sie sich dieses Titels Inspektor bedienen. Er verschafft Ihnen einen größeren Respekt, die Leute brauchen das.' Mary hat mit einem leichten Kopfneigen gedankt und Richter ihre Hand hingereicht, die er ruhig an seine Lippen führte. Haltung und Geste war so tadellos, daß Ferdinand wieder ein unangenehmes Gefühl

? Begrüße den Herrn Inspektor.' Da tritt Horst vor Richter hin und macht stumm eine tiefe und ruckhafte Bewegung mit dem Kopf. Richter reicht ihm die Hand. Da hebt Horst noch einmal seine großen Augen fragend zu ihm auf und noch einmal sehen sie sich schweigend an. Dann kommt das allgemeine Gespräch in Fluß. * In dieser Nacht schläft Mary kaum. Ob sie eigentlich Ferdinand liebt? Wie war es doch mit Dieter so ganz anders. Sie hatte eine blinde und helle Leidenschaft für ihn gehabt

, die wie eine Feuergarbe auf gefahren war, und wenn sie sich damals nicht hatte vom Pferd fallen lassen, Dieter Vontink hätte sie nie geküßt. Dieser Kuß ist im Leben und in der Zeit stehen geblieben, wie ein Stern am Himmel stehen bleibt, wenn es wieder Tag wird. Und so ist sie hergekommen nach Hochturnau und ist bier geblieben. Aber ein Kuß ist zu wenig für ein ganzes Leben und Ferdinand ist ein schlechter Ersatz für Dieter, aber doch ein Ersatz. Sie denkt daran, wie sehr Ferdinand auf das Majorat gehofft all

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.07.1875
Umfang: 6
13 z pkilipp I.Sl, in Wien, I., R-ichsrathsstraße 2; ^ok-nno, ^ootdssi» !u Hamburg; Iuvsliösnllsnk in Berlin und Dresden. Str. Zit. Mittwoch, 7. Mi 1875. IX. Jahrg. f Kaiser Ferdinand. (Schluß.) Man weiß, in welchem Tempo der österreichische Staatswagen nach Metteruich'S Abdankung dahin- fuhr. Es folgten die unruhevollenMaitage, dieFlucht deS Kaisers nach Innsbruck, dieOctober-Revolution, die Verlegung der Residenz nach Olmütz, die Abdankung Ferdinand's. Man kennt gegenwär tig die ganze Action als ein Werk

deS Fürsten Windischgrätz und der Erzherzogin Sophie; man weiß, wie geheimnißvoll sich dieselbe vorbereitete und vollzog, und welche Motive maßgebend wa ren, daß der leidende, regierungsmüde Monarch vom 14. März bis zum 2. Dezember seine Ab dankung verschob. Einige Stunden nach der Thronentsagung fuhr Kaiser Ferdinand nach Prag, woselbst er seine Residenz aufschlug und bis zu seinem Tode als Privatmann verblieb. Mit den Gefühlen innigster Theilnahme hörte man in Kremsier daS Abschiedsmanifest

deS Monarchen; die lebhafteste Dankbarkeit folgte dem Kaiser in sein freiwilliges Exil. Mit gütigen Worten ver sicherte Ferdinand der Deputation des Reichs tages (Smoltka. Mayer, Neumaun, Brauner, Schuselka und Zemialkowski) seine Liebe zu Oesterreichs Völker», die in zahllose» Adressen ihre unerschütterliche Anhänglichkeit an seine Per son betheuerten. Getrennt vom Hofe, fern von allem öffentlichen Leben lebte Ferdinand sechSund- zwauzig Jahre daS ruhige Leben eines Privat mannes,- nur selten unterbrach

