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Jedem Etwas
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Seite 5 von 8
Datum: 11.09.1891
Umfang: 8
sind aber' nur in denjenigen Gegenden nachtheilig, in welchen Sumpfboden besteht, dessen krankmachende Aus hauchungen sich gerade zur Nachtzeit in die Lust er heben. In Gegenden mit trockenem Boden auf Ber gen und in den höheren Stockwerken. der Häusel ist umgekehrt die Nachtluft reiner und gesünder, als die Luft des Tages. Um durch offene Fenster während der Schlafzelt sich diese Luft zuzuführen, verfahre man so: Wer neben seinem Schlafzimmer über ein während der Pacht unbewohntes Zimmer verfügt, der öffne

die Verbmdungsthür zwischen beiden Zimmern und lasse je nach der Kälte der Jahreszeit im anderen Zimmer nur einen der oberen Fensterflügel oder zwei, oder in den heißen Sommermonaten sämmtliche obere und untere Fensterflügel offen stehen. Wer dagegen nur ein Schlafzimmer ohne Nebenräume hat. der öffne einen der oberen (von seinem Bette möglichst ent fernten) Fensterflügel so weit auf, daß der Querriegel zwischen Fenster und Fensterrahmen eingehoben wird, oder klemme einen Korkstopfen zwischen beide fest

und künde mittelst emer Schnur die beiden Fenstergriffe so an einander, daß das geöffnete Fenster zur Nacht zeit sich nicht bewegen kann uud nur eine gleichmäßige Svalte offen bleibt. Hierauf lasse man die Fenster rollen nieder. Dann wird während der ganzen Nacht ein Ausgleich der Luft und der Temperatur statt finden: man wird in kühler, reiner Luft viel er quickender schlafen und sich am andern Tage weit mehr gestärkt fühlen, als im geschlossenen, mit schlechter Luft gefüllten Raume. Ebenso

wird jeder an seiner Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit den Vortheil der zur Sommerzeit geöffneten oberen Fenster spüren. Die Oeffnung der oberen Fensterflügel gewährt noch den Vortheil, daß nicht nur die Luft des Zimmers sich schneller reinigt, sondern daß man auch weniger unangenehmen Zugwind zu befürchten hat. Wascht das Obst vor dem Genuß! Diese Mahnung möchten wir allen Obstliebhabern beim Beginn der Obstzeit zurufen. Im September 1833 kam Dr. Schirmer auf den Gedanken, das durch Ab spülen von stark verstaubten Trauben

wird. Auch kann man etwas feinen Ruß dazu mengen, damit das Schuh werk immer eine tieüchwarze Farbe behält. Reinigen blind gewordener Fenster. Die Fenster werden vollständig klar, wenn man sie mit in Regenwasser getauchten Brennesseln scheuert und darnach spült. Gläserne Gefäße, in denen ölige fette Substanzen aufbewahrt gewesen, reinigt man am besten mit Lauge, die von Buchenholzasche gewonnen wurde, ^ wodurch eine Emulsion des Fettes hervorgebracht - wird. Flaschen, in denen Bier, Vkin oder Vsig

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 10
Datum: 25.04.1890
Umfang: 10
sich gerade zur Nachtzeit in die Luft erheben. In Gegenden mit trockenem Boden^ auf Bergen und in den höheren Stockwerken der Häuser ist umgekehrt die Nachtluft reiner und gesunder als die Luft des Tages. Um durch offene Fenster während der Schlafzeit sich diese..Luft zuzuführen, verfahre man in folgender Weise: Wer neben seinem Schlafzimmer über ein während der Nachtzeit unbenutztes Zimmer verfügt, der öffne die Thür zwischen beiden Räumen und lasse je nach der Kälte der Jahreszeit im anderen Zimmer

nur einen der oberen Fensterflügel oder diese beide, in den heißen Sommermonaten sämmtliche obere un> untere Fensterflügel offen stehen. Wer dagegen, nur über ein Schlafzimmer ohne Nebenräume zu verfügen hat, der öffne einen der oberem von seinem Bett möglichst entfernten Fenster flügel so weit, daß der Querriegel zwischen Fenster und Fensterrahmen eingehoben wird, oder klemme einen Pfropfen zwischen beide und binde mit Mer Schnur die beiden Fenstergriffe so aneinander, daß das geöffnete Fenster sich nicht bewegen

kann und nur eine gleichmäßge Spalte offen bleibt.. Hierauf lasse man das Fenster- rouleau nieder. Es wird so während der Nacht ein Ausgleich der Luft und der Temperatur stattfinden; man wird in kühler reiner Luft viel erquickender schlafen und sich am anderen Tage weit mehr gestärkt fühlen. Eben so wird» Jeder an feiner Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit den Vortheil des zur Sommerzeit geöffneten? oberen Fenster spüren. Die Oeffnung der oberen Fensterflügel gewährt noch den Bortheil, datz nicht nur die Luft des Zimmers

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 12.09.1896
Umfang: 12
des Baron Thüngen. — 73 — nicht! Viel eher nehme ich freiwillig meine Entlassung; morgen schon will ich mich dem neuen Herrn melden. Hier ist kein Feld mehr für meine Thätigkeit.' Das Blut drang ihm zu Kopfe, pochte in seinen Schläfen. Er sprang ans und begann von »enein seine Wanderung durch das Zimmer. Plötzlich blieb er einen Schritt vor dem Fenster stehen und schaute hinaus; eö war dem Förster gewesen, als gleite eine nnkcniibarc Gestalt, ei» Mann durch den Lichtstreifen, den sein erhelltes Fenster

