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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.05.1870
Umfang: 6
waren und find auch die ächten Deutschen, nebenbei bemerkt, nie besondere Freunde jenes Alles oivellirenden und zentralifiren- den UltramontaniSmuS, der heutzutage kühner als je sein Haupt erhebt; — allein jeder geschichtSkundlge Deutsche weiß auch, daß die zu weit getriebene Sucht der Deutschen nach individueller Selbststän- digkeit eine der Hauptursachen war, warum das deutsche Reich mehr und mehr in Verfall gerieth, und allen Angriffen der Feinde ausgesetzt, nach und nach die schönsten Stücke

deutschen Patrio ten haben daher stets diesen elenden Kantönligeist vieler Deutschen, den die Verblendeten deutsche Frei heitsliebe nannten, — dieses engherzige Pfahl- bürgerthum der deuifchen Philister, deren Blick über die Mauern ihrer Stadt oder ihres Bezirkes nicht hinauSreichte, ciuf's tiefste beklagt, das Gefühl der Zusammengehörigkeit, den Na tio n a l ge i st zu be leben gesucht, um das Reich als solches wieder neu zu kräftigen und gegen seine Feinde widerstands fähig zumachen. In diesem Sinne

und Krämern herumbetttln, von denen er zum öftern gehölt hat, daß sie allen Deutschen spiunenfeind sind und über- Haupt wegen ihrer Verschlagenheit und Tücke sich keines guten RufeS erfreuen. Wüßten erst diese gut müthigen, loyalen Leser der „Tir. Stimmen', daß einer der Hauplführer der Czechen, LadiSlauö Rieger, vor nicht langer Zeit an Kaiser Na poleon eine Denkschrift im Namen der czechifchkn Nation gerichtet habe mit der Aufforderung, der Kaiser von Frankreich solle mit Gewalt der Waffen

in Oesterreich „Ordnung schaffen', das Ministerium Giskra (welches damals noch regierte) stürzen und ein groß-czechifches Reich, bestehend aus Böhmen, Mähren, Schlesien und dcr Slowakei, herstellen, da hätten sie gewiß ausgerufen: „Pfni T—, mit solchen Ränkeschmieden, die nicht viel Besseres sind als Hochverräther, will man uns Deutsch tiroler zusammenkoppeln, die wir jedelzeit für Kaiser und Reich eingestanden sind.' — Um also, wie ge faxt, den saubern Bund mit den Czechen und Win dischen zu beschönigen

, haben gestern die „Tir Stim men' einen Artikel gebracht, worin sie sich gegen den Vorwurf zu vertheidigen suchen, daß sie durch ihre Allianz mit den Slaven ihre deutsche Ab kunft, ihren eigenen nationalen Charakter verläugnen. Sie sagen, eben dadurch, daß sie gegen den Centra- lismus für Selbstregierung kämpfen, zeigen sie ihr Deutfchlhum. — Wir erwiedern: allerdings gehört eS zur Charakteristik der Deutschen im Allgemeinen, das Recht des Individuums gegenüber der Gesammt heit zu betonen; deßwegen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.06.1866
Umfang: 6
zu finden, ^7- u.nd das ist Oester reich. Oesterreich hat in der letzten BundestagS sitzung erklärt, daß es die Entscheidung in der Hol stein - schleSwigischen Angelegenheit dem Bunde anheimstelle, eS ist daher zum BundeS- standpunkt zurückgekehrt. Obige Erklärung wird das deutsche Volk mit größter Befriedigung und mit Freude entgegennehmen. Wer, fragen wir daher weiter, kann noch zweifeln, auf wessen Seite die deutschen Mittel staaten stehen werden? In der rumänischen Angelegenheit

Wälschtirol und da» Umsichgreifen der italienischen Rare im deutschen Südtirol von Kurtatsch und Saturn an beiden Etschufern aufwärts besprochen. So sehr ich in jenen Aufsätzen die Sorglosigkeit der frühern RegierungS- organe beklagen mußte, der es zuzuschreiben ist, daß in den letzten 4Oer Jahren das deutsche Element in Wälsch- tirol fast ganz verdrängt und selbst bereits im dcutschen Südtirol ernstlich bedroht ist, eben so sehr niußte ich als genauer und unbefangener Berichterstatter lobend

, auch hinsichtlich der deutschen Schule in der GemeindeProveiS verfügt worden sei. In Nr^55 hatte ich weiter der Anordnung erwähnt, wornach in allen deut schen Gemeinden WälschtirolS der thünlichste Gebrauch der deutschen Sprache als Amtssprache im Verkehre zwischen Gemeinde und Bezirksamte den betreffenden Bezirksämtern zur Pflicht gemacht worden ist. Sollten diese Beweise nicht genügend dafür sprechen, daß die gegenwärtigen Negiernngsorgane einen andern, dem frühern geradezu entgegengesetzten Weg eingeschlagen

Unterdrückung zu schützen. Es hat sich nämlich ergeben, daß die Unter stellung deutscher Schulen unter italienische Schul- distriktS-Aufseher, die der deutschen Sprache gar nicht einmal mächtig sind, als ein Hauptgrund der allge meinen Jtalienisirung und der Ausrottung der spär lichen Ucbcrreste des deutschen Elements in Wälschtirol zu betrachten ist, da diese Schuldistrikts-Ausseher sehr oft den Gebrauch der deutschen Sprache in den Länd schulen der wenigen deutschen Gemeinden ihres Bezirkes ungern sehen

und theils direkt, theils indirekt in Ge meinschaft mit den gleichfalls italienischen OrtSseelsorgern hintanzuhalten suchen, wie dies z. B. bezüglich der deutschen Schule in ProveiS geschah, wo man, wie eS scheint, absichtlich unterlassen hatte, für die armen Schul kinder die ihnen gebührenden deutschen GratiSschulbücher anzusprechen. Um derlei Mißgriffe zu beseitigen, soll nun dem Vernehmen nach beantragt sein, die deutschen Schulen in Wälschtirol, in jenen SchuldistriltS- Aussichten, wo die Aufseher

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1871
Umfang: 8
der deutschen Nation herrschend würden, sofort aM Keim miheilbaren SiechthumS in das eben Monte Reich verpflanzen würden. — Die „Münchener Neuesten Nachrichten' sind der Ansicht, daß der UmwälzungSproceß in der katholischen Kirche begonnen habe, derselbe werde aber nicht von den deutschen Bischöfen ausgehen, wie man erst eine Zeitlang gehofft habe, als diese während des Concils auf Seite der Opposition gestanden. Die Zeit der Wessenberg und Sailer sei vorbei. „Wenn Leute — schließt der Artikel

aus Elfäßern und Deutschlothringern bestehend, von Jngolstadt hier ein getroffen, welche heute Morgens die Reise in ihre Heimat fortgesetzt haben. — Der Rücktransport der deutschen Reserven und Landwehren per Eisenbahn aus Frankreich nach der Heimat nimmt ununterbro chen seinen Fortgang. Berlin, 23.März. (Zum Aufstand in Frank reich. Eine Jnvective.) Heute sollen in Brüs sel endlich die Friedensverhandlungen begonunen ha ben, auf deren baldigen Abschluß man in den hiesi gen RegierungSkreifen großen Werth

(denn ein solcher Bericht soll sich fortan regelmäßig wiederholen) ein besonde res Interesse bietet, weil er zuerst die seit der Auf hebung des ConcordatS bestehende Gesetzgebung ins Auge faßt. Der Bericht bezeichnet es als eine allge meine Wahrnehmung, daß die neue Gesetzgebung in den Städten und überhaupt bei der deutschen Be völkerung, nur mit Ausnahme von Tirol, eine sehr günstigere Aufnahme, in denjenigen Bezirken aber, wo sie von der staatsrechtlichen Opposition für ihre Zwecke ausgedeutet worden, vielfachen