Karl V. kein Habsburger vom Throne ge» stiegen, bis auf Ferdinand; daß dieser auf der selben LebenShöhe stand als Jener, da er auf vie Herrschaft resignirte. Allein außer dieser zu» fälligen Analogy wird ein Vergleich kaum zwi» schen beiden Herrschern möglich sein. Nicht große Entwürie, nicht gewaltige Kriegsunternchmungen haben Ferdinand je beschäftigt. Sein Thun war — Wohlthun. Ohne Unterschied der Confefsion, der Nationalität unterstützte er alle humanen Zwecke. Tausende von der Flamme

eS würden, die man in gewöhnlichem, geselligen Umgange mit einander verlebte, und gewiß würde die Zahl der unglückliche«» Ehen, aber auch die der Ehen überhaupt, weit geringer ausfallen, wenn jedes verlobte Paar, alS eine Art Noviziat, ehe es am Altar sich auf' immer mit einander verbindet, eine gemeinschaftliche Reife von einigen Monaten antreten müßte/ statt jener, die zufolge dem Ge brauch unserer Zeit » ^ gleich nach dem Hochzeits tage gewöhnlich unternommen wird. ^ Auch Ferdinand gelangte während der kleinen Reise

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Bücher
Jahr:
1884
Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
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Seite 280 von 840
Autor: Schönherr, David ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. von David Schönherr
Ort: Wien
Verlag: Holzhausen
Umfang: CLXXXVIII S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 496 - 2216 [= Jahr 1490 - 1540] ; Aus: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2. - Xerokopie
Signatur: IV 65.290/496-2216
Intern-ID: 172462
7, Wien. Kaiser Ferdinand I. befiehlt der Regierung zu Inns bruck, den Gang, welcher die königliche Burs; z u Inns bruck mit der Stiftskirche verbinde, grösserer Zierlich keit wegen mit Kupfer ^u decken. Üctduiß von H<j' i55ü, f. xü. 7203 i556' März <), Bo^en. Ritter Simon Botsch, von der Regierung Inns bruck aufgefordert, sein Gutachten über die vun Ventu rin della Uergamina angestrebte Errichtung einer Glas hütte in ]) u~cìi abzugeben, antwortet, er habe sich diesbe züglich mit den eben im Hof recht

versammelten Herren besprochen und diese fanden wie er selbst, dass, so gut es wäre, das Gewerbe in Bo~en ^u heben, die Errich tung einer Glashütte doch schon mit Rücksicht auf das von einer solchen Anstalt benöthigte Holz, an dem ohnedies grosser Mangel sei, nicht befürwortet werden könne. Cop., A. VII. r V.¥J>\ 7204 i556' Mär* 30, Innsbruck. Die Regierung zu Innsbruck spricht sich auf den Erlass Kaisers Ferdinand I. vom 7. Jlinner gegen die Bewilligung einer neuen Glashütte in Bozen aus, da bereits

eine solche in Hall bestehe und da man mil glä sern und gkisscheiben und noch darzue teglichs von Trieul und andern Venedigischen orten überflissig versehen sei, auch der Hol^mangel und die vielen Be schwerden der Landstände an der Etsch auf vielen Land tage,n wegen Verführung und Verschwendung von Hol~ ZU berücksichtigen seien. ÜrA. V!l. .V.Yj. — Cop., Missili: an Hof j 55( j , f. izi. 7305 j550 April g, Prag. Er^her^og Ferdinand lässt sich bei der Hochzeit des Wulf Ernst von Wirsberg durch Rochus von Streit

- berg vertreten und beauftragt diesen, der Braut das ihm gleichzeitig 'gestellte Trinkgeschirr tu uberreichen. Conc., A. VII. i'/5. 7206 i 55( j April ig, Innsbruck. Die Regierung Z't Innsbruck beauftragt den Hof- baumeister, den Bau am Wappenhaus nach seinem von Kaiser Ferdinand I. genehmigten Vorschlag aus zuführen. Gemeine Missivcu i55G, J. 355. 7207 i556 April 17, Innsbruck. Meister Bernhard Zwiet^l, der Stadt Augsburg oberster Werkmeister, und Meister Hans Wolf, Werk meister der Stadl München

, welche wegen des Streites mit Meister Nicolaus Düring des Stifts- und Collegium- baut halber nach Innsbruck berufen worden waren, erhallen von der tirolischen Kammer als Vergütung der Reisekosten und als Ehrengeschenk 6cS' Gulden ausbe zahlt. Ueberdies befahlt die Kammer ihre Wirthsrech- nung in Innsbruck. Kiiitbuch >550, f. io5. 7208 i556* April ij, Innsbruck. Die Regierung z u Innsbruck schreibt an jene von Elsass, Kaiser Ferdinand I. wolle für den neuen Stifts bau geschmelztes Glaswerk machen lassen

