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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 07.12.1923
Umfang: 16
Nr. 27S . ' Das reichste Kohlenlanö Europas muß MuslanS- kohle kaufen. Deutschland hat mit England einen Kohlen kredit auf 4 Millionen Pfund abgeschlossen. Der Vertrag erfolgte zwischen der deutschen Re gierung und dem Londoner Bankhaus Schröder Die Schuld ist mit mindestens 5 v. H. zu ver zinsen, und als Sicherheit sind dem englischen Gläubiger die noch unerschlossenen Braunkoh lenfelder der Reichsbahn bei Bitterfeld oer pfändet worden. Wenn dieses Kredit-Abkom men zum erstenmal

, nach der mit englischer Zustimmung er folgten Abtrennung Oberfchlefiens, ist Deutsch land, wenn man die festgestellten Kohlenvorräte in Betracht zieht, das koh lenreichste Land Europas geblieben. Die Braunkohle nach ihrem Heizwert auf ein Drittel der Steinkolhe umge rechnet, besitzt Deutschland von ehemals 414.000 Millionen Tonnen heute Noch 271.000 Mil lionen. Als nächstes Land folgt England mit 190.000 Millionen, dann aber als drittes schon das mit den Deutschland geraubten Bodenschät zen — Oberschlesien allein

sich dauernd und fortlaufend auf diesem Wege mit Kohle versorgen muß. Inwieweit die englische Politik wirklich auf so lange Sicht gearbeitet hat, als sie entgegen dör Deutschland gegebenen Zusage die Auslie ferung Oberschlesiens an Polen betrieben hat, ist schwer zu entscheiden. Auf jeden Fall hat England die wirtschaftlichen Folgen des Ruhr einbruchs vorwiegend unter dem Gesichtspunkt eines großen Kohlengeschäftes für die englischen Gruben betrachtet und hat danach seine Maßnahmen getroffen

. Die Verschleude rung der billigen deutschen Tributkohlen durch Frankreich auf den bisherigen Absatzmärkten der englischen ^Kohle, womit auch zugleich die bequeme Rückfracht für den Schiffsverkehr nach England in Wegfall kam, hatte einen ganz ge waltigen Ausfall der Ausfuhr englischer Kohle nach Frankreich, Belgien, Italien. Spanien usw. zur Folge. Mit der Stillegung des Ruhr gebietes durch Frankreich hat die Ausfuhr eng lischer Kohle wieder beträchtlich zugenommen. England führte nämlich an Kohle

in den ersten neun Monaten 1922 und 1923 aus nach: Insgesamt 1922 Insgesamt 1923 (9 Monate) l9 Monate) Deutschland 6.182.086 Tonnen 11.604.643 Tonnen Frankreich 9.660.182 „ 14.117.437 „ Belgien 2.095.931 „ 9.915.042 .. Italien 4.554.086 5.760.123 Diese Tabelle zeigt, weshalb England den Ruhreinbruch wesentlich unter dem Gesichts punkt seines Kohlenhandels betrachtet hat. Ist es doch durch die gesteigerte Kohlenförderung und deren Ausfuhr einen großen Teil feiner Arbeitslosen von der Straße losgeworden

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1924
Umfang: 8
LezugsgebLhren: Zum Abholen monatlich Lire 5.80. Zustellgebühr monat lich in Bozen 50 Centesimi, in Gries, Rentsch, Bozner- boden 66 - CenZesimi. Per Post im Inland Monatlich Lire 6.30, ins Ausland Lire 10.80. Die fortlaufende Annahme . des Blattes gilt als Ubonnementsverpflichtung. Unabhängiges Landesblatt. Nr. IKK Tie Aussichten der Konserenz Das Ringen zwischen England und Frankreich, dessen Objekt zurzeit Deutschland ist, scheint jetzt an einem neuen Wendepunkt angelangt zu sein. Frank

Vertrages wegen Nichtlieferung der Repara tionen und rückte mit Belgien in das Ruhrgebiet ein. England hat die Berechtigung zu diesem eigen mächtigen Vorgehen von vornherein bestritten, aber nichts dagegen unternommen. Es hat wahrscheinlich geglaubt, daß Frankreich sich damit in der Welt ziemlich isolieren und an der Ruhr totlaufen werde. . . Auch in Frankreich sind erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Poincareschen Politik ausgetreten. Schon Poincare mußte unter diesem Drruck, aber in nerlich

widerstrebend, seine Zustimmung zu der Ein holung eines Sachverständigengutachtens über Deutschlands Leistungsfähigkeit geben. Der Aus fall der Wahlen hat diese Entwicklung weiter geför dert. Jetzt will England diese Lage ausnützen, um nicht nur ^Frankreich aus dem Ruhrgebiet herauszu bringen, sondern vor allem auch eine Wiederholung solcher Extratouren für die Zukunft zu verhindern. Die.Beherrschung der rheinisch-westsälischen Kohlen lager und der damit in Verbindung stehenden In dustrie durch Frankreich

enthält eine beständige wirt schaftliche und militärische Drohung gegen England. Deshalb legt England so erhebliches Gewicht darauf, daß die Anwendung der genannten ,§§ 17, ,18 künftig ausgeschlossen wird. Diese Vorschristen legen die größte Macht in die Hände der Repara- tionskommission, die tatsächlich ein Spielball in den Händen der französischen Negierung ist. Besteht sie doch aus je einem Vertreter Frankreichs, Belgiens,^ Englands und Italiens, zwischen denen bei Gleich- stimmigkeit die Stimme

des Vorsitzenden den Aus schlag gibt. Und der Vorsitzende war der Fran zose. Deshalb wünschte England die Reparations kommission aus der Durchführung des Sachverstän digengutachtens möglichst auszuschalten, und gleich zeitig festgestellt zu sehen, daß auch beim Vorliegen einer vorsätzlichen Verfehlung Deutschlands keine Macht allein soll vorgehen dürfen. Es scheint, als ob England sich damit einverstanden erklären will, daß die Reparationskommission in irgend einer Form durch ein fünftes amerikanisches

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 25.08.1922
Umfang: 8
ist die eng lische Regierung van der bisherigen Politik, den tatsächlichen Gegensatz zwischen England und Frankreich zu verschleiern, abgegangen. Sie hat den Gegensatz offen aufgezeigt und Frank reich, wie sich ein Lloyd-George-Blatt ausdrückt, „zugleich ein für allemal klar gemacht, daß ihm kein England als Werkzeug zur Erdrosselung Deutschlands zur Verfügung steht'. Man be dauert in England natürlich den neuen schwe- ren Marksturz, der auf das Scheitern der Kon ferenz folgte; man ist aber überzeugt

, daß ein Kompromiß entsprechend den französischen Forderungen zu einem gleich schweren, wenn nicht noch schwereren Zusammenbruch geführt hätte. Man weiß in London genau, daß nur eines die Panik aufhalten kann, welche die Mark immer unaufhaltsamer den Weg der Krone treibt, und das ist eine gründliche Aen- derung der französischen Politik, ihre Bekeh rung zur Politik der europäischen Versöhnung und Wiederherstellung. Eine solche Bekehrung würde England auch heute noch mit einem vol len Verzicht auf das Geld

, das ihm Frankreich schuldet, und aus seinen Anteil an den Nepara- tionen bezahlen, und Poineare weiß das. Die neuesten sranzösischen Drohungen mit einer sofortigen Besetzung des Ruhrgebietes, die Deutschland einschüchtern sollten, wurden in England so wenig tragisch genommen, ciw die Drohungen mit einem europäischen Block ge gen England, die England einschüchtern sollten. Letztere Drohung, mit der der ..Temps' zuerst operierte, und die dann ein anonymer „englisch-französischer Korrespondent' in de? „Times

