382 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/18_05_1933/AZ_1933_05_18_1_object_1829820.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1933
Umfang: 8
u»te> diesbezüglicher Rubrik Alle Anzeigensteuern eigsNs. Bezugspreise: lVorausbezahlung> - Einzelnummer 20 Centesimi Monatlich . , . Lire SM Dietteljnhrlich , Lire 14.—- Halbjährlich , , Lire 27.—>. Jährlich . , . Lire 52.-- Zun, Abholen monatlich- S.— Ausland jährlich 140 gire^ Dsnnscskag, W«r! Deutschland zu Zeder Tat des Friedens bereit unter Voraussetzung völliger praktischer Gleichberechtigung > Berlin. 17. Mai > zzie außerordentliche Reichstagssitzung wur de heute um lSàv von. Präsident. Minister Ger

, in der sich die Vertretung des deutschen Volkes versammelte, um/ die Erklärungen der nationa len Regierung entgegenzunehmen/ worauf- er 'dem Reichskanzler das Wort,,erteilte. ' Me Schuld- von Versailles Hitler sprach ungefähr 60 Minutenlang, mit ruhiger, fester Stimme., Eingangs seiner Rede wies der Reichskanzler daraufhin, daß die Volksvertretung-fsch'heute versammelt habe, um /über Fragen sprechsn.'zu'hören.' die nicht. nur Deutschland, sondern die gànzè Welt interèsfier- tem Er sagte, daß der Vertrag von. Versailles

nicht vergeblich ge wesen. wenn die Welt vom. Gedanken eines dauerhaften Friedens beseelt gewesen wäre. Auf allen Gebieten sei jedoch das Gegenteil der Fall gewesen. Auf wirtschaftlichem Gebiete vor allem deswegen, weil eine Vernichtungspolitik getrieben worden sei. - Bezüglich der Reparationen bemerkte der Kanzler, daß. Deutschland- unmöglich Zahlungen leisten könne. Die. Schäden, die durch die bishe rigen Reparationszahlungen. am Weltwirt schaftskörper verursacht worden sind, haben zwangsläufig

zu einer sozialen Katastrophe und die Folge wäre das kommunistische Chaos. Die. deutsche Regierung sei aufrichtig bereit, an der Vermeidung dieser Eventualität mitzuarbeiten. Die Forderungen der nationalen Revolution in Deutschland ftün? den vollkommen auf dieser Linie/ inwiefern? sie auf die Ausmerzung des Kommunismus und die Beseitigung- der Unterschiede- und des Klas senkampfes Hinarbeit«. Revision aus Grund 14-jShriger ErsaHuW Nachdem der Kanzler ausgeführt! hattet daß Deutschland den Erfordernissen

der anderen Völker vollstes Verständnis entgegenbringe, er klarte er, daß das Reich den Versailler- Vertrag als bindend betrachte und nie. zuerst, dessen Ba? stimmungen verletzen würde. D.ièse Anerkenn lnmg müsse jedoch allgemein sein und nicht'nur für Deutschland allein gelten. Die von- Deutschs land aus Grund der Erfahrungen. der verganì- genen 14 Jahre geforderte Revision! ist im Ver? trage von Versailles lelbsb vorgesehen; - . -n» - Der Kanzler zitierte .sadium, m.it- Pezug .aus die Abrüstungsfrage

1
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/03_02_1921/MEZ_1921_02_03_2_object_613911.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1921
Umfang: 8
gfflgj »gswfraTw gjmHfpnwqf. SJoTtitfrsfag, ben S. ^freiest 1921. Rach btm Maar des französisch«» Flnanzmlnisiero von- mer soll Deukschland 42 Jahre lang jährlich für 12 rsilMardcn Doldmark Obligationen liefern. Deutschland könne diese Last tragen, es habe 1913 für 10 Milliarden Waren ausgesührt. Da der Wert der Waren um 70 Prozent gestiegen sei, könne es jetzt für 17 Milliarden ausführen. Wenn Deutschland seine Einfuhr auf das Mindestmaß beschränke, dann könne sie auf 5 Milliaro

- den herabgesetzt werden. Also blieben ihm 12 Milliarden, die es an die Verbündeten bezahlen müßte. Vor dem Kriege hatte Deutschland el^e fiahreseinfuhr tm Werte von 12.096 Millionen Goldmark. Dazu kamen andere Zahlungen an das Ausland im Betrage r?in 600 Millionen Goldmark. Diesen Ausgaben standen Einnahmen gegenüber im Betrage von 10.996 Millionen Goldmar.. wozu Einkünfte aus dem deutschen Eigentum im Auslände und aus dem deut schen Besitz an ausländischen Wertpapieren kamen, zusammen kür etwa 1575 Millionen

Goldmark. Unter der Noraussetzung, daß Deutschland Im Jahre,191-1 ohne Krieg sich sofort den Be dingungen des Fricdcnsvertrages von Versailles gefügt hätte und daher die jetzigen Verluste an Leib und Gut nicht einge treten wären, stellt sich auf Grund abgerundeter FriedenSwerte die deutsche Zahlungsbilanz auf 12.712 Millionen Goldmark Ausgaben, denen nur 9169 Millionen Goldmark Einnahmen gegenüberstehen. Die Zahlungsbilanz von 1920 stellt sich dem nach auf 3513 Millionen Goldmark zuungunsten

in ganz anderem Sinne gesprochen Habe, daß 'England und Belgien auf die Anwendung beS Artikels 16 des Vertrages von Versailles verzichtet haben und daß' es nicht gut an ginge, dem eben in Berlin sein Beglaubigungsschreiben Über reichenden Botschafter Frassati eine so schlechte Einführung zu bereiten. Die „Epooa', die sonst gerade n chit viel' Übrig hat für Deutschland, hat eine unzweideutige Erklärung der italienischen Regierung verlangt. Int „Popow Romano'- der in seinen Informationen

Abstand genommen, ja es hat sogar ben Anschein, daß vorläufig Überhaupt von dessen Veröffentlichung abgesehen werde. Nach der Schätzung, die die hiesige deutsche Botschaft angestellt hat, ist das ge samte deutsche Eigentum, das unter Artikel 1 fallen würde, etwa 6M' WÜLonsn Lim wert; nach ÜcL SchäHms! aber 900 Millionen. Deutschland soll sich mm bereit erklärt haben, eine Gesamtablösung anzubieten, das heißt, Italien im Not fälle diese Summe zu geben, so daß dadurch der deutsche Privatbesitz

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/26_03_1919/TVB_1919_03_26_3_object_2269150.png
Seite 3 von 16
Datum: 26.03.1919
Umfang: 16
dem Terrorismus der noch im Lande herrschenden Partei ausgeliefert we^en, ohne Rücksicht auf die politischen Differenzen, die sie sonst von uns trennen mögen, in den Arbei terrat ihre Vertreter zu entsenden. Die gleiche Einladung richten wir an unsere Klembanern, die unvermeidlich mit gleicher Schwere die Folgen einer Selbständigkeitserklä- 5vng,zu tragen hätten, wie tue Arbeiterschaft, und die aus der Vereinigung mit Deutschland und der damit verbundenen wirtschaftlichen Er schließung unseres Landes

Ad. Wir haben aber dargelegt, daß es unseres ^achtens äußerst unklug wäre, einen sofortigen Anschluß zu bewerkstelligen oder auch nur zu de- Aueßen. Tun wir das, dann treiben wir, vom Wirtschaftlichen Standpunkte aus, eine geradezu Ahnsinige Politik, unter deren Folgen wir gesamt Jahrzehnte leiden werden. ES muß ^uer geradezu ein politischer Kindskopf sein, ?knn er nicht wußte, daß Deutschland bei dem Anwenden Friedensschluß den ganzen Haß der Gegner zu fühlen bekommen wird, daß Deutsch end wirtschaftlich so ausgesogen