, nicht weit vom Fenster entfernt, hinter welchem sich Waldner befand. Der Franzosen-HieS trat an ihn heran und rüttelte ihn. „Da steht er! Siehst Dn ihn Kamerad l Nimm den Stutze» — da — da! Nasch, sonst entwischt er gewiss wieder!' Damit schob er dem betrunkenen Manne das Gewehr in die Hand. „Ich — soll —?' stotterte Breitnicier. Noch in letzter Minnte schien er zu zögcrn. „Zlordleu!' fluchte HieS ganz heiser. „Eil Dich Kamerad! Denk an Dein verhungertes Weib, an das Elend, das der Hnnd über das ganze

Dors bringt! Ein gutes Werk ist es, das Du thnst — rasch I Da — er will das Fenster aufriegeln; er hat etwas gehört! Feuer — sonst sind wir verloren!' Er versetzte dem fieberhaft erregten Manne einen förmlichen Stoß. Im nächsten Augenblicke krachte der SchnsS. In tausend ü-plitter zersprang die Scheibe nnd eine Wolke Pnlverdampf stieg ans. Anton Waldner, eben im Begriff, das Fenster aufzuriegeln, sah einen Feuerschein aufblitzen, Millionen Funken schienen ihn zu blenden, ein Krachen ersolgte nnd

die Arme mit einen, Ruck hebend, stürzte der Förster nach rück« wärts in die Stube. . ^ Krampfhaft hielt Vreitmeier den abgeschossenen Stutzen fest. Er starrte nach dem zertrümmerten Fenster. Aber dort oder gar in. Innern Ti- Holzrechller. Ik>

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 02.05.1897
Umfang: 16
wollte mein Zimmer, das ich bereits aufsuchte, nicht wieder verlassen. Da aber meine Fenster einen Ueberblick des Hofraumes gestatten, so konnte ich von dort aus alles beobachten. Uebrigens ging die Sache ja sehr rasch vorüber!' „Allerdings; ich bin empört über diesen Vorfall!' „L. xroxos!' erinnerte iich plötzlich Hartstein. „Ist Ihnen etwa diese Nacht etwas begegnet?' Baron Thüngen fuhr sich mit dem Tuche über das Gesicht, um die Blässe zu maskieren, welche dasselbe bedeckte. „Ich weiß

nicht, waS Sie meinen?' „Es fiel mir soeben etwas ein,' sagte Hartstein, wo bei er selbst zu Boden starrte, so daß ihm das jähe Er schrecken des Barons entging. „Auch Schloß Fuchsbcrg hat ja wie manches alte Schloß seine Gespenstersage. Haben Sie in Ihrem Zimmer, vielleicht am Fenster etwas von der sogenannten weißen Frau entdeckt?' Blitzschnell wechselten Thüngen und Thekla von Harl- stein einen geheimen Blick. „Nichts dergleichen,' antwortete dann gepreßt der Baron; „ich gebe auch gar nichts auf solchen Unjinn, sonst hätte

ich mich vielleicht durch etwas anderes irritieren lassen, das mir in der 'Nacht begegnete!' Thekla stellte mit nervöser Hand die Tasse auf den Tisch zurück. Wovon wollte Thüngen jetzt sprechen ? Auch Hartstein hob den Kopf. .Also doch etwas begegnet!' sagte er. „Bitte, er zählen Sie.' „O, es war eigentlich nichts besonderes,' bemerkte Thüngen, den Lehensherrn fest anblickend. „Gegen zwei Uhr morgens stand ich am offenen Fenster meiueS Zimmers und blickte in den dunklen Hos raum hinab. Mein Kopfschmerz

war so lästig geworden, daß ich es in dem geschlossenen Zimmer kaum mehr er- tragen konnte.' „Wie spät, sagten Sie, war es ungefähr, als Sie an dem offenen Fenster standen?' unterbrach ihn Hartstein, unangenehm berührt. „Zwei Uhr, vielleicht auch etwas mehr!' „Und — was sahen Sie da?' „Eine dunkle Gestalt» welche über den Hosraum schlich, nach dem Stallgebäude, in welchem der Verbrecher fest sitzt. Ich dachte an einen Fluchtversuch, horchte —, aber es ließ sich nichts mehr vernehmen. Und da der Mann

noch jetzt festsitzt, so weiß ich nicht, was für eine Be deutung der Sache beizumessen ist!' „Sie müssen sich getäuscht haben,' sprach Hartstem niit seltsam rauher Stimme, „unbedingt getäuscht! Vinzenz Lechner sitzt noch so fest wie gestern! Reden wir von etwas anderem!' Baron Thüngen neigte leicht den Kopf. „Ganz wie Sie wünschen, Herr Baron!' sagte sr. Er hatte nun völlig seine Ruhe wieder erlangt. In diesem Augenblick entstand ein Geräusch auf dem Hofe. Herr von Hartstein trat an das Fenster. Ein Knecht

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.01.1897
Umfang: 16
, als die Vortheile, welche die trauSleithanifche Reichshälfte aus denselben zieht, nicht mehr küssen wie und wann sie wollten I Ich fand dies einfach empörend und nahm mir vor, den Hausherrn zu bestimmen, nun auch da» Ehepaar im Parterre zu verhalten, bei seinen weniger anziehenden LiebeSszenen gleichsallS die Rouleaux herabzulassen. Mit der Zelt fiel et mir auf, daß, solange dir Rouletten nicht herabgelassen waren, mein Turtel- taubenweibchen stet« allein am Fenster erschien. Der arm« Tauber traut« sich gar

nicht mehr mit seinem 'Weibchen öffentlich zu erscheinen. O diese Klatschbasen I Niese brutalen Klatschbasen I Und dann bemerkte ich auch, daß die Rouleaux täglich zu einer bestimmten Nachmittagtstund« und stet» von der jungen Frau herabgelassen wurden, Die Armen wollten auf ihr Küßplötzchen am Fenster nicht verzichten und waren nun genöthigt, eine gewisse Regel einzuhalten. Mein Aerger legte sich mit der Zeit, Fenster, an denen nicht geküßt wird, werden einem nach und nach gleichgiltig. Ebenso stumpst

