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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 14
Datum: 25.03.1900
Umfang: 14
verstiehn. Die neuen Leiter von der Tiroler Glas malerei haben bei der Bestellung dieser Fenster den guat'n und ernst'n Vorsatz g'habt, was Tüchtiges und Kunstvolles zu leist'n, und die vier Fenster sein wirklich im Verhältnis zu früheren Schöpfungen a großer Fortschritt in der Kunst, besonders was das Fenster I, Nikolaus im Meeressturm, und Fenster III, St. Mar tin und der Bettler, betrifft. Das erstere ist — iatzt muass i a bißl hearrischer redn — schön in der Composition und sehr gut

in der Zeichnung mit Ausnahme des weiblichen Kopfes, der am Mast lehnt. Die glasmalerische Behandlung ist ebenfalls sehr gelungen, die Farbengebung ausgezeichnet. Das letztere ist fast noch im höheren Maße ein Werk von harmonisch ineinander greifenden Künsten. Hier haben die Leiter, Künstler, Arbeiter herah bis zum Fensterputzer ihre Schuldigkeit vollauf erfüllt, und zwar mit Freude erfüllt, die wie ein schimmernder Schmelz auf dem ganzen Werk liegt und leuchtet. Das Fenster St. Martin und der Bettler.spricht

eine ganz hervorragende Sprache bedeutenden Könnens. Schon der Stoff an und für sich ist ungemein sympa thisch und mag wohl zum Gelingen des Ganzen wesent lich beigetragen haben. Die goldig gestimmte Land schaft ist geradezu prächtig gerathen, gleichwie die frische lebendige Farbe der Pflanzen und die lebendige durch aus harmonische Zeichnung. Das Fenster lV. dagegen ist in der Zeichnung sehr schwach, die ursprünglich vielleicht gute Composition unverstanden übersetzt; da wankt und wackelt

Jungfrauen, allein der Hin tergrund dazu allzu zerrissen und unruhig gleichwie das Kleid des Heiligen. Interessant ist die Geschichte der Fenster, die der damalige künstlerische Leiter der Anstalt, Kunstmaler Alfons Siber, entworfen. Die Fenster I, II und III sind noch ganz unter seiner Leitung gezeichnet worden, während für das Fenster IV nur eine ganz flüchtige Skizze vorlag. Fenster III zeichnete der tüchtige, jetzt in München lebende Rudolf Schiestl, während die Far ben durchgehends vom talentvollen

Farbenkünstler Ric, einem Angestellten der Glasmalerei, gemacht wurden, und zwar die Fenster I und III im Einvernehmen mit Sieber. Mitten in die harmonische Arbeit ist aber der Sunnwendrummel kemmen. Der Kunstmaler Siber hat sich nämlich damals erfrecht, zur Sunnwendfeuer das lebende Bild, das deutsche Tirol, zu stellen, ohne Deinen Feund und Gönner Jehly amerst um Er laubnis g'fragt z' hab'n und des ist dem geistlichen Hearn grad Grund g'nuag g'wes'n, Schimpf- und Schmäh artikel über den Künstler

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.12.1916
Umfang: 4
in deutschem Dienste. Nettere öeletrung grleebttclm Inlein aurck die venlrelllren Mail a n d> 15. Dez. „Corriere detta Sera" schreibt i Venizelistische Truppen haben Syra, Naxos und anders Inseln besetzt und einige Konigstteue verhaftete Das Glück kommt durch das Fenster. . . Im „Pester Lloyd" lesen wir folgende, ungeMein stim mungsvolle Erzählung: Es war einmal eine kleine Familie, Vater und Mut ter unfc Hans unl> Grete, die wohnten in einer engen Gaffe oben in der Budaer Festung und es ging

ihnen nicht gut. Vater war Diurnist in einem Ministeriums Mutter kochte und die Kinder hatten immer Hunger. Wenn der Abend heranschlich und Grete ihre Schul ausgaben fertig hatte und sogar Fleißausgaben, schaute sie immer zum Fenster hinaus. Unten auf der Straße jpietlen Kinder mit Glaskugeln oder sie spielten Fan- -erk, aber Grete durfte nicht hinunter, denn sie war artig. , • Mer auch daß sie so viel am Fenster stand, gefiel ihrer Mutter nicht. Mutter sagte: „Was stehst du am Fenster? Wartest

du auf das Glück? Glaubst diu, es wird zum Fenster hereinsliegen?"" , / Dann kam der Krieg, i / Vater hatte neue Sorgenfalten auf der Stirn, Mutters Augen waren manchmal rot, als ob sie geweint hätte, die Kinder hatten Hunger, noch öfter als früher, in ememfort. Grete saß noch hie ifhb da beim! Fenster, aber unten gab es wenig zu sehen. Es war Herbst, die Granitwürfel aus der Gasse glänzten naß, die Kinder hatten zerrissene Schuhe und mußten zu Hause bleiben. Nun war Hans ein langer, schmäch tiger Junge, Grete

: „Ich brauche die Fenster für den 'Krönungszug am'30. Dezem ber." i' Die Fenster, dachte Grete. Drei Fenster, zwei im guten Zimmer, eins im Schlafzimmer der Eltern. „Ich zahle dreitausend Kronen.^ Väter sagte: „Morgen gebe ich Ihnen Bescheid.^ Sicher schämte er sich, soviel Geld anzunehmen. Nächsten Tag kam ein junger Mann mit einem Kneifer, der selbstbewußt schilderte. „Ich zahle für die Fenster viertausend Kronen", sagte er. Da ttat der Herr mit dem Pelz insl Zimmer und! ries: „Sechstausend

Anzug dabei, Grete hatte ein wun derschönes Kleid an, Vater rauchte eine lange, dicke Zigarre und Mutter faltete die Hände, denn das Glück war zum Fenster hereingeflogen..

