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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 03.01.1902
Umfang: 16
, zeigen jetzt, ! wo die Familienbande durch den langandauernden Krieg vielfach zerstört wurden, wo man ihnen die Felder verwüstete, das Vieh raubte, die Gehöfte in Brand ! steckte, Weiber und Töchter durch in englische Sol datenuniformen gestecktes Raubgesindel schändete, ! keine Lust, sich bedingungslos zu unterwerfen. Eng- ■ land selbst weiß sich nicht mehr zu helfen. So reich England ist, so glaubt es heute schon, dass es bei ! diesem Kriege kein „Geschäft" mehr machen werde ! und England führte

seine Kriege meist aus „geschäft- ! liehen" Gründen. England hat jetzt über die ganze ! Capcolonie das Standrecht verhängt. Die englischen ! Heerführer werden somit die um ihre Vorrechte auf 1 die Heimat kämpfenden Buren wie meuterndes j Gesindel und wie Straßenräuber behandeln. Selbst in England erheben sich jetzt endlich Stimmen gegen j das Vorgehen den Buren gegenüber. Der sehr an- i gesehene englische Politiker Rosebery hat vor kurzem z in einer öffentlichen großen Volksversammlung von i der Regierung

verlangt, dass sie mit der Regierung ! des Burenlandes, die gegenwärtig in Holland weilt, i Friedensverhandlungen beginnen und endlich dem grausamen Treiben in Südafrika ein Ende machen soll. Bei dieser Gelegenheit wies er auch darauf ! hin, dass England durch sein ungerechtes Vorgehen ; immer mehr an Ansehen bei den übrigen Völkern j verliere. Die Versammlung war recht großartig, ! doch wird sie kaum einen Erfolg haben. In England ! gestattet man den Volksversammlungen alle Freiheiten, j Recht

und Ansehen genießen aber nur bis zum - Platzen gefüllte Geldsäcke. In England herrscht die ! Geldherrschaft und das erklärt so manches Unbegreif- ! liche, was mall von jellem Jnselreiche zu hören bekommt. Was giöt's sonst Jenes? Sanctioniertes Gesetz. Denr vom Tiroler Land tage beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend die Ver- j bauung des St. Leonhardbaches bei Noppen, ist die ' kaiserliche Sanction ertheilt worden. Gegen die Pienstöotennottz hat Prälat Dr. j Scheicher für Niederösterreich eine neue

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1905
Umfang: 8
sehe, werde ich — ich bitte Sie, dies Ihren Kollegen mitzuteilen — die ungarische Kommandosprache absolut nicht bewilligen. Unter gar keinen Um st än den! In keinem Falle! Dabei bleibt es!" Zutammenkunft des Kaisers mit König Eduard von England. Aus Marienbad wird gemeldet, daß König Eduard zwischen dem 14. und 18. d. M. in Marienbad ein- treffen wird. Da Kaiser Franz Josef an den süd böhmischen Manövern teilnehmen wird, findet wahr scheinlich die Zusammenkunft des Kaisers mit dem König von England

der Universitätsfrage. Uebrigens heißt es in letzter Zeit, daß Capo d'Jstria für die Universität in Aussicht ge nommen ist. Ausland. Deutfcbland. (Eine Zusa mme nkunft Kaiser Wihelms mit König Eduard auf deutschem Boden), bevor der König in Marienbad eintrifft, wird als sicher angesehen, obgleich noch nichts bestimmtes darüber verlautet. Sowohl in England wie in Deutschland verspricht man sich von dieser Zusammenkunft eine Besserung der nachgerade aufs Aeußerste gespannnten Beziehungen zwischen England

und Deutschland. Die englischen Hetzblätter sind daher auch schon ruhiger geworden. Es besteht kein Zweifel, daß in England die Idee eines Präventivkrieges gegen Deutschland, dessen wachsende Flottenmacht und gewaltig zunehmender Handel die Engländer aufs höchste irritiert und mit Haß und Neid erfüllt, auch unter den englischen Staatsmännern-in diesen Tagen ihre Anhänger" hatte und daß die drohende Klippe eines Zusammenstoßes nur haarscharf umsegelt worden ist. England. (Besuch des französischen Geschwaders

wolle nicht der eine traditionelle Landsoldat sein, den England immer auf dem Kontinent gehabt hat. Es habe dabei nichts zu gewinnen und alles zu verlieren. Kurland. (Die Aussichten für neue russische An leihen.) Aus Petersburg meldet das Laffan-Bureau: Minister Witte war auch beauftragt, auf seiner Reise zur Friedenskonferenz die Aussichten auf Unterbringung weiterer rassischer Anleihen in Paris und New Jork zu ermitteln. Er hat jetzt in rückhaltslosester Sprache nach Petersburg berichtet