« ich gegen die Autbrüche der Leidenschaft im Parterre, die sich gleichsall» mit ziemlicher Regelmäßigkeit einstellten, nach und nach ab, ich trat nur selten einmal an'» Fenster, wenn der Streit gerade zu hestig wogte. Einmal tras ich den Handwerker nach einem etwas heftigeren Intermezzo unter dem Hautthore. Ich benutzte die «elegenheit, ihn freund- schastlich zu ermähnen, jene Überschreitungen der ehelichen Glückseligkeit doch hintanzuhalten. „Wir können uns zwischen unseren vier Wänden unter halten

wie wir wollen', sagte er kurz und ließ mir keine Zeit zu weiteren Ermahnungen. Am 2l. Juni, ich habe auch diesen Tag als einen kritischen in meinem Taschenkalender angezeichnet, wurden die Rouleaux im ersten Stocke nicht herabgelassen dafür sah ich seit longer Zeit wieder einmal den jungen Ehemann. Er stand allein am Fenster und las einen Brief, ich bemerkte ganz genau, daß er ihn zweimal las. Dann verschwand er in den Hintergrund. Am Abend diese» Tage» erzählt« wir Meraner Feiwug. viel bedeutender

habe, in welchem ihm dieselbe mittheilt, daß sie eö vorgezogen habe, mit ihrem Kousm »ine Reise nach Egypten zu machen. Sie dankte ihm für seine Liebe, daö vorhandene Baargeld und ihren Schmuck habe sie natürlich mitgenommen ' Ich hörte diese Nachricht tief erschüttert an — und sie hatten einander so innig und so ganz ohne Rücksicht auf die Oeffentlichkeit geküßt I Da» Ehepaar im Parrtere lehnt« gerade am Fenster. Sie lachten miteinander, vielleicht besprachen gerade auch sie die Flucht «ach Egtzpten. «Jetzt zieh' Dich geschwind

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 06.01.1899
Umfang: 12
Seite 4 M«a»er AM««. ^k. Erhebungen zu Pflege». (Referent: RegierungSrath In TschermS Schaeffer.) Da» k. k. Finanzministerium gibt bekannt, gerathen, daß on de» Stammschlosse Tirol bisher nochflehende Restaurierungsarbeiten ausgeführt wurden: Im Ritter saale wurden gegen Süden zwei romanische Doppel, senster sowie ein dreifaches Fenster hergestellt, serner, um die vorhandenen alten romanischen Fenster an der Nordseite bloSzulegen, die nicht stilgerechten Zubauten von Abort und Treppenhäusern

und mit sieben romanischen Doppelfenstern und einem dreifachen Fenster versehen worden. Von diesen Fenstern find die aus der Westseite befindlichen sünf und die zwei Fenster im unteren Rittersaale aus der Nordseite in Eisenrahmen verglast. Beim östlichen Fiügel wurden die alten Aborte entfernt und ein neues Treppenhaus mit Abort angebaut; die Treppe ist stil gerecht in Holz ausgeführt; die Freitreppe ist von Stein und «in» neue stilgerechte HauSlhür mit Vor dach darüber hergestellt. Welter find in diesem öst

lichen Flügel im Parterre gegen Westen vier »omanische einfache Fenster angebracht, im ersten Stock (Plörtner Wohnung) neun romanische Doppelfenster sowie eine stilgerechte Thür vom oberen Saale in das Kaiser, zimmer hergestellt worden. Der zweite Stock (KoplanS Wohnung) erhielt geoen Westen vier romanische Doppel senster und gegen Osten eines. Endlich wurde der Echloßhos applaniert und daS alte, nicht mehr brauch bare niedere ElngangSthor durch ein stilgerechtes ersetzt. (Reserent: Bauroth RoSner

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.10.1896
Umfang: 4
sie sich auf die Wirklichkeit und blieb am Fenster stehen. Deutlich vernahm sie das Scharren vieler Füße, dann würde tiefe Stille. Sie aßen. Die Sonne war zur Rüste gegangen, das Abendroth verblaßte und am blanken Himmel schwamm schatter haft die Mondbarke. Zn der Ferne ging eine beleibte, schwarze Ge stalt über die Felder uud das Mädchen erkannte den Pfarrer. Eine Zeit lang bemühte sie sich seinem abendlichen Spazier- gang Beachtung zu schenken, aber allmählich stumpfte sich ihr Blick ab, sie wandte sich und fand

ihr Kämmerlein mit einer grauen Finsterniß gefüllt. Da zog sie den Holzschemmel an das Fenster und legte den Kopf auf daö Gesims. Sie mochte wohl eingeschlummert sein, denn als sie traumscheu emporfuhr, war es schier Nacht geworden, helle, fnindliche Sommernacht. Der Mond war von Gold, die Sterne traten hervor und ein weicher Luflhauch trug den Heuduft mit sich. Auf der Dorfgafse war Leben und Gelächter, aber eö klang wie Gutnachtruf und bald daraus stMtpsten schwere Schuhe- und' nackte Sohlen die-Treppe

