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Volksblatt
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Seite 6 von 6
Datum: 24.01.1872
Umfang: 6
herübergespielte hätte. (Schluß folgt.) Rundreise durch Europa. II. England. In der letzten geselligen Unterhaltung find wir im Geiste nach Rußland gereist; richten wir heute unsere Blicke nach England. Wenn ich von Rußland ein 'Nachtstück lieferte, so wollen wir diesmal um so freudiger uns stimmen lassen durch das viele Tröstliche, daS in Großbritanien zu Tage tritt und daS Herz jedes Katholiken er freuen muß. ^M DaS britische Reich hat in allen fünf Welttheilen Besitzungen. In Europa ist Großbritanien

und Irland. Die Insel Großbri tanien ist an 120 Meilen lang und besteht aus England mit Wales und aus Schottland. England und Wales haben mitsammen auf 2745 Quadrat-Meilen nahe an 21V« Millionen Einwohner; in Schott land wohnen auf 1460 Quadrat-Meilen 3V,o Million Seelen; die 1500 Quadrat-Meilen der irischen Insel sind von circa 5^ Mill. Seelen bewohnt. Seit 24 Jahren hat die Bevölkerung Irlands um fast 3 Mill. abgenommen. In Amerika besitzt das brittische Reich 45,690 Quadrat-Meilen, d. i. ein viermal

, die über 2 Mill. beträgt. In Asien sind 79,206 Quadrat-Meilen englisches Gebiet und 196,002,904 Einwohner mehr oder weniger abhängige Unterthanen deS brittischen Reiches. Wenn man die Quadrat-Meilen, welche englisches Gebiet sind, zusammenrechnet, so ergibt sich die kolossale Ziffer von 231,638 Quadrat- Meilen, während daS Festland der ganzen Welt 2,432.000 Quadrat- Meilen zählt; also besitzt das britische Reich den zehnten Theil der Welt. Wenn England in den Schooß der katholischen Kirche zurück kehrt

, welchen großen Einfluß kann es auf die Verbreitung der katho lischen Kirche ausüben! Diesen Einfluß müssen wir um so höher taxiren, weil England mit der ganzen Welt durch seinen ausgebreiteten Handel in Verbindung ist; denn Englands Handel ist der größte auf dem Erdboden, es besitzt 28,773'Handelsschiffe. Dabei müssen wir nicht vergessen, daß England an materiellen Mitteln Ueberfluß hat. Kaum irgendwo auf Erden ist ein so kolossaler Reichthum in den Kassen der Kaufleute, der Fabriksherren und des Adels

aufgehäuft, als in England. Der Herzog von Northumberland gab der Regierung seine reinen Einkünfte zu 125,000 Pfund Sterling an, was nach unserem Gelde in gerader Summe 1,250,000 fl. jährlich ausmacht. Der Herzog von Devonshire taxirte sein jährliches Einkommen ebenfalls auf 1,150.000 fl. Der im Jahre 1868 zur katholischen Kirche zurück gekehrte Marquis of Bute hat gar ein jährliches Einkommen von über 3 Millionen Gulden. Es gibt in England, nebenher bemerkt, nur Reiche und Arme; ja wenigstens

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 01.08.1859
Umfang: 6
schen Oesterreich und Frankreich in Betreff Italiens eine mili- tärische Konvention abgeschlossen worden. Von Lonton meldet eine Depesche, daß'Oesterreich sich ent schieden der-Zulassung Piemonts zur Züricher Neunion wi dersetzt. Paris, 24. Juli. Die Hoffnungen ans den Zu sammentritt eines europäischen Kongresses haben durch die letzten günstigen Nachrichten, welche Herr v. Per» signy auS England mitgebracht, an Konsistenz gewon nen. ES heißt nämlich: „England nehme einen Kon greß unter Bedingung

einer vorhergäugigen allgemeinen Entwaffnung' ' an. Diese verändene Stellung Frank reichs zu England wird auch eine andere Haltung der französischen Presse gegenüber England zur Folge haben. Die sranzösischen Journale werden.nun, wie der „Eon- stiiutionnel' ihnen mit gutem Beispiele vorangeht, sorg fältig ein doppeltes England in'S Auge zu fassen haben. Das eine, daS England Palnierston'S und der „Mor- ning Vost,' wird mit äußerster Zuvorkommenheit zu be- handeln sein ; aufdaS andere, das England Lord Derby'S

und der „Times,' ergießt sich fortan die Schale deS offiziösen Zornes. In Bezug auf das letztere England wird sicherem Vernehmen nach der französischen Presse alle mögliche „Laiilude' gelassen werden. — 2t5. Juli. Nach der vom „Moniteur' veröffent lichten neunten Liste beiragen die Beiträge für die Ver wundeten Zc. der itallciii'fchen Armee K30.020 Fr. Eine Ablheilu.rig Verwundeter ist aus Italien in Tonlvn an gekommen — Das „Journal deS DebatS' nennt die gegen die Rüstungen Englands gerilteie Moniicurnote

eine beruhigende; sie habe ,urn Zweck, den englischen Wünschen auf gegenseitige Verminderung der Rüstungen den Weg zu bahnen, indem sie zci^e, wie man jetzt die französischen Rüstungen zur See ebenso übertreibe, ^alS man die militärischen Vorbereitungen vor dem italieni schen Krieg- überirieben habe. !) Diese letztere Be merkung der DebatS wird übrigens England genugsam ausklären. Im Jänner und Februar d. Js„ hieß eS auch immer: Frankreich rüste nicht; wie ei? gerüstet, hat man seither gesehen Großbritannien

den Code Napoleon als Gesetzbuch proklamirt. London, 2S. Juli. In der heutigen Sitzung des Unterhauses hofft Lord I. Russell von der, Verminde rung der französischen Armee die Befestigung deS Frie dens. England werde sich an einem Kongreß beihei- ligen, wenn die Bedingungen deS FriedenSvertrageS in Zürich annehmbar erscheinen und wenn Oesterreich selbst daran Theil nedme. Vorher sei eine Verständigung über die weltliche Herrschast des PapsteS nothwendig. Er bittet, den Antrag Lord Elcho'S

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 13.12.1898
Umfang: 10
Jahrg. XI. Dienstag, „Brixener Chronik.' 13. December 1898. Nr. 100. Seite 5. Wchmstritten^ LacheMgMH^^önlqlbesiß auf den rein freihändlerischen, das . ist 'englischen Standpunkt zu stellen, da dieser allem sie vor allmählicher, völliger Ausschließung vom ostasia- tischen Markte schätzt. ' . , - HG dem eben Gesagten geht Unzweifelhaft hervor,- dass ein tiefer handelspolitischer Gegen« satz besteht zwischen Russland Und dem in dessen Gefolgschaft stehende» Frankreich 'einerseits und England

mit allen änderen auf die Erschließung der chinesischen Reichthümer spekulierenden,.handel treibenden Völkern andererseits. ' England, null den ungeheuren chinesischen Markt nur erö f f net sehen, u. zw. gleich unbeschränkt- sür alle handeltreibenden Nationen --- Nussland indes droht, ihn immer mehr pon sich abhängig zu machen und alle anderen Rivalen allmählich davon auszuschließen. Die von England ver tretene Richtung nennt man ganz zutreffend: die Politik „der offenen Thür'. Sie ist diejenige