. Er erklärt darin, daß er als Christ, Theologe, Geschichtökundiger und Staatsbürger diese Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes nicht annehmen könne, und fordert, daß ihm entweder von dem gefammten deutschen EpiScopate auf einer eventuellen Versamm lung desselben in Fulda oder auf einer engeren Theo- logenconserenz in München Gelegenheit gegeben werde, den wissenschaftlichen Beweis zu führen, daß das Un- fehlbarkeitSdogma mit der heiligen Schrift sowie mit dessen stieren Blicken sich alles um ihn herum

sich wahrscheinlich nHt mehr inHätts.' ,. !! ^ ^ - Das ist djr Fluch der bösen Tha^ daH sie Drt- zeugend BöseS muß gebären man sieht, der Maler der constanten Tradition des ersten Jahrtausends der christlichen Kirche im Widerspruch stehe und nur durch Fälschungen allmählig in die Kirche importirt wor den sei. DaS ErwiderungSschreiben schließt mit den Worten: Ich kann mir nicht verbergen, daß diese Lehren, an deren Folgen das alte deutsche Reich zu Grunde gegangen ist, falls dieselben, bei dem katholi schen Theile

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 01.04.1871
Umfang: 10
7.4! l 8.— s.so 1 S.22 S.4? .n .15 .45 4 .so .:s .5« 5 .1! .50 L. ^>v 45 L. Aii'lllchen, 29. März. StiftSprobst Döllin- ger gab gestern seine Antwort an den Erzbischos ab. Dieselbe schließt im Wortlaute: „Ich kaun mir nicht verbergen, daß diese Lehren, an deren Folgen das alte deutsche Reich zu Grunde gegaugeu, salls sie bei dem katholischen Theile der deutschen Nation herrschend würden, sofort auch deu Keim des unheilbaren SiechthnmS in das ebeu erbaute Reich verpflanzen würden.' Döllinger

, indem sie jene elende Verleumdung für die „bodenloseste, nieder trächtigste und plumpeste Lüge erklärt, die je zu lesen gewesen, und die uns selbst iu der englischen Presse durch ihre Plumpheit ausfalle.' BeachtenS- werth sind dergleichen Infamien aber insofern?, als sie den Grad deS Neides und der Furcht anzeigen, welche in vielen Schichten der brittischen Bevölkerung die wachsende Macht der deutschen Nation erweckt haben. * — Briefe von den deutschen Truppen in Frank reich melden, daß die ordnungsliebenden

, Württemberg, Hessen-Darmstadt, kürzlich Großbritannien. bestehen. Sämmtliche Ver träge sind bereits in Wirksamkeit. —* Die von, Fürsten von Montenegro während seiner letzten Anwesenheit in Wien persönlich angeregten und eingeleiteten Unterhandlungen über eine Reihe von Fragen materiellen Interesses für Montenegro, als telegraphische und Straßenverbinduug mit Oester reich, Salzbezug:c. :c. machen dem Vernehmen nach befriedigende Fortschritte, so weit sie nicht schon er ledigt sind. Die erste telegraphische

erklärt, daß er als Christ, Theologe, Geschichtökundiger und Staats bürger die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes nicht annehmen könne, und fordert, daß ihm ent weder vor dem gesammten deutschen Episkopate auf einer eventuellen Versammlnng desselben in Fnlda oder auf einer engern Theologeukonferenz in Mün chen Gelegenheit gegeben werde, den wissenschaft chen Beweis z» führen, daß das UnsehlbarkeitS- Dogma mit der hl. Schrift, sowie mit der konstan ten Tradition des ersten Jahrtausends

der christli chen Kirche im Widerspruche stehe und nur durch Fälschungen allmälig in die Kirche importirt wor den ist. (Wir werden die Antwort Döllinger» mög lichst ausführlich unseren Lesern mittheilen.) ** Sliuncken, 3». März. (Italienisch-deut sche Postanweisungen. — Salvatorbier.) DemMisere desBaargeld-VerkehrS zwischen Deutsch land und Italien wird nun in wenigen Tagen ein erfreuliches Ende gemacht werden. Die Regierungen des deutschen Reiches und von Italien haben näm lich einen Vertrag eingegangen

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 16.04.1864
Umfang: 8
willkommen sein. Iahn (Friedr. Ludwig) wurde im Jahre 1778 zu Lenz in der Priegnitz in Pommern geboren und war der Sohn eines protestantischen Predigers; er erhielt seine Bildung in Jena und Halle, sowie an andern deutschen Universitäten, geweckt von den damaligen Zeitbegebenheiten, unter welchen er lebte und die reich waren an volksthümlich —pädagogischen Ideen; diese übten aus ihn einen überwiegend starken Einfluß. Schon auf den Hochschulen arbeitete Iahn an der Unterdrückung der entarteten

, von Reich zu Reich bereits fortbestehen, und wie mit einem ausgebreiteten Netze viele hundert und tausend Turnbrüder umspannen, die bloß im deutschen Vaterlande, um von nicht deutschen Turnerkorporationen in Europa keine Erwähnung zu thun, eine Großmacht in ihrem Gesammtbunde bilden könnten ; daher in neuester Zeit diese Vereine mit demokratischer Färbung vom liberalen Geist der Zeit geschaffen und getragen sich in - di^.Tagespolitik, die gerade nicht in den Kreis der Gymnastik gebort, hineinziehen

Landsmannschaften und wollte dafür durch Weckung der Volkskraft mittelst des Turnens der Schmach Deutschlands abhelfen. Er trat in Berlin zuerst als Lehrer der Gymnastik auf, und eröffnete 1811 seine Turnanstalt, von der Idee begeistert, die. Nationallraft durch Entwicklung des Volkgeistes wieder herzustellen, um jede Ausländern absonderlich die französische, welche er durch Rede, Schrift und That bekämpfte, abzuwehren. Besonders legte er es darauf an, bei der preußischen Studeuteujugend den Stolz des deutschen

Nationalgefühls zu wecken, damit alle diese Jünglinge, durch die Turnerkunst gekräftigt, zu deutschen Männern heranwachsen sür den Kampf der Freiheit und für die Ehre des deutschen Vaterlands. Im Freiheitskampfe gegen Napoleon, der mit eisener Faust Alles in Europa erdrücken zu können meinte und voraus Deutschland seinem maßlosen Ehrgeiz unterwersen und knechten wollte, that sich der willens kräftige Altturner als tapferer Streiter hervor. Als die Freiheitskämpfe zu Ende gestritten waren, hielt er 1817

, unter eigenen Feldherrn und mit eigenen Heeren auszieht. Daß sie als einheitliche, europäische, kriegführende Macht kriegerische Expeditionen in den ver schiedensten Ländern rüsten und nach Räuberart friedliche Staaten überfallen und erobern darf. Auf dem nationalen Schützenfest in der Schweiz sahen wir Italiener, Franzosen. Deutsche, ja Leute aus allen Nationen Europas mitsammen die Verbrüderung der Völker feiern und hörten sie die Deutschen aufrufen zu gewaltsamer Umschaffung eines solchen deutschen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.11.1861
Umfang: 4
so mit Deutschland verschmolzen werden, daß preußische In teressen sich nicht mehr von deutschen scheiden lassen. Oester reich muß in Deutschland, Deutschland in Oesterreich einen Schutz, einen Alliirteu habe». Wie man annimmt, habe der Herzog von Koburg sei nen OrgamsationSplan auch in Wien und Berlin, an ge eigneter Stelle vorgelegt. Welche Aufnahme derselbe dort gefunden, darüber ist hier bis jetzt nichts bekannt geworden

<!s>ss-^.nsss,i)s: küi- 42 Icr. — ^ostv. 52 I^r. Oesterreich. A Innsbruck, 31. Oct. Tie „Presse' veröffentlicht ill ihrer gestrigen Nummer ein Aktenstück, das Herzog Ernst von Kobnrg-Gotha an einen mittelstacitlichen Diplomaten ge sandt habe, und das einen Vorschlag zur Regelung der deutschen Frage enthält; ähnliche Mittheilungen seien von derselben Hand an die Hose von Berlin und Wien ergan gen. Wenn es schon einerseits erfreulich ist. die Meinung, die bisher über die Politik des nationalvercin