13
Bücher
Jahr:
1884
Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
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Seite 519 von 840
Autor: Schönherr, David ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. von David Schönherr
Ort: Wien
Verlag: Holzhausen
Umfang: CLXXXVIII S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 496 - 2216 [= Jahr 1490 - 1540] ; Aus: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2. - Xerokopie
Signatur: IV 65.290/496-2216
Intern-ID: 172462
CC1V K. k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. -if Salzburg, wegen eines dem Er^her^og Ferdinand überreichten, auf pergamen geschribnen und mit mal- ■werch gezierten cathalogi 10 Gulden einzuhändigen. Cane., A. VII. 11096 1S84 Juni 20, Innsbruck. Die tirolische Kammer beauftragt den obersten Saltfactor, dem Hofplattner Jakob Topf für ausge führte Arbeiten 286 Gulden a8 Kreuzer befahlen. Gemeine Missiven i 584, f. SSo. 11097 t584 Juli 4, Innsbruck. Die tirolische Kammer weist dem Maler Hans

Maisfelder in Hall für seine Arbeiten im Schlosse Thurnegs Gulden und für seine Arbeiten im Schlosse Ruhelust it8 Gulden jo Kreuzer, ferneu dem Silberhändler Nicolaus Edi in Augsburg für die Erz herzog Ferdinand verkauften Silbergeschirre 134 Gul den an. Gemeine Missiven j584,f. g49, QSo, ng~. 11098 i584 Juli 18, Innsbruck. Er^her^og Ferdinand weist dem Orgelmacher Jose Pech, welcher ihm in den Schreibtisch, der vom Erz~ herzog Karl bei einem fürstlichen Schiessen als Preis gewonnen und mitgenommen

worden sei, eine Orgel ge macht habe, bei der lirolischen Kammer iqi Gulden 40 Kreuzer an. Cone., A. VII. — Cop., Geschäft von Hof i584, f. 131. 11099 1S84 Juli 26, Innsbruck. Einher'og Ferdinand lässt dem Georg Proli, Bürger und Handelsmann in Augsburg, für eine von ihm gekaufte Uhr in Form eines Strausses 2 So Gulden befahlen. Geschäft von Hof 1584, f. 2gS. 11100 i584 August 12, Innsbruck. Er^her^og Ferdinand befehlt der tirolischen Kam mer, seniem Diener Hans Christoph Löffler für ge machte Arbeit

und vorgestrecktes Metall 100 Centner Kupfer verabfolgen zu lassen. Geschäft von Hof :5 84, f. 1G1. 11101 i 584 September $. Er^her^og Ferdinand ersucht auf Bitte des Malers Georg Fellengibl von Liegnitz den Bürgermeister und Bath dieser Stadt, dem genannten Maler einen Geburts brief auszustellen. Co ne., A. VII. 11102 i584 September 5, Innsbruck. Erzherzog Ferdinand lässt dem Georg Hufnagl ~u München, welcher die Malerei an einem Missale machen und daran etliches albereit verrichtet habe, auf Rechnung i5o

Rubine zu ircr durchlcuclit, unser gnedigisten frauen, Inndelbettvererung bestimmt. — Or., il. V//. 11104 «&/ October 4. Er^her^og Ferdinand lässt dem Maler Konrad Leitgeb, welcher bei dem jüngst abgehaltenen Schiessen im Saggen unter dem Schlösschen Weyerburg durch das Geschüt^ schwer verwundet worden sei, i5o Gulden %ur Bezahlung des Arztes und sonstiger Auslagen ver abfolgen. Cone., A. VII. — Cop., Geschäft von Hof 1584, f. 236. lllOo i 5S 4 October 12, Rom. Ludovico de Duca schickt an Er^her

