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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.08.1893
Umfang: 8
ist gewohnt, die Special ausstellungen, die diese Anstalt von Zeit zu Zeit in Milten veranstaltet, fleißig zu besuchen doch können dort begreiflicher Weise neben einem oder zwei größeren, in der Regel kirchlichen Objecten nur kleinere Fenster profanen Genres vorgeführt werden. Hier in der großen Halle, wo ein ganz bedeutender Raum zur Verfügung steht — die östliche Glaswand hat eine Breite von über 50 Fuß — konnte die Glasmalerei daran denken, den Besuchern der Lan desausstellung eine Uebersicht

über das gesammte vielseitige Gebiet ihrer Thätigkeit zu geben. Die beiden oberen dicht nebeneinanderstehenden Fenster, die gleichsam die Bekrönung bilden, gehören einer größeren Serie für die Kirche Unsere liebe Frau vom hl. Rosenkranz in Holyoke, Mass. in den Vereinigten Staaten von Nordamerika an; einerseits zeigen sie in ihrem architektonischen Auf bau viele Anklänge an unsere alten gothischen Baldachine, sind aber viel freier und lustiger ge- „Mein Bruder! Und ist das ein Grund, mir das Leben

des Jairus. Die Figuren sind ohne jeden Beigeschmack von Archaismus modern gezeichnet, wie das für alle amerikanischen Arbeiten geschehen muß; den Hintergrund bildet eine freie Landschaft. Flächenmalerei, wie solche eigentlich die strenge Glasmalerei erfordert, mit ihren einfachen Contouren und Teppichhintergründen, stilistische Figuren, aus gepaßt den Bauformen des betreffenden Gotteshau ses, liebt der Amerikaner nicht; und so ist der fi- gurale Theil für alle Fenster, die über den Ocean gehen, ganz

gleich, ob die Kirchen streng basilical, romanisch, gothisch, Renaissance mit allen ihren späteren Formen oder in irgend einem Mischmasch stile, der drüben seine buntscheckigsten, oft aber wirklich originellen Blüten treibt, erbaut sind. Wesentlich anders gestaltet ist ein Fenster, das rechts unterhalb dieser beiden ausgehängt ist: Sockel und Couronements zeigen die Formen des ausge henden romanischen Stils, wie sie in manchen Vor bildern uns erhalten sind; Der Hintergrund ist in flachem

ausgeschnittenen Teppich gehalten, dem die Gruppe, die ideale Stiftung des dritten Ordens durch den hl. Franciscus in Gegenwart des hl. Königs Ludwig von Frankreich und der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, eingefügt ist. Dieses Fenster wurde für die ehemalige Kapuzinerkirche in Borken in Westphalen angefertigt. Die weiteren Objecte, welche mit dem letztge schilderten in der gleichen Höhe der Aufstellung stehen, gehören für die spätgothische Pfarrkirche zu Glurns im Vinstgau. Es sind zwei Grisaille

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 20.08.1892
Umfang: 16
bereits gemerkt. Schnell sprang er zur Hausthür der Kneipe, bemächtigte sich des Schlüssels und sperrte die Thür. Die Gendarmen saßen gefangen. Und nun wurden sie gezwungen, ihre Säbel und Gewehre aus dem Fenster herauszugeben. Und sie gehorchten ohne langes Widerstreben, sie hatten keine Lust, dem wüthenden Pöbel gegenüber das eigene Leben aufs Spiel zu setzen. In dem neu errichteten Choleralazareth waren bereits zehn Cholerakranke gestorben. Ein Arzt und drei Lazarethgehilfen befanden

sich unter betäubendem Geschrei auf das Choleraspital los, wie ein bran dendes Meer umflutheten die Aufgeregten die Stätte der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe. Der junge Arzt sah die Menge heranftürmen; er mußte sich nun überzeugen, daß es wirklich sei nem Spital galt. Aber er hoffte immer noch, durch einige wenige ruhige Worte den Wüthenden das Tolle ihres Beginnens, den Wahnwitz ihres Aberglaubens klar zu machen. Er trat an ein offenes Fenster als der Haufen mit dem langen Michael und dem einäugigen Iwan

