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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.05.1870
Umfang: 6
waren und find auch die ächten Deutschen, nebenbei bemerkt, nie besondere Freunde jenes Alles oivellirenden und zentralifiren- den UltramontaniSmuS, der heutzutage kühner als je sein Haupt erhebt; — allein jeder geschichtSkundlge Deutsche weiß auch, daß die zu weit getriebene Sucht der Deutschen nach individueller Selbststän- digkeit eine der Hauptursachen war, warum das deutsche Reich mehr und mehr in Verfall gerieth, und allen Angriffen der Feinde ausgesetzt, nach und nach die schönsten Stücke

deutschen Patrio ten haben daher stets diesen elenden Kantönligeist vieler Deutschen, den die Verblendeten deutsche Frei heitsliebe nannten, — dieses engherzige Pfahl- bürgerthum der deuifchen Philister, deren Blick über die Mauern ihrer Stadt oder ihres Bezirkes nicht hinauSreichte, ciuf's tiefste beklagt, das Gefühl der Zusammengehörigkeit, den Na tio n a l ge i st zu be leben gesucht, um das Reich als solches wieder neu zu kräftigen und gegen seine Feinde widerstands fähig zumachen. In diesem Sinne

und Krämern herumbetttln, von denen er zum öftern gehölt hat, daß sie allen Deutschen spiunenfeind sind und über- Haupt wegen ihrer Verschlagenheit und Tücke sich keines guten RufeS erfreuen. Wüßten erst diese gut müthigen, loyalen Leser der „Tir. Stimmen', daß einer der Hauplführer der Czechen, LadiSlauö Rieger, vor nicht langer Zeit an Kaiser Na poleon eine Denkschrift im Namen der czechifchkn Nation gerichtet habe mit der Aufforderung, der Kaiser von Frankreich solle mit Gewalt der Waffen

in Oesterreich „Ordnung schaffen', das Ministerium Giskra (welches damals noch regierte) stürzen und ein groß-czechifches Reich, bestehend aus Böhmen, Mähren, Schlesien und dcr Slowakei, herstellen, da hätten sie gewiß ausgerufen: „Pfni T—, mit solchen Ränkeschmieden, die nicht viel Besseres sind als Hochverräther, will man uns Deutsch tiroler zusammenkoppeln, die wir jedelzeit für Kaiser und Reich eingestanden sind.' — Um also, wie ge faxt, den saubern Bund mit den Czechen und Win dischen zu beschönigen

, haben gestern die „Tir Stim men' einen Artikel gebracht, worin sie sich gegen den Vorwurf zu vertheidigen suchen, daß sie durch ihre Allianz mit den Slaven ihre deutsche Ab kunft, ihren eigenen nationalen Charakter verläugnen. Sie sagen, eben dadurch, daß sie gegen den Centra- lismus für Selbstregierung kämpfen, zeigen sie ihr Deutfchlhum. — Wir erwiedern: allerdings gehört eS zur Charakteristik der Deutschen im Allgemeinen, das Recht des Individuums gegenüber der Gesammt heit zu betonen; deßwegen

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 16.04.1864
Umfang: 8
willkommen sein. Iahn (Friedr. Ludwig) wurde im Jahre 1778 zu Lenz in der Priegnitz in Pommern geboren und war der Sohn eines protestantischen Predigers; er erhielt seine Bildung in Jena und Halle, sowie an andern deutschen Universitäten, geweckt von den damaligen Zeitbegebenheiten, unter welchen er lebte und die reich waren an volksthümlich —pädagogischen Ideen; diese übten aus ihn einen überwiegend starken Einfluß. Schon auf den Hochschulen arbeitete Iahn an der Unterdrückung der entarteten

, von Reich zu Reich bereits fortbestehen, und wie mit einem ausgebreiteten Netze viele hundert und tausend Turnbrüder umspannen, die bloß im deutschen Vaterlande, um von nicht deutschen Turnerkorporationen in Europa keine Erwähnung zu thun, eine Großmacht in ihrem Gesammtbunde bilden könnten ; daher in neuester Zeit diese Vereine mit demokratischer Färbung vom liberalen Geist der Zeit geschaffen und getragen sich in - di^.Tagespolitik, die gerade nicht in den Kreis der Gymnastik gebort, hineinziehen

Landsmannschaften und wollte dafür durch Weckung der Volkskraft mittelst des Turnens der Schmach Deutschlands abhelfen. Er trat in Berlin zuerst als Lehrer der Gymnastik auf, und eröffnete 1811 seine Turnanstalt, von der Idee begeistert, die. Nationallraft durch Entwicklung des Volkgeistes wieder herzustellen, um jede Ausländern absonderlich die französische, welche er durch Rede, Schrift und That bekämpfte, abzuwehren. Besonders legte er es darauf an, bei der preußischen Studeuteujugend den Stolz des deutschen

Nationalgefühls zu wecken, damit alle diese Jünglinge, durch die Turnerkunst gekräftigt, zu deutschen Männern heranwachsen sür den Kampf der Freiheit und für die Ehre des deutschen Vaterlands. Im Freiheitskampfe gegen Napoleon, der mit eisener Faust Alles in Europa erdrücken zu können meinte und voraus Deutschland seinem maßlosen Ehrgeiz unterwersen und knechten wollte, that sich der willens kräftige Altturner als tapferer Streiter hervor. Als die Freiheitskämpfe zu Ende gestritten waren, hielt er 1817

, unter eigenen Feldherrn und mit eigenen Heeren auszieht. Daß sie als einheitliche, europäische, kriegführende Macht kriegerische Expeditionen in den ver schiedensten Ländern rüsten und nach Räuberart friedliche Staaten überfallen und erobern darf. Auf dem nationalen Schützenfest in der Schweiz sahen wir Italiener, Franzosen. Deutsche, ja Leute aus allen Nationen Europas mitsammen die Verbrüderung der Völker feiern und hörten sie die Deutschen aufrufen zu gewaltsamer Umschaffung eines solchen deutschen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 12.08.1863
Umfang: 6
, Ablehnung deS Königs. Frankreich. Paris, aus den TageSblältern. Belgien. Brüssel, König Leopold als Schiedsrichter im amerikanischen Streit. Spanien. Madrid, Unterstützung für Manila. Rutland. Finnland, Nullungen. Amerika. New-Aork, Widerstand gegen die Aushe bung. Vom Kriegsschauplatz. — Mexiko, das Kaiser reich. Nachtrag. Amtlicher Theil. Kundmachung. Bei der am 1. August d. Js. stattgehabten 335sten Verlosung der alten Staatsschuld ist die Serie Nr. Z39 gezogen worden. Diese Serie enthält Obligatio

, der Oesterreich durchweht, und auch das Ausland wird unseren Stolz darauf nur einen gerechten Nennen. Fremdenblatt und Botschafter sind in der Lage berichten zu können, daß die Entscheidung in der deutschen Frage unmittelbar Sr. Majestät dem Kaisxr zu verdanken ist, daß von Sr. Majestät persönlich die Meinung ausgegangen ist, daß zu einer sichern und gedeihlichen Grundlage dieses großen Werkes nur durch eine unmittelbare und persönliche Verständigung der deutschen Fürsten zu gelangen

sein werde. Der „Botschafter' sagt: „Die Jahrhunderte, seitdem die deutschen Fürsten aufgehört haben, zur Berathung der höchsten nationalen Angelegenheiten persönlich zusam menzukommen, sind die beklagenswerthesten, die ruhm losesten der deutschen Geschichte. Wir werden wohl, thun, wieder an die Uebung besserer Zeiten anzu knüpfen.' DerWanderer hält das Werk, welches in Frank furt vollbracht oder doch wenigstens ernstlicher und mit mehr Aussicht auf Erfolg als bisher, in Angriff genommen werden soll, für kein leichtes

