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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 23.04.1933
Umfang: 16
. Für die Förderung der öf- entlichen und der privaten Zinsfußsenkung. Mit Gott vertrauen in eine neue Zeit. Wir schassen sie durch Bauerneinigkeit!" Deutschland hat alle Freunde verloren. Vor einem Jahre, als Dr. Brüning die Politik Deutschlands leitete, war es gelungen, weitum in der Welt für die Wünsche und Bedürfnisse des Deutschen Reiches Verständnis zu erwerben. Nicht nur Italien, sondern auch England und Amerika waren aus die Franzosen schlecht zu sprechen, weil diese den Bestre bungen Deutschlands

nach dem Wiederaufbau seiner Wirtschaft und nach Erlangung der Gleichberechtigung unter den Mächten Prügel zwischen die Füße warfen. Ls war so: Deutschland gewann unter den Mächten zusehends Freundschaften, während Frankreich der Sympathien, welche es besessen hatte, mehr und mehr verlustig wurde. Nun hat sich ganz plötzlich des Blatt gewendet. Eine angesehene ausländische Zeitung stellte jüngst fest, die Stimmung der Welt gegen Deutschland sei heute genau so schlecht wie im Jahr 1914 vor Ausbruch des Krieges

. Imenglischen Unterhaus fand am Gründonners tag eine Debatte über die politischen Verhältnisse in Deutschland statt. Der Ministerpräsident Macdonald und nach ihm der frühere Außenminister Chamberlain ergriffen das Wort. Besonders Chamberlain fand Ausdrücke scharfer Verurteilung über die Vorgänge in Deutschland und kennzeichnete die gesamteuropäische Lage dahin, daß der Friede im Jahre 1914 nicht so bedroht gewesen sei wie heute. Chamberlain hatte bei seinen verurteilenden Worten gegen Deutschland

den tobenden Beifall des gesamten Unterhauses für sich. II. a. wurde auch erklärt, niemand denke daran, mrt dem gegenwärtigen Deutschland Verträge zu schließen. Die deutsche Regierung hat wegen dieser Angriffe bei der englischen Regierung Beschwerde erhoben und sich dabei eine neue Abfuhr geholt. In der vergangenen Woche tagte auch die fran zösische Kammer. Es ging um die Frage, ob die erhöhten Ausgaben für das Heerwesen angenommen werden sollten oder nicht. Die Redner verwiesen auf die Vorgänge

in Deutschland und siehe da, die erhöh ten Ausgaben wurden fast einstimmig beschlossen. Nicht weniger als 89 Sozialisten, darunter alle Füh rer, stimmten für die Militärkredite. In den nordischen Staaten, in Schweden und Norwegen, war man Deutschland sehr wohl ge sinnt. Mit einem Male hat sich das geändert. Heute sind Schweden und Norwegen für Deutschland nicht mehr freundlich gestimmt. Die Dänische Regierung sammelt Artillerie und Kavallerie an der deutschen Grenze, weil Hitler- Cturmtrupps fortgesetzt

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.08.1927
Umfang: 4
Strecke einen neuen Rekord auf: ebenso der Grazer Umsahrer im Speerwurf mit 55.21 Meter. Auch der Vox-Lündevkampf Oesterreich gegen Ungarn wurde mit 11:5 Punkten von den Ungarn gewonnen; für Oesterreich waren nur Spuner und Zehetmayer siegreich und Kraus kämpfte unent schieden. Ein Ereignis von internationaler Bedeutung und großem Er folge für Deutschland war der Athletik-Länderkampf Deutschland gegen Schweiz, bei dem Deutschland mit 90.5 zu 45.5 Punkten sieg reich blieb. Bei dem Wettbewerb

, der vor 20.000 Zuschauern in Düsseldorf stattfand, zeigten die Vertreter Deutschlands hervor ragende Leistungen und siegten überlegen; nur eine Konkurrenz, der Stabhochsprung, wurde von der Schweig gewonnen: Die ein zelnen Ergebnisse sind: 100 Meter: Houben (Deutschland 10.6s 1; Schüller (Deutschland, 10.8) 2; Börner (Schweiz, 11 Sekunden) 3. — 200 Meter: Schüller (Deutschland, 21.4) 1; Houben (Deutschland, 21.5) 2; Börner (Schweiz, 22.1) 3. — 400 Meter: Büchner (Deutsch land, 50.2) 1; Neumann (Deutschland

, 50.3) 2; Morell (Schweiz. 51.3) 3. — 800 Meter: Engelhardt (Deutschland, 2:02.2) 1; Böcher (Deutschland, 2:02.3) 2 ; Schwebel (Schweiz, 2:02.6) 3. — 1500 Meter: Böcher (Deutschland, 4:08.6) 1; Boltze (Deutschland, 4:10.6) 2; Hafter (Schweiz. 4:18.4) 3. — 5000 Meter: Kohn (Deutschland, 15 :13.4) 1; Petri (Deutschland, 15 :22) 2; Marthe (Schweiz, 16:47) 3. — 110-Meter-Hürden: Troßbach (Deutschland, 15.2) 1; Köppke (Deutschland, 15.8) 2; Meier (Schweiz, 16 Sekun den) 3. — Kugelstoßen: Brechenmacher

(Deutschland, 14.1 Meter) 1: Schröder (Deutschland, 13.97 Meter) 2; Nuesch (Schweiz, 13.62 Meter) 3. — Diskuswerfen: Hofmeister (Deutschland, 43.32) 1: Conturbia (Schweiz, 42.2 Meter) 2 ; Hähnchen (Deutschland, 41.78 Meter) 3. — Speerwerfen: Males (Deutschland, 59.47 Meter) 1: Hofmeister (Deutschland, 52.98 Meter) 2 ; Würth (Schweiz, 49.68 Meter) 3. — Hochsprung: Köppke (Deutschland, 1.86 Meter) 1; Betz (Deutschland, 1.82 Meter) 2; Schnäbel (Schweiz, 1.77 Meter) 3. — Weitsprung: Dobermann (Deutschland

, 7.415 Meter) 1; Meier (Schweiz. 7.2-1 Meter) 2; Schumacher (Deutschland, 7.05 Meter) 3. — Stabhochsprung: Gerspach (Schweiz, 3.60 Meter) 1; Reeg (Deutschland, 3.5 Meter) 2: Schumacher (Deutschland, 3.4 Meter) 8. — 4X100 Meter: Deutschland (41 Sekunden, Weltrekord einge stellt) 1: Schweiz weitab zurück. — 4X400 Meter: Deutschland (3 :19.3) 1; Schweiz (3 :26).- Zu Ehren der gegenwärtig hier Weilenden: Regisseur Dr. Arnold Fanck, Leni Riefenstahl und Louis Trenker wiederholen wir heute zum letztenmal

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.12.1922
Umfang: 8
in Innsbruck: 20.000 K Zum Abholen in JnnS» druck: 18.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und ourch die Post für Deutsch-Oesterreich: 20.000 K, für Deutsch land 30.000 K llebr. Ausland 44.000 K Rr. 288 Innsbruck, Mittag den 18. Ie;ember 1822 ZS. Fahre. Amerika greift ein! Anleihe für Deutschland. — Eine Weltwirtschaftskonferenz. lich der europäischen Lage unternehmen werden, der geeignet fei, die Einberufung einer Welt- wirtschastskonserenz nach Washington zu erreichen. Am Samstag kamen Meldungen, wonach

die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus ihrer bisher beobachteten Reserve herauszutreten und aktiv in die Regelung der Reparationsfragen ein zugreifen wünsche. Pariser Telegraphenbüros be eilten sich, die Nichtigkeit der Nachrichten zu bestrei ten. Frankreich hat eben Pläne, die es verwirklichen will, aber nur kann, wenn über die Reparations- frage eine Einigung nicht erzielt und Deutschland als zahlungsunfähiger und wehrloser Schuldner . dasteht. Deutschland in diese Situation zu bringen, ist seit langer