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 22.08.1908
Umfang: 8
m. p. Raiters Geburtstag. Wien, 18. Aug. Der 79. Geburtstag des Kaisers wurde in der ganzen Monarchie mit großer Begeisterung gefeiert. Alle Städte und Dörfer sind beflaggt. Ueberall fanden Festgottesdienste und patriotische Feiern statt. Die Truppenparade in Wien war von prachtvollem Wetter begünstigt. Eine ungeheure Menschenmenge wohnte ihr bei. — Am Festgottesdienst in Marienbad nahmen teil der König von England und der Groß herzog von Mecklenburg-Schwerin. — Auch in Bosnien und in der Herzegowina wurde

Mayr ^Jnnsbruck^s, der deutsche Reichs tagsabgeordnete Giesberts München-Gladbachs. Kurland. Deutfcbes Reich. (Deutschland und England.) Zwischen Deutsch land und England besteht trotz aller Versuche von Korporationen, ein freundschaftliches Verstehen und herzlichere Beziehungen anzubahnen, eine Spannung, die das ganze öffentliche Leben beeinflußt. Die Reisen König Eduards, die Ententen, die er mit Frankreich und Rußland geschloffen hat, hat man in Deutschland als eine Politik der Isolierung

und Einkreisung Deutsch lands aufgefaßt, dessen Konkurrenz auf dem Weltmarkt England schwer empfindet. Man war gefaßt auf einen plötzlichen Angriff, der ja in der englischen Geschichte nicht ohne Vorbild wäre. Jn England umgekehrt herrscht eine Zeit der Verdächtigungen Deutschlands, ein Teil der Presse schreckt das Publikum mit dem Gespenst einer deutschen Invasion u. stellt die deutschen Flottenbauten als Gefahr für England hin, obgleich die englische Flotte dreimal so stark ist wie die deutsche

Churchhill wies auf den Unsinn hin, dem britischen Handel durch einen Krieg helfen zu wollen. Deutschland importiere aus England für 1800 Millionen Mark Ware, es sei der beste Abnehmer Englands, cs exportiere nach den englischen Besitzungen für 1400 Millionen Mark. ES sei ganz unverant wortlich, beide Länder aufeinander zu hetzen. Diese Reden haben großen Eindruck gemacht. (Deutscher Katholikentag.) Vom 16. bis 20. tagte in Düsseldorf unter außerordentlicher Betei ligung der 55. deutsche Katholikentag

. England. (Das amerikanischeGeschwader inNeu- s e e l a n d.) Das amerikanische Geschwader ist in

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 23.02.1901
Umfang: 12
jj? der Theilnahmslosigkeit seitens der die Be- dtuderung. in der Ausübung des Freizügigkeits- rechtesbefürchtenden Auswanderer scheitern müssen, solange in Ungarn auf diesem Gebiete die ch r ist uche Charitas neben gründlichen Social- u'fcnmeit nicht in Thätigkeit tritt, wird die Sache nur immer schlimmer werden. Deutschland. Englische Jntriguen. Der lange Aufenthalt Kaiser Wilhelms in England hat böses Blut in Deutschland gemacht. Man führt, wie es scheint nicht mit Unrecht, als Grund an, dass Deutschland es England

allein verdankt, wenn der Weltmarschall W a l d e r s e e außer über seine eigenen Truppen auch noch über fremde, also englische, zu commandieren hatte. Sonst wäre er völlig isolirt gewesen. Allein Deutschland fungiert in China als englischer Platzhalter, und man sollte meinen, in diesem Falle hätte nicht Deutschland England, sondern umgekehrt Letzteres Ersterem dankbar zu sein, wenn es überhaupt in der Politik eine Dankbarkeit gibt. Jedenfalls aber kennt England eine solche Deutschland gegenüber

' nicht. Unmittelbar nach der Rückkehr des Kaisers aus England hatte es geheißen, König Eduard werde dem preußischen Hofe baldigst einen Gegenbesuch abstatten. Jetzt <aber liest man, dass der König irr Kopenhagen mit der Kaiserinwitwe von Russland und dein Herzog von Cumberland zusammentreffen wird, also mit Personen, die dem preußischen Königs hause tief verfeindet sind und die man in Berlin für die größten Gegner Deutschlands hält. — Die Ankündigung der Reise des französischen Generalstabschefs nach Petersburg

hat in Berlin wie eine Bombe eingeschlagen. Allsogleich wird nun der General Werder nach Russland gesandt, um den Franzosen „kalt" zu stellen und für Deutschland um gut' Wetter zu bitten. Ob ihm das aber gelingt? Eine unumstößliche Thatsache ist, dass Kaiser Wilhelm die öffentliche Meinung iit Deutschland und die ganze nicht englische civilisierte Welt gegen sich aufgebracht und sich mit Russland verfeindet hat, ohne von England dafür Anderes als nur höfische und unverbind liche Schmeicheleien eingetauscht

