Principe Eugenio di Savoia = Prinz Eugen von Savoyen : 1663 - 1736 ; 1986 - Celebrazioni nel 250. anniversario della morte.- (Studi italo-tedeschi ; 9 )
stadt Budapest) und 1688 sogar Belgrads (Beograd), allerdings nur auf kurze Zeit. Prinz Eugen war bei all diesen kriegerischen Ereignissen dabei, wurde mehrmals verwundet, zeichnete sich mehrfach aus und wurde oft - ein Zeichen der Wertschâtzung und auch seiner hohen Herkunft - damit betraut, Siegesmeldungen an den Kaiserhof zu brin- g en - Allerdings finden wir Eugen in einer wichtigeren diplomatisch-mili- târischen Funktion erstmals in Oberitalien im Jahre 1690, wo er auch làngere Zeit wirkte
, erst mit dem Jahre 1697 kehrte er wieder an die ungarische Front zurück, diesmal als Oberbefehlshaber und sein steiler Aufstieg begann nun endgültig. Riidiger von Starhemberg, der Vertei- diger Wiens 1683, erklàrte in seinem Gutachten: »Ich weiss Keinen, der mehr Verstand, Experienz, Application und Eiffer zu Eurer Kai- serlichen Majestàt Dienst hàtte, ein generoses und uninteressiertes Ge- miit, auch die Liebe und Respect bei der Miliz, als der Prinz von Sa- voye« (Bibl, Eugen 71). Zur Hauptmacht
des kaiserlichen Heeres in Ungarn, das Eugen nun befehligte, gehörten 13 Infanterie-, 6 Kiirassier- und drei Dragonerre- gimenter, dazu kamen noch die bei Peterwardein (Petrovaradin) unter dem Befehl Guido Starhembergs stehenden 9 Infanterie-, 1 Kiirassier- und zwei Dragonerregimenter, sowie das siebenbiirgische Nebencorps mit 4 Infanterie-, 6 Kiirassier- und 6 Dragonerregimenter, auherdem erwartete man noch den Anmarsch von 10.000 Sachsen, 3.000 Bran- denburgern und 2.000 Dànen, sodab die gesamte Streitmacht
, über die der Kaiser verfügte, dem Sollstand nach über 80.000 Mann betragen sollte. (Braubach, Eugen 2, 232). Als Prinz Eugen nach der Übernahme des OberbefehÍes am 12. Juli 1697 im kaiserlichen Lager in Vörösmarton eintraf, merkte er zunàchst die groBen Mibstânde, die er in seinem ersten Bericht - und noch viele, viele Male in seinem weiteren Wirken - beklagte. Es fehlte an allem, an Geld, an Vorràten, an Soldaten, der Sollstand der einzelnen Einheiten wurde bei weitem unterschritten, auch die militàrische
Bürokratie gab immer wieder Anlab zu Klagen von Seiten des Troupiers Eugen. Eugens Aufgabe war, trotz der beachtlichen Truppen, die ihm zu- mindest auf dem Papier zur Verfiigung standen, von Seiten des Hof- kriegsrates in Wien defensiv geplant. Man meinte zunàchst, dab die Osmanen einen Angriff auf Peterwardein planten, allerdings glaubte man den Truppen davor noch etwas Ruhe gönnen zu können. Doch Anfang September erfuhr der Prinz von einem Überlàufer, dab der Sultan seine Plâne völlig geàndert hàtte