Zeit das Ziel der Franzosen, dem sie beharrlich entgegen streben. Wenn irgend wo in einem Staate sich Sympathien für Deutschland reg ten, dann eilten französische Chauvinisten dorthin und eröffneten einen Verleumdungskrieg gegen das deutsche Volk. Es ist kein Zweifel, daß der Sturz des deutschfreundlichen Kabinetts Nitti in Italien das .Werk Frankreichs war, das mit seinem Gelde die italienische Politik aktiv zu beeinflussen verstand. Es ist auch nicht zu bestreiten, daß Mussolini

nur durch französische „Förderung" obenauf kam . . . Als sich vor Monaten in den Vereinigten Staaten Stimmen für Deutschland regten, entsendeten oie Franzosen den fanatischen Deutschenhasser Clemen- ceau dorthin, offenbar in der Hoffnung, dem Vor sitzenden im einstigen obersten Kriegsrate werde es gelingen, die Amerikaner gegen Deutschland zu entflammen. Aber es zeigt sich, daß auch der alte „Tiger" der Gewaltpolitik der Franzosen keine Sympathien werben kann. Wie einst, als die Heere des Deutschen Kaisers

und Deutschland schul dig werden lasten will, um es dann zu berauben, hat sich der Entschluß zum Eingreifen rasch heraus gereift. Amerika schlägt vor, eine Weltwirtschaftskonfe renz einzuberusen, um den wirtschaftlichen Krieg zu beenden, ferners strebt Amerika die Ausrollung der Reparationssrage an. Deutschland soll von Amerika einen großen Kredit bekommen, um seine Finanzen zu ordnen. Aus der Fülle der Meldungen sei folgendes her- vorgehoüen: Amerika für Deutschland. Paris, 17. Dez. Während aus London skep

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 14
Datum: 21.10.1923
Umfang: 14
dieser Tat und wollen alles wegleugnen. Jetzt wollen sie auch wieder weg- lengnen, daß sie 1914 den Krieg als eine Notwen digkeit erklärt und zum Aushalten auch aufge- wrdert haben — so gut wie jeder Patriot. Deutschland mb seine Freunde. Deutschland hat seit Jahrzehnten auf die Freundschaft Italiens und Englands gebaut. Mit Italien hatte es ein s tmliches Bündnis geschlossen, in das auch wir Oester- rcicher hineingezwungen wurden. Mit dem Königshaus« von England war es durch das deutsche Kaiserhaus ver

- schwügert und verwandt und man hielt es daher im Deutschen Reiche für unmöglich, daß England jemals ernstlich gegen Deutschland sich wenden werde, zumal ja die englische Nation mehr weniger deutschen Stammes ist. Von beiden Seiten wurde Deutschland nicht bloß im Stiche gelassen, beide stellten sich sogar in die Reihe seiner Feinde. Noch im Kriege hielt man in maßgebenden Krei sen Deutschlands insgeheim am Gedanken fest, daß so wohl in England als auch in Italien die Gefühle der Freundschaft nicht ganz

erloschen seien. In der Oeffent lichkeit schrie man, Gott strafe England, im stillen Her zenskämmerlein aber hoffte man und hoffte man immer noch, und immer noch, es sei die Feindschaft nicht so ernst gemeint. Es kam der Friede. Trotz der Enttäuschung be gann man in Berlin wieder aus die Freundschaft der beiden Staaten zu bauen. Vor kaum drei Wochen hat Reichskanzler Stresemann Italien noch angestrudelt, um dessen Freundschaft förmlich geworben und es bedauert, daß zwischen Italien und Deutschland

das kleine Oester reich liege, das eigentlich nicht wert sei zu existieren. Immer wieder hat man in Berlin seine Äugen ebenso vertrauensvoll nach England gerichtet. Und wieder kam jetzt die Enttäuschung. Deutschland ist vor Frankreich in die Knie gebrochen. Italien hat sich längst auf Frank reichs Seite gestellt und rührt keinen Finger für Deutsch land. Wie es im Kriege nur auf seinen Vorteil bedacht war und sich ohne Bedenken auf d i e Seite schlug, bei der die Aussichten auf Beute die größeren

waren, so ver hält es sich auch jetzt. Solange cS schien, daß Deutschland sich aufzurasfen imstande sei, liebäugelte es ganz unver hohlen mit demselben; mit dcnr Momente aber, wo diese Aussichten schwanden, stellte es sich auf Frankreichs Seite. Frankreichs Parole ist auch die seinige geworden, Deutschland muß zahlen, solange es kann und soviel es kann uns Italienern — für den Verrat offenbar. Das gleiche Spiel sehen wir auch mit England. Seit Friedens schluß glaubte Deutschland allen Ernstes an Englands

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 06.02.1925
Umfang: 24
wir Bauern haben alle Ur sache, solche 'Wünsche zum Himmel zu schicken. Denn Jodok Fink ist unser einflußreichster Vertreter in der wichtigsten Körperschaft des Reiches. Solange er das Steirer führt, haben wir bte Sicherheit, da;; auch die schlimmsten Stürme vom richtigen Kurse nicht wesentlich abzulenken vermögen. Was gibt es Neues in der Welt? Deutschland wird wieder von Seite seiner ehe maligere Kriegsgegner mit ganz auffallender RücksichLs- tosigkeit behandelt. Man wirft den Deutschen

vor, daß sie die im FriedensverLrage vorgesehene Abrüstung bis- trer nur in ganz ungenügender Weise durchgeführt hat- im Worin des genaueren die angeblichen Verfehlungen Deutschlands bestehen sollen, ist von der Entente bisher r«rch nicht amtlich mitgeteilt worden, so daß die Deut schen vorläufig noch gar nicht in der Lage sind, sich zu rechtfertigen. Es verlautete nur, daß Deutschland den großen lHeneralstab bloß zum Schein aufgelöst habe, daß es zu viele Gendarm«: und Polizisten emstelle, daß es ga vft mtb geradezu planmäßig

bk angeworoenen Söld ner wechsle und auf solche Weffe inrmer weitere Mann schaften militärisch ausbilde, daß zahlreiche zu Gewehr laufen geeignete Eisenstäbe von der Kontrollkommission ^gefunden worden seien, daß Krupp m 'Essen von Argen tinien Bestellungen von Kefleln für Torpedoboote ange nommen habe ufw. Als Deutschland gegenüber diesen bekannt gcwvrd-men Beschuldigungen seinen Gegnern eine ausführliche Rechtfertigungsschrift überreichte, lautete die barsche Antwort, ie eigentliche Anklage wegen

nicht Äurchgeführter Dbr.' 7 1 werde den Deutschen erst zu gestellt werden n- . ngen sei man nicht gesonnen, sich mit ihnen in . 2 Verhandlungen über den Sinn der Fnedensbedingungen einzulassen. Solange Deutsch land seine übernommenen Verpflichtungen nicht ein- Halte, könne auch keinerlei Räumung der besetzten Ge biete erfolgen! Man fragt sich allgemein um den Grund, weshalb Deutschland wieder mit solch 'rücksichtsloser Scharfe behandelt wird, nachdem es seit dem Londoner Wkommen das Hersehen gehabt