, welche auch allen schwächeren, in zweiter und dritter Linie stehenden Handelsmächten gewiss am meisten zustatten kommt. Von den zunächst in Mitleiden schaftgezogenen Mächten handeltJa pan bereits im Einvernehmen mit England, Amerika steht augenscheinlich im Begriffe, sich mit England zu verständige?,>und Deutschland wird sich der Gewalt der Umstände auf die Dauer ebenso wenig zu entziehen vermögen. Die chinesische Frage ist für England und für alle anderen Länder gegenwärtig die schwierigste vyn

allen. Sie ist, wie man es allerwärts verfolgen kann, auch die entscheidende für die Gruppierung der Mächte bei Behandlung anderer völkerrechtlicher Angelegenheiten. Der Friede in Asien ist, wie jüngst der englische Staatssekretär im Auswär tigen Amte selbst erklärt hat. nur aufrecht zu erhalten, wenn zwischen der russischen und englischen Regierung irgend eine beide Theile befriedigende Verständigung gefunden werden kann. Ob dies möglich, kann nur die Zukunft lehren. In zwischen ist England bemüht, für den Fall einer gewaltsamen

Lösung seine Machtmittel bereit zustellen. Auch sieht es sich um vollwertige Verbündete um. Abgesehen von Japan, dessen es sich bereits versichert, blickt sein Auge hoffnungs reich auf Nordamerika. Dieser aufstrebende Staat, dessen Außenhandel während der setzten fünf Jahre um 20 Procent zugenommen, verfolgt — wie oben erörtert, in China nothgedrungen die selben Interessen als England. Je mehr Amerika sich dessen bewnsst wird, um so erwünschter für England. Deshalb stellte sich England im spanisch

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 10.09.1851
Umfang: 6
Feuilleton. Einige Worte über die große Industrie- Ausstellung zu London lind ihrem Nutzen für England. Resierivnen «inet Augenieug«». Unter allen Ereignissen des Innres lLSl hat wobl keines so viele Viranlassnng zum Sprechen gegeben al6 die Welt-Jndustrie-Ausstellung z„ London. Mit allgemeiner Theilnahme waren die Blicke der übrige,, Sünder dahingcrichtet, den» dort sollte ja nach dem vorherrschenden Begriffe unserer Zeit eine der wich tigsten Frag,», der aufblühende Znstand der In dustrie

aller Völker geprüft werden, dort sollte Eng. land in brüderlicher Eintracht mir den andern Nationen um die Palme deS Fortschrittes.ring?». Wie aber dasselbe England, welches noch in den jüngst verflossene» Jahren mit aller Hinterlist die revolutionären Tendenzen ans dem Koniinenle im Geheimen unterstützte, ja die politische Aiifregnng fortwährend zu erhalten wußte, um nnter Begünsti gung der allgemein daruiederliegeudeu Geschäfte für die eignen Waaren einen neuen Absatzweg ZU bahnen, und so bedeutende

Vortheile zu ziehen, nun auf ein mal den Beweis eines uneigennützigen Entgegenkom mens liefern sollte, mufile ein um so größeres Räihs'l bleibe», alS doch allgemein bekannt ist, daß England von jeher die industriellen Bestrebungen,deS Auslan des mit feindseligen Singen betrachtet', überdies? seine Maiiufaktur-Erzeiignisse steiS zum J^achlh ile anderer Länder zu verbreiten suchte. Diese letztere Thatsache ist außer allem Zweifel, und es entsteht natürlich die Frage: Halte England bei dem großartige

englischer Industrie, wie anch von den industriellen Bestrebungen der übrigen Volker gewinnt. Aber schon bei dem ersten Blicke muß er über die riesenhaften Kräfte Englands staune», schon im ersten Momente dringt stch ihm die Ueberzeugung auf: Bei einem solchen Höhenpniikte der Ausbildung uud bei so kolossale», Neiciithume hat England die Bestrebungen fremder Industrie nicht mehr zu fürchten! — Bedarf es noch eines ander» Beweises von der riesenhafte» Prodnk- tiouSsähigkeit alö: daß England

war und ist es Englands eifrigste Sorge stets neue Verbindungen anzuknüpfen, seinen Waaren Verkehr i» de» verschiedene» Ländern auf alle nur erdenkliche Weise zu befördern, über haupt feinen Welthandel, die Quelle seiner unermeß lichen Reichthümer zn hebe». Dieß erkannte Napoleon mit seinem Scharfblicke ganz richtig, daß die Kraft und Stärke Britraniens auf seinem Welthandel be ruhe, »nd daß e ile Konlincntal.Sperre das sicherste Mittel' sein müßte, England, welches so zu sagen in seinem eigenen Fette ersticken

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 04.03.1863
Umfang: 4
ist jene, welche zur Festung des Thrones am meisten beitragen würde. Um die Rhein- frage zu lösen, braucht Napoleon ein getheiltes, . uneiniges Deutsch land; i um die Mittelmeerfrage zu lösen, muß ein letzter blutiger Kampf mit England gekämpft werden. Die Nheinfrage ist feit-langer ^Zeit her vertagt worden, wie jeder Zeitungsleser weiß; jetzt handelt es sich um die Lösung der Mittelmeerfrage., Napoleon will Schutzherr' der romanischen Nation und mithin auch von Jungitalien sein, um taug liche Werkz-'uge in der Hand

zu Haben zur Ausführung.feiner Plane. Die für uns Oesterreicher so traurige italienische Einmischung war nicht ein Zweck, sondern nur ein Mittel für Napoleon. : Napoleon will Schutzherr der katholischen Kirche sein, um .die Katholiken Frank reichs für sich zu haben, um in diesem Punkte dem papftseindlichen England Widerpart zu halten. Napoleon will das Mittelmeer zur französischen See machen, um Englands Welthandel in Stocken zu bringen;- um es da hin zu bringen, daß England nicht länger mehr die erste Seemacht Euro- Pas

bleibe; um sich den Weg zu bahnen, nach Indien, damit er auch dort England auf. die Ferse treten könne. Dieses .ist der weittragende Plan, den Napoleons ränkeschmiedender Geist mit eiserner Beharr lichkeit verfolgt. Napoleon sucht sich in Mexiko festzusetzen, um einen ruhigen Platz zu haben', von dem aus er weiter, intriguiren kann. Er will zwischen dem. Norden und dem Suden der Unionsstaatenden Frieden vermitteln, damit er sich das amerikanische Volk verbindlich mache. Und warum ist ihm daran

wie gesehen, Hinter allen Handlungen 3t a poleon s.. Will England seine Größe und weltgebietende Stelle behaupten, muß ihm der Welthandel zu Gebote stehen. Zum Welthandels sind ihm feine Colomen in Amerika nothwendig, dazu braucht eü. seine Besitzungen in Indien. Damit ihm seine Besitzungen in. Indien nützlich sind, müssen sie ihm zugänglich bleiben. Ist das Mitteimeer ein französischer'See, so ist's mit dieser Zugänglichkeit ans. s Ferncrs, will England seine Größe behaupten, so muß es die erste Seemacht

^ in Europa bleiben. Dieses verstehen der alte Jntrignaut. Palmerlton - und Neinecke in Paris recht gut und jedweder hat sein Auge auf das Mittelmeer gerichtet; darum hat sich England auf Malta und in Jo- - nien festgesetzt, deßwegen möchte es die Sängamme Jnngitalienö wer den. Um ein Jnngitalien heranzuziehen, hat Palmerston 'schon seit ' Jahrzehnten in Italien seine bösen Wühlereien getrieben, hatMazzini gastlich im Lande aufgenommen. Daher sucht England aus Griechen land einen Vasallenstaat