-frenndlichen Herzogs obwaltete, nach der Einsicht in jenes Aktenstück da hin günstig umstimmen zu können, daß derselbe mit den Be strebungen der kleindeulschen Partei nichts gemein habe und für ein Deutschland mit Einschluß aller deutschen Länder einstehe, so gewährt noch andererseits der Umstand Befrie digung. daß sich die Nothwendigkeit einer gründlichen Ne- form der deutschen Bmidesverhältnisse nachgerade auch in regierenden Kreisen geltend macht. Zwar ist hicbei nicht zu verkennen, daß das Programm

Kreisen unbeachtet zurückgelegt werden kann, wie die tausendfachen Mahnrufe von Zei tungsschreibern, die seit Jahren Tag für Tag auftauchte», aber im Meere der Zeitnnqsliteratnr verrauschten und an dem unsruchtbaren Felsen der deutschen Cabinetspolitik wir kungslos abprallten. Freilich spült die ephemere Welle einer einzelnen Stimme ans dem Volke, auch wenn sie sich täglich ui^d stündlich wiederholt, ohne Gefahr und unmerk- lich an den Fels, aber die Höfe mögen nicht verkennen, daß der sanfte

Wellenschlag kein Spiel ist, sondern daß er all- mählig wachsend und sich mehrend, oft das drohende An zeichen eines Sturmes ist, der, wie ihn Herzog Ernst selbst in seiner Schrift vorausoerkündet, den ganzen Fels sammt den Palästen der Fürsten, die darauf gebaut sind, stürzen, und zu einer Sündflnth aufwallen k.inn. gegen die nicht einmal die deutschen Gränzen, auch wenn sie natürliche wären, wirksame Dämme wären. Wenn die Fürsten diese Gefahr nicht erkennen, und ihr steuern, so möge uns der Himmel davor

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.08.1870
Umfang: 6
geboten? Wir erinnern nur an die Jahre 1795 bis 1812, bis zu dem Tage, an welchem eS durch seine eigenen Niederlagen ge- zwnngen war, Verbündete für die deutsche Sache zu suchen und den Vertrag von Reichenbach abzu. schließen. Napoleon I. sagte über Preußen: „Die Sünden des Berliner KabinetS gegen den deutschen Kaiser und daS deutsche Reich sind so zahlreich, daß sie im Gedächtnisse aller Zeiten bleiben müssen. Stets stand Preußen in Opposition gegen daS deutsche Reich, und wenn das letztere in Kriege

Schloß zu Fgrstenried zur Pflege verwundeter be stimmt und V diesen Zweck der Königin-Mutter ,ua«wi-k-n -- «US London hören wir, daß die do°r igen Deutschen speziell für die baierische« Ber- wundeten sehr vi-l thun. Die Münchener «unstge. nossenschast gab ihrerseits für diesen Zweck 400 fl. Der Abg. Sepp hat daS ihm gehörige Klosterge- bände zu Wessobrunn sammt Gärten zur Aufnahme von 100 im Felde verwundeten oder erkrankten Soldaten bestimmt. Der erste Präsident derReichS- rathskammer

der Franzosen, dem sie an Ort und Stelle nicht wider stehen könnte, ist wohl jetzt alle Furcht unbegründet, denn die deutsche Armee hat sich in den letzten Tagen derart verstärkt, daß sie wohl auch einen kräftigern Anprall aushalten kann. Durch die gelungene Spren gung des Viaduktes auf der Saargemünd -Hagenau- Straßburger Bahn wurde eine für die Franzosen sehr wichtige KommunikationSlinie unterbrochen, die sich nicht so leicht wieder herstellen ließe. — Was im Augenblicke die Aufstellung der deutschen Süd

vorzugsweise in den Kasernen, wo Truppen aus den annektlrten Ländern sich befinden, ferner in Gast- und Kaffeehäusern und sogar auf der Straße einen halben Bogen starke, iu Quart gedruckte Bro schüren unter dem Titel: „Urtheile berühmter Männer über Preußen.' In dieser Broschüre h-ißt eS u. A.: „Für wen diese Begeisterung? Für einen Staat, der nie für Euch etwas gethan? Der immer nur eine eroberungssüchtige Politik geführt, der nichts gethan fllr das deutsche Reich, als er die Hand zu seinem Untergänge

mit der verächtlichsten Servilität (cie Broschüre setzt hier den englischen Text bei), eS hat der Welt gelehrt, wie man mit Worten dem deutschen Reiche schmei chelt und eS mit Thaten verwundet, nie hat eine Macht größere Heuchelei geübt gegenüber dem Dür- gerthum und dem deutschen Interesse, nie mehr Treue und Recht mit Füßen getreten.' — Ans solchen und ähnlichen Citaten ist die Broschüre zusammen gestellt. Pnvis. 2. Angnst. Die „Amtszeitiiug' schreibt in ihrem Abendblatt: „Wir führen nicht Krieg gegen Deutschland

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 14.08.1863
Umfang: 12
Das durch die herrliche große That des Kaisers, auf de« all« sein« Völker stolz sind, neu geweckte Selbst bewußtsein Deutschlands, die Möglichkeit der deutschen Einheit, die so lange als ein kühner Traum betrachtet wurde, stehen dieser That als andere Thatsache zur Seite, und vor so einer Macht werden sich die regie renden Geister dtrKl»indeutschthümelei ,deSGothaismus und deö schroff abstoßenden InnkerthuniS wohl beugen müssen. , ^ . DicNefragantengegenDeutschlands imposante Macht- stellung

und Einheit werden wohl setzt keine andere Wahl wehr haben, als die, daß sie sich entweder beugen, oder daß sie von dem neuerweckten deutschen National- stolze zermalmt werden. Das ist die Alternative, eine andere kennen wir nicht. Will sich das Boruffenthum an das Russenthum iminer noch entschieden anklammern «nd anschmiegen, so ist das eine Liebhaberei, deren Folgen zwar unberechenbar, aber doch im Prinzip leicht ab zusehen sind. Oesterreich wird dem kecken Rathe des preußischen UrjunkerS setzt weniger

als je Folge leisten ; Oesterreich wird den Schwerpunkt seiner Macht nicht nach Osten, nach Ösen legen; Oesterreich, der trotz preußischer pessimistischer Anschauungen so üppig h^ran« blühende Kcnserstaat wird seine eigene Macht unv Wurde in seinem Komplexe von Ländern energisch entwickeln, aber zu Deutschlands Ruhm und Ehr Oesterreichs Banner auch in Frankfurt entfalten — will Preußen nicht die zweite deutsche Großmacht sein, so wird Oester reich, das seine Geduld und Nachgiebigkeit gegen Preußen

kann uns der Tele graph die Mittheilung wichtiger Ereignisse bringen. Wir glauben zuversichtlich — schreibt der „Botschafter,' daß, welche Entschließung auch der König von Preußen fassen mag, die von Oesterreich ergriffene Initiative in keiner Weise gehemmt werden wird. Als Se. Maj. der Kaiser den großen Entschluß faßte, mußte offenbar auch die Möglichkeit einer Enthaltung Preußens er wogen worden sein. Nicht etwa eine hemmende Rückwirkung auf Oester reich ist e6 also, welche den in Gastein vorbereiteten

Gewicht bei legen. Sie werden meinen Mahnruf nicht unterschätzen, wenn ich Ihnen mit kurzen Worten mittheile, daß »S sich um drei Alternativen handelt: Entweder um eine Stellvertretung des Königs durch denKron- prinzen — und daS. wär« der der Einigung der beiden deutschen Großmächte zuträglichste Fall. Ich weiß nicht, ob man Grund zur Annahme hat; dieser Fall sei der wahrscheinliche. Nach den Stimmen, welche hier laut werden, und nach den Ansichten, welche hier über die Stimmung deS Königs verbreitet

