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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 01.09.1935
Umfang: 10
Ferdinand Exls Wandlungen in Bühnenkunst und Leben. Hannes in Karl Schönherrs „Erde". Der 20jährige Buchbinder Exl. Zum 60 . Wiegenfest. Am Berghang, ob der Stadt am Inn, Steht sechzig Jahr' ein Baum, Diel' Stürme brausten um ihn hin, Doch wuchtig wuchs er; reich an Grün Lugt er in Licht und Raum. Die Leute stiegen oft zu ihm Erholung suchend aus, Erfreuten sich am Duft und Vlüh'n, Besah'n das Land, das rings um ihn In Schönheit grüßt herauf. Du alter Baum am Bergeshang, Wahrzeichen deines Orts

", den des Vaters unzerstör barer Lebens- und Geltungswille um das eigene Glück bringt. Daß der Tragöde Ferdinand Exl auch alle Register des Der 60. Geburtstag des Gründers und Leiters der Exl- bühne, Direktor Ferdinand Exl, wurde in seiner Hei matstadt Innsbruck festlich begangen und fand in allen Landen, so weit der Ruhm der Exlbühne und ihres Schöpfers gedrungen ist, freudiges Echo. Wir haben aus diesem Anlaß Wesen und Art der künstlerischen Persönlichkeit Ferdinand Exls bereits gewürdigt und fügen

nun, als Nachklang zur Geburtstagsfeier, einen kurzen Bildbericht von den Wand lungen des Menschen und des Mimen Ferdinand Exl bei. Martin Wegmacher in Ludwig Anzengrubers „Die Trutzige" im Gründungsjahr der Exlbühne (1902). Schon der 20jährige Buchbinder, den wir in einem seltenen Iugendbildnis unseren Lesern vorstellen, war von tempera mentvoller Theaterlust beseelt und verdiente sich als einer der eifrigsten Mitwirkenden am alten Pradler Bauerntheater im „Lodronischen Hof" die Rittersporen des künftigen

berühmten Darstellers. Die angeborene Berufung drängte den jungen Exl bald aus dem engen Rahmen der Pradler Bühne; er war sich seiner Sendung bewußt, einen eigenen kraftvollen echten Bühnen körper zu schaffen und seine Getreuen zum Sieg zu führen. Damals stand Ferdinand Exl in der Blüte feiner Jahre als jugendlicher Held im Mittelpunkt seiner Bühne; aus dieser Gründungszeit der Erlbühne stammt das typische Bild des „Wegmacher Martls", den Ferdinand Exl in Ludwig Anzen grubers „Die Trutzige" unzählige

, die der 60jährige Bühnen leiter sich und uns zur Freude erst in diesen Tagen geprägt hat, sind ungezählte heitere und übermütige Exl-Gestalten bäuerlichen Humors auf der Bühne heimisch geworden. . Wir zeigen noch den köstlichen Postmeister aus Julius Pohls Lustspiel „Wer zuletzt lacht", der uns auch die einzig artige Maskenkunst Ferdinand Exls, einen wesentlichen Bestandteil seiner immer wieder sich erneuernden Wirkung, bewundern läßt. Der künstlerische Kern des großen Volksdarstellers liegt in der Kraft

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 03.05.1936
Umfang: 10
. Unmutig faltet sich seine Stirne. „Es hätte noch Zeit, aber, wenn du willst, so komm! Ich weiß ja nicht, ob sie nicht schläft." Er geht neben ihr her und schweigt. Daß Ines fo hübsch ist, bedeutet für ihn eine ange nehme Ueberraschung. Aber natürlich, Mary hat da von nie gesprochen. Jetzt haben ihn diese paar Minuten drüben in sei nem Zimmer beim Tee froh und heiter gestimmt. Alle Schreckbilder find weggewischt, die ihn seit Wochen so quälten. Es ist Ferdinand, als hätte ihm Ines Jugend und Frohsinn

ins Haus gebracht. Mary fährt aus den Kiffen auf, als Ines eintritt. „Das ist hier immer fo! Alles muß bei uns schief gehen. Ich hatte mich fo gefreut, dich in der Stadt abzuholen mit Ferdinand zusammen. Und jetzt kommst du fo hereingeschneit!" „Aber, Mary, jetzt mach dir doch keine Sorgen mehr! Jetzt bin ich schon da!" Mary beginnt zu weinen vor Aerger. „Ein netter Empfang ist das? Aber du bist selber schuld!" Ferdinand geht draußen im Salon auf und ab. Er bleibt an der Portiere stehen und ruft herein

: „Der Empfang wird jedenfalls nicht netter, wenn du ihr auch noch Vorwürfe machst. Vielleicht kannst dir aufstehen, Mary, dann können wir uns wenigstens einen vergnügten Abend machen, ja?" Aber Mary erklärt trotzig, sie könne das Bett nicht verlassen. Es fei ja ohnehin schon alles verpatzt. „Gar nichts ist verpatzt, Mary! Ich bleibe hier bei dir. Ich fetze mich zu dir ans Bett." „Ach nein . . ." sie schiebt Ines sanft vor: sich weg . . . „da wäre mir Ferdinand bös; er hat sich auch gefreut auf dich. Geh

jetzt nur hinüber zu Mama!" Ines hat sich erhoben und meint seufzend: „Es ist mir schrecklich, daß ich so einen Ueberfall verursacht habe!" Draußen brummelt Ferdinand: „Das fehlt noch, daß sie sich entschuldigt. Bei uns pflegt es ja nie zu klappen." Und er geht zornig aus dem Salon. Mary aber klagt weinerlich: „Siehst du, so ist er. Ich sage dir, man soll einen Mann nie heiraten, den man nicht durch und durch kennt." Ines hat liebe und tröstende Worte auf allen Seiten uno sucht die Mißstimmung nach Möglichkeit

, da hat sie gewiß unrecht, die junge Tante. Sie ist viel schöner als Tante Mary. Er wird es ihr bei Gelegenheit sagen. Außerdem ist sie viel freundlicher. Beim Frühstück trägt Mary ein sehr kostbares, et was theatralisches Morgenkleid, während Ines in einem sehr einfachen, sußfreien Tuchkleid erscheint. Ferdinand führt Ines' Hand an die Lippen. Da lacht Mary. „Was machst du, Ferdinand? Bei uns in England küßt ein Herr einem jungen Mädchen, wie Ines, nicht die Hand." „Wir sind nicht in England", antwortet

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.09.1938
Umfang: 6
sofort in das Kranken- Ferdinand schnappte nach Lust. Er wollte protestieren, aber Franz und Klaus gaben ihm einen Knuff in die Seiten, daß dieser Protest im Keime erstickte. Er fügte sich der Gewalt und brachte schließlich ein mattes „Ja" heraus. „Dein Glück!" erklärte Hein befriedigt. „Angeklagter, dann frage ich dich: was hast du heute nachmittag am Kanal ge macht?" Alles hatte Ferdinand erwartet, nur diese Frage nicht. Er bekam einen Mordsschrecken und zuckte sichtlich betroffen zu sammen