der einäugige Iwan, und die ! Menge zeterte es nach. „Ihr glaubt mir nicht, Ihr Leute," rief der unerschrockene Mann am Fenster mit donnernder - Stimme in das Toben hinaus, „Ihr werdet mir glauben, wenn ich vor Euren eigenen Augen eine \ Flasche mit Medizin leere. Einige von Euch mögen die Flasche aus meinen Vorräthen selbst aussuchen, damit Ihr seht, daß ich kein falsches Spiel treibe, f und dann will ich die Flasche vor Euren Augen - leeren." Eine neue, tiefe Stille trat ein. . Der ange botene

seine. Lagerstätte verlassen und war an ein nach der' Straße zu führendes Fenster geeilt, von wohin der > Ruf: „Gift, Tod den Giftmischern!", an sein Ohr geklungen war. Er riß das Fenster auf: „Tod den Giftmischern!' kreischte er und dann sprang er, vom plötzlichen Verfolgungswahn ergriffen, unter die wie erstam dastehende Menge herab. Ein furchtbares Wuthgeheul folgte, ein entsetz licher Ausbruch rasendster Volksleidenschaft, der' kein Maß und Ziel, keine Grenzen kannte. „Er spricht im Fieber!", schrie der Arzt

m aller Kraft seiner Lunge. „Hört ihn nicht, er lügt, er lügt, nieder mit dem Giftmischer!" klang es gellend dagegen. Der einäugige Iwan erhob sein geladenes Ge-' wehr, und während der Arzt ununterbrochen i rufend: „Er sprach im Fieber!" dastand, empfing der. Tapfere die Todeswunde. Röchelnd bracher zusammen. Und nun ergoß sich der Menschenstrom in das Innere des Gebäudes: einer der Lazarethgehilfen entfloh über die Hofmauer, ein zweiter erlag einem Axthiebc. der dritte wurde aus dem Fenster heraus

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 30.01.1892
Umfang: 16
: „Bin a kernfrisches Dirndl, Hab' a guats Gemüath, Bin her von der Alm, Wo der Enzia blüath; Mein Herz is verschlossen, Js a Doppelschloß dron, Is a oanziger, oanziger, Der 's aufmochen konn." „War ich der Einzige!" wünscht sich's der Sebi von Klattenmühl, der vor dem Fenster steht. Der Sebi ist's, der kann gleich wieder abziehen. Dem giebt die Tinerl kein Gehör. „Sein Vater hat zwar auch die spanischen Weine zu dein gleichen bil ligen Zollsätze bei sich einlassen müßte. — Letz teres aber wäre, da Spanien

!" spottet sie. „Kriegst ein sein's Tüchel zum Kirchtag." „Mag kein's!" versetzte das Dirndl trocken. „Aber wenn ich Dich Heirat . . . ." „Au, au . . ." platzt Tinerl hervor und bricht in ein Hohngelächter aus. „Du bist dock der größte Lapp in Winkelhofen." Das ist dem Buben zu toll. Ein solches Trotz köpferl ! Dreidutzendmal geht der Sebi schon zu ihrem Fenster, jedesmal umsonst: Entweder lacht sie ihn aus, oder gibt ihm gar keine Antwort. Heute, heut' will er's ertrotzen. Sie muß ihn mögen

. . . . „Teuxel hinein, ein jung's Dirndl wird doch zum mürbmachen sein!" knirscht fast stöhnend der Bub und legt der Angebetenen nahe: „Ich Hab' ein Pulver bei mir." „Schießen willst? Schieß' mit dem Pulver ohne Büchs'!" höhnte sie. „Ich mag wohl schießen!" bedeutet der Sebi dem Diendl und zeigt ihr eine blinkende Pistole zum Fenster hinein. Sie erbleicht. Wenn morgen früh ein Todter vor ihrem Fettster läge? Wenn er sich morden möchte? Ihr Ruf wäre beim Plunder. Dem TirolerLaudtage soll eine Regierungs

Ve- teranetttag abgehalten werden. Es soll eilt österreichischer Militärveterauen-Reichsbund ge schaffen werden, welcher sämmtliche Veteranen- Korporationen umfassen wird. Schmitt Der Nationalrath bewilligte ein stimmig den für Kriegsbereitschaft geforderten Nein, aber draußen bleiben muß er, in's Kämmerlein wird niemand gelassen. „Jetzt — ein kräftiges Bussel, mach 's Fenster auf!" ist sein Begehr. „O nein!" ist die überraschende Antwort ihrerseits. Ein Schuß kracht. Sie sieht ihn sinken

