Artikel be hauptet wird oder ob derselbe nicht vielmehr auf eine mühe» und segensvolle Thätigkeit zurückblicken kann, wie es in der That der Fall. In den fünf Jahren, wo ich dem Verein als Obmann angehöre, hat mir keine Zeit so viel Mühe und Arbeit, aber auch Aerger und Sorge gebracht, wie die letzten zwei Jahre. Wohl kein Tag ist während dieser Zeit vergangen, wo der Verein nicht für das Werk seiner Schöpfung, für die Baum schule, thätig gewesen wäre. Das Ziel zu erreichen, wird der Verein
, die es mit dem Verein so treu und ehrlich meinen können, wie ich es stets mit ihm gemeint habe. A. Erttel als Obmann. lC nr h a us» T h c a t e r.) „DerFall Cleine n- cean' Sensationscomödie in fünf Acten von Alexander Dninas nud Armand d'Artoist. Die Premiere des unter dem Titel „Fall Clemencean' bekannten franzö sischen Sittendramas stellt in der Geschichte unserer Cnrhausbühne ein Ereigniß ersten Ranges dar. Wir können uns nicht erinnern bei irgend einer anderen theatralischen Gelegenheit im Publicum
während und nach der Aufführung eine ähnliche Stimmung betrachtet zu haben. Bi>n denjenigen, welche dieser Vorstellung bei wohnten, mochten sie nun mit dem Inhalte des Stückes einverstanden sein oder nicht, konnten sich wohl nur Wenige dem gewaltigen Eindrucke entziehen und noch Tags darauf konnte man iu den verschiedensten Cirkeln die lebhafteste» Debatten zu hören bekommen. In einem Ware» aber Alle, svweit wir unterrichtet sind, einig: in der Ansicht nämlich, daß „Fall Clemencean' ei» Stück für junge Mädchen sei
. Da es nun aber, unseres Erachten?, nicht Ausgabe der dramatischen Kunst sei» kann, ausschließlich nnr zum Besten und zum Behage» dieser liebenswürdigste» Species des Menschengeschlechtes zu produciren, so folgt »och im mer nicht, daß Sujets, wie das in Rede stehende, ab solut verwerflich uud unmorailsch zn nenne» seien. Man sollte meinen, daß im Grunde genommen jedes tück moralisch sei, sobald am Schusse desselben das Laster von der verdienten Strafe ereilt wird und das geschieht im „Fall Clemencean' in ausgiebigster
Weise. Zudem wird Niemand 1>chauptc:i wollen, daß es Cha- ractere und Verhältnisse wie die in diesem Stücke geschil derten nicht geben können, ja sogar, daß a» irgend einer Stelle des Dramas eine merkliche, störende Uebertreibnng i» irgend einer Hinsicht sich fühlbar mache. Der „Fall Clemencean' ist ein glücklicher, voller Griff in's wirkliche Leben hinein. Daß dabei, neben echtem, lauteren Gold auch etwas Schlamm mit zu Tage kommt, daran ist der Antor nicht schuld; das liegt iu den Verhältnissen