; zu den Schwie rigkeiten der Sache an und für sich werden sich noch Berge von Hindernissen gesellen, deren Ursprung weitab von der eigentlichen Frage liegt.' Dennoch — wieder holt der „Wanderer' — halten wir die Idee des Frank furter Fürstentages für eine glückliche. Eine Erschei nung, wie jene des Kaisers von Oesterreich, der in den Kreis sämmtlicher Souveraine Deutschlands tritt, mit der bestimmt ausgesprochenen Absicht, die Organi, sation des deutschen Bundes einer zeitgemäßen volks- thümlichen Reform

hat, nur mit dem Unterschiede, daß es diesmal nicht die Unterdrückung der Völker sein kann, welche als das einzige Resultat des Fürstencongresses von der Ge- schichte verzeichnet werden wird. Den „vom politk- schen Pessimismus und kleinlicher Parteisucht' ausge sprengten und gewiß auch vorbereiteten Hindernissen, der Geringschätzung und dem Höhne des „ServilismuS und der Wohldienerei/' die nicht ermangeln werde« „den deutschen Fürstentag immerhin einen hübschen blendenden Ged»u?en 't nenn?.',» der aber kein besseres

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 30.05.1863
Umfang: 8
mit Rußland eingelassen, welches nirgends so lebhaft als in Wien bedauert worden ist, weil dadurch nothwendig eine Entfernung der beiden deutschen Groß mächte herbeigeführt werden mußte. Eine Aktivität Preußens gegen Rußland ist unter diesen Umständen für den Augenblick eine moralische Unmöglichkeit. Oester reich aber wird einen Kampf, der von so unmittel barem und unberechenbarem Einflüsse auf das Schicksal Deutschlands sein müßte, nicht unternehmen, ohne darüber mit seinen deutschen Bundesgenossen

Richtung der Vermittler dieser Kultur zu sein, im Allgemeinen jener Trennung nicht entgegen sein kann. Allerdings aber ist dabei vorausgesetzt, daß die Polen den wahren Grund der Sympathien des gebildeten Europa's nicht mißkennen und ihren Kampf gegen Rußland nicht in einen Krieg gegen Deutschland verwandeln, um den Ver such zu wagen, jene Theile des ehemaligen Iagellonen- reiches, welche seit lange alle Wohlthaten deutscher Bildung genossen haben, als ihrem bisherigen Ver bände mit dem deutschen

Stäatensysteme wieder zu trennen. In ihren Kämpfen nach Osten dagegen wür den die Polen stets einen sicheren Rückhalt an Deutsch land finden und wir können deshalb nicht einsehen, warum Deutschland und Oesterreich unter den bezeich neten Umständen mit einem selbstständig gewordenen Polen nicht dieselben freundschaftlichen Beziehungen an knüpfen und unterhalten könnten, welche vor derThei- lung zwischen beiden Völkern stets obgewaltet haben. Frägt man bei dieser Sachlage, ob demgemäß Oester reich sich sofort

einem kriegerischen Vorgehen gegen Rußland anschließen solle, so ist klar, daß wenn die kaiserliche Regierung nur ihr eigenes Interesse in's Auge fassen wollte, ein Aktivitätsbündniß mit Frank reich und England sich ihr von mehr als einer Seite empfehlen würde. Allein die Grundsätze der Circular- note vom 24. Zänner l. Js. sind nicht die ihrigen. Sie ist sich keinen Augenblick der Pflichten unbewußt, welche sie als erste deutsche Macht gegen Deutschland zu erfüllen hat. Preußen hat sich leider in ein Ver hältniß

im Ein- verständniß zu sein. Unter solchen Umständen stellt es sich für alle Parteien als das Zweckmäßigste dar, daß Oesterreich zunächst für die strenge Neutralität des deutschen Staatensystems, Preußen Inbegriffen, Sorge trage. Eine andere Haltung würde seit der unglück lichen Convention vom 3. Febr. Deutschland der Ge fahr aussetzen, den Krieg in seine eigenen Gränzen ver pflanzt zu sehen, wovon Oesterreich auch nicht schein bar die Veranlassung sein will. Sollte freilich Preußen sich nicht entschließen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.07.1862
Umfang: 6
zu Oesterreich in dem Vorparlament zurechtzulegen ge denken, geht aus der folgenden Aeußerung des Hrn. v. Bennigsen bei der Hamburger Versammlung hervor: „Das Vorparlament, sagte er, habe auch die Aussicht auf eine Verständigung: mit den deutschen Ländern in Oesterreich in erfreulicher Weise vermehrt: überall breche sich die Ueberzeugung Bahn, daß das geeinigte Deutschlaüd dem österreichischen Kaiserstaate der treueste und zuverlässigste Bundesgenosse sein! werde.' Oester reich soll also nicht einen Theil

: daß der selbe über die Einrichtungen des deutschen Schützen- Wesens Bericht erstatte. Dieser Schütze überbringt zugleich als Ehrengabe der Klagei-furter Schützen- Gesellschaft einen werthvollen silbernen Pokal Deutschland. Frankfurt a. M., 8. Juli. Die zunächst beab. sichtigte Aufnahme eines Garantie - Ansehens von 15,000 fl. um die Kosten zu bestreiken, welche die Wiederherstellung der vorgestern durch den Orkan be schädigten Schütze'iifesthalle verursacht, ist überflüssig geworden

: »Die Versammlung erklärt: Die einheitliche und frei heitliche Neugestaltung Deutschlands kann nicht durch den Bundestag !nicht durch Vereinbarung deutschen Regierungen, nicht durch die Delegirten der Landtage, sondern nur durch ein aus freien 'Wahlen des ge- sammten deutschen Volkes berufenesiParlament und! eine starke Eentralgewalt verwirklicht werden?' Mit solchen Phrasen glaubt mau das deutsche Volk ver locken und die wichtigsten Fragen der Gegenwart so ohne weiteres^abthun zu können. Waö da verlangt

des geeinigten Deutsch lands bilden, sondern außerhalb desselben bleiben. Für die Beihilfe aber, die es zur Ausführung der gothaischen Plane gewähren soll, geben ihm dieGolhaer die gnädige Versicherung, daß sie seine guten Bundes genossen sein werden. Dies klingt in dem Munde von Leuten, welche stets den giftigsten Haß gegen Oester reich zur Schau trugen, gewiß sehr verlockend. Wir wissen sonach im Voraus, was wir von dem gothai- schen Vorparlament zu erwarten haben, und. verspüren deshalb

auch nicht,die geringste Lüst^ demselben beizu wohnen. (D. Z.) . , München, Q Juli. Noch ist,keine, sichere Nach< richt hier, ob Ihre Majestät die Kaiserin von Oester-^ reich, schon morgen oder, 'wie sie .nach gestern cinge-, troffener Mittheilung beabsichtigt hatte, erst am Sohn^ tag eintreffen wird.- Vom Zeitpunkt ihrer Ankunft wird' auch jener des Abgangs der Königin beider Sicilien nach Poffenhofen und von dort nach Bad Eins ab hängen. Als gestern Abends Ihre sicilische Majestät an der Seite Ihrer Majestät

