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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.08.1921
Umfang: 8
als zweideutige Haltung, damals, als di« Russen vor Warschau stunden..». Wohl zog Brussilow wieder heim, aber der Haß zwischen Polen und Tschechen blieb. Auch wenn die Tschechen sich nicht beide Nachbarn im Osten zu Feinden gemacht hätten, wäre es notwendig gewesen, ihr Verhältnis zu ihrem größten und mächtigsten Nachbarn, dem Deutschen Re i ch e, anders einzurichten als dies bisher geschehen ist. Auch den Tschechen ist nickt unbekannt, daß sie von Deutschland zum mindesten wirtschaftlich abhängig

Sympathiekundgebungen zusammen. Und doch hat die tschechische Außenpolitik bisher keine Gelegenheit versäumt, Deutschland wissen zu lassen, wie herzlich wenig Wert man in Prag aus ein freundnachbarliches Verhältnis zu Deutschland legt. Was man dort dem deutschen Nachbar gegenüber sich leisten zu können glaubte, mußte den Eircknick erwecken, als habe man in Prag das Bedürfnis, die in Versailles geschaffene Kluft künstlich zu erweitern und zu vertiefen. Dieses Gebaren der tschechischen Außenpolitik wird erst dann verständlich

, wenn man bedenkt, daß für die tschechische Politik im allgemeinen und Deutschland gegenüber im besonderen einzig und allein französische Wünsche maßgebend sind, die allerdings bei dem Chauvinismus und dem wütenden Deutschenhaß der Tschechen bei diesen stets verständnisvolle Gegenliebe finden. Die Tschechen wollen in ihrem Gehorsam gegen Frankreich sich von keinem anderen Volke ickertreffen lassen untS sind gewohnt, die Inter essen und, wo gewünscht, auch die Lebensnotwendigkeiten ihres Staates den Wünschen

Frankreichs restlos unterzuordnen. Und das alles tun sie besonders gerne da, wo sie glauben, den ver haßten „Nemec' alias „Boche' schädigen zu können. Eine zweite Ursache des Verhaltens der Tschechen Deutschland und den Deutschen gegenüber ist in ihrem Glauben zu suchen, nur Im Bunde mit Frankreich den geftirchteten Anschluß Deutsch österreichs an 'Deutschland verhindern zu können. Das ist es, das Gespenst eines größeren Deutschland, was die Götter auf dem Hradschin nicht schlafen lägt. Die Tschechen

, nicht auf die Hilfe der Entente bauen, auch nicht auf das künftige Rußland, sondern sich nach etwas Näherem umsshen, um den Einfluß Großdeutichlands dann paralysieren zu können. Sonst werden wir in 50 Jahren nicht mehr sein. Wir werden die ersten an der Reihe sein, wenn Deutschland einmal seine Streitaxt erhebt...' Berliner Brief. Das Kabinett wirth in Röten. — (Eine Mahnung Schiffers. — Oberschlesien und die Truppentransportfrage. — Der Fall Frauendorfer. Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt des Reichs

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.03.1936
Umfang: 6
,, daß die Konferenzen da durch in die kühlere Atmosphäre Whitehalls ge bracht werden^ und daß diese Ueberführung von Paris oder Genf auch für Deutschland beruhigend sein könne. Man glaubt, aus dem Beschluß der Uedersiedlung nach. London, der auf die Initiative des englischen Außenministers Eden geschah, den Beweis dafür herleiten zu können, daß England entschlossen ist, die Führung bei der weiteren Ent wicklung der Angelegenheit zu übernehmen. Die „Times' schreibt, daß der plötzliche Wechsel im Konferenzort

Die Zeitung „O uvr e' veröffentlicht, daß sie Kenntnis erlangt habe über die Vorgänge hinter den Kulissen der gegenwärtigen Ereignisse. Sie behauptet, die englische Regierung habe be reits seit der Reise Londonderrys nach Berlin nach dem Leichenbegängnis König Georgs gewußt, daß Deutschland die entmilitarisierte Rheinland zone anfangs März besetzen würde. Gowjetrußland in Ausregung Massenkundgebungen gegen Deutschland W i e n, 11. März Dem „Echo' wird aus Warschau gemeldet, daß in Moskau infolge

der deutschen Haltung große Auf regung herrscht. In ganz Rußland ist es zu öf fentlichen Massenkundgebungen gekommen, bei de nen eins energische Politik Deutschland gegenüber gefordert wàde. Die Sowjetregieruug hat den Generalstab des Heeres zusammenberufen. Stalin, der seinen Erho lungsurlaub verschoben hat, ist .in Moskau geblie ben. In den Regierungskreisen behauptet man, daß die Sowjetunion alle Handelsbeziehungen mit Deutschland abzubrechen gedenkt. Wie das „Echo' weiter berichtet, sollen

. Ich möchte aber eines hinzufügen: Wenn auch diese Vorschläge wie die vorhergegangenen abgelehnt oder ganz einfach ignoriert werden, so wird die Reichsregierung fort an Europa nicht mit neuen Avancen belästigen.' „Nicht Deutschland zerreißt die Verträge', er klärte der Reichskanzler fortfahrend. „Seit der An nahme des Waffenstillstandes auf Grund der 1-1 Punkte Wilsons hat sich in Europa folgende Re gel entwickelt: wenn eine Siegermacht und eine besiegte Macht einen Vertrag abschließen, ist die be siegte

Macht verpflichtet, ihn zu halten, während der Sieger sich seine Haltung nach Belieben ein Wilsons nicht eingehalten worden sind? Wer könn te leugnen, daß die Siegermächte die Verpflichtung zur allgemeinen Abrüstung nicht eingehalten ha ben?' Abschließend erklärte der Reichskanzler: „Deutschland hat keinerlei Forderungen an Frankreich zu richten und wird auch keine an die ses Land richten. Deutschland selbst schlügt den Abschluß von Nichtangriffspakten vor, vorausge setzt, daß sie von England

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1933
Umfang: 12
das Fort bestehen der Dritten Internationale mit dieser Verpflichtung in Einklang gebracht werden kann, wird sich erst zeigen- Rückenteckung gegen Sapan So haben die Russen aus dem Umfchwunz in Deutschland, der im ersten Augenblick ihre Weltstelluna schwer zu beeinträchtigen schien, die Möglichkeit der Annäherung an ihre Nach barstaaten, vor allem aber an Frankreich, zu gewinnen verstanden. Auch die neue Wendung der Dinge in Amerika ist selbstverständlich in erster Linie in den weltpolitischen

Botschafter in Rom. Dr. Wysocki, mit Hitler -ine Unterredung gehabt. Der Besuch seines Nach folgers darf als eine Fortsetzung der damals begonnenen Aktion zur Herbeiführung einer un mittelbaren Verständigung zwischen Polen und Deutschland gedeutet werden. Gr gewinnt ab»r umso größeres Gewicht durch die Tatsache, daß Gesandter Lipski kurz vorher in Warschau ge weilt hat und von Marschall Pilsudsti empfangen worden ist. Unzweifelhaft bereitet sich zwischen Polen und Deutschland eine Annäherung

Er klärung, er messe der von Reichskanzler Hitler im Verhältnis zwilchen Deutschland und P0l-n eingenommene Haltung sehr große Bedeutung bei. Dies aber umso mehr, al» dadurch der beiderseitigen, von dem schweren wirtschaftlichen Kampf bedrückten Bevölkerung klär gemacht wurde, daß di« Regierungen beider Länder wachsam und aüiv bestrebt sind, sie gegen die Möglichkeit eines Angriffes zu schien. Die Pariser Zeitung „Petit Parisien' bat unter dem Titel „Das wahre Gesicht des Dritten Reiches' ein angebliches