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1902
Umfang: 8
. Fällt der Zoll oder wird er stark reduciert, so fällt in Deutschland und Oesterreich-Ungarn das Kartell. Und das will England. England schützte bisher den Consum; daher ließ es den Zucker zollfrei ein und duldete anderwärts die Prämien, die Zölle und die Kartelle. Mit dieser Politik will Chamberlain brechen. Es geniert ihn nicht, wenn der Zucker in England und Britisch-Jndien theurer wird. Denn er selbst will die heimische Raffinerie fördern, welche dermalen die Concurrenz mit den französischen

angesichts der ganz enormen Kriegs kosten, die England nun schon seit Jahren zu tragen hat, sehr gut brauchen könnte. Es wäre aber doch die größte Tollheit, wenn unsere Monarchie an England mir nichts dir nichts jährlich 18 Millionen Kronen an Prämien zahlen würde. Aus diesem Grunde ist man auch in Frankreich und Deutschland, die beide wohl die berechtigten Interessen ihrer Industrien, aber nicht einen sinnlosen Wucher schützen wollen, geneigt, die Prämien fallen zu lassen; aber Frankreich verlangt

überdies von Deutschland und Oesterreich das Fallenlassen der Kartelle, die wie geheime Prämien wirken. Deshalb tritt Frankreich an England näher heran und stimmt mit England auch in Bezug auf die Herabsetzung des Zolles auf die Höhe des belgischen, der nur 5 Francs beträgt. Das be deutet so viel wie freie Concurrenz in den drei bedeutendsten continentalen Zucker- Exportländern: Frankreich, Deutschland und Oesterreich-Ungarn, also die volle Beseitigung der Kartelle, die den Preis des Zuckers bestimmen

und auf Wucherhöhe erhalten. Der Zoll und das Kartell werfen den Zucker baronen, ohne dass sie sich mühen oder auch nur einen Finger zu rühren brauchen, Millionen in den Schoß — fallen beide, so werden gleiche Productionsbedingungen geschaffen, die nur einen bürgerlichen Nutzen gewährleisten bei erhöhter Thätigkeit. Das schmeckt aber unseren Zuckerbaronen natürlich nicht. — Da der öster reichische Zuckerzoll 27^/z Francs beträgt, so droht England, den österreichischen Zucker mit einem Straf- oder Retorsionszoll

von 22 V- Francs zu treffen, also um so viel, als dieser Zoll 5 Francs, die England als Zoll concediert, überschreitet. Zuerst hoffte Oesterreich an Deutsch land einen Bundesgenossen in der Opposition gegen die Forderungen Englands zu finden, allein diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Die czechisch-seudalen Zuckerbarone entdeckten sogar urplötzlich ihr drei-, bezw. zweibund- sreundliches Herz — umsonst. Deutschland sucht gleich Frankreich mit England ein Abkommen zu treffen und proponiert eine Herabsetzung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.05.1859
Umfang: 6
Tie B»z»«r Zeirusz.erschein» jede» Mitl- »»« Sa«»»ag M». Pr»»u««r-ti»» OeK. Währ. Zrancorer Post h-ltj. I ft. 75 kr. - zä»Mrig S fl. SV kr. Oest. Wahr. 41 . ^ AbommM »om t. IM ab. Mr Bozea bis Ende Dezember 2 fl. 4^ kr. österr. Währ. Mit Postverseuduug bis Ende Dezember 3 fl. 25 kr. österr. Wahrung. Die Kurzsichtigkeit der eugvschea StaatSmimuer. Daß das Tory -Ministerium in England freundlicher gesinnt ist. als es ein allsälligeS Whig-Ministerium unter einem Palmerston oder Rüssel wäre, liegt

, und um die Gunst des neum Herrschers zu buhlen. Die Geschichte des I. Napoleons schien aus seinem Gedächtnisse verwischt. Was bisher von dem Leben, den Abenteuern. Verbindungen und Ideen des III. Napoleon aller Welt bekannt war. schien allein dem englischen Minister entgangen zu sein. Die widerna türliche. weil durch keine Volks-Sympathieen unter stützte Allianz mit Frankreich ward enge geknüpft. England sah darin die beste Garantie für den euro päischen Frieden. Selbst der nachberige Krieg mit Rußland

. Handelsstandes kann aber nicht gleichgül tig für die Londoner Börse unv den englischen Han delsstand sein. Das europäische Publikum würde ja dann das Vertrauen zu Staatspapieren.und Papier geld überhaupt verlieren. Die österreichische Krisis würde sich über ganz Europa und auch über England verbreiten. Den englischen Consols stünde, unvermeid lich ein starker Sturz bevor, und^viele Vermögenhei- ten würden auch in England in Trümmer gehen. In der Hände lswelt herrscht unverkennbar eine gewisse Solidarität

der Interessen, es kann - nicht dem Einen ganz schlecht gehen, ohne daß auch-der Andere; wenn auch noch so ferne die üblen Folgen davon verspürt. Wenn man nun mit Recht behauptet, daß in England vorzüglich Händelsrücksichten, die ^jeweilige Richtung bestimmen/ in die das Staatsschiff gelenkt wird. wie kann dann ein englischer Minister Freude , an einem Ereignisse bezeugen, das nicht ohne großerc Nachtheil für den englischen Handelsstand eintreten könnte.. – i' Ist dieß nicht Kurzsichtigkeit

. dessen Eintritt zu verhin dern. sich England nicht anzustrengen brauche? Werden dadurch nicht die Vertrage von M8. auf die doch das englische Ministerium bei seinen Ver mittlungsversuchen großen Werth zu legen schien, fak tisch zertrümmert? Wird hiedurch nicht ein für England höchst gefähr liches Prinzip. nämlich jenes der Nationalitat. zur unbedingten Geltung gebracht, und .an die Stelle des abgeschafften alten Staatsrechtes ein neues für Eng land wenig günstiges aufgestellt? Kann es England gleichgültig

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.02.1872
Umfang: 4
und Washington zur Wiederherstellung der sreund» lichen Beziehungen zwischen England und den Ver ewigten Staaten seine guten Dienste angeboten. Die Richtigkeit dieser Mittheilung vorausgesetzt ist daS Anerbieten einer friedlichen Vermittlung von Seite der deutschen Reichsregierung ein sprechender Beweis, daß der Alabamastreit auch von der diplomatischen Welt nicht mehr als ein Sturm im Gl„S Waffer betrachtet wird. So lange die Sache nur in den Journalen zur Kriegssrage aufgeblasen wurde, konnte wan

zu ent- sprechen, das Recht zu schützen und die Ehre des Reiches zu vertheidigen, beweist, daß es eine Grenze gibt, über welche hinaus die englische Nachgiebigkeit nicht gehen werde. Und diese Grenze ist gezogen, wenn die Union ihre For derung, England solle den „indirecten Schaden', den es durch feine „moralische Mitschuld' auS der Ver längerung des sudstaallichen Krieges verursacht hat. in klingender Münze bezahlen, vor dem Genfer Schiedsgericht ausrecht erhält. Diese Forderung hat in England

mit Recht eine große Verstimmung hervorgerufen, und wenn man annehmen darf, daß es der Union nicht Ernst damit sein kann, daß, wenn das Schiedsgericht zu Gunsten Amerika'S entscheiden würde, die Konsequenzen einer solchen Ent scheidung unabsehbar sein würden, so ist man doch erbittert darüber. daß von den AankeeZ eine solche Forderung überhaupt an das meergebietende England gestellt werden konnte. In der That muß die Gereizt heit sehr groß sein, wenn ein Staatsmann von der Bedeutung Gladstone'S