, es werde nun eine mil dere Auffasftmg und eine friedlichere Gesinnung sich durch setzen. Unter den Ursachen für das stark veränderte Verhalten der Gegner Deutschlands ist vor allem der Ausgang der englischen Wahlen zu nennen. Die neue Kmservative Regierung Englands will keine Erstarkung Deutschlands und noch weniger will sie eine Verstän digung zwischen den Franzosen und Deutschen. England will die deutsche Konkurrenz nicht mehr hoch kommen -Lassen und arbeitet überdies darauf hm, daß Frankreich und Deutschland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 27.09.1928
Umfang: 24
V.lxb. Der Dauernbund ist Schutz und Wehr Für deutscher Bauern Recht und Ehrl ßundesorgan des über M-0Mglieder zahlenden mkv OMMckuÄG ÜllMsgebeL Maler Sammbuno Amtliches Organ des Tiroler Landeskulturrates und des Tiroler Genossenschaftsverbandes. Beilage: Tirole r Landwirtschaftliche Blätter. li'IlllliMlllli ilil 1 nlliyi ili,|n lMVMM Halbjährig in Nordtirol 8 Schilling. Ln Italien SV Lire. Ln Deutschland S Rentenmark» Schmeiz rmd Liechtenstein 8 Schweizer Iranken und für die Tschechoslowakei

auch der dritten und letzten Zone schon vor dem Jahre 1935 erfolgen werde, wenn Deutschland seinen im Friedensvertrage ihm auferlegten Verpflichtungen entsprochen hat. Seit man sich in Deutschland zur Cr- füllungspolitik .entschlossen hat, war es das Bestreben aller deutschen Regierungen gewesen, sämtlichen Ver- pstichtungen des Friedensdiktates mit der peinlichsten Genauigkeit zu entsprechen. Das geschah nicht zuletzt auch zu dem Zwecke, die Vorbedingung für eine frühere Räumung der Rheinlande zu schaffen

. Es wurde also in einer -Weise ab gerüstet, d aß sich alle Kriegsg egner Deutschlands als befriedigt erklären mußten. Die un geheuren Zahlungen aus dem sogenannten Dawes-Ab- kommen wurden mit solcher Pünktlichkeit geleistet, daß auch die gehässigsten Gegner des deutschen Volkes nichts auszustellen fanden. Deutschland zeigte stch in allem und jedem entgegenkommend, willig und versöhnlich. Es ver zichtete in den Locarno-Verträgen noch einmal und dies mal freiwillig auf jede gewaltsame Wiedereroberung

von Elsaß-Lothringen. Deutschland erklärte als erste unter den Großmächten feine vorbehaltlose Zustimmung zum Kellogg'fchen Kriegsächtungspakt und sandte seinen schwerkranken Außenminister Dr. Stresemann nach Paris, um diesen Vertrag feierlichst zu unterzeichnen und insbesondere, um den Franzosen den augenfälligsten Be weis zu geben, daß man zur vollen Versöhnung aufrich- tigst bereit ist. Rach derart sorgsamen Vorbereitungen glaubte man in Deutschland, daß jetzt, zehn Jahre nach dem Ende des Krieges

, die Zeit gekommen sei, wo man mit Aussicht auf Erfolg die endliche Räumung der besetzten Rheinlande verlangen konnte. Dieses Verlangen wurde anläßlich der Anwesenheit Dr. Stresemanns in Paris angekündigt und in der bald nachher beginnenden Tagung des Völkerbundes amtlich gestellt. Die darüber zwischen Deutschland einerseits, Frankreich, England, Belgien, Italien und Japan andererseits gepflogenen Verhandlungen zeitigten nuk den einen Erfolg, daß man beschlossen hat, nach Schluß der Bölkerbundstagung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 31.01.1937
Umfang: 16
brenz liche Dinge miteinander abzureden haben, dann heißt es immer in den Zeitungen, es sei ein privater Besuch. Dazu hatte mir ein Bamhackl aus Deutschland er zählt, der Reichskanzler Hitler sei mit dem Duce gar nicht zufrieden. Wenn Deutschland einmal mit der Faust aus den Tisch schlagen wolle und dabei hoffe, daß es Italien ebenso mache, bleibe es immer allein. Wie mir das Bamhackl mit dem Hakenkreuzabzeichen sagte, werde Göring in Rom einen ordentlichen Krach machen. Natürlich war ich gespannt

, was den anderen nicht paßte. Diese haben zwar gebrummt, aber dann doch die vollzogenen Tat sachen hingenommen. Das erste war der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, das zweite war die Aufhebung der militärischen Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages, wodurch die deutsche Ausrüstung erst den rechten Zug erhielt. Der dritte Streich war der Einmarsch in die entmilitarisierte Zone des Rheinlandes. Seither hat sich nun das Blatt wesentlich gewendet. Deutschland hat im Laufe von wenigen Wochen drei schwere

, weil Italien sich weigerte, sich durch die Poli tik Hitlers in internationale Verwicklungen ernsteren Ausmaßes zu verstricken. Italien hat unterdessen sich mit England verständigt. Zwischen Rom und London hat sich an Stelle der Feindschaft, die aus dem abes- sinischen Krieg bestand, eine Freundschaft herausge bildet. Das hat seinen guten Grund. Während Eng land seit Jahren zwischen Frankreich und Deutschland hin- und herzuschwanken schien, hat es sich aus einmal sehr scharf gegen die deutsche Politik

erklärt. Warum? Deshalb, weil es unterdessen sich so stark gerüstet hat, daß es sich sür seine Wünsche Respekt erzwingen kann. Dazu haben die Engländer neuerdings eine enge Freundschaft mit den Vereinigten Staaten ge schlossen. Das heißt: im Falle eines Konfliktes würden die Amerikaner genau so auf ihrer Seite sein, wie während des Weltkrieges. Diese zunehmende Stärke Englands beeinflußt wesentlich das Spiel der Mächte. Man sieht das schon daran, daß einige Staaten, die bisher zu Deutschland hielten

, wie Polen und Finn land, von Deutschland abrücken. Sie würden das nicht tun, wenn sie heute noch die Ueberzeugung hätten, daß Deutschland stärker wäre als andere Mächte. Göring fuhr also nach Rom, um Mussolini zu bitten, daß er Deutschland, so gut es gehe, aus der Verlegen heit und Verlassenheit heraushelse. Zur gleichen Zeit hat der englische Außenminister Eden eine Rede gehalten, welche neuerdings die Kar ten ausdeckte und die Trümpfe zeigte, die England in der Hand hat. Der englische Außenminister

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 17.06.1923
Umfang: 12
Srfcheintwöchenlllch. = Bezugspreis = Für Oesterreich durch die Voft ober int va?ei vierteljährlich K 10.000.-. Für Deutschland viertsijLtzrl. 7 W. 3000.— fOrUnaarti öooung. K, fürTschecho- slowaket 10 ischech. Kr., für Iugo- klavien 30 Dinar, für Voten 8000 poln. Ml., für Italien 3 Lire, für dir Schweiz und Liechtenstein 3 schw. Fr., für A m e r l ka Dollar, wr dar übrige Ausland 3 schw. Fr. Die Bezugsgebühr ist im voryineln rohwar. Bei Bezugspreiserdvhungen ist ieder Brzieder

rung am 7. Juni den Franzosen, Italienern, Bel giern und Engländern, kurz der früheren sogenann ten Entente, ein Schreiben (Note) überreichen las sen, in dem sie neuerlich Vorschläge über die von Deutschland geforderten Reparationen (Wiedergut machung von Kriegsschäden) macht. Deutschland"be findet sich diesen Mächten gegenüber so beiläufig in der Lage, in der sich ein armer Schlucker einem richtigen Wucherer gegenüber befindet. Im'Frie densvertrag von Versailles mußte sich Deutschland

Deutschland, es sei nicht mehr im stande, weiter zu zahlen, es ersuche um Stundung. Man hat nun im Lause des Winters Deutschland gesagt, es möge selbst angeben, wie viel es glaube Phlen zu können. Es kam darüber, zu verschiede nen Verhandlungen, über die wir jedesmal berich tet hccken. Einigung wurde dabei keine erzielt. Am ü. Jänner haben die Franzosen wegen rückständi ger Kohlen- und Holzlieferungen das Ruhrgebiet oefcht. Die Sache wurde nun dringlicher. Am 2. Mai machte daher Deutschland ein Angebot

, das sich m Summa auf 30 Milliarden Goldmark belief. Das Angebot wurde einmütig mit großer Schärfe ab- Mhnt und Deutschland aufgefordert, ein neues Angebot zu machen. 30 Milliarden feien zu wenig, nnd zudem biete Deutfchand auch dafür keine Si cherheit, weshalb man eigentlich von einem Ange bot im Ernst nicht reden könne. Die Franzosen fan den dabei noch ein Haar irr der Suppe. Die Deut- pn verlangten als Vorbedingung die Räumung »es Ruhrgebietes, was die Franzosen absolut ab- iWten. Nun hat, wie gesagt