, herauf «nd-es wurde» still. > Die Heu-Marie erhob sich. Sie,war müde,<-gähute^alÄ>, plötzlich verspürte .sie jene seltsame Befangenheit, die der-Fei« mental ihr mitzutheilen pflegte. Und je deutlicher der Geruch des frischgemähten Graset zu dem Fenster heremstieg, desto schwerer wurde dem Mäd chen der Entschluß schlafen zu gehen. Mitische Uebersicht. Zum Ausgleich. Die ungarischen Staatsmänner ergreifen einer nach dem anderen das Wort vor ihren Wählern und das Hauptthema ihrer Reden bildet

nach der andern Seite gehangen sei». Da rief plötzlich jemand: „He, Marie, ich bin'S, der Xavier!' Sie fuhr auf und sah in den Hof hinab. In dämmern des! Umrissen lag der Winkel, aber an der niedrigen, weißen Mauer erkannte sie eine dunkle Gestalt und rief j »Geh inne Xaver — wenn ebber kummt!' Er lachte leise. „'S kummt uieme. Und Du, sag, bischt nit niedig?' i „Wüßt nit, worum.' Eine Weile schwiegen sie.. Das Mädchen hatte sich weit ayS dem Fenster gelehnt, und-während der'Bursch-im Dunkel stand, erhÄte der matte

unter ihrem Fenster an der Waud, ohne daß sie gewußt hätte, woher sie gekommen war. Und schon klomm einer aufwärts, leise, katzenhaft. Nun stand er auf t«r letzten Sprosse, aber seine Stirn erreichte kaum die Fensterbank und nur wenn sich die Dirne weit vornüberbog, kämm sie einander^so nahe, j»ß ihre Au- Zeu sich liebkosten. - „Marie', flehte- er, ^otz-mi. im»e^ And--er --zog- ftch.-an dem Gesims empor. ewige Gesetze gebunden, auch der Menschennatnr sind ewige Ge setze geschrieben; zur Strafe und Sühne

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.01.1891
Umfang: 8
ich mißbrauchen die Vollmacht.' „Legen Sie fünftausend Thaler darauf, und wir können den Contract unterzeichnen.' »Herr Ba—, Herr von Kirchmeister, keinen Thaler! 'S Geschäft ist nicht zu machen, ich seh's. Verzeih'» Se die Störung. Empfehle mich.' Der Mann, der, am Fenster stehend, dem Unter händler hochmüthig den Rücken zukehrte, kämpfte einen schweren Kampf. Er wußte, es war keine höbe Summe, die ihm geboten worden für die beiden lose am Majorat hän genden Vorwerke, die er veräußern konnte

. „Ich werde warten bis morgen Mittag.' „Ihr Wagen fährt vor, Herr Goldberg!' „Empfehle mich Herr von Kirchmeister!' Eine kühle, halbseitige Neigung des Kopfes gegen den Geschäftsmann, wobei derselbe absolut keinen Blick empfing. Daran lag ihm übrigens blutwenig. Er wußte so genau wie der stolze Herr, daß die Nachricht kommen würde und die prächtigen Vorwerke für den Preis! „'s war ein Geschäft, das sich konnte lassen sehen unter Brüdern!' Der lAndere blieb noch lange nachdenkend am Fenster stehen, mit finster

, an dem rastlos gearbeitet wurde, sehr rastlos, denn man war nie sicher, nicht beobachtet zu werden. Das Fenster des gnädigen Herrn war ein Gegenstand beständiger Furcht. Dort pflegte er oft stundenlang mit untergeschlagenen Armen zu stehen und das Fort schreiten des Baues zu beobachten. Selbst wenn der gnädige Herr nach den anderen Gütem und Vorwerken hinüber ritt oder fuhr, konnte man sich keiner sicheren Ruhe erfreuen, denn er pflegte fast immer gänzlich unerwartet und überraschend zurückzukommen

. Das weißgetünchte Wohnhaus war ein zweistöckiger, uralter Bau, dessen äußere Verhältnisse, Fenster und Thüren, zeigten, daß bei seiner Entstehung zunächst auf die Verwendbarkeit und bequeme Lage des Innern Bedacht genommen war, ohne jede Rücksicht auf einige äußere Symmetrie. Die hohe, große Hausthür befand sich ebenfalls in der Mitte des langgestreckten Ge bäudes, die Fenster aber waren, wie sie von innen am angenehmsten paßten, eingesetzt worden. (Fortsetzung folgt.)

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 40
Datum: 11.12.1897
Umfang: 40
und tschechischen Studenten. Ein deutscher Student wurde in den Rücken gestochen und auf die Klinik gebracht, ein anderer von der Menge geprügelt. Abends wurden im deut schen Theater zahlreiche Fenster und Glas thüren esngeworfen und es trat erst Ruhe ein, als zwei Compagnien Jäger ausrückten, welche dse Straßen säuberten. Doch kam es hiebe! zu zahlreichen Verhaftungen und Ver wundungen. Auch die Fenster des Landes museums wurden zertrümmert. Der Stadt rath beschloß die Absendnng einer Deputation an den Kaiser