. War das nicht schon ein Geständnis? Aller Augen hingen gespannt an ihm. Er schluckte und konnte endlich nur stotternd fragen: „Am Kanal?" „Was du da gemacht hast, will ich wissen?" forschte Hein. Einer von den dreien mußte ihn am Kanal beobachtet haben, das stand für Ferdinand fest. Aber was hatte er gesehen? Viel leicht, daß er das Paket versenkt hatte? Aber damit wußten sie noch längst nicht, was in dem Paket gewesen war. Vielleicht wollten sie das jetzt auf diese Weise aus ihm herauspressen? Ferdinand hielt

es für das beste, zu leugnen und immer nur soviel zuzugeben, wie man ihm Nachweisen konnte. „Spazierengegangen bin ich am Kanal!" antwortete er darum. „Das ist doch erlaubt!" „Spazierengegangen, mit einem Paket unterm Arm", sagte Hein ironisch. „Und das Paket haste in den Kanal geschmissen!" „Das... das ist nicht wahr!" leugnete Ferdinand standhaft. Aber da fuhr ihn Klaus an: „Lüg nicht so frech! Ich selber hab's gesehen!" Ferdinand wollte wiederum ausrücken. Aber er erntete nur ein paar Püffe und wurde

wieder auf seinen Schemel gedrückt. „Klingelingeling l" machte Hein. „Ich bitte mir Ruhr aus! Affo, Angeklagter, hast du das Paket ins Wasser geworfen? Ja oder nein!" Ferdinand sah ein, daß weüeres Leugnen töricht wäre und gestand: .Ja!" haus nach Schwaz gebracht werden. Der entgegenkommende Personenkraftwagen ist aus Graz und wurde vom Mechaniker Siegfried Cmyral gelenkt. Mit dem Rsller ins Auls In Z i r l fuhr gestern der fünfjährige Kleinbauernsohn Franz Haselwanter mit seinem Roller von der Kalvarienberg straße

(135.11); Italien 13.09 (13.11); Kanada 2.490 (2.494); Nor- wegen 60.46 (60.58); Schweden 62.03 (62.15); Schweiz 56.46 (56.58); Tfchecho-Slowakei 8.601 (8.619); Bereinigte Staaten von Amerika 2.494 (2.498). Und nun kam die Frage, die er vor allem fürchtete: „Und was war in dem Paket?" Niemals würde er das sagen! „Nun?" drängte Hein. „Das brauche ich nicht zu sagen! Das geht keinen was an!" trotzte Ferdinand. „Dann werde ich's dir sagen!" mischte sich Marie ein. Wieder bekam Ferdinand

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Unterinntaler Bote
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Seite 9 von 12
Datum: 14.07.1899
Umfang: 12
Das Protokoll der Thronentsagung Kaiser Ferdinand I. und der Thronbesteigung Kaiser Franz Josef I. Mitgetheilt von Prof. P. M. Str. - (Schluß.) Ich Franz Karl, kaiserlicher Prinz und Erzherzog von Österreich, königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen, erkläre hiemit, wienach Seine Majestät unfer allergnädigster Kaiser und Herr, Ferdinand der Erste, Mein gelieb- tester Bruder, Mir eröffnet, daß Allerhöchst dieselben aus wichtigen Gründen die Absicht hegen, die Krone des Kaiser- thnmes Östereich

Meines erstgeborenen, nach Mir zur Nachfolge berufenen Sohnes, Seiner Liebden, des durchlauchtigsten Erzherzogs Franz Joseph und der nach Ihm zur Thronfolge berechtigten Nachfolger zu verzich ten und willige ein, daß die Krone des Kaiserthumes Öster reich und aller unter derselben vereinigten Königreiche und sonstigen wie immer benannten Kronländer für den Fall der Abdankung Seiner Majestät des regierenden Kaisers u. Kö nigs Ferdinand des Ersten nun unmittelbar an diesen Meinen geliebten Sohn übergehe

. So geschehen in der königlichen Hauptstadt Olmütz im Jahre des Heils Eintausend Achthuitdert Vierzig und Acht am 1. Dezember. Gez. Franz Karl. Schwarzenberg. Wir Ferdinand der Erste, von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich re. rc. erklären hiemit und thuen kund, daß wichtige Gründe nach reiflicher Überlegung Uns zu dem unwiderruflichen Entschlüsse bestimmen, die Kaiserkrone nie derzulegen. Wir entsagen demnach durch gegenwärtigen Akt feier lich der von Uns bisher zur Wohlfahrt Unserer geliebten Völker

kaiserlichen Hoflager anwesen den Glieder Unseres kaiserlichen Harffes und Unseres Mi- nisterrathes Höchsteigenhändig unterzeichnet und von dem Minister Unseres Hauses gegenzeichnen und mit Unserem kaiserl. Jnsiegel versehen lassen. So gegeben in Unserer königl. Hauptstadt Olmütz am zweiten Tage des Monats Dezember im Eintausend achthun dert acht und vierzigsten, Unserer Reiche im vierzehnten Jahre. gez. Ferdinand. gez. Franz Karl, gez. Schwarzenberg. Nach geschehener Verlesung wurden die Akte

über die Abdankung Sr. Mafistät von Allerhöchstdenenselben und von Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Franz Karl unterzeichnet und von dem Minister des Hauses gegengezeichnet, sämmt- liche Akte aber dem Minister des Hauses zur weiteren Ver fügung behändigt. Hierauf wurden Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Franz Joseph von Sr. Majestät dem Aller- durchlauchtcgsten Kaiser Ferdinand dem Ersten als Höchstdessen legitimer Nachfolger feierlich begrüßt und als Kaiser und König unter dem Namen Franz

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 10
Datum: 30.06.1899
Umfang: 10
, in Bre genz; Josef Ragginer, Pfarrer in Welsberg; Jg. Schmid, Pfarrer in Umhausen; Alois Tinkhauser, Pfarrer in Unter- vintl; Ferdinand Walch, Kaplan in Andelsbuch; Dr. Mar tin Minder, Benefiziat in Rankweil; Alois Zoderer, Dekan, Ritter des Franz Josef-Ordens, in Breitwang-Reutte. — Im Jahre 1874, also vor 25 Jahren, wurden in Brixen nachbenannte Hochw. Herren durch Erlheilung der hl. Prie sterweihe ausgezeichnet, und feiern selbe ebenfalls in Absam das Erinnerungsfest: Dr. d. Theol. Theodor Helff

, wurde von 100 auf 400 fl. erhöht. Das Protokoll der Thronentsagung Kaiser Ferdinand I. und der Thronbesteigung Kaiser Franz Josef I. Mitgetheilt von Prof. P. M. Str. Die in der Überschrift genannten Staatsakte sind in haltlich allen Lesern des „Unterinnthaler Boten" bekannt, wenigen aber wird der Wortlaut des Protokolles zu Gesichte gekommen sein, das über den wichtigen Vorgang ausgenom men wurde. Dieses bedeutsame historische Aktenstück lautet: Protokoll. Im Namen der heiligsten Dreieinigkeit