Dokument von vertrau lichen Instruktionen an die diplomatischen Agen ten Deutschlands in Süd- und Nordamerika ver- Nfentltchi, das aus dem Zentralbureau des Propagaiwadienstes in Berlin stammen und die Methoden beschreiben soll, welche die Agenten zu besolgen hätten, um die öffentliche Meinung dieser Länder für Deutschland zu gewinnen. Aus dem langen Schriftstück geben wir die Stellen wieder, welche der „Temps' als belastend ab druckt. Die Ziele der deutschen Weltpolitik wer den in dem Dokument

folgendermaßen dargestellt: „Die politische Lage in Deutschland ist heute dieselbe wie in den Jahren 1010—1913. Der unversöhnliche Feind Deutschlands bleibt Frank reich. Wenn gewisse Vorgänge der letzten Zeit zu beweisen schienen, daß England mit Frank reich in seiner Feindschaft gegen die vitalen Interessen Deutschlands rivalisiert, so entspricht dies der Wirklichkeit nur teilweise. England ist nicht an einem europäischen Konflikt interessiert. Es braucht eine lange Friedensperiode

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.11.1933
Umfang: 4
der Verhandlungen ohne Deutschland zu billigen und machen alle Anstrengungen, um das Reich wieder nach Genf zurückzuführen, oder aber auch außerhalb der Genfer Atmosphäre die Füh lungnahme wieder aufzunehmen. was von MW SM« in Berli» Berlin, 16. November. Die letzten Nachrichten aus London lassen er kennen, daß eine Aktion demnächst in Gang ge setzt werden wird, um Deutschland wieder auf den Boden internationaler Verhandlungen zu rückzuführen. Diese Aktion würde gemeinsam von England und einer anderen Großmacht

aller seiner Kabinetts kollegen. Der Außenminister insonderheit sei gegen die vom Regierungschef geplante Initiative. Allgemein wird in den hiesigen Blättern auf die völlige Einigkeit der Auffassung zwischen London und Rom hingewiesen. Es genüge — fährt das „Berliner Tagblatt' fort — auf die Befriedigung der kölnischen politischen Kreise hinzuweisen, mit der der Appell MacDonalds an Deutschland wie der an den internationalen Verhandlungen teilzu nehmen, aufgenommen worden ist. Die Haltung der beiden Regierungen sei

zu haben ist. Einige Abgeordnete haben allerdings dahingehende Bemerkungen ge macht, sind aber in der Kammer auf keinerlei Gegenliebe gestoßen. Begrüßenswert ist, daß der Augenminister Paul-Boncour sich zu Verhand lungen mit Deutschland bereit erklärt hat. Man sieht aber nichì klar, was Frankreich mit seiner Gegenforderung auf Sicherheit eigentlich meint. Deutschland hat sich bereits öfters bemüht, eine klare Definition für Sicherheit zu erhalten, aber vergeblich. Im übrigen hat Deutschland sich in Genf schiedentlich bereit

erklärt, neue Sicherheitsver pslichtüngen auf sich zu nehmen. So ist es zur Annahme einer „Non-sorce-Deciaration' bereit. Wenn die französische Regierung ihre Bereitwil ligkeit erklärt, alles zu prüfen, was Deutschland vorzuschlagen habe, so verkennt sie die Lage völ lig, da wir diesmal, was die Abrüstungsfrage be trifft, uns in der Rolle des Gläubigers befinden. Was die Rede des Ministerpräsidenten Sarraut anbetrifft, so hat man in Berliner politischen Krei sen den Eindruck

nachbarlichen Verhältnis zu gelangen. Der „Petit Parisien' schreibt heute vormittags, daß der Beginn der Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen das Resultat der seit zwei Wochen geführten diplomatischen Besprechungen sei. Die gestern erreichte Verständigung hinsicht lich dieser Verhandlungen sei eine Ergänzung des sen, was bereits in direkten Besprechungen zwi schen Hitler und Wysocski, dem Vorgänger Lipskis aus dem Berliner Botschafterposten, erreicht worden sei. Die beiden Regierungen hätten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
Seite 2 „Die deutsche Regierung dürste nicht in der Lage sein, aus die französische Note bald antwor ten zu können, denn die französischen Forderun gen bernhalten alle Fragen der deutschen Au ßenpolitik und haben so große Bedeutung, daß umfassende Studien erfordert sind.' Die deutsche Presse stellt sich durchwegs ab lehnend gegen die französischen Forderungen. Sie spricht von einer Absichtlichen Verdunke lung des deutschen Planes, von der Absicht der Franzose« Deutschland wieder der Schuld

des Unruhestifters zeihen zu können. Man bezwei felt sehr, ob eine konkrete Lösung dieser Frage erreicht werden kann. Unzufriedene Stimmen in Eng land. Nachdem erst die Londoner „Daily Expreß' ei nen scharfen Angriff auf die Paktpolitik der Regie- rungFerichtet hatte, äußert sich jetzt auch der „Eve- ning Standard' an leitender Stelle in gleichem Sinne. Es wäre nicht wahrscheinlich, daß Deutsch land den französischen Vorschlag annehmen werde. Deutschland könne auf die Dauer nicht mit der Re gelung der östlichen

Grenzsrage zufrieden sein. Wenn Frankreich auf Grund seiner Verträge mit Polen und der Tschechoslowakei zu Hilfe elle, so würde Großbritannien zum Eingreifen gezwungen sein, da es die westlichen Grenzen garantiert habe. Es würde alsdann entweder Frankreich oder Deutschland be kämpfen müssen. Gegenwärtig herrsche fast überall in Europa ein Zustand ständiger Kriegsgefahr. Ein Krieg über die östlichen Grenzen Deutschlands sei früher oder später nicht nur möglich, sondern wahr scheinlich

. Dieser werde nicht lokalisiert werden kön nen. Falls Deutschland den französischen Vorschlag annehme und später seinen Verpflichtungen nicht nachkomme, würde Frankreich sofort deutsches Ge biet betreteil. Falls Frankreich dann gewinne, so würde ein sehr ernster Zustand für England geschaf fen werden, denn England dürfe nicht wünschen, den Rhein als einen französischen Fluß und Bel gien praktisch in französischer Abhängigkeit zu sehen. Ablehnend. Der Berliner „Lokalanzeiger' hält es für ausgeschlossen, daß irgend

ein ernsthaft zu nehmen der Politiker oder politische Partei in Deutschland die Briandschen Bedingungen für das deutsche Volk erträglich finden könne. Das „Berliner Tageblatt' drückte die Be fürchtung aus, daß man mit dem Versuch, aus dies^ Weise die französische Eintreisungspolitik gegenüber Deutschland für ewige Zeiten festzulegen und Deutsch land selbst darin wie ein gefesseltes Tier zu verstrik- ken, eine Situation schaffe, die niKt dem Ausgleiche, sondern einer weiteren Entfremdung der Völker diene