, dann ist ein dumpfer Fall hörbar, ein Geräusch als sei jemand — zu Boden gestürzt. Einen Schrei that sie, einen gräßlichen Schrei. Der Sebi hat gemordet, o, dieser Selbstmörder! — Bald wird's lebendig im Hause. „Einer hat sich gemordet!" klagt das Dirndl. — „Meinetwegen hat sich einer gemordet, der Klatten- mühler-Bub. Vor meinem Fenster liegt er. Ich Hab' ihn gesehen umsinken, ich Hab' ihn g'hört zu Boden fallen!" jammert sie. Sie eilen aus dem Hause. Der Bertram bleibt beim Dirndl zurück, er will sie trösten

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 28.09.1893
Umfang: 4
ab nnd blieb mit doppelt gebrochenem Fuße 42 Stunden hilflos liegen. Ein Schafhüter fand den Verunglückten, der ins Spital nach Innsbruck transportirt wurde. Lebensgefahr scheint ausgeschlossen. Folgen des Schreckens. Wiener Blätter berichten: Ein achtjähriges nervenleidendes Kind erschrak vorgestern Abends, als fein Bruder unvermuthet ein bengalisches Zünd hölzchen leuchten ließ, derart, daß es ans dem offenen Fenster des ersten Stockes sprang. Ein im Hofe zufällig anwesender Sattlergehilfe

hörte den Aufschrei des Kindes, blickte auf und sah, wie es zum Fenster hinausfiel. Er eilte hinzu und fing das Kind in seinen Armen auf, so daß es den bestürzten Eltern wieder unversehrt zurückgebracht werden konnte. Ein furchtbares Gewitter, das am 2L Septem ber Morgens über Paris zog, hat großen Schaden, nament lich im Weichbilde angerichtet. In Maison-Lafitte bildete sich eine Wasserhose; der Wind war äußerst heftig es donnerte und blitzte ununterbrochen. Alle Gürten und viele Wohn häuser

Wendeltreppe zu gelangen, von welcher ein Fenster auf den Kirchhof führt. Durch dieses Fenster, dessen eiserne Gitter sie dlirchfeilt haben, entkamen die Diebe, worauf sie sich über die den Kirchhof umgebende Mauer an Strickleitern in den benachbarten Hof des Palazzo Aria hinabließen. Das Thorschloß dieses Pa lastes erbrachen sie und gelangten so ins Freie. Oktober-Fälligketten der Staatsschuld. Die Staatsschuldenkasse wird vom 1. Oktober 1893 an bis auf Weiteres die an diesem Tage füllig werdenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.02.1893
Umfang: 4
: „Socialdemokratisches ausMeran. Die „Mer. Ztg." brachte jüngst einen Artikel aus einem socialistischen Blatte, in welchem sowohl die Thätigkeit des Gewerbeinspectors für Tirol und Vorarlberg, wie auch drei hiesige Schneider- ftrmen einer vernichtenden Kritik unterzogen wur den. Die Spitze dieser Angriffe richtete sich haupt sächlich gegen unseren Vicebürgermeifter Carl Huber, von welchem behaupt t wurde, daß er seinen Ge sellen als Schlafstätte einen sanitätswidrigen Raum ohne Fenster angewiesen habe. Außerdem

zu dieser Errungenschaft auf das Herz- lichste. Sie find einander würdig." Nach diesen Ausführungen sollen also drei Meran er Firmen und der Ge- werbe-Jnspector einer vernichtenden Kritik unterzogen worden sein. Wer aber den Artikel in der ..Mer. Ztg." gelesen hat. luuß sich sagen, daß derselbe nur sachlich geschrieben war. Thatsache ist es, daß Vicebürger« meister Huber seinen Gesellen einen sanitätswidrigen Raum zum Schlafen gibt. Die Behauptung, in dem Artikel wäre ge sagt worden, der Schlafraum habe kein Fenster

, ist eine Lüge, wie sie frecher nicht sem kann, da im gan zen Artikel von einem Fenster gar keine Rede ist. Wenn es heißt, „in diesen Schlafraum kommt kein Tageslicht hinein," ist damit noch nicht gesagt, daß kein Fenster vorhanden ist, aber es gibt Räumlich keiten, wo zwar Fenster sind und doch im wahren Sinn des Wortes kein Tageslicht hinein kommt. Ferner sagt das Verdummungsblatt: „Der Socia- listenmoniteur berichtet, daß Zwei und Zwei in einem Bette schlafen müssen." Dies ist während der Saison