, an den Statthalter und Po- lizeidirector, und Beschwerden gegen die Deut schen uuh gegen die Polizeibehörde vorzubrin gen. (!) Viel ärger gestalteten sich 'die Demon strationen am folgenden Tage. Um 9 Uhr Früh sammelten sich Hunderte von Tschechen vor dem Palast des Baron Aehrenthal, eines deutschen Parteimannes, und begannen ein Zerstörungswerk. Faustgroße Steine flogen durch dis Fenster in das Innere des Gebäu des, beschädigten die Einrichtung und zertrüm merten zahlreiche Kunst- und Wertgegenstände

in der Stadt Weinberge abgesehen, wo zahlreichen Geschäftsleuten die Fenster eingeschlagen wurden. Um halb 3 Uhr nachmittags rückte In fanterie über die ganze Breite des Wenzels platzes und säuberte denselben von den sich ansammelnden uud fortwährend ercedirenden Massen. Aus der Stadt Weinberge kommen Meldungen über große Excesse. Die Uni versitätsanstalten ain Karlsplatze sind bedroht und es wird zu ihrem Schutze Wachmann schaft aufgeboten. Die czechifchen Studenten gehen mit slavischen Tricoloren

zurückgezogen wurde. Es wurde eine Nachtwache organisirt. Sämmtliche Institute der deutschen Uni versität in der Krankenhausgasse, das che mische, anatomische und pathologische Insti tut, haben ihre Fensterscheiben eingebüßt. Ebenso sind die Fenster der deutschen evan gelischen Schule und des Gymnasiums in der Stephansgasse zertrümmert. Gegen 12 Uhr rückten eine Escadron Dragoner nnd drei Bataillone Infanterie un ter dem Commando eines Generals gegen den Wenzelsplatz vor. Die Truppe» blieben Ge wehr bei Fuß

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.11.1896
Umfang: 4
die Dienerin so finster und drohend an, 5aß Milka ganz bestürzt zurückwich. „Ich ersuche Dich, mir das Frühstück zu bringen,' sagte die Baronesse scharf betonend, und Milka entfernte sich verwirrt. Kaum aber hatte das Mädchen das Zimmer verlassen, so trat Hella an daö Fenster und sah hinunter in den weiten Raum mit den scuchtglänzenden Steinplatten, von denen in aller Frühe sorgfällig dcr Schnee weggeschafft worden war. Baronesse HMa sah die hohe Gestalt Siegfrieds vor den Leuten stehen, deren Haltung

, daß sie sich im Banne des NosengartengebieteS zugetragen Haben. «Die erste Erzählung führt unS mitten ans den Iohaantplatz und jläßt recht sonderbare Dinge sich auf demselben abspielen — Dinge, die gar manchem Bozner, der den heimischen Tropfen wohl zu würdigen weiß, nicht gan z fremd anmuthen dürften, deren er zu ihrem Vater gesprochen, wohl zu seinen Leuten? Dic Baronesse verließ ihren Platz und stand nach wenigen Augen blicken an dcm dcr Szene näherliegenden, weit offenen Fenster des Schlafzimmers, unbekümmert

darum, daß die empfindlich kalte Morgenluft hereinströmte und sie in dcr leichten Mor- genkleidung erschauern ließ, unbekümmert darum, daß viel leicht die Leute da unten daö schöne, stolze, finst erblickende FrauenSbild in dem Fenster hätte bemerken können. Aber von den Männern sah keiner zu ihr hinaus,' und von dcr Schloßdicnerschaft war auch' niemand zu erblicken. Laut und kräftig klang Siegfrieds Stimme,.abertauch warm und herzlich, alö er die Arbeiter in schlichten, einfachen Wor ten begrüßte

die regelmäßigen Arbeil«- stunden wieder eingehalten.' Noch ein wohlwollender Gruß, und-der'Direktor verlies den Hof. Aella machte unwillkürlich eine Bewegung, als wolle su zurücktreten; aber Siegfried sah nicht hinauf, und keiner der Veute schien die Dame am Fenster bemerkt zu haben. M dankbaren Blicken schauten die Arbeiter dem Direktor nach. Dann drängten sie sich glückwünschend um Grittner. „Na, Euer Weib wird zufrieden sein, d?ß Ihr wie« der angenommen seid,' sagte Kuhnert und schlug Z»? Zeichen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1893
Umfang: 8
, was diese selbst von der Sache wussten. Die Beamten neigten sich zuvörderst auch der An sicht des LordS zn, der Strick am Fenster, die Un ordnung und die Schmutzspurcu im Zimmer seien nur Knnngriffe, um rie Nachforschungen irre zu führen, der Dieb habe es von Anfang an einzig und allein auf die Juwelen abgesehen gehabt und seinen Ein- und Auögang durch die Thür bewerkstelligt. Eine genane Untersuchung sämmtlicher Schlösser zeigte aber auch nicht die geringste Spur von Gewalt, und musste man sich denn doch endlich

zu der Ansicht bequemen, der Dieb sei zum Fenster eingestiegen und habe sich an dem daran hängenden Strick wieder herabgelassen. Da die vielen an der Wand befindlichen Schnörkel und Vorsprünge, sowie der vor dem Fenster befind liche kleine Balkon Stasscln für das Heraüfklinimen boten, so war eS allerdings nicht unmöglich, dass ein gewandter Kletterer sie benutzt und sich durch das Fenster geschwungen habe. DieS angenommen, blieb aber immer noch die große Frage: wie war es möglich geworden, das verborgene

zu lassen und ich habe es gehalten.' „Könnte sie eo möglicher Weise erlauscht haben?' sragte der Beamte. „Nein, sie ist treu wie Gold, mcine Mutter hat sie für mich erzogen, für sie verbürge ich mich.' Lord uud Lady Darlymple gaben die gleiche Erklä rung ab. Der Beamte verbeugte sich höflich, schien aber doch nicht ganz überzeugt. „Wie sollte Nuth in das verschlossene Zimmer ge langt sein?' sragte Edith, dies bemerkend- „Sie werden doch nicht annehmen, das Mädchen sei durch das Fenster gestiegen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.08.1895
Umfang: 16
' aus einem Stallsenster und ein gehörnter Kopf betrachtet verwundert die blassen, kleinen Menschenkinder. Man führt die Kinder hinauf in ihre Schlafstuben. HanS Packt sein Ränzel aus neben dem Bett, daS man ihm zugewiesm. Dann tritt er ans Fenster und schaut hinaus. Da rauscht der grüne Wald, dahinter steigen die Berge empor, so nahe, zum Greifen. Er sieht die Wege, die sich hinaufschlängeln, die Bäume, die Hütten und di« hellen, be weglichen Stellen — ah, das sind die Herden! Da sieh nur! Hätten'S doch die Eltern