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 10 von 12
Datum: 19.09.1936
Umfang: 12
von meinem Papa erzählen, das hielt ich nicht aus,' sagt Horst, Da seufzt die alte Frau traurig und schwer. Sie weiß, daß sie auch das Kind wird her geben müssen, früher oder später. Mary hat ja recht, Hochturnau ist nichts für ihn, er muß lernen. Eines Tages ist Graf Ferdinand wieder da. Cr kommt unangemeldet, ist nervös und aufgeregt, schimpft über Marys verrückte Idee, * sich nach London zu setzen, wo die Frühlingszeit am Land die schönste Zeit sei; er setzt sich an seinen Schreibtisch und schreibt

zu tönen. Mary ist da und Ferdinand wie von Sinnen. Er drängt und bittet: „Sag, wann heiraten wir? Ich muß doch Vorbereitungen treffen, was du im Haus ge ändert haben willst.' Sie läßt die erste Frage unbeantwortet und hat tausend verschiedene Wünsche: Das Bade zimmer mußt anders werden. Vom Salon soll ein direkter Gang in ihr Gemach gehen. Die Küche soll verlegt werden. Man spürt manchmal den Essensgeruch in der Halle und im Stiegenhaus. Und dann... Horst muß fort! , Es ärgert sie, daß er immer

nach seinem Papa fragt und von ihm wissen will. Was soll sie immer auf diese Fragen antworten? Sie hat. ein Internat in London ermittelt. Ferdinand, der Vormuyd ist, soll hinschreiben. Aber sie setzt .das nicht gleich durch: Groß mama sträubt sich. Selbst Ferdinand kann seinen Aerger nicht verhehlen: „Du könntest auch etwas anders tun, als in den ersten Tagen deines Hierseins, auf das ich mich so gefreut, solch unerquicklich? Debatten äuslösen. Mama macht mir Vor würfe: sie lebe so nicht mehr lange

du es heute noch, daß er es ist?' Da weiß Ferdinand keine Antwort mehr. Mit einem Ruck hat sie sich von ihm frei gemacht und bat den Salon verlassen. Ferdinand stampft mit dem Fuß auf. Ver teufelte Geschichte, daß Mary jetzt um sein Geheimnis weih! Mary hat eine schlaflose Nacht. Dann findet sie, daß Ferdinand doch nicht unrecht hat. Jedenfalls hat er in gutem Glau ben gehandelt und war der Meinung, den Rechten gefunden zu haben. Der arme Dieter wird irgendwo in Polen, tief drinnen^ liegen

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 31.10.1936
Umfang: 12
Dieter auch den Leuten.im Schloß schon aufzufallen beginnt. Ferdinand hat sich daraufhin nochmals Richters Papiere vorgenommen und sie genau durchgesehen. Cs fehlen darin auf fallenderweise die Eiiüragungen seit den Kriegsjahrep. Ihm ist, als weiche der Boden unter feinen Füßen. Ist das jetzt alles nur ein tückischer Zufall, der ihm immer wiyder diesen Namen und diese Erinnerung an Dieter vor die Füße wirst? Cr wird ja noch daran verrückt werden, wenn er sich nicht in die Gewalt nimmt. Da strafft

wird denn dann gelehrt, wenn Horst sich bereits im Hof tummelt?' »Ferdinand' sagt Ines ruhig, »du sollst mich nicht beleidigen wollen! Das tut kein Gentleman.' Dann beißt sich Ferdinand auf die Lippen, wendet sich von chr weg. zieht die Papiere Richters aus seiner Brusüasche. „Hier haben Sie Ihre Dokumente zurück, Herr Richter. Ich danke Ihnen. Sie sind aller dings nicht ohne einige Lücken. Wo waren Sie denn in den Krkegsjahren nach 1914, wenn ich fragen darf.' Richter nimmt die Paviere an sich, sieht dem Fragenden

ins Gesicht und sagt: „In ... russischer Gefangenschaft.' Da wendet sich Ferdinand rasch um. „Also Mary ... so kommt doch endlich! Du läßt immer warten!' * Horst hat die Tante Ines an der rechten und seinen geliebten Instruktor an der linken 'Hand und schlittert zwischen chnen lachend und übermütig die Schleifen hinunter, die sich die Dorfjungen auf dem Weg zum Schloß verbotenerweise gemacht hatten. Sie kommen alle drei vom Schlittschuh laufen. Cs ist vier Uhr nachmittag. Die Sonne ist schon unten