, die deutsche Regie rung ein neues Angebot gemacht, das sich vom vori gen wesentlich unterscheidet. Deutschland schlägt UW mehr eine bestimmte Summe vor, sondern M die Höhe der Leistung durch ein unparteiisches Schiedsgericht feststellen lassen. Als Sicherstellung es 5'^ bereit, nahezu die ganze Volkswirt- R uuterzustellen. Das umfangreiche Schriftstück folgenden Inhalt: Einleitend erwähnt die Msche Regierung, daß sie nicht mehr versprechen »ann, als sie tatsächlich zu leisten vermag. Da über deutsche

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 19.07.1936
Umfang: 20
Bezugspreise mit Wöchentlicher» „Weltgrrcf". J 4*50» ), Tschechoslowakei Kc 24.—, sonstiges Ausland 8 S.—. Bezugspreise . eljiihrig 8 3.1«, halbjährig S .. . Deutschland vierteljährig IN 2.50, halbjährig IN 5.-. Tschechoslowakei vierteljährig Kc 15—, halbjähri» Kc 30—, sonstige» Ausland halb, jährig 8 11— Entgeltliche Anritndignnge» >n redaktionellen Teil find mit einen» Stern und einer Runrrne» versehe»». Einzelnururner 30 Groschen. Verwaltung in Innsbruck,Maxiuriliaustrahed (Telephon 741, 742

). An diese find alle Bestellungen, Geldse»rd»nge» und Beschwerden wegen Nichtzu. ttellung des Blattes zu richten. Mle Nachrichten und Berichte find zu senden an die Redaktion de» ..Alpenläirder Bote" in Innsbruck» Postfach 146. Sik. 2« Innsbruck, Sonntag, öen 18 . Juli 1936 24. Jahrgang Wir es zum Weden kam Ueber drei Jahre ist es her, daß unser Oester reich in den schwersten Kampf verwickelt wurde. Damals gelangte in Deutschland die nationalsoziali stische Partei an die Regierung. In ihrem Programm hieß

es, daß alle Deutschen, darunter auch die Oesterreicher, zu einem einzigen, großen Reiche Zu sammengefaßt werden müßten. Mit Oesterreich wollte man den ersten Versuch machen, ob die Aus führung dieses Programmes gelingen werde. Man hoffte darauf um so mehr, als es auch in Oester reich eine nationalsozialistische Partei gab. Man glaubte, wenn man von Deutschland aus diese Partei kräftig unterstütze, so werde sie auch in Oesterreich die Macht erlangen und — der An schluß wäre damit im Wege einer vollzogenen Tat sache

sich zu den einzelnen kritischen Fragen in Europa stelle, ins besondere was er über Mittel- und Osteuropa denke. Hitler hat bisher keine Antwort nach Lon don geschickt. Darüber wurden die Engländer süch tig. Sie drohten und drohen, daß sie sich von jetzt an gegen Deutschland stellen wollen. Nun hat sich Hitler an Mussolini gewendet. Mussolini soll ver hindern, daß Deutschland völlig eingekreist werde. Mussolini forderte als Voraussetzung dafür, daß er sich bei den anderen Mächten für Deutschland ein ten

in dem Friedensabkommen, daß er mit ihnen nichts mehr zu tun haben wolle. Die Sache ist ja so: Wer sich jetzt noch als Anhänger Hitlers und als Freund des Anschlusses an Deutschland erklärt, widerspricht dem Abkommen, das von Hitler eigenhändig unterzeichnet ist. Ganz aus drücklich ist bei diesem Friedensschlüsse erklärt worden, daß ein Anschluß nicht in Frage kommt. Davon wird nicht mehr geredet. Damit ist ein schwerer Irrtum erledigt, der unter dem Eindruck der Nachkriegswirren unser Volk verführte. Das Ergebnis

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 28.05.1933
Umfang: 16
, die der Deutschlands entgegen- steht. Die ganze Welt soll es hören, daß es neben einem Deutschland Hitlers kein Zweites Deutschland geben kann." In diesem Sinne be schlossen die Demonstranten, daß der Anschluß niemand etwas angehe außer Deutschland und Oesterreich. Diese Herrschaften scheinen in der Weltpolitik etwa so bewandert zu sein, wie der Elefant im Porzellanladen. Selbstverständlich hat sich unsere Regierung diese Einmischung nicht ge fallen lassen. Unser Gesandter in Bernn hat sich bei der Reichsregierung

aus die Mühle der bayrischen Fremdenverkehrsinteressenten ge wesen. Da sieht inan aber auch, wer wirklich den Fremdenverkehr schädigt. Noch ein zweites ist zu bedenken. Die Voraussetzung des Fremdenver kehr stt. datz der Fremde, der kommen soll, Geld hat. Mehren sich in Deutschland die wirtschaft lichen Schwierigkeiten — und es sieht ganz da nach aus — so ist das ein wirkliches Hindernis für den Fremdenverkehr. Man erinnere sich nur immer wieder an die seinerzeitige Hundert-Mark- Sperre

, die ja auch durch die wirtschaftlichen Schwie rigkeiten Deutschlands verursacht war. Bekannt lich hat der Reichsbankpräsident Dr. Schacht neu lich Klipp und klar erklärt, datz Deutschland am Ende seiner Zahlungsfähigkeit angelanat ist. Die deutschen Wirtschafts- und Ftnanzpolitiker werden also trachten, möglichst wenig Mark ins Ausland zu lassen. Aus diesem Grunde soll ein Gesetz ge macht werden, durch das den deutschen Beamten verboten wird, ihre Ferien im Ausland zu ver bringen. Gestattet es aber die Wirtschaftslage

, so werden die Fremden kommen. Der Fremde will Ruhe haben. Er ist froh, wenn er von Politik nichts sieht und hört. Es gibt in Deutschland nicht nur Nationalsozialisten. Legt man auf diese Leute, die nicht zu den Nationalsozialisten gehören und die gut die Hälfte aller Reichsdeutschen ausmachen, heilten Wert? Am besten fährt tnan daher, tvenn man beit Fremdenverkehr aus dem politischen Spiele läßt. Im übrigen sind wir nicht wehrlos. Auch wir haben eine wirtschaftliche Waffe in der Hand. Der österreichische

, damit 30.000 bis 35.000 deutsche Arbeiter ihre Dauerexistenz während eines Jahres behaupten können. Wenn Deutschland den Frem denverkehr nach Oesterreich hindert, so muß Oesterreich selbstverständlich auf die Ausgleichung seiner Handelsbilanz mit Deutschland bedacht sein, das heißt, es kann von Deutschland nicht mehr abkaufen, als Deutschland ihm abnimmt. Damit würden nicht nur 30.000 bis 35.000 deutsche Ar- ^ lästig, macht krank, ist hässlich, nh dich schlank! Hl APOTHEKE MWT tATKAlRAfOTHEft

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 14
Datum: 20.10.1933
Umfang: 14
so bekämpften Reichs kanzler Dr. Stresemann und Dr. Brüning. Am 14. Oktober nun teilte wider alles Er warten der Reichsaußenminister mit, daß Deutschland infolge des mangelnden Willens der hochgerüsteten Staaten ihren Verpflich tungen im Frieöensvertrag nachzukommen und Deutschland faktisch die Gleichberechtigung zu zugestehen, die Abrüstungskonferenz verlassen und seinen Austritt aus dem Völkerbund mit teile. Zugleich löste der Reichspräsident den Reichstag und die Ländervertretungen auf und schrieb

ob dieses plötzlichen Schrittes wohl erstaunt, aber doch nicht bestürzt war. Von manchen Kreisen wurde verlangt, daß die Abrüstungskonferenz ohne Deutschland weiter geführt würde, andere sprachen sich für eine Vertagung aus. Die Konferenz wurde auch bis 26. Oktober vertagt. Ein Wiener Politiker sprach gleich von ei nem zweiten „Sarajewo". Alles eher. Auch in der Völkerpolitik wird keine Suppe so heiß gegessen, als sie gekocht wird. Nach der er sten Bestürzung kam bereits eine ruhigere Beurteilung der Lage