die amerikanische Forderung als absurd bezeichnet und erklärt, England würde eher den Krieg wagen, als sich so demüthigen, wenn der friedliebende Lord Granville den Gedanken, die „Rechte des Landes' in der Alabamasrage zu opfern, energisch zurückweist. Allerdings zeigt sich diese Hitze des Wortgefechtes nur in England, ,n Amerika wird die Angelegenheit kühler behandelt, wZs wohl auch ganz natürlich ist, denn Amerika ist der herausfordernde Theil und hat. waS wichtig ist, in der Hauptsache daS Recht

auf seiner Seile. Freilich bedenken die Iznkees nicht, daß, falls der G-nfer Schiedsspruch England zum Ersatz der „indirecten Schäden' verurtheilt, von an derer Seite gleiche Anspruchs an Amerika gestellt werden könnten. So könnte Deutschland auftreten und verlangen. Amerika soll all den indirecten Schaden ersetzen, der durch Verlängerung des deutsch-französischen Krieges in Folge der amerikanischen Waffenlieferungen entstanden ist. Die Republik hätte den Krieg nach Sedan gar niltr fonstyen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 22.04.1859
Umfang: 6
S8R wollten. Die telegraphischen Depeschen find hauptsäch lich, wie eS scheint, daran schuld. Diese werden meist von denselben Bureaur allen Journalen mitgetheilt. Jede Fälschung konnte also überaus leicht kontrollirt werden. Den Klagen des „SiScle' über Deutschland und England gesellt sich der „Constitutionnel' zu. Die ,,Jnd6pendance Belge' macht zwar darauf aufmerksam, daß man sich sehr wohl in den bezüglichen Blättern von dem Umschwung in der öffentlichen Meinung Preußens zu berichten hüte

' in dem Augenblick die „Revolution' zur Unterstützung anruft, wo er selbst eingesteht, daß Eng land sich von Frankreich abwendet. „JcneS England, sagt er heute, welches so oft der Heid der Eonspiratio- nen und Revolutionen, der entschlossene Beschützer aller Mazzinisten der Welt war, jenes England, welches die öfteneichischen Staatsmänner beschuldigten, pieces e» mm'ns seit zwanzig Jahren eine wilde Propaganda in Italien zu machen, dieses England, welches sie zu hassen erklärten, weil eS die ewig fließende

Quelle aller Agi tationen Europa'S ist, dieses England, welches stelS so bereit ist, die Völker gegen ihre Regierungen zu unter stützen — dieses England paralyfirt beute die glänzende Bewegung der Italiener, eS bedroht Piemont, welches für dasselbe fein Blut vergoß. ES ist aus einmal von einer treuen Liebe für die Verträge ergrissen, und wenn die, welche >eS trotz deS Votums deS Parlaments regieren in der Macht bleiben, so werden wir binnen Kurzem England mit feinem mächtigen Einfluß Oester, reich

decken, zu Oesterreichs Gunsten die Humanität, das Recht, die Civilisation, und alles, was England «inst anbetete, verrathen sehen.' Der „Siöcle' wird ordentlich geistreich, indem er sich über England ereifert. (Allg. Z.g.) Italien. Man schreibt der „Opinione' auS Rom unterm 6. April: „Vorgestern ging eine Deputation zum Ge neral Goyon und beschwerte sich, daß die Polizei Pässe (zur Reise nach Sardinien) verweigere. Der General nahm sie mit außerordentlicher Freundlichkeit auf, lobte

als ein äußerst günstiges dargestellt. Der Landtag ver tagte sich heute wegen deS Osterfestes und wird am 23. April wieder zusammentreten. Den Redaktionen der hiesigen Zeitungen ist heute der Wunsch der Regierung ausgedrückt worden, über Truppen bewegungen keine Nachrichten zu veröffentlichen. (Presse.) London, 19. April. (Gestrige UnterhauSsitzung) DiSraeli eiklärt, Lord Cowley'S Reise sei erfolgreich ge wesen, doch habe England den mittlerweile eingebrachten Kongreßvorschlag Rußlands unter den bekannten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.08.1896
Umfang: 4
Nr. 135. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Donnerstag, den 13. August 1396. Bürgerlicher Sozialismus. Die Umwandlung der -alten politischen Parteien in sozialpolitische, wie sie sich in fast allen Kulturstaaten voll zieht, zeigt doch verschiedene Formen. Während in Deutich land und Oesterreich, überhaupt auf dem Kontinente sich die sozialistischen Parteien schroff von den bürgerlichen abgrenzen, gibt eS in England eine UebergangSschztlirung, die nnn kurz mit „bürgerlichem SozialiSmuS

' bezeichnen kann. Die Sache gewinnt neuerdings auch für uns an Interesse, da es nicht an Bestrebungen fehlt, diese Richtung auch bei uns einzu führen. Ueber den bürgerlichen Sozialismus in England be richtet die „Soziale Praxis' in einem längeren Artikel. England, der höchst entwickelte Industriestaat, hat keine politische sozialdemokratische Partei. An politischen sozialistischen Organisationen finden sich in England blos die Sozial Demo- cratie Federalion mil kaum 5000 Mitgliedern und die Jnde- Pendent

Labour Party, die ihre Mitglieder auf 40.000 schätzt Das Parlament, das aus Grund eines hart ans allgemeine Wahlrecht grenzenden Zensus gewählt ist, hat keine sozial' demokratische Fraktion und nicht ein einziger Vertreter der S. iD. F. oder der I. L. P. ist Mitglied des Parlamentes. Dies ist das deutlichste Merkmal der großen Verschie denheit zwischen den Formen soziilistilcher Bewegung auf dem Kontinente und in England. Zweifellos ist neben anderen Ursachen der bürgerliche Sozialismus

, als dessen typische Vertretung die Fabian Society gelten kann, ein wichtiger Faktor, der die sozialistische Bewegung in England in andere Bahnen lenkte, als sie sie auf dem Kontinente eingeschlagen hat. Bot in der früheren Entwicklung der englischen Arbeiter bewegung der alte Trade-UnioniSmuS dem Sozialismus die größte Konkurrenz, so findet die moderne Sozialdemokratie heute den erfolgreichsten Wettbewerb an dem evolutionistischen Wirken des bürgerlichen SozialiSmuS. Freilich ist dies nur eine Konkurrenz

der Mittel und Wege, das Ziel deö bürger lichen SozialiSmuS in England ist jenes der kontinentalen Sozialdemokratie, aber er geht einen anderen Weg. Während fast überall in Europa die Arbeiter für ihre politische Emanzipation zu kämpfen haben, sind sie in Eng land schon hierüber hinaus. Die praklische Sozialpolilik in England geht freilich aller „Ncgimentalion' aus dem Wege, für welche in der „free country' kein Platz ist. Sie verzich tet daher auf Maßnahmen, die eine Registratio:: und Kontrole

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 28.04.1823
Umfang: 10
. v. Chateaubriand die Erklärung zu machen, das; England nentral bleiben werde, so lange nicht sein Wohl und sein Interesse gefährdet wird, allein daß man zugleich in Folge der von Frankreich selbst aus gedruckten Gesinnungen hoffe, dasselbe werde keine blei bende Besitznahme des spanischen Gebietes ansprechen, nichts der Unabhängigkeit der spanischen Krone zuwider lausendes fordern, Portugal auf keine Weise angreifen, und sich auch nicht deS kleinsten Theiles der ehemaligen spanischen Kolonien in Amerika

anmaßen. — Was Por tugal betrifft, so hat Frankreich zu jeder Zeit anerkannt, daß jeder niebt von Portugal selbst veranlaßte Angriff aus dieses Reich Englands unmittelbare Dazwifchenknnft zur Folge haben würde. Indessen besteht zwischen Eng land und Portugal nicht, wie man vermuthen wollte, eine Verbindung in dem Sinne, als ob Krieg oder Frie den mit England einzig von dem Benehmen gegen Por tugal abhänge, sondern nur eine D e fenfi v - Allianz im strengen'Wortsinne, welche nämlich voraussetzt