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1862
Umfang: 4
es mir übel anrechneten, daß ich den Erben aller glorreichen Traditionen des alten deutschen Reiches, daß ich meinen Kaiser auch meinett Herrn uannte. Mir diente zum Stützpunkte die Ge schichte Oesterreichs, des alten, gewaltigen Oesterreich, „an Siegen und an Ehren reich,' — des neuen, durch Franz Josephs' Schöpferthat verjüngten Oester reich, mit der reichen Fülle seiner frisch und frei sich regenden Kräfte. Mir diente zum Stützpunkt die ruhmreiche Geschichte unseres'engeren Heimath- landes Tirol

. Großbritannien. London, amerikanische Rückwirkung Italien. Die Note in Betreff der Anerkennung Italiens Dänemark. Skandinavische Allianz. - . Nachtrag. Nichtamtlicher Theil. . Innsbruck, 25. Juli.. Gestern mit dem Abend» bahnzuge um 6 Uhr kamen unsere Schützen aus Frank- furt zurück. Ihre Ankunft gestaltete..sich zu einem wahren Feste. Es galt den Männern, die nicht zo- gcrten dem Rufe ihrer deutschen Brüder nach Frank furt freudig zu folgen, und die von den äußersten Südmarken des großen Vaterlandes

als die Augen aller unserer Feinde gerichtet waren. Es galt endlich den Män nern , die den berüchtigten .„Schmerzensschrei', den kleindeutsches politisches Philisterthum, bewußt oder unbewußt im Dienste des. Auslandes, mitten in der Harmonie zu erheben wagte, auf eine Weise zum Schweige» brachten, die in Deutschland und Oester reich unvergessen bleiben wird, und den Urhebern ge zeigt hat, daß Deutschland kein Marktplatz für pie. montesische Waare ist. Es galt endlich den Män nern, welchen die Bande

der Liebe, Freundschaft und Achtung, die uns an unsere deutschen Brüdern knü pfen, das Gefühl inniger Zusammengehörigkeit, neu zu festigen und zu mehren und somit zum einigen fe sten Anschlüsse an Einander für eine vielleicht nicht ferne Zukunft wirksamst beizutragen, so schön gelungen ist. D'rnm ein Hoch allen diesen unsern Schützen, ihrem wackern Wortführer und den Leitern der ganzen Un ternehmung, welche Tirol beim größten Nationalfest des deutschen Volkes so würdig vertreten haben! Ein dreifaches

Hoch dem allergnädigsten Kaiser, Der den gefeierten Mann, der Tirol und Oesterreich Mitte unserer deutschen Brüder mit solcher Wärme und Entschiedenheit vertrat, in so huldvoller Weise auszeichnete, wodurch sich alle unsere wackern Schützen und das ganze Volk von Tirol selbst hochgeehrt fühlen! Der Herr Bürgermeister mit dem Stadimagistrate gaben den Impuls zum feierlichen Empfange unserer heimkehrenden Landslentt. An der Frontispitze des beflaggten und schön dekorirten Bahnhofes prangte der Adler

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.06.1866
Umfang: 4
. Der böhmische Landtag hat Aenderungen der Wahl- ordnung^ beschlossen, welche, wenn ausgeführt, den nationalen und politischen Tod der Deutschen im Lande bedeuten würden. Ob die Regierung den Be schluß billig!, wissen wir . nicht; das aber wissen wir, daß beim Schluß des Landtags der Vertreter der Regierung ausgesprochen hat, die Session sei frucht barer gewesen als ihre Vorgänger. Wir wissen ferner, daß das schon in einer früheren Sitzungsperiode des selben Landtags votirte Spkachengesetz

von der gegen wärtigen Regierung zur Sanktion empfohlen worden ist.- Es ist eine unseres Wissens noch nicht bekannte Thatsache- daß dieses Gesetz, durch welches der Unter wicht nn der czechischen Sprache an deutschen Mittel - -schulen obligatorisch gemacht wird, gegen das Gut- achtel! '-des- Unterrichtsraths erlassen wurde. Die 'Folgen dos Gesetzes' sind bis jetzt keine erfreulichen 'gewesen.'- Ungehindert bemächtigt sich die czechische -Propaganda 'der Lehrbücher für Geschichte, die Ten denzmacherei erstreckt

sich sogar auf die Adjnstirnng der Schnl-Landkarten. Man lehrt die Jugend in einigen „Kronländern' heute eine ganz aridere Ge schichte, als ihre Väter gelernt haben. Wundern darf man sich nichts daß die jungen Leute dort von -der deutschen Stellung Oesterreichs nichts wissen, da •sie in bei* Schule nichts davon hören. Wir haben in deutschen Provinzen Schnlräthe, die entschiedene Slaven sind, daher das Wachsthum der slavischen 'Tendenzen auch in nicht slavischen Ländern. Man - keünt die Stimmung

, welche in der ganzen Monarchie gegen die böhmischeii Beamten herrscht; nun droht uns auch eine Invasion böhmischer Lehrer, Pro fessoren und Schnlräthe. - Das Streben, die Ver tretung der Handelskammern in den Landtagen zu beseitigen oder zu verringern, ist entschieden gegen das ' germanische Element gerichtet. Die Handelskammern vertreten nicht blos Handel und Gewerbe, sondern auch die deutsche Arbeitskraft. Wer ihren politischen - Einfluß abschwächt, schmälert den deutschen Stand punkt. Aus Tirol kommen Stimmen

, sogar aus geistlichem Munde, welche über -Begünstigung der wälschcn Nationalität vor der deutschen klagen. Thäler, die vor hundert Jahren deutsch waren, sind jetzt ita lienisch. Während man nf der deutschen Hochschule Innsbruck alles Mögliche thut, um italienische Lehr kanzeln zu eröffnen, wird auf der deutschen Univer sität Prag dem czechischen Elemente Bahn gebrochen. Das wälsch gewordene Görz war seinerzeit eine deutsche Reichsstadt. Die Jtalienisirung dieser Stadt, die heute der Regierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.03.1863
Umfang: 6
auf Oesterreichs Würde und Wohl. Wir gehören zu jenen, welche den Dualismus, ja irgendeine Abzweigung der äußeren, militärischen, derFinanz- und Handelssachen nachdem ungarischen Landtag hin für eine bare Unmöglichkeit halten. Daß es theilweise, übrigens nur sehr theilweise, so vor 1847 war, beweist für die heutige radikal ver schiedene Lage gar nichts. Es ist nicht möglich, Oester. reich nach dem Muster des siamesischen Brüderpaars zu constitm'ren. Die ungarische Frage ist durchaus nicht eine Opportunitäts

wird, o ist dieß lediglich der loyalen Haltung Oesterreichs zu danken, indem Oesterreich es verschmäht aus Preu ZenS Verlegenheit für stch Nutzen zu ziehen, und groß müthig vergißt, daß Hr. v. Bismarck eben erst noch mit dürren Worten die Möglichkeit ihm ausgesprochen hatte, bei einem etwaigen neuen Conflicte, der Oester reich mit einer andern Macht erstehen könnte, Preußen mit Oesterreichs Gegnern gemeinschaftliche Sache machen zu sehen. Oesterreich dürfte jetzt nur den Bewerbungen Frankreichs

deutschen Großmächte mit dem übri gen Deutschland allein Sicherheit und Heil für alle Theile gegeben ist! Dann wird dem unseligen Han delsvertrag, der so viel Streit und Hader verursacht, auch bald sein Urtheil gesprochen sein, im allereigensten Interesse Preußens selbst. (A. Z.) Frankreich. Paris, 27. März. Das Journal des Debats übt heute seinen Humor an der Candidatur des Prinzen Wilhelm von Schleswig -HolstciN 'Sonderburg.Glücks- burg — ein so rein deutsches Blut wie es nur mög lich, denn sein Vater