und auf ein Schiff ver laden, um den rechtmäßigen Besitzern wieder zu gestellt zu werden. Vor einer solchen Handlungs weise muss man allen Respect haben. Man hat nichts davon gehört, dass ein anderes Parlament sich zu einem ähnlichen Schritte aufgerafft hätte. England. Friedensvermittler zwischen Eng land und den Buren tauchen jetzt merkwürdiger weise unter den Mächten auf. Jetzt soll auch Belgien das Vermittleramt versuchen wollen. Es ist sicher, dass diese Action über Wunsch der Engländer geschieht

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 15.12.1900
Umfang: 16
wissenschaftliche Facnltät hat damit ganz ver nünftig entschieden." Es wäre traurig, wenn das Zeichen der Christenheit an der ersten Hoch schule Ungarns keinen Platz mehr fände. England. Sein erbarmungsloser Krieg. Das jüngst neugewühlte englische Parlament ist am 6. ds. zu einer vorzeitigen, außerordentlichen Tagung einberufen worden. Die äußerst kurze Thronrede enthält kein Wort über die vielen ernsten Fragen, die sich besonders an England herandrängen, das sich jetzt wie ein riesiger Coloss

, doch könne dies noch Jahre dauern, und eine Generation könne verschwinden, ehe dies möglich würde. Hiezu fügte der Premier die Drohung an die Buren, sie würden, falls sie den Kleinkrieg fortsetzten, auch für die Folgen verantwortlich sein, da England den Krieg bis ans festgesetzte Ziel fort setzen will. England könne niemals erlauben, dass auch nur ein Stückchen Unabhängigkeit der Buren zurückbleibe. Gerade die Unabhängigkeit, wenigstens ein Rest nationaler selbständiger Existenz

, ist es, für welche die Buren fortkämpfen und um deren Erreichung sich jetzi der wackere Präsident auf seiner in Frankreich. Deutschland und Holland bisher enthusiastisch begrüßten Reise taktvoll und energisch bemüht, indem er die Mächte um Einsetzung eines Schiedsgerichtes in dem Streite zwischen England und Transvaal angeht. Afrika. Der Krieg. Die letzten Nachrichten aus Südafrika bestätigen wieder, dass England noch lange nicht Herr im Burenlande ist. Dem Burenführer Dewet ist es gelungen, einen Theil der Truppen

für die Gesandtschaft ausgenommen, jetzt China verlassen und sich nach den Philippinen begeben. England und Deutschland stehen hinsichtlich Chinas in gutem Einvernehmen. An weiteren militärischen Unternehmungen ist die französische Expedition nach Taiyenfu zu erwähnen, welche die Fran zosen unternehmen wollen, ein gewagtes Stück wegen der Entfernung, der Jahreszeit und der Feindseligkeit der dichten Bevölkerung. Der Be fehl zum Rücktransport von 5000 Mann rus sischer Truppen nach Odessa ist wiederrufen worden

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 15.09.1907
Umfang: 16
. — Und der nachmalige Rittergutsbesitzer und Leutllant a. D. Heinz von Rawitz auf Schönborn hat an der Seite seiner jungen Frau, die sich von ihrem Ehcherrn jetzt merkwürdigerweise um den Finger wickeln ließ — wie man so zu sagen pflegt —, nie mals Gelegenheit gehabt, den letzten tollen Streich seiner Leutnants zeit zu bereuen ... Allerlei. In unseren Bildern. Zum Ztapellanf des englische» Schlachtschiffes „KeUerophon". Mit außerordentlicher Schnelligkeit arbeitet England an der Ver größerung und Verstärkung

für seine Leistungsfähigkeit abgelegt. Derselbe wurde durch Militär bedient und hat durch Schnellkochen in Manomcterkcssclu in allerkürzester Zeit 950 Liter warme Speisen für Massenbeköstigung geliefert. Dieser Massenspeisungswagen eignet sich vorzüglich für Speisung großer Volks- mafsen bei plötzlich eintretendcn Bedarfsfällen, als Elementarkatastrophen, Fcuersbrünsten, Erdbeben, Ucberschwemmungen, ebenso bei einer Mobilisierung im Kriege rc. Dir Kr suche dev Königs von England beim Deutschen Kaiser und beim Kaiser