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1865
Umfang: 6
Gedanken und geht eS aui c.« Intentionen Oesterreichs ein, dann wird keine lange Zeit verfließen, bis diese so lange behängende Frage beim Bunde in befriedigender Weise endlich gelöst wer den wird. Sträubt sich aber Preußen dagegen fort und fort, so darf man fest überzeugt sein, daß eS Oester reich ohne Preußen eines nicht zu fernen TageS an der Zeit finden wird, die Sache beim Bundestage zum AuS, trag zu bringen, und wie sich von der ersten deutschen Großmacht nicht anders erwarten läßt, im deutschen

, oaß nämlich die zwei deutschen Großmächte auf den Antrag BaiernS, Sachsens und Hessen - DarmstadlS, die holsteinischen Stände sofort einzuberufen, nicht eingehen werden. Sie haben die gemeinsame Erklärung am Bundestage ab gegeben, daß sie sich die Berufung der Stände vor behalten, wenn sie die Zeit dazu für gekommen erachten, und daß sie auch nicht für geeignet erachten, jetzt sich in Verhandlungen über den Eintritt Schleswigs tn den deutschen Bund einzulassen. Da nun die Mittelstaaten

auf eine weitere Behandlung ihres Antrages am Bunde verachteten, so ist die Sache vorläufig beim Bunde ab« getban. Daß früher die deutschen Großmächte in Be treff der künftigen Konstituirung der Elbeherzogthümer selbst untereinander zu einem festen Abschlüsse in einer oder der andern Richtung gekommen sein müssen, bevor die Sache an den Bund gelangt, versteht sich von selbst. Daß ein solcher Abschluß noch nicht erreicht ist, zeigt die Antwort der Großmächte. Entsagt Preußen r«d'-h allen anncxionistischen

werde ihn nicht im «?tiche lassen, wenn er neue Opfer verlangt, denn eS sei schwierig, die Fi nanzen in'S Gleichgewicht zu bringen, ohne der mili tärischen Macht zu schaden. Also nichts von H-ereSverminderung „ES sei nothwendig auf dem Wege der nationalen Politik vorzuschreiten, und nichts zu ver säumen an dem grolien Werke, das den Nachkommen vollendet hinterlassen werden müsse.' Ob solchen Worten gegenüber noch irgend ein deut sches oder österreichisches Blatt den Muth hat, Oester reich eine noch ausgedehntere

Artikel der „A. schreibt die „Wiener.Abendpost', der sich gegen die „schleichende' und für die „rasche Einverleibung der Herzogthiimer in Preußen' erklärt hat, ist in ver deutschen Presse vor Kurzem viel besprochen worden. Wir baben den Arti kel damals ignorirt, weil wir in der That nicht recht wußten, ob feine Ausnahme einem Verseben der Redaktion oder der spontanen Rückkehr zu jenen UnparteilichkeitS- Gelüsten zuzuschreiben sei, von denen die »,A. Z.' von Zeit zu Zeit ergriffen wird. Die Idee

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1863
Umfang: 6
. Zum Fürstentag. — Berlin. ZIrmecausbildung. Hrank reich. Paris, die drei Noten. Großbritannien. London, Nachrichten aus Jap>in und China. Italien. Rom, die Königin von Neaxel. Serbien. , Sk a <t> l r a g. Zu den Festlichkeiten der 500/ährigen Dereinkgungsfeier. Amtlicher Theil. Se. Maj. der Kaiser haben sich allergnädigst be wogen gefunden, zum Zwecke der Vertheilung als Kaiserpreise bei dem vom Tiroler Landtage zur Feier der fünfhundertjährigen Vereinigung Tirols mit dem Kaiserreiche auf den 29. September

Schützenvorstehung gegebenen Festschießen in der Kreishauptschießstätte gewidmet. Der Abend endlich vereinigte einen geselligen Kreis von nickt weniger als 3l) Theilhabern beiderlei Ge schlechtes im SonnenwirthShause. Als die Dämme rung graute und die Kerzen entbrannten, von dem mir den Blättern der deutschen Eiche umkränzten, in einem Flor von Blumen prangenden Bildnisse Sr. Majestät, suchte auf dem Pöllerst inalruf vom nahen Kalvarienberge herab Bezirkevorsteder Speckoacher den herrschenden Gefühlen Ausdruck

es im weiten Dölkerkreise, und suchen dem Treugesühl der Brust im kurzen Worte den vielsagenden Ausdruck zu geben. i,SIa>vaic ruft heute der Czeche, ^Aivio' der Slovene, „lZIjen^ der Magyare ^vviva^ hxr Italiener an den Ufern der Etsch und des Mincio. Aber wie aus Einem Munde jubeln 3 Millionen Deutsche ihr Lebehoch ihrem deutschgesinnten constitutionellen Kaiser zu, und Lebe hoch wiederhallt gerade jetzt das ganze, das große deutsche Vaterland, dem deutschen Fürsten in der deutschen Bundesstadt

für die deutsche That — Deutschlands Lebehoch! Dies liebe deutsche Vaterland umgränzt im Süd eine Mauer aus Fels gebaut — die Berge von Tirol. Diese Berge von Tirol geben den deutschen Echoruf zurück. Sie begleiten ihn von Ort zu Ort mit dem l'o Voum ihrer Kirchen — das zum Himmel steigt, mit dem Donnergruß ihrer Bäche — die in den Ab grund tosen, mit dem Flammenkusse ihrer Stutzen — die auf das schwarze Auge ihrer weiß blinkenden Scheiben knallen. Sie verstärken den deutschen Hoch ruf mit hunderttausend

Hochrufen auS dem eigenen grünen Schooße. Denn wahrlich bei diesem deutschen Hochrufe kann der Deutschtiroler, der Wachmann in dem grünen Schilderhäuschen der Berge, der Letzte an der deut schen Südgränze — nicht der Letzte sein. Besonders er muß heute mit lauter Stimme aus vollem Herzen in diesen deutschen Hochruf stimmen. Für ihn ist das heutige GeburtSfest des Landesvaters zugleich ein — Vorfest, dem in Monatsfrist das große Familienfest der „goldenen Hochzeit' folgt. So lassen Sie unö denn heute

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 30.10.1869
Umfang: 10
; aber ich meine, sie wird sich« merken, ob und wie weit das Reich und die Bruder-Völker und die Nachbar länder auf Tirol zählen können, wenn eS sich nicht bloS um den Vortheil von Tirol handelt. (Bravo.) Die Reichsregierung ist-verpflichtet. dem Reiche die Mittel zur Reichsvertheidigung zu scheffen. DaS ist der Standpunkt, der von ihr eingenommen werden muß und nur in soweit eS damit verträglich ist, kann Tirol seine Landesvertheidigung belassen weiden. Man sagt immer, die Landesvertheidiguvg von Tirol halte

und wird haben, wenigstens mittelbar Nutzen und Vortheil auch für das Reich». Wer hat das jemals bestritten? Wäre denn der Regierung irgendwie möglich gewesen, alle diese Zugcstänrnijfe Tirol entgegen zu bringen? Wie kann man von einem Standpunkte aus, der der alleinige RechtsertigungSgrund sür die Regierung ist, wenn sie andere Provinzen gegenüber Tirol zurücksetzt, die wohlwollenden Intentionen der Regierung bekämp fen ?(Bravo.) Wenn selbst die gestern in letzter stunde von der Regierung gemacht- Proposition

zurückgewiesen wird, dann wird und muß die Regierung eine Heraus forderung hierin erblicken. Ick zweifle nicht, daß die Regierung, deren Muth letzthin anerkannt worden ist, die. Antwort nicht schuldig bleiben wird; es bedarf dazu nicht der Gewalt, es braucht dazu nur der Ausübung des Rechtes und der Erfüllung der Pflicht gegen daS Reich und gegen die übrigen Länder. — Ich habe gesagt es ist eine Herausforderung der Regierung bis in die oberstenSpitzen hinauf. Ich gehe weiter und sage