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.09.1950
Umfang: 4
alle Schönheiten Ti rols auszuschöpfen vermag, nachhaltig zu künftigen Besuchen angeregt zu werden. Dei DSllmer oon Ssrsflnä ROMAN VON FRANKY BROWN Copyright by Durl Troesch. Bern 37 Der war schon vorweg, bog um die Ecke, hielt sich dabei achtsam im Schatten der Häuser und blieb dann stehen. „Hier muß es sein“, sprach er. „Wenn wir diese Mauer überklettern können, sind wir im Hof, auf den die Fenster münden. Ich müßte mich sonst sehr irren.“ „Hier ist eine Tür, Prosessor, sie ist ver schlossen.“ „Treten

Sie beiseite.“ Der Professor klappte seinen Koffer auf. „So. Widersteht die Tür jetzt noch?“ „Nein“, sagte Ataroth; er stieß die Holz fläche zurück; sie hatte kein Schloß mehr, Pulver rieselte zur Erde. Der Hof war fast quatratisch Die Rück seite des rotgemauerten Ziegelsteinhauses wies vier Fenster, die eng vergittert waren. Eines war erleuchtet. Ballhom klappte sei nen Kasten abermals auf. „Man wird sie nicht haben im Dunkeln sitzen lassen“, meinte er. Und er schaltete seinen Apparat also wieder um. Paul

Ataroth stand ganz still. Er kannte den Vorgang ja nun schon zur Genüge, aber die Wirkung des Kastens war selbst im Klei nen verblüffend. — Die Eisengitter vor dem erhellten Fenster waren nicht mehr vor handen. , Sie warteten. Nichts regte sich. „Vielleicht doch das andere Fenster?" flüsterte Ataroth. Er war fast übermütig angesichts solcher Leichtigkeit in der Arbeit. „Stellen Sie auf das nächste Fenster ein. Was liegt daran, wir arbeiten ja lautlos.“ Professor Ballhorn wunderte sich. „Ich verstehe

überhaupt nicht, warum sie noch ln Haft sitzen . . murmelte er, tat dann aber, wie ihm der Anwalt vorgeschlagen hatte. Die Gitterung in dem zweiten ge mauerten Fenster zerfiel. Alles blieb still. Ataroth beugte sich zu dem Ingenieur. „Halten Sie auf“, sagte er, „kommen Sie mit an die Mauer. Wenn ich auf ihre Schultern steige, kann ich mich mit einem Klimmzug in das Fenstereck hochziehen und hinein sehen. Vielleicht sind sie gefesselt und kön nen sich nicht bewegen. Zu rufen getrauen

sie sich nicht; es wäre ja sinnlos.“ Sie schritten leise zur Mauer. Aus dem ersten, nun nicht länger vergitterten Fenster, fiel helles Licht. Sie vermieden es beide, ohne Besprechung hier zuerst einzusteigen. Der Professor stellte sich unter das dunkle Fenster. Behutsam und gelenkig stieg Ata roth auf seine Schulter. Er erreichte, wie er es gehofft hatte, mit dem ausgestreckten Armen gerade die Kante des Fensterloches und zog sich, jedes Geräusch vermeidend, hoch. Das Mauerviereck war groß. Er zog die Knie

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 12
Datum: 27.08.1905
Umfang: 12
, Innsbruck Andreas-Hoferstrasse 42 12 039 — 281 —8 Deutsches CafC u. Restaurant ältestes Konzert-Lokal Innsbrucks -------- Heute und täglich -------- Grosse ppemdenl^onzepte der Tiroler National-Sänger- und Schuhplattler-Gesellschaft 5 Damen Franz Ringler 4 Herren Anfang 8 Uhr Eintritt f Krone Für vorzügliche Speisen und Getränke sorgt bestens 13 288 FrailZ Steden, Restaurateur VorverKaufsKarten sind täglich bis 7 Uhr abends im Deutschen Cafe am Buffet zu haben 941 Ihr Fenster aber blieb noch lange

darnach hell, und schon begann ich zu fürchten, daß sie das Licht, mich zu täuschen oder fern zu halten, die ganze Nacht brennen lassen werde, als es jählings erlosd) und mich zum Fenster trieb. Obgleich sie schon das erste leise Picken ver nommen haben mußte, blieb im Kämmerlein doch geraume Zeit alles still, so das ich nichts vernahm als den dumpfen Flügelschlag der schwöllen Sommernacht, die auf ihrer Flucht vor dem kommenden Tag durch's Etschland heraufzog und wie um Einlaß bittend leise

an den nachtblinden Fenstern in den grauen Mauern der verschlafenen Häuser vorübcrranschte. Ging das Fenster in dieser Nacht nicht auf, dann geschah es nimmer, und nimmer durfte ich wiederkehren wie die fliehende Nacht, und darum pochte ich ein wenig lauter an die klingenden Scheiben, bis ein banger Seufzer aus der Kammer drang. Als er aber wie ein leiser Klageruf eines aufgeschreckten Vöglcins im Walde verklang und es drinnen wieder still wurde, pochte ich in kurzen Zwischenräumen noch stärker an die Scheiben

von meinem festen Entschluß in Kenntnis zu setzen und in ihr nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, daß ich das Schlachtfeld geräumt habe sondern es vielmehr bis zum nächsten entscheidenden Angriff besetzt halte, strich ich schon mit dem ersten Morgenrot, das die letzten flatternden Schleier der fliehenden Nacht rosig färbte, um das Haus, und sie erschien nach der schlaflos verbrachten Nacht richtig am Fenster, und so