' weiter ausmalen mußte mit dem Hin- j weis auf die „enorme Anzahl' von Flugzeug geschwadern, welche Deutschland und Rußland Heute bauen und die vereinigt mit der französischen Luftflotte England Zertrümmern könnten, hat in London eher Hei terkeit als Schrecken erregt, und man ha: Frank reich höflichst zu verstehen gegeben, es werde «England nichts angenehmer sein, als wenn es Endlich zur Einsicht komme, daß durch eine Po litik des Z u fa m me n a rb ei t e n s mit Deutschland mehr zu erreichen sei

. als durch eine Politik der Gewalt und Erpressung. Eine Bekehrung Frankreichs zu einer solchen Politik würde den Hauptstreitpunkt zwischen ihm und England aus der Welt schaffen und sofort die europäische Lage aufs günstigste beeinflussen, 'denn die Wurzel der europäischen Krankheit sei das Gefühl der Unsicherheit, welches die dro hende Haltung Frankreichs gegen Teutschland und die dadurch geschaffene Gefahr einer Re volution oder eines Zusammenbrüchs in Deutsch- land erzeugt hätten. Recht typisch für diese kluge

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1925
Umfang: 8
Seite 2 Rußland, England, China. .Die russische Regierungspresse setzt ihren Chinafeldzug fort und konzentriert ihn immer aus schließlicher gegen Großbritannien. Schon beim Shanghaier Konflikt war es auffällig, daß in Moskau von der Beteiligung der Vereinigten Staa ten wenig gesprochen wurde. Es fehlte sogar hier nicht an Stimmen, die die Zurückhaltung Ameri kas als gegen Japan und England gerichtet an sahen. Während Rußland jedoch in der Shanghai affäre neben England auch Japan aufs schärfste

angriff, wird die Bewegung im Süden ausschließ lich als Schlag gegen England beurteilt, und die Einnahme Kantons freudig begrüßt. Der letzte Sonntag-Leitartikel der „Jswestije' fordert das neue China ausdrücklich auf, seine Auseinanderset zung mit Japan auf spätere Zeiten zu verschieben. China möge Japan und Amerika wohlwol lend behandln, solange diese Staaten sich nicht in den Kampf Chinas gegen England einmischen. Wie weitherzig Sowjetrußland ist, wenn es Bundesgenossen für die Isolierung Englands

braucht, geht auch daraus hervor, daß es nicht nur der chinesischen Kaufmannschaft, sondern sogar ei nem Teil der chinesischen Generäle Komplimente für ihre Beteiligung am Kampf gegen England macht. Die öffentlichen Kundgebungen Und Geld sammlungen für die chinesische Freiheitsbewegung nehmen sowohl in Moskau als in den Provinz städten ihren Fortgang. Weg mit den Privilegien. London, 26. Juni. (A. B.) Aus Peking wird gemeldet, daß die chinesische Regie rung den Mächten eine Note überreicht

? - „Wir wollen schwören, uns niemals wieder in einem Krieg hineinziehen zu lassen, der England nichts angeht.' Englanös Vormacht in öer Ostsee. England hat den Plan, sich in der Ostsee fest zusetzen, um dort vor den Toren Rußlands zu einer vorherrschenden Machtposition zu gelan gen. England wird sich in der Ostsee eine Ma rinebasis schaffen, die ihm die Beherrschung der Ostsee sichert. Das Projekt einer englischen Marinebasis in der Ostsee auf den Inseln Oesel und Dagö, welche dem Meerbusen von Riga

und dem von Petersburg vorgelagert sind, i stim Laufe des Jahrhunderts während der der Verschlechterung der englisch-russischen Bezie hungen oftmals aufgetaucht, mußte aber jedes mal wegen der Unmöglichkeit seiner Durchfüh rung hinausgeschoben werden. England will nun dadurch die anti-englische bolschewistische -Arbeit im Osten eindämmen, wozu ihm die ge genwärtigen Verhältnisse die Möglichkeit bie ten. Die Billigkeit der Inseln Oesel und Dago erleichtern den Plan der englischen Politik — die Schaffung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.06.1923
Umfang: 8
, nicht als Vorbedingung für Verhandlungen an. Es begründet d'cse Erklärung damit, daß man keiner deutschen Regierung «inen solchen Schritt zumuten dürfe >md daß eine kommunistische Reaktion di« Folge fem könnte. England wünscht, einen Bruch in der Entente zu vermeiden und aus Grund der deutschen Vorschläge in Ver handlungen zu treten. Es schlägt ein« Sach verständigen konferenz vor, die Gesamtla-gs Deutschlands zu überprüfen und auf Grund des Ergebnisses die Reparationssumme zu kstiunen Falls die Sachverständigen

zu mu Einigung kommen, würde England die Zlujgabe des passiven deutschen Widerstmides zu vermitteln suchen. Allerdings wird es mcht ohne weiteres Ächt sein, eine Annäherung in der englischen und französischen Auffassung der Ruhrfrage zu «reichen. Man spricht aber von der Mng- Weit, daß ein belgischer Plan die Brücke zmjchM Frankreich und England schlagen Jedenfalls strebt England eine gründliche Aussprache zwischen den Alliierten an, bevor eine gemeinsame Note Deutschland auffor dert, den passiven Widerstand

aufzugeben. Viell-icht ist durch den Schritt Englands doch ein Wendepunkt zum Besseren einge treten. Es ist ein Erfolg, daß England nach allzu langem Warten endlich aus seiner Re serve heraustritt und zu einer aktiveren Politik greift. Eine andere Frage ist, welche Stellung Frankreich nunmehr einzunehmen gedenkt. Auch dieses steht vor einer Eilt- hhcÄung. Von Frankreich ist bisher kein einziger Schritt des offenen Entgegenkom mens gemacht worden und es ist keineswegs klar, ab Ausficht besteht

, daß Poincare, um das Einvernehmen mit England wieder her zustellen, an dem der Pariser Politik von Tag zu Tag mehr gelegen sein dürste, irgendwelche namhafte Konzessionen zu leisten bereit ist. Es ist aber jedenfalls sicher, daß. wenn nicht Ms, so das meiste davon abhängen wird, mit welcher Kraft England sich für feine Forderungen «insetzt und wie weit es zu gehen entschlossen ist, um fein Ziel zu errei chen. Es ist nicht mehr fraglich, daß dieses Ziel der Friede für Europa ist, den die eng lische

Volkswirtschaft aufs dringendste braucht und den alle Kreise ersehnen. Und es ist also wch nicht mehr fraglich, daß England eine Äsung der Reparationsfrage will, die dickes dornenvolle und die ganze Welt schwer be lastende Problem so rasch als möglich klärt und den Beginn der Frwdensarbe'rt nicht noch weiter verzögert. Dazu ist zweierlei nötig: Deutschland muß wissen, wieviel es zu zahlen hat. und diese Zahlung muß im Bereich des Erfüllbaren liegen. Beides, die Festsetzung der Summe und der Zahlungsmethode