. Der Himmel verschleiert sich ganz, vereinzeste Schneeflocken tanzen. Sie haben alle Drei frische und selige Ge sichter. Den Hut mit dem Gamsstoß auf dem Kopf, im kurzen Iagdrock steht Ferdinand an seinem Fenster, das Gewehr schon über der Schulter, und sieht sie kommen. Wie der Klopfer ans Tor fällt, ist er bereits unten. „Laß nur, Anton! Ich mache schon selber aus, da ich ohnehin fortgehe.' „Onkel!' sagt Horst, „es war . . . wunder schön!' „Das kann ich mir denken!' Der Ton ist scharf

. „Ich habe meine Jagdtasche vergessen. . Ferdinand kehrt mit chnen um. Er läßt Richter und Horst vorausgehen, die ebenerdig ihr Zimmer haben, steigt neben Ines die breiten Stufen zum ersten Stock hinauf, stößt plötzlich eine Türe auf — es ist fein? Himmer- türe — und vertritt chr den Weg. „Bitte, komm hier herein! Ich muß mit dir reden!' „Das kann ich nicht.' „Das kannst du wohl. Ich bin dein künf tiger Schwager! Wenn du im Lernzimmer sitzen kannst, stundenlang ... ich bitte dich, komm herein! Was fürchtest

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.05.1906
Umfang: 8
', der Liberale muS, am Staatsruder. Im Vordertreffen dieser echt katholische» Kämpfe stand der Kapuziner I'. Ferdinand. Er war und blieb ein treuer Christlichsvzialer und dieses Merlmal bildet keinen Flecken an seinem Nainni. Alö er im Jahre i^!>9 nach Innsbruck tam, flammte in seinem Herzen noch immer die glühende Flamme christlichsvzialer Legeislernng, die sich in Vorarlberg in ihm entzündet Halle. Wenn Ferdinand sich das Vild deS Kampfes mit der alten Landesparlei ebenso vorstellte wie in Vorarlberg

, sv hat er sich eben getäuscht. Ferdinand sah auch die Ennvickelnng der Sozial demokratie i» Tirol, besonders in Innsbruck; und gerade diese Roten, oder besser diese Rotte, wollte er in seinem über alles geliebten Tirol nicht auskommen lassen. Es ist bekannt, wie verhaßt der jnnge, feurige Pater den Roten mar, mehr als einmal standen ihm ja die Sozi mit Prügeln nnd Revolvern gegenüber. Im Kainpse gegen diese revolutionären Massen glaubte er ganz Tirol an seiner Seite, sand sich aber auch da wieder getäuscht

auch in den zu behandelnden Stoff. Wir führen hier einfach das Urteil Ferdinands über den (Hrnnd und das Ende des lansi- wierigen Zeilungskampfes an : Tie Ursulinerinnen von Innsbruck hauen nach erhaltener bischöflicher Erlaubnis den Tanz- nnterrichl für ihr Mädchencrziehilngsinstitut be gonnen. Einige noch gut katholische Mütter Innsbrucks klagten Ferdinand dieses Ereignis und die nvch möglichen Folge» an ihren Kindern. I'. Ferdinand ichritt anch wirtlich dagegen ein nnd als man ihm entgegenhielt, der Bischof hätte

. Schließlich glauben wir, daß das Sittengesetz für Stadl nnd Land dasselbe ist, wie auch die Beurteilung der Ge- ! fahren sür das sittliche Leben. Ter Kamps war dann in der Fvlgezeil das ^ getreue Abbild des Bruderkrieges in Tirol. ! Wir sind gewiß die letzten, welche behaupten, ! daß nichl anch Ferdinand die Grenzen über lautet, ist dieVertagungdeS Abgeordneten hauses unmittelbar bevor st ehend. Wer wird ZMuisterprälident? Ter Kaiser nahm die Demission des ge samten Kabinetts, das sich mit dem Stand

Beweiskraft bei diesem Streite ver loren zu haben schien und sich in den, eines Priesters unwürdigen Ausdrücken, ivie „wütender Kapuziner' u. s. iv. Lust machen mußte lind das wohlgemerkt wieder gegen einen Priester deSHerru. Ter Kampf fand dann ein rasches Ende, als l'. Ferdinand ans höheren Wink sich vom pv Mischen Leben znrückziehen mußte, und zwar, ivie er behauptete, sv, das; die „Tiroler Stimmen' „den Vorwurf der Lüge und den Vorwurf, daß sie den Priesterkamps in Tirvl eingeführt hätten