von Oesterreich. Am 14. August fand in Kassel am Fuße der geschichtlich denk würdigen Wilhelmshöhe der längst erwartete Besuch des Königs von England bei dem Deutschen Kaiser statt. Tie Ankunft des erstereu erfolgte mit 2% stündiger Verspätung, nichtsdestoweniger karrten die Tausende von Zuschauern, die den Weg vom Bahnhof Wilhelmshöhe bis Schloß Wilhclmshöhe umsäumtcn, geduldig aus und begrüßten die beiden Monarchen dann enthusiastisch. König Eduard, der über diese Huldigung sichtlich erfreut

war, hatte zu der Uniform des Garde-Tragouer-Negiments, dessen Chef er ist, das Band des Schwarzen Adler-Ordens angelegt, währen) Kaiser Wilhelm zu seiner kleidsamen englischen Uniform den höchsten englischen Orden, den Hoienbaudorden, trug. Nach der Ankunft der beiden Monarchen im Schloß defilierten die Truppen, welche vorher Spalier gebildet hatten, vor dem König von England, der mit dem Deutschen Kaiser sowie der Kaiserin und dem Gefolge auf der Schloßterrasse Aufstellung genommen hatte. Bei der Galatafel wurden

dann Trinksprüche gewechselt, in denen durch alle die zeremoniösen Wendungen ein Unterton von Herzlichkeit und Gemütlichkeit hindurchklang, der die Hoffnung erweckle, daß die politischen Beziehungen zwischen Deutsch land und England in Zukunft ohne Mißklang verlaufen werden. — Ter Zusammenkunft in Kassel folgte am nächsten Tage die Entrevue in Ischl zwischen König Eduard und Kaiser Franz Joseph. Der letztere war seinem Gaste bis nach Gmunden entgegengefahrcn, woselbst eine herzliche Begrüßung der beiden

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Tiroler Post
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Seite 6 von 16
Datum: 27.03.1909
Umfang: 16
vorbehaltslos zu akzeptieren, in der Hoffnung, Freiherr von Aehrenthal werde alle Mächte zu dieser Anerken nung bewegen. Oesterreich-Ungarn und England. London, 26. März. In diplomatischen Krei sen betrachtet man die jetzige Lage des Zwistes zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien mit weniger Zuversicht, indessen sei es unrichtig, daß die Beziehungen zwischen England und Oester reich-Ungarn abgebrochen worden seien. Wahr sei, daß die Wiener Regierung gegen die Vor schläge des englischen Staatssekretärs

-serbischen Frage eine Einigung erzielt sei; nachdem England erklärt habe, die Annexion an zuerkennen, hätten sich die Mächte angeschlossen. Die Haltung Frankreichs. Köln, 25. März. Nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung" hat Frankreich die Erklä rung abgegeben, daß es jeden Eingriff in den österreichisch-serbischen Konflikt ablehnt, auch wenn eine bewaffnete Intervention von seiten Rußlands erfolgen sollte. Wien, 26. März. Der Pariser Korrespon dent des „D. P." meldet, daß in hiesigen Regie

Sensationsnachrichten fan den daher in der Pariser Presse keinen Eingang. Dadurch trat die Situation klar zu Tage und hat sich die Meinung zugunsten Oesterreich-Ungarns umgeschlagen. Die auswärtige Lage. (Von unserem Wiener Korrespondenten.) Wien, 25. März. Die Unsicherheit in der Beurteilung der aus wärtigen Lage hält an. Die Stimmung, welche in den letzten Tagen immer pessimistischer wurde, war heute einigermaßen durch die Nachrichten gehoben, daß England eine Formel gefunden, welche bereits die Zustimmung Rußlands

erhal ten hat und, wie Ihr Korrespondent erfuhr, auch am Wiener Ballhausplatz besser ausgenommen wurde, als die frühere. Sire Edward Gray unterstützt gewiß die Ränke Jswolskys nach Möglichkeit, schreckt aber doch vor der Eventuali tät eines Weltbrandes, in den England mit einbezogen würde, zurück. Wenn die gestri gen Meldungen auf Wahrheit beruhen, so stünde diese Eventualität nicht in so unabsehbarer Ferne, als es wünschenswert wäre. Die letzte Rede des serbischen Ministerpräsidenten

und den Einfluß Rußlands in Ostasien gänzlich ver schwinden zu machen und an dessen Stelle die Herrschaft dann selbst anzutreten. Der Wunsch Japans, in Ostasien allein zu dominieren, ist ge wiß begreiflich; erfüllt sich aber derselbe, dann ist England ebenso getroffen wie Rußland. Dem englischen Kabinett können daher solche entfernte Möglichkeiten nicht angenehm sein und wäre es nur zu begreiflich, wenn England noch i n zwölfter Stunde alle Anstrengungen macht, um zu verhüten, daß es in einigen Mo naten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 28.11.1908
Umfang: 12
sein sollte. Man geht wohl nicht fehl, wenn man die Haltung der Türkei intriganten Einflüssen, besonders Englands zuschreibt, das solange Oesterreich als so ziemlich aus dem europäischen Konzert ausgeschaltet galt, sich als unser bester Freund ausspielte. Die erste selbständige Lebensäußerung Oesterre^ö nach langer Zeit, die An nexion Bosniens und dA Herzegowina, die nach der von den Mächten gebilligten Annexion doch nur eine Frage ver Zeit war, gab England Veranlassung, seine iprüchwörtliche und historische

