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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 16.08.1931
Umfang: 16
gebührt Ihnen unser Dank. Im Gedanken an die historische Be deutung der wechselseitigen kulturellen Beziehun gen habe ich die Zuversicht, daß sich auch die wirtschaftliche und politische Zu sammenarbeit zwischen Deutschland und Italien zum Segen beider Länder weiterent wickeln wird. In dieser Zuversicht bin ich nicht nur durch den freundlichen Empfang, den Sie uns bereitet haben, bestärkt worden, sondern auch durch den Zielbewußten Ernst, mit dem Sie, Herr Ministerpräsident, der Zusammenarbeit

mit ihm in halbstündiger Audienz die Zustände in Deutschland. Merkwürdig aber ist es, daß der König einen Besuch höslichst ablehnte. Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußen minister Dr. Curtius hatten beim Eintreffen in Italien den Wunsch geäußert, dem italienischen König ihre Ergebenheit zum Ausdruck zu brin gen. Der König, der sich gegenwärtig in St. Anna di Valdieri befindet, hat den Wunsch der beiden deutschen Staatsmänner mit Sympathie entgegen genommen. Mit Rücksicht darauf aber, daß sie so bald als möglich

der freundschaftlichen inter nationalen Aussprachen, die in Chequers (Eng land) begonnen und bereits zu einem Zusammen treffen mit Außenminister Grandi geführt haben, wollen wir nicht nur die Fragen besprechen, die Deutschland und Italien gemeinsam interessieren, sondern auch alle jene Probleme erörtern, die be rührt werden müssen, wenn man nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa die Möglich keit einer friedfertigen gemeinschaftlichen Arbeit und die Wiedergesundung von den schweren Wun den der beiden letzten

, die eine grundsätzliche Auswirkung zur Wiederherstellung des wahren Friedens auf der Welt ist, gesichert ist." Italien kommt in den Rüstungen nicht mehr nach und Deutschland ist waffen- und wehrlos. Beide haben daher ein Interesse an einer end lichen Abrüstung. Die Spitze richtet sich dabei ge gen Frankreich und seine Bundesgenossen, das hunderttausend Ausreden hat, um seine Rüstun gen fortzusetzen. So oft daher von Abrüstung die Rede ist, findet Frankreich darin ein Spitze ge gen

sich. Es hat auch nicht viel praktischen Wert, den Gegenstand ständig aufs Tapet zü bringen, denn Abrüsten tut doch keine Macht. Der Besuch und die freundlichen Worte Italiens bzw. Mussolinis sind in Deutschland freundlichst begrüßt worden, sie werden aber Deutschland nicht viel nützen. Helfen kann Italien nicht; es ist dazu nicht imstande. Mussolini hat das ganz klar in einer Erklärung an die Vertreter der deutschen Presse zum Aus druck gebracht. „Ich wünsche", das sind seine Worte, „durch Ihre Vermittlung der deutschen Nation

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.11.1923
Umfang: 4
Leibe verspürt und um Europas Zu kunft bangt. Die rücksichtslose Offenheit, mit der Mussolini diesen Gegensatz auszeigte, mutzte dennoch verbliiffen. Denn Mussolini hat sich redlich bemüht, der lateinischen Schwe ster gerecht zu werden,' sein Debüt auf außenpolitischem Gebiet war der Versuch, eine Interessengemeinschaft der betdvu großen romanischen Nationen zu schaffen. Ein warmes Werben um Frankreichs Freundschaft hat ihn damals veranlaßt, Deutschland viel Bitteres zu sagen, mehr

und die Kräfteverteilung war nie so ungleich wie heute. Dennoch zeigen sich bereits die ersten Anfänge einer neuen Entwicklung. Können England und Italien augenblicklich nicht verhindern, daß Poincare das Deutsche Reich mit allen Mitteln zur Auflösung bringen will, so wollen sie offenbar die nationale Abwehrbewegung in Deutschland nicht Hemmen helfen. Mag der Kronprinz zurückkehren, auch der Exkaiser,' mag Deutschland sich seiner Haut wehren, wie es kann. Mussolini ist jede deutsche Regierung genehm, die Ruhe

und Ordnung auf recht erhält. Er denkt bereits über den Augenblick hinaus, in dem auch der Versailler Vertrag zerrissen wird. Sein Augenmerk ist auf die Donaustaaten gerichtet und seine Sorge die, daß ein monarchisches Deutschland im Donangebiet nicht Machtgeltung erlangt. Die Enken re ist tot. Ein neuer Abschnitt in der Weltgeschichte hat be gonnen. Die Rhein- und Ruhrfrage im Auswärtigen Ausschüsse. KB. Berlin, 19. November. Der Reichstagsausschuß Ar auswärtige Angelegenheiten verhandelte in der heu

tigen Sitzung, zu der auch eine Anzahl von Vertretern öer besetzten Gebiete als Sachverständige geladen waren, die Rhein- und Ruhrfrage. Nach einem ein gehenden Referat des Reichskanzlers über die Stellung nahme des Kabinetts nahm nach einer Reihe anderer Abgeordneter auch S t i n n e s als Sachverständiger bas Wort. Hieraus legten der Reichssinanzminister und der RMMWster dos Annery ihre Meinungen dar. KB. Berlin, 20. November. Ueber die in Aussicht stehenden ausländischen Kredite für Deutschland

Reichseisenbahnhatin England einen Kredit von drei Millionen Pfund ausge nommen, öer zum Ankauf englischer Kohle ver wendet werden soll. Die Reichsbahn hat zunächst versucht, den Kredit in Deutschland zu erhalten. Die deutsche Großindustrie hat aber die Bedingung gestellt, daß die Ueberführnng öer Eisenbahn in Privatbetrieb erfolgen müßte. Diese Bedingung wollte die Reichsbahn verwaltung nicht gewähren. Sie wendete sich dann an die Rentenbank, die, mit Rücksicht aus das Defizit öer Reichsbahn im Betrag von 600

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 31.10.1924
Umfang: 20
und Tiroler landwirtschaftliche Blatter. Die „Tiroler Dcmernzeitung* gelangt jeden Freitag zur Ausgabe. Bezugspreis fitr das 2. Halbjahr LSL'4 bei poriofteier Zusendung in Nordtiro! für Mitglieder des „Tiroler Bauernbundes* und der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften 30.000 Kronen. In Italien für Mitglieder des „Südtiroler Bauernbundes" 2« Lire. In Deutschland 40.000 Kronen, Schweiz und Liechterrftein ganzj. « schweiz. Franken und für die Tschechoslowakei 40 tschech. Kronen. Inserate

. In Rußland haben die Bolschewiken fort gesetzt mit der äußersten Finanznot zu kämpfen. Das ganze russische Wirtschaftsleben liegt darnieder, die Ge schäfte, Handel und Verkehr stocken, und die Hungersnot weicht nicht mehr vom Lande. Das hindert aber die Bolschewiken nicht im geringsten, trotzdem viele Millionen Goldrubel ins Ausland zu senden, um dort auch ihre Agenten der Revolution in Gang zu bringen. Lange Zeit hatten die Bolschewiken die Hoffnung, Deutschland aus ihre Seite zu bringen

und das deutsche Volk irr die kom- munistifche Uirrwälzrmg hineinzuzichen. Man rechnete da mit, daß Deutschland auf der ganzen Welt keinen Freund mehr habe und von den Franzosen bis aufs Blut ge quält und zur Verzweiflung getrieben werde. Unter sol chen Umständen, so rechneten die Bolschewiken, werde dem deutschen Volle fein anderer Ausweg mehr übrig bleiben, als sich mit Rußland zu verbinden und sich den Bolschewiken in die Arme zu werfen. Diese Gefahr war noch vor einem Jahr außerordentlich groß, indem sogar

sehr errrste Männer in Deutschland und darunter auch Generäle im Anschluß an den Bolschewismus den einzigen rettenden Ausweg für das deutsche Voll er blicken zu muffen glaubten. Diese Gefahr ist glücklich überwunden wordew Das deutsche Voll war doch geistig viel §u hochstehend, um sich zu solchem Selbstmord zu entschließen. Und die Engländer und Amerikaner haben ohne Zweifel auch deshalb mit solchem Eifer zum Zu standekommen und zur Annahme des Davesplaues ge trieben, weil sie fürchteten