über Meinungs kundgebungen von Ententediplomaten, die er auf seiner Heimreise in der Schweiz gesprochen hat, erzählt. Er äußert sich folgendermaßen: »Der Zusammenschluß Deutschösterreichs mit .Deutschland ist nach der Meinung der Entente ein Erfolg der alldeutschen Propaganda. Nach dem Zusammenbruch hochfliegender annexionisti scher (Eroberungs-)Pläne sollte der großdeutsche Gedanke durch die Einverleibung Deutschöster reichs in den deutschen Aaatsverband gekräftigt werden. Den zweiten Beweggrund glaubt

man bei den Alliierten darin suchen zu müssen, daß die deutsche S o z i a l demo k r a t i e ihre Herrschaft zu befestigen be st r e b t i st. Durch den Anschluß an Deutschland glauben die deutschösterreichischen Sozialdemokra ten eine erhebliche Festigung ihrer Position (Stellung) und eine GavHr für die Dauerhaf tigkeit ihrer Stellung zu erzielen. Deutschöster- reich und Deutschland würden aber im Friedens vertrag schlecht behandelt werden, wenn sie sich zusammenschließen sollten, uns besser, wenn sie dies »icht

täte ». Deutschösterreich würde dann einen doppelten Nachteil haben: die Verschlechte rung der deutschen Friedenshedinguugen.Die An- ficht meiner Gewährsmänner ist, daß Deutschöfterreich von allen Folgen betroffen werden würde, die der Haß Frankreichs gegen Deutschland und die Pläne Clemenceaus für Deutschland' Habens werden. Clemenceau . will Deutschland nicht mehr aufkommen lassen. Aus dieser Absicht ist der Gedanke entsprungen, Süd deutschland von Deutschland abzutrennen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/03_12_1920/MEZ_1920_12_03_2_object_608345.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1920
Umfang: 8
diese Pflichiverlestung irgendeine Sühne findet. Politische Übersicht. Rupprecht von Bayern über da» künftige Deutschland. Der Münchener Korrespondent dev »Dailn Expreft' hatte mit dem ehemaligen Kronprinzen Ruppreckt eine Un- terrrdung, der. wie der Korrespondent meint, nickt nur als künftiger König von Bauern, sondern als wahrscheinlicher Herrscher von ganz Deutschland angesehen wird. Der Prinz erklärt«, daft die Gerüchte, welche seinen Namen mit einer neuen Revolution in Zusammenhang bringen, völlig unbe gründet

wäre. In Erwiderung auf die Frag», wie das neue Deutschland anssehen werde, sagte der Prinz, dies sei schwer zu sagen, vielleicht werde eine Föderation von einem halben Duftend Königreichen, wie dies im Mittelalter der Fall war. für ; Deutschland am besten passen. Ieftt sei das Land zu stark zentralisiert. Soaar Schottland, das mit England verknüvft ! ist. habe eine gröftere Selbständigkeit als die deutschen Ein zelstaaten. Daft Militarismus und Monarchie sich deckende Begriffe seien, wurde

vom Prinzen verneint. Er selbst wäre dafür, auch das heftige kleine deutsche Heer aufzulösen. weil es zy teuer sei. Diel besser wäre eine Milizarmee nach schweizerisck>ew Muster. Eine Milizarmee sei für niemand eine Bedrohung, während das jeftige Söldnerheer Deutsch land ruiniere. Deutschland braucht weder «inen neuen Krieg noch sei es imstande, einen sclchen zu führen. Die Politik des neuen monarchistischen Deutschland würde auf dem Ver sailler Vertrag basieren, obwohl gewisse Aenderunaen bean tragt

würden. Deutschland müsse sich vergegenwärtigen, daft seine Kolonien, seine Schiffe und sein Auftenhandel verloren seien. Der Auftenhandel könne wieder zurückgewonnen werden, aber dazu werde man Englands Hilfe brauchen. Gleichzeitig hätten die Umstände veranlaftt. daft Deutschland auf lang« Zeit für England auf dem Kontinent Soldaten- dienste leisten müsse. Schlieftlich sagte der Prinz noch, er werde auf keinen Fall, auch wenn man ihn dazu bewegte, die Präsidentschaft der Republik annehmen, denn er möchte

nicht dem Beispiel Napoleons III. folgen, aufterdem sei eine solch« Präsidentschaft auf jeden Fall nur eine vorüberge hende Phase. Der finanzielle Zuscmmenbruch Deutschlands werde die bevorstehende Aenderung in Deutschlands beschleunigen. Deutschland verlangt ein Schiedsgericht. Der Borfiftende der deutschen Frledensdelegation in Baris ist angewiesen worden, der Botschasterkonserenz in Paris eine Rote zu übergeben als Antwort auf eine Note der Interalliierten Luftschjiffahrts-Kontrollkommission vom 16. September

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VR/1922/03_12_1922/VR_1922_12_03_2_object_2122883.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1922
Umfang: 8
neues Unglück über Deutschland. Tic Prüfltngszcit für die deutsche Nation scheint noch lange nicht zn Ende zu sein, denn das Leid des Sechzig- Utillionenvolkes soll vergrößert, vertausendfacht, sein Schmerz bis zur Unerträglichkeit gesteigert werden und sein Stolz von neuem eine Belastung erfahren. Seine Anstrengungen, dem Reparatioiiswahusiitn zn entgehen oder doch für eine kleine Zeit von unmöglichen Leistungen für die Sieger befreit zil werden, scheinen für Deutsch land einen nnheilvvllen

- Möglich noch verschlechtert Ivorden. Er hat cs doch offen heransgcsagt, daß die Niederwerfung Tentschlands seiner Meinung nach noch iinmer nicht gründlich genug war, deitn der Friede hätte in Berlin diktiert werden müssen, die Sieger, Franzosen, Engländer und Italiener, hätten durch das Brandcllbllrgcr Tor marschieren müssen, n,ld erst wenn Deutschland besetzt gelvesen wäre und völlig ohiirinächtig am Boden gelegen lväre, hätte man sich Ver sailles mit seiner Reparätionspolitik ersparen könne». Erst

so hätte Deutschland gezahlt, erst ivcnn cs, ans tausend Wunden blutend, den Stiefel des Siegers im Nacken gespürt hätte, erst dann lväre das deutsche Prob- km zu lösen gelvesen. Solcher Hilfe mußte bis nun das imperialistische Frankreich entbehren. Seit seine» letzten Beratungen mit den alliierten Ministern wird die Sprache Poincarvs noch kühner, die Geste noch dro hender, rückt die Tat gegen Deutschland tu drohende Nähe. Solange Lloyd George die britischen Zügel führte, war Paris vielfach gehemmt

. Nun scheint die Bahn frei, und in Paris hat man nichts lveniger beschlossen, als das zu tun, wozu Versailles formell das Recht gibt, nämlich die bis jetzt voit Frankreich, besetzten R h ein - lande vollständig zn beschlagnahmen, die deutschen Beamten durch französische zn ersetzen und z >v ei Drittel des Nuhrgebietes einschließlich Es sen nnd Bochum zn, besetzen) ttnt sich die Kohle nnd den Hüttenkoks zu sichern. Das bedeutet nichts lveniger als die Dnrchschneidnng der Lebensader für Deutschland

an ihre Stelle setzt, ivenn es das Ruhr gebiet besetzt und sich dort die Bergwerke angceignet, sol len das nämlich nur „Pfänder' sein nnd die Pfandnahmc soll Deutschland zwingen, den Rcparativns'tribut zu, be zahlen. In Wirklichkeit macht es natürlich schon jede TirohnNg mit solchen Gewaltmaßrcgeln Deutschland erst recht unmöglich, die Zahlungeir zn leisten. Die bloße Drohung aus Paris hat genügt, deir Markknrs in Zürich init einem Schlage ans 5 3 / 8 Centimes zn drücken; uird je furchtbarer die Entwertung

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/11_08_1923/MEZ_1923_08_11_1_object_681764.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
Bezugsgebühr für das Ausland i. 10.60. Fortlciufendk Annahme des Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebii lir Tlummer 1S3 Aleran, Samstag, den 11. August 192Z 55. Jahrgang Deutscher Reichstag. Berlin, V. August. Die Kanzlerrode zeichnet sich vor allem durch eines aus: frei von allen Illusionen, mit abso luter Offenheit stellt sie die außenpolitische Lage so dar, wte 'sie ist, nicht wie sie Deutschland wünscht, und zieht daraus unerbittlich die Kon sequenzen für die Politik iin Innern. Das Ka binett

kann, wenn es ihn nicht selbst mit dem Aufgebot aller» aber auch aller Kraft mitgewinnen hilft. Nur einige Sähe feien hervorgehoben, die man in Deutschland immer wieder sich vor Augen halten muß: „Wir dürfen nicht an Wim,, der glauben, sondern wir müssen c,n uns selbst Flauten und müssen diesen Glauben nicht dur l' fatalistische Ergevung, sondern im entschlossenen Handeln betätigen.' Worin besteht dieses ent schlossene Handeln, worin allein kann diese Ak- tivität bestehen: nicht in aussichtslosen Berstän- digungsversuchen