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.07.1923
Umfang: 6
Groß britannien ins Angesichts geschleudert. Die OesfenÄichkelt Englands Ist! so erstaunt, «daß die ersten Nachrichten über Frankreichs Luftflotten« Wahnsinn kommentarlos durch die Presse gin gen. Auf die Abficht Englands, seine Luftflotte auf gleichen« Fuß mit jener Frankreichs zu nicken, antwortet die Regierung Poincarös mit dem Plane, ihre Luftmacht zu versechsfachen. Man muh sich vorstellen, mit welchen Sorgen England bisher schon die vielfach« Ueberlegen- helt der französischen Luftflotte

betrachtet hat. Auch wenn die reglerungsofflziösen Aeußerun- gen Immer noch die Fiktion von dem Vorban densein einer Entente cordlale aufrecht erhielten, griff in 5er Öffentlichkeit doch stetig mehr das Bewußtsein Platz, daß mit der volligen Ent waffnung Deutschlands England wieder In eine Phase der europäischen Geschichte zurUckgewor- fen wurde, die es mit der Verbannung Napo leons auf St. Helena und erst recht mit dem Ausgange des Krieges von 1870/71 tiberwunden glaubte. Die schrankenlose Hegemonie

eines französischen Imperiums will neuerdings in Er scheinung treten. Eine Hegemonie, der auf dem Kontinent kein Preußen, kein Oesterreich und ebenfo kein Ruhland mehr entgegentreten kann. Eine Hegemonie, die such kein Trafalgar mehr zu fürchten hat. Denn starker als sede englische Seemacht ist die heutige französische Luftflotte, deren Grüße und Overationsbafis eine Gefahr für feine Küsten und Häfen, für seine Städte und Industriezentren bedeutet, wie sie England seit Jahrhunderten, nicht einmal zu den Zelten

Napoleons I., vor Augen gesehen hat. Man verfolgt heulte die englische Politik nicht mit dem richtigen Verständnis. Entweder man erwartet, daß England deutsche Politik zu trei ben hat oder man übersieht, wie vIelseitiss'Grok> britannien durch die Interessen seines Welt reiches festgelegt und behindert Ist, im Augen blicke den Zug auf dem Schachbrette der großen Politik zu tun, den man aus der Lage Deutsch, lands heraus als den allein natürlichen erwar tet. In einem Plmkte dürfte aber unser Emp finden

nicht In die Irre gehen: Das Herz des britischen Weltreiches bleibt England, und dieses wird niemals dauernd auf ebne Teilnahme an der Politik des europäischen Kontinents verzich ten können, es sei denn, baß es den Zerfall seines Imperiums als unabwendbar hinnimmt. In England, und damit in Europa, wurzelt schließlich auch das britische Weltreich. Hinter der Hegemonie Frankreichs über den Kontinent aber steht der Angriff auf England. Und Eng land ist heute nicht mehr die durch Ihre Motte unangreifbare

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1923
Umfang: 8
sind ja, wie die Verhältnisse einmal liegen, nur mehr erste Weinhandelsfirmen in der Lage, Auslands geschäfte zu tätigen. Die kolonialen wünsche Italiens. Benedetto Cirmeni, Senator des König reiches, schreibt zum Besuch des Königs und der Königin von England in Rom, -derselbe habe die „Times' veranlaßt, daran zu erinnern, baß die Frage, wie das Dschubbaland an Italien abzu treten sei, noch ungelöst ist, und hinzuzusetzen, daß, wenn auch der Ausenthalt der englischen Souveräne keinen politischen Charakter trage

, die Gelegenheit doch eine überaus günstige sei, um Italien gegenüber die Schuld abzutragen, zu der sich England im April 1915 vor «dem Eintritt Italiens in den Krieg verpflichtet habe. Der Londoner Vertrag vom 26. April 1913 wurde zwischen Italien einerseits und Frank reich, England und Rußland anderseits als Ge- heimosrtrag abgeschlossen, und er war es, der getrunken, aber der Whiskhverbrauch überragt heul.:, weil Whisky leichter zu beschaffen ist. Große Men gen dieses stark alkoholischen Getränkes liegen

an erster Stelle. Man hat Mittel und Wege gefunden, Whiskytransporte von riesigem Umfange über die kanadische Grenze zu bringen, von wo aus sie dann in schnellen, eigens für diesen Zw-:ck ge bauten Automobilen über die benachbarten Gebiete verbreitet werden. Auch England liefert viel Wbieky nach dem angeblich trockenen Amerika. Eine englische Whiskyflotte liegt fast beständig vor dem Neuyr.rker Hafen, um sichere Landungsmöglichkeiten zu^ >r- Hpähen. Außerdem ist so ziemlich jedes zweite Haus «n Lande

könnte, und Frankreich und England im günstigen Falle eines Sieges ihre Kolonien auf Kosten Deutschlands etwas .vergrößern könnten, begnügte sich Italien mit der unklaren Formel von gleichwertigen Entschädigungen bei der Entscheidung über die Fragen der Grenzen- ziehung. Als aber dann die Ereignisse auch die sanguinischesten Hosfnungen überträfen, und im Artikel 119 des Versailler Vertrages Deutschland den alliierten und verbündeten Hauptmächten alle seine Kolonien abtrat, hätte Italien als eine dieser alliierten

Hauptmächte weit größere und wesentlichere Entschädigungen beanspruchen können und müssen, als jene im Artikel 13 des Londoner Vertrages enthaltenen. Statt dessen erhielt es absolut nichts weiter und es wagte wahrscheinlich nicht einmal. Ansprüche zu erheben. Italien wurde demnach von der Be sitznahme des deutschen Kolonialbesitzes voll ständig ausgeschlo s s e n. Infolge des Ver zichtes seitens der Vereinigten Staaten von Nordamerika wurden alle deutschen Kolo nien Frankreich und England zugespro chen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.08.1924
Umfang: 4
bekannten »Erinnerungen' des Großadmi rals, lmd er berührt, inldem er eingehend die Frage behandelt, wozu die deutsche Flotte ge baut wurde, ein politisches Kernproblem, das nicht nur In angelsächsischen Ländern, sondern auch In Deutschland noch ilmnner die Geister in verschiedene Lager spaltet. An der Hand unwiderleglici)er Zahlen weist Tirpitz nach, daß es niemals Ziel des deut schen Mottend aues gewesen ist, mit Englands Flotte zu rivalisieren. Nicht nur England und die Vereinigten! Staaten

deshalb sonderbar erscheinen^ warum England miß trauisch immer an uns mir die Trage stellte, warum wir bauten. Das Ziel der deutschen WiottenrutsAmg mar klar im Flottengesetz von IvlXZ umschrieben. Es war kein Angriffs-, son dern ein ausgesvrochenes Verteidigungsziel: die deutsche Flotte 'sollte so stark sein, daß sie auch dem stärksten Gegner ein beträchtliches Risiko, sie anzugreifen, bedeuten mühte. Eingepreßt von kriegerischen, unsere Sicher heit und Einheit seit einem Jahrtausend bedro. heniden

Staaten^ mitten im Herzen Europas gelogen ohne natürliche Grenze»^, bvauchten wir ew dem Amerikaner in seiner Ulnwngreifbarkeit imim verständliches Maß von Sicherung nach außen. Und gerade England gegenüber, das nächst Frankreich am Mvtsten während des gan zen letzten Jahrhunderts gegen Preußens und Deutschlands Erwartung gearbeitet hatte, das ein ausgesprochener Gegner unserer industriel len und Handelsentwickbunfl mit Ablauf des vorigen Jahrhunderts wurde, brauchten wir ein höheres Maß

unterlassen hätten, so hätte uns das keineswegs vor der englischen HandelseifersuM unldi ihren Folgen geschützt. Tirpitz sagt Wörtlich: „Glaubt irgend ein Ame rikaner. England hatte geduldet, daß ein zur See völlig ohnmächtiges Deutschland es wirt» schaflltch übeicholt hätte, ohne uns wenigstens eine Prohibitivtaxe aufzuliegen, groß genug, um unsere Wirtschaft zu Wmen?' Und er beant- mottet damit indirekt die viel umstrittene Frage, ob es von Deutschland richtig Mar, das englische Bündnisangobot 1S01

, die uns zwar nicht auf den unsinnigen Gedanken brachte. England anzugreifen^ venu nur durch Frieden konnten wir gewinnen, aber auf der anderen Seite, fall» wir angegriffen wurden. England so schädigen konnte. daß es seine Monopolstellung zur See verlor, wir wollten uns eine Sicherung de» Friedens schaffen und Großbritannien ver anlassen. die Lebensinteressen Deutschlands, wenn sie auch gelegentlich dem englischen Kan del unbequem waren, zu respektieren uud bei Meinungsverschiedenheiten mit uns auf glei chem Fuße zu verhandeln