, sonst könnte Deutschland zum Bolschewismus abschwenken, mrd dadurch wurde die bol- schewikische Gefahr auch für ihre Länder riesengroß. Deutschland ist bisher nicht bolschewikisch geworden, und füllt. Wohl aber besteht in Deutschland eine starke kom munistische Partei, welche bei den letzten Wahlen eine große Zugkraft auf die Massel: entwickelte. Wenn man bedenkt, daß Kommunisten und Sozialisten im Grunde genommen die nämlichen sind, und daß beide Richtungen zusammen unter ben deutschen Wählern einen gewal tigen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 23.06.1932
Umfang: 16
der jetzigen Not beitragen könnten. Der Wert des internationalen Handels betrage heute weniger als die Hälfte des Jahres 1929, bie Zahl der Arbeitslosen habe sich mehr als verdoppelt und 25 Millionen Menschen seien heute ohne Arbeit. Die Lage verschlechtere sich täg lich. Macdonald sagte: Ich lege Wertba rauf zu erklären, baß' es sich um eine Welt- k a t a st r o p h e handelt. Mit Bezug auf die seiner- ze.it von Dr. Brüning abgegebene Erklärung, daß Deutschland nicht mehr zahlen wevde, sagte Macdonald

. Sie haben dadurch, daß sie Deutschland zwangen, im „Frieden von Versailles" zu erklären, daß es allein am Kriege schuld sei, die angebliche „mora lische Grundlage" dafür geschaffen, daß sie Deutschland ganz wahnsinnige Kriegsentschädigungen unb bie Repa rationen auflasteten. Deutschland sollte ganz allein für alle Kriegsschulden der Feindmächte und den durch den Krieg angerichteten Schaden aufkommen. Das hat sich selbstverständlich auf die Dauer als unmög lich erwiesen und in verschiedenen Abkommen wurde

Deutschland, insbesondere im sogenannten Poung-Plan, verpflichtet, 75 Milliarden Goldmark in Jahresraten an die Feindmächte zu zahlen. Deutschland zahlte die Raten bis zum vorletzten Jahre. Dann beantragte der ameri kanische Präsident H o >o v e r für Deutschland einen Zah lungsaufschub. Er glaubte damit die Weltwirtschaft noch im letzten Moment vor dem Zusammenbruche retten zu können. Aber er kam schon zu spät. Die Verhältnisse verschlechterten sich immer mehr und nun sehen sich Frankreich und England

vor die Zwangslage gestellt, sich über eine Streichung der Kriegsschulden usw. mit Deutschland zu einigen. Dabei stellt Frankreich die Be dingung, daß auch Amerika bie Kriegsschulden der euro päischen Mächte in den Kamin schreibe und anderseits aber möchte es doch auch weiterhin den Wiederaufstieg Deutschlands unterbinden unb zu diesem Zwecke sind ver schiedene Pläne aufgetaucht, die Frankreich in die Lage versetzen sollten, jederzeit wieder von Deutschland Zah lungen fordern zu können. Der frühere Reichskanzler

Dr. Brüning hatte aber bereits die Dinge so klug eingefäidelt, daß Frankreich mit dieser seiner Forderung von keiner anberen Macht mehr unterstützt wurde. Der Sturz Brünings hat nun bie Lage für Deutschland wie der verschlechtert, da die Regierung der Generale die Franzosen ein wenig stutzig gemacht hat. Immerhin ist den Vorarbeiten Brünings ein schöner Erfolg auf der Konferenz beschieden gewesen, indem Macdonalb am 17. Juni die Erklärung ab-gab, baß die Mächte England, Frankreich, Italien, Japan unb

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 31.01.1926
Umfang: 14
Seite 2. Nr. 8. gefördert, sie könne niemand Zwingen, nach Ita lien ZU gehen oder welsche Limone ZU kaufen. Ita lien möge in Südtirol anders tun, dann werde die Sache allein aushören. Ein Zeichen von dem Ernst der Sache ist die Tatsache, das; der italienische Bot schafter in Berlin nach Rcm ist, um sich mit Mus solini zu besprechen. Von allerlei Dingen in Deutschland. Neue Regierung. — Die Schwierigkeiten und Notlage. Anfang Dezember hat die deutsche Regierung mit dem Reichskanzler Dr. Luther

an der Spitze den bekannten Vertrag von Locarno unterzeichnet trotz des heftigen Widerstandes der Deutschnationa len. Die Vertreter derselben hatten ihre Minister stellen zum Zeichen, daß sie mit einem Vertrag, in dem Deutschland die ihm ausgezwungenen Grenzen gegen Frankreich und Belgien anerkennt und sicherstellt, nicdergelegt. Es war daher selbst verständlich, daß die Negierung nach Unterzeich nung des Vertrages zurücktrat, schon einmal aus dem Grunde, um die Zahl der Minister, wenn schon es sein muhte

, aus einer anderen Partei zu er gänzen. In Regierungs- und vielen anderen Krei sen war man der Meinung, daß mit der Unter zeichnung des Vertrages von Locarno ein neues Leben für Deutschland beginnen werde. Man glaubte, es beginne jetzt eine Zeit des wahren und wirklichen Friedens, des gegenseitigen Verstehens mit den ehemals feindlichen Ländern und eine Zeit des Vergessend des Vergangenen; alle Welt schrieb und pries ja den neuen Geist des Friedens, den Geist von Locarno, wie er genannt wurde. Man war daher

in Regierungskreisen der Mei nung, es sollen jetzt alle Parteien, denen das Wohl des Staates am Herzen liege, einträchtig zusam- menstehen und gemeinsam am Wohl des Vater landes arbeiten. Alle Parteien sollten in der Re gierung vertreten sein, von den Kommunisten ab gesehen, die selbstverständlich kein Interesse an einer ruhigen Entwicklung des Staates haben. Eine sogenannte große Koalition sollte es werden. Die Enttäuschung war aber groß. Einigkeit ist ein Ding, das man in Deutschland nicht kennt mrd immer

, Diktator oder Herrscher, kommt, oder die Auflösung des Staates erfolgt. Das einzig richtige ist ein gewissenhaftes, tüchtiges Staatsoberhaupt, das auf Grund von Beratungen mit Sachverständi gen regiert. Die Geschichte in Deutschland wäre noch lange hin mrd her gegangen, wenn nicht Staatspräsident Hinderckurg kurzweg erklärt hätte, die Geschichte hat nun lange genug gedauert, jetzt muß eine neue Negierung zustande kommen, gehts in den Gatter oder in den Zaun. Nun gings rasch. Die Ministerliste lautet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.06.1928
Umfang: 8
523 Ginzelnummer durch di«PostAGKasch«. Monats-Bezug-preiser Durch die Austräger in JnuSbruS 3.40 Schilling. Zum Abholen in den Verschleißstelev in Innsbruck 3 Schilling. Auswärts durch die K o lp, r t e « r, und durch die Post für Deut sch Asterreich 3.40 Schilling. Für Deutschland 5 Schilling. Für das übrige Ausland « Schilling. Die Samstagnummer alS Wochenblatt merteljährlich 2.40 Schilling. Rr. 130 Innsbruck. Freitag den 8. Zuni 1928 36. Jahrgang Ae deutschen isozialdemokrateu übernehmen