Perfidie gegen uns zu wenden. Die Sache hat aber noch einen tiefem Grund. England ist stets bemüht, die Türkei niederzuhalten, ihr Schwierigkeiten zu machen, ihre Entwicklung zu stören, weil es bei einer Erstarkung der Türkei und damit des Mohamedanismus überhaupt ein Ueber- greifen der freiheitlichen und Unabhängigkeitsbewegung auf seine Kolonien, besonders auf Indien u. Aegypten befürchtet. Unter dem Schein der Freundschaft schürt es daher in der Türkei gegen Oesterreich, um die Klärung der Situation

ist es aber sehr leicht möglich, daß sich im Falle eines Fehlschlagens der hochgespannten Erwartungen des verhetzten Volkes, die Bewegung gegen die eigene Dynastie richtet. Ein anderes Ende des ganzen Kriegsrummels der Serben und Montenegriner ist kaum voraus zusetzen. Ausland. England. (D i e Flottenfrage im Oberhaus.) In der Sitzung des englischen Oberhauses vom 24. ds. erklärte Earl Cawdor, der Zweimächte-Standard sei die einzige sichere Grundlage, aber wenn man diesen Standard aufrechterhalten wolle, müßte

England bis Ende des Jahres 1912 zwölf oder vierzehn Schlacht schiffe erster Klasse über das gegenwärtige Programm hinaus bauen. Im Namen der Admiralität erklärte Earl of Granard, man könne dem Programm der nächsten Jahre nicht vorgreifey, er gebe aber zu, daß England bis zum Schluß des Jahres 1911 nur acht Schiffe vom Dreadnought-Typ und vier vom Jnvin- cible-Typ haben würde, gegen 13 deutsche Kriegsschiffe derselben Typen. Nicht in Berechnung gezogen dabei sei das Programm, das die Regierung

.) Der Konstantinopeler Korrespondent der „Frankfurter Zeitung" erfährt, daß Serbien einen Vorschuß von einer Million Francs bar an Montenegro zur Fortsetzung der Rüstungen gezahlt hat. Aerlien. (Der Schah und das Parlament.) Die Proklamation des Schahs, in der erklärt wird, der Schah habe sich entschlossen, kein Parlament einzube rufen, ist am 24. d. wieder zurückgezogen worden. Wie man glaubt, ist dies auf die Vorstellungen von England und Rußland hin geschehen. China. (Straßenkämpfe in Nanking.) Nach einer Meldung

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 03.02.1907
Umfang: 12
aus der Ver gangenheit, dö das Werkl der guten Form halber mühsam z'sammhaltn und die schön stad anfangen rostig zu werdn. Und umso rascher rostig werden, je eifriger und gewaltsamer sich einer, wie der besagte Willi, bemüht seine Person auf Grund der an geborenen Rechte machthaberifch zur Geltung zu bringen. In England z. B., hat die Majestät ein ganz anderes Gsicht. Zwar is es auch nur die Geburt, die den König zum König gmacht hat, dafür find aber seine Rechte und Pflichteen ans das be schränkt

von demselben zu verlangen, daß es unsere in ihm personificierte Würde wahrt und verbieten uns künftighin usw. Die „Truth“ deutsch die „Wahrheit" hat die alte ver storbene Königin nit leiden können und damals als ihr Kannner- diener Brown gstorben is, in lapidarer Kürze gemeldet: The old woman’s lover is dead, was so viel heißt, als: Der Lieb haber vom alten Weib ist tot. Den Majestätsbeleidigungsparagraphen gibt's nämli in England schon lang nit mehr und der König muaß, wenn er si beleidigt fühlt und fich's net gfallen

lassen will, genau so klagen, wia an anderer Staatsbürger. Der Be schuldigte wird aber, wenn er koan Wahrheitsbeweis erbringen kann, nit um a Haar strenger bestraft, als wenn er den nächst besten Bettler beleidigt hätt. Das ist ein sprechendes Beispiel, auf was für einer gsunden Basis das nronarchische Prinzip in England fußt, und es liegt darin auch die sicherste Gewähr für den Fortbestand dieser staatlichen Einrichtung und fast zweifellos wird, wenn die anderen Staaten vielleicht schon

alle Republiken sein werden, England no immer sein König haben. In Deutsch land aber, wo die Selbstherrlichkeit eines Einzelnen wia in einem letzten Krampf sich so wuati aufbäumt und dem Volke nur mit Widerwillen und stets auf Kosten irgend einer anderen Idee seine Rechte auf Selbstbestimmung und Kritik zugesteht, können die nächsten Jahrzehnte als Rückwirkung des jetzigen wirtschaftlichen