, nicht in Verzweiflungsakten, die, darüber kann nach der außenpolitischen Entwicklung der letzten Wochen unter ernsten Menschen Doch kein Zweifel sein, augenblick'ich wieder die Einheitsfront der ganzen Welt gegen Deutschland herstellen würden, sondern darin: „Den gvwaltlosen passiven Widerstand mit aller Kraft fortzusetzen und die Bevölkerung, die ihn ans eigenem Entschluß leistet, im nichtbesetzten Gebiet mit Höchster Aktivität zu stützen. In diesem Sinne haben wir „mit allen Mitteln eiserner Entschlossenheit

Gesinnung nun versagen solltel' Der Ü. August vrachte die große politische Aussprache, aber gleichzeitig tagte — was seh> viel wesentlicher war — der Steuerausschuß, der das wahr machte, was dort im Saal mir in Wor e gekleidet wurde, nämlich den Versuch, Deutschland vor einer wirtschaftlichen Kata strophe zu retten. Den Reigen eröffnete Hermann Müller mit einem scharfen Angriff auf die Reichsbankver waltung, wobei er die Reichsbanknoten als Havenstein-Rubel bezeichnete. Dann forderte er energische

habe nur in den Zeiten des Elends eine Existenzberechtigung und sei nur eine krankhaste Erscheinung. In normalen Zei ten würde sie sehr rasch wieder verschwind»!n, da Kommunismus und Bolschewismus Deutschland nicht liegen. Wenn Deutschland trotzdem in diese Dinge hineinkäme, dann verdanke es dies der Politik der Großmächte. Noch einmal wieder hole er seine schon früher geäußerte Warnung, auf einen Zwiespalt zwischen England und Frankreich zu rechnen. Selbst wenn eine Regie rung den Bruch wollte, werden die Völker

6
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1927/25_06_1927/DOL_1927_06_25_2_object_1197324.png
Seite 2 von 12
Datum: 25.06.1927
Umfang: 12
waren. Im deutschen Reichstag hielt am Donners tag, 23. Juni, der Reichsaußenminister Dr. Stresemann die angekündigte Rede, welche in der Hauptfach« die deutsche Erwiderung auf die Herausforderung seitens des fran zösischen Ministerpräsidenten Poincare in seiner letzten Sonnraasrede bildete. Herr Poincare hat Deutschland als die wahre Gefahr des europäischen Fricdens hingestellt, weil es nieder militärisch und organisatorisch im Sinne des Friedens diktates. noch weniger moralisch abgerüstet habe und beständig

aus Wiedererlangung seiner alten Machtstellung sinne. Darin liege aber die Friedensgefahr. Die Antwortrede des deutschen Leiters der Reichsaußenpolitik wurde allenthalben mit Spannung erwartet. In der Diplomotenloge wohnten die hcniptfächlichsten Vertreter des Auslandes der Sitzung bei. Die Rede war durch Anfragen der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten über die außenpoli- tifdje Lage veranlaßt. Eingangs versicherte Stresemann, daß Deutschland nicht unter die Gegirer Rußlands gegangen sei. Das Aus land

.' Die Reduktion der Rheinlandstruppen bilde einen Teil derjenigen Sicherungen, von denen die Unterzeichnung des Locarno-Ver- trages abhängig war. Gewiß seien die Zu sicherungen anderer Art ehrlich erfüllt wor den, aber Deutschland hätte auch die Erfül lung der Zusage der Truppenreduktion zu erwarten und die Erledigung dieser Frage bedeute zugleich und sei der Prüfstein, ob die Locarnopolitik überhaupt noch gilt oder nicht. Durch die Nichterfüllung der feierlich ge gebenen Zusage würde die Gefahr vorhan

den sein, daß die Lage auch auf anderen Gebieten erschüttert wird. Der Außenmini ster betonte, die Frage sei zu einer Frage des Vertrauens geworden. Es liege nicht an Deutschland, sondern an der unglaublichen Hinauszögerung der Entscheidung, daß die deutsä)« Oeffentlichkeit die Geduld verloren Hab« Antwort an Poincare. In Deutschland habe cs peinlich berührt, wie der französische Ministerpräsident Poin care in seiner Rede geglaubt habe, das Nach alter Sitte soll es ei» Doppclkloster gewesen sein. Auch Staffier

Schlußfolgerungen auf die deutsche Geistes verfassung aus der Tatsache ziehe, daß ein deutsches Kriegsschiff eine Reise angetreten hat. das den Namen „Elsaß' trägt. Das Linienschiff „Elsaß' sei aber schon im Jahre 1903 erbaut worden, habe also vor 23 Jah ren seinen Namen erhalten. (Heiterkeit.) Im Versailler Vertrag sei dieses Schiff ausdrück lich Deutschland belassen worden. Dann wolle Herr Pomcare allen Ernstes die Behauptung vertreien, er, der Redner, fei kein aufrich- t’-.-r Anhänger der Lacarnopolitik

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/01_02_1934/VBS_1934_02_01_2_object_3132502.png
Seite 2 von 16
Datum: 01.02.1934
Umfang: 16
zwischen den beiden Reichen dauernd getrübt hat. Aeußerlich stellt sich der Berliner Pakt als eine Erweiterung des von Deutschland und Polen Unterzeichneten Kriegsächtungsvertraaes oder Äellog-Paktes dar, dessen wesentliche Be- S mmungen er übernimmt, aber durch positive atznahmen ergänzt. Das wichtigste daran ist der ausdrückliche Äerzicht nicht nur auf Krieg, sondern überhaupt auf jede Anwendung von Gewalt, der in der bestimmtesten Form aus gesprochen wird. Selbstverständlich sind damit die zwischen Deutschland

, mit dem Volk und für das Volk zu denken und zu han deln, nicht um Haaresbreite abbringen zu lassen. Bei Aufführung dieser inneren Hemmung kam der Kanzler in sehr eindeutiger Form auch auf die monarchistischen Bestrebungen gewisier Kreise zu sprechen und auf daraus resultierende Hoff nungen und Erwartungen und legte unter minutenlanger Zustimmung feierlichen Protest ein gegen die von Wilhelm II. kürzlich in Um lauf gebrachte These, datz Deutschland nur glück lich sein könnte unter seinen angestammten

Volks- und Schicksalsgemeinschaft. Der kürzere außenpolitische Teil der Rede Hitlers gipfelte in dem erneut und mit Wärme abgelegten feierlichen Bekenntnis des Kanzlers, daß das neue Deutschland nach wie vor mit allen Völkern in Frieden und Freundschaft leben will, daß es aber unverrückbar an seiner Forderung der Gleichberechtigung festhalten wird und an dem selbstverständlichen Verlange« nach restloser Wiederherstellung seiner Ehr«. In großen Zügen und in plastischen Strichen gaben

päische Durchschnittsdiplomatie mit ihren von der Genfer Luft beschlagenen Brillen. Bezüglich Frankreichs brachte Hitler mit un mißverständlicher Klarheit den Wunsch nach einer Eeneralbereinigung zum Ausdruck, der deutscherseits als einzige territoriale Frage das Eaarvroblem entgegenstehe. Wenn Deutschland den Wunsch hat. diese Frage schon fetzt zu lösen, so nur im Hinblick auf die gewünschte Verständi gung und Aussöhnung mit Frankreich. Deutsche Reichstes»«« Der Reichstag nahm am Dienstag nach Ent

eine Denkschrift über die Abrüstung zu- kommen lassen. *** Deutsches Reich. Dem ehemaligen deutschen Kaiser Wilhelm II., der am 27. Jänner auf Schloß Doorn ln Holland seinen 78. Gebuttstag beging und kurz vorher in einem Briefe an einen Anhänger in Deutschland den Wunsch aus gesprochen hatte. Deutschland möge bald wieder unter der Monarchie glücklich'werden, ist von Deutschland aus amtlich (sogar durch den Reichs- kanzler). halbamtlich und nichtamtlich ganz unmiß verständlich bedeutet worden, daß man im natio