Signatur eine befreundliche politische und wirtschafts politische Stagnation ist, regt zu Vergleichen mit den gege benen Verhältnissen im Auslande, ganz besonders in Deutschland, an. Deutschland und Oesterreich, von dem im mer nur das geschlossene deutsche Gebiet in Betracht kommt, weisen seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts eine gewisse gleichgeartete innerpolitische Entwicklung aus. Das gilt be sonders für den Parlamentarismus und das Parteileben. Ursprünglich saßen sogar Wesens- und gesinnungsver

wandte Parteien im Deutschen Reichstag und im österrei chischen Reichsrat. Die große liberale Linke, die durch Jahr zehnte die führende Partei des österreichischen Deutschtums gewesen ist, war nichts anderes als eine Schwesterpartei der deutschen Nationalliberalen. Im alten Wiener Parlament gab es auch ein Zentrum nach deutschem Muster, eine streng katholisch-konservative Gruppe ohne Antisemitis mus. Auch in der Geschichte der Sozialdemokratie herrscht ein völliger Gleichklang zwischen Deutschland

und Oester reich; Viktor Adler hat in ständiger engster Verbindung mit Engles, Liebknecht und Bebel die österreichische Sozial demokratie aufgebaut. Im Lause der weiteren Entwicklung sind hüben und drüben die alten Parteien ins Wanken geraten. Die deut schen Nationalliberalen sind ebenso verschwunden wie unsere Altliberalen und durch reaktionär-nationalistische Verbände ersetzt worden. Auch hier sieht man die unauf hörliche Beeinflussung unseres politischen Lebens durch Deutschland. Unsere

Christlichsozialen sind in Berlin erfun den worden; der Pfarrer Stöcker war der Schöpfer des christlichen Sozialismus mit antisemitischem Einschlag. Ebenso hat sich der Uebergang vom Liberalismus zum Na tionalismus aus gleichen Bahnen vollzogen. Immer war dieselbe Erscheinung, sestzustellen, daß unser innerpolitischer Entwicklungsgang den in Deutschland vorgezeichneten Spu ren folgte. Erst nach dem Umsturz haben sich die Wege, wenigstens was die äußerliche Formation der Parteien betrifft, geschie

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 30.03.1930
Umfang: 14
Erscheint wöchentlich Bezugspreise mit Beilage „Der Weit-SuS": Mir «»«erreich durch die Po« oder im Vakrt hatdsadrig » S- Für Deutschland valbjabra »rlch«- morkü-so.für Ungarn vrngd?.-.für Tschrchoslowake« 40 tschech. ftr, fl'rSugoNowten 90 Dinar. fOr Stollen 30«re. fite dlr Schwei, und Liechtenstein io«»w. Kranken für A m e rika L'— Dollar. Voten 31 .1020. für da« übrige Ausland 10 «chw. Fransen. Die Be»ug«"»vave ist im vorhin in »ahldor. Entgeltliche nrandisungenlm redaMoncsten Dell stnd

, deren Träger der Bund der Gottlosen ist, und die zur Schließung einer immer größeren Anzahl von Kirchen führt, hat jetzt Formen angenommen, die die ganze christliche Welt zum Protest herausgefordert haben. — Unser Bild zeigt ein" der gebräuchlichsten kirchenfeindlichen Plakate, die in Sow jetrußland zum Aushang gebracht werden. Es betitelt sich: „Der Triumph des Christentums" und stellt eine Berhöh- nung der Kreuzträger dar. Deutschland fügt sich in das Anvermeidliche. Nach langem, langem

Reichsfinanzminister und Reichskanzler Luther überlassend. Allein vorderhand war nichts anderes zu machen. Deutschland — so führte auch der Sprecher des Zentrums aus — ist zur Stunde nicht frei; es steht unter dem Zwange des Diktates. Darum hat auch der greise deutschnationale Reichspräsident Hindenburg, auf den sich aller Augen richteten, „schweren, aber festen Herzens" die Doung-Gesetze ebenfalls unterschrieben. Wie er in einer Kundgebung an das deutsche Volk sagt, ist er durch zahlreiche Zuschriften aus Kreisen

des eisernen Pflichtbewußtseins würde die nationalen Hitzköpfe zu einiger Besinnung bringen. Weit ge- sehlt! Die völkische Presse begeifert die Tat des Reichspräsidenten aus empörende Art. Was hat da Wnd ein Schreiber in der „Deutschen Zeitung" für eine Sudelei gegen den Feldmarsckall losgelassen! Es m förmlich eine Kriegserklärung des „nationalen und völkischen Deutschland" an den greisen Präsidenten. Hindenburg sei „zum Vollstrecker sozialistischer Er- luliunospolitik geworden". „Wie dieses selbstmör

erklärt Hindenburg end lich als „politischen Gegner, dem zur Abwendung weiteren Unheiles der Kampf derer gilt, die an Deutschland auch jetzt nicht verzweifeln. Der deut sche Befreiungswille wird sich darauf einrichten müssen, ohne, ja gegen ihn den Kampf zu führen". Mit ebenso breiter Schnauze fährt der „Völkische Beobachter" gegen den Reichspräsidenten los und nennt dessen Kundgebung „ein Dokument des poli tischen Zerfalls und des schlechten Gewissens". Der „Tag", die Zeitung Hugenbergs. wehklagt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.08.1932
Umfang: 8
gegen Hugenberg ist noch größer, als sei» Hatz gegen die Marxisten. Berlin. 15. August. Der „Angriff" zitiert die Bemer kung eines rechtsstehenden Berliner Blattes, worin es heißt, es gelte jetzt zu verhüten, daß ein Kamps innerhalb des na tionalen Deutschland beginne, und erklärt, der Kamps inner halb des nationalen Deutschland werde nicht beginnen, denn dieses nationale Deutschland sei in der NSDAP, geeint. Um so rücksichtsloser werde und müsse der Kampf gegen die Clique geführt

wird! Schluß mit dem Klassenkampf von oben! Schluß mit dem zweierlei Recht, mit der einseitigen Begünstigung faschisti scher Staatsfeinde und der Menschenjagd auf aufrechte Re publikaner! Nachdem der Versuch einer nationalen Rechtsregierung mit einer moralischen Katastrophe ohnegleichen geendet hat, ist es Zeit, sich auf die primitivsten Grundsätze einer ge ordneten Staatsführung zurückzubesinnen. Es muß wieder Gerechtigkeit geübt werden, sonst sieht Deutschland vor dem Untergang!" Ae Entwicklung treibt

zwischen de» beiden Fraktionen der Re aktion wird zunächst als dritte Macht das Zentrum ein- greifen; sie ist eine wesentlich parlamentarische Macht: solange Deutschland parlamentarisch regiert wird, ist keine Regierung ohne Zentrum möglich. Darum versucht bas Zentrum, eine parlamentarische Mehrheitsregierung zu stande zu bringen. Darum kann es Hitler zu sangen ver suchen. indem es ihm die Reichskanzlerschast anbietet. Aber wird Hitler in die Falle gehen, die das Zentrum ihm stellt? Wenn er mit dem Zentrum