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
nach des gnädigen Herrn Begehr. „Kennt Sie mich denn nicht, Mamsell Hanna. Ich bin der Bettler von heute Morgen.' Die Jungfer sah ihn starr an und schüttelte den Kopf. „Was hatte denn der junge Männerscherz zn bedeuten?' „DaS will ich Ihr auf der Stelle erklären,' sprach Gras Ferdinand, stieg ab, trat in die Stube und explicirte dem hübschen klugen Mädchen kurz und soldatisch seine ganze Geschichte. „Sie sind aber doch ein ganz leichtfertiger Herr,' rief endlich Hanna. „Ich war eS, Mädchen,' explieirte Gras

Ferdinand, und kam curirt aus dem Kriege heim, da warf mich die Treu losigkeit der Geliebten vom Neuen in den Strudel. Jetzt soll eS aber anders werden, sobald Sie nur will, Jungfer König,' „WaS soll ich vermögen?' „Alles, Hanna. Ich habe Ihr nicht die Wahrheit gesagt, als ich Ihr au der Kirchenthür antwortete, ich sei nicht blessirt, Jungfer, hier im Herzen.' „Herr Graf, ich . . .' „So laß Sie mich doch ausreden. Ich bin gekoinuien, um Sie von Jhreni Vater zur Fran zn begehren, sobald Sie mich nämlich

Stephan seine Einwilligung znr Helrath mit der Goldschniiedstochter verweigerte nnd wiederum erklärte, seine Hand von seinein Sohne ganz abziehen z» wollen, wenn er nicht eine schrist- liche Teclaration gebe, mit l'-role «Ikon,',«»--, niemals eine solche Mesalliance eiiizngehen. Doch Graf Ferdinand ninsite sich wiederum zu helfen und schon am nächsten Tage sah man ihn in Hemdärmeln, den Schurz vorgebunden, in der Werkstatt des Goldschmieds als Geselle arbeiten. Da sagte sich doch endlich der Herr Graf

, wie wenn ein fache Bürgersleute getränt werden, nur rasi der jnnge Graf, in seiner Unisonn, unter den Anderen adelig nnd galant her vorstach. Dann nahm das junge Paar seine Residenz in dem Jagdschloß an der böhmischen Seite mit geringer Dienerschaft. Da lebte es nicht anders, denn ein paar Tnrteltänbchen im Forst, denn der Gras Ferdinand war snbitement wie umge wandelt und die jnnge Gräfin Hanna sührte ihn wie ei» Lamm an einem Bündchen. Dagegen wurde Gräfin Wlasta, als sie zurückkehrte, uoch herrischer nnd

stolzer und nahm brutale Sitten an. Sie glich wohl einer skithischen Amazone, wenn sie sich zu Pferde ein- hertrieb oder das Wild in den Wäldern jagte, so daß das Volk sie nicht anders nannte, denn die „wilde Jägerin.' ^ Bei solch einer Hetzjagd vernngliickte Gras Stephan, tanm zwei Jahre nach der Hochzeit seines Sohnes. Graf Ferdinand konnte aber noch herbeieilen, nm den Pardon und den Segen des Baters zn empfangen sammt seine: jungen Gemahlin und seinem Söhnchen, dem jüngsten Grafen Franz

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 7 von 14
Datum: 13.03.1915
Umfang: 14
um 4 Uhr Monatsversammlung als Abschicdsfeier für unsere Tauglichen. Auf vollzähliges Erscheinen der Mitglieder hoffen die Einrückenden. Alle Freunde und Gönner sind herzlich eingeladen. Major und Kommandanten der 18. Infanterie- Brigade. Wegen Schließung einer bürger lichen Ehe verzichtete Erzherzog Ferdinand Karl auf seinen Rang als Erzherzog und alle seine mili tärischen Titel und Würden und »ahm den Wanten Ferdinand Burg an. Rach Kriegsausbruch kam er nach Bayern und soll dort Blättermcldungen