, daß dieses Äeich sich nicht selbst einen Krieg auf den Hals ziehe » und daß die Gegenwehr nur eine rechtmäßige Vertheidigung sey; nur in diesem Falle wird England Portugal'beschützen. Ein Ang ri sss - Bünd ni ß zwi schen Portugal und Spanien wurde dagegen England zn nichts verbinden. Hinsichtlich der spanischen Kolonien in Amerika bot England seine Vermittlung an, deren Basis die UnabhängigkeitSerklärnng jener Kolonien war. Spanien erklärte, Englands Vermittlung annehmen zu wollen. Jetzt haben die Umstände

sich geändert; Spa nien hat einen Feind in Europa. Die Kolonien sind faktisch, aber nicht rechtlich von ihrem Mutterlands getrennt; England würde sich jeder Abtretung der Ko lonien von Seite Spaniens an Frankreich widersetzen. Dagegen giebt Frankreichs Angriff auf Spanien Eng land noch kein Necht zum Krieg, wie einige Parlaments- Glieder geglaubt hatten. Zwar hat Spanien Englands Hülfe angerufen; zwar läßt sich Frankreichs Einfall in Spanien durch keine ächten Gründe rechtfertigen; zwar würde England

, wenn eS in diesem Kriege Spaniens Parthei ergriffe, eben solche Streitkräfte entwickeln, wie vorhin bei der Befreiung der Halbinsel; allein der wahre Standpunkt der Frage ist nur', ob Englands Ehre und Vortheil den Krieg gebieten. Der Redner glaubt, nein. England hat alles angewandt, um zwischen zweien ihm gleich frenndschästlichcn Nationen den Frieden zu erhal ten. Der Versuch mißlang; England mußte daher die Parthei der Neutralität ergreifen. Aber diese Neutrali tät muj^nngezwungen und reell, ganz im Geiste Wil liam

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 07.07.1864
Umfang: 10
den Frieden in KopenkagtN diltirte, was durchaus nicht unwahrscheinlich ist, die Konservirnng eines unab hängigen Königreichs Tänemark im Interesse Deutsch lands sein könnte. Möglich ist eö auch, daß England seinen Druck irr Kopenhagen fortsetzt und daS dortige Ministerium zum Einlenken bestimmt, für welchen Fall neue Verhandlungen unv eine möglichst »zünftige Gränze in Aussicht gestellt werden. Die SchleSwiger sind noch lang« nicht aller Gesahr des Geth-illwerdenS enthoben, denn Oesterreich will Frieden

aber zu diesem Zwecke kann er ohne die Ermächtigung der Pforte nicht unter nehmen. Ihm selber wird eS ganz erwünscht fein, wenn die Psvrte sie ihm verweigert. England wird hierfür sorgen, nnv um so medr, als eS seine Revanche für seine Schlappe in der Konferenz und sür den Hohn, womit eS von den hiesigen offiziösen Blättern überschüt. tet wird, zu nehmen Hai. Die Suezkaualftage ist da her bei Weitem noch nicht geregelt und ich kenne Staatsmänner, welche «S bedauern, daß man dem eng- «4S lischen Kabinet neuen Anlaß

gegeben hat, Frankreich Schwierigkeiten zu schaffen. Paris, 3. Juli. In den französischen Blättern beginnt jetzt schon derTvn einer Wiederannäherung der beiden Westmächte durchzuklingen. Ihre Sprache ge gen England hat sich bedeutend gemildert, seitdem die Gerüchte von dein Abschluß der nordischen Tripelallianz eine immer bestimmtere Gestalt annehmen. — Die ka tegorische Erklärung der prenßischen Gesandtschaft, daß die von der „M. Post» veröffentlichte Korrespondenz zwischen Freiherr!» v. Werther

, Herrn v. BiSmarck und dem Grafen v. d. Goltz bar erlogen sei, wird mittlerweile die französischen Kreise über die angebliche Wieder, erweckung der heiligen Allianz Wohl beruhiget haben, lempvri» mulimlur. Die „France--, die noch gestern nichts als Hohn für die Politik EnglantS hatte, bringt heute einen lang- athmigen Leitartikel über „England und die nordischen Hose', der zu beweisen sich bemüht, welche wesentliche Unterschiede England von Oesterreich, Preußen und Rußland trennen, und baß liefe

England aber repräfentirt im Verein mit Frankreich die Eivilisation und die Freiheit und des halb trennt beioe ein Abgrund von den nordischen Hosen.' Und dann gelangt der Artikel zu dem Schluß, daß Frankreich und England mit einander gehen müs sen, unv dlcS wird heute in französischen Blättern ge sagt, in deren Augen England gestern noch eine er bärmliche Rolle spielte. In Paris wird seit mehreren Tagen eine große politisue Regsamkeit wahiHenonimcn. In Fontainebleau ist ein Kommen und G-Hn ohne Ende

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 20.12.1867
Umfang: 8
, Morato rien, Repndiirnngen einzelner Theile der Staatsschuld. Es sind seit der Zeit viele Jahre verflossen, man hat alles Mögliche gethan, um den verlorenen Kredit wieder aufzurichten, man hat säfularisirt, hat Natio- nalgüter veräußert, allerlei neue steuern eingeführt — die Nation ist heute noch siech, wird lange Zeit noch siech bleiben, und hat eS nur ihrer günstigen Lage zu verdanken, daß sie nicht schon zusammenge brochen ist. Nehmen Sie von der anderen Seite England. Nach den langen Kriegen

mit Frankreich zu Ende deö vorigen und zu Anfang dieses Jahrhunderts war England in eine greuliche finanzielle Verwirrung ge rathen; England und Schottland hatten damals t2,200,000 Einwohner, ganz Großbritannien eine Ab- aabenlast von 70 Millionen Pfund Sterling und eine Einkommensteuer von 9 Perzent, die allein t5 ^Mil lionen Pfd. Sterling und etwas darüber, also t50 Millionen Gulden abwarf. Die Staatsschuld betrug 840 Mill. Pfd. »Sterling mit 3t Mill. Pfd. Sterling Zinsen und auf den Kopf kam eine Auslage

von -t Pfd. t2 Shilling, das ist 46 fl. So war eS in den Jahren t8t5 bis 18t7. Die Nc.iction nach Beendignng des Krieges war eine furchtbare P>inigue, Falliments, HnngerSnoth, niedergeschlagene blutige Pöbelanfstände; allein daö Volk und die Regierung sind standhaft geblieben bei ihren Verpflichtungen, sie haben sich ans dieser un günstigen Lage aufgerafft, »nd wie steht England' heute da? Heute hat es noch cinc Staatsschuld von 777 Mil lionen Pfd. St. mit 29 Viill. Pfd. St. Interessen