, denselben gemeinsamen wirklichen Feind. Dieser Feind sind die Deutschen. Sie sind ein so wirklicher, mäch tiger und schrecklicher Feind, daß wir ihnen nur mit vereinigten Kräften Widerstand leisten können. Ge trennt und in gegenseitiger Feindschaft müssen wir ihnen unterliegen. Schwächen wir uns gegenseitig, so verlieren nur wir, und die Deutschen gewinnen. Die Deutschen sind die ewige und einzige Ursache aller Zwietracht, und ihre Politik gegen uns ist stets die selbe, und bringt stets ihnen allein den Vortheil

. Das Resultat dieser Politik »st die entsprechende Eroberung slavischer Länder. Auch die Theilung Polens war ihr Werk. Nur durch die Deutschen wurde Rußland dazu aufgestachelt, und nur die Deutschen gewannen dabei. Sie gewannen dabei ein Stück slavischen Lan des zu ihrer Ansiedlung, und sie vollziehen dieselbe auf so erschreckende Weise, daß, wenn die polnischen Provinzen noch 15 bis 20 Jahre unter preußischer Herrschaft verblieben, sie vollständig germanisirt wer den würden. Die polnische Bevölkerung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 29.12.1870
Umfang: 8
zu geben.' Die Korrespondenz „Havas' wußte also noch nichts davon, daß Hr. Kolb der baierischen Abgeordnetenkammer und Frankreich erhalten geblieben ist. — DieVerträqe über den Be,. tritt BalernS zum neuen deutschen Reich sollen nach Artikel 79 der Reichsverfassung noch in diesem Jahre ratificirt und die Urkunden in Berlin ausgewechselt werden. Wie die Sachen dermal stehen, wird Baiern nicht im Stande sein, diese Bestimmung einzuhalten, da die Verhandlungen darüber in dieser Woche in keinem Falle mehr

der Kirche zum Staate, zur verfassungs mäßigen Behandlung vorzubereiten. Das Unter richtsministerium hat die relativ kurze Frist, die seit diesem denkwürdigen Tage verstrichen, redlich zu be- nützen verstanden, denn wie wir vernehmen, befindet fich eine Reihe von diesbezüglichen Gesetzentwürfen theils bereits zur Vorlage im Reich Srathe bereit, theils der Vollendung nahe. Die betreffenden Ela borate umfassen fast alle ganzen Verhältnisse, welche sich aus den Wechselbeziehungen zwischen Staat und Kirche

in die Hände arbeiten. Denjenigen, die an Oesterreichs Gedeihen einigen Antheil nehmen, diene eS zur Beruhigung, daß der Weg der Versassung und der Freiheit, auf welchem die Monarchie nach schweren Schicksalsschlägen und tiefer Zerrüttung ihre Kraft wieder finden wird, nicht mehr verlassen werden soll. Die Rückkehr zu jsnerPolitik, die das Reich an den Rand des Abgrundes brachte, ist unmöglich; dnrch die unverbrüchlichen Staats- grundgesetze ist ihr für immer der Weg versperrt. Das werden auch jene unserer

sein. ^— AuS Berlin wird tclegraphlrt: In seiner Antwort auf die letzte Depesche BiSmarck'S betont Graf Benst die von Beginn des Krieges inne ge haltene Neutralität, ertheilt bestimmt die Zusage, daß das österreichische Kabinet durchaus nicht in die deutschen Angelegenheiten sich einmischen werde, und setzt schließlich die Vortheile auseinander, die aus einem Zusammengehen Oesterreichs und Deutschlands, der beiden Centralmächte, für Beide und den euro päischen Frieden hervorgehen. Prag, 27. Dez. Wegen

der Beleidigungen, welche sich die czechischen Stadtverordneten den Deutschen gegenüber erlaubt hatten, ohne daß der Bürger meister entgegengetreten wäre, werden die Deutschen von den weitern Stadtverordneten-Sitzungen weg bleiben, und ihr Fernbleiben durch eine schriftliche Erklärung in der morgigen Sitzung bekanntgeben.— Um die Desertion der französischen Gefangenen nach Böhmen zu verhindern, werden preußischerseit« an den UebertrittSpuokten nach Böhmen MilitärpiketS postirt werden. Ausland. Wiünchen, 27. Dez

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.05.1866
Umfang: 4
gehaltenen Zusammenkunft der Fortschrittspartei machte sich bei Besprechung der deutschen Frage die Ansicht geltend, daß die Mittel staaten Alles aufbieten fallen, den Bruderkrieg noch in der letzten Stunde zu vermeiden und es deshalb nicht gerathen sei, sich unbedingt an Oesterreich anzu schließen und feindlich gegen Preußen aufzutreten, ob wohl die gegenwärtige Politik Preußens unbedingt verworfen wurde. Ueberhaupt sei, ehe man Oester reich durch die That unterstütze, von den Regierungen

. als über das Ziel der eigentlichen Expedition zu täuschen. Richt nur, daß strategische Gründe von einem ernstlichen Angriff auf küsten» ländische» Gebiet zurückhalten, sondern man hat auch preußischer Seits von jederJnvasion deutschen Bundes landes abgemahnt, um daS Büudniß mit Italien in nicht noch üblerem Lichte erscheinen zu lassen. Bloß übelangebrachter Prahlsucht fcheint das Gerücht, daß italienische Kriegsschii'e nach den deutschen Gewässern im Norden entsendet wurden, zu entstammen. Zu den Konjunkturen

der Mittelstaaten Sicherheit dafür zu verlangen, daß treibung zeihen und daher wollen wir, das Reich der Phantasie verlassend, uns auf das der Thatsachen begeben und durch diese zu beweisen suchen, was wir oben als Theorie aufgestellt. Ein berühmter schwedischer Arzt, Dr. MagnuS Huß, Professor an der Universität zu Stockholm, hat in seiner Monographie: »^leokoUswus ckroaious' die Folgen des Mißbrauches alkoholischer Getränke mit der wissenschaftlichsten Gründlichkeit nachgewiesen/, und diesem gelehrten Weck

^zMMxjolutionegiBN, W M in folgenden isätzen zusammenfassen lassen: l) Gleich mäßiges Mißtrauen gegen beide deutsche Großmächte, 2) keine Parteinahme für den einen oder anderen der. streitenden Theile, 3) Wahrung der Integrität des deutschen Gebiets. Vom Oderrhein, 20. Mai. Was gegenwärtig in der Bnndesfestnng Rastatt vorgeht, dürfte noch nicht da gewesen sein In der Nacht verläßt die preußische BundeSz»wisorj,t in ^MeA.tzMtHHvye» von halben Kompagnien mit ihreU^MsiZiereu 'me Festung; der Gouverneur

