über die Lage wie folgt aus: Die Lage sei hier außergewöhnlich. Hier sei der Militarismus bis zun: völligen Wahnwitz durch- gefüyrt. „Wenn nicht irgend jemand in Ihrem Namen, Herr Präsident, für eine andere Auffassung der Dinge sorgen wird, wird sich eines Tages ein furchtbarer Zu- sammenstotz ereignen. Niemand in Europa kann die Initiative dazu ergreifen, es gibt zuviel Hatz und Eifer sucht." Der Tag, an dem England z u st i m m e n werde, würde Frmllreich und Rußland gegen Deutschland vereinen. England
wolle nicht, daß Deutschland voll kommen niedergedrückt werde, denn es würde dann allein gegen seinen alten Feind Rußland stehen. Aber wenn Deutschland weiter seine Flotte ausbaue, habe England keine Wahl mehr. Die beste Aussicht für die Erhaltung des Friedens beruhe in einer Verständigung zwischen England und Deutschland über feine Rüstungen. Es sei jedoch für Amerika etwas ungelegen, wenn diese beiden Völker zu eng sich miteinander vereinen würden. lieber die etwa einstündige Unterredung
mit Tirpitz berichtet House, indem er hervorbebt, daß Tirpitz gegen England eine Abneigung gehabt habe, öie bis zum Haß gegangen sei, Tirpitz und House hätten über die Frage der Rüstungen, besonders der Flottenrüstungen, gesprochen. House sei der Meinung gewesen, Latz eine Verständigung zwischen Deutschland und England erzielt werden könne. Tirpitz erklärte, er hoffe es, habe aber nicht viel Vertrauen, denn die Engländer seien kein Ver trauen wert. Tirpitz sei, so urteilt House, von allen ofstziellen
Persönlichkeiten, die er kennen gelernt habe, Ser größte EnglandfeinL gewesen. Ueüer die Unterredung mit dem Kaiser, die an: 1. Iimi in Potsdam stattgefunüen hat, bertchtet Honfe, der ehemalige Kaiser habe chm weit weniger unter richtet und weit weniger kriegerisch gesinnt geschienen als Tirpitz. Der Kaiser habe erklärt, er wolle den Frieden, Deutschland sei aber von allen Seiten bedroht. Bon England habe der Kaiser mit Bewunderung gesprochen. England, Amerika mtö Deutschland seien Völker einer Familie
und wüßten sich mehr einander nähern. Von den anderen Nationen habe der Kaiser keine große Meinung gehabt. Der Kaiser habe die Not wendigkeit betont, daß Großbritannien weder mit Ruß land r:och nrit Frairkreich ein ständiges, befriedigendes Bündnis verwirklichen könne. House seinerseits habe erklärt, eine Verständigung zwischen Deutschland und England sei solange unmöglich, als Deutschland seine Flotte ausbaue, worauf der Kaiser erklärte, Deutschland müsse eine Flotte zum Schutze seines Handels