. Einen Hieb hat diese Abrüstungskonferenz auch verdient. Die dun keln Machenschaften der Nüstungsherren ha ben sie bei den Völkern schon längst diskre ditiert. Obwohl man zugeben muß, daß man gerade in dem Moment, da Deutschland sei nen Immer-feste-Druff-Beschluß bekanntgab, doch daran war überhaupt einmal ein Er gebnis zu beschließen. Die letzten Vorschläge zielten darauf hinaus, dem deutschen Reich zumindest eine Erhöhung seines Militärkon- tm-gentes von hundert- auf zweihunöerttau- senö Mann

zu bewilligen. Es wäre wahr scheinlich eine internationale Kontrolle der Rüstungen öurchgeführt worden, die alle Mächte betroffen hätte. Nach vier Jahren wäre dann, wenn sich Deutschland nach An sicht der Mächte für „würdig" erwiesen hät te, eine weitere Erleichterung für Deutsche lanö durch Abrüstung der andern Mächte ein- getreten. Gewiß nach soviel Jahren des Rin gens ein mageres Ergebnis. Es wäre verfrüht jetzt von einem Ende der Abrüstungskonferenz oder des Völkerbundes zu sprechen. Wahrscheinlich

noch weiter in eine Nebelwand zurückverschwanö. Es hat al len Anschein, daß Deutschland mit diesem Be schluß ein Demonstrationspolitik eröffnen woll te. Lind ein Ablenkungsmanöver, um seine innenpolit. Schwierigkeiten zu tarnen. Hitler befindet sich in keiner günstigen Lage. Er ist der wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht Herr geworden. Die Arbeitslosigkeit nimmt wieder zu und die Not macht sich, wie selbst deut- ö TREFFER AM LEJ HE FÜR DEN GEWINNER EINE MILLION SCHILLING Für die Gesamtheit Arbeit und Verdienst bringt

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1934
Umfang: 8
entweder scheitern oder von wo aus sie zu einem Erfolg geführt werden kann. Frankreich und Deutsch land sind zwei große Staaten, wenn zwischen ihnen Spannungen von solcher Bedeutung bestehen, daß beide Staaten eine Abrüstung für gefahrvoll finden, dann rüstet notwendigerweise auch die übrige Welt auf oder denkt zumindestens nicht an Abrüstung. Darum liegt die ganze Schwere der Angelegenheit bei den Beziehun gen zwischen Frankreich und Deutschland, die Ab rüstungskonferenz ist ein gutes Stück vorwärts

ge brockt, wenn sich in diesen Beziehungen Lockerungen ergeben. Bekanntlich aber stehen die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland gegenwärtig aus Sturm, zumindestens aber herrscht zwischen beiden Staaten ein wenig freundschaftliches Verhältnis. Frankreich hat sich nach dem Weltkriege das früher zu Deutschland ge hörende Elsaß-Lothringen angeeignet und außerdem das Saargebiet Deutschland bis heute vorenthalten. Die deutschen Forderungen an Frankreich sprechen nün wohl einen Verzicht auf Elsaß

-Lothringen aus (wenn das eine frühere deutsche Regierung getan hätte, dann wäre ihr von den Nationalsozialisten Ver rat am Deutschtum vorgeworfen worden), aber sie be stehen hartnäckig auf einer Rückgabe des Saargebietes und die deutsche Regierung wünscht, daß diese Frage noch erledigt werde, bevor es zur Volksabstimmung im Jahre 1935 kommt. In diesem Jahre soll nämlich die Bevölkerung der Saar darüber entscheiden, ob das Saargebiet zu Deutschland öder zu Frankreich gehören soll. Das Saargebiet bildet

, also einen Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich, weil Frankreich an der Volksabstimmung im Jahre 1935 festhält. Ob sich Frankreich und Deutschland über diese Frage ver ständigen werden, davon hängt ein gutes Stück des Er folgs der Abrüstungskonferenz ab. Was die Abrüstung betrifft, beharrt Deutschland auf dem Grundsatz der G l e i ch b e r e ch t i g u n g, der bei dem heutigen Stand der Dinge folgende Folgerungen in sich trägt: entwe der rüsten die übrigen Staaten soweit ab, daß ihr Rü stungsstand

sich mit dem Deutschlands deckt, oder Deutschland rüstet soweit auf. daß seine Rüstungen den Rüstungen der anderen Staaten gleichkommen. Um aber auch der Abrüstung Zugeständnisse zu machen und sozusagen den Friedenswillen Deutschlands zu be tonen. ist Deutschland auch nur mit einer teilweisen Aufrüstung zufrieden, sein Rüstungsstand soll klarer weise niedriger bleiben, wie der Rüstungsftand der anderen Staaten. So heißt es in der deutschen Erklä rung. Aber das ist ein Humbug und eine Unaufrich tigkeit

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 13.08.1933
Umfang: 12
Innsbruck, Sonntag, -en is. Auvnft i#si BezuvSvreik mit Wöchentlichen, „W eltgnck", einschließlich Postzustellung, vier» telsiiyrig für: Scftevretch 8 4.50, Deutschland M 3.70, Tschechoslowakei Kc 24.—, sonstiges Ausland 8 S.—. Bezugspreise ohne „Weltguetnschlietzlich Postzustellung, halbjährig fürr Oesterreich 8 6.—, Deutschland M 5.—, Tschechoslowakei Kc 30.-, sonstiges Ausland 8 11.—. Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teil find mit einem Stern und einer Nummer versehen

da sein. „Und sie waren es auch. Als mich der Nazi sah, machte er ein verdrießliches Gesicht, flog davon und meinte, er habe heute noch nichts gehockt. „Ist uns lieber", sagten die anderen, „mit dem störrigen Kerl ist nichts zu machen". „Du schaust aber sehr zerzaust aus", sagte ich zu meinem Bamhakl. „Begreiflich — als wir durch Deutschland flogen, da hat mich bald der Habicht gefressen; er mag die Oesterreicher absolut nicht leiden". „Ja, Bamhakl" — so falle ich ihm gleich in die Rede, „du kommst weit in der Welt herum. Sage mir ein mal

auf die Beine helfen. Darum kaufen sie österreichi sches Holz. Dann haben mir die beiden eine lange Geschichte erzählt über Oesterreich und seine Bedeu tung für den europäischen Frieden und dergleichen schöne Reden, die man bjg zum Ueberdruß hören kann. Ich habe sie dann über den Anschluß gefragt, doch vom Anschluß redet heute niemand mehr — sondern von der Eroberung Oesterreichs durch Nazi- Deutschland. Da sprach der Welsche: Daß in Deutsch land der Plan bestand und heute noch besteht, Oesterreich

zu überrumpeln ist richtig, das weiß ich gewiß. Der deutsche Gesandte in Rom hat nämlich sich verplappert. Er hat erzählt, daß für Ende April (es wird wohl der Tag des Grenztreffens in Kuf stein gewesen sein) ein Einfall der Nazi von Bayern aus geplant war. Wir können ein kriegs lustiges Deutschland in unserer Nachbarschaft nicht brauchen. Uns ist lieber ein kleiner, ruhiger Nach bar als ein starker, der auf Eroberungen bedacht ist. Wäre Oesterreich an ein nationalsozialistisches Deutschland angeschlossen

, so ist unser Einfluß in Mitteleuropa und am Balkan fertig. Der deutsche Block würde uns überall hinausdrängen. Früher oder später gäbe es Krieg zwischen ihm und uns. Daher hat Mussolini dem Hitler wiederholt schon sagen lassen, er solle jeden Gedanken an die Er oberung Oesterreichs ausgeben. Im Grunde des Herzens ist den Italienern Deutschland höchst gleich gültig. Sie hätten viel lieber die Freundschaft und ein Bündnis mit Frankreich. Da aber die Franzosen dafür nichts hergeben wollen, bleibt den Italienern