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/18_02_1924/MEZ_1924_02_18_1_object_620026.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.02.1924
Umfang: 4
» liche Bezugigebühr fiir das Ausland I. 10.L0. Fortlaufende Annahme de» Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebü hl 66. Jahrgang Elberfeld. IS. Febr. Zn einer Versamm lung der Deutschen Volksparlei sprach gestern Außenminister Dr. Stresemann über dle gegenwärtige volilische Lage. Er erwähnte tn seiner Rede, dah die seht zwischen Arankreich und Deutschland im Gange befindlichen Verhand lungen hauptfächlich auf die Herstellung der Zoll- und Verkehrsfretheiten. fo> wie überhaupt auf die Herstellung

der deut- fchea Hoheil an RheinundRuhr hin zielen. Es fei aber seht fchon sicher, dah eine Lösung aller dieser Fragen von der Regelung des Revarallonsproblems abhängl. Noch Ansicht Stresemanns werde der franzö sische Franc noch weiter stürzen, denn die Abkommen mit der »Mcum' werden nickt mehr verlängert werden können, was sür die französische Wirtschaft einen grohen Nachteil vedeulel. Vezüglich einer grohen internatlon«. len Anleihe für Deutschland erklärte der Außenminister, dan Deutschland

, dah nach Her stellung der Ruhe in Deutschland wieder mil den unangemeldeten Kontrollen ia den verschiedenen Betrieben Deutschlaads ein gesetzt werden soll. Der Hitler-Prozeh. München. lS. Febr. Ver Beginn de» Hit- ler-Prozesfes wurde auf den 2S. Februar ver schoben. Halbamtlich wurde gemeldet, dah am Donnerstag Generalstaalssekrelär v. kahr und General v. Lossow vemissionieren werden. Das Voltsbegehren und die Änderung der Verfassung in Bayern. München. 13. Febr. Gestern fand die Ab stimmung

> toriums die deutsche Wirtschaft sich erholen sMe, diann^ das ist ÄbewwjsÄmmeind die Auf- ftlsstrng gjewesen. tönte Deutschland bei gleichem Steuerdruck wie England zu ediiem Ueberschuß yelangew. Aber er wäre »noch Mnz evheWch niedriiger als 4 MilMMn. Auch in einer Änderen Nrwa« sucht Frcmt- reich We ziemlich klare Gntscheiduna der Sach verständigen umzudeuten. Dp» erste Komitee kam iibereinstiknmend, aUfo mit MOHluß der Franzosen, ^ der Auffassung, dah Deutsch land sich nur dann erholen

Schwierigkeiten! hinwegzuhelfen, währemst Deutschland gletchdeitW ein Mora- torkum gvwöikvt wird. Dies« Politik der Sach» vechMchliWN «setzt sich durch, ganz gleich, wie sich Waintretch ÄaHu verdält, denn es steht vor ver Frage, ob es Dr eme vermeintliche Sicherheit leer ausgehen ulnd seinen Frame wieder stürzen sehen wM oder ob es zu einer Einigung mit Deutschland geilangt. Die Arbeiten der SachvevsWndigjen werden in Paris ohne Verzug wieder begonnen. Alles Ge- redie, das bei dieser Gleloaenheit

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1920/08_07_1920/TIR_1920_07_08_2_object_1971896.png
Seite 2 von 12
Datum: 08.07.1920
Umfang: 12
Vorschlage. I pflichtung flr Deutschland. Sollte Wider olle, Erwarten die Abstimmung gegen Deutschland Wir berichteten bereits, daß seitens der deutschen Regierung an die Alliierten eine Denkschrift über die wirtschaftliche Lage , Deutschlands und die Kriegsentschädigung ge richtet wurde. Vor Abschluß des Versailler > Vertrages hat sich Deutschland zur Zahlung > von ZlX) Millionen Mark in Gold bereit erklärt. Eine Wiederholung dieses Angebots — so heißt - es in der Denkschrift — könne heute nicht ' mehr

: die Kohlenliefe rungen und die Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau Frankreichs im eigentlichen Sin. ne. Bei der Kohlenlieferung bleibt, nach An sicht der Sachverständigen kein anderer Aus weg, als den gegnerischen Staaten, insbeson dere also Frankreich, zwar die Option auf be stimmte Kohlenmengen zu gewähren, jedoch unter der Voraussetzung, daß die Lieferungen auf der Basis der in freiem Wettbewerb sich bildenden deutschen, bezw. englischen Ausfuhr preise tatsächlich bezahlt werden. Deutschland

würde sich dann verpflichten müssen, die Ein künfte aus diesen Posten in erster Linie für die Erfüllung der in Geld auszudrückenden Wiedergutmachungsleistung sicherzustellen. Weiter ist ersorderlich. daß Deutschland, da es nicht genügend exportieren kann, einen Teil 5 seiner lebendigen Kräfte ins Ausland sendet, um durch werbende Arbeit einen weiteren Be trag aus den ausländischen Zahlungsmitteln zur Abzahlung seiner Wiedergutmachung«; - schuld zu erhalten. Die Sachverständigen halten es, solange

vom 15. Juli 162V bis zum 3l). Juni 1921 betrage nach Berechnung der Sachver ständigen über Millionen Tomen Nah rungsmittel und mindestens 3vv.vlX) Tonnen Nohpiwsplxzt. Dafür benötigt Deutschland ausländische Kredite in Form einer Notanleihe. Schließlich beschäftigt sich die Denkschrift mit den Voraussetzungen für die Abgabe ei nes neuen deutschen Angebotes und kommt zu dem Ergebnis, daß ein solches Angebot nur möglich ist. wenn bei Ausführung des Vertra ges von Versailles von folgenden Vorausset zungen

ausgegangen wird, die allerdings eine abschließende AuszälMng nicht darstellen: Deutschland wird im Wege der Gegensei tigkeit Meistbegünstigung. wirtschaftliche Gleichberechtigung und Rechtssicherheit im Ausland gewährt. Der Wirtschaftsfrieden wird durch ausdrücklich zusagende Nichtanwendung der Repressalienklausel gesichert Deutschland» Wirtschastshohsit im Inland bleibt unangeta stet. Deutschlands Einheit als Zollgebiet wirt durch keinerlei Eingriffe gefährdet. Freier Verkehr mit Ostpreußen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1925/01_05_1925/PUB_1925_05_01_1_object_994016.png
Seite 1 von 8
Datum: 01.05.1925
Umfang: 8
auswärtige Stimmen, die für Hindenburg Partei ergriffen oder wenigstens dessen Wahl als für Deutschland nicht schädlich hielten. Ausfallend war eine Erklärung des Kanzlers Dr. Luther, in der er sagte, daß er jede Verantwortung für die Folgen der Wahl ablehne. Diese Erklärung ließ so viel Vermutungen offen, daß man unwillkürlich an gewisse Generalstabsberichte der Kriegszeit erinnert wurde, die mit dunklen Worten etwas sagten und noch mehr ahnen ließen, zwischen deren Zeilen aber gewöhnlich das Gegenteil

zu lesen war, als die Berichte selbst sagten. Man hat diese myste riöse Erklärung des Reichskanzlers vielfach mit den Geheimberichten der ausländischen deutschen diplomatischen Vertretungen in Zusammenhang gebracht, welche zum größten' Teil von der Wahl Hindenburgs abrieten. Ob dies der Wahrheit ent spricht oder nicht, darüber weiß man nichts. Die Möglichkeit und sogar vielleicht die Wahrscheinlich keit spricht dafür.- Sei dem wie immer. Man muß heute nur mit der Tatsache rechnen, daß Deutschland

