eine Pflichtverletzung. In einer Zeit, in der selbst die reichsdeutschen Sozialdemokraten für die Milliardensteuer stimmten, durch welche die Kosten der riesigen Steigerung der Wehrkraft des Deutschen Reiches bestritten werden sollen, kann nicht Oesterreich allein seine Muskeln erschlaffen lassen. Wir können es nicht allein riskieren, ein argloses Kind zu bleiben, während ganz Europa in Waffen starrt und alle Nachbarn sich rastlos für drohende Entscheidungen rüsten. Eine andere Frage ist aber, wie wir die Lasten
15.000 Mann auf das stehende Heer und 10.000 Mann auf die beiden Landwehren entfallen würden. Die Meldung, daß die Erhöhung 50.000 Mann betragen soll, verrät wohl nur, was ursprünglich zu beanspruchen geplant war. Es bedeuten auch die 25.000 Mann keine Kleinigkeit für die Bevölkerung, die mit Gut-und Blutsteuern ohnehin schwer belastet ist. Wir sind weit davon entfernt, es etwa zu kritisieren, daß die Militärverwaltung rechtzeitig an jene Vorsichtsmaßregeln zum Schutze des Reiches denkt
zu sein. Von Süden her unterwühlt das serbische ..Piemont" den Boden der Monarchie, zugleich mit Rußland rüsten seine Bundesgenossen. Frankreich sucht es dem Deutschen Reiche, das bei nahe doppelt soviel Einwohner hat, gleichzutun, um nur ja zum Revanchekrieg nicht zu spät zu Geörandmarkl. Roman von G. Freifrau von Schlippendach. (40. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Wollen Sie nicht Kornblumen pflücken?" fragte Gras Pfeileck lächelnd, sich zu Rottraut beugend und ihr unter den breitkrämpigen Feder hut
Jahrhundert die Grundfesten des Reiches erschüttert, es wieder holt im Innern gelähmt und ihm schöne Provinzen amputiert hat, erfüllt noch weiter seinen österreich feindlichen Zweck. Die Zeit ist anscheinend erschreckend nahe, in der wir unsere Reichsgrenzen zu verteidigen und um ihren ungeschmälerten Besitz uns zu wehren haben werden. Und da ist es nur verständlich, wenn die verantwortlichen militärischen Kreise trachten, des Reiches Wehrmacht so stark als möglich zu machen. Täten sie es nicht, es märe
, die unausweichlich scheinen, am leichtesten tragen können. Schon jetzt muß das Augenmerk darauf gelenkt werden. Es darf nicht übersehen werden, wie es im deutschen Nachbarreiche in so kurzer Frist möglich war, eine so gewaltige Armeeverstärkung ohne erhebliche parlamentarische Schwierigkeiten durch- Kindheit zurücksehnen, daß es Ihnen scheint, als könnten Sie im späteren Leben nie wieder so harm los, so vollkommen glücklich sein?" Ueber Rottrauts Gesicht glitt ein tiefer Schatten. „Nein", sagte sie ernst