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 12
Datum: 26.08.1911
Umfang: 12
. Am 21. August 1911 ist die Kommission zur Prämiierung des Blumenschmuckes der Fenster und Ballone in Brixen zusammengetreten und hat ihr Urteil abgegeben. ES wurden drei Preise verliehen, und zwar: I. Preis, Kr. 20, Herrn Reiserer (Laubengaffe), 4 Fenster. 1 Erker; II. Preis, Kr. 10, Frau Unterleitner (Hofburg gaffe). 1 Erker-, IN. Preis, Kr. 5. Hoch». Herrn Msgr. Propst Mitteler (Albuingaffe), 6 Fenster. UeberdieS wurden noch Anerkennungsdiplome verliehen an: I. Hans Larcher tErhardgafsej. 2 Erker

; II. Ritter v. Hrauska (Villa Telffer), 1 Balkon; III. Josef Trojer (Schlipfgasse 2). 4 Fenster; IV. Reinthaler (Schlipfgaffe 2), 3 Fenster. Aber auch sonst waren viele Fenster und Ballone in geschmackvoller Weise geschmückt. In der Altenmarktgasse sind der Balkon der Wegerschen Buchdruckerei, 3 Fenster im 1. Stock bei Herrn Goldiner sowie 2 Fenster bei Vonmetz geschmückt. In der Trattengasse findet man im Raiffeisenkaffahaus 1 Balkon, bei Wolf 1 Fenster und 1 Balkon (letzterer sehr bübsch) sowie

im Dienst botenheime den Balkon und einige Fenster im Blumen schmuck. In der Stadlgasse sind die 5 Fenster bei Rott lobend hervorzuheben. Am Kleinen Graben sind die 2 Ballone im Gasthof „Sonne' geschmückt; es wäre dort sehr wünschenswert, wenn der wilde Wein etwas ge zogen würde. In der Kreuzgasse macht sich der auf zwei Seiten geichmückie Balkon bei Frau Huber angenehm bemerkbar. In der Erhardgasse sind im Cafe Larcher 2 Erker geschmackvoll geziert (l. Anerkennungs- Diplvm) und 1 Erker der Frau

Unterleitner (ll. Preis). In der Hofburggasse hat Herr Peter Bacher 1 Erker geschmückt. Am Hosburgplatze sieht man die Loggien des Wett-Hauses sowie Fenster und Terrasse des Martignoni-Hauses im Blumenschmucke. Leider ent behrt das Denkmal am Hofburgplaye noch immer jeden Blumenschmuckes. Am Domplatze prangt in reicher Fülle der Erker beim Pfarrmesner. Beim Finsterwirt sieht man den wilden Wein sich malerisch um den Erker und die Fenster ranken. (Leider steht der Besitzer auZer Preisbewerb

.) Auch im kleinen Bäckergaßl fehlen die Blumen nicht, wie die drei Fenster bei Ploners Bäckerei und der alte Ecker bei Goldiner zeigen. In den Kleinen Lauben hat Ferlesch 5 Fenster geschmückt und der DreMer Anich hat schon seit Jahren 2 Fenster und 1 Erker geschmack voll mit Blumen geziert. Die Laubengasse weist reichen Blumen schmuck auf, doch ließe sich dort noch vieles tun. Bei Runggaldifl winken von 4 Fenstern die Blumen« ebenso von 2 Fenstern bei Frl. Bergmeisjen Der Rachausbalkon' läßt wohl zu wünschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 29.09.1923
Umfang: 16
, daß die Bettwäsche, die Ueberzüge. die Matratzen braungeränderte Feuchtigkeits- flecken bekcmunen. Die hübschen Möbel verfaulen lang sam. Im Winter sind die Kastentüren fast nicht mehr cWfKchringen; so verquollen sind sie vor Nüsse. Naß ist aucA die Küche und finster obendrein. Durch ein kleines Fenster quillt trübes Licht. Oeffnen kann man das Fenster nicht. Weil draußen im Hof neben dem Fenster der offene Abort steht und seine Gestankwellen durchs offene Fenster hereinleiten würde. In der Küche schläft

ein 75jähriger Mann. Ein anderes Logis findet der Alte nicht. Die Wohnung gehört einer alten Frau, die mit chrer Schwester in einem engen Raum schläft, der durch einen Bretterverschlag von der Küche getrennt ist. Auch hier kann man es bei offenem Fenster nicht aushalten. Der Abort vor dem Fenster! Wenn das Fenster zu ist, ists aber auch nicht viel besser. Es „muffelt" ganz in- tensiv. Im Winter ist es eisigkalt, weil die Wohnung nicht unterkellert ist. Die junge Frau ist eine wer dende Mutter. Ganz

Häuserl. Ein gutes Motiv für einen Maler. Drinnen aber ist es alles eher denn malerisch. Eine blasse, kleine Frau steht vor einer der Türen, Sie zeigt uns bereitwillig ihr „Heim". Die Küche ist kauni 4 Quadratmeter groß. Das kleine Fenster geht auf einen, kaum einen Meter breiten Lichtschacht hinaus. Das Fenster muß zubleiben. da in dem Schacht der offene Abort eingezwängt ist und seine Düste ausfchickt. Aber das allein ist es nicht. Im Lichtschacht befinden sich ein paar Kellettuftlöcher