in den Äugen der Welt wenigstens in der ersten Zeit anders dasteht und daß man in der Welt allge mein mit dem Siege der Reaktion in Deutschland ' rechnet. Auch das dürsten, wenn man die Rede Hindenburgs nusmerksam verfolgt und wenn man die sonstigen politischen Ansichten Hindenburgs >kcn»t, nicht der Richtigkeit entsprechen. .Hinden burg ist nicht Ludendorff', diesen Satz muß man für die nächsten Monate an die Spitze der Politik in Deutschland stellen. Die Fragen tauchen auf: Was für Folgen hat die Wahl

richtete Parteien ansehen, nHas sie in Wirklichkeit auch sind. Mit dem berühmten Leitartikel des „Vorwärts': „Nieder mitHem Rechtskurs' den sie unterschrieben haben, ist .her Mittelweg unter brochen worden und sie haben sich auf die linke Seite geschlagen. Daß es trotzdem gelungen ist, Hindenburg als Reichspräsidenten durchzubringen, ist das sicherste Zeichen dafür, daß Deutschland vom Linkskurs abrückt und wieder anfängt natio nal zu denken und national zu handeln. Man muß dabei nicht immer gleich

an die Reaktion denken, nicht glauben, nun fei in einigen Monaten der Revanchekrieg da, alle diese Gedanke» liegen in Deutschland — wenigstens bei Hindenburg — so ferne, weil er ganz genau weiß, daß Deutsch land heute ganz andere Dinge braucht als Krieg. Kriegführen ist heute ausgeschlossen, nur eines ist heute notwendig und das hat Hindenburg selbst in seiner Rede betont: Wirtschaftlich aufkommen und zu einem Frieden kommen, der ein Fort kommen garantiert. Die Innenpolitik Deutsch lands wird durch diese Wahl

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/24_09_1932/AZ_1932_09_24_1_object_1879612.png
Seite 1 von 8
Datum: 24.09.1932
Umfang: 8
der Rüstungen in der aamen Welt. Wir sind keine Partner des Versailler Vertrags wertes. Die Beschränkung der deutschen Rü stungen ist eine rein europäische Frage. Amerika hat bereits erklärt, daß es an den hierauf be züglichen Erörterungen keinen Anteil nehmen wolle. Wir sind daran interessiert, dak Deutsch land weiterhin an der Abrüstungskonferenz teil nimmt. die nunmehr für die ganze Welt so er folgversprechend aussieht, und dak Deutschland an der Erreichung dieser großen Ziele mithilft.' Die Erklärung

erfolgte Kundgebung Hoo vers als „ein Appell an Deutschland' bezeich net. - - In den Zeitungen wird überwiegend betont, Hoover habe Deutschland darüber beruhigen wollen, daß die von Paris ausgebenden Ge rüchte über eine französisch-amerikanische Ein heitsfront gecien Deutschlands Standpunkt In der Nüstunasfrciae vollkommen unbegründet seien, daß Amerika vielmehr an dem Eniwaff- nungsdiktat des Versailler Vertraaes kcines- weas interessiert sei. Es wird ferner hervorge hoben. daß Hoover. dem seit

Reaierunasantritt àie Förderung der Weltabrüstuna das höchste u. innist erwünschte Ziel seiner Außennolit'k sei, Deutschland zur weiteren Mitarbeit brauche in der festen und von aanz Amerika aeteilten Ue- berzeuaung. daß weder der Weltfriede noch Deutschlands eigenste Interessen aofördert wer den könnten, wenn Deutschland sich von den Verhandlungen-fernhalte. In Kens „nlelits Vörnkfaiken' Paris, 23- September. Die plötzliche Rückkehr des Ministerpräsiden ten Herriot. der in Genf nur in abwartender Haltung

?» forderung nicht erörtert worden sei; denn nie mand könne sagen, welche Wendung die Dis kussion genommen hätte. Zahlreiche Blätter re den Deutschland zu, wieder Vertreter zu der Abrüstungskonferenz zu entsenden. Die Wiederaufnahme der Mitarbeit würde Deutschland unter Umständen die Unannehm lichkeit ersparen, eine Abrustungskonvention. an der es nicht mitgearbeitet habe, entweder cn block anzunehmen oder ablehnen zu müssen. iiemois „KsiikimäokumLniö Genf, 23. Sevtember Zìi den Gerüchten über geheime

, daß dieses Ee-! schwur aufgestochen wird. Wenn die französische! Regierung bisher niemals diese Akte geöffnet! hat, so vielleicht deswegen, weil sie von ihrem unwiderleglichen Charakter nicht überzeugt ist.! Es ist leichter, Zeitungsartikel auf Grund un-! kontrollierbarer Gerüchte zu schreiben, als auf> der Tribüne der Völkerbunds-Vcrsammlung! eine öffentliche Debatte zu entfesseln. Entweder ist Deutschland bewaffnet, und dasl beweist, daß der Versailler Verlraa unwirksam ist. warum ihn dann aufrecht erhalten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1931/15_01_1931/VBS_1931_01_15_2_object_3127912.png
Seite 2 von 12
Datum: 15.01.1931
Umfang: 12
, während der ander« immer mehr in Waffen starr«. Der verbotene Atlm Der in Deutschland verboten« Remarque-Film „Im Westen nichts Neues' wurde letzter Tage einige Male im Schweden-Kino zu Wien vor« geführt. Aber die Herrlichkeit dauert« nicht lang. Nachdem di« Wiener Polizridirektion am 8. ds. genötigt war. in ihrem engeren Wirkungskreis wegen drohender Ruhestörung zwei Ausführun gen des Remarque-Films zu verbieten und am g. ds. neue Demonstrationen der Nationalsozia listen sowie der Heimwehren angekündigt waren, sagte

drohte, rat Oesterreich erledigt. Insgesamt haben in Oesterreich nur vier Borsuhrungen des Re« marqüe-Filmes stattgefunden. SewMerhafte Lase Die politisch« und wirtschaftliche Lage in Deutschland ist gewitterhast. Im Landvolk gart e», in der Industriearbeiterschaft herrscht Miß mut und Widerstand gegen Lohnabbauten. Mit Notverordnungen wird nicht bloß in der Steuer- S olitik regiert, auch in der Wirtschaft wurden Irbettgeber und Arbeitnehmer neuerdings unter den verstärkten Zwang einer Notverordnung

und die Eteuerrllckstande sich elgern. v Der Fürsorgestaat, wie ihn das 'Deutsche !tzt darstellt, kämpft mit der ungeheuren ' “ ' deutschen gleich- zumachen. DI« wirkliche Gefahr der Lage in Deutschland besteht darin: wächst der wirtschaftliche Nieder gang und damit die Arbeitslosigkeit, so wächst ebenso.der stetige Zulauf zu den Kommunisten und Nationalsozialisten und die Möglichkeit einer gewaltsamen Explosion der ausgehäusten Ver bitterung steigert sich. Das Ist es, was den Ob mann der Zentrumspartei Dr. Kaas

dieser Tage antrieb. in einer Rede zu Kassel den Franzosen zuzurufen: Wenn Mitteleuropa das heißt Deutschland, durch wachsendes Elend „bolsche- njijlert' wird, dann soll Frankreich nicht glauben, daß der Deist des Bolschewismus an der Grenze ! )alt macht I Man ist geneiat. außerhalb Deutsch- ands dies« Sprache als übertrieben zu betrach ten. sie als «In untaugliches Mittel einzuschätzen. angewendet zu dem Zweck, die Reparations gläubiger und Revisionsgegner Deutschlands zu reizen und «inzuschvchtrrn

. Zweifellos wünschte Dr. Kaas, feinen Freund Brüning ln dessen seit Monaten betriebenen Bemühungen zu unter stützen. die Franzosen zu bereden, dem finanziell geschwächten Deutschland helfend unter die Arme zu greifen. Aber deshalb sind die Sorgen des Dr. Kaas wegen einer allmählichen Bolsche- wisierung Deutschlands bei zunehmender Rot nicht kürzerhand als rednerisch« Floskel aufzu fassen. Dr. Kaas ist nicht der erste »ad einzige, Reich jetzt darstellt, dämpft mit der unge Ausgabe, die Lebenshaltung