auch so gut. HanS denkt daran, wie die Mutter jetzt mit der Flickarbeit am Tisch sitzt und der Vater am Fenster mit den widerspenstigen, zerrissenen Stiefeln. Der Junge setzt sich aus seinen Schemmel und ein paar große Tropfen rollen die Wangen herab. ES ist ein Mittelding zwischen Helmweh und Mitleid. Zum Glück hat er keine Zelt zum Grübeln- ES ist Mittag geworden. Man ruft zu Tische! Vergnügt und erwartungsvoll trippeln sie hinunter in den Speisesaal. Da stehen die Tische in langen Reihen mit weißen

Linnen gedeckt > Die Suppe dampft! Hm, wie gut! DaS schmeckt ganz anders als zu Hause. Schon weil das Grüne durch die hohen Fenster hereinsieht und die würzige Lust hereinweht. Auch HanS hat die Suppe besser geschmeckt als sonst. Sein Schüsselchen ist leer. Er schiebt es zurück und legt die Serviette — auch ein bis dato unbekannte? Ding — hübsch zusammen. Jetzt Wird'S ja Wohl zu Ende seinl Aber nein! Da bringen sie noch etwa»! Fleisch und Gemüse! Auch fremde Gemüse! Lustig klappern sie mit Messer

und Gabeln. Unser HanS aber ist wieder ernsthaft geworden; eS geht ihm Wie eben, als er durch'S Fenster sah. Zu Haus» gibt eS da» Nr. 102 sAlpineS.Z Am 29. August findet, wie bereit» früher mitgetheilt, die Eröffnung der Troppauer Hütte in den Laaser Fernern statt; der Obmann der Troppauer AlpenvereinSsection Herr Roller weilt bereits seit einigen Tagen in der Hütte, die Vollendung derselben zu überwachen. DaS vorzüglich eingerichtete Hau«, daS von Laa» in 3'/» Stunde aus bequemen Wege zu erreichen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.07.1891
Umfang: 6
, wie sie selbst in dem an Morphinisten und Alkoholikern überreichen Paris bisher nicht vorkam, pielte sich dort Samstag Nachts im Hause der Rue Jacob 46 ab. Daselbst bewohnte der vierundzwanzig- ährige Baron de Plinval mit seiner um zehn Jahre ilteren Geliebten, Julia Michea, mehrere Zimmer. Am Samstag Abends kehrten die Beiden, nachdem sie ziemlich viel Absinth getrunken hatten, in ihre Wohn ung zurück. Gegen 10 Uhr traten der Baron und die Michea än'S Fenster. Der junge Mann hielt ein Ge wehr in der Hand. In diesem Augenblicke

erschienen sie im Hofe, als auch sie von dem Wahnsinnigen mit Schrot schüssen empfangen und verwundet wurden. Man ver ständigte den Polizei-Commissär Girard, der seiner seits die Feuerwehr avisirte. Es war jedoch unmög lich, den Wahnsinnigen beizukommen. Der Baron hielt mit geladenem Gewehr am Fenster Wacht, wäh rend ihm seine Geliebte aus einer Schachtel die Pa tronen reichte. Ununterbrochen gab der Wahnsinnige Schrotsalven gegen die Leute im Hof ab. Plötzlich hielt das Feuer inne. Die beiden

Wahnsinnigen be gannen die Möbel ihrer Wohnung zum Fenster hin unterzuwerfen. Diesen Moment benützten die Feuer wehrmänner, um in'S Haus zu dringen und die ver schlossene Thüre der Wohnung aufzusprengen. Wäh rend dessen hatten sich der Baron und die Michea aus dem Fenster in den Hof hinuntergestürzt, wo sie bewußtlos liegen blieben. Man brachte sie in'S Spital, wo sie bald wieder zu sich kamen. Beide hatten mehr fache schwere Verletzungen erlitten. Auf Befragen erklärten sie, die That .aus Furcht

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.03.1897
Umfang: 4
sollte mir'« immer bang sein. — Hm, hm — 'S ist ein böser Haken! Am besten wird sein, ich geh' den geraden Weg, ob gleich das eben bei dem Schulzen feine Bedenken hat. — In GotteSnamen denn! AIS er in den Gesichtskreis des SchulzenhauseS trat, richtete er sich hoch auf, blickte zuversichtlich um sich und schritt rasch vorwärts. Er sah den Schulzen bleich hinter den, Fenster stehen Md mit Jemand verhandeln: nicht gering war sein Erstaunen, als nun der Schulze das Fenster aufriß «ud so unbefangen wie möglich

war der Schrecken des Schulzen nicht entgangen, er sah auch, wie die Bäuerin am andern Fenster lauschte. Nachlässig meinte er: „Was soll ich'S Euch sagen? Mein Gang wird Euch wenig erfreuen!' Die Bäuerin weinte laut, .der Schulz hielt sichtbar nur mit Mühe an sich; seine Stimme zitterte, als er begann: „ Zy redet doch, was ist'S, was soll's? 's ist doch nicht etwa gar ein Unglück geschehen?' „Das schon nicht. — Aber mein Schwager hat einen Brief von feinem Advokaten kriegt und in Buchbach gehen so wunderliche