. Massenquartiere der Ratten. ■ die kämen sonst durch das Küchenfenster in die Wohnung. Ein Raum des Schreckens, eine Brutstätte von Krank- heiten ist das einzige Zimmer der Wohnung. Durch eine niedrige Tür treten wir in einen stockfinsteren Raum. Die Frau streicht ein Zündholz an. Ein kleines Zimmer ohne Fenster, vor Näste triefend, kaum groß genug für zwei Betten. Der Fußboden ist herausgefault, die nackte Erde statt der Bretter zu sehen. Alles verfault: Wäsche, Möbel und Kleider. Innerhalb kurzer Zeit sirw

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1928
Umfang: 8
am Fenster stehen. Ich rührte mich nicht, aber das Gesicht kam immer näher, als wollte es die Scheiben durchstoßen. Jetzt sprang ich auf. aber ehe ich einen Schritt dem Fenster zu war, ver schwand das Gesicht draußen in der Nacht. Und die Nacht hing still von dem fernen Sterngewirr. Zaghafter Schneefall kam vom Norden. Der Mond stand über dem Tieflande, blank, gemächlich. Ich dachte mir damals, ich stände am Rande eines Abenteuers. Und ich kam mir vor wie einer, der nach der Romantik des bunten Erlebens

auf Suche ausging, und ich hatte damals bei Gott schon viel erlebt, und doch war es mir, ihr könnt' es glauben, Freunde, als wäre ich un erfahren und weltfremd. Und dies alles nur wegen des unheimlichen, unfaß baren Gesichtes, das wie ein Phantom in den Nächten aus- taucht'e, bis zu meinem Fenster wuchs, unabweigerlich. un faßbar. Die Nacht konnte still, lautlos und einsam sein, kein Wolfsruf diese Einsamkeit erschüttern, kein dichter Schnee fall die Wälder verhüllen, kein Sturm toll genug die Nacht

durchtosen: das Wolfsgesicht kehrte wieder, regelmäßig, wie das Aufgehen der Sonne, wie der Stundenschlag einer Uhr. „Tiere haben ihre Gesetze!" hatte Milton gesagt. Er scheint recht zu haben. Tagelang suchte ich in den Wäldern, aber niemals fand ich eine Spur des Tieres, das mich in der Nacht besuchte. Einmal nur habe ich dem Gast eine Falle gestellt. Aber an dieser Falle ging es vorbei; es stellte sich an das andere Fenster. Und eines Nachts hatte ich beide Fenster von außen Pfahl auf. stürmte

. Sieben Jahrzehnte nach den denkwürdigen Oktobertagen des Jahres 1848 gelang es dem entschlosienen Willen der Arbeiterklasse, dem sich das feige Bürgertum zaghaft oder widerwillig unterwarf, die verhängt. Da riß der Gast dieser Nächte die Tücher von den Scheiben. Und als ich die Fenster von innen verhängte, hörte ich ein Scharren an der Tür. Aber niemals gelang es mir in die Nähe des Wolfes zu kommen. So vergingen einige Wochen. Es kam die Zeit, da ich wieder irrt wallte

. Und doch war es mir, als müßte ich etwas Wertvolles zurücklassen, solange ich dieses Phantom der Nacht nicht kennengelernt und das Rätsel dieser Nächte nicht an den Tag gebracht hatte. Eigentümlich war. daß ich mich vor diesem Gesicht nicht fürchtete. Und eigentümlich war auch, daß ich nicht eher Ruhe hatte, bevor ich den Wolf nicht am Fenster sah. Speisen, die ich vor ihm auf das Fenster gelegt, berührte er . kaum. Es war mir gelungen, in die Nähe des Tieres zu .kommen. Aber nur einen Schritt vor dem Fenster mußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 06.10.1906
Umfang: 12
und hat der Angeklagte für diesen Vorwurf vielmehr den Wahrheitsbeweis er bracht." Es ist in Bozen also gerichtlich festgelegt wirklich eine Hexe ist; dann wollen wir sehen, was sich machen läßt. Stellen Sie sich heute nachts um 12 Uhr bloß mit dem Hemd be kleidet in die Mitte des Zimmers zum But terfaß und buttern Sie, dann wird die Hexe znm Fenster kommen und wird ins Zimmer sehen. Kommt Ihre Nachbarin, dann wollen wir die weiteren Schritte einleiten." Die Frau dankte für den weisen Rat und verließ den Pfarrhof

, während der Pfarrer innerlich über seinen guten Witz lachte. Der Pfarrer hatte aber nicht viel Zeit zum Lachen, denn schon kam die Besitzerin der Schwarzscheckigen und erzählte dem Pfarrer dieselbe Geschichte von der verhexten Kuh, die er soeben von der anderen gehört hatte-. Dem Pfarrer wurde die Geschichte unbe haglich; doch war er einmal hineingesprungen, so wollte er die Sache weiter führen, trm zu sehen, wie weit wohl der Aberglaube die Men schen treiben kann. „Gehen Sie heute nachts um 12 Uhr zu dem Fenster