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/25_06_1919/TVB_1919_06_25_3_object_2269362.png
Seite 3 von 15
Datum: 25.06.1919
Umfang: 15
Mittwoch, den 25. Juni 1919. 7 sich die Kontrolle seiner Einnahmen und Ausgaben gefallen lassen; seine Steuern müssen mindestens so hoch sein als die Frankreichs, sind sie niedriger, muß Deutschland dementsprechend mehr Geld ab liefern, zu all dem muß sich Deutschland als schul dig bekennen und tn die Auslieferung aller Per sonen willigen, die die Gegner als Schuldige am Kriege oder an irgend einer Verletzung des soge nannten Völkerrechtes erklären. Es ist begreiflich, daß es wie ein Sturm

durch das deutsche Land ging, als diese Bedingungen bekannt wurden, daß es geradezu verbitterte, als alle Gegenvorschlage von den Gegnern mit kaltem Hohne zurückgewiesen wurden. Man sagte sich allgemein, «einen solchen Frieden kann Deutschland nicht annehmen, auch wenn es wollte, da es nicht imstande ist, die Be dingungen zu erfüllen. Andererseits war die Lage aber ebenso trostlos. Deutschland hatte nur die Wahl, den Frieden zu unterzeichnen oder das Kriegselend neuerdings über sich ergehen zu lassen. Frankreich

, oder es wird ein goßt, so lautete die Antwort. Also tat Deutsch land notMdrungen den harten Schritt, biß sich auf die Lippen und unterzeichnete^«» Unrechtsfrieden^ In Paris ist man darob halb aus dem HSuSchen vor Freude, ä>eN das Waffen- und wehrlose Deutschland unter zeichnen mußte. Die Kanonen der Pariser Festungs werke schießen seit zwei Tagen ununterbrochen Friedenssalutschüsse. In Versailles hat die SiegeS- stimmung die ganze Bevölkerung aus die Straße gelockt. Kinder ziehen mit Fahnen umher, die Soldaten

sind glücklich, bald heimkehren zu dürfen. Bor dem Versailler Schlosse sammelte sich eine un< geheure Menschenmenge an. Es wurden Anspra chen gehalten. Aus den Pariser Platzen und Stra ßen gab es ebenfalls große Menschenansammlun gen. Die Musik spielte im Freien. Man tanzte auf den Bürgersteigen. Auch Arbeiterzüge bewegten stch aus den Straßen. Sie riefen nach der Temo- bilisierung. — Es ist selbstverständlich, daß die 'Stimmung in Deutschland eine sehr gemischte ist. Ein Großteil der Abgeordneten

, daß die Not das deutsche Volk wieder zu Gott bringen wird. Und wo Gott» da hat es keine Not. Noch ein paar Bemerkungen. Deutschland ist nicht der Urheber des Krieges; ich bin daher der festen Ueberzeugung, daß die Gegner früher oder später ihre Strafe schon aüsfassen werden. Es mag sein, daß man iu Deutschland den rechten Zeitpunkt verpaßte, um deÄ Krieg rechtzeitig zu Ende zu bringen und glimpflich davon zu kommen; man hoffte noch immer auf den Sieg, bis es zu spät war. Es war das zweifellos ein großer

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/17_09_1919/TVB_1919_09_17_2_object_2269552.png
Seite 2 von 16
Datum: 17.09.1919
Umfang: 16
die schönen Versprechungen einlösen, di» si gemacht, und dann wirds nicht fehl gehen. Wenn aber die Regierung und die Iu denwirtschaft in diesem Maße zunimmt, so daß RcpubNK und Judentum bald ein und das- selbe sind, dann darf man sich nicht wundern, wenn das Volk nachgerade von beiden genug bekommt, und zwar nicht bloß bei uns. son dern auch in den ehemaligen österreichischen Staategebieten. Zum letztenmal der verhinderte Anschluß. Der verhinderte Anschluß Oesterreichs an Deutschland wird in vielen

Zeitungen noch immer besprochen. Es gibt Lente, die glauben, Frankreich Mittwoch, den 17. September ISiA. habe mit der Aufrichtung eines Bundes der eh« malig zu Oesterreich gehörigen Staaten keinen am deren Zweck verfolgt, als eine Staatenvereinigung zu schaffen, die ganz in seiner Hand Ware und die es auch dazu benützen wollte, um Deutschland für immer in Schach zu halten. Mag sein, daß Frank, reich an und. für sich diese Absicht hatte. Es ist aber «ine im Leben oftmals beobachtete Erschein nung

, daß man mit einer Tat nicht selten das Gtt genteil von dem erreicht, was man anstrebt. Wik haben oftmals den Standpunkt vertreten, daß aucß Frankreich in diesem Falle das Gegenteil von demi erreichen würden was es bezweckte. Deutschöstev reich in einem Bunde mit den früheren Landern Oesterreichs, mag derselbe nun aussehen wie immer, wäre immer in der Lage, eine deutschfeindliche Haltung der ehemals zu Oefierreich-Ungam gehöi rigen Staaten zu verhindern. Umgekehrt würde der Anschluß Deutschösterreichs an Deutschland

gegen einen neuerlichen Zusammenschluß der altösterreichischen Gebiete wehrten. Ebenso haben Wir beobachtet, wie auch Italien sich kräftig für einen .Anschluß Dentschösterreichs an - Deutschland einsetzte. Die Gründe find doch greifbar. Italien will die Staa ten des ehemaligen Oesterreichs auf sich selbst ange wiesen sehen, denn nur auf diese Weise allein hat es die Gewähr, daß ihm der Rauh deutscher Ge biete unangetastet und gesichert bleibt. Ein durch Deutschösterreich vergrößertes Deutschland wird sich nie wegen

der Paar Fetzen deutschen Landes mit Italien überWersen; die beiden find zu sehr ausein ander angewiesen. Deutschland muß zurzeit froh' sein, wenn es in einer Welt von gehässigen Nach barn e ineN Freund findet und Italien muß eben« falls froh sein, wenn es gegen das mißgünstige Frankreich und gegen die erdrückende SeemachtEng- lands sich irgendwo anlehnen kann. Wer die Welt geschichte der letzten Jahrzehnte, was sage ich Jahrzehnte, der letzten Johre, nicht vollständig ver- ^ gessen hat. muß übrigens

15
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1920/31_08_1920/BRC_1920_08_31_2_object_122742.png
Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1920
Umfang: 8
Seite 2. Dienstag, Brixexer Ehrsnik. 31. August 1SS0. Ar. 102. bürg und Wien zieht. Hat Deutschland diese große West-Ost-Verbindung in Händen, so sind die Alliierten verkehrspoMsch von ihm aufs neue in Abhängigkeit. . Wie wichtig es ist, daß diese von Deutschland unabhängige Verbindung nicht in dessen Besitz ge lange, zeigte sich unlängst bei den Verhandlungen über den Orientexpreß, als Deutschland wegen dessen Führung über Stuttgart-München Schwierig keiten erhob. Wäre Deutschland im Besitz

der Arl- berg-Linie, was eine Folge des Anschlusses Oester reichs oder auch Tirols allein an Deutschland sein würde, so hätte sich Europa dem Willen Deutsch lands sügen müssen. Andererseits ist es absolut notwendig, daß Deutschland nicht der Beherrscher der ganzen oberen Donau wird. Die Donau in den Händen Deutschlands bis an die ungarische Grenze würde diesem eine kommerzielle Präponderanz auf der selben einräumen, gegen welche alle Donauschiff- fahrts-Abmachungen wirkungslos sich erweisen

würden. Heute besitzt Deutschland von der schiffbaren Donau nur das bedeutungslose Stück von Regens burg bis Passau. Und doch hat man vor dem Krieg die deutsche Flagge auf der Donau bis Braila und Galatz gesehen. Wie aber würde Deutschland es ausnützen, wenn es die Donau von Passau abwärts bis an die Leitha besitzen würde, wenn es Wien zu einem Stapelplatz des gesamtenOrienthandels machen könnte! Die Wieder aufnahme des Handelsprogramms von Berlin nach Bagdad wäre gegeben, wenn Deutschland Herr der Donau

nur Antipathien in aller Welt schaffen!. .. politische Nachrichten. Brixen, 3O, August 1920. Oesterreich. Dr. Renner über die Anschlutzfrage. Der Staats sekretär des Aeußeren Dr. Renner äußerte sich in einer Unterredung u. a. auch über die Frage des Anschlusses an Deutschland, indem er, was ja ganz selbstverständlich ist, betonte, daß Oesterreich „Aende- rungen nicht mit Gewalt herbeizuführen' gedenke. „Wir verlassen uns auf den Völkerbund. Dieser werde vor allem zu erweisen

nach Deutschland und. OGerM werden nur in ganz besonderen Fällen ZemM Tscbecboslowakel. vie Lagt der Sudetendeutschen. Am Freitag fand in Prag eine von der deutsch demokratische« Freiheitspartei einberufene, zahlreich besuchte Ber. sammlung statt. Bezüglich der in der letzten M aufgeworfenen Frage, ob die deutschen Abgeordneten und Senatoren weiter im Parlament bleiben sollen macht sich nunmehr ein gewisses Einlenken wenio' stens in Regierungskreisen bemerkbar. Der Aus tritt aus dem Parlament