Gerüchte um — hm, hm! Nu — weil Jhr'S denn durchaus wissen wollt — hm, man möcht' doch auch ge? wissen Grund haben, drum hm ' „So sagt'S nur 'raus!' rief die Schulzin in wahrer Verzweiflung aus dem anderen Fenster. „Ihr habt's erfahren, wie's uin den Prozeß und um uns steht und seid auf dem Weg in'S Oberamt l — Ach Gott im Himmel, ich bin des Todeö l — Schneider, habt Erbarmen mit uns! — Ihr seht meine Noth — Ihr habt auch Kinder l — Geht 'rauf, laßt ein Wort mit Euch reden! — Kommt, Schneider, ^hr ver

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.05.1897
Umfang: 4
Damen, welche unter Führung der Herzogin von Alen con in dem Bazarladen Nr. 4 verkauften — 22 an Zahl — sind verbrannt, nur eine Madame Rene Belin, die Frau des Chirurgen, konnte sich retten. Frau Belin erzählt: Unser Verkaufs laden war an der linken Ecke beim Eingänge: hier fand man nach der Katastrophe die größte Menge der Leichen. Eine halbe Stunde vor dem Ausbruche des Brandes beklagte sich die Herzogin über große Hitze ; wir gingen zusammen ein Fenster öffnen, welches sich sich uns gegenüber

befand, und auf dem Bauplatze hin- ansgieng. Dieses Fenster war meine Rettung; eine halbe Stunde später entgieng ich durch dasselbe dem Tode. Als das Feuer ausbrach, waren wir Alle im Laden ziemlich eng zusammengedrängt ; Niemand von uns sah Flammen, wir sahen uur die Menge drängen, und ich sagte zur Herzogin: „Gewiß kommt eine hohe Persön lichkeit an;' ich folgte der Menge und sah einen Augen blick später die Flammen. Die Menfchenmasse stürzte sich förmlich gegen das Feuer. In ihrer Verzweiflung

schienen die Menschen dem Feuer nicht zu entfliehen, son dern in die Flammen hineinzulaufen; auch ich that so, wurde jedoch im Gedränge gegen das Fenster gestoßen, welches ich geöffnet hatte. Hier fand ich auch meine Mutter, und wir Beide entkamen durch das Fenster. Die Hergozin war noch im letzten Moment, als die Flammen schon loderten, mit ihren Verkaufsdamen im Laden; keine von den Damen wich, sie waren zu rasch von Flammen umgeben, um einen Fluchtversuch unter nehmen zu können. Man sagte

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Meraner Zeitung
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Seite 12 von 14
Datum: 28.09.1898
Umfang: 14
, , daß ich die Wahrheit sage!' „Ja, Gustchen', bekräftigte Herr Langhans. „Das ist Wahrheit. Der Fluß in den Zähnen kommt vom Wasser; denn der Zug, der immerwährende Zug!' „Ich wartete also mit Schmerzen auf den abnehmenden Mond. Es war, als ob die Zahnschmerzen wüßten, daß es bald mit ihnen vorbei sein würde, und deshalb noch die paar Tage eS sich recht wohl bei mir sein lassen wollten. Da endlich kam der Tag, der im Kalender mit dem abnehmmden Mond bezeichnet war. Ich wartete am Fenster, bis er hervorkäme

, denn er ging sehr spät auf. Es konnte wohl Mitternacht sein, als es hell wurde. Meinst Du nicht auch, Wilhelm?' „Ja, Gustchen, ungefähr gegen Mitternacht.' „Ich steckte den Kopf zum Fenster hinaus und sah nach dem Mond. Da stieg er gerade über die nächsten Häuser herauf. Der Mond, der geht zum Himmel hin, vom Abend bis zum Morgen von Anbeginn. Da fiel er in einen Brunnen hinein, nun müssen meine Schmerzen verloren sein. Sagte ich nicht so, Wilhelm?' Herr Langhans nickte. «Im Namen Gottes, des Vaters

, des Sohnes und des Heiligen Geistes', ergänzteer. „Natürlich im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes', fuhr Frau Langhans lebhaft fort. „Aber die Zahnschmerzen kehrten sich nicht an die Sympathie und wurden immer ärger. Da versprach ich zum zweiten Mal, und als auch das noch nicht helfen wollte, steckte ich den Kops zum dritten Mal zum Fenster hinaus. Da sah ich einen Mann auf die Brücke zukommen, der mir bekannt schien. Wilhelm, sagte ich, sieh mal, ob das nicht der Finanzrath

Borges ist! Mein Mann trat an das Fenster und sagte: Ja, Gustchen. Sagtest Du das nicht, Wilhelm?' „Ja, Gustchen'. sagte Herr Lang hans. „Ich hätte den Finanzrath auf hundert Schritte Ent fernung erkannt. Hinter ihm her kam noch ein Mann, der viel länger und schmächtiger war. Ich hatte ihn noch nie gesehen, aber er schien mir nichts Gutes im Schilde zu führen. Er sah sich überall um und schien es gar eilig zu haben. In diesem Augenblick hörten plötzlich meine Zahnschmerzen auf. Ich sank vor Freude