, ein ge knechtetes, ein verlassenes Wesen ist . . . Das Volk kann nicht revolutionieren, ohne von Grund aus zu revolutionieren. Die Eman zipation des Arbeiters ist die Emanzipation der Menschen. Der Kopf dieser Emanzipa tion ist die Philosophie, ihr Herz das Pro letariat. Marx. Nur bei der Besitzerin der Rotscheckigen sah man ein Licht, das in einem breiten Streifen durch das Fenster auf den Garten fiel, jedoch manchmal von der im Zimmer hantierenden Frau verdunkelt wurde. Soeben schlug es auf der Turmuhr zwölf

und schon stand sie bei dem Butterfaß und butterte darauf los, während die Augen un verwandt auf die Fenster gerichtet waren, bei denen sie die Hexe erwartete. Auf einmal entfuhr ihr ein Schrei — vor dem Fenster stand mit bleichem Gesicht - die Nachbarin uttd starrte herein. „Hexe, verfluchte!" erscholl es von draußen. „Hexe, elendige!" schrie die im Zimmer, da sie sich mittlerweile wieder vom Schrecken erholt hatte, stieß das Butterfaß beiseite und ging kampfbereit gegen das Fenster los. „Die Haare

reiß' ich Dir heraus, du Braut des Teufels!" kam es von draußen. „Erschlagen tu' ich Dich, Du Reitpferd des Teufels!" die rat Zimmer. „Jesus Maria! — Hilfe! — der Teufel! schrie die vor dem Fenster und stürzte davon. „Jesus Maria! — Hilfe! Der Teufel kommt!" schrie auch die im Zimmer, da sie auf der Straße einen schwarzen Mann sah, der behäbig die Dorfstraße entlang schritt. Sie drehte das Licht ab und vergrub sich unter der Decke, was wohl auch die andere getan

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 23.03.1937
Umfang: 6
sind oder ob eine andere Ur sache für das Brechen der Hölzer vorliegt. Die Bruchstellen sind neu, das spricht dafür, daß ein Mensch sie in der Mord nacht durchgetreten hat, denn es herrschte kein Sturm und es läßt sich keine andere Ursache für den Bruch der Holzleisten ausfindig machen. Es finden üch keine Fingerspuren und es gehört viel Mut und eine außerordentliche Gewandtheit dazu, drei Stockwerke hoch an einem Spalier zu einem Fenster emporzuklimmen. Dieses Fenster stand freilich zufällig offen. Wenn Sie sofort

nach dem zweiten Schuß ins Mordzimmer stürzten — was am glaubhaftesten ist —, so müßten Sie noch den Schützen gesehen haben, wenn die tödlichen Schüsse wirklich durch das Fenster abgegeben worden sind. In diesem Falle wurde Harry Alson fast gleichzeitig von seiner Gattin — von rückwärts — und von vorn, nämlich von dem nicht festgestellten Täter angeschossen. Ihr Blick muß auf das offene Fenster gefallen sein. Sie müssen dieses Fenster mit dem zweiten Schuß in Zusammenhang gebracht haben — wenn 5ie nicht etwa

gesehen haben sollten, daß de, Schuß von einer mderen Seite abgegeben worden ist. Dann, Herr Bruckner, bliebe nur die eine Möglichkeit, daß Mrs. Alson aus einem zweiten Revolver — aus dem belgischen Browning — ge feuert und dann die Waffe durch das offene Fenster geschleudert hat. Eine sehr unglaubliche Kombination. Oder eine andere Person ist mit Mabel Alson über die Treppe gekommen und Ingenieur Stephan Riedmann, Holzexporteur, Oberkommissär i. P. des Innsbrucker Stadtbauamtes, Erbauer

in das Nachbarhaus führte ja durch Ihr Schlafzimmer — na, da müßten Sie doch den Betreffenden gesehen haben, der durch Ihr Zimmer gegangen ist! Diese Möglichkeiten sind aber alle, ich wiederhole, sehr un klare Kombinationen. Die wahrscheinlichste Lösung ist der Schuß durch das Fenster — oder Sie selbst haben ihn ab gegeben. Wenn Sie wirklich unschuldig sind, Herr Bruckner, dann bedenken Die, daß Sie auch für Ihre Braut verant wortlich sind, daß Sie nicht unnötig wochen-, ja monatelang Fräulein Tajos als Braut

eines des Mordes Verdächtigen umhergehen lassen dürfen. Wenn Sie durch ein Geständnis neue Tatsachen vorzubringen haben — wenn Sie unschuldig sind im Sinne der Untersuchung, Herr Bruckner, dann ist es jetzt an der Zeit, die Wahrheit zu sagen. Wer hat durch das Fenster geschossen?" Noch immer schweigt Albert Bruckner. Aber der Richter besitzt Menschenkenntnis genug, um zu sehen, daß die Wider standskraft dieses Mannes erschüttert ist. Deshalb kommt Dr. Koch nochmals auf Maja Tajos zu sprechen. Er schildert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.08.1932
Umfang: 8
der sozialdemokratischen Partei ist, wurde gestern nachts ein Revolveranschlag verübt. Er ist von zwei Schüssen in den Kopf getroffen worden und liegt hoffnungslos dar nieder. Vor seinem Hause fanden sich gegen 11 Uhr zwei bisher unbekannte Männer ein, die ihn unter dem Vor wand. es brenne, ans Fenster lockten. Als er mit seiner Frau und seinem Kind zum Fenster kam, gaben die Männer mehrere Schüsse ab. Ans Fenster gelockt und nieder geschossen. Acht Schüsse aus dem Hinterhalt. Tilsit. 3. August. (CNB.) Vor dem Haus

des Reichs-- bannerführers Raschkowski in Szillen erschien heute gegen 3 Uhr früh ein mit vier oder fünf Personen besetztes Auto, die nach der Wohnung Raschkowskis hinaufriefen: „Wohnt hier Raschkowski?" Als dessen Frau am Fenster erschien, sagte man ihr:, sie möge ihren Mann rufen, da ihn der Reichsbannersührer in Tilsit dringend sprechen wolle. Raschkowski erschien darauf am Fenster, sah jedoch sofort, daß einer der Leute nach, der Pistole griff, und sprang vom Fenster weg. Im selben Augenblick wurden

acht Schüsse gegen das Fenster abgegeben. Verletzt wurde niemand, doch gingen die Kugeln knapp an den Köpfen des Ehe paares vorbei. Die Zimmerdecke wurde durch die Schüsse stark beschädigt. Die Ermittlungen sind im Gange. Das S.A.-Banditentum lebt wieder auf. Eine Frau von Hakenkveuzlern schwer verletzt. Augsburg, 3. August. (Wolfs.) In der vergange nen Nacht wurde ein F e u e r ü b e r f a l l auf die Woh- nung des Ehepaares Goß verübt. Gegen 2 Uhr wurden gegen die Fenster des Schlafzimmers drei