, eS ist eineHeraussorderung auch sür den Reicherath. Mit Eifersucht sehen bereits die ankeren Länder auf die Ausnahmsstellung, welche Tirol bisher zugestanden worden ist. Mo es sich um eine Steuer an Gut und Blut handelt, da hört die Gemüthlichkeit auf, da wissen auch andere Länder, da weiß das Reich zu rechnen und das Reich wird sich an das Wehrgesetz halten. — Ich habe zwar früher gesagt, ich werde keinen Paragraph zitiren, aber einen solchen, der der Angelpunkt ist, will ich Ihnen doch noth einmal zu Gemüthe führen

, wo ich nicht, trotzdem vcn Tirol sehr häufig die Groß muth des Kaisers in Anspruch genommen wird, jeder zeit die offenste Hand gefunden hätte, und so oft ich die Gnade hatte, mit Sr. Majestät zu verkehren, habe ich stets nur Liebe und Gnade sür Tirol wahrgenom men. — Und was thut denn daS Reich für Tirol? Vergleichen Sie die Budgets, sehen Sie hin, welche bedeutenden Summen der Neichsschatz gibt für Kultus und Unterricht in Tirol, sehen Sie hin, welche bedeu tenden Summen Jahr sür Jahr sür Straßen und Wasserbauten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 05.11.1864
Umfang: 8
, daß ein solcher zwischen Oester reich und Preußen nicht rxistirt. Bestände er aber, so hätte ihn Graf MenSdorff einfach als Thatsache Zu übernehmen gehabt, und von seiner „Zustimmung' zu sprechen, könnte keinen Sinn haben. Gegen daS „innige EinverstänZniß', wovon hiernach allein noch gesprochen werden kann, wird im Allgemeinen Niemand, der sich einen Deutschen nennt, etwaS einwenden. Wir Haben schon oftmals Gelegenheit gehabt eS auszusprechen, daß wir ein solches Verhältniß für eine bundeSgenösstsche Pflicht der beiden

.' Der „Botschafter' sagt: WaS die erste Behauptung betrifft, so müssen wir zunächst ihrem Sinn eine der Sache entsprechende Einschränkung geben. Wettn die Verbin dung der deutschen Großmächte, wie die „Zeidler'fche Correfpondenz' cS nennt, „eine politische Schöpfung' sein soll, so muß sie eine Narur haben, an der ein Ministerwechsel selbstverständlich nichts ändern kann. Sie muß daZ Ergebniß eineS StaatSvertrageS mit ge nau festgestellten Bedingungen sein, und wir haben Gründe zu glanben

deutschen GrosmäHte halten. Daß diese Pflicht so häufig aus den Augm geseht worden ist, war eines der großen Uebel der deutschen Zustände; nur können wir, bei der gewissenhaftesten Selbsttäu schung, nicht finden, daß sich Oesterreich der Versäum- niß schuldig gemacht habe. Die österreichische Politik mit Bezug auf Preußen ist seit Generationen nichts anderes als die Abwehr van Uebergriss.-n und Unrecht, oder ein Kampf ge^ea die Absicht va;u gewesen. Wenn nun neuerdings von österreichischer Seite

die Hand geboten oder eine dargebotene Hand angenom men worden ist, so kann man sich darüber auf preu ßischer Seite nicht täuschen, daß Oesterreich den bis herigen Charakter der deutschen Politik Preußens ver gessen und einen neuen Versuch machen wollte, ob der norddeutsche Großstaat eines uneigennützigen Verfahrens fähig sei. Wenn der Staatsmann, welcher an die Stelle deS Grafen Rechberg getreten ist, diesen Versuch noch nicht als mißlungen betrachtet, so kommt eS unS nicht in den Sinn, den Ueberrest

des mit dem besten Will n dargebrachten österreichischen Zutrauens zu be kämpfen. Die Warnungen, zu denen unö ein Mangel an Scharfblick und Festigkeit bei dem abgetretenen Mi nister veranlaßte, halten wir bei seinem Nachfolger für überflüssig. Indessen wollen wir bei dem Einverständ- niß zwischen Oesterreich und Preußen, außer auf den Kaiserstaat selbst, auch auf d-n deutschen Bund und die gemeinsamen Bundesgenossen blicken. DaS Ver trauen, welches von österreichischer Seite der Freund schaft mit Preußen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 11.01.1867
Umfang: 6
k. k. BezirkSvor- steher Mitterhofer die Feierlichkeit mit einer dieser Gelegenheit anpassenden längern Rede, in der er unter Anderm hervorhob, daß die Priesterschaft Oesterreichs, und insbesondere des Landes Tirol, in jeder Phase sei ner Geschichte von jeher für Gott, Kaiser und Reich mit patriotischen Opfern vorangeleuchtet habe, und kam dann auf den gefeierten Herrn Dekan zu sprechen, der stets, so oft es galt für Kaiser und Vaterland einzu treten, sich an die Spitze der Geistlichkeit gestellt, das Volk

des kaiserlichen Patentes vom 2. d. M., betreffend die Einberufung des außerordentlichen ReichS- ralhes zur Regelung der Verfassungsfrage Bemerkun gen, die man unmöglich stillschweigend hinnehmen kann. Der Korrespondent fühlt sich nämlich berufen, mit den Deutschen Oesterreichs ein Hühnchen zu pflücken, weil dieselben sich die Freiheit nehmen, über die Verfassungs frage anders zu denken, als er selbst. Das hätte übrigens nichts auf sich; die Deutschen Oesterreichs sind es eben seit bald 2 Jahren gewohnt

, von Jedem, und wäre es auch nur ein fahrender böhmischer Musikant oder slovakischer Mausfallenhändler, als die Parias des gemeinsamen schönen Vaterlandes angesehen zu werden; und,über die Verfafsungöfrage wird eben der ReichSv - '.nd Se. Majestät entscheiden, dessen ge- treucste Unterthanen die Deutschen trotz alledem und alledem noch immer sind. Es würde sich überdies auch kaum der Mühe lohnen, jenen Korrespondenten darüber eines Bessern belehren zu wollen. Aber zu wissen, wo er den Kopf

nicht mit Festigkeit entgegentreten; ich überlasse es nun der Einsicht und Billigkeit Ihrer freundlichen Leser, zu beurtheilen, ob hier der deutsche Beamte, — die der italienischen Nationalität angehöri- gen befinden sich bei aller Ergebenheit und bei allem Pflichtgefühle schon ihrer Nationalität wegen ohnedies in einer noch schwierigern Lage — mit Erfolg für seine Regierung auftreten kann, wenn er von einem Negie- rungSblatte feiner Nationalität wegen geradezu ver höhnt wird. ES fehlte, um deu deutschen Beamten