Torggler, Franz isögele, Josef Rohrer. Serien: Flarer, Etzthaler, Caoiola, Josef Egger, Schwenk, Silier, Pfaffstaller, Walter Mair, Schrott sen, Josef Rohrer, Rheinthaler. Prämien: Für die meisten Schlecker Schwenk, letzte Nummer Astfäller- — Sonntag, den 14 ds., kein Schießen. Nachtrag. Ferdinand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl P. In München ist gestern Herr Ferdinand Burg, der frühere Erzherzog Ferdinand Karl, nach kurzer Krankheit gestorben. Die Korrespondenz Wilhelm schreibt: Ferdinand

fast ununterbrochen Stunde um Stunde am Schmerzenslager des Sterbenden. Die endgültigen Bestimmungen über das Leichenbegängnis sind noch nicht bekannt. Es verlautet, daß die Leiche auf einem Gute des Verstorbenen in Tirol im Mau soleum beigesetzt werde. Herr Ferdinand Burg war geboren als jüngster Sohn des Erzherzog Karl Lugwig aus der 2. Ehe mit Annunzia Prinzessin von Bourbon-Sizilien zu Wien am 27. Dez. 1868, verlebte in der Jugend viele Jahre in unserem Kurort, wo sich die Familie ^Herzog Karl

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 13.06.1912
Umfang: 10
Ersterwähnten, von Weiber» ui roden nnd erklärten sich bereit, 'den Kor'ler mit eineiri Freimädchen znianimenzusübren. Die Bur schen. es waren dies, ivie sich später herausstellte, die Beschuldigten^ Josef Selm und Ferdinand Bauer, führten den Koiler ,'.n Sem vollssoinnien unbeleuchtete» Ba?.agsteige mit der Znsichernng. daß dort öffentlich.' Dirnen wohnen Dem Ko'ler Wunde die Situation etwas nugemütlich nird er wvllie ninkebren, doch die beide» liefen ihn nicht fort. Nim boten sie i'hm Wetten, zuerst

, aber keine Gelegenheit hatten, ein etwa geplantes Verbrechen auszuführen. >Schou am nächsten Tage langte eine telegra- Phische Nachricht seitens der .Polizeidirektion München ein, daß dortselbst zwei junge Burschen, Joses Selm nud Ferdinand Bauer, wegen ver- „Bozner Zeitung' (SWtiroler Tageblatt. dächtigen Geldbesitzes verhaftet worden seien, als sie gerade im Bvgriffe wirren, eine IlXX) 15-Nctv wechseln zu lassen. Da die Burschen selbst erklärt hatten, aus Untermais zu sei» und voiv ihren Eltern 1400 Iv erhalten

^ zu haben, war wohl kein Zweifel, daß die Polizei eine» gute» Fang ge macht hatte. Anßerde-.n richtete ^oses ^eliu an seine Mntter ein schreiben, in welchem er selbst eingesteht, daß er und Ferdinand Bauer einem Bauern l4l)l) abgenommen haben. Die Beschuldigten wurden mm an das Preis gericht Bozen eingeliefert. Die Tatsache 6>er Wegnahme der Brieftasche mit dem Gelde vermochten sie angesichts des vor liegende» Beweismaterials natürlich nicht in Abrede zn stellen. Dagegen versuchte Älni, die Tat mögliclist harmlos

, um deu Kofler die Brieftasche zu ent reißen nnd die Flucht zu ergreifen. Enthalten l>abe sie eine Note zu IlMl l5. drei Noten ',n IM l<. eine zu 30 lv, zwei zu 20 X uuH eine zn 111 lv. zusammen alio 14M l^. Am 24. April lM2 neuerlich eiiiveruonmieu. mußte Selrn selbst zugeben. Saß er früher nicht die Wabrbeit gesagt habe. Er habe vielmehr so fort den Entschluß gefaßt, den Bauern „anszu- sackelu' und -dabei auf das Einverständnis des Ferdinand Bauer gerechnet. Er IxUv nun deu Kofler von rückwärts