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 28.07.1922
Umfang: 6
der deutschen Reparationen — bisher stst nur von der fi n an z i e l l en Seite her behandelt wurde. Die finanziellen Vorgänge ii Deutschland — Marksturz, Moratoriums- zesuch, Finanzkontrolle der Entente — ha- kn blitzlichtartig die drohende Katastrophe usgczeigt, der Europas Wirtschaft und Fi- vmzen entgegeneilen. In England, an leinend überhaupt dem einzigen Lande des Kontinents, wo man über den politischen Gängeleien noch nicht den Wirtschaftsver- ßmd verloren hat, wird in der Oeffentlich- leit

und den führenden Kreisen mehr und mehr eine Radikalkur besprochen, die de?. Alp des Mißtrauens, der die europäische AMtfähigkeit beeinträchtigt, wenigstens mlmeise heben soll. England geht ernstlich Mt dem Gedanken um, den Franzosen ihre Schulden, gegen England zu' erlassen, wenn grmkreich dafür in eine Herabminderung der deutschen Reparationen einwilligt und sonstige politische Zugeständnsse macht. In letzterer Hinsicht wünscht England anschei nend ein Entgegenkommen Frankreichs in der Rheinlandsrage

und m der Orientpoli tik. Die Schuld Frankreichs an England be trägt etwa eine halbe Milliarde Pfund Sterling, das sind etwa 10 Milliarden Eold- vmk oder 12.Z Milliarden Eoldsrancs. Ge gen Erlag dieser Schuld sollte also Frank reich in die Herabminderung der deutschen Reparationen einwilligen. Man denkt da bei — wenigstens lassen englische Blätter dies vermuten — an den Verzicht aus die Obligationen der Serie C. Der Londoner Zahlungsplan diktierte Deutschland eine Schuldsumme von insgesamt 139 Milliarden Eoldmark

herausgegriffen: die Schuld Frankreichs an England und ein Teil der «Hülben Deutschlands Ueber die Schulden Italiens an England im Betrage von ctoa 12 Milliarden Eoldlire ist dabei ebenso n>emg die Rede wie von den Schulden Eng- «nds, Frankreichs und Italiens an die ««einigten Staaten. Die Frage ist drängend. Im Oktober be ginnt England mit den Zinsenzahlungen für mne «chuld an die Union (etwa 1 Milliarde ^lllnd Sterling). Und die englischen «aatsmänner haben den Franzosen und Italienern mehr

Provinzen erhielten strikten Auftrag, jede Massenbewegung in die unruhigen Provin zen zu verhindern. Za Forli und Ravenna wurden deshalb starke Truppen und Polizei kontingente zusammengezogen. Noch Rimini, Aorli und Ravenna wurde ein Inspektor für öffentliche Sicherheit gesandt. Der llnterprä- fekt von Rimini wurde wegen der letzten Vor fälle versetzt. Zer Pettolemnsch acher. Der Schacher um die russischen Petroleum felder. Berlin. 28. Juli. Zn London finden zwischen England und Rußland gegenwärtig

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 11.07.1925
Umfang: 10
). Schriftleitung: Wolkxnsteinstratze 2. Telephon Nr. 7V. Annoncen und Verwaltung: Waltherplatz Nr. 16, Telephon Nr. 180. Einzelnummer 30 Cent. Ausgabe täglich 13 Uhr mittags. Nr. 154 Samstag, den 11. Juli 1933 33. Jahrg. RvUche Kriegsdrohung an EWand. Der russische Bär und der Hinestsche Drache. . Moskau, 11. Juli. (A. B.) In einer Ansprache an eine größere Trüppenabteilung erklärte der Kriegsminister F r u n s e» daß sich die Rote Armee auf einen Krieg gegen England vorberei ten müsse. Rußland sei nämlich

mit ChinaimBündnis und könne daher eine weitere Ex pansion der Briten in Peking nicht dulden. Der russische Bär und der chinesische Drache verfugen zusammen über eine Macht» die der ganzen Welt trotzen könne. Keine Verhandlungen der Europäer mit China England nimmt Fühlung mit Japan. London, 11. Juli. (A. B.) Nachrichten aus Peking zufolge hat der französische Gesandte das Mandat, im Namen der europäischen Mächte mit der chinesischen Regierung die Verhandlun gen über die Vorfälle in Shanghai zu sichren

, niedergelegt. In Tokio hat gestern Zwischen dem englischem Botschafter und dem japanischen Ministerpräsi denten eine Unterredung über ein gemeinsames Vorgehen in China stattgefunden. . England in schweren Sorgen Bis vor ganz kurzem stritt man sich in England darüber,, ob der Sicherheitspakt den Frieden sichern oder gefährden könne. Plötzlich haben sich so schwere Wolken am politischen Himmel des Jnselreiches zusammengeballt, daß man den Sicherheitspakt darüber schon beinahe vergessen hat. Wird der Welt

sriede freundlichst warten, fragt man sich im eng lischen Außenamt und aus der Börse und in den po litischen Klubs, bis der europäische Friede garan tiert ist? Das Gefährliche ist, daß sich für England, so wohl in der Innen- wie in der Außenpolitik ein Sturmzentrum gebildet hat. Die Regierung Bald- win wird alle Hände voll zu tun haben ,beide Ge witter zu entladen, ohne daß es zu vernichtenden Ausbrüchen kommt. Die innere Krise ist durch das Darniederliegen in der englischen Industrie hervorgerufen

industriellen Betriebe Englands zur Tai geworben. Die verei nigten Kohlengrrvbenbesitzer haben dem Verband der GrUbe na weiter die Verträge zum 31. Juli auf gekündigt, und die englischen Bahnverwaliungen beriefen eine Konferenz mit den Eisenbahner-Ge werkschaften ein, um die Herabsetzung der Löhne zu bergien. Genau zum hundertjährigen Jubiläum der Eisenbahner, die in England mit Hilfe der englischen Kohle den . triumphierenden Siegeslaus der englischen JMustrie und des englischen Frei handels einleiteten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1922
Umfang: 6
für England; während die Erfüllungspolitik Frankreich die Freiheit des Handelns nahm, gab sie England diese Frei heit zurück. Seit Versailles ist nicht mehr Deutschland, sondern ist Frankreich der konti nentale Gegenspieler Englands. Gegen Frankreich brauchte jetzt England Handlungs freiheit. Und diese wurde ihm dadurch gege ben, daß Deutschland durch die Erfüllung des Versailles Vertrages Frankreich verhin derte, die sämtlichen Vertrags-Interessenten gegen es aufzurufen. England hätte

bei einer offensichtlichen Weigerung Deutschlands wohl oder übel mit Frankreich gegen Deutschland gehen müssen. So aber erfüllte Deutschland und England konnte mit: Recht sich auf diesen Erfüllungsivillen Deutschlands gegenüber Frankreich berufen und durch ihn seine Handlungsfreiheit gegen Frankreich bewah ren. So erwies sich die deutsche Erfüllungs politik immer mehr und.mehr als wirksames Sprengmittel für die Entente. Die Erfül- lungspolitik schuf erst Raum für die Inter essengegensätze innerhalb der«Gntente

. Aber in dem Sinne, daß Deutschland nun nicht mehr bloß Objekt eines gemeinsamen Diktats der Feinde, sondern in dem lebendigen Jnteressenspiel der Nationen mehr als eine bloße Null ist. England ist in das Ringen mit Frankreich etngetreten. Die englische Bulldogge, die durch die Jahrhun derte hindurch keinen Gegner gefürchtet, hat in den letzten Wochen den alten Mut und die alte Entschlossenheit zum Handeln wieder ge funden. Der Aufruf an die Dominions zur Mitverteidigung der englischen Datidanellen- Positton