ist unerschütterlich davon über- zeugt, das Werkzeug und der Vollstrecker des göttlichen Wililens in Deutschland zu sein. Darum gibt es für ihn keine Opfer die er nicht:bringen, keinen Kamps, den er nicht kämpfen, und keinen' Widerstand, den er nicht brechen könnte. Der Sieg und die Zu- furtft sind sein!" Also, das hat doch noch niemand zu sagen gewagt, daß Morde. Bosnben^tentate und ähnliche Aeußerungen einer Politischen „Anschauung" praktisch« Anwendung des Chri stentums seien. Man kennt sich aber überhaupt

nicht mehr au§) Allsgerechnet eine Religion, die von Palästina ihren Ansgang nahm, verteidigen die Nazi? Sollte ihr Schlacht ruf „Juda verrecke!" und „Horuck nach Palästina!" die Ab sicht andeuten- nach Ausrottung der Juden das neu? ck>rist- liche Dritte Reich in Jerusalem zu errichten? Aber nein! Sie wollen „Werkzeug und Vollstrecker des göttlichen Wil- lens in Deutschland sein. Wem fällt da nicht Wilhelm II.. der Holzfäller, ein. der seinerzeit in der berüchtigten Königs- berger Rede

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Alpenland
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Seite 2 von 10
Datum: 17.12.1925
Umfang: 10
2. Seite, Folge 50 gangangen seien. Ihre Auswirkung werde sich erst bei einer A u f r o L l u n g der deutschen O st- fragen zeigen. Chamberlain habe in einem halb stündigen Crpose erklärt, daß die deutsche Ost- grenze unbedingt nach einer Regelung verlange. Welscher Faschismus und Deutschland. Wie in Berlin verlautet, brachten römische Blätter die sonderbare Rachricht, daß Mussolini den Delegierten der italienischen Faschisten in Deutschland, Major RonzetLi, in Audienz empfing. Major Ronzetti

erstattete Mussolini Bericht über die Lage der italienischen Kolonien in Deutschland und erklärte, daß der italienische Faschismus in Deutschland die Absicht habe, in Berlin ein sogenanntes „italienisches Haus" zu gründen, welches den kulturellen und wirffchaftli- chen Mittelpmrkt sämtlicher Italiener in Deutsch land bilden solle. Die „Tägliche Rundschau" be merkt hiezu, ein solches Haus müßt» jetzt als Provokation wirken. Wir haben nichts dagegen, wenn die in Deutschland lebenden Italiener

fa schistischen Organisationen angehören. Solange unsere Südtiroler Brüder drangsaliert werden, halten wir es aber für unmöglich, daß man den Italienern in Deutschland derlei Rechte zubilligt. — Das dächten wir auch. Der „richtige" Nationalismus. Durch die deutschgedruckte Iesuitenpreffe wird die Nachricht verbreitet, daß der frühere Reichs kanzler Dr. Wirth dieser Tage in einer Ver sammlung des rheinischen Zentrums über politi sche Fragen gesprochen habe und hiebei erklärt ha ben soll, daß Dr. Luther

zwar einen ähnlichen Ursprung haben, auf dem Kolonialbo- den des Osten, daß man aber ihre Entwicklung immer mehr auseinanderging? Der habsburgische Staat wuchs aus Deutschland hinaus, in die viel gepriesene „Völkerverbrtiderung" hinein, wo Deuffche, Tschechen, Polen, Slowenen, Slowa ken, Madjaren, Rutbenen, Wallachen, Italiener, Serben und Kroaten in „innigem Bunde" zusam- menlebten, geeinigt durch die katholische Staats idee. „Um höherer Zwecke willen" mußten du? Deutschen sich immer mehr entrechten lasten

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 10.03.1934
Umfang: 4
doch gewiß frankophil zu sein scheinen. Ich fragte eines der Kinder nach der schönsten Kathedrale Deutschlands. Ohne zu zögern antwortete es: „Das Straßburger Münster." Wenn Sie sagen, daß der Erfolg Hitlers in Deutschland auf die damaligen für ihn günstigen Umstände zurückzusühren rst, so muß ich antworten: Gewiß, was die Aufnahmebereit- schaft einer Idee anbelangt. Aber der moralische Zustand war keinesfalls günstig. Und ich bewundere die Energie, die Bra vour, die aus jedem Kapitel von Hitlers Buch

in seiner Politik. Ich möchte daher vor allem die moralische Seite von Hitlers Werk vor Augen fuhren. Cs ist nicht zu leugnen, daß „Mein Kampf" ein mit Wie konnte man sich einbilden, daß 27 Nationen, die im Augenblick „alliiert und assoziiert" waren, sich auch in Zukunft darin einig seien, Deutschland, dessen Einheit der Versailler Vertrag das Siegel gab, das aufzuerlegen, was Napoleon, der Alleinherrscher von fast ganz Europa, Preußen gegenüber nicht vermocht hat? Wo hat man jemals gesehen, daß solche Klauseln

(des Versailler Vertrages) die Umstände überlebten, aus denen sie geboren wurden? Das heutige Deutschland ist nicht mehr das Deutschland vom 11. November 1918. Und was ist hingegen aus dem gemeinsamen Willen der 27 Alliier ten geworden, die den Vertrag von 1919 zu verteidigen haben? Es ist das unabänderliche Gesetz der Geschichte, daß ein Besiegter sich früher oder später wieder erhebt. Die großen Mächte haben dies seit langem begriffen. In Genf und in Beratungen unter sich sind Frankreich, England

und Italien Ende 1932 dazu gekommen, Deutschland das Recht gleicher Behandlung zuzuerkennen. Wir wen den uns also von unnützen Bedauern und vergeblichen Hoff nungen ab und sehen das Problem so an, wie es sich uns heute im März 1934 darstellt. Man muß den Mut haben, der Wirk lichkeit ins Auge zu sehen. Träume führen zu nichts, manchmal aber in die Katastrophe. Cs handelt sich nicht darum, ob und in welchem Ausmaß man die Aufrüstung Deutschlands dulden wird, sondern in erster Linie darum

, einen Rüstungswettlauf zu vermeiden, der zum Kriege führt. Darin liegt die Gefahr, die alle Völker Europas, Deutschland nicht ausgeschlossen, be droht." Der Ministerpräsident setzte sich sodann für den Abschluß einer internationalen Konvention, durch die die Rüstungen be grenzt werden sollen, ein. Das sei das einzige Mittel, um einen Rüstungswettlauf und damit den Krieg zu vermeiden. Die Genfer Besprechungen, die zu nichts geführt hätten, seien unter einer neuen Form und mit neuen Formeln wiederauf genommen worden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 20.08.1932
Umfang: 16
Reichswehrminister General von Schleicher werden soll, dessen Aufgabe es wäre, eine verschleierte Militärdiktatur auszuüben. London und f sris «der ZeuWland. Die englischen und französischen Blätter beschäftigen sich sehr eifrig mit den Vorgängen in Deutschland. Vor allem wird der Umstand, daß Hindenbürg gegenüber Hitler in der Frage der Reichskanzlerschaft hart geblieben ist, viel besprochen. Die Pariser Blätter meinen, daß Hitler seine letzte Chance, zur Regierung zu kommen, verloren habe. Die Londoner Blätter