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1921/20_10_1921/BZN_1921_10_20_2_object_2480283.png
Seite 2 von 8
Datum: 20.10.1921
Umfang: 8
die Pa pierflut, schwindet die letzte Wirtschafts kraft dahin. ^ Aus diesen Erwägungen werden ge wisse Hoffnungen des russischen Bol schewismus geboren. Man hofft, daß Deutschland bald reif ist. Die gesamte räte russische Presse beschäftigt sich mit der oberschlesischen Frage. Der Inhalt der räterussischen Presseäußerungen ist: Die Lösung der oberschlesischen Frage wird zwi schen dem deutschen Volk und dem übrigen Westeuropa eine unüberwindliche Kluft schaffen. Der antirussische Block sei durch den Spruch

von Genf über Oberschlesien vernichtet. „Prawda' und „Iswestija' sehen große innere Erschütterun gen und Veränderungen Deutsch lands voraus. Wahrhaft eine herrliche Frucht, die der Völkerbund, der angeblich für Friede und Aufbau da sein soll, auf der Genfer Konferenz gezeitigt. Interessant ist, wie die französische Presse Deutschland für die glatte An nahme der Genfer Entscheidung durch Drohungen und Lockungen kirre zu ma chen sucht. Die französische Presse beschäf tigt sich sehr ausgiebig

mit der Aufnahme, die Deutschland der Völkerbundsentschei dung bereitet, und mit den Folgen, die dar- aus entstehen können. Die nationalisti schen Blätter sind voll höhnischer Verach tung für die deutschen Proteste. „Deutsche Komödianten', schrieb ein Blatt in Riesen- buchstaben. Sie wollen die ganze Aufre gung in Deutschland über den unerhörten Raub und Rechtsbruch als künstliche Mache abtun. Sie fordern für den in ihren Au gen unwahrscheinlichen Fall eines deutschen Zusammenbruches die Ruhrbesetzung

und die dauernde Rheinokkupation. Aus keinen Fall dürfe Frankreich schwach werden, weder bei einer Komödie, noch einer Tragödie jenseits des Rheins. Andere Blätter reden Deutschland güt lich zu und rechnen ihm vor. wieviel es noch behält. Sie wollen es mit dem Hin weis darauf trösten, daß Polen ja doch nicht in der Lage sein wird, die Bergwerke auszubeuten (ja, warum gab man sie ihm denn?!) und somit das Industriegebiet wirt schaftlich trotz der politischen Teilung deutsch bleiben wird. Vielfach

: Nimmt Deutschland auf Grund dieses Prinzips die Teilung Oberschlesiens als zu Recht bestehend an, so kann nichts es in der Folgezeit verhindern, denselben Grundsatz auch auf Österreich auszu dehnen- und Frankreich, das den Deutschen im Namen des Selbstbestimmungsrechtes der Völker die Teilung des oberschlesischen Industriegebietes auserlegt hat, wäre übel daran, wenn es diesen Grundsatz nickt auch dann zur Geltung brächte, wenn er Deutsch land günstig ist. In anderen Worten, wenn in Zukunft

17
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/03_07_1922/MEZ_1922_07_03_1_object_657287.png
Seite 1 von 4
Datum: 03.07.1922
Umfang: 4
er: Gemeindeangelegenheiten, Außendienst, tzauptschriftleitung: Meran, 884). Drahtanschrift: Landeszeitung Meran. Zchriflleilung Bozen: Obstmarkt 8 (Fernsprecher 370). Postgasse 4 (Fernsprecher yauplgeschästistelle: Meran, e 4, (Fernsprecher 376). Geschäftsstelle Bozen: Obstmarkt 6 (Fernspr. 870) a] Bezugspreis, v ___ Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.60, vierteljährlich L 13.5»; monatliche Bezugsgebühr für - Deutschösterretch und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 3i>.—, übriges Ausland Lire

. Wie weit deren Trag weite geht, liegt zur Stunde noch nicht vor. Im großen und ganzen hat also sowohl der Reichs tag als auch die Konferenz der Ministerpräsi denten bewiesen, daß schließlich überall das richtige Gefühl für Innerpolitische Notwendig keiten vorhanden ist. So hat man diese Woche in Deutschland wenigstens einigermaßen im Sinne des Ermordeten geschlossen, in dessen Willen es gewiß nicht gelegen hätte, daß fein Tod neue innerpolitische Zerklüftung in das deutsche Volk trage

, daß E noch manche unangenehmen Ueberraschungen r das deutsche Volk bringen werden, denn der o-vd an Rathenau hat Nicht — wie Dr. Wirth hoffte — dem Ausland gezeigt, «daß die Schika nen, «mit denen man Deutschland bis jetzt ge quält hat, ein Ende Nehmen müssen. Im Gegen- teil. «Aus dem Inhalt der am Samstag von .uns gebrachten Rede des franzdstschen Minister- Präsidenten PolncarL und «aus den Blättern km kann man deutlich entnehmen, daß eher eine Verschärfung der Maßnahmen gegen Deutschland einsetzen «wird. Optimistische

Alls fassungen «sind da wenig am Platze. In der Vorwoche ist das ganze, Deutschland zugesprochene Stück Obeischlesten» von -den M- ltiertentruppen geräumt worden. Der Abtrans port der italienischen Truppen, die sich «durch ihre korrekte Haltung in Obevschlesten «viele Sympa thien erworben haben, hat sich vollkommen glatt vollzogen. Anders war d«er Abschied von den Franzosen. Es kam zu verschiedenen, schw«oren Zusammenstößen zwischen Deutschen und Fran zosen, die durch die bis zum Schlüsse maßlos

gewalttätige Haltung der französischen Truppen hsroorgerufen «wurden. Es gcü> Tote und viele Verwundete a aus beiden Seiten. Fast -gleichzeitig mit dem schweren irmerpoliti- schen Sturm in Deutschland te in Oesterreich «dev von den «SoztcMsten vom Zaune «gebrochene Verkehrsstreik ein. Den Massen wurde weisge- macht, daß es sich hierbei keineswegs um einen politischen, sondern um einen rein -wirtschaMchen Kampf bandle. Dt« Aufklärung kam aber sehr bald und die Einsicht, daß — wie leider so oft schon

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1928/25_10_1928/VBS_1928_10_25_2_object_3125193.png
Seite 2 von 12
Datum: 25.10.1928
Umfang: 12
in den Vertrag hinemaehStt und ob sein« Wirkung Nutzen ge stiftet hat. Er v e r n e i n t beide Fragen. Als Unterlage für den Anspruch aus Reparationen erscheint ihm der Artikel überflüssig. Aber er Hab« außerdem die deutsche Empfindlichkeit Io heftig getrosten, dah eine unparteiische Unter« uchung der Kriegsschuld und der Krkegsursachen !n Deutschland verhindert worden ist. Dadurch werden in Deutschland immer wieder Aeutzerunaen provoziert, die bei den Nachbar ländern Zweifel an Deutschlands Sinneswand

zwischen dem Reparationsagenten Parker Gilvett und den französischen und eng lischen Staatsmännern Boineare und Churchill über die endgültige Festsetzung der deutschen Kriegstributzahlungen statt. Dabei sei in zwei der wichtigsten Hauptpunkte eine Einigung er reicht worden. 1. Die Höhe der gesamten deut schen Reparationsschuld sei ein« für allemal festgesetzt worden» die Summe könne zwar nicht genannt werden, jedenfalls sei sie mehrfach niedriger als die 182 Milliarden Goldmark» di« im Jahre 1921 in London von Deutschland