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Unterinntaler Bote
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Seite 7 von 12
Datum: 11.10.1901
Umfang: 12
König reichen und Ländern 736, aus den Ländern der ungarischen Krone 40, Bosnien und der Herzegowina 10, deutschem Reiche 735, Frankreich 2, Italien 49, England 2, Russ land 4, Nordamerica 1, anderen Ländern 51. Davon über nachteten bezw. verblieben im Orte: bis 3 Tage 1741, 3—7 Tage 177, 7—14 Tage 94, 14 Tage bis 3 Wochen 74, 3—4 Wochen 40, 4—5 Wochen 20, 5—6 Wochen 20, über 6 Wochen 9, Anzahl der hiesigen Gasthäuser, welche Fremde über Nacht aufuehmen 17. Anzahl der zur Benützung der Fremden

über den Einfluss des Alkohols auf die Gesundheit und eine längere Lebens dauer. 1. Der nachtheilige Einfluss auf die Gesundheit im allgemeinen. In einem Vortrag über die Wirkungen des Alkohols bemerkt der Leibarzt der verstorbenen Königin' von England, Andrew Clark, zum voraus: „Wenn ich von den Wirkungen des Alkohols spreche, spreche ich von den Wirkungen des Alkohols in ganz kleinen Dosen." Im Vortrag selbst sagt er: „Die Gesundheit ist ein Zustand, der im allgemeinen durch den Alkohol nicht im geringsten

, die Opfer des AlkoholgenuffeS zu überschauen und kommt dabei zu grauenerregenden Zahlen. Die Zahlen haben den Professor am Coltege de France schon 1854 zu dem Ausrufe veranlasst: „Der Mann stirbt nicht mehr, er tödtet sich selbst!" Er fand nämlich, dass selten ein Mann mehr die Jahre erreichte, die er nach seiner körperlichen Constitution erreichen könnte, dass der Alkohol daran eine Hauptschuld sei. Nach Neisen ist in England der Trinker 5mal größer als die der mäßigen Leute. Mr. Ewerett, der Minister

des Auswätigen in Washington, be richtet, dass in den Vereinigten Staaten in den Jahren von 1860—1870 der Genuss von geistigen Geträilken gegen 300.000 Menschenleben vernichtet habe. In England rechnet der Harweian Society Beport jährlich 52’00b Todesfälle die der Alkohol direct verschuldet. Noch höher schlägt man die Zahl der Fälle an, lvelche direct von Armut und Krank heiten, Unglücksfällen, Gewaltthaten herrühren aber indirect dem Alkohol als dem Urheber dieser Uebel zur Last fallen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 16.11.1901
Umfang: 18
heit, nein, für die Beleidigung eines Kameraden im bewußtlosen Zustande mußte er sich todtschießen lassen. Der Krieg in Südafrika. Der englische Premier-Minister, Lord Salisbury, hielt am Lord majorstag eme große politische Rede, in welcher auch der Krieg in Südafrika Würdigung fand. Der Premier sagte: es gäbe für England keine Frage beunruhigenden Charakters, mit Ausnahme einer, und diese eine große Ausnchme sei der traurige, be dauern swerth e Krieg in Südafrika. Dessen ungeachtet solle

man sich dem Geist des Pessimismus nicht hingeben, nicht zu schwarz sehen. Es sei That- sache, daß von den englischen Truppen unten am Kriegsschauplätze ein sicherer wesentlicher Fortschritt Monat für Monat, Woche für Woche gemacht werde (??) .... England wünsche nichts sehnlicher, als Südafrika die Segnungen zurückbringra zu können welche das britische Reich seinen Kolonien zu geben im Stande sei. England wünsche, daß die Gebiete, in denen jetzt der Krieg wüthet, wenn der Friede wiedergekehrt sein werde, sofort

die Freiheit der bürgerlichen Rechte haben und auch die anderen Segnungen der Selbstregierung genießen sollen. Es würde sich aber mit der Sicherheit Englands nicht vereinbaren lassen, den Buren die Unab hängigkeit zu gewähren. Nach diesen Ausführungen Salisbury's scheint also England nicht an einen Frieden zu denken, der für die Buren annehmbare Bedingungen enthielte. „Daily Mail", ein durch besondere Lügenhaftig keit bekannt gewordenes englisches Blatt, veröffentlicht eine Mittheiluug, in welcher es heißt