, die Verstärkung der englischen Mtt- telmeerflotte, die Entsendung von mehr als der Hälfte der Garnison von Malta nach Konstantinopel, zeigen daß es England ernst ist. Gleichzeitig zeigt es in der europäischen Politik eine bemerkenswerte Aktivität. Die Abmachungen mit dem Reichsbankpräsiden- ten von Havenstein sind mehr als Abmachun gen Über finanzielle Garantteverhandlun- gen. Sie sind der Ausdruck, daß England mit der Wirrnis in der europäischen Politik, d. h. mit der Reparatstonsfrage, Schluß ma chen

will, daß es auch in Europa neue Wege und neue Orientierung sucht. Die politische Tragweite der Londoner Besprechungen und Abmachungen kann heute noch nicht abge schätzt werden; sie darf aber jedenfalls als nicht zu gering gewertet werden. Sind die Verhandlungen in London wirklich auf der Grundlage zustande gekommen, wie die Be richte, der Presse erkennen lassen, dann be deutet das einen Zwang für Frankreich, seine Stellung in der Reparationsfrage und zu gleich seine Stellung zu England eindeutig zu klären.' Bürgt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.01.1923
Umfang: 6
Pofl-Koaiokorreat Einzelne Nummern 25 et,. flmlmrZ / Deutsches Taablatt . . -'kG! v«rtr«tung: Bozen, vilbergasi» U; l«l«phon»Nr. S70 Deutsches Tagblatt mit den SonntagsblSttern „Fremdenverkehr' und „Heimat' D«zua»pr»ise: Zum Vbholen monaMch 1.4.80, vierteljährl. l. li.4<Z; bei Zustellung durch Post oder Austräger monatlich I. V .L0, Vierteljahr!. 1.1S.V0. Monatliche Bezugsgeb' '' für v«lutaschmaches Ausland l.k.—, für da» übrige Auslon^ -ll.— Nummer 16 Wiederannäherung an England

ist die Antwort nicht schuldi geblieben. Und die ging darauf hinaus, fest zustellen, daß eS just England gewesen se' daS sich, das Memorandum Mussolinis über Bord werfend, von Italien getrennt habe, indem es ein eigenes Projekt porlcgte, wo die Interessen Italiens vollständig unberück sichtigt gelassen wurden. Nun ist eS der Ministerpräsident selbe gewesen, der das Mißverständnis mit eine gut gesetzten Erklärung aus der Welt ge. schafft hat. „Ein antienglisches Projekt übe: einen Kontinentalblock existiert

nicht' — rief Mussolini aus — „die italienische Regierung hat memalS einen ähnlichen Borschlag ge wacht und hätte aus keinen Fall je an einen solchen gegen England gerichteten Kontinen talblock denken können, Allein schon weg«-, der Bedeutung, die England im Wirtschaft^ jleben des europäischen Festlandes ein- stimmt und dann auch wegen der Beziehun gen, die zwischen England und Italien be stehen.' 'Das war klar und genügte vollauf. Gettmt betrachtet, ist die italienische Press nicht ganz von der Schuld

auf die üble Laune Englands geschoben werden sollte. Im Auge der Leser französischer Zeitungen mußte de« angebliche englisch-italienische Zwist ungeheuer und jener zwischen Frank reich und England al» überhaupt nicht vor handen. erscheinen. Und schließlich spielten englische Blätter auf die „vielen Wohltaten' an, die Italien von 'England erhalten habe, was hinwiederum den Unmut der Italiener entfachte, die unter diesen „Benesizien' im Augenblick, da ihnen die «Hille überlief. Nichts anderes verstehen

Beziehungen zu England genau zu fixieren; und sagen sich, diese könnten un möglich sich auf die Reparationsfrage allein beschränken. Es handle sich um viel mehr: um daS Gleichgewicht in Europa, im Mit telmeer und Im Orient. Italien habe kei ne, l.'i Interesse, sich England entgegen et ilen; vielmehr ein auöschUe^.ich poji ive. I. - teresse an der Freundschaft Englands. Und zwar aus dem Grunde, damit die Bürgschaft gegeben fei an der Aufrechterha.tUng des europäischen Equilibriums und an seiner eigenen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 21.11.1921
Umfang: 4
in Tokio der Bedacht, oaß England die -tzonferer.z in Washington benutzen wolle, unr iich aus gute Art des Bündnisses mit Japan zu enttedigen. Ein Freundschaflsbüiidnis zwischen England und Amerika würde das englisch-japanische Bündnis überflüssig uno gegen standslos machen und müßte als logische Folge eine sreund- s siche Ablösung von Japan ergeben, das dann ganz iso- jiien da,'runde. 3c- korrv der Abrüstung.woeschiag HurdingS jauch als ein Manöver bezeichnet, um Englands Bündnis ! mit Japan

zu sprengen. Und niemand wisse, ob nicht, '-bereits ein Geheimabkommen bestehe, durch das Japan der -neuen Freundschaft der Angelsachsen zun: Oofer gebracht j werden solle Japan aber will keinesfalls keine eigensten «Interessen zum Gegenstand einer Weltkonserenz machen slassen, bei der es durch unübersehbare diplomatische Mo j mente in schwierige Lage manövriert werden kann, j Japan ivird kraftlos, sowie ihm die .Hand in. China ! entzogen wird. Darauf aber zielen sowohl Amerita wie 'England

. Die Abrnstungsfrage ist o-emgegenüber Beiwerk ohne tiefere Bedeutung. Tie Abrüstung ist zunächst wohl nur zu verstehen in dem 'Sinne einer Beschränkung der j amerikanischen Seenrachl auf dem Stillen Ozean und llebrr- -lassung des Atlantischen Ozeans an England. Beide angel- j sächsischen Großmächte könnten in diesem Sinne tarsäch- jlich zu einem gewissen Teile abrüsten. Zugleich wird mir dem Abrüstungsvorschlage Zeitgewinn beabsichtigt, um die- jeiligen Rüstungen auszuführen, die heule jedem Staate erforderlich

erscheinen, unr seine Existenz den Rivalen -ge genüber zu behaupten. Ohne das Bündnis mir England erschein: die japa nische Politik in Ostasien erledigt. Die angelsächsische So lidarität aber ist heute zu ei,rer politischen und Wirtschaft- lichcu Notwendigkeit geworden. England selbst ist durch die vro-amerikanische Haltung seiner Kolonien in eine weltpolitische Zwangslage gekommen. Ihrem Widerstande gegenüber wird es nicht mehr in der Lage sein, die engen: Beziehungen zu Japan nach seinem Wunsche

forrzuset- zen, wenn es gleichzeitig in eine inllme Fruundschaft zu Anrerika treten will. Amerika wird jedenfalls suchen, Eng land zu einer Entscheidung zu treiben, die ihm mißlich ist; denn Englands politische Stärke ist gerade «eine un- entschiedene und zweifelhafte Haltung zwischen Amerika und Japan. Wenn es dem Bündnis mit Japan entsagt, begibt sich England unter 'Amerikas Vormundschaft und macht seine weltpolitische Machtstellung von den amerikanischen 'Wünschen abhängig. Zugleich erwächst