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1924
Umfang: 6
nach und' «aus dem be setzten Gebiet. Bezeichnend für die Situation sind auch die Worte, 'die Mille rand beim NeUjahrsempfange des diplomatischen! Korps ausgesprochen hat. Nach seinen Ausführungen sei die französische Politik bereits im Februar 19L0 von dem Wunsche «beherrscht gewesen, mLg'lich rasch nor male ÄirlschaftsbeMMNgen mit Deutschland wieder aufzunehmen, weil es ohne solche Bezie- 'hungen keinen wirklichen Frieden geben könne. Frankreich habe sich seitdem «geduldig' bemüht, von Deutschland die Ausführung

der Verträge zu erlangen,. Der Einmarsch in «das Ruhrgebiet sei „notwendig' gewesen, weil die Haltung Deutschlands dtss erforderlich machte. Einige Tage vor Beginn der Ruihrattion, am 1. Jän ner 1923, habe er beim Empfang des diploma tischen Korps mit großer Schärfe erklärt, daß ein Frieden ohne loyale Ausführung der Ver pflichtungen «nicht möglich sei, und daß Deutsch land eine schlechte Methode gewählt habe, > um die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu erlangen. Deutschland habe ein ganges Jahr

ge braucht, um endlich zur 'Einsicht zu gelangen. Heute hindere Frankreich nichts nrehr, sich mit Deutschland zu versöhnen. Im Gegenteil, alles rücke einer Versöhnung näher. Frankreich sei nerseits wünsche die Versönung lebhcist, weil es wisse, daß die Zivilisation und« der Frieden da durch gewinnen Mnneni. Daß man diese Ausführungen Millerands nicht wörtlich nehmen darf, darüber gibt sich in Deutschland kein Mensch irgendwelchen Täu schjungen hin. Das Mißtrauen des deutschen 'Volkes

zu seinem «französischen Erbfeind ist im Laufe der letzten Jahre m Viel zu hohem Maße genährt worden, als daß man erwarten könnte, solche Worte würden in Deutschland für bare Münze gehalten werden. Man weiß in Deutschi land nach wie «vor, daß Frankreich auch setzt durchaus nicht gewillt ist, von seiner Pfänder- po'litik abzuweichen. Das ging schlon deutlich aus den letzten! Debatten in der sran>zösischen Kam mer hervor, denen der deutsche Kaliindustrielle Rechberg beiwohnte, der sich in Paris zwecks privater

Wunsch zu be- tehen, die Aussprache mit 'Deutschland mit Ein beziehung 'des Repavationsproblems zu erwei- ern und gleichzeitig den Arbeiten der beiden SachVerständigenausschüsse, denen man dort mit allgemeiner Skepsis begegnet, durch eine direkte dentsch-sranzöfischle Verständigung -vorgu- gmisen. Von schwerwiegendem Einflüsse auch auf Deutschlands Außenpolitik dürfte die auf eine Revision «der Weimarer Verfassung hinauslau- > 'sende bayerische Versasfungsdenkschrift sein, die am Freitag

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 03.06.1921
Umfang: 10
' wird so die Variation erfahren: „Schn urze Diamanten gab ich für Gold!' Rabirtdranarh Deutschland. In Paris lebende Indier !,alten zum 00. Geburtstage des indischen Dichters Rabindranath Tagore eine Geburtstagsfest, fchrift geplant, die auch deutsche Uebersetzniigen von Gedichten Tagores enthalten sollte. Französische Autoren aber lehnten ihre Mitwirkung au einer Festschrist »?enn Deutsche z» Peiträgen ausgesordert würden. Die Andrer aber lehnten es ab. die Deutf.hen anszufchliefzen, und so war der Gedanke

einer europäischen Festschrift gescheitert. In Deutschland aber hotte man als Geburtstagsgeschenk für die Universität, die Tagore in seiner Heimat plant, eine Bücherstiftmig veranlasst, die von deutschen Gelehrten, Schriftstellern und Verlegern unterstüsst wurde. Die Gabe und das begleitende Glückwunsch schreiben beantwortete Tagore mit folgenden bedeutungsvollen Worten: „Die hochherzige Begrüßung und Gabe, die aus Deutsch land an meinem 61. Geburtstag mir zuging, ist für mich über wältigend in ihrer Bedeutung

für mich selbst. Ich habe wirklich das Gefühl einer Wiedergeburt im Herzen des Volkes dieses großen Landes, das mich als den Seinen angenommen hat. Deutschland hat mehr als irgendein anderes Land der Welt zur Erschließung und Eriveiterliiig des Kanals bclgctrageii, der die Verstandes- und Geisteskräfte des Westens mit Indien verbindet, und die Huldigniig aus Liebe, die Deutschland heilte einem Dichter des Ostens ans freiem 'Willen dargebracht hat, wird diese Beziehungen, indem sie Ihne» einen intimen »nd persönliche» Eliarailer

verleiht, stcheilich noch vertiefen. Dan,,,, kan» ich Ihnen die Versicherung gebe», daß meine Dankesbotschast, die meinen Freunden in Deutschland zugeht, auch die dankbare Würdigung Indiens für die ihn, in der Per- so» seines Dichters angebolene Gnstfreniidschaft der Herzen In sich trägt. R n b i n d r a » a t h T a g o r e.' Im Berliner „Tag' schreibt Graf Hermann K e y se r- l I» g. der bedeutende Philosoph, der in Darmstndt eine Schule der Weisheit ins Leben gerufen hat, über Rabindranath Tagore

: Der große Indische Dichter und Weise, der über Pfingsten mein Cast in Darmstndt war und zunächst »ach Schweden weitergereist ist, kehrt im Juni z» längerem Anfeisthalt nach Deutschland zurück. Wer er ist und was er bedeutet, weiß die Weit: noch keiner hat bei Lebenszeiten gleich weitverbreiteten Ruhm und so allgemeine Verehrung genossen. Auch in Deutsch land schlagen Ihm mehr Herzen entgegen als irgendeinem an deren Vertreter des Geistes, den» cs gibt heute keinen zweiten, dessen Herz

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1939
Umfang: 8
der aufbauenden Vorschlage Adolf Hitlers Europa an die Oberfläche, wie es ^»1-1. Mussolini schon damals aufgezeigt hatte Roma, 7. — In einem Kommentar über die Rede des Führers schreibt „Gior nale d'Italia', daß Deutschland nach der siegreichen Beendigung des polnischen Feldzuges, noch einmal die entscheiden«? Frage stellt: Friede der Vernunft und der Gerechtigkeit oder Krieg der Vernich tung? In erster Linie ist diese Frage an die Regierungen und an die Völker der krieg führenden Länder gerichtet. Hitler

d'Italia' fort, ist der Duce mehrmals mittels direkter diplomatischer Aktion eingeschritten, sowohl zur Verhü tung des Konfliktes zwischen Deutschland und Polen, als auch jenes zwischen Deutschland und den Alliierten Mächten Frankreich und England. Diese Vermitt lungen haben auf beiden Seiten der kriegsführenden Länder die volle Wert schätzung gefunden. In Deutschland zeu gen die Worte des Führers, die von ei nem aufrichtigen Beifall durch die Menge unterstrichen wurden, von der herzlichen

sich mit der Kolonialfrage deckt. Fer ner müssen die internationalen Wirt schaftsbeziehungen mit besonderer Hin sicht auf die Währungen geregelt werden. Und schließlich muß eine vernünftige Ab rüstung durchgeführt werden, und zwar in der Weise, daß die Menschen von dem Schrecken der furchtbaren Angrisfswaffen verschont bleiben. Die Frage des europäischen Friedens ist nicht ausschließlich mit Deutschland ver bunden. Außer den augenblicklichen, schwerwiegenden Fragen, 'bestehen in Europa noch viele andere Probleme

des und einer internationalen Konserenz di? Zustimmung anderer Mächte finden werden. Die meisten Blätter finden, die Rede enthalte mehr Drohungen als Frie densvorschläge. Der Journalist Mauras dringt daraus, daß Frankreich jetzt schon klar darlege, welches seine Politik im Augenblick des Sieges sein würde. Eine halbamtliche Note versichert, die Worte Hitlers enthielten überhaupt kei nen einzigen vollständigen Einigungsvor schlag. Die Note schließt mit der Behaup tung, aus der Rede Hitlers gehe hervor, daß Deutschland

in de>' ciusnihrlichea Wiedergabe der Hitler-Rede besonder-, die Stelle mit der Feststellung des Füh rers, daß Deutschland keinerlei Revi sionsforderungen gegenüber Dänemark erhebt, sowie seinen Hinweis ans die vom Nichtangriffspakt verstärkten freund- schaftlich-loyalen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark. . . . und Belgien Brüssel, 7. — Die Führerrede hat in Belgien tiefen Eindruck gemacht. Vie le Belgier, darunter auch mehrere Re gierungsmitglieder, hörten die Rede selbst im Rundsunk an. Besondere