aufgefordert, dem Skandal ein Ende zu bereiten. Berlin und Wien «brr Deutschland. Der Berliner «Vorwärts", das Rerchsorgan der deut schen Sozialdemokratie, forderte nach der denkwürdigen Aussprache zwischen Hindenburg und Hitler, daß in Deutsch land wieder verfassungsmäßige Zustände eintreten müsien. So wie bisher die Regierung Papen regierte, dürfe Vicht länger regiert werden. Die «Arbeiter-Zeitung", das Reichsorgan der österrei, chischen Sozialdemokratie, spricht den Gedanken aus. das die Dinge

in Deutschland, wenn nun eine Verständigung zwischen Nationalsozialismus und Zentrum scheitere, dem Staatsstreich zutreiben. Donawitz vor dem Zusammenbruch. Der Gemeinderat von Donawitz stellte in seiner letzten Sitzung fest, daß die Gemeinde vor dem Zusammenbruch stehe. Sie kann am 1. September nicht einmal mehr die Ge halte auszahlen. Eine Untersuchungskommission der stei rischen Landesregierung machte der Gemeinde den Vor schlag, die Schulferien auf Jänner und Februar zu verlegen, damit man die Beheizung

erspare. Mit solchen Unsinnig- ketten will man eine in Not befindliche Jndustriegemeinde retten. Re Reaktionäre streite« sich. In Deutschland wird allgemein davon gesprochen, daß' zur Ablehnung Hitlers altz Reichskanzler, der Führer c^er Deutschnationalen, Geheimrat Hugenberg, viel beigetragen habe. Hugenberg habe großen Einfluß auf Hindenburg und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Gerüchte stimmen. Auch Hitler ist der Meinung, daß er in Hugenberg seinen größten Gegner

ist dann Herr Dollfuß doch mit einer Ein-Strm. men-Mehrheit durchgekommen. Ar «nstolini von Deutschland. Im Verlaufe der Anssprache, die zwischen Hindenburg und Hitler wegen der deutschen Reichstanzlerschast stattge- fuNden hat, verlangte Hitler von Hinderchurg, daß er ihm jene Stellung einräume, die Mussolini in Italien einnimmt, Hitler ließ durchleuchten, daß er auch vor einem «Marsch auf Rom" nicht zurückschrecke. General Schleicher, der deutsche Reichswehrminister, der selbst Diktator werden wilh

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Seite 5 von 16
Datum: 27.04.1924
Umfang: 16
werden, vor allem gegen die feindlichen Groß- siadte. Dort wird man die Frauen und Kinder töten, um einen künftigen Rachekrieg zu verhindern. Im Zukunsts krieg wird der Haß regieren. Dieser Krieg wird nicht durch einen Friedensschluß sein Ende finden, sondern durch die Vertilgung des besiegten Volkes." Und das nennt sich Fortschritt! Das ist die neue Freiheit! Segen, den der Materialismus und der Nationalismus den Völkern ge rächt haben. 3unt Tröste für die kriegsbedrohte Menschheit wird er- ählt, in England und Deutschland sei

eine Erfindung nit elektrischen Wellen (Kräften) gemacht worden, die es Möglichen, die Motoren der Luftfahrzeuge u. dgl. außer räüAeit zu setzen. Ob an der Sache was dran ist, muß rst abgewartet werden. Es bleibt leider eine unbestrit- M Tatsache, daß das Studium, Sinnen und Trachten Zausender von Menschen und vieler Staaten nur ans Vervollkommnung von Kriegs- und Abwchrmittel geht. Miiifche Zrrfahrendeit in Deutschland. Der alte Spötter über Deutschland, der viel gestierte Achter und Jude Heine, verspottete

die alte Zeit in Deutschland einmal mit folgenden Versen: „Und als ich iiber'n Gotthard kam (von Italien her), da horte ich Deutschland schnarchen, es schlief in guter Ruh im Schutze von 36 Monarchen." Würde er heute über den Gotthard kommen, würde er Deutschland nicht in guter Ruh schlafen und schnarchen hören, sondern wüten und strei ten. Anfangs Mai wird der deutsche Reichstag neu ge- tvählt, nicht weniger als 25 Parteien bewerben sich um Mandate. Man hat vor drei Jahren über Polen viel gelacht

, da dort 9 politische Parteien sich um die politische Macht stritten. Heute ist Deutschland weit hinter Polen. Ein-' so große Zersplitterung bietet wahrlich keinen er freulichen Anblick, schon deshalb nicht, weil dadurch der politische Kampf sehr verschärft wird und weil die Ge fahr groß ist, daß es im Reichsrat zu keiner gedeihlichen Arbeit kommen kann. Leider ist auch das Zentrum ge spalten. Schon vor zwei Jahren hat sich das bayrische Zentrum von den übrigen Zentrumsabgeordneten ge trennt, weil man in Bayern

und vergeßlich seien. Kardinal Gasparri erklärte, daß der Dankbesuch Krupps geeignet sei, alle Mißverständnisse zu zerstreuen, die durch das Verhalten Ludendorffs und Hitlers über Deutschland entstanden seien. rudendorffs Wahrheitsliebe. Im „Bayerischen Courier" findet sich folgende Gegenüber- Überstellung: Ludendorss im Prozeß. (Bericht über den Hitler- Prozeß: 18. Verhandlungstag. „Münchner Neueste Nachr." Nr. 78 vom 19. März 1924): Staatsanwalt Ehardt: Ist Ihnen der Student P l e y e r bekannt? Ludendorff

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 28.01.1927
Umfang: 12
des National rates. Deutschland. Deutschland hat immer noch keine Regie rung. Hindenburg hat den bisherigen Reichs kanzler Dr. Marx zwar beauftragt, einen Bürgerblock zu bilden, aber selbst die Tat kraft und politische Klugheit eines Marx scheint diese schwierige Aufgabe nicht von heute auf morgen bewältigen zu können. Ein Bür gerkabinett soll ohne Sozialdemokraten ge bildet werden. Dies bedingt aber, um eins regierungsfähige Mehrheit zu erlangen, die Zuziehung der Deutschnationalen, die bisher noch nie

M S FÜR SCHWÄCHUCHE« RERÖHVAIESZEHTE Diese Kundgebung des Zentrums verlangt von den Deutschnationäken klarste Stellung nahme zur Republik, zur Außenpolitik und zur Locarnopolitik. Von dieser Stellungnahme wird es abhängen, ob" ein Bürgerkabinett unter Führung Dr. Marx zustande kommt, oder ob in Deutschland mit der Auflösung des Par lamentes zu rechnen ist. Frankreich In Frankreich schaut man mit Besorgnis auf Deutschland und seine Regierungskrise. Das Eingreifen Hindenburgs, mit dein Dr. Marx zur Bildung

? Niemand in Oester reich und Deutschland wird das als eine Ver beugung vor dein deutschen Volke empfinden, wenn man die Deutschen der Provinz Bozen mit Worten streichelt, um die Deutschen der Provinz Trient umso grausamer zu mißhan delt. Diese Art muß inan in Wien und Ber lin als eine Verhöhnung empfinden, die fast ärger ist als die offene Feindseligkeit. Die Regierung des Herrn Mussolini hat also allen Grund, sich möglichst rasch zu entscheiden. Wir sagen es offen: wenn Dr. Noldin nicht die Freiheit

zurückerhält, so wird in Deutschland und Oesterreich eine Bewegung gegen Italien kosbrechen, der gegenüber der Boykott ein Kinderspiel war. und dem Speise- und Wohnraum jenseits — der Barrikade. Es ist gar kein Unglück, so zu Hausen, wenn's am Herde achtsam zugeht, und die Küche nicht auch Wasch- und Trockenraum sein muß, was doch vom letzten Wohnungs elend abgesehen, meist vermieden werden kann. Daß Schränke, wenn sie frei in dem Raum stehen, auch an der Rückseite ähnlich wie vorn aussehen müssen, ergibt