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 25.09.1932
Umfang: 16
Rr.38 Innsbruck, Sonntag, den SS. September isss 20. Jahrgang Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Weit-SuS": Mir Oesterreich durch die post oder im Paket halbjährig 8 8-, - Mi, Deutschland halbjährig »eich«. morkSLv.sür Ungarn prngv?.—.für Tschechoslowakei 40 tschech. «r. fürSugoilawien so Dinar, fflbr Italien 30 Lire, für dir Schweiz und Liechtenstein 10 Schw. Franken stlr Amerika T— Dollar, Polen Li. 10 so. für da« übrige Ausland io Schw. Franken. Die Be»ug»a«bühr

Gleichberechti gung im Rüstungs- und Militärwesen, sowohl zu Land als zu Wasser als auch in der Luft verlangt. Damit müßte Schluß gemacht werden, daß man Deutschland als ein Volk, als ein Reich zweiter Güte behandle. Wenn Deutschland die Gleichbe rechtigung nicht zugestanden werde, dann werde es für das erste cm keiner Abrüstungskonferenz mehr teilnehmen, zweitens werde es ohne lange zu fragen, das ganze Heer- und Rüstungswesen auf eigene und neue Grundlage stellen. In Deutschland

hat man sich auf dieses schnei dige Vorgehen seiner Regierung etwas zugute ge tan und hat geglaubt, daß Frankreich vor der deutschen Faust ohneweiters zusammenknicken werde. In dieser Meinung wurde man noch be stärkt durch die Haltung Italiens und einiger eng lischer großer Zeitungen, die wie gewöhnlich Deutschland Recht gaben. „Deutschland ist, wenn die Rüstungen nicht allgemein herabgesetzt werden, im Recht, wenn es aufrüstet", so äußerte sich Mussolini. Dabei verurteilte er mit großer Schärfe das fort währende Rüsten

und das ungarische Gebiet erweitert würde, Italien sich darauf gefaßt machen müßte, daß es auch die ehemals österreichischen Gebiete wie Triest und Südtirol an Oesterreich Zurückgeben müßte. Eine Anlehnung an Deutschland aber liegt Im mer noch in den Plänen Italiens. Daher stellt sich Italien auf Seite Deutschlands auch in der Auf rüstungsfrage, aber in gewohnter Weise und dem alten Satze: Wasch mir den Pelz und mach mich nicht naß. Italien beziehungsweise Mussolini sagt, wenn die anderen Staaten nicht abrüsten

, wenn die Ab rüstungskonferenz — so oder so — ihre Arbeiten endgültig abgeschlossen hat. Wenn Deutschland Feine rechtliche Gleichheit erlangt hat, muß es der Welt seine Selbstbescheidung vor Augen führen und seinen aufrichtigen Wunsch nach Frieden und Zusammenarbeit." Daß Frankreich nicht zustimmen werde, war vorauszusehen. Es hat die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung beziehungsweise nach Auf rüstung in sehr kluger Weise abgelehnt. Es ver weist daraufhin, daß eine Aufrüstung Deutsch lands alle bisherigen Ergebnisse

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1933
Umfang: 12
Seite 2. Nr. 32. wenn sich Italien und Frankreich miteinander verständigt haben. Unter der Decke wird über diese Verständi gung eifrig verhandelt. „Ja", so hackte das fran zösische Bamhakel ein. das stimmt. Ich weiß es aus erster Quelle. Und die Hauptsache bei diesen Ver handlungen ist euer Oesterreich. Frankreich will von dein Anschluß Oesterreichs an Deutschland auch nichts wissen, und zwar aus zwei Gründen. Einmal deshalb nicht, weil dadurch die Macht Deutschlands in unheimlicher Weise ver

- inehrt ivürde. dann aber auch deshalb nicht, weil die Freunde Frankreichs, die Kleine Entente (Tschecho slowakei, Jugoslawien. Rumänien), besonders aber die Tschechoslowakei gefährdet wären. Schau ein- inal die Karte an! Wenn Oesterreich zu Deutschland gehört, dann ist der Tschechenstaat eingezwickt. Er kann sich nicht mehr rühren und ist militärisch nicht zu halten. Bricht dieser Stein aus dem Gebäude der Kleinen Entente heraus, dann verschlechtert sich auch die militärische Lage Polens

, gegen das Deutschland den Krieg vorbereitet. Frankreich aber hat das allergrößte Interesse daran, daß Polen nicht überrannt und überwältigt wird. Außerdem: ähnlich wie Mussolini Deutschland als Karte in sei nem politischen Spiel verwendet, um von Frank reich möglichst viel herauszuholen, so verwendet Frankreich die Kleine Entente als ein Druckmittel gegen Italien. Daraus ergibt sich folgendes: Ita lien wie Frankreich ringen um die Geltung und den Einfluß in der Adria und am Balkan und als wei tere Folge davon

in Mitteleuropa. Italien will möglichst viel Einfluß haben und Frankreich will ihn auch haben. Noch etwas wird gar zu gerne ver gessen. Die einzige freie Bahnlinie, die Frankreich init den ihm verbündeten Staaten des Ostens ver bindet, geht über den Arlberg durch Oesterreich. Ist diese in den Händen Deutschlands, dann fehlt Frankreich die direkte Verbindung. Die Hauptsache aber ist: Jeder weiß, daß man in Deutschland offen und im geheimen an einen Rachekrieg gegen Frank reich denkt, daß man dabei Italien

: Ich habe neulich einen deutschen Vetter getroffen. Der hat sich auch braun um! ärben oder „gleichschalten" müssen. Er ist kein richtiger Nazi, aber er hört viel herum. Seine Erzählung ist kurz folgende: das neue Regiment in Deutschland geht direkt auf einen Krieg aus. Dieser Krieg soll gegen Polen geführt werden, und zwar möglichst bald. Dadurch soll Ost preußen und der sogenannte Korridor sowie Danzig wieder an Deutschland gebracht werden. Hitler sieht ganz genau, daß er die Versprechungen, die er ge macht

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 15.11.1933
Umfang: 10
hinter sich hat, sonst könnte sie dieses Werk nie und nimmer beginnen. Das Volk will Oesterreich, diese Tatsache steht fest. Aber nicht nur das Volk will Oesterreich, sondern alle Länder Europas mit Ausnahme Deutsch lands wollen Oesterreich. Das hat diese Woche wieder bewiesen. JnderPariserKammer fand eine De batte über Oesterreich statt, die das eindeutige Ergeb nis erbrachte, daß Frankreich Oesterreichs Selbständig keit mit allen Mitteln erhalten will. Mussolini ließ Deutschland wissen, daß er zum Schutze Oester reichs

selbst italienische Truppen bereitstellen würde. England hat schon zum wiederholten Male ein Be kenntnis zu Oesterreichs Freiheit abgelegt. Der tsche choslowakische Außenminister betonte kürz lich die Notwendigkeit Oesterreichs für den europäi schen Frieden. In diesem Sinne sprechen sich auch alle anderen europäischen Staaten aus. Und Oesterreich braucht Europa. Wenn nicht ganz Europa hinter Oester reich stehen würde, hätte Deutschland dieses kleine Land schon längst verschluckt. So aber weiß Deutsch land

, daß ein Einfall in Oesterreich die Heere aller Staaten Europas auf die Beine bringen würde. Aber Deutschland hofft noch immer auf eine Einverleibung Oesterreichs. Darum können wir uns am Ende nur selbst schützen, nicht durch Waffen, sondern durch das konsequente Bekenntnis zur Unabhängigkeit unseres Vaterlandes. Die politische Lage Oesterreichs ist klar: weder im Inneren Oesterreichs noch außerhalb Oester reichs bestehen Zweifel an der Erhaltung Oesterreichs als selbständiges Staatswesen. Der Feind

ist der deutsche Nachbar. Frankreich und Deutschland. In der vorigen Woche fand in der französischen Kammer eine außenpolitische Aussprache statt, bei der besonders eingehend das V e r h ä l t n i s F r a n k- reichs zu Deutschland und insbesondere das Verhältnis Frankreichs zum Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund. behandelt wurde. Die Sympathien Zwischen Frankreich und Deutschland waren nie sehr groß. Frankreich hat den Krieg gegen Deutschland als Revanchekrieg geführt und fürchtet heute, daß Deutsch

land das gleiche tun könnte. Deswegen herrscht in Frankreich eine panische Angst vor Deutschland, und Frankreich versucht, einem möglichen deutschen An schlag dadurch zuvorzukommen, daß es alle Mittel an wendet, die die Aufrüstung Deutschlands verhindern können. Die außenpolitische Aussprache in der franzö sischen Kammer hat klar ergeben, wie wenig Frank reich den Deutschen traut. Frankreich will, daß der Rü stungsstand Deutschlands überprüft wird, und zwar auf Grund eines Punktes des Versailler