den hiesigen Aufenthalt vollkommen zu verleiden, gerade noch diese letzte Taktlosigkeit > Ich müßte den ganzen schwülstigen Artikel übersetzen, und dann würde er viel von seiner drastischen Fassung verlieren, um Ihren Lesern ein volles Verständniß des Unmuthes und der Scham beizubringen, die jedem hiesigen Deutschen beim Lesen dieses Machwerkes überkamen, wo von „jenen gebenedeiten Deutschen' (czuei Iit-nudell! tollesclii) ge sprochen wird, die, weil ungezügelt in ihren hoch tönenden Schmerzensschreien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 06.11.1865
Umfang: 6
allerdings zu schmal sein, allein auf Deutschlands Kosten, auf Kosten deutschen Rechtes wird Oe sterreich selben niemals breit werden lassen, oaS dürfen alle Kleingläubigen als sicher annehmen,8 denn Oester reich wird nimmer sich seiner eigenen vorragenden Stel lung in Deutschland begeben und eine Macht vergrö- zern helfen, in welcher eS in der deutschen Frage nach der Lehre der Geschickte und nach der ganzen Anlage Preußens stets einen Rivalen finden wird. Die Frankfurter Angelegenheit

wird allem Anscheine nach ihren AuStrag am deutschen Bundestage finden. Der preußische Premier, früber so dringend, scheint keine so große Eile mehr zu haben, gegen die alte Bun- deSstadt sofort eigenmächtig einzuschreiten, seitdem der Nationalverein in seiner letzten akademischen Redeübung wortreichen Andenkens selbst die preußische Spitze pro- klamiit hat. Die Nachrichten auS Frankreich und Italien gewin nen an Wichtigkeit, je näher der Zeitpunkt der Aus führung der September-Konvention rückt. Ist eS Frank reich

, Sachsen und Hessen-Darmstadt am Bundestage wegen der österr.-preuß. Frankfurter Depeschen beschäftigen vorzugsweise die deutschen, ja wohl auch die französischen Blätter. Auch Schleswig-Holstein klingt noch immerfort nach. WaS letzteres anbelangt, kursiren über die Herstellung deS wün fchenSwerthen De finitiv» mS die verschiedenartigsten Versionen. Die Nachn'cht, daß Preußen Oesterreich für die AuSfolgung Holsteins runde 4V Millionen Thaler angeboten habe, gebört in das Gebiet jener Erfindungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 07.12.1863
Umfang: 12
verletzten Rechten durch militärische Be. setzung Holsteins und Lauenburgs Geltung zu vex, schaffen. Die beiden deutschen Großmächte standen dieser neuen > Verwicklung in völlig gleicher Stellung gegen über und die kaiserliche Regierung hielt es vor Allem «ünschenswerth und wichtig, in dieser Frage sowohl als Mitglied des Bundes wie,als selbstständige Mackt nicht anders als im vollsten Einverständnisse mit Preußen zu bandeln. > Zu meiner Befriedigung darf ich aussprechen, daß die Anschauungen der königl

. preußischen Regierung mit den unsrigen übereinstimmten und ich darf es al« den gemeinschaftlichen Entschluß Oesterreichs und Preu ßens bezeichnen, an den folgenden wesentlichen Gesichts punkten festzuhalten. Der zu London am 3. Mai 1352 zwischen Oester reich, Frankreich, Großbritannien, Preußen, Rußland und Schweden einerseits,! und Dänemark andererseits abgeschlvssene und von Sr. Majestät dem Kaiser am 24. desselben Monat« ratificirte Vertrag, welchem später noch viele andere Regierungen, darunter

können sie sich nicht mit den im Einverständnisse mit fast ganz Europa gegenüber Dänemark eingegangenen Verpflichtungen in Widerspruch setzen. Der wahre Stand der Ver- tragsverhällnisse zwischen den deutschen Mächten und Dänemark läßt sich aber nicht aus dem Londoner V ertr a ge allein erkennen. Eine lange Reihe von Ver handlungen über die verfassungsmäßige Stellung der Herzoathümer Schleswig-Holstein und Lauenburg in der dänischen Gesammtmonarchie war diesem Vertrage vorhergegangen. > Oesterreich hatte in diesen Versammlungen

auf das Bestimmteste constatirt, daß es sich an einer europäi schen Sanktion des Grundsatzes der Integrität der dänischen Monarchie und an der Sicherstellung dieses Principes durch eine gemeinsame Erbfolge erst dann zu betheiligen gesonnen sei, wenn den deutschen Mäch ten di'e Zusichcrungen gewährt sein würden, die sie zur Aufrechthaltung der rechte Deutschlands und der Her- zogthümer und zum Schutze der deutschen Nationalität zu verlangen für Recht und billig hielten. Erst nach dem Dänemark im Dezember 1351

IX. hatte der Kopenbagener Hof, wie, ich bereits erwähnte, die Langmuth Deutschlands erschöpft, und unglücklicherweise hat der neue Souverän ungeachtet der dringendsten Gegenvorstellungen und ungeachtet der vielen warnenden Stimmen, an wel chen es selbst im dänischen Reichsratke nicht gefehlt hat, seinen Regierungsantritt durch einen förmlichen Bruch der Vereinbarungen von 1351 bezeichnet. Oester reich und Preußen haben sich unter solchen Umständen in Frankfurt für die Suspension der holsteinischen Stimme ausgesprochen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 06.07.1865
Umfang: 6
und ergänzten. Oester reich seinerseits habe sich bereit erklärt und sei noch bereit diese RechtStitel auf den Erbprinzen von Auguftenburg zu übertragen, als auf denjenigen Prätendenten, den die beiden Großmächte schon (aus der Londoner Konferenz) vor den Augen Europa'S als den bestberechtigten pro, klamirt, uns dessen Throngelangung außerdem den Wünschen sowohl der großen Mehrzahl der deutschen Bundesregierungen als der Bevölkerung der Herzog thümer selbst entsprechen würde. Sollte indeß Preußen

. — Neapel) Verurteilung von Briganten. Die Geständnisse. Giar- dulloS. ^ Rom, nach der Abreife Vegezzi's. Rußland. Die kurländische Ritterschaft. Donaufürstentbümer. Kirchliche Neuerungen. Amerika. Die Noth >m Süden. Nachtrag. Amtlicher Theil. Gesetz vom 3V. Juni »8«S. betreffend die Ergänzung der zur Erfüllung der Ver pflichtungen deS Staates im Monat Juli 1865 noth wendigen Geldmittel; wirksam für daS ganze Reich. Ueber Antrag der beiden Häuser Meines Reichs- ratheS finde Ich zu verordnen, wie folgt

der diesseitigen An- fchauungen bieten. Wien, 3. Juli. Der „Botschafter« wirft auf daS Verhältniß deS Schmerling'fchcn Systems zu Ungarn einen Rückblick und sagt: Der feststehende Grundge danke war die parlamentarische Reichseinheit. Unzwei- selhaft war seine Vermittlung mit den deutschen Inter essen schwieriger als die mit den ungarischen. Die deutschen EinhcitSansprüche und die parlamentarische Reichseinheit Oesterreichs ließen sich nur in der Gestalt einer TriaS deS deutschen StaatensystemS oder, vielleicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 11.12.1868
Umfang: 4
. Nichtamtlicher Theil. DcKcrreich. Innsbruck» 11. Dez. Vorgestern Abends sind Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr v.Lasser wieder hier eingetroffen. H JnnS bruck. 5. Dez. (Noch einmal über die politische Bundesgenossenschaft der Cze- chen und der Tiroler. — Schluß.) WaS wollen dagegen die Deutschen in Böhmen? WaS sie nicht wollen, ist der Föderalismus, was sie aber wollen, ist die Verwirklichung, Belebung und Ausbildung unserer freisinnigen Verfassung, wie wir sie nach schweren Kämpfen endlich