Der deutsche Zentrumsführer Prälat Kaa» gab dieser Tage einem Pressevertreter inter essante Ausschlüsse über die außenpolitischen Ver hältnisse, soweit das Deutsch« Reich in Mit leidenschaft gezogen ist. Er erklärte, dah zwischen Deutschland und Rußland keinerlei Art von Geheimabkommen «ingrgangen worden sei, ft Reue Spitze der Rechks-Oppositton Die Deutschnationale Partei in Deutschland hat letzten Samstag in der Person des Geheim- rotes Hugenberg ein neues Haupt bekom men, nachdem der bisherige

, und zwar ohne Deutschland. Die entscheidende Frage der deutschen Außen politik sei nur, ob Deutschland Gefahr laufe, das Schlachtfeld der Welt zu werden. Dies zu « e r« h i n d e r n, sei die vornehmste Aufgabe der deut schen Außenpolitik. dah auch keine politische Bindung irgendwelcher Art bestehe. Wenn solche Bindung eingegangen worden wäre» müßte er, Dr. Kaas, es als seine Pflicht betrachten, dagegen den Kampf auszu nehmen. Eine Verbandelung Deutschlands mit Rußland bestehe nicht. Prälat Kaas führte

weiter aus, daß Deutsch land die Berständiaungspolitik durch sein« früheren Gegner nicht leicht gemacht werde. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf die letzte große Rede Bttands tn Genf hin. Deutsch land könne seine Stellung im wirtschaftlichen Lebenskampf der Völker nicht preiogeben und wolle auch nicht. Um die Reparationen zahlen zu können, müßte Deutschland sein wirtschaft liches Leven so intensiv wie nur irgend möglich gestatten. Zur Locarno-Politik und zur Räumungsfrage übergehend, bemerkte Prälat Kaas

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/17_12_1924/MEZ_1924_12_17_2_object_644203.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.12.1924
Umfang: 8
, die kein« Bedrohungen Englands darstellen. Infolgedessen habe man in London auch «ein Interesse, Frankreich irgend wie daran zu hindern. Im übrigen schließe man sich Frankreichs Politik gegen Deutschland enger an. Auch England werde keine Ver letzung des Bevfailler Vertrages durch Deutsch land dulden. Man wolle keinen Sicherheits patt, aber ein enges Zusammenarbeiten der beiden Generalstäbe. Für die Schulden wünsche man ein Clearing-Hausverfahren zu errichten, auch ein Mittelmeer-Abkommen mit Einschluß Italiens sei

geplant, wobei Frankreich freie Hand in Marokko erhalte, vorausgesetzt, daß die Küste von Laroghe bis Tetucm neutral bleibe. Dafür soll Italien Vorteile in Tripolis und eine ägyptisch? Grenzberichtigung bekommen. Ferner sei die Isolierung Rußlands beschlossen. Auch wird England die Schiffsbasis in Singapore trotz des japanischen Protestes ausbauen. Wir geben diese Angaben eben wieder, ohne zunächst hierzu Stellung nehmen zu wollen, zumal Deutschland auf diese Entwicklung «keinen Ein fluß bat. Dagegen

möchten wir die Behaup- kmg des »Daily Telegraph- erwähnen, die zu nächst von der Ernennung eine» Franzosen als Vorsitzenden der Mlkerbundstommiision fiir Ab rüstung spricht und ferner über Köln. Die Eng länder wollen bleiben, solange die Franzosen im Ruhrgebiet sind, was in absehbarer Zeit seine Grenze haben soll. Dafür muh sich Frankreich zu einer Versöhnungspolitik gegen Deutschland -verpflichten. Wenn in dieser Meldung aus drücklich betont wird, daß Frankreich d«>bei die legalen Formen einhalten

v. Hoesch kehrt nach Berlin zurück. Paris, 14. Dez. (Gz.) Herr v. Hoesch, der deutsch« Botschafter, hat sich geistern seines Auf troges entledigt und der französischen Regierung mitgeteilt, daß Deutschland mit Rücksicht auf die kurze Zeit und seine finanzielle Lage sich nicht an der Pariser KunsigewerbeauSstetjiung betei ligen «könne. Herr La Roche, der an Stelle des erkrankten Ministerpräsidenten Herrn v. Hoesch empfing, bat darauf, Deutschland möge sich we nigstens an der Ausstellung in Grenoble

beteili gen. v. Hoesch ist daraufhin nach Berlin ab gereist. ob im Aqammenhang mit diesem sran- Mischen Vorschlag oider, wie andere Blätter be haupten, mit Rücksicht auf die innenpolitische Lage in Deutschland. Über die Frankreich gerne Auskunft Haiben möchte, ist unbestimmt. Um die Räumung von Köln. — Dialektisch« Ausflüchte. London, Ib. Dez. (Sz.) Auch „Observer' bestätigt heute, daH man die Kölner Räumung verschieben müsse. Die Engländer könnten zwar nicht unter Är-uch des Friedensvertrages in Köln

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/06_03_1923/TIR_1923_03_06_1_object_1987049.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.03.1923
Umfang: 8
der Öffentlichkeit zu WM».' WakreiSis ZMperiaZismns. W Franzosen haben Mannheim. Darm- Dt und Karlsruhe beseht. Damit hat sich die Lage in Deutschland verschürft. Die welt- pMsche Lage wird ader durch diesen neuen Vorstoß unier den immer schärseren Gesichts winkel des französischen Imperialismus von allen Staaten angesehen werden müssen. Ob aber alle europäischen Staaten so weit smd, dies offen zu bekennen? Im Leitartikel des italienischen Regierungsblattes „Popow VZtaiia' spottet Rastignac über Lord Eur

- zm, der überall nur heitern Himmel sieht M der in seiner seraphischen Entzückung Ziosenwolken nachschaut. Dm sinstern Qualm von Haß. Blut und Tewalt, der aus dem Ruhrgcdiet aufsteigt, der sich über ganz Europa immer drohender zusammenballt, den sehen, so scheint es. Eng lind und Amerika nicht, die beide verhastet bleibin werden den geknechteten Völkern ge genüber so lange, bis die infamen Ilngerech- ngkeilen, die Frankreich übt, ausgetilgt sind, denn beide haben mitgeholfen. Deutschland seinem grimmigsten

, mit dem es gerne die alten sreundschastlichen Bezishungen wieder an- lnüpsen möchte, denn Rußland soll kaufen: Deutschland soll arbeiten; Frankreich soll prositieren. Aber der Ruhreinfall Hobe den Patriotismus Deutschlands aus seiner Er starrung geweckt. Der deutsche Arbeiter werde jn seinem Widersrande njcht nach lassen. Lloyd George schließ! seine Aus führungen-. „Die phantastische Idee der Ruhrbesetzung ist aus einem Fehlschluß ge boren und daher auch oerurteilt, selbst ein Fehlschluß

hingebe, die Ruhraktion ende nicht in einem regelrechten Kriege. Alles Völkerrecht werde von den französi schen Kolonnen am Rhein niedergetreten. Trotzdem fänden sich noch Schwachtöpfe, die meinen, Frankreich bleibe an der Ruhr, um sich mit Deutschland in ein Einverneh men zu setzen, oder es bleibe dort mit der stillschweigenden Zustimmung Englands und Amerikas, die es gerne sehen, wenn der wiedererwachende Rivale niedergehalten wird. Ts sei unerklärlich, daß diese noch im mer nicht den wahren Zweck

Frankreichs er kennen: Äe Aufrichtung eines politischen u. industriellen Imperiums über ganz Suro pa. Es wolle das Programm von Versailles durchführen. Nun es den Feind in feiner «?aust halte, lasse es ihn nicht mehr los: nun es den Riesen ans Kreuz schlagen kann. ki.su-ige es ihn . . . Es ist die bange Frage: Was wird »un Deutschland tun? Das Recht ist aus seiner Seitedie ruchlose Räubergewalt hat sein Peiniger: den anderen Staaten bleibt Sie Lhnmachr. das Gelchäsr. die Unfreiheit den maßlosen

21