. Am zweiten Tage des Monats Dezember im Jahre Eintausend Achthundert Vierzig Acht haben sich über Befehl Sr. regierenden Majestät, des Allerdurchlauchtigsten Kaisers und Königs, Ferdinand des Ersten, im Krönungssaale der fürst-erzbischöfl. Residenz in der königlichen Hauptstadt Olmütz die in der genannten königlichen Hauptstadt anwesen den Glieder des durchlauchtigsten Erzhauses Österreich, u. zwar: Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Franz Karl und Ihre kaiserliche Hoheit die durchlauch

tigste Frau Erzherzogin Sophie; Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Franz Joseph; Ihre kai serlichen Hoheiten, die Erzherzoge Ferdinand Maximi lian, Karl, Karl Ferdinand, Karl Wilhelm u. Joseph; Ihre kaiserliche Hoheit die verwitwete Frau Erz herzogin Maria Dorothea; Ihre kaiserliche Hoheit die Frau Erzherzogin Elisabeth und Höchstdero Gemahl Se. königliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Victor; dann Se. Durchlaucht Feldmarschall Fürst von Windisch- Grätz; Feldmarschall

v. Krauß, Minister der Finanzen; Karl Ludwig Ritter von Bruck, Minister des Handels und der öffentlichen Bauten; Ferdinand, Edler Herr v. Thienfeld, Minister für Landeskultur u. Bergwesen versammelt, und nachdem Se. kaiserliche Maje stät der allerdurchlauchtigste Kaiser und König Ferdinand der Erste, in Begleitung Allerhöchstdero durchlauchtigsten Gemahlin, Ihrer Majestät der regierenden Kaiserin und Königin Maria Anna, unter Vorantritt Allerhöchst ihres General-Adjutanten Joseph Fürsten zu Lobkowitz

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 11.12.1892
Umfang: 16
gaben von Herzog Sigmund bewilligten und von Kaiser Max bestätigten ganzen Salzknollen. Kaiser Ferdinand bewilliget nun deren sechs. Die Urkunde hierüber lautet: „Ferdinand von gottes genaden Erwelter Römischer Kayser zu allen zeiten Merer des Reichs x. Getreuer lieber. Wir haben R den Püchsen- und Stahlschützen, auch gemainer Schiesgesellen zu Hall im Inthal, aus zu underthenig Suppliciren und Pit, und aus genaden, zu den vorigen dreh und zwainzig Sonntäglichen zweu Salzknolln, noch vier

: 300 wehrhaft und wohlgerüstete Bürger waren abgcordnet. 1564 hatte Hall ein wohlgefülltes Zeughaus. Sehr viele ältere Schießwaffe». über 500 Musketen, über 100 Hackenbüchsen und andere Gewehre. Jeder inußte, wenn er Bürger werden wollte, ein Schießgewehr oder 7 sl. Taxe geben. Am 25. Juli starb Kaiser Ferdinand. Das Land siel an den Sohn Erzherzog Ferdinand der mit der schönen Phrlippine Welser verehelicht war. Während der 30jährigen Regierung dieses Fürsten von 1564—1594 erfreute sich Tirol

eines ungestörten Friedens. 1569. Neue Schießordnung des Erzherzogs Ferdinand „zur Meh rung guten Freundschaft, Förderung des Schiessens und zur Unterhaltung eingesetzt". Von der Regierung seien jährlich gewisse Schützengaben zu verabfolgen.. Im Jahre 1570 wurden die den Schützen beider Gattung, nämlich Stahl- und Büchsenschützen bewilligten Salzknollen in Fuedermaß um gewandelt; ein solches Fuedermaß wog 75 Pfund. Zugleich wurde die Verfügung getroffen, „daß der welcher dreu Fuedermaß gedöret Salz empfacht

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 31.07.1927
Umfang: 18
Sette 6. Rr. 80. Der Mörder hatte, als er verhaftet wurde, noch einen Betrag von 8t) Schilling bei sich. Nach Verübung der Tat beging der Mörder auf der Flucht über die tschechoslowakische Grenze ein Sittlich- keitsverbrechen an dem 12jährigen Mädchen Maria Patry, unmittelbar darauf überfiel er die 19jährige Anna Görö und versetzte ihr zwei Stiche in den Bauch. König Ferdinand mn Rumänien f. Am 26. Juli, 2 Uhr nachts, ist König Ferdinand von Rumänien einem qualvollen Darmkrebsleiden erlegen

. König Ferdinand hat des Glückes Gunst und Tücke wie wenige erfahren. Das Königreich Rumänien, be stehend aus den zwei Fürstentümern Moldau und Walachei, hatte es Oesterreich in erster Linie zu ver danken, daß es von türkischer Oberherrschaft frei wurde, daß es von Rußland ein Großteil seines Staats gebietes erhielt und daß fein Königshaus im Welt krieg einst von der Bildfläche verschwand. Dafür hat Oesterreich auch den üblichen Weltbank geerntet, näm lich Undank und Verrat. Das rumänische Königshaus

der König seinen Neffen, den Prinzen Ferdinand von Hohenzollern, geboren 1865, als Thron folger nach Bukarest und dieser wurde dann auch nach dem Tode seines Onkels König von Rumänien. König Carol war rm treuer und dankbarer Anhänger Oester reichs und persönlicher Freund Kaiser Franz Josefs. Er schloß daher auch mit Oesterreich und Deutschland ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis. Das Verhäng nis für uns war, daß Rumänien ganz unter französi schem Einflüsse stand. Wer sich eine bessere Bildung

großartig empfangen. Sein Bemühen, die alte Freundschaft der Völker wieder herzustellen, scheiterte an der Schwachheit unserer Regierung und der ebenso kurz sichtigen wie törichten Politik Ungarns. Dazu kam noch die Hetze Frankreichs und der von den Franzosen be stochenen Presse in Rumänien nach Ausbruch des Krie ges, ähnlich wie in Italien. Nicht vergessen darf wer den, der Einfluß der Königin. Ferdinand hatte sich 1893 mit der englischen Prinzessin Maria aus dem Hause Sachsen-Coburg, deren Vater

ein Prinz von Conaught rvar, vermählt. Daß diese aus Seite der Entente stand, ist klar. Sie machte auch ihren ganzen Einfluß dement sprechend geltend. Am 9. Oktober 1914 starb zu unse rem Unglück König Carol. König Ferdinand gab der Hetze gegen uns umso lieber nach, da er selbst kein Freund des Bündnisses war. Am 27. August 1916. da unsere Aussichten sehr schlecht standen, erklärte uns Rumänien den Krieg. Man war bei uns darob noch mehr überrascht als seinerzeit über die Kriegserklä rung Italiens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 29.12.1925
Umfang: 8
wollen wir gewissermaßen nur unser Reise- Programm in groben Umriffen bekannt geben, wobei wir hoffen, daß die gesamten Steuerträger sowie die große An zahl der aufrechten Derwaltungsnwnschen mit der end lichen Austragung in der Oeffentlichkeit den Schreibern zu Tank belichtet sein wer-den... Als Wilhelm cm Bord kam und Ferdinand besuchte, kam trotz der Herzlichkeit, die sie für einander hegten, und trotz des Wiedersehens nach langem Voneinanderfein keine gemütlich, traulich Unterhaltung zustande