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 4
Datum: 01.09.1926
Umfang: 4
If. b. bi ^ttfeilutiden Mv ©ttWteolö Bezugspreise für ein Vierteljahr (im vorhinein zu entrichten): Für Österreich 8 1.50, Deutschland Rentenmark 1.20, Ungarn 15.000 ung. K, Tschechoslowakei 5 cK, Jugoslawen 23 Dinar, Polen Zl. 1.50, Schweiz Frc. 1.50, Dänemark dänische K 1.20, Kolland Gulden 0.70, für die übrigen europ. Staaten Schw. Frc. 1.50, für Amerika ganzjährig z Dollar. Abbestellungen nur mit Ende eines Kalenderjahres. €rlcbeint am i. u. is. jeden Monats Einzelblatt 30 Groschen Unsere

,- der seinerzeit bei der Tagung des österreichl-Äeutschen Volksbundes in Wien eine Anschlußrede gehalten hatte, und fährt dann wörtlich, fort,, wie folgt: Loebe hat zunächst einwandfrei bestätigt, daß alle demokratischen Nationen einem Anschluß Oester reichs an Deutschland freundlich gegenüberstehen, und daß dieser Gedanke in der allgemeinen Stimmung des deutschen Volkes immer tiefere Wurzeln schlägt, Wäh rend man zwar die politische Angliederung noch, ab wartet, wird der sozialwirtschaftliche Anschjlüß

Deutschland in den Völkerbund einfvi'i* muß es zuerst sein Schuldkonto mit Jralien ein für allemal ausgleichen. Herr Loebe scheint zunächst einmal vergessen zu haben, daß Italien Mitglied des Völkerbundes rst und einen ständigen Ratssitz innehat. Aber er scheint auch die Völkerbundssatzungen vergessen zu haben, welche die Einstimmigkeit jedes Beschlusses erfordern, und daß ein einziger kleiner Einspruch genügt, um die Tore zum Eintritt in die iVölkerbundgemeinschast für Deutschland zu sWesstn. Man denke

nur an das seinerzeitige Veto Brasiliens. Wie verhält sich der Deutsche, wenn er eine Ohrfeige bekommt?? Er schlägt einen Purzelbaum und bietet lächelnd auch die andere Wange zum Schlage. Loebe scheint die brasilianische Ohrfeige bereits vergessen zu haben und scheint darauf vorbereitet zu sein, eine ungleich kräftigere von Italien zu erhalten. Deutschland wöge sich keinen Illusionen hin sichtlich seiner Aufnahme in den Völkerbund hin geben, denn Italien ist fest und unwiderruflich ent schlossen

, sich mit allem Nachdruck der Aufnahme zu widersetzen, falls es l Deutschland) nicht vorher mit Italien Verschiedenes bereinigt hat. Es ist die höchste Zeitz diejenigen Fragen, die Deutschland in Schwebe lassen will wi.t uns, wenn es geht, in freundschaftlicher Weise zu regeln. Sollte jedoch in allernächster Zeit eine befriedigende Lösung nicht erfolgen, so muß eben eine gewaltsame Lösung erfolgen. Jedenfalls ist Italien nicht gewillt, noch länger zuzuwarten. Die Anschlußiidee Oesterreichs an Deutschland

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 22.03.1936
Umfang: 20
W Bezugspreise n i t wSryentltkhem „rveltg» »»njchiietzliry ©oitjuitcüuitß, vier« keljiihrtg fürs Oefterreid) S 4.50, Vcut «tzlano M 3.70,Tittzekhoslowate» Ke 24.-. svEiqeS Ausland 8 9 *-* Bezugspreise ohne „W e l t g u ck". eurchltefillkh Postrnttellunfl» für O«'t«-rrr-idi vier teljährig 8 3.10. halbjährig 8 6 .—, Deutschland vierteljährig w 2.50, hall'jähri^ M 5.-. Ts«tz.rhcslowa ci vierteljährig Kc 15.-. halbjährl, Kc 30.-. sonst ic6 Ausland halb, jährig 8 II.-. Sntgeltlirhe «ntündtanvgr

, alles dreht sich um Deutschland und selbst denen, die gegen Mussolini ausgetreten sind, scheint der Duce beute im Vergleich zu Hitler ein braver Mann. Nicht nur das, Frankreich und England wünschen drin gend, daß sich Italien ihnen anschließe. Das ist nun der Augenblick, wo Mussolini den Spieß umdreht. „Was", so sagt er. „zuerst seid ihr alle gegen mich losgefahren und jetzt soll ich euch helfen? So haben wir nicht gewettet. Zuerst hört ihr mit den Sanktionen ans und gebt mir von Ostafrika

ihnen ganz in den Knochen. Sie fürchten, daß er bald einen neuen Streich versuchen wird. Sie behaupten, daß Hitler nicht nur deshalb das Rheinland militärisch besetzt habe, um auszudrücken, daß auch das Rheinland ein Teil von Deutschland ist, sondern besonders auch deshalb, um die französische Mili tärmacht von einem Einmarsch nach Deutschland abzuhalten für den Fall, daß es in Mitteleuropa oder Osteuropa Krieg geben würde. Deutschland hat natürlich nicht im Sinn, Frankreich zu über fallen

, das durch einen unterirdischen ungeheuren Festungsgürtel geschützt ist; aber die Weststaaten fürchten, daß Deutschland sich nach Osten aus- breiten wolle. Damit ihm dann Frankreich, so sagen sie, nicht in den Rücken fallen kann, hat es das Rheinland mit starken Truppen ausgestattet. Diese mißtrauische und feindselige Einstellung der Mächte macht die Lage für Deutschland nicht leicht. Auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden sich wahrscheinlich noch mehr verschärfen. Sanktionen will man zwar gegen Deutschland

nicht gerne anwenden, da man bei Italien schon schlechte Erfahrungen damit gemacht hat; aber sonst werden die wirtschaftlichen Beziehungen eher schlechter als bester durch das wachsende Miß trauen. Es ist zu befürchten, daß die einzelnen Länder ihre Geschäftsbeziehungen zu Deutschland immer mehr einschränken. Die Amerikaner haben damit schon begonnen. Die Polizei hat neulich eine Ladung von Nickelerzen zurückgehalten, die nach Deutschland bestimmt war. Wenn es aber mit der Wirtschaft nicht mehr recht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1931
Umfang: 8
Zeutsch-österreichische Schicksals- ' gemeinschast. v Zollunion mit Deutschland haben wir noch keine. Das erlaubt angeblich der Friedensvertrag von St. Germain, jedenfalls aber Frankreich und seine Trabanten nicht, aber nichtsdestoweniger sind wir auf Gedeih und Verderb bereits an Deutschland gebunden. Gehr es Deutschland gut, fällt auch für uns ein Happen ab, und steht es draußen mies, nun, so haben auch wir nichts zu lachen. Deutschland und Oesterreich sind heute bereits trotz aller Verbote

und Schran. ken so eine Art kommunizierender Gefäße. Steht draußen in Deutschland den Leuten das Wasser bis zum Halse, dann heißes auch bei uns Tempo machen, um gegen das Ersaufen anzukämpfen. Auf jede Veränderung im großen deutschen Wirtschaftskörper reagiert das kleine Oesterreich mit einem entsprechenden Ausschlag oder Rückschlag. Gerade die letzten Tage haben dafür mehr als ein Beweisstück geliefert: Ban kenkrise, Ausreisesperre und Zinsfußerhöhung sind eklatante Belege hiefür. Daß Oesterreich

die vollen Auswirkungen des Credit- anstaltskraches leichter bannen konnte als Deutschland, weil unserem kleinen Land mit verhältnismäßig geringen Sum men geholfen werden konnte, ist nur eine Frage des Augen blickes. Auf längere Sicht ist die Entwicklung der Dinge bei uns an die Ereignisse in Deutschland gebunden. Die Probe aufs Exempel ist die deutsche Paßabgabe. Lausende von Kellnern und anderen Gruppen von Saison arbeitern, denen der Fremdenverkehr Beschäftigung bot, können heute schon die Auswirkung