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1935
Umfang: 8
2 Donnerstag. 20. Stittf 1985 Nr. 140 JnnsBracber Eeiiung Sie italienische Politik Der römische Berichterstatter der „N. Z. Z." schreibt: Die italienisch-deutschen Beziehungen ste hen abermals auf der europäischen Tagesordnung. Man ist Ziemlich allgemein der Ansicht, daß England durch seine schroffe Haltung gegen Mussolinis ost- afrikanische Politik Italien direkt in die Arme Deutschlands treibe. Deutschland ist Zufolge der sich anbeutenden Mißhelligkeiten zwischen London und Rom

an Gewitterwolken in Oester reich, und die Gazetten füllten sich mit ausführlich breitgetretenen Erkundungen über eine italienisch- deutsche Verständigung. Was ist nun der WahrheitsKern in dieser ganzen suggestionsträchtigen Angelegenheit? Kann man wirklich auf Grund von neuen Tatsachen von einer Annäherung zwischen Rom und Berlin spre chen? Auf realem politischem Grund liegt bis heute nichts anderes vor als eben diese „Besserung der Atmo sphäre" zwischen Italien und Deutschland, sonst nichts — keine neuen

zur Auseinandersetzung zwischen Nord und Süd, zum diplomatischen, zum politischen, ja zum militärischen Konflikt zwischen Deutschland und Italien. Kein Anzeichen eines deutschen B e f r i e ü u n g s- willens hat sich hier gezeigt. Das Deutsche Reich will lediglich weiter Auskunft haben über den Begriff der Nichteinmischung, und zwar von allen an der österreichischen Frage interessierten Staaten, fer ner vertritt Berlin den Standpunkt, daß es für die dem Begriff der Nichteinmischung Zuwiderhandelnden

keine Sanktionen geben dürfe, und schließlich will Deutschland von gegenseitigen Beistandspakten im Do nauraum nichts wissen. Demnach wäre der Nichtein mischungspakt im deutschen Sinne ein hohler Balg, auf den jedermann nach Belieben losdreschen dürste; denn sobald die Beistandspakte, also die Militärallian-- zen, ausbleiben und keine Sanktionen angewandt werden dürfen, wäre die Einmischung nicht ausge schaltet, sondern im Gegenteil ermöglicht. Nun ist es nicht denkbar, daß Italien sich mit Lösungen des öster

auch in andern Punkten nicht überein, so zum Beispiel in der Auffassung des f r a n- zöfisch--rusfischen Pakte s. Deutschland be hauptet, der französisch-russische Pakt übe einen nega tiven Einfluß auf den Locarnopakt aus und löse die sen aus; Italien ist im Gegenteil davon überzeugt, daß Locarno vom französisch-russischen Vertrag nicht nur nicht angegriffen erscheint, sondern sogar seine Anwen dungsmöglichkeit bedingt. Auch hier gehen also die Linien der faschistischen und der nationalsozialistischen Außenpolitik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.01.1927
Umfang: 8
Wort d e erste Frage. Die zweite ist von ähnlichem Gewicht: Deutschland und die anderen Nationen.' Diese mannhaften und aufrechten Worte dieses ehr lichen Republikaners zeigen, mit welcher Besorgnis man in den Kreisen des Zentrums einer Rechts:egierung in Deulich- Land entgegensieht. Und diese Besorgnisse sind durchaus ge rechtfertigt. Die Teutschnationalen im Reche drängen nur des-halb in die Regierung, um einerseits für ihre Kreise wirtschaftliche nvd soziale Vorteile zu erlangen, anderseits

aber auch, um durch ihre Teilnahme an der Regierung die Reichswehr ganz aus ihre Seite zu bringen. Justiz und Ver waltung in ihrem Sinne zu beein-flussen und so den Boden vorznbereiten für den trockenen Putsch, um'aut diese Weise die Reputtik zu meucheln und der Wiedereinführung der Monarch ist neben Staatssorm mit den Hohen zollern an der Spitze den Boden zu ebnen. Was durch die verschiedenen Putsche nicht gelungen ist soll mm auf legalem Wege er- reicht werden. Die Rechtsregierung m Deutschland ist ein äußerst gefährliches

wie der deutsche Bundesgenosse, mehr als doll erfüllten. Das gleiche gilt auch für die Verleumung unseres Bundesheeres wegen der Burgenlandbesetzung. Wenn „der alte Soldat' wünscht, daß der Anschluß Oesterreichs an Deutschland nie zustande kommen möge und durchblicken läßt, daß er lieber unser Nordtirol in den Krallen Mussolinis sehen würDe so sei ihm entgegnet, daß de österreichischen Arbeiter gerade wegen ihrer sozialisti schen 1l Überzeugung doch viel die besseren Deutschen sind, als jene hundertprozentigen

Patrioten im Reickze. die immer das Valerland im Munde und ihren Geldbeutel im Sch'lde führen. Die österreichischen Arbeiter werden für den An schluß immer eintreten. auch dann wenn m Deutschland die Reaktion vorübergehend triumphieren sollte. Und ist dieser Anschluß vollzogen, so ist cs uns nicht bange, daß d e vereinigte c-slerreick'scke und deutsche Arbeiterschaft den überheblichen Geist der Reaktion der Monarchre. des Mili tarismus und Chgupi-nrsmns c-rrch.im Reiche deannen ban nen w.rd, Daran

. mit der Gemeinde das «Wag'-Geschäft zu machen, weil Wien von einer sozialdemokratischen Gemeindemehrheit verwaltet wird, ist nichts zu bemerken. Das Kapital weiß durchaus zu würdigen, daß die Wiener Verwaltung eine ge ordnete ist. Auch vor dem Projekt einer Anleihe für die ..Wag' sind in der Schweiz und auch in Deutschland wieder- holt Stimmen laut geworden, die sich insbesondere mit der Jnvestitionsanleihe der Gemeinde Wien aus dem Jahre 1902 beschäftigen. Von den vielen Anleihen, die im Laufe' der Jahrzehnte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.01.1932
Umfang: 8
ist ja nicht nur ein Produkt des „Fremdrassigen", sondern des spezifischen anti deutschen Geistes. Denn wann ist der Faschismus ge boren und wer hat ihn geboren? Der Faschismus ist wäh rend des Krieges als eine vom französischen General stab finanzierte antideutsche Kriegs- und Hetzbewegung entstan den. Der Faschismus ist in den: Moment entstanden, als die französischen Militärbehörden Mussolini Geld gaben, um eine Bewegung gegen Deutschland ins Leben zu rufen, um den Krieg gegen Deutschland zu provozieren. Am Ende

der Arbeitslosen, sich aus ihrer Notlage selbst herauszuarbeiten. Leben gerufen. Die Bewegung erhielt den Namen Fascksis- mus. Und was bezweckte sie? Nicht mehr und nicht weniger als Bruch des Bündnisses mit Deutschland und Krieg gegen Deutschland. Mt beispielloser Wut beschimpften und ver leumdeten die Faschisten die italienischen Sozialisten, di Gegner des Krieges waren. Die „nationalen" Kreise :> Deutschland sollten also vorsichtig sein n:it der Derhimmc lung eines Menschen, der einst von französischen