. Es kann nichts nützen, wie und wieviel man auch dahin erzähle: wenn man nicht das Ganze und Innerlichste gibt, so bleibt ein Abstand, ein Kühle. So aber war es von Wilhelms Seite, und ob wohl Ferdinand nich bemerkte, daß er etwas verbarg oder sich Zwang antat, hatte er doch das instmktmäßige Gefühl, daß der Brüder, wieviel er ihm auch erzählte, ihm fern blieb. Silber er wunderte sich nich darüber, er fand es fast in der Ordnung, daß sein studierender Bruder nicht zu ich: hinab steigen konnte

. Und um doch etwas zu lßrben, was sie beide einte, zwischen ihnen Gemeinschaft schuf, erzählte Ferdinand soviel wie möglich über Morten. Wichelm hörte nvit vielem, aebr doch ganz anderem Interesse zu, als Ferdinand ahnte. Er dachte nämlich bei sich: Da sitzt nun ein braver Bursch, und der an'dere in Flensburg ist ebenso brav und lernen nichts und kommen nich weiter, weil für sie nichts ange wendet wird. Und ich, den sie alles lernen lassen, bin der einzigste, der kein Gemüt, keine Wärme für die Familie hat. Sie denken

bei jedem, was sie tun, an Mutter und Groß- nmtter — wie wenig denke ich an alles das! Inzwischen war Ferdinand wieder aus seine fff* Idee gekommen und, Mut fassend bei des Bruders Schweigsam keit und weichem Gesichtsausdruck ftagte er: „Hast du einen Wunsch. Wilhelm?" ,.Wie meinst du das, Ferdinand?" fragte Wilhelm, den des Bruders warmer, ernster Tonfall aufsÄ. „Ich meine so was — was du wirklich wünschst; etwas, eins, was du am liebsten erfüllt sehen möchtest." Wilhelm ftagte achselzuckend dagegen: „Kannst

," dachte Ferdinand, „aber haben soll er's ttotzdem." Während er das dachte, hatte Wilhelm seine Weich heit überwunden und wieder sich auf das besonnen, was er für seine rechtmäßige und pflichtschuldige Haltung dem Bruder gegenüber ansah. Er ftagte etwas von oben herab: „Wie kommst du eigentlich auf den dummen Einfall, mich nach einem Wunsch zu fragen?" Ferdinand war verlegen. „Großmutter meinte, daß du und ich und Morten jeder einen Wunsch erfüllt bekommen könnten." „Ja, das kann wohl

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 26.08.1938
Umfang: 6
nnleeklöet Duisburg, 26. Aug. Im August 1932, kurz nach der Ermor dung des SA.-Mannes Hein Hammacher, wurden die Bewohner des Stadtteiles Weiderich am frühen Morgen durch eine zweite Schreckenstat des damals noch herrschenden roten Terrors in größte Aufregung versetzt. In die im Erd geschoß eines Hauses liegende Wohnung des SA.-Mannes „Du bist schon verlassen! Da kann der olle Blindgänger lange warten, bis du ihm meinen Hasen brätst! Also der Hasenfuß soll auf ihn aufpassen! Ferdinand, ich glaube

, um dich braut sich etwas zusammen!" Der gute Ferdinand saß in diesem Augenblick bereits mehr in der Klemme, als Hein ahnen konnte. Während der Major zur Jagd war, hatte die Feldpost endlich das so lang ersehnte Paket mit dem neuen Kleinen Rock gebracht. Ferdinand hatte die Befugnis, alle Pakete des Herrn Majors zu öffnen, und so hatte er auch den Kleinen Rock ausgepackt. Und er hatte der Versuchung nicht widerstehen können, den Rock einmal selber anzuziehen, um zu sehen, wie er sich wohl darin

machen würde. Er stand vor dem Spiegel und betrachtete sich wohlgefällig. Da der Rock viel zu groß war, hielt er ihn mit der Linken auf dem Rücken zusammen. „Pikfein ist der ...! Nobel!" stellte er fest. Er drehte sich vor dem Spiegel hin und her. Dann legte er die Rechte grüßend an die Mütze und markierte: „Aeh, Herr Kamerad! Donnerwetter, tadellos!" Da ertönten schwere Schritte auf der Treppe. Eine Männer stimme war zu hören, die Ferdinand sofort als die des Herrn Majors erkannte. Der Schreck fuhr

, nahm Ferdinand den Klei nen Rock, warf ihn aus einen kleinen Stuhl und schob diesen so unter den Tisch, daß der Rock nicht zu sehen war. Dann packte er den verräterischen Versandkarton und beförderte ihn mit einem Schwung unters Bett. Blitzschnell knöpfte er sich seine Uniform zu und begann dann, so gut es ging, mit seinem Taschentuch den Kaffee von den Akten und von dem Tisch zu wischen. Heiß und kalt überlief es ihn dabei. Aber als der Major nun in der Tür erschien, hatte er sich so in der Gewalt

, daß er ihm scheinbar unbefangen in stram mer Haltung entgegensah. ,,'n Abend, Hasenbein!" grüßte der Major jovial. ,,'n Abend, Herr Major!" Der Major wandte sich zu Meier und nahm ihm den Hasen ab. „Sie können gehen, Meier! Ich brauche Sie nicht mehr!" Mit einer Kehrtwendung verschwand Meier, schloß hinter sich die Tür. Der Major hielt Ferdinand den Hasen entgegen. „Was sagen Sie, Hasenbein? — Habe heute Hasen ins Bein geschossen!" Selbstgefällig lächelte er über seinen eigenen Witz, gezwungen lachte

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 14.01.1899
Umfang: 10
Hauptstadt. Nach mehrjährigen Kämpfen kam endlich 1538 der Friede von Großwardein zustande, wonach Zapolya den Königstitel und den von ihm besetzten Theil von Ungarn behielt; dagegen sollte nach seinem Tode das ganze Reich an Ferdinand fallen. Da aber nach Johanns 1540 erfolgtem Tode dessen Räthe seinem Lohne Johann Sigismund die An erkennung und Unterstützung des Sultans verschafften, entstand ein neuer Krieg, der zur Besitznahme eines großen Theiles von Ungarn durch die Türken führte

. Für den Rest mußte Ferdinand 1547 die Entrich tung eines jährlichen Tributes von 30.000 Dukaten versprechen. Siebent ürgen blieb dem Sohne Zapolyas. Ferdinand I. empfing die Kaiserkrone, nachdem sein Bruder Karl V. 1556 der Regierung entsagt hatte, und starb 25. Juni 1564. Nach seinem Willen theilten seine drei Söhne die väterliche Erbschaft so, daß der älteste, Kaiser Maximilian II., Oesterreich, Ungarn und Böhmen, der zweite, Ferdinand, Tirol und Vorderösterreich, und der dritte, Karl, Steier mark