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 20.08.1892
Umfang: 16
in der Wand re.; jedoch dürfte einem Jeden, der diese Vorrichtungen genau betrachtet, die Zweck losigkeit bald ins Auge fallen. Wenn auch nicht ge stritten werden kann, daß die genannten Vorrichtungen sowohl, als auch einfach Fenster- und Thürenöffnen immerhin wenigstens theilweis den Zweck erfüllen; daß sie eine gewisse Luftzirkulation herbeiführen, so wolle man doch aber dabei wohl bedenken uud er wägen, unter welchen Umständen dies einmal geschieht, und zweitens, ob es überhaupt möglich ist, dadurch

eine Thür oder ein Fenster: was wird hierdurch für Zug erzeugt, man erkältet sich; der erzeugte Staub wirkt gleichfalls schädlich auf die Gewäckse. und die schlechte, verbrauchte, wohl auch modrige Luft bleibt doch zum größten Theile in dem Raum. Bei Nepp's selbstthätiger Ventilation ist ein öfteres Reguliren ganz überflüssig; einmal regulirt, regulirt sich später das Aspirations-Ventil von selbst, und wird hierdurch viel an Material, Zeit uud Geld erspart. Was werden nicht für Mängel gehoben

durch eine zweckentsprechende Luftzirkulation! Das Unge ziefer wird ferngehalten, die Fenster vor Nässe und Fäulniß bewahrt und man hat nicht die Mühe, erst lange nach einem doch nicht stichhaltigen Grunde für das Nichtgedeiheu der Pflanzen re. zu suchen. Ferner wird in den Warmhäusern eine bedeutende Ersparniß an Heizungsmaterial gemacht, weil sich die reine frische Luft bedeutend besser und intensiver er wärmen läßt als bereits gebrauchte. Es ließe sich noch mancher Grund sowohl zum Voriheil bei einer guten Ventilation

, während der erstgenannte Luftzu- führuugsschacht, Pulsion genannt, schon von 8 Mark an zu beschaffen ist. Es ist also eine so wenig kost spielige Einrichtung und doch so praktisch und nützlich, daß dieselbe nicht genug empfohlen werden kann, und bin ich gern bereit, weitere Auskunft zu geben wie auch event. Kostenanschläge gratis zu liefern. Ich bedarf nur der genauen Angabe über Lage und unge fähren kubischen Inhalt des Raumes, sowie über Fenster und etwaige Kamine. Delitzsch. Jos. Nepp, Zivil-Ingenieur

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 17.06.1898
Umfang: 12
machen wäre. Sie verkauften nun einige Kleidungsstücke, um für die erste Zeit etwas zum Leben zu haben, und wun derten am 29. Jänner nachmittags nach Gnadenwald. In der unbewohnten, dem Alois Hepperger gehörigen Villa Unter berger nahmen sie Nachtquartier, indem sie durch ein Fenster in den Keller stiegen, dort die Thüre aufbrachen und so in das Innere des Hauses gelangten. In der Frühe packten sie 2 Bettdecken und 4 Paar Vorhänge im Werte von 14 fl. zusammen und flüchteten in den oberhalb

Hammer seinem Schreibpulte ein Geldtäsck- chen, in welchem bei 10 Gulden verwahrt waren, und gab es dem Seißl, der es dem Bichler einhändigte. In diesem Momente bemerkte Seißl, daß der Caplan gegen das Fenster eilte, weshalb er ihn zurückzog und von dem neben dem Fenster befindlichen Kasten eitlen dort hängenden Hirschfänger nahm, womit er dem wehrlosen Caplan einen Hieb über den Kopf versetzte, so daß er stark blutete. Caplan Hammer wollte mit der Hand dem Seißl die Waffe entreißen, allein

ihm der andere bald nacheilte. Ca plan Hammer sperrte nun seine Zimmerthüre zu und rief durch das Fenster um Hilfe, worauf der Wirth Joses Peer und andere Leute schnell herbeikamen, jedoch nicht mehr im Stande waren, die Räuber einzuholen, von denen Seißl den Degenstock am Thatorte zurückgelassen hatte, der dann auch auf die Spur und zu deren Verhaftung führte. Die beiden Burschen waren in den Wald gelaufen und schlugen bei ihrer Flucht die Richtung nach Westen ein. Kurz vor Thaur trennten sie sich, wobei