(der badische General-Lieutenant ^ Seutter) weiß natürlich, daß sie abziehen; aber an- '«gezeigt ist ihm ihr Abmarsch nicht,-viel weniger seine oder dcS Bundes Erlaubniß dazu , eingeholt.— Im Nahe-Thal, unmittelbar an der-Gränze der Rhein- Pfalz, stehen 20M0 Mann Preußen; ebenso zahl«? reich ist der Hundsrück besetzt. Man' hält) sobald die Feindseligkeiten ausbrechen, in erster Reihe Mainz sür bedroht. Frankfurt, 20. Mai. Zum Abgeordnetentag waren bis gestern Abend 101 Anmeldungen eingelaufen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.04.1866
Umfang: 6
zu machen. So vor 110 Jahren. In Folge des preußischen Landfriedensbruches gegen Sachsen sprach das Reich über Preußen die Acht.' Dresden, 31. März. Sicherem Vernehmen nach ist Herzog Ernst von Coburg bemüht, bei den be reits eingetretenen Beziehungen zwischen den Souve ränen der beiden deutschen Großmächte mildernd und versöhnend einzuwirken. Aerlin, 30. März. Wie die „Börsen-Zeitung' hört, ist nunmehr die Kriegsbereitschaft der 5., 7., 9. Division, des VI. Armeecorps, der vier neuen Garde regimenter

reich, was Preußen auch nicht ermuthigen kann, da dieses wohl wisse, daß, wenn die Deutschen sich zank- ten, Frankreich der Schiedsrichter der Situation werde' ; auch sei in Betracht zu ziehen, daß keine der Mächte einen entscheidenden Schritt thun werde, so lange die in Paris tagende Conserenz noch keine klar begrenz ten Umrisse angenommen habe. Aus Allem gehe hervor, daß Preußen und Oesterreich sich schließlich abfinden werden, weil, wenn es zum Kriege käme, ein Resultat sich gar nicht im voraus

daß bei der steigenden Ausdehnung der österreichischen' Rüstungen sehr bald der Augenblick eintreten könne, wo es sich seinerseits zu Gegenmaßregeln gezwungen sehen würde. Unter solchen Umständen ergebe sich aber auch für die übrigen deutschen Staaten die ernste Frage, welche Stellung sie ihrerseits für den Fall eines durch die Maßnahme Oesterreichs hervorgeru fenen Conflicts einzunehmen gesonnen seien. Preußen müsse angesichts einer so gefährlichen Lage über die Position der deutschen Staaten

? Das wird keinem Unbefange nen einleuchten, und mit großer Befriedigung vernehmen wir heute die uns von Berlin aus bester Quelle zu gehende Meldung: „Die Nachrichten von einer Mo bilmachung einzelner Heerestheile in Preußen sind zur Zeit verfrüht.' Sachsen. Die „Leipziger Abendpost' schleudert die heftigsten Artikel gegen Preußen. Preußen sei ein absolutistischer Militär- und Eroberungsstaat, der alle übrigen deutschen Staaten verschlingen wolle, selbst die Mainlinie setze seiner Eroberungsgier keine Schran ken

. Für die Mittelstaaten handle es sich bei den Elb-Herzogthümern um Sein oder Nichtsein. Neutral könne Niemand bleiben. Alle Staaten müßten sich Oesterreich anschließen. Die Leipziger Abendpost will schließlich die Neichsacht über Preußen aussprechen. Sie trompetet folgendermaßen: „Es hat oft Zeiten Uiid Gelegeuheileu gegeben, wo es von den Mittel städten abhing, der Krankh>:ir des deutschen politischen Lebens, die in Preußen sich polarisirt, durch ein ent schiedenes Zusammenhandeln mit Oesterreich ein Ende

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.02.1871
Umfang: 6
dürfen von jetzt an auch wieder verschlossene und rekommandirte Briefe nach Paris übernommen und befördert werden, worüber die Pariser kaum froher sein können als die deutschen Beamten, welche die hübsche Aufgabe Hatten, alle offen einlaufenden Briefe vor ihrer Be förderung nach Paris zu lesen. — In Folge der letzten LandtagSbeschlüsse wird Baiern mit Oester reich Unterhandlungen wegen Führung einer Bahn über Füssen eventuell Partenkirchen nach Tirol ein leiten. Daß der riesig angewachsene Verkehr

ist ganz von unserer in Frankreich stehenden Armee abgesehen, welche in den letzten Tagen wieder mittelst Nachschüben auf ihren vorigen Stand gebracht worden ist. Auch an Kriegs- Utensilien haben wir keinen Mangel, die Franzosen selber haben unS manchen Beitrag dazu geliefert. So gingen erst heute wieder 30 Stück erbeutete französische MunitionSwägen und Protzen, jene mit Munition für SechSpfünder-Feldbatterien nach Frank reich ab. — Nach einer Bekanntmachung der Ge neraldirektion der Verkehrsanstalten

, und fchließlich mit Genugthuung der durch Zustim mung zu den deutschen Bündnisverträgen geschaffe nen deutschen Einheit. Der Präsident der Kammer der Reichsräthe brachte schließlich ein dreifaches Hoch auf Se^ Mas. den König aus, worein die Versamm lung dreimal stürmisch einstimmte. Berlin, 18. Febr. Die „Nordd. Allg. Ztg.', die Präsidentschaft eines Mitgliedes der Familie Orleans besprechend, schreibt: „Die Präsidentschaft eines OrleanS'schen r?ürde an zwei gleich schlimmen Uebeln leiden, iir--rseitS

Beust beauftragt, die sofortige Anerkennung der neuen Regierung durch Oesterreich kundzugeben. Krieg S-ChroniV. Versailles, 16. Febr. Der Waffenstillstand ist bis zum 25. Februar Mittags 12 Uhr verlängert und auf den südöstlichen Kriegsschauplatz ausge- dehnt. Die deutschen Truppen behalten DoubS und Cüte d'or, sowie den größten Theil des Iura-Depa» tementeS besetzt. Die Festung Belsort wird mit dem zur Armirung des Platzes gehörenden Material übergeben und am 13. Februar durch die deutschen Truppen

reich begann dett Krieg mit 600,000 Mann nnd bot nach und nach im Ganzen 1.400,000 Mann auf. Da der Hauptverlust eben die Gefangenen sind, so verfügt Frankreich nach dem Kriege über eine doppelt so große Armee, als die war, niit der Frankreich den Krieg gegen Deutschland begonnen hat. Der französische Verlust nach Abrechnung der Gefangenen und in der Schweiz Jnternirten beträgt ungefähr 200,000 Mann. Crste Eindrücke von Paris. Einer Original-Korrespondenz der „N Z.Z ' auö Versailles vom 9. Februar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.01.1871
Umfang: 6
Prärogative Kenntniß gebe, dabei aber mehr die Gesichtspunkte hervorhebe, die sich ihm in seiner neuen Stellung in Vezug aus das Ver hältniß zu Oesterreich-Ungarn auf dem Felde der allgemeinen europäischen Politik darbieten mögen. Ungestört dnrch innere deutsche gragen könne Oester reich-Ungarn dann niit um so mehr Freiheit über die künftigen Beziehungen zur leitenden deutschen Macht im freundschaftlichen Sinne sich aussprechen. Wir glauben, daß dieser Standpunkt, welchem die Depesche Ausdruck gibt

, um ja nichts von seinem Einflüsse auf die einzelnen Mitglieder einzubüßen. — Doch wie die Sache auch ausfallen mag, Baiern wird im deutschen Reich nicht fehlen. Wirft die Kammer die Verträge ab, so gräbt sie ihr eigenes Grab. . Ihre Auflösung ist für diesen Fall definitiv be stimmt. Nicht minder gewiß aber ist der Fall des Ministeriums, in dem einen wie im andern Falle Mag die neue Kammer patriotisch, mag sie fort schrittlich sein, das Ministerium, daS sich mit feinem . Sckaukelsystem um die Achtung beider Parteien ge bracht