Fremdenverkehrs im Herbste bevor steht, das wird von Pessimisten jetzt schon als Konkurs- und Ausgleichsfriedhof schwarz an die Wand gemalt. Nicht nur in der unmittelbaren Fremdenindustrie, also den Gaststätten üsw., sondern auch in allen damit verflochtenen Geschäfts zweigen von den Bundesbahnen bis zum Photographen wird sich der heuer zurückgedämmte deutsche Reisestrom, der alles befruchtete, bemerkbar machen. Aber Deutschland ist auch unser bedeutendstes A u s» f u h r l a n d. Die Einengung der deutschen

aus genommen haben, eine bedeutend erhöhte Summe für die Verzinsung dieser Beträge aufwenden, und das in einer Zeit, in der ihre Einnahmen sinken, das Elend aber wächst und nicht eine Einschränkung, sondern eine Ausdehnung der Fürsorgeaufwendungen nötig wäre. Erst angesichts dieser Gefahren, die von Deutschland unsere Wirtschaft bedrohen, läßt sich so ganz die Verkehrtheit der Politik ermessen, die unsere Regierung treibt. Droht der Rückgang des Exportes nach Deutschland und Ungarn

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.05.1923
Umfang: 12
Nr. i$. Seile S. ---- sche Regierung. Frankreich erklärt vor allem, daß sein Vorgehen im Ruhrgebiet ein vollständig recht mäßiges fei. Die Reparationskommission habe die Verfehlungen Deutschands festgestellt und Frank reich und Belgien ermächtigt, sich selbst bezahlt zu machen. Deutschland verhindere aber, soweit es im stande sei, die Älussührung dieses Beschlusses. Das Vorgehen Deutschlands sei daher unberechtigt. Deutschland möge wissen, daß kein Vorschlag an genommen werde, ehe Deutschland

nicht seinen Widerstand im Ruhr- gebiet aufgebe. Der Vorschlag selbst 'sei unannehntbar, weil die Summe zu gering und zu gering die Sicherheit, die dafür geboten werde. Deutschland habe sich schon einmal auf 132 Milliarden verpflichtet, die angebo rene Summe mäche aber nicht einmal ein Viertel davon, da die erste Rate der angeüotenen Bezah lung erst in viereinhalb Jahren flüssig werde. Be- trlchtet man die Antwort nüt den Augen Deutsch lands, so muß man sie als gehässig bezeichnen. 30 Milliarden Mark

ist doch eine ungeheure Summe, sie ist sechsmal so groß, als Frankreich im Jahre 1871 an Kriegsentschädigung zahlen mußte; dazu kommen noch die bisherigen Leistungen und Lie ferungen. Nach einer Aufstellung des „Temps", des Blattes der französischen Regierung, hat Deutschland bis Ende 1922 folgendes geleistet und geliefert: An Barleistungen 450 Millionen Goldmark in frem den Devisen und 270 Millionen in kurzfristigen Lhatzscheinen bezahlt und an Sachleistungen 641,173.154 Goldmark, die sich auf die verschiede

. In Frankreich sagt inan sich aber so: Deutschland hat sich als Kriegsschuldiger bekannt, es muß daher alles ersetzen. Nun sind wir noch lange nicht aus dem Wasser. Das verwüstete Gebiet ist rwch lange nicht wieder hergestellt. Gerade wie bei uns gehen ron dort noch Hunderte von armen Kindern in die Schweiz und lassen sich von mildtätigen Leuten verpflegen. Frankreich hat noch eine Kriegsschuld bei England und Amerika von 70 Milliarden stanz. Francs. England wäre nun bereit, seinen Tell den Franzosen

nachzulassen, wenn Amerika das gleiche täte. Dafür müßte Frankreich fein Guthaben bei Deutschland streichen. Amerika will aber von einem Nachlassen oder Schenken der Schuld nichts wissen. Würde das geschehen, dann könnte auch Frankreich gegenüber Deutschland eine andere Stellung einnehmen. Dazu kommt noch das ungeheure Mißtrauen, das man in Frankreich Deutschland gegenüber hegt. In Frankreich glaubt man nicht, daß Deutschland gewillt wäre, die über nommenen Zahlungsverpflichtunge uauch einzuhal ten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.05.1933
Umfang: 8
. Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol Einzelnummer 30 Groschen Einzelnummer durch vre Pest 40 Gr»!che«. Monatr-Bezugspretse r Durch die Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Zum Abholen in den Verschleißstellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die K o lp o c t e u re und durch die Post für Deutschs starre ich 4 Schilling. Für Deutschland 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling. Die Samstagnummer als Wochenblatt vierteljährlich 3 Schilling. Postzeitungsliste 523 Postfach 202 >>, siissüSh

-T. «iirsiasirrsaagTOf s~ 1 r"~ " r ■r-r-gmii —j; tt r"" irr 1 -- ~~.mssss , ■ ■■ ~ 1 \ " Eigentümer. Herausgeber, Druck und Verlag: Innsbrucker Buchdruckerei u. Verlagsanstalt, Innsbruck. Mentlgaffe 12. Für die Redaktion verantwortlich: Michael Viertlec,- Innsbruck, Amraserstrake 20 Rr. 114 Fnnsürulk, Mittwoch, den 17. Mai 1933 41. Fahrgaus Kiue welthistorische Wende Sie angelsächsische Welt stellt sich an die Seite Frankreichs gegen Deutschland Im „Sozialdemokrat", dem Prager Reichsorgan der deutschen

des Nationalsozialismus ist anglophil. Gr will aktive Bündnispolitik treiben: Nämlich einen „arisch-germanischen" deutsch-englischen Großblock, möglichst mit Einbeziehung Amerikas zwecks Isolierung Frankreichs -aufrichten. In wenigen Monaten seiner Herr schaft hat der deutsche Faschismus durch seine außenpoliti sche Praxis gerade das Gegenteil von seinen Plänen er reicht: Das Zusammengehen Englands und Amerikas mit Frankreich gegen das faschistische Deutschland. In fünf Wochen, welche die 'Reise Macdonalds nach Rom

von der Reise Herriots nach Washington trennen, liegt eine weltpolitische Wende. Maedonäld ist 'zu Mussolini nach Rom gegangen, um Deutschlands Ausnahme in das Kon zert der europäischen Mächte vorzubereiten. Herriot ging zu Roosevelt nach Washington, um eine weltpolitische Einheits front gegen das faschistische Deutschland zu schließen. Mac donald hat indessen seinen Plan bereits ausgegeben, Her riots Reise hat insofern, als sie gegen Deutschland gerichtet war, wichtige Ergebnisse gezeitigt. Die Stimmung

m ßngland Zwischen den Verhandlungen in Rom und der Verabre dung von Washington lag die historische Debatte im eng lischen Unterhaus, lag die Auflehnung der öffentlichen Mei nung der angelsächsischen Welt gegen das Hitler-Regime. Die Stimmung in England hat Englands führender konser vativer Journalist W. Steed mit vielbesagenden Worten ge kennzeichnet: „Es war, als ob Deutschland noch einmal in Belgien eingerückt wäre." Am selben Tage schrieb der „New Porker Herald", daß nur die Drohung mit der Ge walt

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