zu werden. Die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien wollen keinGroß- böhmen, keinen General landtag in Prag; sie wollen keineOronung ter Dinge, traft welcher sie selb st in isolirter Minde'rhelt den offen zu Tage tretenden brutalen Entnational i- sirungSgelüsten einer bedeuten den un den t- fcheidenven czechischen Mehrheit schütz» und ! hilflos preisgegeben würden. Sie wollen ^ zwar den Frieden mit den slavischen Landesgenossen, ! aber sie wollen auch eiuen kräftigen Hält zur gefeh- ! lichen Wahrung

ihrer deutschen Nationalität und Sprache im Reichsrathe, sie wollen auch moralischen Schutz gegen die drohende Vergewaltigung finden in den thatkräftigen Sympathien ihrer deutschen Stammesbrüder in Oesterreich. Auf welcher Seite müssen denn bei diesem politischen Kampfe in Böhmen die Deut schen in Oesterreich stehen? Müßige Frage. In allen deutschen Länder« Oesterreichs, in Unter« und Oberösterreich, in Salz burg, in Steiermark, in Kärnthen, in Vorarlberg steht die deutsche Bevölkerung auf der Seite der Deut

schen in Böhmen. Wäre es anders, dann hätte der sinnreiche preußische Junker Recht gehabt, als er 1866 den Italienern darlegte, die Deutschen in Oesterreich seien keine rechten Deutschen, sondern wahrscheinlich nach seiner Ansicht nur so ein Gemsngsel, Bastarde. Und Tirol—7 wo steht das deutsche Tirol? Nach den mindestens einem Glaubensartikel gleich M achtenden Versicherungen der„Tir.Stimmen' steht Tirol eigentlich zunächst nur hinter Herrn Greuter. Da nun Herr Prof. Greuter am 6. Nov. so offen

und unzweideutig Partei ergrissen hat, aber nicht für die Deutschen, sondern für die Ezechen in Böhmen, so steht er selbst offenbar und handgreiflich auf der Seite der Ezechen. Man lege den Vertretern der deutschen Bevölkerung Böhmens im ReichSrathe nur die Frage vor, ob sie Herrn Greuter als ihren Freund oder als ihren Gegner ansehen. Mau appellire an die politische Vernunft der ganzen Welt, ob sie in Herrn Greuter einen deutschen oder einen czechischen Parteigänger erblicke. Tirol aber steht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 06.04.1865
Umfang: 6
S st. IS kr. Ssterr. WSHr»»>. Die ^katholische» Blätter erscheinen monatlich dreimal, am 10., 20. und letzte» Tage eine» jede» Monat» Vrel« halbjährig 1 fl. io kr. i» Loeo, per Post bezöge» 1 st. 70 kr. Ssterr. Währung.' ogler M Hamburg-Altoua a. Fraulfart a. M., tuum Jägersche Buchhaadlimg w Araalliirt a. M. Oppeltl, erstes österr. Amumeeuburcau. Wollzeile Nr. 22. 79. Innsbruck, Donnerstag den «. April. 1865. Uebersicht. Nichtamtlicher Theil. Wien, zur Abstimmung am 6. April am deutschen Bundes» tage

flächliche Geister werden den tiefern Kern der Sache unter der milden Form übersehen. Bahnt sich ein Zu sammengehen des Bundes mit Oesterreich, insofern eS für die bundesmäßige Lösung der Frage, welche Deutsch land seit lange im tiefsten Innern aufregt, an, so muß eS mit einer Art Naturnothwendigkeit in einer bestimm ten Linie fortwirken, wie der 14. Jänner 1354 in ei ner andern Richtung von einer verhängnißvollen Kon sequenz war. Den deutschen Staaten selbst ist eS noch mals in die Hand gegeben

dem aber nicht im deutschen Sinne gelöst werden könnte. Möge jedem Staate Deutschlands die volle Verantwortlichkeit dessen, waS er thut, vor der Seele stehen. Deutschland ist in Wahrheit berechtigt zu er warten, daß jede Regierung ihre Schuldigkeit thut. Wien. (XI-. Sitzung deS Abgeordneten hauses am 31. März.) » Auf der Ministerbank: MenSdorff, Mecsery, Plener, Hein, Frank, Ministen'alrath v. MenShengen (Ministe rium deS Aeußern), später Schmerling. Nach Borlesung deS Protokolls wird zur Fortsetzung der Generaldebatte

aber anderö auf, als die deutschen Abgeordneten. Redner wünscht ser- nerS einen Handelsvertrag zwischen Oesterreich und Italien alS Einleitung zu einem Bündniß. ES sei dies um so eher anzustreben, als man wiederholt erklärte, Oesterreich verfolge keine agressive Politik. Abg. Tinti ergreift das Wort, um feinen Antrag nochmals zu befürworten. Dr. Herbst habe gestern gesagt, er wisse nicht, an was der Abstrich von 3MV sl. gemacht werden soll. Diese Einwendung habe keinen Grund, weil er eben im Punkt

gegen. Er gehöre zu jener Partei, welche eine starke Centralregierung mit voller Befriedigung der staatsrecht lichen Forderungen der Völker verlangt. Er zähle zur gegenwärtigen Opposition, wenn er auch weit entfernt sei, Centralist zu sein. Aber der Wunsch nach einem geregelten StaatShauöhate und konstitutionellen Einrich tungen bewege ihn, mit der Opposition zu gehen. Er bekämpft die Ansichten Cupr'S betreffs der deutschen Frage und sagt, er wisse nicht, von wem er (Cutzr) das Mandat zu seinen Erklärungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1870
Umfang: 8
, daß sich die Völker um den Thron fchaa- ren, um mit ihm da» Beste des Reiches zu berathen. Die Situation ist drohend und kann auch verhäng- nißvoll werden; deshalb wurde auch ein inniges Zusammenhalten aller Theile der österreichischen Monarchie und ein Beiseitesetzen jedes widerstreiten den Parteistreben» als höchst nothwendig bezeichnet. Treue gegen das Reich und die Unterordnung unter dessen höchste Interessen ist der Völker Recht und Pflicht, denn nur von der inneren Machtfülle des Reiches ist der Schutz

— eine Vergangenheit, in welcher das Reich groß, stark und geachtet war. Möge die gütige Vorsehung die wahr haft gerechten und vaterlichen Absichten des erhabenen Monarchen, welche alle Völker mit gleicher Liebe umfassen, mit Erfolg krönen, und möge eS dem Monarchen gegönnt sein, die Monarchie in Kraft erstarken und alle Völker und Länder im erhöhten Woblstande erblühen zu sehen. AVien. Ueber die Stellung Oesterreichs zum Kriege schreibt man dem „Ung. Ll.' ans Wien: Das Zusam mengehen Rußlands mit Oesterreich

es auf einem Kongreß, sei es in der gewöhnlichen diplomatischen Aktion „eine große Uebereinstimmung ihrer Absichten kundgeben werden.' Dafür, daß unter den neutralen Mächten wichtige Verhandlungen stattfinden, und daß Oester reich bei denselben eine keineswegs untergeordnete Rolle spielt, spricht auch der für gestern in Wien erwartete Besuch der Thronfolger von Rußland und England (Siehe Telegramm.) Linz, 24. Aug. (Landtag.) Die klerikalen oberösterreichischen Deklaranten, inklusive des Bischof Rudigier