garantirteu Vertrages, welcher den Buren unmittelbare Autonomie und alle Rechte der Selbst verwaltung unter der Flagge der Afrikander gewährt, wogegen die Buren Witwaters Rand und die Gold felder an England abtreten, was als die von den Buren zu zahlende Kriegsentschädigung angesehen werden soll. Der Charakter der „Daily Mail" erfordert, dieser ihrer Meldung nicht allzugroßen Glauben zu schenken. Dieselbe steht im direkten Widerspruch mit einer Aeußerung, die Krüger vor ganz kurzer Zeit einer Deputation

erklärt, die Verbannung der Buren und die Konfis kation ihres Eigenthums seien verfassungswidrig und verderblich und könnten weder durch das Kriegsrecht, noch durch das bürgerliche Recht begründet werden. In Deutschland nehmen die Kundgebungen gegen Chamberlain und England zu So fand am Sam stag in Leipzig eine von 2000 alten Kriegern besuchte Versammlung statt, welche nach einer Ansprache des Reichstags-Abgeordneten Hasse, des Universitätsprofessors Hofraths Kirchner und des Hofraths v. Hase

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Tiroler Post
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Seite 3 von 14
Datum: 13.01.1900
Umfang: 14
waren die Reacüon, fünfzig weitere der weit gefährlicheren Plutokratie und ihrem Trabanten, dem Milita rismus, gewidmet: es ist zu hoffen, dass im kommenden Jahrhundertdievölkerversöhnende, völ kerbefreiende Idee einer christlich-socialen Welt anschauung von Paris, das der Menschheit schon so viel Gutes gebracht, ansgehe! Es lebe die christliche Socialreform, es lebe ein christliches Frankreich! Neue Gefahren für England. Den Eng ländern scheint ein Krieg im eigenen, d. h. ge stohlenen Haus erstehe

» zu wollen. Der Par- nellittenführer Redmond hat einen Aufruf er lassen, in welchem er die Iren zu offenem Auf stand auffordert. — Jedenfalls hat da England Grund zu größter Besorgnis. — Auch Russ land rührt sich. Wegen der Unterbrechung des telegraphischen Verkehrs nach Südafrika durch England hat es an die Cabinette ein Rund schreiben gerichtet. Durch eine „Probemobil- machung" an der afghanischen Grenze wurde dem Rundschreiben noch einiger Nachdruck ge geben. Die Engländer fordern ungesäumt die Mobilmachung

in Südafrika. Das englische Kriegsministerium bewahrte mit Beziehung auf die gegenwärüge Entwickelung der Dinge in Südafrika ein beredtes Schweigen. Dass ihm keine Nachrichten zugegangen sein sollten, ist schwer zu glauben. Es ist kaum anzunehmen, dass der Oberstcommandierende in einem so ungemein kritischen Zeitpunkt, wo ganz England mit äußerster Spannung den Ausgang des Ringens bei Ladysmith und am Tugela er wartet, seine Regierung ohne jede Nachricht gelassen haben sollte. Die Wahrscheinlichkeit

spricht also dafür, dass dem Kriegsministerium seine günstigen Meldungen zugekommen sind. Wie verlautet, beauftragte der Papst den Car dinal Vaughan, der englischen Regierung die Vermittlung des heiligen Stuhles in der süd afrikanischen Frage aufs dringendste anzurathen. Der deutsche Kaiser sei erbötig, das Ansuchen des Papstes zu unterstützen. Auch Mac Kinley erklärte, die Vermittlung im Transvaalkriege auzunehmen, wenn auch England darum nach suche. — Die Buren haben bis jetzt keine Ver anlassung

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 13.01.1905
Umfang: 20
die Behauptung ausstellen, daß nicht der Ehr geiz, sondern die Volkswirtschaft die eigent liche Triebfeder jener vergrößerungssüchtigen Politik der größeren Staaten abgibt, die man gemeinhin als Weltpolitik bezeichnet und die dem Moloch des Militarismus zu Land und zur See immer neue Milliarden in den unersättlichen Schlund wirst. Die größten unter diesen Staaten sind Groß britannien, Rußland, die Vereinigten Staaten, das Deutsche Reich und Frankreich. Großbritannien oder, wie man es häufi ger nennt, England