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Sterne und Blumen
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Seite 5 von 8
Datum: 05.03.1916
Umfang: 8
verlassen. Erst als er wieder unten vor ihrem Fenster stand und die Trde unter seinen Füßen fühlte, flüsterte er ganz leise, daß Agnete ihn kaum hören konnte: „Ob du je mals verstehen wirst, wie sehr ich dich jetzt liebe..." Tr neigte sich zuin Fenster hinein, die Tllbogen auf das Fenster brett aufsetzend — er glaubte Agnete im lächeln zu sehen, Aber sie stand unbeweglich, mit niedergeschlagenen Augen da. Joachim grübelte noch lange über dieses flüchtige, geheim nisvolle Lächeln

nach, während er, plötzlich in der schwärzesten Laune, verzweifelt, daß er sie zurücklassen mußte, durch die feuchte Nacht nach Ganse ritt. Als er gegangen war, stand Agnete noch lange am offenen Fenster mitten im Mondschein da. Tinmal erhob sie ihre linke Gand und sah sie an, diese Gand, die Joachim zuletzt geküßt hatte, und führte sie sacht und langsam an ihre Lippen. (Fortsetzung- folgt.) Da; GaldsW. von §. Zchrönghamer-Heimdal. (Nachdruck verboten) Loor der Bräustube brennt das Licht schon trübe. Nur ein ( ' einziger

!" schreit er in einem Trumin und springt von eiirem Bein auf das andere. „Bist d' narrisch?" fragt jetzt der Bräu. Aber da ist der peterbauer schon bei der Türe draußen. „20 Millionen!" schreit er. „Auf, Leut'! Fangt's dös Auto! 20 Millionen in Gold! In Schönberg hab'n s' dös Auterl scho g'sehg'n. Sperrt's d' Straßen ab beim Bräukeller draußen!" Aus Leibeskräften schreit der peterbauer. Da und dort öffnet sich ein Fenster: „was gibt's? Wo brennt's?" Da und dort knarrt schon eine Goftüre. Tin schlaf

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 10
Datum: 17.11.1923
Umfang: 10
Fenster und bemerkte zu ihrem großen Erstaunen, daß es der Riese war, der eingeschlafen vor dem Tore lag und mit solch grausamer Gewalt schnarchte, daß alle Türen, so oft er den Atem einzog und wieder ausstieß, von dem Zugwinde klappend auf und zu flogen. Nun sah sie auch, so oft dir Türe nach dem Saale aufging mit Verwun derung, wie die Figuren auf den Tapeten, denen die Glieder schon ganz eingerostet waren von dem langen Stillstehen, sich langsam dehn ten und reckten; der Mond schien hell

über den Hof, da hörte sie zum erstenmal die ver zauberten Brunnen rauschen; der steinerne Neptun unten saß auf dem Rande der Wasser kunst und strählte sich sein Binscnhaar; alles wollte die Gelegenheit benutzen, weil der Riese schlief; und der steife Storch machte so wun derliche Kapriolen auf der Mauer, daß sie lachen mußte, und hoch auf dem Dache drehte sich der Wetterhahn und schlug mit den Flügeln und rief immerfort: „Kik, kik dich um, ich seh' ihn gehn, ich sag' nicht wen I" Am Fenster <lber sang

und setzte sich ins Fenster und wehte mit ihrem weißen Schnupftuche hinaus — „und grüß'' dich Gott!" rief da die Prinzessin, „grüß' dich Gott in die weite, weite Ferne, es ist ja keine Nacht so still und tief als meine Lieb'!" Renata faßte sie lachend um den Leib, um sie zurückzuziehen. — „Herr Jesus!" schrie sie da plötzlich auf, „ein fremder Mann, dort an der Mauer hin!" — Gabriele ließ erschrocken ihr Tuch sinken — es flatterte in den Garten hinab. Ehe sie sich aber noch besinnen konnte, hatte Renata

schon das Fenster geschloffen; sie war voll Furcht, sie mochte nichts mehr von dem Märchen hören und trieb Gabriele hastig aus der Tür über den stillen Gang in ihre Schlafkammer. Gabriele aber, als sic allein war, riß noch rasch in ihrer Zelle das Fenster auf. Zu ihrem Schreck bemerkte sie nun, daß das Tuch unten von dem Strauche verschwunden war, auf den es vorhin geflogen. Ihr Herz klopfte heftig, sie legte sich hinaus, so weit sie nur konnte: da glaubte sie draußen den Fluß wieder auf rauschen

zu hören, darauf schallte Ruderschlag unten im Grunds, immer ferner und schwächer, dann alles, alles wieder still — so blieb sie verwirrt uud überrascht am Fenster, bis das erste Morgenrot die Bergesgipfcl rötete. Bald darauf traf der Namenstag der pri orin, ein Fest, worauf sich alle Hausbewohner das ganze Jahr hindurch freuten; denn auf diesen Tag war zugleich die jährliche Weinlese auf einem nahegelegenen Gute des Klosters fest-