. Nach der neuesten baierischen Verlustliste befindet sich unter den Verwundeten der Generalmajor von Maillinger. Ueber den Grad seiner Verwundung ver lautet nichts. — In Folge neuer Truppenzuzüge nach Frankreich werden die bezüglichen Bahnlinien wieder ein paar Tage dem öffentlichen Verkehre ent zogen werden. * Aus Gießen wird dem „Fr. I.' berichtet: Seit einigen Tagen kommen hier fast mit jedem Zuge von Köln ganze Haufen, theils Familien, theils noch junge Männer, flüchtiger Deutschen aus Paris an; Arbeiter

, die, wie sie sagen, bisher guten Verdienst dort gehabt. Die Leute haben uns selbst Folgendes erzählt, was die augenblicklichen Ver hältnisse in Paris illnstrirt: Von Seite des Gouver nements und der Gebildeten sei ihnen nichts ge schehen; aber gleich nach der Kriegserklärung hätte sich der Pöbel sehr feindselig gezeigt, sie oft genug förmlich insultirt, und die Polizei sei zu schwach, sie zu schützen. Nach den deutschen Siegen sei das viel schlimmer geworden und nun Folgendes geschehen: Sie seien aufgefordert

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 13.09.1870
Umfang: 6
. Nicht unsere Sache ist es, zu untersuchen, ob eS der neuen Re gierung nach den großen Katastrophen, die Frank- reich getroffen baben, möglich werden wird, mit mehr Energie und besserem Resultate als bisher den Niesen« kämpf gegen die preußischen Heere fortzusetzen, aber konstatiren müssen wir, daß, wie immer auch d:e Wür fel des weiteren Kriegsverlaufes noch fallen mögen, die Politik der striktesten Neutralität, wie sie Oester reich dem ganzen Konflikte gegenüber fortwährend bewahrt bat

, ihre beklagenSwerthen Schwankungen, aber im Großen und Ganzen be wahrt sie sich heute glänzend. Man denke sich doch, was in Oesterreich geschehen wäre, wenn all' die gewaltigen Ereignisse des TageS eS zur Zeit Bel- eredi's überraschten? Was wäre in Cisleithanien bei der damaligen Erbitterung des deutschen Volkes, was jenseits der Leilha, in dem tieferregten Ungarn, der Widerhall dieser Ereignisse gewesen? Heute wirkt die Proklamirung der Republik in Frankreich mcht erschütternd auf unS; die preußischen Siege

aber, sie wecken mächtig daS österreichische Gefühl und ihren Widerhall bildet der Ruf, daß auch unsers Kräfte möglichst entwickelt werden zur Ver theidigung des Vaterlandes. ES zeigt sich jetzt, daß m dem so viel verhöhnten und verlästerten Oester reich die überwiegend große Majorität der Völker — all' die Völker, in welchen das Schwergewicht des Staates liegt — treu zum Siege hallen.' Daß dieß wirklich der Fall ist, glauben wir trotz aller momentanen innern Schwierigkelten undZwistig- ke'teu

noch I Verhandlung ausführlicher zurückkommen. — Heute eine Gefammtremuneration von 500 fl. bewilligt, I werden die ReichSrathswahlen vorgenommen, dann und dem LandeSauSschuß die Vertheilung derselben ! Schluß der Session. überlassen; ! L. Feldk'irch, 7. Sept. Die Privatkollekte für dem Gesuch des AloiS Außerdorfer in Niederdorf I die verwundeten und nothleidenden deutschen Krieger um nachträgliche Brandschadeavergütuug wurde keine I ergab hierorts die Gesammtsumme von 1600 fl.; Folge gegeben; ? im kleinen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 27.07.1870
Umfang: 6
ist. Nach der Feierlichkeit versammelte sich die ansehnliche Gesellschaft zu einem stugalen Mahl im Widum. Es waren da Gäste vom Etsch- land, Ulten, CleS und den benachbarten deutschen und wälschen Gemeinden von verschiedenen Ständen und diverser politischer Anschauung, Deutsche und Italiener, alle aber vereinigt in Fröhlichkeit und Wohlwollen, wo die Verschiedenheit der Sprache und der politischen Anschauung ihren verderblichen Einfluß nicht äußerte. Wenn es nur überall so wäre, so würde auch jetzt der Kriegs

und dessen Zukunft sichert? Bisher gehörte es zu den Traditionen der französischen Politik, daß Frank- reich nur dann sicher sei, wenn Deutschland in der kläglichsten Zerrissenheit ohnmächtig darniederlieg». Die vom Geiste des Chauvinismus erfüllte „Liberiö' zeichnet schon jenen „Stand der Dinge' in all gemeinen Umrissen, wenn sie von der Annexion deL linken Rheinufers, von der Errichtung eines „deut- schen' Bundes mit Ausschluß Preußens und Oester reichs spricht. Also der Rheinbund, das ist das Ideal

der französischen Chauvinisten, deren Politik jetzt, wie es scheint, von der französischen Regierung acceptirt wird. Und wie lassen sich solche Pläne mit der Achtung Vereinigen, welche Frankreich der Unabhängigkeit Deutschlands zu zollen vorgibt. Das ist der Punkt, wo sich die österreichische Politik von der französischen trennt, trennen muß. Frank- reich will die Erniedrigung vicht allein Preußens, sondern Deutschlands, Oesterreich wünscht die Er starkung Deutschlands, an welches die glorreichsten Traditionen

. Oesterreich bekämpfte jene Hohenzollern'sche HauSpolitik um Deutschlands willen, Frankreich wirst sich auf Preußen, weil eS in Preußen Deutschland tödtlich zu verwunden hofft. Wir haben um unsere Stellung in Deutschland einen Verzweif- lungSkampf gekämpft, weil wir uns nicht hinaus drängen lassen wollten aus dem nationalen Verbände mit dem deutschen Volke, Frankreich aber hat ruhig zugeschen, als Preußen uns verdrängte und sich erst in's Mittel gelegt, als die Uebermacht Preußens auch ihm gefährlich

mit anderen neutralen Mächten Frankreich in seinem Siegeslauf aufzuhalten. Denn ein siegreiches, seinen Sieg rücksichtslos ausbeuten des Frankreich würde die Unabhängigkeit der konti nentalen Mächte bedrohen, und die österreichisch- ungarische Monarchie hätte zu besorgen, daß Frank reich, um die Eifersucht der gefährlichsten Macht, Rußlands, zu beschwichtigen, dieses durch Kompen sationen an der untern Donau entschädigen würde, eine Eventualität, welche, wenn sie eintritt, die Mochtstellung Oesterreichs tief

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 16.01.1865
Umfang: 6
, dessen Zweck die Anerkennung Montenegro'S als souveräner Staat und Einwilligung in eine GebietS- vergrößerung resp. Anneckirung der Herzegowina bis an die Narenta sei. ES sei „selbstverständlich', daß man als Preis dieser Konzessionen eine völlige Unab hängigkeit Montenegro'S von den Strömungen der öster reichischen Politik verlange. Der Fürst von Monte, negro solle nicht abgeneigt sein, sür diese Dienste Oester reich alle möglichen Garantien zu versprechen, und sein Adjutant Zega sei nach Wien abgesendet