' Gelbe gekauft wurde, um ein ganzes Land in jene- Krieg zu treiben, unter dessen Reparationslasten Deutschland heute seufzt. Als der Krieg zu Ende war. da entfesselten die italieni schen Faschisten eine E»cricUpjC Hetzpropaganda gegen den „milden und Verräter i" Versailler Vertrag. Sie ver langten die Forffetzun. oeS Krieges, bis die Franzosen in Berlin und die Italiener in Wien einziehen. Sie verlangten die vollkommene Vernichtung und Verskla ' :g Oesterreich? und Deutschlands. Sie bildeten sogar

eine private Armee, um den Krieg fortzusetzen, und besetzten Fiume. Sie haben der damaligen italienischen Regierung vorgeworfen, sie se: von Deutschland bestochen worden. Die Reparationssummer schienen ihnen zu klein. Sie verlangten die Enteignung de deuffchen Industrie und des deutschen Grundbesitzes zUguft sten der Sieger. Als Mussolini an die Macht gelangte mD Muffolini di Ehes der italienischen Regierung wurde, hat er die folgend Erklärung an die französischen Zeitungen („Matin", 19. Re vember 1922

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1924
Umfang: 8
Blocks am 11. Mai vom Präfidentenstuhl gestürzt worden ist und der neben Poinearö zu den gehässigsten natio nalistischen Hetzern in Frankreich gehört, hat sich wieder einmal durch eine Schimpfrede gegen die Politik der Regierung Herriot und natürlich auch gegen Deutschland unangenehm bemerkbar gemacht. Bei der am Dienstag abends im Saale des Lunaparkes in Paris veranstalteten Kundgebung der von Millerand gegründeten „Nationalrepubli kanischen Liga" führte der abgetakelte Präsident, wie gemeldet

begon nen, das 'das französische Heer, die französischen Finanzen und den französischen Frieden bedrohe." Millerand stellt dann die Frage: Wo stehen wir heute in der äußeren Politik? In Genf sei ein Pro tokoll unterzeichnet worden, das, wenn es durch geführt würde, vielmehr „eine Verhetzung als eine Friedensbürgschaft" bedeuten würde. In London habe Deutschland den Dawesplan angenommen und es habe sogar mit seiner Durchfüh rung begonnen. Niemand sage etwas Neues, wenn er behaupte, daß dieser Plan

nur dann etwas einbringen werde, wenn Deutschland ihn ausführe. Um das zu wisten, müßte man „die deutsche Sphinx befragen". Niemals sei Deutschland einmütiger ge wesen in dem Gedanken, die Verantwortlichkeit für den Angriff vom Jahre 1914 abzuleugnen, und wenn es dies tue, so geschehe es nur, um die Ver pflichtungen, die sich darauf gründen, abzuschütteln. Sei das der Augenblick, Frankreich zu schwächen? Einer freien Regierung brauchte man diese Frage nicht zu stellen, aber die Regierung, die jetzt besteht, sei

aus erstehen, damit sich die Franzosen zusammenfinden, damit der Feind von gestern nicht wieder seme Re vanche nehme. Er rufe alle Franzosen auf, damit man der Diktatur von unten den Weg versperre. Diese Rede beweist, daß die französischen Ratio nalisten auf der Lauer liegen und nach der Minute spähen, wo sie wieder zur Macht kommen könnten. Wehe dann, Deutschland. Nichts aber kann die Machtbestrebungen des Poincarismus mchr för dern, als eine Rechtsregierung in Deutschland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1933
Umfang: 8
tttttfelnnmmet 30 Grosch« Einzelnummer vurch die Post 4vGr«scho«. Monat-.BezugSvrelse i Durch vre Austräger t« Innsbruck 4 Schilling. Zum Abholen in den Verschlet-stcken in Innsbruck 4.60 Schilling. Auswärts durch vreKoipockeurrund durch dre Poll für Leutfchöstrrreich 4 Schilling. Für Deutschland 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling. Die Samstaqnummer als Wochenblatt vierteljährlich 3 Schilling. Postzeitungsliste 523 Postfach 202 Eigentümer. Herausgeber, Druck und Perlag: Iaisbruter

tanten, des Obersten Oskar von Hindenburg, ist die Hitler- Führung bereits Herr geworden. Der Oberst — in Brü nings, Papens und Schleichers Zeiten ein großmächtiger Mann — ist nun ganz klein geworden. Er zittert um das Rittergut Neudeck; denn es kann ihm jederzeit ein Prozeß wegen Steuerhinterziehungen gemacht werden, die in Deutschland öffentliches Geheimnis sind. Mit diesem Druckmittel haben ihn die Nazi in die Enge getrieben. Der zweitwichtigste Mann, Staatssekretär Meißner, der Hindenburg

sich vor bereite — ich habe stets und immer betont, daß ich bei Wahrung unserer Selbständigkeit bereit bin, jeden Weg zu gehen, um Mißverständnisse mit Deutschland aus der Welt zu schaffen —, der ist gestern schwer ent täuscht worden. Mit der gestrigen Rede im bayrischen Rundfunk gegen Oesterreich, die wohl das Gehässigste darstellt, was man sich denken kann, will man dem deutschen Volk in Oesterreich Schwierigkeiten machen. Unser ganzes Volk muß diese Methoden der Lüge im öffent lichen Leben ablehnen

im Gange. Die Pfarrer sind der Gehor samspflicht gegenüber ihren kirchlichen Oberen entbunden. Die gesamte oberste Geistlichkeit, die Generalsuperintenden- ten, sind ohnmächtig. Sie protestieren bloß gegen die wüsten Schimpfreden des preußischen Kultusministers Rust. Das preußische Konkordat mit der evangelischen Kirche ist wie ein Fetzen Papier zerrissen worden. Die katholische Kirche mag daraus ersehen, was sich Hitler-Deutschland aus einem Konkordat macht. Sie Frage

nischen Luftfcrhrtsministers über ihren Dächern vorbeiziehen sahen; so rasch also können italienische Wasserflugzeuge von ihrer Marinebasis über den beiden schweizerischen Städten erscheinen; wie würde es erst im Kriegsfall sein, wenn ita lienische Bombardierungs- und Jagdflugzeuge von ihren viel näheren lombardischen Häsen aus wider die Schweiz fliegen würden! Das eben waren auch die Gedanken, die nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und Italien geweckt werden sollten. Signor Balbo

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 8
Datum: 13.08.1924
Umfang: 8
eines Seidengeschäftes stand, aber mit seinen Arbeitern nie ernsthafte Konflikte hatte ..." Die katholischen Arbeiter danken dem Heiligen Vater für seine herzlichen Worte. Möge besonders jenes vom „Vertrauen" auch von manchen Katho liken beherzigt werden. Die Londoner Konferenz scheint nun doch für Deutschland ein gutes Ergeb nis zu Zeitigen. Der größte Erfolg ist bisher un streitig das zwischen der deutschen Regierung und der Reparationskommission geschlossene Abkom- kommen, aus der Grundlage des Dawesberichtes