, will ncch größer wer den als es ist. Es hofft dieses Ziel zu er reichen, indem es den Freihandel, der in England seit mehr als einem halben Jahr hundert besteht, aufgibt und zur Schutzzoll- poitik zurückkehrt, gleich den englischen Kolo nien, die diesen Schritt zurück schon seit Jahrzehnten gemacht haben. England will ein alle fünf Erdteile umspannendes Welt reich aufrichten und dieses Weltreich nach außen wirtschaftlich abschließen. Dadurch er reicht es zwei Dinge, nämlich die Sicherung

, die um so stärker wird, je gewaltiger sich die jüngste Weltmacht — das Deutsche Reich reckt und streckt und die nur durch die gebesserten Beziehungen zu Frankreich etwas herabge mildert wird. Frankreich vergißt aus Haß gegen Deutschland, daß es von England jahr hundertelang befehdet und aus seinen Stel lungen in Amerika und Afrika hinausge worfen wurde, Frankreich türmt seit andert halb Jahrzehnten die Schutzzollmauern immer höher, um ja nicht, gezwungen durch den Meistbegünstigungsartikel des Frankfurter

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Datum: 16.11.1902
Umfang: 16
anläßlich seines Hohenzollernrufes veranstaltet hatten. Neuer deutscher Botschafter in Wien. Wie das „Korr. Bur." vernimmt, wurde der bisherige deutsche Botschafter in Wien, Graf Eulenberg, seines Postens enthoben, an seinerstatt wurde der bisherige Botschafter in Rom, Graf Wedel, zum deutschen Botschafter in Wien ernannt. — Nach dem „Lokalanzeiger" ist Fürst Eulenburg nicht in dauernden, sondern mit dem gesetzlichen Wartegeld in den zeitweiligen Ruhestand versetzt worden. Kaiser Wilhelm in England

. Kaiser Wilhelm ist am 8. ds. in England angekommen. In Shomcliff in spizierte er die Königs-Dragoner und hielt an daS Regiment eine Ansprache, worin er demselben zu dem Verhalten, welches es in Südafrika an den Tag gelegt hat, gratulierte. Abends traf der Kaiser mit König Eduard und dem Prinzen von Wales im Schloße Sandringham ein. Vom belgischen Hofe. Privatmeldungen aus Brüssel lassen das wiederholt aufgetauchte und ebenso oft dementierte Gerücht von einer Thronentsagung des Königs der Belgier

traurig gestimmt sein soll. Von Abdankung ist vorläufig keine Rede. Der König präsidierte am 10. ds. einem Kronrat. Souveräne in England. Der Wnig von Portugal trifft am Montag in London ein und wird zuerst am Land gute einer befreundeten Familie Aufenthalt nehmen. Kaiser Wilhelm wird noch in England anwesend sein, doch findet merkwürdigerweise keine Begegnung mit König Karl statt. Die Behandlung der Kap-Rebellen. Dem „Petit bleu" zufolge besteht der einzige Zweck des langen Londoner Aufenthalts

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Tiroler Post
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Seite 11 von 12
Datum: 01.11.1901
Umfang: 12
nach Samarkand, wo er mit offenen Armen ausgenommen wurde. Im Jahre 1878 geriet!) Scher Ali mit England in Streit, starb jedoch rroch vor Ausgang des Krieges, und sein Sohrr Jakub Chan schloß ohne weiteren wesentlichen Widerstand Frieden, allerdings gegen den Willen seiner Großen, wie die am 3. Sept. 1873, also nach dem Friedensschlüsse, erfolgte Ermordung der englischen Friedensgesandtschaft in Kabul bewies. Lord Roberts rückte in Eilmärschen auf's Neue in Afghanistan ein und schlug die Afghanen in mehreren

, es dauerte aber doch zwei Jahre, bis er sich gegen seinen Hauptgegner Ejjub Chan, den Bruder Jakub Chan's, die Oberherrschaft sichern konnte. Seine Stellung zwischen Rußland und England war von Anfang an nicht beneidenswerth, gleichwohl hat er es sehr gut verstanden, mit Beiden gut Freund zu bleiben. Allerdings wollte diese Kunst gelernt sein, und Lehrgeld mußte Abd ur Rahman auch wiederholt zahlen. So bei den Streitigkeiten mit Rußland (1885), in deren Verlauf ertrotz britischer Unterstützung

sich Rußlands Wünschen fügen mußte. In gleicher Weise verlor er 1892 Pamir; dafür aber schloß er mit England einen Vertrag, der, von geheimen, für Abd ur Rahman günstigen Klauseln abgesehen, ihm zur Erweiterung seines Gebietes die Distrikte von Wachan ani Hindukusch und ganz Kafiristan überließ. Außerdem erhielt er von der indischen Negierung eine jährliche Rente von 3 460000 Mark. Abd ur Rahman hinterläßt fünf Kinder. Sirdar Habib Ullah ist der älteste Sohn und sein Nachfolger auf dem Throne,

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