, Kärnten, Krain und Görz erhielt. Kaiser Maximilian ließ 1572 seinen ältesten Sohn Rudolf als König von Ungarn krönen, und 1575 fielen diesem auch die Königskronen von Böhmen und von Deutschland zu. Maximilian II. starb 12. Oktober 1576; von seinen fünf Söhnen wurde der älteste, Rudolf II., Kaiser. Unter diesem fielen Tirol und Vorderösterreich, die Besitzungen des Erzherzogs Ferdinand, nach dessen Tode 1595 an die beiden überlebenden Linien zurück. Rudolf II. mußte 1608 Ungarn, Oesterreich und Mähren

und 1611 Böhmen an seinen Bruder Matthias abtreten, der ihm 1612 in der Kaiserwürde folgte und 20. März 1619 starb. Mit ihm erlischt die zweite österreichische Linie. Sein Vetter Ferdinand, der älteste Sohn des 1590 ver storbenen Erzherzogs Karl von Steiermark, folgte ihm auch in Oesterreich, Böhmen und Uncarn und wurde zugleich als Ferdinand II. zum Kaiser erwählt. Dagegen erhielt Tirol und Vorderösterreich Fer dinands jüngerer Bruder Leopold V. dessen Nach kommenschaft 1665 ausstarb, worauf

diese Länder an die Hauptlinie zurückfielen. Dies war die letzte Landestheilung im österreichischen Hause; denn Fer dinand II. erließ testamentarisch ein Primogeni turgesetz, das unverbrüchlich gehalten wurde. Ferdinand II. hatte schon als Erzherzog die größtentheils protestantischen Länder Steiermark, Kärnten, Krain katholisirt. Deshalb weigerten sich die Böhmen, ihn als König anzuerkennen, und auch in den öslerretchischen Erblanden sowie in Ungarn fand er Widerstand. Die böhmischen Stände wählten sogar

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.04.1936
Umfang: 6
ist, ist der Raum für die heutigen Verhältnisse vollkommen ungeeignet und bedarf drin^ gend einer Vergrößerung; auch diesem Wunsche könnte mit geringen Mitteln gewiß Rechnung getragen wer den. Warnung an Spaziergeher! Man schreibt uns: Das früher so beliebte Wandern am Jnndamm von der Karwendelbrücke zum Pulverturm bringt für den leicht Heimkehrerroman von Ä. von Sazenhofen SUHfi ANMHto (8. Fortsetzung.) Ferdinand geht und läßt die Türe hart hinter sich zufallen. In ihm ist alles geheime Abwehr gegen die sen

von Ferdinand. Sie hat sie genau studiert; es stimmt alles und es ist ja auch einfach lächerlich. Wenn selbst Dieter noch leben würde — aber er lebt ja bestimmt nicht mehr — also, wenn er leben würde und käme, er würde einfach sagen: da bin ich! Dann müßte man ihm erklären, daß aus dem Kreuz 3um mindesten die Anfangsbuchstaben gestimmt haben, wie Ferdinand gesagt hat. Ach, es würde sich für das alles eine glaubwürdige Erklärung finden. Nur . . . dann dürfte sie allerdings nicht Ferdinands Frau

seinen handge schmiedeten Arm weit vor und das stille Licht einer elektrischen Birne seitlich in der Straße fällt gerade auf die messingenen Strahlen der Sonne. Ein Iagdwagen steht vor dem Tor und der Haus knecht in der blau-weiß-gestreiften Jacke hat die tän zelnden Pferde an der Kandare. Der Wirt reißt die Türe auf. „Guten Abend, Herr Graf! Guten Abend, Herr In spektor! Wünsche gute Heimfahrt!" Graf Ferdinand und Richter kommen die paar Hausstufen herunter. Ferdinand steigt ein und wickelt die Plüschdecke

um seine Knie. Richter schwingt sich auf den Bock und nimmt die Zügel. Der Hausknecht springt zur Seite, die Pferde jagen dahin, das Pflaster dröhnt. Bald liegt die Stadt hinter dem rollenden Fahrzeug. Die Straße läuft gerade. Der Mond versilbert ein paar Wolken und läßt sie über sich hinwegziehen; dann steht er groß und klar am dunkelblauen Himmel. Fast wären die Laternen am Wagen überflüssig; aber die Straße biegt sehr bald in den Wald ein. Ferdinand hängt seinen Gedanken nach, die um sein Verhältnis

zu Mary kreisen. Er hat das Geduld spiel nun wirklich satt. Wenn sie ihm wenigstens den wahren Grund nennen wollte, warum sie die Hochzeit immer noch hinauszögert! Wahrscheinlich ist es ihr Zweifel am Tode Dieters. Und er hatte die Polen fahrt doch nur ihr zuliebe unternommen. Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch zu ma chen. Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein waldiger Berg. Die beiden Rassigen da vorn

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 06.05.1936
Umfang: 8
sein sollen und allem, was gegen mich ist und aus mich einstürzt, nicht noch dies Aeußerste zu fügen. Sei doch barmherzig! Ich bin verfolgt! Soll ich es dir glatt ins Gesicht sagen? Es wird nicht mehr lange dauern und ich werde verrückt sein. Plötzlich einmal wird es ausbrechen!" „Barmherziger Gott, Ferdinand!" zittert Ines. „Ich habe keine Menschenseele, die nur ein bißchen Mitgefühl, nur einen Funken wahre Liebe, nur ein wenig Mitleid mit mir hätte." Sie wendet sich ihm wieder zu. „Ich will ja alles tun

!" „Daß Ferdinand dich liebt und daß dein Herz dem andern gehört, nicht wahr?" Ines fährt auf. „Barmherziger Gott! Wie kannst du das wissen? So weiß es Mary vielleicht auch schon . . . und das ganze Haus! Ich muß fort! Ich will fort!" „Ines, schau, wenn man dreißig Jahre blind ist wie ich, da bekommt man Hände, die ein Damastgewebe von jedem andern unterscheiden können, die jede Schwingung im Ton auffassen und wie ein Mensch zum andern spricht, seinen Namen ausspricht, Kind, da weiß man alles." „Großmama

? Ich fürchte mich. Ferdinand wird ihn hasten . . . und Ferdinand ist so sonderbar. Gott im Himmel! Ich glaube, ich muß fort, vielleicht beruhigt sich dann alles wieder, wenn ich fort bin." Da sagt Großmama; "„Ferdinand wird zur Einsicht kommen. Mary hat auch mancherlei für ihn getan. Er kann sie nicht ver lassen. Und wenn ihr euch wirklich so liebt, du und Richter . . . etwas Vermögen hast du ja . . . die Welt ist groß . . . irgendwo wird sich ein Plätzchen für euch finden . . . obwohl ich arme, blinde

Frau schwer leiden würde, wenn du nicht mehr uns bliebest." Da lächelt Ines schwach und küßt die guten Hände. „Großmama, du weiht so gut zu trösten." In ihrem Zimmer denkt sie über alles nach. Sie nimmt sich vor, zu Ferdinand gut und freundlich zu sein, wie eine liebe Schwester. Was hat er denn nur? Ist er krank? Ob sie nicht mit Mary reden sollte? Nein, mit Mary nicht, aber mit Richter. Er wird wissen, was geschehen soll, um Ferdinand auf andere Gedanken zu bringen. Irgend etwas muß ihn ver folgen

, kleine Ines! Ge hat ihr goldfarbenes Haar und ihren frischen, rosigen Teint und ihr hübsches Gesichtchen . . . Aber das ist hundertmal so in der Welt. Messen kann sie sich mit ihrer Erscheinung ja nicht. Was nur Ferdinand hat? Sie horcht auf. Ja, das ist sein Schritt. Sie tupft noch ein wenig mit dem Pudersleck über die Lippen, steht auf und geht ihm lächelnd und strah lend schön entgegen. Entsetzt weicht sie vor ihm zu rück. „Ferdinand! Wie siehst du aus?" „Mary, du und Mama, ihr habt diesen Richter