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 02.04.1892
Umfang: 16
sein Fenster und sagte ihnen, daß der Reisende, den sie besuchen wollten, sie bei dem nach Southampton abgehenden Dainpser erwarte. „WennSie sich durch den Hotelomnibus dahin bringen lassen wollten —" „Unnötig", erwiderte Nobine, „wir haben reichlich Zeit, zu Fuße i dahin zu gehen." „Wie die Herren wünschen," sagte der Mann, sein Fenster schließend. Auf der Straße angelangt, blickte Nobine auf seine Uhr; es war eii; Viertel vor eis Uhr. Er ergriff den Arm Famins, der sich kaum mehr aus den Füßen zu halten

er an ! einer finsteren Straßenecke, wo alles in tiefen; Schatten lag, seine Perücke und Brille ab, die er in die Tasche steckte, woraus er den Weg zu seinem Hause sortsetzte. Hier stieg er rasch die drei Treppen hinan und gelangte glücklich in sein Zimmer, ohne jemanden begegnet zu sein. Das Bett stand noch offen und die von den; vorsorgliche» Notar ge- j brachte Theetaffe unberührt auf den; Tische vor demselbei;. Er schüttete den Thee zum Fenster hinaus, wusch sich die brennende Stirne mit Wasser und ging trotz

die Treppe hinab. 9. An; Nachmittag desselben Tages befanden sich Pauline und Julic f Söguin, Fannn mit seiner Frau und Tochter in dem Empfangszimmer - des Notars, Herrn Elergeot. Ein Mietwagen hatte sie direkt von Ereches nach Nonen gebracht, und eS hatte Pauline große Mühe gekostet, zu ver hindern, daß Julie nicht schon am frühen Morgen abreise. Nun sie aber hier war, verharrte sie keinen Moment ruhig aus einer Stelle; bald blickte sie auf die Uhr, bald trat sie ans Fenster oder sic eilte wohl

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 30.01.1892
Umfang: 16
Fensterläden nur am Sonntag geöffnet, wenn sein Mieter, ein aller Mann mit weißen Haaren, sich im Garten ergeht oder sich bei schlechtem Wet ter an eines der Fenster setzt. Gewöhnlich langt er in der Nacht zwischen Samstag und Sonntag zu Fuße, mtt einer leichten Reisetasche in der Hand an. Er gilt in der Umgegend für den Beamten eines Pariser Handlungshauses, der sich hier von den Anstrengungen der Woche ausruht. Am Sonntag Abend e - ;r. ■ rnt er sich wieder zu Fuße, nachdem er einer alten Ailfräumerin

und suchend um sich blickte, um irgendwo Einlaß zu verlangen, kam eine alte Frau, die Aufräumerin, aus dein Hause und aus ihn zu. „Sie suchen offenbar Herrn Gervaise?" fragte sic. „Ja." „Er ist zu Hause und Sie können von Glück sagen, daß Sie ihn antreffen, da er gewöhnlich nur Sonntags hier zu fein pflegt. Ich war darum nicht weiiig überrascht, als ich heute Morgen feine Fenster offen sah " Damit schritt sie dem Besucher voraus und im Hause angelangt, ! sprach sie, linker Hand deutend: „Treten

Sie nur ein, ohne anzuklopfen; Herr Gervaise ist in seinem ' Salon." Das Gemach, in welches er jetzt eintrat, war nur mangelhaft be leuchtet; zwei Vorhänge aus grünein Zeug verdunkelten das einzige Fenster des Raumes, in welchem ein Alaun mit gegen das Licht gekehrte», Stücken aufrecht dastand. „Herr Famin?" fragte er, ohne seinen Platz zu verlassen. Der Gatte Sabinens erscharlerte bei dem Klange dieser Stimme, die er nicht zum erstenmale zu vernehmen glaubte; doch erkannte er alsbald seinen Jrrlum, als er, nachdem

, der vor dem Fenster stand. „Ich habe wohl die Ehre mit Herrn Gervaise, der mich heute Mor- ! gen brieflich aufforderte, Sie hier auszusuchen?" fragte Kamin nach j einer kurzen Pause. „Mein Name ist Gervaise und ich habe Ihnen auch geschrieben, in j der Voraussetzung, Ihnen nützlich sein zu tonnen " „Sprechen Sie, mein Herr; ich höre." „Kennen Sie Herrn Laubiere?" „Ja," erwiderte Famin mit leicht zitternder Stimme, denn dieser ! Laudiere war einer seiner grimmigsten Gläubiger. Ohne dein Anscheine