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.10.1925
Umfang: 6
. Eigenberich.) Das Kabinett hat einen sehr interessanten Kommentar Min Patt herausgegeben, der sich Im wesentlichen mit der deutschen Auf fassung deckt. Er stellt die Frage, in wel chen Fällen Kriege »lach dem Pakte möglich sind, was fiir England ja von besonderer Bedmtung ist. Die Engländer sind der Auf fassung, daß drei Fälle einen Krieg herbei führen können- Die Selbstverteidigung eines angegriffenen Staates, ein? Aktion des Bölkei t'Uiid>'s auf Grund des Art. 1t> und, was besonders bemerkenswert

für die Räumung der Kölner Zone geschaf fen sind. Wie aus London verlautet, wird England Ende November niit der Räumung der Kölner Znae beginnen, '.^!>> Truppen werden in den Raum von Koblenz verlegt werden. Doumergue und Hwdenburg zur Unter zeichnung in London. - London, 22. Okt. (Ag. Br.) T. U. mel det: Die britische Regierung hat den fran zösischen Staatspräsidenten eingeladen, am 1. Dezember zur Unterzeichnung der Ver träge von Locarno nach London zu kom men. Doun'.ergue hat zugesagt. An den deutschen

, so offenbarte sich hierin nur der französische Appetit auf fremdes Land und frenides Gut, der gleich stark geblieben ist seit der Zelt des glor- reichen Sonnenkönigs ülldwig XIV. Soweit man <u>s den Berichten über die Konferenz in Locarno entnehmen kann, ist Vor Garant der Westpackte England. Das ist bedeutungsvoll, zumal England damit eine Schwenkung in seiner früheren Politik, .vorgenommen hat. Seit den napoleonischen Kriegen begann i'ich England immer mehr von Europa zurückzuziehen, woziu

es seine insulare Lage befähigte. Es kam die Politik der „Spletldid Isolation'. Äsmehr sich nun England in die außereuropäische WeltpoMk stürzte, umso stärker wurde sein Desinter- essement an Curmia. Wenn trotzdem von König Eduard VII. die Einkreisungspolitik gegen Deutschlmid ausging, lind England daher Mich maßgebend in den Weltkrieg ein - griff, so geschah es an, wenigsteil, um das europäische Gleichgewicht zu stören, sondern nur deshalb, weil es England unangenehm geworden war, daß die deutsche Flagge immer

mehr auf allen Ozeanen der engl, be gegnete, geschah es, weil Deutschland auch seilt Recht anf ein Plätzchen an der Troppen sonne geltendmachte. Außereuropäische Welt Politik bestimmte England, sich in die euro^ viiischen Händel zu mengen. Der Alisgang ves Weltkrieges war für England keines wegs glinstig. Mit seiner Vormachtstellung in der W?ltpolitik ist es aus. Diese Rolle ist all Amerika tibergegangen. Durch den Krieg habenj die europäischen Kilegsstaaten 510 Milliarden Äoldniark eingebüßt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.09.1922
Umfang: 6
BestandteA des Osntanenreiches erklärt. Rumänien Mit sich durch eine ■ Besse rung der Lage Wulglavrens beuinruhiigt und Ehr noch dadurch^ daß sich SowjetotuhlictM hinter die Türket und damit auch hinter das Vielleicht morgen schon Mt ihm verMMMe Bulgarien stellt. Dazu tritt das Interesse, das die Groß mächte, vor «Wem das dlurich die griechische Niederlags 'schwer getrosfene England, an der ~ 'hett der Meerengen nehmen. England sucht rlelkne Entente für seine Zwecke zu engagie. ren, scheint über niicht

: „Das Bestreben der Türken, dis suWpäische Türkei gn erneuern, d. h. KonstantdnopÄ UM Thrazien zu besetzen, berührt die Oübensinteressen unseres Staates. Unsere Regierung, Rumänien und die übrigen befreundeten Staaten, standen in dlen letzten Dagen in inniger Fühlung MiteiNlwndler, und mit Frankreich, England, Rumänien und der TschpchdslawlakÄl. Letztere billigt! vollkommen Len Standpunkt unserer Regierung. Die Haupt aktion ist darauf gerichtet, die Rückkehr der Türken nach Europa zu vechinderni. Unsere

mit Rücksicht auf die gemeinsamen Interessen truit Großbritannien und Italien gemei'ws'am vorzu- gchen. Das hieße, lkoMret gespvochieni, wir sollten liniere Truppen nach Konstcmttowpel schicken, da. mit sie 'England und 'allleulfalls anderen inter nationalen Truppen dühllstich wären, eine et waige Aktien Kemal Paschas 'gegen Konstanti. nopal zu veroiteln, bzw. gegen die Griechen in zien vorzugehen. Wenn es wahr ist, daß England das von uns verlangt hat, dann folgt blaraus: England hält uns für verpflichtet

'gerichtete kviegeriische Aktiver ablehnt, weil der Konflikt' wogen Konstcmttowpül und Thrazien unsere Interessen nicht berührt. Eng land, das wir im übrigen hoch schätzen» hat nicht das Recht, darüber zu entscheiden, welches unsere Interessen sind, noch weniger Mer darf es von uns verlangen, daß wir solche vermeintliche Interessen wahren. Die gagenwärtige Lage Konstanittnopels und der Dardanellen, welche tatsächlich darin besteht, daß England die Meerengen jedermann, in erster Linie aber Rußland vwsporrt

, interessiert wohl England, Mer nicht Südslawien. In unse rem Interesse 'ist der Standpunkt, den Dschitsche- rin einganvnnnen hat, als er eiNem Mitarbeiter des „Damps'' >gagenübor sich äußerte, es bestche zwischen Kemal Pascha und Moskau ein Uüber- einkommen Es dom Jahre ISA, demzufolge die Oatdanellensrage ei'ne internationale Kommis sion unter Mitwirkung der Türkei, Rußlands und der Balkanstaaten zu ragoln habe. England möge 'Me diese Staaten zu einer iinternationalen Konferenz einladen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 17.05.1922
Umfang: 6
hat. denen es aus Berechnung einen Anteil an der Herrschaft gibt, dahinschmelzen wie Märzenschnee In der Sonne. Je der wird sich beeilen, nicht zu spät zu -kommen. |Y Kampflos wird England seine reichste und einträg- liä»'e Kolonie gewiß nicht preisgeben: das wäre nicht englische Art. Kolonien -sind im allgemeinen lange nicht so einträglich, wie man sich vorstellt: sie sind meist ein Geschäft auf lange Sicht und bedürfen großer Investitionen. Aber Indien war für England ein gutes Geschäft

. Es hatte freilich ein eigenes Bud get, in dem Einnahmen und Ausgaben Im Gleich gewicht standen. Aber innerhalb dieses Budgets gab es Posten, die eben nichts anderes darstellten, als einen Tribut an England. Das waren die zahlreichen Pensionen an englische Beamte und Offiziere, die sämtlich in England verzehrt wurden. Da war vor allem das Budget des indischen Heeres. Die Indischen Truppen fochten in allen englischen Kolonialkriegen, uletzt auch im Weltkriege und immer ging es auf 'öfters Indiens, dem England

nicht einen Schilling dafür vergütete. Schon -vor Jahren hat der Enalän- der Digby ein dickleibiges Buch unter dem Ironischen Titel „Das blühende Indien' geschrieben, In dem er nachweist, wieviele Millionen Inoer unter der engli schen Herrschaft des Hungertodes gestorben sind: ekn großer Teil davon hätte wohl am Leben bleiben können, wenn die Einkünfte des Landes diesem ver blieben wären. England hat das hochstehende Ge werbe Indiens systematisch ruiniert, um Raum für die englischen Massenwaren zu schaffen