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 15.03.1936
Umfang: 10
im Jahre 1601 den ersten illu strierten Katalog der Ambraser W a f f e n s a m m l u n g, das „Armentarium heroicum etc“, in lateinischer und 1602 in deutscher Sprache heraus. Dieses „Armentarium heroicum“ sowie eine große und umfassende Korrespondenz, die zur Turnierharnisch des Erzherzogs Ferdinand von Tirol. Arbeit des berühmten Plattner Jörg Seusenhofer. (Auf dem Harnisch ist der Tiroler Adler als Schmuck angebracht) Auf Schloß Ambras bei Innsbruck wurde der Teil der Waffensammlung

, der an Erzherzog Ferdinand von Tirol gelangte, aufgestellt. Wir danken es besonders Erzherzog Ferdinand, der einer der größten und bedeutend- sten Sammler der Renaissancezeit war und systematisch Rü stungen und Waffen seiner Zeitgenossen sammelte, daß Oe st erreich die u m fangreich st e Waffensamm lung de r W e l t besitz t. Er ließ schon im Jahre 1583 Jnventare anlegen und brachte in- kurzer Zeit die bedeutendste Waffensammlung der'da maligen Zeit zusammen, die den Hauptbestandteil der heutigen Sammlung

allen Rüstungen die einstigen Träger fest stellen kann, was natürlich für die Sammlung von allergröß tem Wert ist. Die ersten Stücke dieser Sammlung wurden von Kaiser Friedrich III., Kaiser Maximilian I. und Erzherzog Sigismund von Tirol zusammengestellt. Genauere Nachrichten haben wir aus dem 16. Jahrhundert, zurückgehend auf Kaiser Ferdinand I. Die habsburgische Waffensamm lung wurde nach dem Tode Kaiser Karls V. zwischen Madrid und Wien geteilt. Diese Waffen, die in Wien nun in der Neuen Hofburg

und in Madrid in der America Real unter gebracht sind, bildeten den Grundstock dieser beiden berühm ten Waffensammlungen. Die Wiener Waffensammlung wurde im Jahre 1564, nach dem Tode Ferdinand I. gestellt und fiel an Maximi lian II. und Erzherzog Ferdinand von Tirol. Durch Erzherzog K a r l v o n S t e i e r m a r k und durch verschiedene andere Erbschaften wurde das Erbteil Kaisers Maximi lians, das im kaiserlichen Zeughaus blieb, stark vermehrt, erlitt jedoch in den Jahren 1805 und 1809 durch Plünderungen

ich keine mehr! Vera von G r i m m. Harnische des Hofriesen und des Leibzwergs des Erzherzogs Ferdinand von Tirol. (Deutsche Arbeit 1670.) Eine Sammlung, einzig in ihrer Art, die größte und wertvollste W affen s am mlun g der Welt, ist vor kuzem in vollkommen neuer Zusammenstellung und in ande ren Räumen— in der Neuen Hofburg — in Wien eröffnet worden. Diese weltberühmte Sammlung war bisher in Räumen des Wiener Kunsthistorischen Museums untergebracht, wo sie aber infolge ungenügender Uebersicht

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 8 von 8
Datum: 20.01.1917
Umfang: 8
, Franz Josefstraße 144, Tirol. 235 Was aber niemand wußte: Wörmann hatte so großen pekuniären Schaden erlitten, daß er sich kaum mehr erholen konnte. Zwar gab er den Mut nicht auf, sondern stürzte sich in neue Unternehmungen, welche ihm Rettung und Ge winn bringen mußten. Ereignete sich aber noch einmal ein Zwischenfall, dann — Wörmann wagte kaum an eine solche Eventualität zu den ken. Vorläufig hieß es, Arbeit bewältigen in Maste. Ferdinand Burgmüller wußte lange nicht, wie ihm geschah

. Er war wieder in die Reihe ehr licher Menschen gestellt, er durfte seine reichen Kenntnisse verwerten, ja, er hatte beinahe ein Heim gefunden. Die anstrengendste Arbeit deuchte ihm eine Spielerei; wenn alle anderen schon gegangen waren, saß er noch allein an sei nem Pulte und rechnete. Manchmal kam dann wohl der Fabrikant und warf einen langen Blick auf Burgmüller, um dann zu sagen: „Hören Sie auf, es ist genug." Ferdinand legte gehorsam die Feder nieder. Mit brennendem Kopfe fand er sich oft genug in seiner Stube

Winter war vergangen, und der Frühling kam mit Sonnenglanz und Vogelfang, springen den Knospen und duftenden Blüten. Ferdinand weitete sich die Brust im Bewußt sein der Jugendkraft. Nur sein Antlitz war bleich geblieben; das konnte von mancher schlaflosen Nachtstunde erzählen. Es war ihm nicht gelungen, die Liebe zu töten, welche in seiner Seele für Elli erstanden war. Alle Arbeit half nichts. Wenn er fort wäre, iveit fort von hier, wo er nie mehr diesen feuchtschim mernden Blick, dieses blonde

Goldhaar sehen, den holden Klang der Stimme Ellis hören konnte, dann würde es vielleicht bester. Aber jetzt aus diesem Hause zu gehen, wo ihm eine neue Heimat geboten wurde, das Fundament einer neuen Exi stenz, das wäre Undankbarkeit gewesen, ja noch mehr, Wahnsinn. Und nicht nur an sich allein hatte er zu denken, auch an seinen kleinen Schützling. Karlchen gedieh prächtig und fühlte sich wohl, wie der Fisch im Wasser. Nein, Ferdinand durfte dieses HauS nicht ver kästen; er mußte bleiben

, und zwar i« sein Privatarbeitszimmer. Der junge Mann erschrak. Ta war etwas vot- gefallen, unter allen Umständen. Hatte M- mann irgend einen groben Fehler entdeckt, chen Ferdinand verantworten sollte? Oder kam er darauf, daß der Mann, welchen er aus Gnade und Barmherzigkeit aufgenommen hatte, dal Auge auf Mi Wörmannwarf? Hatte sich die junge Dame beim Vater beschwert? Ferdinand Burgmüller wußte es nicht. Aber er glaubte be> stimmt, daß ihm seine Entlastung bevorstand. , Rasch begab er sich in das Vorderhaus. Karl chen sprang

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
, Biener. Ferdinand Karl muß erst sein Herz finden. Aber das ist ein weiter Weg. Und ich bin müde. Todmüde, Biener. Ich kann nicht mehr^ (setzt sich abseits). Biener (kniet): Ich bitte, bitte, meine Fürstin! Claudia: Seine Stimme klingt wie aus weiter Ferne, aus denn Gestrüpp verweinter Jahre zu mir her. — Wie hätre sie damals mein Herz erbeben lassen! Aber da floh er vor mir! Und hat eine Frau genommen... an der ich sterbe.. Liebt er seine Frau? Biener (gepreßt): ... Sie liebt mich. Claudia