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 25.06.1892
Umfang: 16
. Derselbe war in Begleitung eines Verwandten Heuer zum 30. Mal nach Einsiedeln gekommen und hatte sich ermüdet von dem weiten Marsche zur Ruhe be geben. Gegen Mitternacht hörte sein Begleiter, welcher mit ihm in demselben Zimmer schlief, ein eigenthümliches Geräusch, ähnlich dem eines schweren Falles. Derselbe machte Licht und gewahrte zu seinem Schrecken, daß das Bett des alten Mannes leer war und ein Fenster sperrosfen stand. Er begab sich zum Fenster, bog sich hinaus und sah zu seinem Entsetzen den Schlafkameraden

mit zerschmetterten Gliedern auf dem Straßenpflaster liegen. Der arme Mann wurde zwar noch lebend, aber mit zerbrochenem Arm und Bein im bewußtlosen Zustande aufgehoben und in das Gasthaus zurückgebracht, wo ihm sogleich priester- liche und ärztliche Hilfe zutheil wurde. Der Ver unglückte dürfte kaum mit dem Leben davon kommen. Wahrscheinlich ist, daß der alte Mann im Traume und tiefen Schlafe aufgestanden und anstatt zur Zimmerthüre zum niedrigen Fenster hinausgestiegen und so drei Stock hoch

auf das Straßenpflaster ab- gestürzt ist Mregenz. Vor Kurzem ereignete sich hier bei der gemeinsamen Steigerübung der freiwilligen und der militärischen Feuerwehr ein bedauerlicher Unfall. Als der aus Absam gebürtige Kaiserjäger Weiß von der 21. Kompagnie vom Hochparterre der Anna- Kaserne aus mittelst Leiter durch ein Fenster des ersten Stockes dort einsteigen wollte und zu diesem Behufs das Fensterkreuz erfaßte, brach dasselbe, welches jedenfalls nicht widerstandsfähig genug war, um den schweren kräftigen Mann

, daß der Fürst sprechen wolle, rief: „Silentium!" —- „Ruhe!" erscholl auf allen Seiten. Bismarck sagte: „Sie glauben doch nicht, daß ich sprechen soll, meine Ausgabe ist Schweigen!" Eine Stimme ries: „Wenn Sie nicht sprechen, werden die Steine für Sie reden!" Neue stürmische Hochrufe folgten. Man rief: „Hoch die Fürstin!" Dieselbe erschien am Fenster, um zu danken. Weitere Rufe erschollen! „Hoch Herbert und seine Braut! ' Bismarck erwiederte: „Im Mmen meines Sohnes und meiner zukünftigen Schwieger tochter

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.03.1892
Umfang: 8
erwähnte. Cnltusminister Zedlitz de- missionirte. Die Demission des Reichskanzlers ist noch nicht erfolgt, da er vom Kaiser nach Hubertusstock berufen wurde. Frankreich. Noch ist die Polizei auf die Suche nach den Thätern des Dynamit-Attentates in der Rne St. Germain in Paris begriffen und schon wieder ist ein neues Attentat erfolgt. Am 15. d. M., nachts um 2 Uhr, fand in der Kaserne der republikanischen Garde unter starkem Getöse eine Explosion aus einer Blechbüchse statt, die auf ein Fenster

eintraf, ereigneten sich ver schiedene tragische Todesfälle. In jedem Zimmer fand sich ein Rettungsstrick mit einer Anweisung zum Gebrauche desselben. Eine junge Frau warf einen alten Strick aus einem Fenster des vierten Stockes und ließ sich, ihr Kind mit der einen Hand haltend herunter; sie hatte bereits den dritten und zweiten Stock passirt, als ihre Kraft 15 Fuß über dem Erd boden versagte; Mutter und Kind stürzten hinab und waren sofort todt. Eine Leiter wurde am Fenster des zweiten Stockes

gesetzt und ein Polizist, welcher, eine Frau in seinen Armen haltend, herunterstieg, wurde von dem Körper einer Frau getroffen, welche aus dem viertem Stocke hinunter gesprungen war; alle drei stürzten zusammen auf's Pflaster, wobei der Polizist und die Frau, welche er umfaßt hatte, mit leichten Verletzungen davonkamen, während die andere Frau getödtet wurde. Die Menschenmenge auf der Straße war rasend vor Aufregung. In einem Fenster des vierten Stockes sah man einen Mann stehen und ruhig die Lage