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 18.03.1925
Umfang: 10
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Naltherplatz Nr.. ^6. Telephon Nr. 180. Einzelnummer 30 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. Nr. «3 Mittwoch, den 18. März ISIä Eintritt DeWlMös is dss BWrbMd? Sensationelle Gerüchte über OeutschlanSs Pläne. Die Genfer Tagung des Volkerbundes hat als einziges Ergebnis die Einladung an . Deutschland znm Eintritt in den Völkerbund gezeitigt; Eine of fene Opposition gegen den Eintritt Deutschlands ist nicht mehr vorhanden und im Gegenteil besteht der Wunsch diese wichtige Frage

Fragen, die gleichfalls M dieser Session besprochen wurde, ist die der so genannten militärischen Volkerbundkontrolle für dieser Mächte, die sich ihr im Friedensvertrag ^ mußten, ^ ^ klar, daß eine solche ^nsmution, solange sie nicht zu einer allgemeinen Kontrolle der Rüstungen erweitert wird, mit dem Grundsatz der Gleichheit, den der Völkerbund so sehr nnterstreicht, in Widerspruch steht. Hier könnte Deutschland als Mitglied des Bundes dann um so eher seine Stimme erheben, als in den Genfer

Er klärungen ja auch neuerdings der Wunsch ausge sprochen wurde, Deutschland seiner Weltstellung imch auch im Rat, also in dem eigentlich wichtigsten Organ des Bundes, vertreten zu sehen. Die zweite Stelle, durch die den deutschen Be denken Rechnung getragen werden soll, ist die Aus legung von den Verpflichtungen zur Teilnahme ak den militärischen und wirtschaftlichen Sanktio- ^ nn Falle einer gemeinsamen Aktion gegen ei- ^Friedensbrecher. Deutschland hat darauf hin- baß.. es. infolge seiner militärischen

Ohnmacht hier in eine schwierige Si-, Rat legt der Völkerbund- riicken 5^.« ^ ^ 6'^' daß im Falle der militä- über die Tatsache der einzeln?« «n^r ^^ifel sein kann, daß es aber dem stÄ wüA ?ls° °'ch Deutschland selbst zu. es in und bestimmen, bis zu welchem Grad kerbundrats^» ^ Empfehlungen des Völ- w jedenfalls auch - ^gllichen Ausfayungen. denn schrankt, und die gegenwärtige englische Regierung dachte natürlich erst recht vom Anfana an keines wegs daran, dem Völkerbundrat die Verwendung

oder NichtVerwendung der Schisse des englischen Königs zuzugestehen. . . Die Note an Deutschland, dieses einzige posi tive Ergebnis der Völkerbundtagung, kann viel leicht auch in mancher Hinsicht in ihren Folgen da zu beitragen, die Lösung der Probleme zu erleich tern, die diesmal «wieder nicht gelungen ist. Danzig soll erst im Juni wieder besprochen wer^ den, sür die Kontrollkommission sollen gleichfalls bis zum Juni die Vorarbeiten durchgeführt wer den. Auch das Schiedsgerichts-Protokoll, dessen Todesurteil

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.02.1921
Umfang: 8
et- was Wesentliches erzielt werden kann. Man erkennt, daß die ranzösifche Regierung, nachdem sie ihrem Volke jahrelang ver- prochen hat, Deutschland werde alles zahlen, jetzt Unmögliches orbert, weil sie dem französischen Volke nicht eingestehen kann, iah sie Ihm die Unwahrheit gesagt hat, und man erkennt, daß die englische Regierung auch diesmal wieder Deutschland preis- gegeben hat, weil sie das Bündnis mit Frankreich um alles in der Welt nicht gefährden möchte. Roch bitterer als die Hal tung Englands

machen wird, aber man hofft doch, Amerika werde einsehen, wie sehr es seinen eigenen Interessen widerstreitet, Deutschland vernichten zu lassen. Der Führer Partei sagte: „Die Cntenteforderungen haben für Frankreich und England nur Wert, wenn Amerika den Wech sel indossiert. Man verlangt von Deutschland die Ausstellung von Bons über die Wiedergntmachungssiimme. die dann wohl Amerika belehnen soll. Man sichert Deutschland einen acht- prozentigen Rabatt zu, wenn es seinen Verpflichtungen früher nachkomint

, durch welche Zusicherung Deutschland offenbar veranlaßt werden soll, sich um die Aufnahme einer Anleihe in Amerika zu bemühen. Mit einem Wort, die wirkliche Lösung der Wiedergntmachnngsfrage ist der Kredit, den Amerika Deutschland gewähren soll, und cs ist zu hoffen, daß Slmerika ihn nur gewährt, wenn von Deutschland nichts Unmögliches verlangt wird, und wenn die Rcvarationsschnld ihm nicht auf- gezwungen, sondern von ihm freiwillig akzeptiert wird. Die deutschen Kohlenlieserungen. Der Staatssekretär Bergmann

überreichte vor seiner Ab reise van Paris die deutsche Denkschrift über die Kohlensrage, o die Unmöglichkeit der Fortsetzung des Spaabkommens nachwelsi und eine Neuregelung vorschlngt. Ab 1. Februar wird Deutschland sechs Monate lang an jedem Arbeitstag den Allüenr» 7?' ■ Toimoii stahlen liefern, das mären Aiveltstagen monatlich 1 .hoO.l,*K) Tonnen Die deutsche Re- qlenmg bittet ferner um die Beibehaltung der Zahlung von tünf Goldmark pro Tonne, sowie um die Barentschädtgung Im Unterschied

Desatzungstruppen in Deutschland zu veranlassen. Aus der Kammerrede Drlands. Die Knmmerrcde des französischen Ministerpräsidenten Briand faßte noch einmal die Pariser Beschlüsse über die Ent waffnung und Wiederherstellungsfrage zusammen. Reu ist für die deutsche Oeffentlichkeit nur die Mitteilung, daß die Strafandrohungen, die für die Abrüstung gelten, auch für die Wiedergutmachung angewendet werden sollen. Co bestätigt sich die Vermutrng, daß die 12prozentige Ausfuhr-Abgabe eine Erfindung allein

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1937
Umfang: 8
und italieni schen Regierung vom internationalen Kontroll system erklärt „Tribuna' u. a., die Torpedos der Bolschewisten hätten ihr wahres Ziel, das nicht in spanischen Gewässern, sondern in London lag, getroffen. Der französisch-englische Vorschlag einer Untersuchung sei beleidigend für Deutschland und unannehmbar, und er stehe überdies im Wider spruch zum Wesen des Kontrollausschusses, wo jeder bei dem anderen ein Mindestmaß von gu tem Glauben voraussetzen müsse. Das Blatt weist unter Betonung

des deutschen Friedenswillens daraus hin, daß sich Berlin mit einer Demonstration begnügt habe. „Wäre Deutschland von anderen Gefühlen beseevt gewe sen, so hätte es den Anschlag in ganz anderer Weise beantwortet.' Die „Tribuna' stellt ab schließend fest, daß man in London den Zwischen fall ganz einfach „begraben' wollte. Auch „Lavoro Fascista' hebt u. a. hervor, daß die Haltung Deutschlands, unnachgiebig in dem Schutz seiner Ehre und der Sicherheit seiner Schiffe, bis zur äußersten Grenze des Möglichen

versöhnlich gewesen ist. Wenn jetzt englische Zei tungen davon sprechen wollen, daß Verhandlun gen nicht möglich seien, sofern jeder einzelne Teil nehmer auf seinen Positionen beharre, so müsse erklärt werden, daß diese Anklage gegen Deutsch land nicht erhoben werden könnte. Die ursprüng liche Forderung, daß die bolschewistischen spani schen U-Boà aus den spanischen Gewässern zu rückgenommen werden, sei von Deutschland wäh rend der Verhandlungen aufgegeben worden, das sich nur noch auf die Forderung