): Meine Fürstin... Claudia (geht zum Tisch; lange Pause): Biener! (wenn Biener zu ihr tritt, hängt sie ihm die Kette um; ihre Hände glei ten langsam seine Brust hinab, bis in die Nähe des Her zens): Ich bin an Ihm verstorben. Darum wird Er um meinetwillen leben! (Sie holt einen Brief aus der Lade)': Djeser Brief ist an meinen Sohn Ferdinand. Er soll ihn mahnen, daß Wilhelm Biener mein und des Landes treuester Freund war. Die Stimme der toten Mutter wird laut genug sein. Biener (erschüttert): Eure Durchlaucht

werden leben! Claudia: Ja... wie Figuren in Komödien leben so lang die Lichter angesteckt sind... Seit Jahren lebe ich so. Jetzt habe ich die Lichter ausgelöscht. — Jetzt fertige Er die Urkunde! Biener: (unterzeichnet). Lakai (eintritt): Seine Durchlaucht, der Erbprinz! (ab). Claudia (nickt): Geh Er, Freund! Biener: (küßt erschüttert Claudia die Hand). Claudia (leise): Küß deinen Knaben mitten auf den Mund! Ferdinand Karl: (eintritt; in der Tür trifft er mit Biener zusammen; erwidert den Gruß Bieners

beleidigend flüch tig). Biener: (ab). Claudia: Hier die Urkunde, betreffend die Uebernahme der Regentschaft durch dich! Zeichne sie! Ein Andreas-Hofer-Denkmal in Wien. Wien sollte schon im Jahre 1909 ein Andreas-Hofer-Denkmal bekommen. Bereits 1906 gründete der Wiener Stadtrat Eoste- noble unter dem großen Beifall der Wiener ein Andreas- Hofer-Denkmal-Komitee, dessen Protektorat Erzherzog Franz Ferdinand übernahm. Ein sehr rühriger Arbeitsausschuß bildete sich und dem Ehrenausschusse stellten

, daß ihm die Arbeit wieder entzogen wurde. Es kam zu einem Prozeß, der viel Zeit und Geld kostete. Auf Drängen Luegers und des Grasen Brandts entschloß man sich endlich 1912, die Arbeit neu zu vergeben. Der Bildhauer Khuen erhielt den Auftrag und iu seinem Atelier in der Südbahnstraße 7 entstand das Modell, mit dessen Guß die Gießerei Selzer in der GudruNstraße be traut wurde. , Doch es schwebte ein eigenes Verhängnis über dem DeNx- mal. Der Weltkrieg brach aus und das für den Guß bestimmte Ferdinand Karl (liest

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.09.1938
Umfang: 6
eines Ehrengeneraldirektors ausgezeichnet worden. Zu seinem Nach folger wurde Dr. Eduard B r e s s a n ernannt. Osttiroler Klöpplerinnen zeigen ihre Kunst aus der Messesonderschau „Tiroler Volkskunst und Handwerk" (Aufnahme: Ramsauer, Hall) Mit einer strammen Kehrtwendung wandte Ferdinand sich um und gesellte sich zu Franz und Klaus, der ihn belustigt an blinzelte. „Na, Hasenfuß, wie war der Hasenbraten des Herrn Major?" fragte Klaus. „Hast du auch was abbekommen?" „Oh, ein großes Stück, hat fabelhaft geschmeckt!" Klaus stopfte

sich seine Stummelpfeife. Er unterdrückte einen leichten Rülpser. „Na, so lecker, wie unser Hasenbraten war er bestimmt nich!" „Ihr? Ihr habt hier auch 'nen Hasenbraten...?" staunte Ferdinand. „Und was für 'n zünftigen Hasenbraten!" schwärmte Franz. Ferdinand sah von einem zum andern, nicht sicher, ob mark* ihn nicht verulken wollte. „Glaubst du 's nicht?" meinte Franz. „Frag doch den Herrn Leutnant!" „Allerdings!" bestätigte Dierk. „Einen Hasenbraten, wie man ihn nicht so leicht vergißt!" Klaus setzte seine Pfeife

in Brand. „Da staunste, wie? ... Tja, den hat uns der Hein noch im letzten Moment besorgt!" Ferdinand konnte nur den Kopf schütteln. Dieser Hein schien wirklich ein Zauberer zu sein! Wie hatte er das nur fertig gebracht? Die Mädels kamen mit den Gläsern, die Marie lachend voll schenkte. Antje reichte das erste Glas dem Leutnant. Noch ganz in Gedanken empfing auch Ferdinand ein Glas und stieß mit den anderen auf das Wohl der Mädels an. Ein toller Gedanke ging ihm im Kopfe herum. Ja, es konnte

nur so sein! Hein hatte Maries Katze geschlachtet und gebraten! Und hatte sie seinen Kameraden als Hasen vorgesetzt! Er setzte sein Glas auf den Tisch. „Hein.. euch.. 'nen Hasenbraten besorgt?" Er prustete los. Jetzt war die Reihe, erstaunt zu sein, an den anderen. Sie konnten sich diesen Heiterkeitsausbruch nicht erklären. „Was lachst du so dämlich?" fragte Franz schließlich ärgerlich. Ferdinand konnte sich nicht beruhigen. „Dann... dann habt ihr die Katze gegessen!" brachte er, noch immer lachend, schadenfroh

hervor. „Die Katze? Was für eine Katze?" fragte Franz. Ferdinand zeigte lachend auf Marie. „Na, der Marie ihre Katze!" „Aber die hast du doch im Kanal ersäuft!" hielt ihm Marie verwundert vor. „Ach so, ist ja wahr!" gab er kleinlaut zu. Um Gottes willen, da hatte er sich ja schön in die Patsche gesetzt! Wenn bloß nicht die Geschichte mit dem Paket jetzt wieder angerührt wurde! Hätte er doch nur geschwiegen! Aber der Stein war ins Rollen gekommen, er war nicht mehr aufzuhalten. „Was ist mit der Katze

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 19.04.1936
Umfang: 8
(Jnufcftw W&rkttna Nr. 90 Sonntag. 19. April 1938 9 JZ Mexiko-Kämpfer aus Tirol Am 10. April 1864 erschien in Miramar (Schloß bei Triest) eine merkwürdige Deputation. Es waren Mexi kaner, die im Namen der Regentschaft von Mexiko dem in Niramar weilenden Erzherzog Ferdinand Maximi lian (gcb. 6. Juli 1832 in Wien) die Krone von Mexiko anboten. Trotz des scharfen Widerstandes seiner Mutter, der Erzherzogin Sophie, und seines Bruders, des Kai sers Franz Joseph, nahm der damals 31jährige Erzher zog