, der korrekteste sei, und es ist nicht zu zweifeln, daß er auch der entsprechendste ist zur raschen Einleitung der freundlichen Be ziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und dem unter Preußens Führung geeinten Deutschland. Ausland. ** Wiünchen, 10. Jän. (Zur Vertrags frage. — Die kriegSgesangenen Offiziere. — Bischof Reither von Speher.) Morgen früh 9 Uhr werden die hochwichtigen Verhandlungen der Abgeordetenkammer über BaiernS Eintritt in daS deutsche Reich beginnen, wenn auch voraussicht lich nichl zu Ende

uudDeutschlaildS ein gemeinsames Stre ben beider großer Staaten zum Vortheile jedes ein zelnen möglich, und als vermehrte Bürgschaft des Friedens von unermeßlichem Werth für Europa ist. In die'em wird das Mittel gesunden sein, um die Deutschen iu Oesterreich iu der Gemeinschaft deS deut- scheu Geistes und der deutschen Entwicklung zu er halten, und zwar umsomehr, je kräftiger der deutsche Geist sich uuS in der Kraft seines neuen staatlichen Daseins entwickeln wird.' Paris. Die „Jndop.' meldet aus Paris

deS deutschen Kommandanten bezüglich der versenkten Schiffe habe er uoch nicht erhalten; die hauptsächlichsten Thatsachen seien bekannt. Er bedauere, daß die deutschen Truppen genöthigt ge wesen, englische Schiffe in Beschlag zu nebmen, um die drohende Gefahr abzuwenden; er lasse die Re klamation des Schadenersatzes zu. Die Regierung bezahle den Werth der Schiffe; wenn ein Vorgehen ungerechtfertigt gewesen, so bedauere er dasselbe sehr und werde die Schuldigen bestrafen. icntsf ^Srxl . Lriilexx -leukAck

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 08.03.1862
Umfang: 10
werden sollen.' Die in den vorausgegangenen Tagen in Umlauf gesetzten Gerüchte von der im nächsten Monate zu gewärtigenden Schließung der Reich Sratbs-Session und Einberufung der Landtage für den Mai, dürften kaum einen Anspruch auf Glaubwürdigkeit mache» können; indem der Finanzausschuß in seinen Arbeiten der Budgetprüfung noch keineswegs so weit vorgerückt ist. um dieselben bis zum nächsten Monate der Plenarberathung des Reichstathes unterziehen zu tön- uen; die Regierung aber, da sie der Reichsvertretung

die Staatsvsranschläge einmal vorgelegt hat. derselben unmög- lich znmuthen kann, diese in Bausch nnd Bogen zu ge nehmigen. Zu den wichtigeren Gesetzentwürfen, die das Abgeordne tenhaus in letzter Zeit angenommen hat. gehört der in der vorausgegangenen SitznngS-Woche gefaßte Beschluß über die Freigebung der Advokatur, der gerade von jene» Mit gliedern der Kammer die wärmste Unterstützung fand, welche der allgemeine Rufzu den geachtetsten und gesuchtesten Rechts anwälten zählt. In dem benachbarten deutschen

Kurhessen, wojene Partei schon nach wenigen Wo chen ein preußisches Armeekorps einrücken zu sehen glaubte, ist allem Anscheine nach eine Verständigung mit Oesterreich erfolgt; die in unmittelbarer Aussicht gestellte Anerkennung Italiens, scheint noch längere Zeit auf sich warten zu lassen, ja die Regierung lehnte bei der Kammerverhandlung über diese Frage, auS diplomatischen Rücksichten jede Betheili gung ab; selbst in der deutschen Frage, worin die Klein deutschen ihren Haupltriumph zu besitzen

, oder ob, wie letzterer durch Bil- lault erklären ließ, die Politik der Regierung mit jener des Prinzen nichts zu schaffen habe — wer vermag dieses zu bestimmen ? Für das Ausland aber hat die gegenwärtige Situation Frankreichs eine hervorragende Wichtigkeit. Sturmflntheu, welche jenes Reich, verwüsten, durchbrechen häufig auch die Dämme der Nachbarn, und ob Napoleon um sich auf der abschüßigen Bahn zu erhalten, nnd nicht von den Wogen fortgerissen zu werden, nicht allenfalls ver sucht sein möchte

hatte zwar dieselben politischen Zielpunkte wie dessen Nachfolger Rattazzi. Der Weg nach Rom und Venedig ist die Bahn, die beide zu betreten wün- Ichen; nur wollte ver eigensinnige und schroffe Ricasoli keinen Preis dafür an Frankreich zablen, und kam darum aber auch nicht zum Ziele. DaS Streben sich von Frank reich zu emanzipiren bewog ihn. sich mehr an England anzuschließen: weswegen auch Napoleon in letzter Zeit eine gewisse Zurückhaltung gegen vaS Tminer Kabinet beobach tete; dieses dagegen die Nothwendigkeit

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 30.12.1870
Umfang: 8
. Im Jahre 185S wirkte FranceSchi abermals als DesensionS-NommIssär, und war die Ampezzaner-Kom- vagnie eine der eisten, die am Platze stand; — die Aller höchste Belobung wurde ihm hiesür zu Theil. Endlich kam das Jahr 1800 und wieder war eS der hochbetagte Mann, welcher als DesensionS-Kommissär thätig war und einen Patriotismus entwickelte, der seinesgleichen suchte: — das goldene Verdienstkreuz mit der Krone lohnte den selben. — Als Mann von 7« Jahren zog er noch zum deutschen Schützenfeste nach Wien

ven zur Auflehnung ermuthigt, so lange bleibt sie eine Gefahr für uns, die durch keine wohlwollende Phrase hinweggeredet werden kann. GnteBeziehun» zwischen Oesterreich.Ungarn und dem neuen deutschen Reiche haben also zu ihrer nothwendigen Voraus- setzung eine Umkehr der preußisch-deutschen Politik.' Zur besonderen Begeisterung findet dieses Blatt keinen Anlaß; dasselbe findet es im Gegentheile ganz natürlich, wenn von preußischer Seite, wo man Der betreffende Artikel lautet: „In dem Augen blicke

, wo die Neugestaltung Deutschlands auf Grund der Verträge dcS norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten ihren Abschluß erhalten soll, richtet sich d:r Blick der deutschen Politiker vielfach auch auf die Beziehungen des neuen deutschen Reiches zur österreichisch-ungarischen Monarchie, tbcilö mit Rücklicht auf den Prager Frieden, in welchem Preußen und Oesterreich sich über ihre Auf fassung von der damals erwarteten Gestaltung der deut schen Verbältnisse verständigt batten, theils und vor allem in dem Wunsche

. Dieselben haben nur die nationalen Bezie hungen zu Norddeutschland und zwar zunächst in der Erneuerung deS Zollvereins und in den Schutz- und Trutzbündnisscn angeknüpft. Niemand vermochte vorauszusehen, daß nnter dem nationalen Aufschwünge , welchen der unerwartete fran zösische Angriff hervorrief, die deutsche Entwicklung ihren Abschluß in der Errichtung eines neuen deutschen Reiches finden würde. Norddeutschland ober konnte diese auS dem Geiste des deutschen Volkes in freier Bewegung, hervor gegangen? Entwicklung nur freudig

begrüßen. — WaS Oesterreich betrifft, so darf dasselbe auf die Neugestal tung der deutschen Verhältnisse mit dem berechtigten Vertrauen blicken, daß alle Genossen des neuen deutschen Bundcö mit unserem Könige von dem Verlangen beseelt sind, aufrichtige freundschaftliche Beziehungen zu dem österreichifch-nngarischen Nachbarstaale zu pflegen, wie solche in den gemeinsamen Interessen und in der Wechselwirkung ihres geistigen und Verkehrslebens begründet sind. DaS deutsche Volk darf sich der Hoffnung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 24.08.1863
Umfang: 6
über die Führung des Staats» Haushalts verliehen; wie er, treu und fest, die gegebene Verfassung seines Reiches schirmt, so ladet er seine eben, falls konstitutionellen Mitfürsten ein, das Princip der Repräsentation auf den deutschen Bund zu übertragen, um in freiem Zusammenwirken aller Souveräne und aller Völkerstämme, in Bundesrat!» und BundeS- Abgeordnetenversammlung, des GesammtvaterlandeS Wohl in ausgiebiger Weise zu fördern. — Das perio dische Zusammentreten sämmtlicher deutscher Fürsten endlich

wird der Nation die glorreichsten Zeiten ihrer Geschichte, dem Auslande den Geist der Eintracht und der Treue vor Augen führen, welcher das geeinigte Deutschland zur friedengebietenden Macht im Herzen Europa's erhebt. — Aus der Geschichte, dem Ent wicklungsgang und den Bedürfnissen des deutschen Volkes sind die Grundzügc dieses Reformantrages ge schöpft. Das Mangelhafte in vrn fetzt bestehenden Institutionen des Bundes wird offen anerkannt, den begründeten Ansprüchen der Nation und einer fort geschrittenen

die Bnndrsvertretung aber aus der Wahl und der Mitte der deutschen Landtage hervor, so steht sie in einem organischen Verhältnisse zu denselben, während die nach Frankfurt zu ent sendenden Abgeordneten dennoch vollkommen frei, nach eigener bester Ueberzeugung reden und stimmen werden. Es hat sich im Verfassungsleben aller Völker heraus gestellt, daß kein Wahlsystem an und für sich Bürg schaften für die Eewählung patriotischer, einsichtsvoller und unabhängiger Vertreter gibt. Was in der Theorie als unendlich