einer Flotten demonstration aller vier Großmächte beschränkte. Als Gegenleistung für diese versöhnliche Hal tung, die Deutschland in vollem Einvernehmen mit Italien zeigte, sei aber von England und Frankreich nichts angeboten worden. Weder Italien noch Deutschland, fährt das Blatt fort, werden jemals zulassen, daß ihre Söhne.und.ihre Schiffe von bolschewistischen Piraten Überfällen werden, um sich dann nÄ einer papierenen „Genugtuung', der Versendung von Noten, zu begnügen, die zu nichts dienen

bevorstehenden Neu wahlen nicht zu verschnupsen. Zur Zurückziehung Italiens und Deutschlands vom Kontrollsystem schreibt die „D.A.Z.': Man kann in London überzeugt sein, daß in Deutschland allgemein die Wendung beklagt wird, die die Dinge genommen haben, aber das Leben unserer Soldaten ist kostbarer als> jedes Prinzip. Deutschland verweist darauf, daß das Reich den Schutz seiner Interessen und Schiffe selbst übernimmt, und hebt hervor, daß die Verant wortlichkeit und die eventuellen Folgen aus die ser neuen

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 16.11.1923
Umfang: 12
des Bürgerkrieges in Deutschland erst dann gebannt sein werde, wenn einmal der außenpolitische Druck aufhöre. Die MrlltiWN. Fast wie Ironie wirkt es. wenn, während Deutschland immer mehr im Elend versinkt, man im Lager der Alliierten darüber sich aus einandersetzt. was in der Frage der deutschen Reparationen geschehen sollte. Vorläufig ist man immer noch im Prinzip einig, in der Angelegenheit eine Sachverständigenkonferenz einzuberufen, unter Mitwirkung von Amerika. Aber eine Übereinstimmung darüber

von Frankreich gestanden, hat in dieser Frage der Sachverständigenkonferenz sich mehr der entgegenkommenden Äaltung von England und Italien angeschlossen. Man wird wohl auch in Brüssel, wie wenig man sonst bis jetzt dort an Sympathien für Deutschland aufzu»! bringen vermochte, zur Einsicht kommen, daß es nicht vom Guten sein könne, es völlig dem Ruine zuzutreiben. Im fernen Osten macht man ja schon kein Kehl aus der freudigen Erwartung, daß nun für diesen die Stunde bald schlagen werde, um über die deutschen

Trümmer herzufallen und über sie weg dann bald auch weiter gegen den Westen vorzudringen. MlizMe MilltörlmtM. In den ersten Iahren nach dem Kriege sand ten die Alliierten große Militärkommisstonen ins deutsche Reich, die die Aufgabe halten, persönlich überall nachzusehen, ob Deutschland die Vorschriften des Versailler Vertrages in militärischer Sinficht erfülle. Bekanntlich darf das Reich nur 100.000 Mann aufstellen, und diese müssen Berufsmilitärs sein, die eine län gere Reihe von Dienstjahren

zu absolvieren haben. Die deutsche Regierung hatte unend liche Mühe, diese im Lande herumreisenden ^ Kommissionen zu schützen. Dann ist diese Kon trolle allmählich eingeschlafen. Nun auf einmal verlangt Poincare, diese Kommissionen müssen wieder in Fünktion treten und es scheint, daß auch England sich dagegen nicht wehren wird. Deutschland muß nun Farbe bekennen, denn es liegt ein Befehl der Botschafterkonferenz vor. Die Antwort dürfte in wenig Tagen erfolgen. Poincare hat auch mit seiner Forderung

keinen andern Zweck im Auge, als neue Schwierigkeiten und Anklagen gegen Deutschland zu suchen, auf Grund wel cher er sich ermächtigt glaubt, weitere Üble Maßregeln gegen das ausgeplünderte Volk zu ergreifen. Das deutsche Volk ist durch die Ruhrbesetzung in einen Zustand heftigen Kaffes gegen Frankreich versetzt worden. Jeder ein zelne Deutsche wäre Heute imstande, gegen einen französischen Uniformträger einen Akt der Be leidigung, wenn nicht noch Aergeres zu bege hen. Dazu kommt nun aber der Kunger

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 31.03.1920
Umfang: 8
Tatsachen das Trei bende find. Koyd Georges Politik gegenüber Deutschland. Im englischen Unterhaus? kam am Freitag Lloyd Georges auf die Politik der Alliierten gegen über Deutschland zu sprechen; er erklärte, er sei ein Gegner jeder Politik, die Deutschland durch Scha- denSersatzforderungen, die eS nicht b-zahlen könne, ruiniere, Deutschland müsse jedoch g-Zwungen wer« de», den in Frankreich und Belgien angerichteten Schaden zu ersetzen. Wenn es ein Darlehen brauche, solle Deutschland seinen Wunsch

der Wiedergut- machungSkommission vorlegen; die Kommission werde diesen Wunsch Wohlwollend erwägen, weil die Wiederherstellung der deutschen Industrie im Interesse der Alliierten liege. Wenn Deutschland den festen Willen zeige, die durch die Unterzeichnung deS Friedensvertrages übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, so könne es darauf zählen, auf vernünftige und hochherzige Art behandelt zu werden. Dies sei das beste Nit tel, um den Frieden in Europa und gute Bezieh ungen unter allen Nationen

wiederherzustellen. Englisch-französische Zisseremen. I» einer Geheimsitzung, von der such die technischen Berater ausgeschlossen waren, hat der Oberste Rat unter dem Vorsitz Lloyd Georges sich in der letzten Woche mit der Lage in Deutschland befaßt. Es wurde beschlossen, Deutschland zu ermäch tigen, Reichswehrtruppen nach dem Ruhrbecken zu entsenden, um die Nuhe wieder herzustellen. Die französische Regierung vertrat den Standpunkt, daß eigene Truppen der Alliierten im Ruhrgebiet einschreiten muffen

. Dieser Vorschlag wurde jedoch sowohl von der britischen als auch von der italieni schen Abordnung abgelehnt, welche die Ansicht ver traten, dsß die Alliierten durchaus kein Recht haben, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen. Einige französische Blätter sind über de» Widerstand Englands »nd Italiens gegen die so fortige Besetzung weiterer Gebiete in Deutschland und namentlich des RuhrbeckenS so erbost, dsß sie von einer Bündniskriss zu rede» beginne».- Das „Echo de Paris' fteßlt fest

werden wird. Barthou fügte hinzu, die vorgebrachten Kriti ken und Vorbehalte könnten auf keinen Fall die Dankbarkeit mindern, die Frankreich für Groß britannien hege. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen richtete Barthsu gegen Lloyd George heftige Vor würfe wegen seiner widersprechenden Haltung, da er während der Wahlen ans seine energische Politik hingewiesen Habs und jetzt Deutschland gegenüber aus seiner Zugeständnis-Politik Vorteil ziehe, während Frankreich den Gegenstand vsn Verwünschun gen

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Volksbote
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Seite 1 von 6
Datum: 02.04.1936
Umfang: 6
, auch mit Holland, und zwar auf 25 Jahre und unter der Bürgschaft-Großbritan niens sowie Italiens, der Vorschlag auf Abschluß eines Lustpaktes mit den Westmächten, der Vor schlag auf Abschluß,eines Nichtangriffsvertrages mit Litauen und das Angebot, daß Deutschland eventuell sofort-oder auch nach erzielter Einigung in Erwartung, daß in einer bestimmten Zeit auch die Kolonialstage und die Frage, des Ver trages von Versailles gelöst werde, in den Völ- keround zurückkehren würde. Deutschland ver pflichtet