, daß wegen -der Ärt seiner Kleidung Selm nicht imstande war, anf die voll ihm be schriebene Weise ein Sparkassenbuch oder etioas Aehuliches aus der inneren Tasckse detz Kösters wegzunehmen. Ferdinand Bauer wollte bei seinem ersten Verhöre sich, an der Tat selbst überhaupt nicht beteiligt haben, sondern nur von der Beute einen Teil erhalten haben. Später wurde'er ausrichti ger nnd gab M, daß Selm dem Kofler ins Gesicht geschlagen habe, nwranf er iFerörnand Bauer) hinzugelaufen sei nud dein Kofler die Hand

20
Bücher
Jahr:
1884
Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
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Seite 329 von 840
Autor: Schönherr, David ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. von David Schönherr
Ort: Wien
Verlag: Holzhausen
Umfang: CLXXXVIII S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 496 - 2216 [= Jahr 1490 - 1540] ; Aus: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2. - Xerokopie
Signatur: IV 65.290/496-2216
Intern-ID: 172462
CCXV1 K. k. Suuthaltcriii-Arcliiv in lmis.t>rack. Harts Waldner das ihnen von Kaiser Ferdinand I. bei seiner Anwesenheit in Innsbruck angewiesene Trinkgeld von io Gulden, ferner dem Jennisch in Augsburg für die von ihm besorgten 100 Eichenspähne ^ oberwdhntem Gestühl 6 Gulden. lùxiliiich iiC3, f. -i'/i'. 77Ö0 Audits! 20 1 Wien. Er^her^og Ferdinand schreibt an die Stände in Kärnten, es sei ihm glaubwürdig berichtet wurden, dass sie viele Bücher und Schriften des Dr. Theophraslus Paracelsus

etlicher stuck, die ime in das paradets alhie in der bürg zu malen an^edin^t worden sein, verbracht hat, ausser den bereits empfangenen 7.5 Gulden 54 Kreu zern noch 119 Gulden yo Kreuzer ausbezahlt. Railtuch i$63, f. 3-Ss. 770S August 28, H7en. Kaiser Ferdinand I. billigt es, dass die Regierung Zu Innsbruck, nachdem vom Glasmaler und Bürger zu München Hans liebenstreit für die ihm Angetragene Arbeit der Glasmalereien z^m neuen Stiftsbau hohe Preise verlangt worden seien, dieselbe einem Glasmaler

am 11. September 45 Gulden ij Kreuzer und am j,>7. September für Marx Müller, Bildhauer Ant werpen, ebenfalls wegen dar genannten Gesellen 45 Gul den /!)■ Kreuzt' ausbezahlt. liaitbuch 1563, f. 3iJ>, 3:0. 1710 i5fy September 7, Pressburg. Kaiser Ferdinand I. beauftragt die Regierung Innsbruck, ihm £i< berichten, wie hoch sich die Jahres- ausgaben für das Grabmal Kaisers Maximilian I. bei der jetzigen Anzahl der daran arbeitenden Personen be liefen und in welcher Zeit das Grabmal unter diesen Verhältnissen

vollendet werden könne. Gusch-i/'t von Hof t$03,f. üij. 7711 J'5<% September 8, Gör^- Die kaiserlichen Commissure z ur Regelung der Grenzstreitigkeiten mit den Venetianern entschuldigen sich bei Erzherzog Ferdinand, dass sie dessen Maler Georg Liberal bewogen hätten> die streitigen Oertlich- keiten aufzunehmen, und ihn dadurch dem erzher^o^- liehen Dienste entzogen ; allein sie hält e» nieniand Taug lichen z ur Hand gehabt, während das Werk der Grenz- aufnähme keine Verzögerung hatte erleiden dürfen

. S' hoßten sie, dass Ferdinand dies weder ihnen noch dem Maler übel vermerken werde, und bäten ihn, zu erlauben, dass Liberal das begonnene 1 \'erk auch vollende, da auch jetzt niemand Anderer vorhanden sei, Liberal aber sich als treu und fleissig erwiesen habe. Or., A. Vii. 77.12 /56V September Pressburg. Kaiser Ferdinand I. genehmigt auf die i 'or.siel- lung der Regierung Innsbruck, dass das van Jakob Stampfer von Zürich für den Erzl'ischof von Salzburg hergestellte Miinzwerk nicht beständig sei

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