, aber eS hat 20 Millionen Einwohner, und es fällt auf den Kopf nur 2«/^ Pfd. St., also 25 fl, die mit Leichtigkeit getragen werden; und England hat das nicht gethan zu einer Zeit, wo eS im Vollgenusse seiner politischen Freiheiten, in der Entwicklung seiner maritimen nnd commerciellen Größe stand, eö hat an gefangen zn sparen und zn arbeiten nnd auS seiner schwierigen Lage sich herauszureißen, und hat mittler weile vnrch die Reformbill im Jahre t830 seine poli tische Freiheit errungen und später durch die Abschaf fung

der Korngesetze, dnrch die Peel'sche Bankakte und sein treo tr»6«z-Systcin sich zu dieser materiellen Höhe emporgeschwungen. Nun wird man nur sagen: Zwischen England und Oesterreich ist ein ungeheurer Unterschied. (Nnfe: Ja wohl!) In den Nationaltugenden aber, in derStand- haftigkeit und Festigkeit im Worthalten können wir England wohl nachahmen. UebrigenS handelt es sich nicht um England allein, auch Holland, auch Preußen nach den Tagen von Jena durch die Stein'schen Reformen geben uns ein ähn liches

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Volksblatt
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Seite 10 von 12
Datum: 21.07.1877
Umfang: 12
würde großen Raum beanspruchen, wir werden darum uns bemühen, einige Hauptzüge den Lesern vorzuführen. Diese Hauptzüge siud: Ungeheuer großer Reichthum ewiger Wenigen und unge heuer große Armuth der Volksmasse und schlechte Behandlung derselben. Gesammt-England (Britannien) besitzt nur 30,000 Grundeigenthümer, ausschließlich derjenigen Leute, welche nur Grund und Boden haben, auf welchem ihre Häuser stehen, oder einen Garten besitzen. - Solche Grund- ementhümer, die man hier zu Lande Bauern zu nennen

pflegt, gibt es in England gar nichts sondern nur Großgrundbesitzer, Farmer (Pächter) und Laudarbeiter. Ein großer Theil der landwirtschaftlichen Arbeit wird von bernmziehenden Schnitterbanden besorgt. Werber und Kinder befinden sich darunter, unter dem Commando der Treiber stehend. Letztere gehören zu den allerverkommensten Menschen. Das Schnitterbandensystem findet statt bei knappem Lohne uud aufreibender Arbeit, und ist zugleich der Ruin für die Sittlichkeit. Auch die übrigen Landarbeiter führen

) versteht man in England keine Grundeigenthümer, sondern nur einen Grobian, einen Flegel. Die 116 reichsten der 30,000 englischen Grundeigenthümer besitzen die Hälfte von England und drei Viertel von Schottland. Das Elend in Irland, wo die, welche der katholischen Religion treu geblieben, ihres Vermögens beraubt wurden, ist hinlänglich bekannt. Dort kam^i' Jahre 1846 durch die Hungersnoth eine Million Menschen um's Le Obgleich man in England Arbeiterschutzgesetze (Normalarbeitstag, schränkung der Arbeit

für Menschen. Weniger aus christlicher Gesinnung, als vielmehr aus Furcht wurden die Arbeiterschutzgesetze erlas sen, denn die Arbeiter durften mcht aussterben, und die in Folge des Elendes unter ihnen herrschenden ansteckenden Seuchen hätten auch in die Paläste vordringen können. Es gibt auch in England Armenhäuser unter dem Namen Arbeitshäuser. Die Behandlung in denselben ist aber derar tig, daß der Aufenthalt in einem Strafhause dem in jenen Häusern vor» gezogen wird. Wie in England das unbewegliche

Vermögen in dem Be sitze sehr Weniger sich befindet, so ist es auch der Fall mit dem beweglichen. Die englischen Großindustriellen und Handelsherren zählen ihr Vermögen nach Millionen. England ist das Geburtsland der sog. Manchester-Theorie in Bezieh ung auf Wirthschafts- und Social-Politik: Sehe Jeder, wie er's treibe, Sehe Jeder, wo er, bleibe. Wohin eine solche höchst unchristliche Lehre führen kann, zeigt uns in schreckenerregender Weise namentlich Schottland. Schafwirthschaft, im Großen betrieben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.11.1859
Umfang: 6
bat Oesterreich bei den Verhandlungen in Zürich allerdings Zugesiäntnisse gemacht, welche die na tionale Organisation DenetienS und rie Verwandlung Man- tua'S und PeSchiera'S in Bundesfestunge» betreffen, aber nur bedingungsweise, nämlich unter der Voraussetzung. daß die Restauration wirklich zu Stande koinnil und nach ilir die Fö deration. Diese letztere wird aber nickt nur von England' Rußland und Preußen für bedenklich gehalten, weil sie den . Einfluß Frankreich» auf die Halbinsel verewigt

, sondern sie stößt au» in Rom unv Neapel bis zur Stunde auf entschie dene Abneigung, wen» nickt auf Widerspruch. Daneben aber tauchen noch gan; andere Fragen auf. welche den Be stand der Verträge in Europa im große» und ganze» berühren. In England, sagt das Journal des Debats, ist es unver meidlich. daß jedesmal — wen» eine der Großmächte ihre Zivilen beträchtlich vermehrt. England sofort das gleiche thut. Der Instinkt der Selbsterhaltung treibt es schon dazu. Zn diesem Moment des UebergangS, wo die Einführung

des Dampfes die Bedingungen eines Seekrieges gänzlich ändert, und wo alle Flotte» erneueil werten, glaubt England es fei von der Zahl der großen Kriegsschiffe eingeholt, vielleicht über holt worden, und die zur Prüfung dieser Frage ernannte Kom mission erklärte: die Sache verhalte sich in der Thal so. ES wurde nun eine große Summe ausgesetzt, um Linienschiffe und Festungswerke zu bauen. England will eine Flotte haben, welche ten Flotte» der übrigen Seemächte gleichkommt, und sie sogar übertrifft

, wenn man die entfernlen Station?« mitrechnet.« DaS heißt aber nichts anteres als, daß die englische Flotte zahlreicher sein niuß. als die vereinigte» Flotten Frankreichs und Rußlands. Sobald aber England ein solches Resultat will. kann eS ihm nicht entgehen. ' Es ist sür England gewiß leichter in einer gewisse» Zeit ZOO Linienschiffe vom Stapel zu lassen, als Frankreich und Rußland zusammen deren fünfzig bauen könne». Es ist daher nicht anzunchme». daß irgend eine Macht es versuchen wird sich auf einen unmöglichen

Wellkampf mil England einzulassen; tenn Englanv würde sie bald hinler sich fassen. Daher ist wahrscheinlich, daß England bald seine Rüstungen. die wie gesagt rein defensiv sind, mäßigen wird. Erst poo- wenigen Tagen haben sich cie beide» Kabinette vo» Paris unv London über die Art nnd Weise geeinigt, in welcher Frankreich sich an der neue» Expedition gegen China zu be> theiligen haben wird. LouiS Napoleon beantragte ursprünglich ein französisches Hülfskorps von zehiitausend Man» zu den briltischcn

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 25.08.1880
Umfang: 6
. Dr. L. Weir. Rentier, New-Bork. Mrs. I. T. Chappel mit Familie, England. Mrs. E. M. Biddle mit Tochter; Mrs. Hutschinson; Mrs. Weiss mit Eourier, «ad Mr. Thomson, aus Philadelphia. Mr. George Leverson mit Gattin, Kammerfrau und Courier, London. Mrs. C. Wood mit!i Töchtern, London. Mr. E. Blaikie mit Gattin, Edinburg. Mr Charles Blaikie, stud. jur., Cambridge. Capitatn L. Saukey mit Gattin, Irland. MrS. Ty. S. Saukey mit 2Töchtern und Kammerfrau. Irland. Mr.Milmaa, England. Mr. Douglas mit Familie