, den, bezüglichen ■ Regierungen zu unterbreiten. Auch verpflichtet sich die -deutsche. Regierung, ihre Truppen nicht näher an-die französische und bel gische. Grenze heranzubringen. , ' Deutschland schlägt vor, daß der erste Abschnitt, jener, der die Klärung der Prozedurfragen zum Zwecke hätte, nicht länger dauern solle als vier Monate; die Verhandlungen hatten jedoch, sofort zu beginnen -oder wenigstens nach den fran zösischen Wahlen. Die deutsche Regierung be antragt, daß das allgemeine Abkommen der Mächte

sowohl in Deutschland, wie in Frankreich, direkt vom Volke durch eine Volksabstimmung ratifiziert werde: • Zum Bebufe der Ausübung der Kontrolle über die Verhältnisse in den Grenzgebieten, sowohl im deutschen wie im französischen und . belgischen, wäre eine-gemischte Kommission unter Hinzu ziehung eines Vertreters eines neutrale« und unbeteiligten Staates zu bilden.' Diese Kom mission-hatte darüber zu wachen, ob das mili tärische Verhältnis-zwsschen den zwei Vertrags» teilen im jeweiligen Grenzgebiet

bereit, die Be merkungen und Anregungen-' der Kommission so gleich zu berücksichtigen. Deutschland erklärt sich bereit, sofort mit den Anrainerstaaten an seiner östlichen -und südöstlichen Grenze in Verbindung zu treten, um mit ihnen Nichtangriffsverträge zu schließen. Unter diesen Anrainerstaaten wer den Oesterreich, die Tschechoslowakei. Litauen und Polen genannt. Ferner wird die Bildung eines nur für dag beantragte Abkommen zuständigen internationalen Echiedsgerichtshofes vorgeschla gen

. der die Durchführung des Abstmmens zu gewährleisten und Über etwaige Verletzungen und Streitigkeiten zu befinden hätte. Es folgt ein Zusatz, in dem gesagt wird, daß Deutschland und die anderen vertragschließenden Teile sich verpflichten, den normalen Stand der Dinge wieder herzustellen, falls der Schiedggerichtshof eine Verletzung festgestellt haben' sollte. Im'dritten Teile des deutschen Dokumentes wird erklärt, daß-die internationalen Konferen zen, wenn mit Lu vielen Fragen und Problemen belastet

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.12.1930
Umfang: 6
tung, ebenso »vie es notwendig ist, die Motive für die Maßnahme der zu erivarteuden völligen Einwanderuugssperre richtig zu erkennen. Se nator Need führte aus: „Amerika hat im Augenblick eine ziemlich be trächtliche Arbeitslosigkeit, genau »vis Deutsch land. Jeder Einwanderer, der zugelassen wird, uiinnit einem uu-serer Bürger die Arbeit weg. aber er fällt der Oessentlichkoit zur Last. Ich bin überzeugt, daß Deutschland, wenn es ein Ein- Wanderungsland wäre, die gleiche Politik wle »vir

zurückbleibt, habe»» alle «»»deren Staa ten Westeuropas, mit Ausnahme Hollands, eins bedeutende Vermehrung ihres Außenhandels gegenüber der Vorkriegszeit zu vorz«ichi»en. Deutschland kommt In seinem Export bis auf 12 Prozent an die Gesamtziffer von 1929 heran, der britische Export »st gegenüber den» Vorjahr« um 10 Prozent znrückgegangen. Der Wert de-z amerikanischen Exports ist in den ersten zehn Monaten des Jahres 1930 un» 15 Prozeni zurückgegangen, doch erhofft mau noch eine leichte Besserung

in den beiden letzten Monaten. Indessen ist die Exportziffer noch immer um 65 Prozent höher als in der Vorkriegszeit, sie hält sich ungefähr auf der Höhe des Jahres 1926. JentWknds B?rel'>ndnm Paris, 27. Dezember. Die Wirtschaftskrise in Deutschland wird vom »Petit Parisien' in einen» kritischen Artikel be leuchtet, der eine Reihe von Feststellungen ent hält, die für Frankreich vollkommen neu find. Das Blatt erklärt zunächst, daß Deutschland mit seinen vier Millionen Arbeitslosen an» schwer sten

, ..ist ein Teil der Weltdepression. Vieles von dem, was uns heute Schwiergkeiten »nacht, drückt in der gleiche» Weise auf Deutschland, England und andere industrielle Staaten: Prak tisch gesprochen, ist uns der ganze Kontinent Asien als Markt für «iisere Industrie verschlos sen. Das gleiche gilt für große Teile Südameri kas. Das bedeutet sowohl für den amerikan'i- sclM als auch für dei» deutschen Produzenten eine Härte, den die Fabriken beider Länder sind seit dem Kriege auf größte Leistungsfähigkeit

, auf rationellste Arbeitsweise umgestellt worden. Das Ergebnis dieser Umstellung uud der gleich zeitigen Verringerung der Absatzmöglichkeiten ist eine innnense Ueberproduktion. Das ist nach meiner Meiuuug die Hauptursache für die WeltdeprMoii. „Deutschland und Amerika werde,» aber', er klärte Reed weiter, „sicher aus der Krise heraus kommen, davon bii» ich fest überzeugt. Es ist eme Frage von Charakter, und beide Nationen haben das Durchhaltevern»öge>» und die Wil- leitskrast. die gegeuwartigeu Schwierigkeiten

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 06.06.1921
Umfang: 8
. —— U«5zabe tSglich abend» i Uhr. »«»« Ur. 123 Montag, den L. Auni 1921 29. Aahrs. Ein AUchWMg w der Wenn nicht alle Zeichen trügen, scheint sich in der Weltpolitik ein Umschwung vdr^ubereiten. Die Pariser Presse wenigstens hat in den leg ten Tagen Töne angeschlagen, die vermuten las sen, daß man sich auch in Frankreich darüber die Köpfe zu zerbrechen beginnt, wie man an Stelle der Gewaltpolitik gegen Deutschland zu einer Politik derVerständigung gelangen könnte, die Frankreich einen entsprechenden Schutz

geg^n die befürchtete deutsche Revanche gewährt, ohne daß zu diesem Zwecke ständig eine Riesenarmee unter den Fahnen gehalten werden müßte. Pa riser Meldungen wissen darüber folgendes zu berichten: i . Paris, 4. Juni. Der Regierungs wechsel in Deutschland, besonders aber die jüngste Reichstagsdebatte mit der maßvollen, auf eine Internationale Verständigung abzie lenden' Erklärung des Kanzerls Dr. Wirt h und Dr. Köthekaus Haben in der Httltung der französischen Presse gegenüber Deutschland

einen v o l l st ä n d i g e ü.U m schw u n a her beigeführt. Die Blätter, bie bisher einen schroff ablehnenden Standpunkt eingenommen haben, kommentieren jetzt die Reden Wirths und Ra thenaus in bestem Sinne. Bezeichnend ist der heutige, „Eine neue Sprache' betitelte Leit artikel des ,>Petit Parisien', der die Rede Ra? thenaus mit früheren Äußerungen Stinnes ver gleicht und erklärt, in Deutschland sei gegenwär tig der Kampf zwischen den Parteien der Ver gangenheit, die von Revanche und Wiederher stellung des Kaiserreiches

träumen und den Parteien der Linken im Gang, die sich um den Kanzler Wirth scharen, die Verpflichtungen des Vertrages von Versailles annehmen und eine Annähernng an Frankreich, wün schen. Die französische Regierung werde bald- Mittel finden, um durch ihre Haltung gegen über diesem neuen Deutschland offen, darzu legen, nach welcher Richtung die Sympathien des republikanischen Frankreich gehen.' Paris, 3. Juni. „Chicago Tribüne' veröffentlichte einen offensichtlich vom Quai d'Orsay inspirierten Artikel