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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1942
Umfang: 4
ein. Die Häuser lagen noch im Morgenschlaf. Doch das alte Schützenlied der Kompanie, schneidig hingesetzt, rüttelte an den Fenstern. Da und dort ging ein La den auf, und der Fleischermeister Silvester Münch im rotgeblümten Schlafrock gähnte auf die Kompanie hinunter, daß ihm hörbar die Kinnladen knackten. Doch im Fenster daneben, halb hinter den Gardinen, gut in Deckung, wie sie es von den Gebirgsjägern gelernt hatte,, stand Barbara, die kleine, saubere, blonde Tochter. Der Gamsl wurde mit einem Male munter

wie noch nie an diesem Morgen, spitzte den SchnabeUund pfiff heimlich in die Luft. Cr wußte, die ganze Kompanie zog jetzt an ihrem Fenster vorbei, mehr als einhundertfünfzig Mann. Aber sie, die Barbara, sah bloß den einen,' ihn, den Blasius Gamsl. Und so ließ er denn auch die anderen hinauf schauen zu seiner Barbara und ließ sie teilhaben an seinem Glück. Was einem ganz allein gehört, das teilt man gern mit den anderen. Weil er'aber zum Gruß nichts anderes zur Hand hatte als die Scheiben, hielt

ausnützend, über dem Rücken eine Leiter. „Ist doch zu blöd, daß heut' so a mondhelle Nacht is!" dachte er verärgert! Aber der Aerger schwand bald, wenn er daran dachte, daß er bald lein Reserl im Arm haben würde. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, daß heute nicht wie sonst alles so gut gehen würde! — Der Sepp und der Michel, die Nachbarbuben, hatten es arg scharf auf ihn — hoffentlich stellten die nicht was an! — Nun stand er unter der großen Eiche vor ihrem Fenster, spähte noch einmal vorsichtig zurück

und pfiff leise. Sie mußte wohl schon auf ihn gewartet haben, denn gleich öffnete sich das an- S nte Fenster ganz und ein braunes Händchen e schon einen Willkommengruß hinunter. Hei — war da aber schnell die Leiter angelehnt — war da schnell der Naz oben bei seinem Mädel, setzte M) aufs Fensterbankerl und hatte sie auch schon «nt Arm. ^Inzwischen hatten sich zwei dunkle Gestalten von kaum zu Baum geschlichen und sahen sich jetzt von mten das idyllische Bild sehr wenig erfreut an. «Der Hund

, der!" murmelte*der zornige Sepp »Dem wern mas aba austreiben, bei der Referl fensterln geh'n!" flüsterte der Mich! erbost zurück. Der Naz war längst vollends durchs Fenster ge legen und nur der Mond spendete dem kleinen Raum sein silbriges Licht. „Was mach' ma jetzt?" fragte der Seep. „Na, was wern ma schon machn, die Loater stell Ma weg — nacha kann er schaun wia er oba kimmt!" Und schon schlichen die beiden zur Hausmauer und hoben ganz leise, jedes Geräusch vermeidend, die Leiter weg. „Soll'n ma ihm net

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 01.07.1905
Umfang: 16
Nr. 26 Seite 7 ^ s nicht hindern und zudem einen hervorragenden chmuck bilden. Dieselben wurden in spätgotischem Stile ausgeführt, da die Kirche in diesem Stile erbaut und anno 1516 eingeweiht wurde; wenn auch die Kirche jetzt borokisiert und mit gefälligen Borokaltären versehen ist, so wurden die Fenster doch im spätgotischen Stile ausgeführt, da sie ihrem Wesen nach sich inniger mit dem Bau verbinden als andere Einrichtungsgegenstände und besonders den Spitzbogen nicht verläugnen

können, auch waren schon zwei ältere Fenster im gotischen Stile vor handen. Damit aber der gotische'Charakter der Fenster gegen die Borokaltäre und Borokgemälde nicht allzusehr absteche, wurde in der Umrahmung der Brustbilder die gotische Architektur möglichst vermieden und dieselbe nur aus Stab- und Blatt werk gebildet, was einen ruhigen und wohltuenden Eindruck macht. Besonders hervorzuheben ist die sehr gelungene Farbenstimmung, welche nichts Hartes und Schweres hat, dabei aber durchaus nicht wässerig wirkt

und eine Farbenharmonie be sitzt, welche man bei älteren Fenstern häufig ver mißt; die Ausführung der Personen ist außer ordentlich fein und sorgfältig. Da die Kirche der Gottesmutter geweiht ist, wurden die Darstellungen so gewählt, daß die Marienverehrung als der ein heitliche Gedanke hervortritt und die dargestellten Heiligen in naher Beziehung zur Gottesmutter stehen, sei es durch ihr Leben oder durch ihre Tugend. Die zwei älteren Fenster neben dem Hochaltar stellen das Herz Jesu und Herz Mariä dar, neben

denselben befindet sich im Chor die Darstellung des hl. Joachim, als des Vaters der Gottesmutter, eine überaus edle Patriarchengeftalt mit der Taube, dem Symbol des Opfers in der Hand, in der Umrahmung sehen wir den Granar- apfel das Symbol der Liebe. Im zweiten Fenster finden wir das farbenprächtige Bild des hl. Johannes Ev., des Liebesjüngers und zweier Sohnes der seligsten Jungfrau; er hält entsprechend der Legende den Kelch mit der Schlange in der Hand und ist von Weinlaub und Trauben umrahmt, dem Symbol