, Liverpool. Dr. HeymanamitGattin, Berlin. Kasku, Stiftsherr, Prag. R-vonEttmaier. Hofsekretär, Wien. PaulEk, Berlin. Ernst Ek, Breslau. Emil Schwarzer mit Gattin, Berlin. Frau Ost, Potzd-m. von Kallenbura mit Familie^ Stuttgart. Mr. veKainliSmitFamille, Paris. Mr. Lacave mit Gattin, Paris. Carl Baumann, München. Mr. Hoope, England. Carl Förster, Olmiitz. Emil Kühn, Banauiei', Wien. Professor Wellenhofer, Graz. Madame Ali« Miller mit vohn, München. Alexander Bitter, Budapest. Strowaßer mit Bruder, Böhmen

. Baron von Aichholz, Innsbruck. M?. Tree- mann mit Gattm, England. Mr. Henderkon, England. Mr. Addirlez mit Familie, England. Miß Emvard, England. Mr. ParrienS mit Gattin, England. Ma dame vanReklö mit Familie, Holland. Mr.C.Grant, England. Mr H. I. Evans, England. Capital» I. Eh. Pllmperton mit Gattin, England. Baron von Brauuschweig, Rentier, Deutschland. Monsignor von Braunschweig, päpstlicher Hausprälat, Rom. MarquiS de Trecchi. Ätailaad. N. Litta Modlgnani, Mailand. Madame Amalle und Marie

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 14.01.1898
Umfang: 6
von Stipendien für niibcmitteltc vorarl bergische Schüler nnd Schülerinnen für das Jahr 1393 gegen f. z. Nachweis über die Verwendung eine Sub vention von 200 fl. aus der Landescaffe zu gewähren. Die nächste Sitzung ist morgen nachmittags 3 Uhr. Au den Vorgängen in Ostasien. Der erst: Lord des Schatzes Balfonr hielt am 1t). os. in Manchester eine Rede,« in welcher er unter anderem auch über die Verhältnisse an der indischen Grenze sprach. England, sagte Balfonr, müsse seine Grenze vor den Bcrgflämmcn

beschützen nnd ebenso dasür sorgen, dass die istännnc nicht nmereinander ,n Streit gerathen. Um der Vertragspflicht gegen den crinir von Afghanistan, ihn gegen einen Angriff von anßen zu vertheidige«, nachkommen zu können müsse England die Mitttärstraßen durch die Grenz gebirge beherrschen. Was Ehina betresse, so seien die Interessen Englands dort nicht territorialer, sondern commcrcicller Natur. Da die Vctheiliguug Groß britanniens an dem Außenhandel Chinas 80 pEt. des Gesannnthandcls Ehiuas betrage

, liabe England einen ganz besonderen Anspruch darauf, dasür zu sorgen, dass sich die Politik EhiuaS nicht einer Abfchwächung des auswärtigen Handels zuwende. England sei durch die tieswurzelnden Traditionen seiner Politik gehindert, irgendwelche ihm gewährte Handeloprivilegien als Wasfe für den Ausschluss von Eoncurreinen zu be nutzen. Wenn England Handelsfreiheit verlange, ver stehe es darunter eine Freiheit des Handels für die ganze Welt in gleicher Weise. Es gebe nur zwei Wege, anf denen

frcmde Länder mit schntzzöllnerischen Traditionen au der chinesischen Knst' Stationen errichten und dort Zollgrenzen einfuhren oder ähnliche Einrichtungen treffen würde». Die britische Regierung werde ihr Bestes ihn», darauf zn sehen, dass auf keinem dieser beiden Wege der britische Handel geschädigt werde. Balfonr bc»>crltc schließlich, er lönne nicht verstehen, w.shalb England dem russischen Handel entgcgeutrctcn solle, vorausgesetzt, dass eS dnrch diesen nicht ver drängt werde. Der TlaaiSsecretär

des Innern, Sir Ai. W. Ridley, hielt am II. ds. in Fleetw^od eine Rede, in welcher er ausführte, England habe in den chinesischen Ge wässern eine hinreichend starte Flotte, um seine Interessen zu schützen und jeder nnr möglichen Ver einigung von Mächleu überlegen zn sein. Es gebe zwar Leute, welche behaupten, dass einige der Groß mächte über Euglaud lachten, aber diese Mächte wüsoieu auch,dass England den Schlüssel znr Lage in der Hand habe. Wenn cö zu einem Zusammenstoß käme, würde eS ciu Zusammenstoß

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 04.11.1876
Umfang: 8
, um die Eintracht zu erhalten. Nun wurde England der Störefried der Eintracht; es wies die Berliner Denk schrift zurück und zeigte durch Wort und That die Absicht, als Beschützer der Türkei aufzutreten. Was that nun Rußland? Es gestattete, daß England an die Spitze der Aktion trete. Und was geschah? Die englische Regierung, welche früher so türkenfreundlich sich geberdete, sah sich nun durch die öffentliche Meinung gezwungen, der Pforte wenigstens der Form nach energischer zuzusetzen , als Oesterreich

und Rußland gethan. England verlangte unter Anderem gebieterisch einen fünf- oder sechswöchentlichen Waffenstillstand, und Rußland schloß sich dieser Forderung bereitwillig an, obwohl es einsah, daß mit demselben nichts erreicht werde. Die Pforte that nun Etwas, wodurch England Vollkommen aufs Trockene gesetzt wurde; statt den sechswochentlichen bewilligte sie einen sechsmonatlichen Waffenstillstand unter Bedingungen, durch welche die Erreichung des Zweckes der europäischen Vermittlung geradezu vereitelt

wmde. Nun trat wieder Rußland in den Vorder grund und drohte mit einer kriegerischen Aktion, um wenigstms das zu erzwingen, was England vorgeschlagen hat. Darüber erhob die englische Presse ein Zorn- und Angstgeschrei. Wenn das britische Kabinet, nachdem es sich mit großer Mühe an die Spitze der Aktion gedrängt hat, sich jetzt von der Pforte mit leeren Versprechungen abspeisen ließe, so wäre dieses ja ein so klägliches entehrendes Fiasko, wie Englands Politik noch keines erlitten hat. Aber fürchtet

England vielleicht die russische Bundesgenossen schaft? Warum hat es dann, als Oesterreich an der Spitze der Aktion stand, die Resormnote deS Grafen Andrassy nur mit Vorbehalt und Klauseln angenommen, und so einen möglichen Erfolg derselben vollends vereitelt! In England lamentirt man, daß Rußland die orientalische Frage in seine Faust genommen hat; aber es ist doch offenbar, daß nicht länger mehr gesprochen und geschrieben sondern gehandelt werden muß, und wenn es die andern Mächte nicht thun, so muß

sich Rußland dazu entschließen, um ein schmachvolles Fiasko von sich und Europa abzuwenden. John Bull ärgert sich, daß die christlichen Völker des Orients sich in die Arme Rußlands werfen; aber sie werden ja dazu gezwungen, da man in Oesterreich nichts that, um sie anzuziehen, sondern Alles um sie abzustoßen, und da keine andere Macht sich thatkräftig ihrer annimmt. - Anfangs war England ?ünd-Deutschland damit einverstanden, daß Oesterreich und Rußland an der Spitze der Aktion schreiten. Später schob

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.08.1882
Umfang: 8
deS Staatsanwaites art absuräum führen wollen. Unsere Korrespondenz au» Nievndorf war nichts weiter als eine Abwehr un berechtigter Angriffe, damit Sie aber nicht weiter vo» „feiger Anonymitat' sprechen können, erklären wir, daß die Redaktion der „Meraner Zeitung' für dieselbe voll inhaltlich eintritt. Thun Sie atso wa« Sie nicht lassen können, Sie werden uns bereit finden Ihnen gleichfalls mit „klassischen Zeugen' zu dienen. Angekommene Fremde. Hotel Erzherzog Johann. H. Broun, Rentler, England. Mr. u. MrS