, der auf eine Neu orientierung der.'französischen Politik gegen über England und Deutschland hinweist. Das Blatt schreibt, - daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedensznstand immer nur die Ruhe zwischen zwei Kriegen sei. Die Deut schen seien durch die Geburtenziffer bereits stär ker als die Franzosen, die nun auch noch ihren größten Alliierten, Rußland, .verloren haben. Die englische Politik in Kontinental-Europa könne in 10 oder 20 Jahren eine Änderung er fahren. Zur Zeit Napoleons III., schreibt

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.03.1936
Umfang: 6
, südlich von Harrar die Kräfte der Bale, Eambetta und Uolamo mit etwa 26.666 Mann, an einem Nebenfluß des Webi Schebeli etwa,16.666 Mann,, die. angeblich östlich von. Sidamo von dem Heerhàufen dès Ras Desta übrig geblieben seien. Außerdem müsse man die, Kräfte längs, der Eisenbahn Djibuti—Addis Abe- l ba und die spärlichen Reserven um Addis Abeba » hinzuzählen. Deutschland geht nach London Heute Meise der deutschen Delegation unter der Führung des Herrn von Mhentrop -- England wird alles mögliche

^Deutschlands aus dke Einladung des. Völkerbundsrdtes ist in London eingetroffen, wahrend^der/Völkerbundsrat in privater Sitzung über die von Herrn Eden vorgèschlàaèà Möglich keit diskutierte Deutschland einige Zusicherungen bezüglich de» von: der - deutschen! Aeichsregierung chisgedrückten Wunsches so bald als möglich Ver handlungen für ein^ neues Locarno einzuleiten, zu machen.-> ? .. ^ ^ ^ ^. ' Nach Erhalt der zusagenden Antwort - der deut schen Reichsregierung trat der Völkerhundsrat in geheimer SijWna

besas» sen. Für das Embargo— präzisiert Reuter -> ist der Achtzehner-Ausschuß kompetent. Zränkeich Whll am 26. April Paris, 17. März. Das Amtsblatt veröffentlicht heute früh dqs Dekret, mit dem die Wahlen für den 26. April angesetzt werde? ' ' ^ ' Vie angebl. Bedingungen Fraàichs London, 17. März ^ Der „Dailn Telegraph' ist angeblich in der Lage, die Bedingungen Frankreichs sür die Verhandlungen mit Deutschland bekanntzugeben. Nach diesem.,Blatte müßte Deutschland eine Be schwerde wegen

des französisch-russischen Paktes und des Konfliktes mit den Locarno-Mächten dem Haager Schiedsgerichtshof unterbreiten. Deutsch land müßte ferner erklären, daß es sich den Ent scheidungen des Gerichtshofes unterwerfen würde, >wenn der Gerichtshöf feststellt, daß, der Streitfall gegen Deutschland zu entscheiden ist. Diese Unter, werfung müßte so weit gehen/daß Deutschland so-' gar seine Truppen aus dem Rheinland zurückzieht. Außerdem müßte Deutschland in eine Beschrän kung der militärischen Besetzung

einen vermittelnden Standpunkt ein nahm. „Petit Parisien' meldet über die gestrige Sit zung der englischen Regierung, daß die Meinungs verschiedenheiten zwischen den Ministern neuer dings aufgetaucht seien. Die einen seien für Ver handlungen mit Deutschland um jeden Preis, die anderen für Festigkeit gegen Deutschland. Das Kabinett sei zum, Schluß gelangt, daß es vor allem nötwendig sei, Zeit zu gewinnen. Man glaube, daß längere Verhandlungen mehr Aussicht für eine allgemeine Regelung der europäischen Frage bie

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 02.07.1921
Umfang: 10
Llnzelpreis 20 Cent. voftkonko-korrent Deutsches Tagblatt ^ für Stadt und Land zugleich »Bozner Tagblakk' und „Meraner Zeitung' mik der Wochenbeilage «Unsere Heimat' ö«l«g»preii: Bei Abholung in den Geschäfts- und Verschleibstellen monatlich Lire 4.—, vierteljährig Lire 12.—. Bet Zustellung durch die Post oder durch Austräger monatlich Lire 4.50, vierteljährig Lire 13.B0. Monatliche Bezugsgebühr bei Bestellung^ aus Deutlchästerreich d.-ä. Kronen 80.—, aus Deutschland Mark

. «Eigenberichte der «Südtiroler Landeszeitung') Deutschland unter Aussicht. Pari«, 2. Juli. Nach einer Mitteilung der «Informa tion' ist gestern in Berlin eine Bote der Entente überreicht morden, ln der die Berufung eine» französischen konirollkom« missär» sowohl zum Reichsfinanzmiaisterium, al» auch zum Statistischen Amt Deutschland» gefordert wird. Aller guter Wille umsonst. Nauen, 1. Juli. Zum Einspruch der „Temvs' gegen das deutsch-chinesische Abkommen wird in der deutschen Presse er klärt, was nütze

des Frie densvertrages. Die Beanständungen sind also völlig irrführend und nur als Hetzmatrial gegen Deutschland berechnet und da zu, alle Möglichkeiten zu verhindern, daß Deutschland den beim Londoner Ultimatum angenommenen Bedingungen genau nachkomme. Denn einzelne Kreise Frankreichs möchten keinen Vorwand zur Besetzung de» Ruhrgebiete» verlieren. Immer neue Verpflichtungen. N a u e n, 1. Juli. Der beut che Botschafter in Paris Unter zeichnete ein Abkommen, das d e Einzelheiten

die Nonnalschule und das Schottengymnasium, später die Universität in Wien, um Philo sophie zu studieren. Schon als Zwanzigjähriger trat Kürn berger mit kritischen Arbeiten hervor. Im Jahre 1848 be teiligte er sich an der Märzrevolution, er trat in die akademische Legion ein und galt als Verfasser der Aufrufe de» Wiener Studentenausschusses. Wenn die oamalige Reaktion dies hätte feststellen können, wäre Kürnberger zu jahrelangem Kerker ver urteilt worden. Er ging deshalb nach Deutschland, zuerst nach Hamburg

oder unmittelbar hinter einem Lessing, Lichtenberg oder Herder und anderen an gewiesen wird. Für uns Oesterreicher ist er nicht blök einer der bedeutendsten Novellisten und Dramatiker, er ist unser größtes kritisches Genie.' Die deutsche Gesinnung Kürnbergers kommt besonders in feinen Arbeiten zum Ausdrucke, die in dem 1874 erschienenen Bande „Siegelringe' enthalten sind. Kürnberger war einer der ersten, der nach der Niederlage der Oesterreicher bet Königgrätz für einen möglichst engen Anschluß an Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1923
Umfang: 8
zwischen dem besehten und dem unbesetzten Deutschland bis Zt. August ver längert. Teuerung lm besetzten Gebiet. Essen. 17. August. Die Reichsregierung hat zum Ankauf von Lebensmitteln und zur Herabsetzung der enorm hohen Fettpreise im besetzten Gebiete 200.000 holländische Gul den zur Verfügung gestellt. Von den Lebens- mittelpreisen in den besetzten Gebieten kann man sich eine Vorstellung mache?,, wenn »nan hört, dah in den letzten Tagen ein Pfund Margarine mit 1.200.000 Mark bezahlt wer- den muhte. Der nächste

Politik' de- i grüßt wird, kommt doch andererseits zwischen ! den Zeilen der sehr spärlichen Kommentare. ' die die Morgenblätter den Ereignissen in Deutschland widmen, verschiedentlich die Be- ! fürchtung zum Ausdruck, daß für Deutschland der Regierungswechsel die Rettung vor dem völligen Z'.'sammenl-uch be^eiit'n könne, aus den man hier alle Hoffnungen gesetz: hatte. Nur die demokratischen Organe begrüßen den Wechsel der Situation mit »usgesproche- ner Sympathie. Sie geben der Hoffnung Ausdruck