. Dort liegen die Gefallenen aus der Schlacht, die um die Fabrik getobt hat. Wenn Sie dort noch suchen wollen? Soll ich Ihnen vielleicht jemand mitgeben?" Ferdinand schüttelt den Kopf. „Nein, ich werde schon hinfinden. Vielen Dank, Hochwürden!" Es regnet. Der Himmel ist bleiern und glanzlos ohne Schat tierung. Ferdinand schlägt den Kragen von seinem Ueberrock auf. Er ist weit und breit der einzige Mensch. Ihn frö stelt. Irgendwie ist in dieser grauen Landschaft der Tod zu Hause- Es kann sehr leicht

sein, daß Dieter da begraben ist. Man kann sich wenigstens vorstellen, daß man da be graben sein könnte. ..Ferdinand geht weiter. Aus der Einfarbigkeit hebt sich eine Umfriedung. Es ist ein längliches Viereck. Colchs Vierecke sind meistens Friedhöfe. Sie find im mer sauber und ordentlich abgegrenzt, nicht so wie an dere Grenzen, die in sclsiangenhaften Linien Gebilde zeichnen können und um die man sich streiten kann. ..Hier kann man nicht rechts und nicht links hinaus rücken. Hier hat der Tod seine geraden

Striche. Eine kleine eiserne Gittertüre bewegt sich quiet schend. Der Regen hat ausgehört. Die schwarzen Kreuze stehen in gerader Reihe, eins neben dem andern. Es hat etwas seltsam Militäri sches. Ferdinand geht die erste Reihe hinunter. Er liest die Namen ab. Es sind hundert Namen und er kann sich keinen merken. Es sind deutsche und russische Namen, vielleicht auch österreichische und polnische, aber jedes Kreuz hat seine Schrift. Sie steht weiß und deutlich auf dem schwarzen Holz

. Es ist alles so ordentlich. Ferdinand ist kein Mensch, dem Gefühlsregungen viel zu schaffen machen; aber diesmal packt es ihn doch. Diese stummen Kreuze reden eine erschütternde Sprache: wir starben, auf daß du lebest! Erregend der Gedanke, daß schon das nächste Kreuz den Namen seines Bruders tragen könnte, den Namen Bontink, seinen Familiennamen! Aber er will ihn ja finden! Er will der quälenden Ungewißheit ein Ende machen! Er will nicht mit leeren Händen nach Haus kommen! Ferdinand geht die zweite Reihe hinunter

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.05.1901
Umfang: 12
schusses an, die Declaration des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand anlässlich seiner Verehelichung unter dem Ausdrucke des ehrfurchtsvollen Dankes zur Kenntnis zu nehmen. Erzherzog Franz Ferdinand nnd die katholischen Studenten in Innskrnck. Am Sonntag abends versammelten sich sämmt- liche katholische Studenten der Innsbrucker Universität und beschlossen folgendes Huldigungs-Telegramm: Se. k. u. k. Hoheit, dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog- Thronfolger Franz Ferdinand. „Die organisierte

katholische Studentenschaft Innsbrucks drückt in ihrer heutigen außerordentlichen Vollversamm lung ihre lebhafte Freude aus über den muthvollen und edlen Entschluss und die bedeutungsvolle Thal Seiner k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand. Die katholischen Hochfchüler Innsbrucks geloben zugleich, in uttwalldelbarer Treue allzeit zu unserem Kaiserhause zu stehen. Gott erhalte unser schönes Oesterreich und be schütze das erlauchte Haus Habsburg! Ein donnerndes Hoch unserem vielgeliebten Kaiser

Franz Josef I.! Dreinral Hoch unser erhabener Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand!" Am Montag Nachmittag lief auf das nach Wien gerichtete Telegramm aus Mürzzuschlag fol gende huldvolle Depesche Sr. kaiserl. Hoheit ein: „Seine katserliche Hoheit haben sich über die so loyale Kundgebiluq der katholischen Studentenschaft Innsbrucks sehr gefreut und sprechen allen Theilnehmern an der. Versammlung Ihren wärmsten Dank aus mit dem Wunsche, dass der so patriotische und religiöse Sinn der katholischen

Hochschüler Innsbrucks stets erhalten bleibe." Außer diesem Huldigungs-Telegramme sind noch von vielen katholischen Corporativnen, insbesonders von Tirol mehrere an Se. kais. Franz Ferdinand bedauern, dass die gehoffte Verständigung über die von ihnen zur unver weilten Sicherung der Rechte des deutschen Bundes in Bezug auf Schleswig vor geschlagenen Maßregeln nicht erzielt worden ist. Unter solchen Umständen glauben die beiden Regierungen in der ihnen, durch ihre Dazwischenkunft bei Herbeiführung

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 10.07.1914
Umfang: 18
eine Drei staatenvereinigung tritt. Der dritte Staat würde ein südslawischer Staat sein, welcher aus Kroatien, Dalmatien und Bosnien besteht. Die Errichtung dieses dritten Staates, mit eigener Verfassung, eigener Regierung und eigenem Par lament ist das Ideal vieler unserer Südslawen, und man will Beweise besitzen, daß auch die außer halb unserer Monarchie lebenden Südslawen sich einem solchen Staate unter gewissen Umständen angliedern ließen. Wieweit Erzherzog Franz Ferdinand für die, durchaus

Historiker Heinrich Friedjung konstatiert. Zerstörte Zukunftspläne des Erzherzogs Franz Ferdinand. Aus Innsbruck wird uns geschrieben: Durch das plötzliche Hinscheiden des Erzherzogs-Thronfolger Franz Ferdinand ist auch das weitere Schicksal des Schlosses Amras in Frage gestellt. Amras sollte einmal die Sommerresidenz des Erzherzogs werden, und seine Pläne ließen darauf schließen, daß dem alten Ansitz der Gaugrafen von Andechs und in Verbindung damit auch der Innsbrucker Hofburg für die Zukunft

eine ähnliche Rolle zugedacht war wie sie heute Ischl besitzt. Erzherzog Franz Ferdinand hatte in der letzten Zeit die Verwirklichung dieser Pläne sehr energisch betrieben, und seiner Einflußnahme ist auch der ziemlich über raschend gekommene Beginn des Neubaues der Inns brucker Universität zuzuschreiben. Seine Absicht ging dahin, die alte Universität einer durchgreifenden Adaptierung zu unterziehen, um dadurch für die heute in der Hofburg untergebrachten Kanzleiräume der Statt halterei

, und bei der letzten Anwesenheit des Kaisers in Inns bruck, anläßlich der Jahrhundertfe er der Tiroler Be freiungskämpfe im Jahre 1909, mußte der größere Teil des Hofstaates außerhalb der Hofburg Wohnung nehmen. Vorbedingung für die geplanten Adaptierungs arbeiten in der Hofburg war aber die Uebersiedlung der Statthaltereikanzleien und des Statthalters selbst in war Erzherzog Franz Ferdinand ein direkter Gegner der magyarischen Gewaltpolitiker. Er würde wahrscheinlich nicht davor zurückgeschreckt sein, eventuell

durch die Oktroierung des allgemeinen Wahlrechtes für die Länder der ungarischen Krone die Vorherrschaft der Magyaren, welche in Ungarn ja durchaus nicht in der Mehrheit sind und sich nur auf künstliche Weise oben erhalten, in ge bührender Weise zurückzudrängen. Erzherzog Franz Ferdinand, der die Vergewaltigung der nicht magyarischen Nationen in Ungarn tief bedauerte, empfing des öfteren die Führer der in Ungarn lebenden Rumänen und Kroaten, wirkte mit allem Nachdruck für die Wiederherstellung der kroatischen

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