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 15.04.1893
Umfang: 10
: „Es wird nicht aufs Vermögen ge sehen!" Das ist aber nur eine Redensart. Ich kenne das, beim Heiraten ist Geld die Hauptsache. „Wo Schmalhans Küchenmeister ist, da fliegt der Kupido zum Fenster hinaus." Ich sehe besonders aufs Geld, ja auf etwas viel Geld. Sie haben's, das weiß ich von Ihrem Advokaten, der Ihres seligen Vaters Prozesse führte und alle gewann. Auch war Ihr seliger Herr Vater ein Erzwucherer. Er haspelte den Leuten, welchen er Geld lieh und die nicht bezahlen konnten oder wollten, die Ge därme

über seine imper tinente Lüge eigenhändig zur Thüre hinauswerfen sollen; Sie lächelten aber —zum Teufel, man muß niemals lächeln, wenn man gefoppt wird! Der andere, ebenfalls aus Süßholz und Bärenzucker zusammengeleimt, brachte Ihnen eine Nachtmusik und sang zur Guitarre: „Blonde Betty, komm an's Fenster!" Dieser Wicht war noch unverschämter, denn erstens heißen Sie nicht Betty, sondern Barbara, und Betty nennen die Engländer ihre Elisabethen, dann sind Sie nicht blond, sondern haben rote Haare. Allein

, da mit auch diese einst versorgt werden können. Eines nur bedinge ich mir. Ich brauche nichts von Ihnen, aber machen Sie nicht alle Moden mit; bei mir ist Grundsatz: alle zwei Jahre einen neuen Hut, alle vier Jahre einen neuen Frack und alle halbe Jahre weiße Glacö. Wenn Sie etwa neben meinem alten Frack mit vier Jahren auf der Straße strahlen wollten, so müßte ich mich im voraus bedanken. Ueberlegen Sie sich meinen Antrag bis morgen abends um 7 Uhr, zu welcher Zeit ich dann an Ihrem Fenster Vorbeigehen und husten

werde. Ist Ihnen meine Bewerbung angenehm, so stellen Sie ein Licht ans Fenster. Sehe ich kein Licht ganz nahe an der Fensterscheibe, gehe ich weiter, denn ich habe noch Andere auf dem Korn!"

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 27.02.1892
Umfang: 16
hatte herbeischaffen lassen. ^ «schlafen Sie uno«u- sich um nichts," sprach er zu ihm. ,yi4 Bureau dürfen S,e nur heute mcht mehr tormmu .mb Vor sorge werde ich Ihr Zimmer absperren. Sollte sich Ihr Unwohlsein steigern^ so rufen Sie nur zum Fenster hinaus; die Kanzlei liegt nach dieser Leite hin, so daß man Sie sofort hören kann." Schon halb schlummernd dankte Robine für die freundliche Für sorge — — — Als sich der Tag zu Ende neigte, benützte der treffliche Notar einen freien Moment, um nach dem Befinden

achselzuckend; „wir können doch die Nacht nicht bei Herrn Clergeot verbringen." Doch Julie ließ sich nicht ,rre machen. Wenn ihr Nesse zufälliger-! weise früher anlangsn sollte, so lvollte sie doch zugegen sein, um ihn in ihre Arme zu schließen. „Und wenn er hier anlangt, wenn wir in Ronen sind?" Diese Bemerkung wirkte wie ein talter Wasserstrahl auf sie. „Glaubst Du?" fragte sie, zum Fenster hinansblickend, als schritte Maurice bereits die Landstraße einher. Das Vernünftigste war., getrennt zu operieren

schon längst bei Tische sein müßen!" Rach dem Dejeuner, welches die beiden wackeren Mädchen kaum berührten, wurde das Rollen eines Wagens aus dem Kiessande des Gartens vernehmbar. Ohne ein Wort zu sprechen, von derselben Hoff nung erfüllt, eilten sie an das Fenster. Ein mit Gepäckstücken beladener Omnibus rollte die große Allee daher. Die gleiche Erwartung machte ihre Herzen erbeben. „Pauline!" „Julie!" sprachen sie zu gleicher Zeit inrd drückten sich die Hände. Der Wagen, den bisher die mächtigen

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