. Spinnereien und Webereien waren In Indien mit einer beson deren Steuer belegt, um die englische Textilindustrie wettbewerbsfähig zu erhalten. Es handelt sich hier um Werte, die weit mehr bedeuten, als -vor dem Kriege die deutsche Konkurrenz. Aber um den ein heitlichen Willen des Indischen Volkes nlederzubrechen, würde eine Armee, wie England sie im Weltkriege aufgestellt hat. kaum genügen. Sie kann mit Ma- fchinengewehren In die Menge hlnelnlchleßen, Blut bäder -veranstalten, das Land zur Wüste

machen, aber sie kann nicht 330 Millionen Menschen zwingen, für England zu fronen. -Und wenn England' schließ lich darauf angewiesen ist, seine Herrschaft nur mit weißen Truppen aufrecht zu erhalten, dann werden die Kosten so groß, daß aus dem guten -Geschäft ein schlechtes wird. In dem englisch-japanischen Bündnisvertrag, der nicht erneuert worden ist, gab es einen Punkt, der Japan zur Hilfeleistung an England In Indien ver pflichtete: wenn indes irgendwo die Redensart, „den Teufel durch Welzebub austrelben' anwendbar

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1923
Umfang: 8
, 3. Sept. In einer halbamtlichen Mitteilung des Reuterbureaus wird festgestellt, daß die englische Regierung die Besetzung und das Bombardement der Insel Korsu als eine Verletzung des Vertrages vom Jahre 1864 be trachte, der die Neutralität Korfus festlegte. Die englische Regierung betrachte sich am griechisch- italienischen Konflikt als unmittelbar beteiligt und fei entschlossen, mit allen Mitteln seine In teressen zu wahren. Es ist doch staunenswert, wo England über- «II beteiligt, ist. Jetzt wurde

Zwangsmaßnahmen und siehe, flugs ist England da und stellt sich hinter Griechenland, genau wie 1914 Rußland sich hinter Serbien stellte. England sagt, es sei unmittelbar am Konflikt beteiligt und verschanzt sich hinter einen 60 Jahre alten Neutralitätsvertrag. Als ob seit 60 Iahren auf der Welt gar nichts vorgekommen wäre» wodurch vergilbte Verträge außer Kraft Berieten. Waren vielleicht nicht Verträge und Staatsakte vorhanden, wonach Aegypten ein freies Land unter nomineller Oberhoheit der Türkei darstellte

. Hat sich England um diese Rechtslage gekümmert, als es Aegypten ein sackte. England ist von Aegypten auch nie durch tzinen derartigen Mord wie der vom vorletzten Samstägzu Zangsmaßnahmen provoziert wor- . Ken. — Weiter, wenn England schon den Beruf fühlt, den- europäischen P o l i z i st en zu spielen und sich in alle möglichen Dinge emzU' Mischen, da hätte England die Gelegenheit hiezu wahrhaft näher. Warum spricht England nicht diese Sprache, gegenüber den Franzosen, welche feit. Jahr und Tag immer brutaler

und immer schamloser gegen alle Verträge das deutsche Volk am Rhein und ^an der Ruhr vergewaltigen. En^nds Ministerpräsident hat selber in einer diplomatischen Note konstatiert, daß der fran zösisch-belgische Ruhrüberfall eine Verletzung des Friedensvertrages von Versailles bedeute. Die ser Vertrag, den auch England unterschrieben hat. ist etwas neueren Dawms als die Äen von England ausgegrabenen Korfu - Akte. Warum erklärt sich England nicht als am Ruhr konflikt unmittelbar beteiligt, wenn es schon

am Korfu-Konflikt unmittelbar beteiligt ist und für die schußfertigen arnautischen Herrschaften eine so sympathische Feinfühligkeit und liebe volles Solidaritätsempfinden an den Tag legt. Drohungen. Berlin, Z. Sept. Wie die „Vossische Ztg.' aus London meldet, wird von unterrichteter Seite im Zusammenhang mit der gestern Nacht bekannt gewordenen Entsendung eines englischen Geschwa ders nach Korfu, erklärt, wenn Mussolini nicht so fort vor der Autorität des Völkerbundes zurück weiche, sei England

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 6
Datum: 27.08.1923
Umfang: 6
Seite 2 gen das seegewaltige England! Was könne schließlich Frankreich mit seiner Luftwaffe ma ichen? Zur Landung von Truppen reiche sie, selbst aus 10000 Flugzeuge gebracht, nicht aus. Die gelandeten Truppen würden totgeschlagen. Würden aber die französischen Flieger die eng lischen Industriezentren mit Bomben bewerfen, so würden sie dem Wirtschaftsleben des Gegners tiefe Wunden schlagen, sicher aber neben der Gegenwehr eine Volkswut. niemals aber ein Friedensverlangen schaffen. Dagegen

würde England auf der ganzen Welt einen Blockade krieg gegen Frankreich führen, seine Verbin dungen im Mittelmeer unterbinden und sich an seinen Kolonien schadlos halten. So viel Behauptungen, so viele militärische Fehlschlüssel sagt ein anderer deutscher Sachver ständiger in der „Deutschen Allg. Ztg.' Was zunächst die Blockade angeht, so ist Frankreich in einer ganz «anderen Lage als das inselartig abgeschlossene Deutschland im Welt kriege. Frankreich hat den Rücken frei und wahrscheinlich dank

seiner militärischen Macht und seiner Bündnisse den größten Teil Europas zu seiner Verfügung. Was dann den Dauereinsatz der Ferngeschütze anbelangt, so ist dieses doch nur eine Frage vor handener Vorratsrohre. Eine Macht, die Fern geschütze heute einsetzt, wird dieses Bedürfnis gewiß vorher bedacht haben. Was es aber be deuten würde, wenn wochenlang London täg lich mit Hunderten von schweren Schüssen be legt würde, läßt sich leicht ausdenken. Für England ist serner die französische 15- Bootgefahr weit größer

finden. Der geplante großzügige Ausbau der franz. Seeflug streitkräfte (5 Lust-Divisionen) läßt auch hier das folgerichtige französische Handeln erkennen! Daß in absehbarer Zeit kein französischer Luftstratege den Gedanken einer Landung un zureichender Kräfte, die man in England arre tieren würde, fassen wird, ist sicher. Was die ZuKunst in dieser Beziehung bei dem rapiden Fortschritt der Fliegerei aber noch bringen wird, iäßt sich heute noch nicht übersehen. Daß der französische politische

englischen Freunde sich das vor Augen halten.' Mit einem Flugzeugüberfall würde sich Frankreich also nicht begnügen, wohl aber bei Tag und Nacht gewaltige Bomben- und Kampf- geschiva^cr gegen England, seine Städte und Ortschaften, seine Fabriken, Häfen, Schisse, Ei senbeh nen, loslassen und durch vernichtendes Bomben geschütz- und Maschinengewehrfeuer die ungehemmte Arbeit der Industrie, das Wirt schafte-, ja das alltägliche Leben, völlig unter binden.. Ob die Millionenbevölkerung seiner Groß

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 01.06.1921
Umfang: 8
! 1. Juni 1921 Aussprüche Napoleons über die Engländer und englische Politik. ! In Napoleons Briefen und in Napoleons Memoiren spielt der Kampf gegen England eine bedeutende Rolle und wir ersehen daraus, daß für Napoleon dieser Kampf das treibende Element bei seinem Zug nach Aegypten und seinen Europakriegen war; er wollte zuerst Frankreich Seegeltung gegen über Englands UebergewiÄt verschaffen und nachher das Festland zu einem Schutzwall gegen England, insbesondere gegen die englische

Alleinherrschaft zur See und englische Seelyiannei verewigen. Man traute jedoch in Europa dem schlauen Zweckpolitiker n-cht, oder man fürchtete sich vor dem gewaltigen England, und so erlag er. Napoleons politische Ge danken und seine Neuerungen über ' die englische Politik und die Engländer sind von ungewöhnlichem Reiz und von aktuellstem Interesse. Wir wollen uns darauf beschränken, einige Aussprüche über diesen Gegenstand wiederzugeben, die Napoleon als englischer Gefangener auf St. Helena getan