Wahlgesetz als ver derblich und illiberal bekämpft hatte. Ist somit die Theorie für die Erfolge irgendeines Wahlsystems durch aus nicht maßgebend, so mögen wir getrosten MutheS auf die verschiedenen Repräsentativkörper der deutschen Bundesstaaien hinweisen und die Frage stellen: sind unabhängigere, patriotischere, freisinnigere und echt monarchischere Wahllörperschaften — durch irgend ein Gesetz, durch irgend eipen theoretischen Wahlmodus — zu bilden, als solche in den nächsten deutschen Landes

des allen deutschen Kaiserthrones wieder zurecht legen läßt, und behauptet, „die Aussicht auf denselben gehe zu Wien über Alles uub ihretwegen ginge man auch in den Krieg.' Doch die Grundzüge der von Oesterreich vorgeschlagenen Reorganisation sind bereits veröffentlicht und beweisen im Ä'ngesichte der ganzen deutschen Nation, daß Oesterreich eine feste, einige, schnellkräftige Föderation anstrebt, dagegen das dem deutschen Genius widerstrebende Einheitsprincip und die Hegemonie weit von sich weiset

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1870
Umfang: 6
, die wissen, wie empfindlich das englische Volk in solchen Dingen ist, nicht zumuthen. Wenn also Thiers mit der Zustimmung der Zwetgregterunz in ^ours und mit Einwilligung des deutschen Hauptquartiers den englischen Vermittlungsvorschlag nach Paiis überbringt, um auch die dortige Hauptregierung für denselben zu gewinnen, so müssen wir nach allen Regeln der Logik folgern, daß dieser geheimnißvolle Vorschlag etwas enthält, was nicht allein Frank reich, sondern auch Deutschland acceptiren kann, und so nehmen

zum 21. Jahrestag. — Die Samm lungen für die Verwundeten und Hilfsbedürftigen der deutschen Heereskörper fließen sehr reichlich. Die Salzburger haben nicht vergessen, was die freund- riachbarlichen Baiern 1359 für unsere Krieger ge than haben. — Die abgelaufene Woche war reich an Selbstmorden. Drei Personen, sämmtlich dem Militärstande angehörig, entleibten sich. Besonders tragisch war der Tod eines nicht aktiven Offiziers, der wegen nicht geleisteter Satisfaktion für Thätlich keiten seitens eines Civilisten

« handlungsbasis zu gewinnen suchen. Diesem Be streben kommen die Erfahrungen, die der Abgesandte der Republik, Hr. Thiers, auf feiner Rundreise sam meln konnte, auf halbem Wege entgegen. Thiers hat Wohl die Ueberzeugung gewonnen, daß Frank reich auf die Unterstützung der neutralen Mächte nur dann rechnen kann, wenn es die Konsequenzen des unglücklichen Feldzugs anerkennt und sich den preußi- schen Forderungen gegenüber nicht unbedingt ab lehnend verhält. So lange die Träger der fran zösischen Regierungsgewalt

die Vertreibung der „Fremdlinge' als das einzige Ziel ihrer Bestre bungen hinstellen, so lange sie vom Kampfe bis auf'S Messer sprechen und von der Heiligkeit des französi schen Gebietes schwärmen, fehlt der diplomatischen Vermittlung jeder Anhaltepunkt. Dieselbe könnte sogar als eine Feindseligkeit gegen Deutschland er scheinen, welche sich der Sieger gewiß nicht ruhig bieten ließe. Die erste Boraussetzung der diploma tischen Aktion ist eben die Bereitwilligkeit Frank reichs, auf die deutschen

in ein geheimnißoolles Dunkel gehüllt. Indessen muß man als zweifellos voraussetzen, daß die kühlen, nüch ternen Diplomaten Englands den kriegführenden Mäckiten nur solche Vorschläge unterbreitet haben, die für beide Theile annehmbar sind, also auch den im deutschen Hauptquartier herrschenden Anschauun gen Rechnung tragen. Sonst hätte sich ja die eng lische Diplomatie einem unvermeidlichen Fiasko aus gesetzt, sie hätte sich in bester Form blamirt und dies dürfen wir den so vorsichtigen Diplomaten Englands

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 01.05.1863
Umfang: 6
in dieser Frage eingenommenen Standpunktes zu beschränken, ohne eine Einladung zum Beitritt? an dir von Oester reich in Gemeinschaft mit den Westmächten erfolgten Schritte zu enthalten. Ein Stuttgarter Correspondent der „Morgenpost' sucht sich daS Räthsel, warum nicht auch von Oesterreich eine ähnliche Einladung an die deutschen Regierungen ergangen sei, wie von Frank- reich und England, durch folgende Fragen zu lösen: „Hat Oesterreich allein gewußt, daß durch eine solche Einladung den meisten dieser Höfe

, selbst den französischen Minister in Washing. ton nicht ausgenommen, über die polnische Angelegen heit. Frankreich zeigt sich auf diese Weise bemüht, eine diplomatische Coalition nicht nur Europa's, son dern selbst Amerika's gegen Nußland zu Gunsten Polens zu Stande zu bringen. Der Schritt, den es bei den deutschen Regierungen gethan hat, um diesel- ben zum Anschlüsse an die bei Nußland zu Gunsten Polens gemachten Vorstellungen zu bewegen, erscheint jetzt nicht mehr als ein für sich bestehender

, sondern er ist in jener Circulardepesche an alle auswärtigen Vertreter Frankreichs mit inbegrissen und da von ver schiedenen Seiten gemeldet wird, daß auch England an die deutschen Regierungen eine ähnliche Einladung hat ergehen lassen, so darf man daraus wohl auch auf die Eristenz einer englischen Circulardepesche an alle auswärtigen Vertreter Englands schließen. Daß eiue ähnliche österreichische Circulardepesche existirt, ist bereits gemeldet worden, nur scheint sich diese auf die Auseinandersetzung des von Oesterreich

ein sehr un liebsamer Prüfstein ihrer Unabhängigkeit von Rußland vorgehalten werde? Hat sich Oesterreich allein, vor sichtig genug, der zweideutigen Haltung dieser selben Höfe aus den Krimkriegszeiten erinnert, da sie sich dem österreichischen Impuls und Beispiele geradezu entgegensetzten und dem deutschen Kaiserstaate die Grube für 18SS graben halfen? Wenn der Stuttgarter Correspondent der «Morgen post' weiter die Ansicht ausspricht, die Westmächte hätten durch diesen Prüfstein absichtlich constatiren »vollen

, wie weit die Freundschaft der deutschen Nr- gierungcn für Nußland gehe, so faßt dagegen die „Jndependance beige' mehr das Verhältniß derselben zu Preußen in's Auge, indem sie schreibt: „Es ist möglich, daß diese Art einer Anwendung des SullrilFo univcrsel auf die Regierungen auch noch den Zweck ha», Preußen nicht nur von den Groß mächten, sonder» auch von den Mächten zweiten Ran ges und von Deutschland zu isoliren, wo die liberalen Regierungen schon nach ihren Anschauungen und Prin cipien geneigt

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