, daß dadurch eine direkte Verstän digung Mischen Frankreich und Deutschland ermöglicht werde. Das „Echo de Paris' läßt sich aus '-erun melden, daß eine der ersten Regierungsver- handli'ngen voraussichtlich die Miederbeset- zung der Botschasrerpvsten von Baris nnd Brüssel sein ward«. Für den Paris»? Posten sei der ehemalige Reichskanzler Dr. Wirth oder aber Dr. Räumer in Aussicht genom men. Eine solche Geste könnte ^war nicbt ohne meiters als eine Mißbilligung der Politik des passiven Widerstandes gedeutet

Ministerium. Deutschland befinde sich in völligem Bankerott, die Staatskassen seien leer, die Notenpresse rotiere mit wahn sinniger Geschwindigkeit und erreiche trotz dem nicht, den Bedarf an dem völlig ent werteten Papiergelde zu decken. Der Ab grund. an dem Deutschland sich bejinde, sei riesengroß. Lediglich die deutsche Industrio habe aus dem Schiffbruch die Milliarden zu retten vermocht, die sie in Sicherheit gebracht habe. Cuno habe das Land ruiniert, ober er habe die Interessen

seiner Klassengenossen gewahrt. Das sei der größte Skandal, den die Geschichte auszuweisen habe. Von Dr. Stresemonn. dem Nachfolger Cunos, sei lediglich bekannt, daß er von der lleberzeugung durchdrungen sei, daß Deutsch land in seinem Unglück von England nichts mehr zu erwarten habe, und daß es eine Rettung nur bei Frankreich finden könne. Wenn dies zutreffe und Stresemann den Mut aufbringe, eine solche Politik loyal durchzu führen, so könne es immerhin möglich sein, Deutschland vor dein völligen Ruin zu retten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.01.1922
Umfang: 4
definitive Regelung der Reparationsfrag« und die gleichzeitig« Aufhebung der interalliierten Schulden könne ohne Mitwirkung Amerikas nicht unternommen werden. Ts sei nur noch zu erwarten, daß die Einberufung der internattonalen Wirtschasts. und Finanzkonferenz und di« B«stimmung der Quote, auf die Belgien im Jahre 1922 Anspruch habe» zur Dis kussion komme; vielleicht auch di« neuen finanziellen Garan tien, di« man Deutschland auferlegen wolle. Der Bericht spricht die Hoffnung

' will von einer Militär allianz mit Frankreich nichts wissen. — Die Berliner Presse stimmen, -besonders die von rechts, sind weiter pessimistisch und erwarten von Cannes keine Nachprüfung der Schuld, und Re- parations-frage >Im ganzen Umfange und die bizarrsten Lösun gen erscheinen als denkbar. Die „Germania' bezeichnet die Valuta als Problem der Arbeit und einziges Mittel» das Deutschland zur Abwälzung der Schuld besitze. Da hierzu aber die Rohstoffe und hierfür wieder nun ausländische Hilfe nötig i el, müßten

die Verhandlungen in Cannes durch große Anleihen ür Deutschland ergänzt werden. Die italienischen Blätter be- onen die Notwendigkeit «Ines selbständigen Auftretens Italiens in Cannes. „Torriere d'Jtalia' berichtet, Ministerpräsident Bonomi habe vor seiner Abreise im Ministerrat sein Programm für die Konferenz dargelegt und hierbei Darauf verwiesen, daß auch Besiegte wirtschaftliche, kulturelle und moralische Rechte be. säßen. Unter diesem Gesichtspunkte -habe er sich vorgenommen, zur wirtschaftlichen WIeoerau

-frichtung Europas beizutragen. „Meffaggero^ meldet, Ministerpräsident Donomi und der Finanzminister seien für die englische These. „Tempo' legt dar, Versailles fei bereits überholt. Italiens Interessen stim men mit denen Englands überein, nicht mit jenen Frankreichs. Italiens Aufgabe fei, nicht die Vermittlung, sondern die Ent scheidung. „Pa-ese^ betont die Notwendigkeit der Aufhebung der Reparations- und Militärkommissionen in Deutschland. Italien gegen den Londoner Wirtschaftsolan. Dem „Messagero

ist, wird von der Pariser Presse immer noch lebhaft kommentiert. Der „Temps' beyarrt auf der Notwendigkeit oines französisch-englischen Bündnisses und gibt zu verstehen, daß es sich nicht nur um ein rein militärisches Bündnis han deln muß, sondern, daß Deutschland in gewissem Umfange zu diesem französisch-englischen Bündnis zugezogen werden konnte. Damit richtet sich der „Temps' gegen Italien, welches versucht, aus den gegenwärtigen französisch-englischen Mißhelligkeiten Nutzen zu ziehen im Sinne einer Annäherung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1925
Umfang: 8
, daß zwischen den beiden Kabinetten eine vollständige Einigung über die Deutschland zu erteilende Antwort erreicht werden wird. Deutschlanös Luftgeltung. Es ist absolut falsch, heute noch von einem Ver suchsstadium der Luftfahrt sprechen zu wollen. Nein, wir müssen es frei und offen vor aller Welt sagen, daß Durch Deutschlands Mithilfe die Luft fahrt eine Verkehrsselbstverständlichkeit, mehr noch, eine Verkehrs Notwendigkeit geworden ist. Wenn diesseits und jenseits der Meere überall, wo fahr planmäßiger Luftverkehr

besteht, mit weitem zif fernmäßigen Vorsprung Flugzeuge deutscher Kon struktion und deutscher Provenienz eingesetzt sind, jo wäre es doch eine Vogel-Strauß-Taktik, diese Tatsache nicht anzuerkennen. Eine Statistik der 'im Weltlufwerkehr tätigen Flugzeugtypen würde das Uebergewicht der deutschen Maschinen ohnewei- ters feststellen. Wohl waren Amerika und Frankreich im Flug wesen überhaupt früher aufgestanden als Deutsch land, eine Tatsache, die Deutschland in der ersten Periode des Weltkrieges

sehr zum Nachteil war, aber das als kriegswütig heute noch - Verschrieire Deutschland hat es unter den-schwierigsten Ver hältnissen der Nachkriegszeit fertig gebracht, im friedlichen Luftverkehr technisch und konstruktionell zu führen. Und das trotz der Verfailler Fesseln und Ketten, die gerade auf dem Gebiete des Flugzeug baues Deutschland kaum das Lustschnappen er möglichten. Dank der bis auf die allerletzte Kleinigkeit mit peinlichster Gewissenhaftigkeit durchkonstruier ten Flugzeuge ist der Luftverkehr

der Fall sein. .Und um diese Luftgeltung ist der Kampf ent brannt, um dieser Luftgeltung wegen die neue Kne belung, die dem in der Handelsluftfahrt der Welt technisch führenden Deutschland zugedacht ist. Das und nichts anderes, schreibt Dr. Jun kers publizistischer Mitarbeiter v. Fischer. ist der Kernpunkt und Urzweck der Luftnote der En tente. Man muß sich nur wundern, - daß so viel Druckerschwärze und so viel Tinte schon wegen dieser Luftnote verbraucht worden sind, daß aber noch von keiner Seite

senden ihre Strah len aus und schaffen so den innerstaatlichen Luft verkehr, der für das internationale Netz Zubringer dienste zu leisten hat. In Deutschland ist Professor Junkers mit seinem Stab der erste gewesen, der nicht mit dem innerstaatlichen, sondern dem über staatlichen, dem kontinentalen und überkontinenta len Luftverkehr das Wort geredet hat. Das ist eine .Tatsache, die einmal in- aller Öffentlichkeit her vorgehoben werden muß. Es ist auch dem Laien plausibel, datz leistungs fähige

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