»hat, w-e sie uns durch die Tagebücher von General Gourgaud, Las Cases und Graf Montholon über kommen sind. Der Kaiser zu'General Gourgaud: „Glauben Sie nun, was ich Ihnen immer von den Engländern sagte? Die Leute haben kein Gefühl für Edelsinn, lS sind nur, wie Paoli sagte, msroauti, Krämer!' General Gourgaud berichtet: Der Kaiser spricht über England. „Ich kse gerade Hume,' sagt er; „'^3 für ein wildes Volk sind doch diese Eng' länder! Welche Verbrechen weist ihre Geschichte auf! Ich will nur Heinrich den Achten anführen

; sie schweigt! Die verantwort- ^ T^ierung hageln versteckt sich hinter unver- ^ ' Lügen, wenn sie gezwungen wird, den Mund aufzutun.' Der Kaiser gibt seinen Getreuen von St. Helena Seniums von seinem Schreiben au den König von Holland vom 3. April 1803 betreffend die Kontinental ere, worin es über Holland und die Engländer unter anderem heißt: »Holland war der Kanal, auf welchem seit mehreren Jahren England seine Waren nach dem r führte. Die holländischen Kaufleute haben r diesem Handel unermeßliche Summen

, ihre Soldaten auf dem Festland eine Rolle spielen zu lassen.' Der Kaiser zur Tochter des Obersten Wilks: „Welches Unheil haben wir (England und Frank» reich) uns gegenseitig'zugefügt! Und welches Heil hätten wir stiften können! Ich beneidete England nicht um seinen Reichtum und sein Wohlergehen; aber ich wollte, daß auch Frankreich reich sei und gedeihe. Ich habe England nie seine Herrschaft zur See streitig gemacht; ich wollte nur, es solle zur See die Flagge Frankreichs respektieren wie sie von Rußland

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.09.1922
Umfang: 4
ein hochbedsut« fataler (Ereignis gebracht, das geeignet erscheirrt, die von Meerengen drohende Gefahr einer neuen ungeheuren' Wektkonslagration zu bssoitigen. Die Dotschjafterkonferenz hat sich nachgiebig ge zeigt. England sieht sich Mgivungen, Komal Pascha in den essenziellsten ForÄommigen weit- gchend entgegenzukommen, nm die dem wert, vollsten Teil «seines 'Koloilia'lüeich'es drohende schwerste Erschütterung Mer Zeiten zu vermei. den. An den Meerengen hat die Entente den schwersten Schlag erlitten

geführte Kampf um den Schlüssel zum Schmer zen Meer, den im Jahre 1878, auf dem Berliner Kongreß, England für viele Dezennien in die Tasche steckte, wird unter für bas neue Rußland weitaus günstigeren Bedingungen tn Wenedig fortgesetzt und aller Voraussetzung nach zu Ruh- lands Gunsten entschieden werden, Das ist ein 1 # schwere Schlappe für England« in erster Linie, aber auch! für Frankreich und« Italien, Die vorläufige Entscheidung der Wotischafter- konferenz zeigt viel iEntgsgenkomimen

« duW der siegreichen Türken wird im Angesichte der winkenden' Hagia Sofia auf eine schwere Probe gestellt. Kemal Pascha ist auchrein ge wiegter Diplomat und wird auch zu warten ver stehen.' Es fft ihm.nicht verborgen, daß es für England um den Gewinn des Weltkrieges geht. Trotzdem hat man in 'England auch die «untiefe Seite des Prvblemes richtig 'gewertet. Der Is lam ist in Bewegung geraten. Nicht umsonst haben in Kalkutta und Bombay die türkischen Siege ein so lautes Echo gefunden

. Auch die Stellung Rußlands in Mittelasien ist für Eng land bckirohlich genug. Die Wöltrevolütton in Europa ist zwar >ainsgMieben. Mer in Asten ist sie sehr wohl möglich, wenn sich der Bolschewis mus, der sogar iN der mohamed>anischen Religion verwandte Züge findet, mit dem Nationalismus der asiatischen Völker, der 'England feindlichen 'Bewegung verbindet. Kemal Pascha besitzt die besten Karten» wird sie In Wenedig ausspielen angegriffen werden müssen/ und daß gerade dieser Umstand das von der deuffcheN Regie

rung geübte so strenge Stillschweigen über die Vereinbarungen von London bedingt. Aber auch Frankreich gegenüber hat sich die Situation. Deutsch lands, nicht unwesentlich gebessert. Die Orientsragen werfen schwere Schatten zwischen England und, Frankreich, Man ist zwar auf dem Wege zn Kompromissen und friedlichen Lösun gen, aber nichts spricht dagegen» daß schließlich England und Frankreich durch die Orientsragen doch tn schwerste Gegnerschaft geraten könnten. Daß diese Möglichkeit vorhanden

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1923
Umfang: 8
. Selbstverständlich gedenkt es nicht auch nur^einen Zoll des neu „eroberten' deut schen .Bodens ohne Schwertstreich wieder herauszu geben. Man ist sich in England und Amerika heute klar darüber, wie. stark das mächtige Frankreich gegen die vitalsten Interessen der Angelsachsen arbeitet, und wie diese Interessen nicht nur mit einem wirt schaftlich lebensfähigen, sondern auch mit einem po litisch gefestigten Deutschland verknüpft sind. Die Überwältigends Mehrheit des britischen Volkes emp findet gut genyg

, daß an den „Verfehlungen' bei der Holz- und Kohlenlieferung usw. die Unmöglich keit des Versäiller Vertrages schuld ist, und man könne in England nichts besseres wünschen als einen englisch-amerikanischen Block zur Eindämmung des französischen Militarismus. Deshalb werde setzt m Washington das Schuldenproblem so schnell und glatt zum/ Abschluß gebracht. . Man werde in Wa shington immer erregter über das Vorgehen Frank reichs im Ruhrgebiet, und auch der Ton der eng lischen Presse werde immer ernster. Die „Times

' richtet, offenbar offiziös, sehr energische Worte an Frankreich. Der britische Kabinettsrat hat be schlossen, diemmerikanische Demonstration der Trup- penzurückziehung vom Rhein nicht mitzumachen. ' - Was man von dieser geflissentlichen Kundgebung für die Entente zu halten hat, wird jedermann, der den englischenoDiplomatenstil kennt, zu würdigen Zvissen. England wird äußerlich niemals den Bruch Äollzichen, ehe-es nicht ausreichende Rückendeckung 'hat. Britische Politiker von Gewicht versichern

aber, Mß der Wunsch, Frankreich möchte an der Ruhr Hein Spiel verlieren, in ganz England lebend^ ist, weil England wirtschaftlich wie politisch Deutsch land nicht entbehren könne. Und sie zittern nur vor dem einen Gedanken, die deutsche Industrie und Re gierung möchten nicht stark genug sein, durchzuhalten und die Feuerprobe zu bestehen. Abmachungen mit Fran kreich unter dem'Druck an der Ruhr ist das, was die Engländer fürchten.. kjche Mühewaltung so viel Kohle, wie gerade ver engt und Vonnöten

Maulwurfshügeln der 5kohlenhalden häuft. Nach der schweren Krise der sechziger Jahre gin gen die wWschaftlich schwächeren Gruben in den GroßzechenÄmA die Belegschaft stieg von 30.000 auf 350 000 Mann, die Jahresförderung von 4 Mil lionen auf-Ä? Millionen Tonnen und das- Ruhr geb,et fordertM viel Kohlen wie das ganze übrige Deutschland Zusammengenommen. Der preußische Mit der Ruhrbesetzung hat Frankreich, wie man auch in England betont, nicht nur den Versäiller Vertrag zerrissen; es ha^ eine politische

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