. Snell^ London. Mr. Charles Taylor mit Frau, England. MrS. I. StorveS. England. Dr. MrS. Welch, England. Mr. u. MrS. Wotthilson, England. MrS. B. Knobo», England. Demetre a Sturdza, Kaufmann, Bukarest. I. L. Luplagne. Kaufmann, Paris. B. Bern und Frau, Altenbura. B. P, Branycrany mit Geschwister, Kroatien. Dr. H. Wage, pract. Arzt, Berlin. Dr. I. Piate, Rentier, WiSmar. C. E. d. Jtaila, Rentier, Mailand. F. Mlke. Rentier, Berlin. W.Stout, Rentier, England. W. GrouwS, Rentier, England. C.> Style

Süffert, Amtsrichter, Friedberg. Smiiie Misotnuzie mit Tochter, Trieft. Adolf Gemplin, Eisenbahn-Dtrecwr, Karlsruhe. Carl Müller, Kaufmann, Würzburg. August Reppin. Juweller, Berlin. F. W. Meiring. Kaufmann. Hamburg. Rev. A. Drontg, England. P. A. Batn- bridge, England. Max Cottrel Dormer, England. W. Pfeiffer, k. k. Oberst. Wien. B. Heimann, Kaufm.. Nürnberg. Dr. John Mikuiier, Privatdoeent, Cernowitz. Wilhelm Fuchs, Wien. Eingesandt. Meran, am 3. August 1332. Sehr geehrter Herr Redacteur! Bet

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 12.01.1860
Umfang: 6
SV Genug, er hat sich entschieden, di« Fäden, die er seit sechs Monaten gesponnen, !U durchschneiden und da anzuknüpfen, wo er vor dem Aufstand in In dien mit England gehalten hat. Frankreich. Paris, 6. Jän. Der Schwerpunkt des politischen TageöinteresseS ruht wieder, wie im vorigen Jahr, in einer Cowley'schen Mission. Lord Cowley bleibt, wie von Paris her berichtet wird, in London bis zur Er öffnung deS Parlaments, welchem Lord Palmersion den Puls fühlen muß, ehe er irgend einen Schritt thun

kann. Inzwischen dreht L. Napoleon den Mantel ganz nach der Windrichtung, die John Bull gefallen muß; überall, wo er den Engländern noch vor wenigen Wochen die Zähne wieS, hält er jetzt eine freundliche Lippe vor, über den Suezkanal soll er eine Verständigung angetoten, au« Abyssinien seinen Sendling, den Kapitän Rüssel, zurückgerufen haben. Ist «S «in Judaskuß, wel chen L. Napoleon seinem Nachbar darbietet? Ohne Miß trauen wird man die neue Wendung auch in England nicht aufnehmen. Zwar soll Frankreich

die Insel Sar- dinien England als Preis der Zustimmung zur weitern Vergrößerung Sardiniens angeboten haben, während eS selbst Savcyen beansprucht. Diese Insel wäre aber sür England eine Erwerbung von zweifelhaftem Werth. Auch wird man in England nicht vergessen, daß Ver sprechen und das Versprechen halten gegenwärtig nicht gleichbedeutende Dinge sind. Wenn man binnen eines halben JahreS den Papst zum politischen Präsidenten Italiens erhebt, wie dieß zu Villasranca geschah, und ihn gleich darauf

zum Bürgermeister von Rom ohne Disziplinargewalt degradnt, wenn man daS gegebene Wort so wenig hält, wie Frankreicl) seine Verpflichtungen von Billasrar.ca und Zürich, so muß das Mißtrauen auch den dickhäutigsten politischen Glauben turchdringen In wie ferne und wann dieß in England stattfinden wird, ist nicht zu berechnen. Wenn L. Napoleon neue Wandlungen seiner Politik im Sinne hat, so ist Thouvenel daS taugliche Organ einer Politik fernerer Ueberraschungen welche sicherlich nicht ausbleiben

Napoleon so glücklich und geschickt anzulegen gewußt hat. Auch meldet die „Corr. Havaö': Lord Cowley, der längere Zeit in London bleiben wird, ist Ueberbringer eines AuSgleichungSpro jekteS, welchem zufolge Frankreich und England die An nexion anerkennen würden und daS Prinzip der Nicht- intervenirung proklamiren würden. Sardinien würde Savoyen an Frankreich und die Insel Sardinien an England abtreten. — Fregattenkapitän Rüssel hat den Austrag bekommen, seiner Mission in Abyssinien ein Ende

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.10.1859
Umfang: 6
' in der bereits telegraphisch mitgetheilten Weise; er richtet diese Antwort in einer Besprechung der Rede Lord I. RussellS in Aberdeen zugleich an England. Indem er als Unterschsed der französischen und englischen der Politik in Italien die Unterstützung der AnnerationSidee durch England auf stellt, während Frankreich getrennte, unabhängige Staaten wolle, beide unter Anerkennung deS Princips der Volks« fouveränetät, macht er gleichsam England für den Gana der Ereignisse mitverantwortlich. Im Uebrigen zieht

habe, und daß er eS in so herablassender Weise erfreulich findet, wenn England noch in der letzten Phase der italienischen Angelegenheit seine moralische Unterstützung leiht, wird jenseits des Kanals nicht gerade angenehm berühren. Am Schluß heißt eS nämlich: „Faßt mün alles zusammen, so liefert die Rede zu Aber deen nur einen kleinen Beitrag zu dem, was wir bereits von der Haltung Englands in den italienischen Ange legenheiten wußten. England wie Frankreich bezeugen, daß ihr feurigster Wunsch eS ist, die Italiener Herren

ihres Geschicks zu sehen. Es ist das ein Wunsch, den man sehr leicht in einem Meeting ausdrücken kann; weniger leicht war eS, die Erfüllung desselben möglich zu machen. Frankreich hat viel gethan, dieses Resultat herbeizuführen. England, wie das Lord John Russell erwähnt, ist neutral geblieben; erst seit dem Vertrag von Villafranca hat eS seinen Sympathien einen bestimmtern AuSvruck verliehen. Heute handelt eS sich sohin darum, die durch unsere Waffen sür die Italiener eroberten Vor, theile zu ernten

und zu befestigen, und den Frieden in der Weise zu regeln, welche dem Zweck des Kriegs am besten entspricht. England kann in ditser letzten Phase der Angelegenheit uns ersprießlich seine Mitwirkung und moralische Unterstützung leihen. Großbritannien. London, 3. Okt. Die „TimeS' bespricht Lord John RussellS Standrede in Aberdeen in ebenso skeptischem wie skeptischem Ton. „Lord John' — sagt sie — „ver zweifelt also nicht an der Menschheit, oder besser am Weltall, wie manche Philosophen es ausdrücken

würden. Italien läßt sich gut an in einem Sinn, und Frankreich in einem andern. ES ist wahr, Frankreich ist thätig, Italien leidend, und England reflectiv oder intransitiv, wie die Grammatiker eS nennen. Vielleicht wird die Mehrheit unserer Leser unS besser verstehen, wenn wir Frankreich als daS männliche, Italien als daS weibliche, und England als das sächliche Element in der schweben, den Angelegenheit bezeichnen. Frankreich ist, wie eS dem stärkern Geschlecht zukommt, feurig, angreifend, hinter listig

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