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 29.09.1893
Umfang: 8
ich auch die Temperatur in mei nen Gemächern zum Erdrücken schwül. Ohne zu über legen, wie gefährlich die Zugluft wirken kann, öffnete ich zwei sich genau gegenüberliegende Fenster. Mit tiefen Athemzügen sog ich nun die erfrischende Strö mung ein. Dann aber begab ich mich zur Ruhe, ohne daran zu denken, die Fenster wieder zu schließen. Todmüde wie ich war, schlief ich sofort ein. Als ich nun heute morgen wieder erwachte, herrschte tiefe Finsternis um. mich herum. Ich suchte tastend nach der Klingel, um mein Mädchen

herbeizurufen. Wie ich dieses eintreten hörte, fragte ich es, wcShalb es denn die Fenster so dicht verhängt halte.' Lilli von Sanden unterbrach sich und bedeckte für einen Augenblick das schöne Gesicht mit den Händen. „Regen Sie sich nicht auf, Baronesse,' rief Her> fried jetzt. „Auch ohne ein weiteres Wort von Ihren 5orarlberg' Nr. 2?» stellung wurde auf 2 Uhr nachmittag» festgesetzt. — Der Besuch unseres Curortes ist« in diesem Herbste ein starker, wozu die herrlichen Trauben u»d Früchte wesentlich

fl. Glücklicherweise ist kein Verlust an Menschenleben zu beklagen. Lippen weiß ich ja, waS »sie noch hinzuzusetzen hätten — dass das Mädchen Ihnen nämlich erwiderte, wie die Vorhänge der Fenster längst zurückgeschoben seien und das volle Morgenlicht ungehindert in das Gemach strömte. — Ihre Augen nur waren über Nacht zur Finsternis verurtheilt worden.' „Einer ewigen gewiss', hauchte die Baronesse. Leise aber, so leise, dass es für Herfried unmöglich war, ihre Worte zu verstehen, setzte Lilli hinzu

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 24
Datum: 21.04.1897
Umfang: 24
Aber nicht das ist es, was mich eigentlich bewegt! Das Kind mit den Feuemelken geht mir nicht aus dem Sinn! Ich fürchte wahnsinnig zu werden, wenn ich nicht bald erfahre —' Er sprach nicht aus, sondern sprang auf und lief an das Fenster. „Einzeln erloschen die Lichter — da eines noch — nun ist es auch aus!' sagte Hartstein. „Dunkelheit liegt über dem Schloß, das mir heute einen schlechten Will kommengruß bereitet hat. Sie schlafen wohl Alle — bis auf mich und den Einen.' Hartstein nahm den Schlüsselbund aus der Rocktasche und löste

. Ein Stückchen Kerze befand sich noch darin. Hartstein öffnete seine Brieftasche und zählte die Banknoten, welche in derselben lagen. „Das — wird ja reichen!' murmelte er. Dann öffnete er das Fenster und horchte in die Na-Ht hinaus. Kein menschlicher Laut war zu vernehmen. Er nickte, wendete sich um und nahm den Schlüssel der Sattelkammer, wie auch die Laterne an sich, ohne dieselbe jedoch anzuzünden. Der Schloßherr kannte die Gänge und Thüren alle noch von früher her und fand sie auch im Dunkeln. Er verließ

das Schloßgebäude und schritt, sehr vor sichtig auftretend, von der Seite her über den Hofraum, sich stets im tiefsten Dunkel haltend. Der Mondschein drang für Sekunden wiederum durch einen Wolkenriß und als Herr von Hartstein wie zufällig den Blick über die Schloßterrasse gleiten ließ, fuhr er auch zugleich seltsam berührt zusammen. Er sah eine weiße Frauengestalt an einem der ziemlich hohen Fenster. Sie schien in die Nacht, in die Ferne zu blicken und stützte sich mit der einen Hand am Fenster rahmen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 10.01.1897
Umfang: 16
. WaS> sie erblossen und schaudern machte... war eS der brennende Blick ihres Gatten, oder war eS die kalte Nachtlust welche durch ein offenes Fenster ihr glühendes Gesicht überhaucht hatte. „Renate', stieß der Konsul mit heiserer Stimme hervor, „ich wünsch« nach Hause zu fahren.' Eie erwiderte keine Silbe, aber in das bleiche Wachs ihrer Wangen schoß ein zorniges Roth. Doch gleich wieder lächelt« sie, und während sie ihrem Tänzer die Hand zum Kusse reichte, nickte sie ganz leise mit dem Kopf« und ließ die Lider

über ihre strahlenden Augen sinken. DaS Geficht d«S Konsuls wurde fahl; aber schwelgend reichte er seiner Frau den Arm. «- In dem schaukelnden Koupe fuhren sie durch die stille Nacht ihrem Hause zu. Keines von ihnen sprach ein Wort- Nur als Renate unter einem ungestümen Athemzuge den weichen Pelz von ihren Schultern streifte und hastig, als würde ihr zu schwül in dem engen Raum, das Fenster niederließ, mahnt« er sie, der kühlen, gesährlichen Nachtluft zu denken. „Laß' mich!' stieß sie hervor. Dann befiel

sie ein Hustenreiz, den sie mit ihrem Spitzentuch erstickte. Da griff er über ihren Schooß hinweg und schloß das Fenster. Sie rührt» sich nicht; und auch er lehnte sich wieder in seine Ecke zurück . . . und dachte ... an allei . . . Wechselnde Bilder flogen vor seinen brennenden Augen vorüber, all' die Pein dieser Nacht, all' die bangenden Zweifel dieser letzten Wochen, alleS Glück deS vergangenen Jahre». Hatte «r diese» Glück denn auch verdient? WaS hatt« er gethan, um eS zu gewinnen. Ein Schersleln

und durch daS Fenster «in goldiger Streif in daS Zimmer und über die Bahre fiel, da griff er mit beiden Händen nach d»m leuchtenden Strahl und brach in heftiges Schluchzen »ut. —

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