. antwortet, gibt einen Maßstab sür die Größe der Ge fahr, welche über den Regierungen der deutschen Mittel- staaten schwebt. — Die preußische Regierung beansprucht eine Autorität über die Mittelstaaten, welche von einer Mediatisirung derselben, wenigstens km Gebiete der ge meinsamen deutschen Angelegenheiten, kaum noch ver schieden ist. Die Mittelstaaten haben bestimmt verwei gert, sich diesem Ansinnen zu fügen und ihm gegenüber auf die Recylr verwiesen, welche ihnen die BundeSakte ver bürgt. Namentlich

entgegenzusehen, um wenigstens ihre Selbstständigkeit nicht ohne Kampf verloren zu haben, und nicht mit Unehre zu fallen. Nur durch Oesterreich ist dieses Aeußerste von Sachsen und ein kaum minderes Uebel auch von Preußen abgewendet worden. Sicher wird man in Wien immer bereit sein, für die Rechte einzustehen, welche die Verträge der deutschen Mittelstaaten verbürgen und sie gegen jede Vergewaltigung zu schützen, so weit das irgend in Oesterreichs Macht steht. Nicht bloS deßwegen, weil Oesterreich in Folge

seines WeltgangeS der natürliche Vertheidiger deS Rechtes der Verträge ist, sondern noch mehr, weil kein Staat ein größereg Interesse an der Erhaltung der deutschen Mittelstaaten hat, und kein Glied des deutschen Bundes den Werth, den die rein deutschen Staaten für daS gefammte Geistes- und Kul turleben der Welt haben, höher schätzen dürfte, als Oesterreich. — Aber wenn Oesterreich auch allezeit den besten Willen haben wird, die deutschen Mittelstaaten zu schützen, und im gegenwärtigen Augenblicke

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 15.01.1867
Umfang: 6
. am Sprechensteiner Kofi, in der Nähe des Mooses eine mit 40 Centner Pulver gefüllte Mine gelöst. Der Erfolg dieser riesigen Mine soll alle Erwartungen übertroffen haben. — Am 14. wird Herr Kurat Adolf Trientl hier eintreffen um seine populären Vorträge zu halten. Wahrscheinlich wird derselbe sodann nach Bri sen und Bozen reisen. . ><X Aus Wälschtirol. Eine Korrespondenz » von der Etsch in Nr. 7 Ihres werthen Blattes behandelt das Verwälschen des deutschen Elementes in ^valschtirol, ein Thcnia, das ich mehrfach

ausführlich berührt habe (Nr. 46, 55, 06, 101. 126. 135 und des „Boten'), und stellt zugleich die Frage, warum über das Gedeihen der deutschen Schule in Palü nicht ähnliche befriedigende Nachrichten verlauten, wie dies hinsichtlich der deutschen Schule in Lusana der Fall war, und warum nicht noch in einer oder der andern deutschen Gemeinden im Fersinathale (der Herr Kor respondent sagt irrig im Canezza-thale, einen Theil für das Ganze nehmend) eine weitere deutsche Schule gegründet worden sei? Ich erlaube

mir. da ich mich eben für diese Angelegenheit stets interessirt habe, und daher vielleicht eher in der Lage bin, einen Aufschluß über die deutschen Gemeinden Wälschtirols zu geben, als irgend jemand anderer, die obige Frage dahin zu beantworten, daß fast ein halbes Jahr verging, ehe es nur gelang, einen deutschen Lehrer für Palü zu gewin nen; daß, nachdem endlich ein Unterlehrer ans Enne- berg (!) — sicherlich nicht dem Lande, wo die deutsche Sprache am reinsten gesprochen wird — provisorisch dortselbst angestellt

nicht auch noch in einer oder der andern der deutschen Gemeinden des FersinathaleS, in Fierozzo, Frassilongo oder Roveda eine weitere deutsche Schule errichtet worden sei, diene zur Antwort, daß diese, sowie alle übrigen ehemals deut schen Gemeinden in den Bezirken Borgo, Levico und Roveredo, aus die Aufforderung, ob sie vielleicht die Errichtung einer deutschen, statt einer italienischen Schule wünschten, hierüber vielleicht in Folge der Ein flüsterungen wälschgesinnter Geistlichen. vielleicht weil sie neue Auslagen aus der Gemeindekasse

, wie jetzt der I Korrespondent, darauf hingewiesen, daß es sich unter den jetzigen Umständen, wo alte Sünden durchaus nicht mehr ungeschehen gemacht werden können, wohl nur mehr darum handeln könne, die Gemeinden im deut schen Etschthale vor Verwälschung zu schützen, sowie jene deutschen Gemeinden Wälschtirols, die nicht Sprach inseln bilden, sondern mit Deutschtirol geographisch zusammenhängen und nur administrativ von demselben getrennt sind, indem sie wie Trndcn anstatt dem deutschen Nachbarbezirke Neumarkt, dem wälfchen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 05.08.1864
Umfang: 6
haben ihre an das hohe k. k. Staatsministerium zu stilisirendeu, mit den legalen Nachweisen über Alter) Religion, Stand, zurückgelegte Studien, erworbene Lehrbefähigung, Kenntniß der deutschen und slovenischen Sprache, dann über etwaige subsidiarische Verwendbarkeit, insbesondere in der letzgenannten Sprache und bisherige Dienstleistung instruirten Gesuche bis zum 15. August d. I. im Wege ihrer vorgesetzten Be. Horde bei dieser k. k. LandeS-Negierung einzubringen. Laibach am 16. Juli 1364. 3' Konkurs-Verlautbarung

sind wie unfrankirte von der Weiterbeför derung ausgeschlossen. L. Die Gesammttare für einen einfachen' Brief aus Oesterreich nach Portugal betränt 30 Nkr. 3. Bei d,r Korrespondenz aus Oesterreich nach .Portugal gilt als einfacher Brief derjenige, welche das Gewicht von V- Zvllloth nicht übersteigt. Vei der Korrespondenz aus Portugal nach Oester reich gilt als einfacher Brief derjenige, welcher das Gewicht von ?V- Grammes nicht übersteigt. Für jedes weitere V2 Loth und beziehungsweise für jede fernere 7'/z Grammes

nach Portugal gelangten Brief dem Adressaten nach Oester reich nachzusenden ist, so ist für diese Nachsendung das volle Porto zu bezahlen. ' v. Wenn die nachzusendenden Briefe mit einem von dem Empfänger zu eutrichteudeu Porto bereits belastet sein sollten, so ist auch letzteres zu entrichlön. Hieraus erhält, daß bei der Nachsendung der Briefe von dem Grundsitze, welchem zufolge Briefe nach Portugal bei der Aufgabe frankirt werden müssen, eine Ausnahme gemacht wird. б. Die vorstehenden Bestimmungen

., für einen unfrankirten Brief anö Spanien nach Oester reich 40 Nkr. In Spanien werden für einen frankirten Brief nach Oesterreich 24 Cnartos, für einen unfrankirten Brief aus Oesterreich 32 Cuartos eingehoben. 2. Bei der Korrespondenz aus Oesterreich nach Spanien gilt als einfacher Brief derjenige, welcher bis '/z Zollloth einschließlich wiegt. > Bei der Korrespondenz,auS Spanien nach Oester reich gilt als einfacher Brief derjenige, welcher bis 4 Adarmen einschließlich (fast o/,o Loth) wiegt. Für jedes weitere ^ Loth

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