. Letzterer ist bekanntlich ein Sachverstündigen-Gut- achten über die für Deutschland möglichen Repara tionsleistungen. Nun ist mit genanntem Abkommen begründete Aussicht für die militärische Räu mung des Ruhrgebietes. 2luch in der Am- nestiefrage wurde eine Einigung erzielt, die für alle in der Gefangenschaft befindlichen Deut schen die Freiheit bedeutet und in den besetzten Ge bieten die deutsche Iustizhoheit wieder herstellt. Man hofft, noch diese Woche die Londoner Konfe renz mit einem vollen Erfolge

als endgültig gescheitert. Die Zahl der engli schen Arbeitslosen betrug am 28. Juli 1,048.000 und verzeichnet damit eine neuerliche Zu nahme um etwa 6000. Ob da wohl auch Dr. Seipel und die Sanierung schuld ist? — Südindien ist von großen Ueberschwemmungen heimgesucht worden. 50.000 Häuser wurden zerstört. Etwa 100 Menschen sind ums Leben gekommen. M kl »MM kl WWll MK«M Jänner 1923 waren in Konstanz Vertreter der ka tholischen Arbeitervereine von Deutschland, Oesterreich, Bel gien, Holland, der Schweiz

und Spanien zu einer ersten in ternationalen Besprechung beisammen. Es wurde damals nach zum Teil recht interessanten Beratungen ein interna tionaler Kongreß der katholischen Arbeitervereine in Aus sicht genommen, der im Sommer oder Herbst 1923 in Würz- bürg tagen sollte. Infolge der politischen Verhältnisie in Deutschland konnte jedoch der Kongreß nicht abgehalten werden. Statt dessen fand nun Heuer am 19., 20. und 21. Juli in Antwerpen eine zweite. Konferenz statt, die „die in Konstanz begonnene

Aussprache vervollständigen und ver tiefen" sollte. Beteiligung und Verlauf. Die Konferenz war von Laien und Geistlichen gut besucht. Deutschland hatte die beiden Monsignore Dr. Müller und W a l t e r b a ch, die Reichstagsabgeordneten Joos und Schwarzer, ^wie den Redakteur Elfres von der „Westdeut schen" als Delegierte entsendet. Den Vorsitz der Tagung führte der geistvolle Dominikanerpater Rütten, Mitglied des belgischen Senats. Neben diesem tvaren die Belgier noch durch mehrere Laien und Geistliche

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 24.11.1923
Umfang: 8
nicht ohne Nutzen sei. Das Problem O e st e r r e i ch, das sich der Vortragende darzustellen vorgenommen habe, könne von drei Seiten betrachtet werden. Vom We st en, das ist vom deutschen Standpunkte. Von Westen, von Deutschland aus sei Oesterreich ge schaffen worden, und es sei nicht zu bestreiten, daß jeder Teil einer Nation das Recht und die Pflicht habe, so zu handeln, daß das Ganze davon Nutzen ziehe. Es könnte über die Frage auch rein von innen betrachtet werden, das ist vom rein öster- reichischen

, die auf Bildung Anspruch erhebt, derartige Gelegen heiten, ihr Wissen zu bereichern, ihren Blick zu schär fen, versäumen. Denn es war beschämend, wie we nig Zuhörer in der deutschen Universitätsstadt Inns bruck den nach Form und Inhalt gleich vollendeten Vortrag, den anzuhören ein künstlerischer Genuß war, besucht hatten. F. L. Mussolini i« Röten. Mussolini hat im italienischen Parlament und Senat sehr warme Worte sür Deutschland gesunden, Worte, die von einem Ententepolitiker an öffentli cher Stelle seit

der aus, sogar die Gegensätze zwischen Moskau und Warschau gleichen sich langsam aus. Wenn Frank reich Deutschland und seine Hilfsquellen (Ruhrkvhle, Industrie) fest in der Hand hält, ist es ein leichtes, Italien mit Hilfe des slawischen Vasallen zu erdros seln. Damit ist dann seine unumstrittene Hegemo nie aus dem europäischen Festlande errichtet. Da gegen wehrt sich Mussolini aus Leibeskräf ten. Die großausgemachte Verbrüderung Italiens mit Spanien anläßlich der Anwesenheit Königs Al fons XIII. in Rom

und aus diesem Jdeengange waren die Worte über Deutschland zu verstehen. Wir müssen ihm aber zurusen: So lange Südtirol entrechtet ist, kann keine Freundschaft zwi schen Deutschland und Italien bestehen! 2er KlerUnlisinns m Reich. Die Erregung in München legt sich allmählich und die besonnenen Kreise — auch jene aus dem streng nationalen Lager — stellen sich immer mehr hinter Herrn v. K a h r, der die Zügel der Regierung nun wieder fest in der Hand hat. Langsam, aber sicher bereitet sich 'die Fundierung

. Der Münchener Kar dinal Faulhaber aber hat es sür nötig befun den, gerade jetzt, da Deutschland alles eher als Nah rung und Kleidung sür Schmarotzer übrig hat, für dieses Gezücht eine Lanze zu brechen und sür die Zurücknahme der von Herrn von Kahr verfügten Ausweisungsordres einzutreten. Dieses Vorgehen mußte naturgemäß bei allen völkisch Fühlenden böses Blut erzeugen. Dann kam die Nachricht hin zu, Kardinal Faulhaber habe persönlich aus den Generalstaatskommissar in der Nacht vom 8. aus den 9. November

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 10.04.1935
Umfang: 10
und Suoich für Italien und Flandin und Laval für Frankreich teilnehmen werden. Der italie nische Plan für diese Beratung umfaßt vier Punkte: 1. Die Herstellung einer französisch-englisch-italienl- schen Einheitsfront für die bevorstehende außerordent liche Tagung des Völkerbundrates. 2. Die Feststellung einer gemeinsamen Widerstands- linie der drei Mächte gegen eine weitere Vertragsver letzung durch Deutschland, einer Linie, die von den Machthabern des Dritten Reiches nicht ungestraft über schritten

werden soll. 3. Der Abschluß des Paktes, der die Sicherheit und Eigenstaatlichkeit Oesterreichs gegen jede Einmischung von außen sicherstellt. 4. Die Anwendung des Grundsatzes der militärischen Gleichberechtigung auf Oesterreich, Ungarn und Bul garien. Dazu schreibt die italienische Zeitung „Tribun a" ganz deutlich: „Wir sind ganz offen der Anschauung, daß man, um zu einer Verständigung mit Deutschland zu gelangen, bereit fein muß, auch ohne Deutschland eine Verstän digung zu finden. Es gibt hier gar nichts zu vermit teln

dem Völkerbund vorlegen wird. Das Memorandum, das ungefähr zehn Schceib- maschinenseiten umfaßt, wiederholt den französischen Protest vom 20. Februar gegen die einseitige Ver fügung der Reichsregierung auf militärischem Gebiet. In dem Memorandum wird betont, daß die Reichs- regierung ihre Beschlüsse nach der sranzösisch-engli- schen Erklärung vom 3. Februar gefaßt hat, die von dem Wunsche getragen war, Deutschland die Rückkehr zur Gleichberechtigung zu erleichtern. Infolgedessen sei das Reich

für die gegenwärtige Spannung in der Welt verantwortlich. Das Memorandum verlangt schließlich die moralische Verurteilung der von Deutschland unter Verletzung der Verträge und in einseitiger Weise er griffenen Maßnahmen. Diese moralische Verurteilung wird in dem zwei Schreibmaschinenseiten umfassenden Resolutionsentwurf als Sanktion vorgeschlagen. Mm mMW Nachrichten Die Wahlen in Danzig erbrachten den Nationalsozia listen nicht den erhofften, mit größtem Wahlterror ange strebten Erfolg. Sie gewannen 30.000 Stimmen

mit Beflaggung aller Staatsge bäude im Dritten Reiche begangen wurde. Ein Feld herr, der „die Abkehr von der Fremdlehre des christ lichen Glaubens" aus der „Liebe zum Volke" begrün det, ist reif für pathologische Untersuchung. Neue Opfer der Feme. In London wurden zwei we gen politischen Gründen aus Deutschland geflüchtete Frauen vergiftet aufgefunden. In der Wohnung der beiden war von nationalsozialistischen deutschen Agen ten eingebrochen worden. Es wurden dabei keinerlei Wertobjekte, wohl

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