der Kraft und Liebe. Im nächsten Fenster sehen wir die Darstellung des hl. Josef, des Bräutigams der Gottesmutter und zweiten Kirchenpatrons, dem auch der gegenüberliegende Seitenaltar geweiht ist; er hält die Lilie in der Hand und ist von reicher Lilienumrahmung umgeben; ihm gegenüber ist das Bild der hl. Anna, der Mutter der seligsten Jung frau, mit dem Buch des Gesetzes, als Symbol der Gerechtigkeit, in der Hand und mit dem Spruch bande : „Du bist gebenedeit unter den Weibern." Luc. 1. 27. W eiter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 22.01.1949
Umfang: 10
zur Hütte. Im Gastraum it ^scht noch laute Fröhlichkeit. Jemand singt zur 'lute ein lustiges Liedel. Ich trete nicht ein —; mir ist noch die Stille der Bergnacht. So klettere ich langsam über die steile Stiege ben Schlafraum empor. Es ist ein vier Meter iepeiter und gut doppelt so langer Raum, an des- ‘ beiden Seiten sich die Matratzen hinziehen. mnzrge Fenster liegt am anderen Ende des Ganges, der Tür gerade gegenüber. Äch schlage mit Absicht meine Lagerstätte in der Mitte zwischen Tür und Fenster

auf. uk^>och Schlaf will nicht kommen. Um Mitter- Ulcht endlich verstummt der Lärm im Gastraum ,"ten. Doch nun poltert es die Treppe herauf: Menlampen blitzen auf. Bergschuhe werden^ Vf die Erde geworfen. Burschen pfeifen, Mäd- 5* kichern, mit einem Wort: es herrscht die mste „Hüttenruhe". Aber auch )as geht vorüber, und nach einiger ilt hört man ichon. wre va und dort einer je-r. agewerk in Betrieb nimmt. Da erhebt sich der Mann neben dem Fenster brummt etwas Unverständliches vor sich hin und Wleßt

es zu. Es dauert aber kaum eine Vier- Munde, steht die Frau, die am anderen Ende ^ schön neben der Tür liegt, auf, öffnet das Fenster wie der und kriecht mit einem erleichterten „Ahhb ' wieder aus ihre Matratze. Da fährt der Mann neben dem Fenster aus und schließt es wieder zu, während er zu der Frau sagt: „Lassen Sie das Fenster gefälligst zu; ich liege hier unmittelbar daneben, mir ist zu kalt. Worauf die Frau nun ihrerseits in ziemlich gereiztem Ton erwidert: „Das ist eine Rücksichtslosigkeit ohnegleichen

Ihnen einen Vorschlag. Wenn Ihnen, liebe Frau, dort bei der Tür zu heiß ist, dann geben Sie doch, bitte, qine Decke dem Herrn dort beim Fenster Da wäre dann bewen geholfen und das Fenster könnte offen bleiben." Nach einigem Hin und Her wird mein Vor schlag angenommen und die Ruhe ist nun her- gestellt. Dröhnendes Gelächter weckt mich am anderen Morgen. Ich fahre empor und reibe mir ärger lich den Schlaf aus den Augen. Alles lacht aus dollem Hals, nur der Mann beim Fenster lacht nicht, und die Frau bei der Tür

ebenfalls nicht. Im Gegenteil, mir kommt es fast vor. als ob die beiden ziemlich ärgerlich wären. Als ich zum Fenster sehe, bemerke ich, daß dasselbe geschloffen ist; also, da hat doch dieser Kerl heimlich das Fenster wieder . . . Doch halt, da sehe ich nach etwas, und jetzt wird mir auch das Gelächter der anderen klar. In dem Fensterrahmen befinden sich nämlich gar keine Scheiben. Nicht eine einzige. Gipfelgefet Du wirst die Stunden des Aufstieges nicht vergessen, die deine Schritte durch den srühmor

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 17.03.1912
Umfang: 16
für die an seinem Besitztum angebrachten Fenster fürs erste 1 Weizenkörnchen, fürs zweite 2 Körnchen, fürs dritte 4 und so fort, immer daß doppelte vom vorhergehenden. A. und B. ließen sich zu dieser Bestimmung verleiten und der Kaufabschluß wurde perfekt bei Annahme von 500 Kr. Reugeld gegenseitiger Kontrahenten. Da aber Haus, Hof und Alpe mehr als 50 Fenster besitzen und sich dadurch Differenzen ergaben, so wurden dermalen nur 40 Fenster angenommen. Handschlag und Handel waren richtig; bis zum Abschluß eines vollen

Jahres wird der Pauschal, betrag bezahlt werden. Den Leser dürste es jetzt interessieren, wie hoch nun der Kostenpreis zu stehen kommt. Wie oben schon angedeutet, zahlen A. und B für das erste Fenster 1 Weizenkörn, chen, für das zweite 2, fürs dritte 4, fürs vierte 8 usw.; bis zum 40. Fenster ergibt es folgende Zahlen, Maß und Preis: Zirka 512 Körner geben Vss Liter also 1 Schnapsgläschen voll. Da aber 1 Liter 32 solche Gläschen faßt, so kostet das 10. Fenster x / 89 Liter, das 15. 1 Liter

, das 20. 1 altes Star mit 32 Liter. Von da an werden die Stare immer dopp lt weiter gezählt bis hinauf zum 40. Fenster, welches nach Be rechnung mit 1,046.016 Star Weizen zu stehen kommt. Der Preis eines Stares wird mit 7 Kr. vereinbart und so ergibt sich ein Kauffchilling mit 7,352.112 Kr. Der A. und B. werden sauer und verdutzt dreinschauen und Sorgen haben, ein so teuer erkauftes Gut an den Mann zu bringen. C. dürste hierin der schlauere ge« wesen sein als der A. und B., jedoch ist ein über- hobener Kauf

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