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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 02.10.1865
Umfang: 6
, vom Hof. Rundschreiben au« Anlaß des kaiserlichen Manifestes. Vom Beamten-Verein. Zeitungsschau. Deutschland. Dresden, die mittelstaatlichen Negierun gen und die Gasteincr Konvention. — Berlin, Frank reich und die deutschen Großmächte. Aimcktirungsplane. Frankreich. Pari«, kein zweites Rundschreiben in der Herzogihümerfrage. Schweiz. G e n f, sehr reiche Weinlese. Montblanc-Bestei gung. Herr v. Rothschild und seine Villa. Großbritannien. London, die Fenier-Verschwvrung. Italien. Turin, zu den Wahlen

berührt, als wir den Bericht über die Sitzung dec Prager Stadtverordneten vom 25. d. M. lasen. Diese Sitzung, von der wir unsern Lesern in unserm gestrigen Blatte Mittheilung machten, war reich an stürmischen Szenen und an Thalsachen, die geeignet sind, nicht nur die Deutschen in Böhmen, sondern auch in den übrigen Theilen deS Reiches zu kränken. Wohl glauben wir, daß die Berichte in den deutschen Blättern par teiisch gefärbt sind, und daß sich nicht AlleS so zutrug

, wo die Stellung des Ge- sammtreicheS in Frage kommt, je ihre Hand dazu bieten, daß die Rechte und Jnteress-n der Deutschen in Oester reich verkümmert, oder auch nur gekränkt werden und so wenig können auch die Czechen verlangen, daß den Deutschen geschähe, wie ihnen einst geschah. Alle müssen im Zeichen deS Rechtes siegen, seien sie nun Czechen, Deutsche, Ungarn oder Polen und erst der vereinte Dank Aller wird die wahre SiegeShymne sein. Und an den Völkern Oesterreichs ist eS, das Ecschei, nen deS TageS

-n, welches in Bezug auf das kaiserl. Manifest an die Repräsen tanten Oesterreichs im Auslande gerichtet worden. Das Rundschreiben existirt, nur daß es bloß an die kaiserl. Gesandschasten an den deutschen Höfen erlassen ist. DaS Aktenstück ist sehr kurz und weist diese Gesandt schaften, „da eS eine sehr zahlreiche Partei in Deutsch, land gibt, welche in jeder Weise, mit dem Wort und mit der Feder, das Vertrauen in die Zukunft Oester reichs zu zerstören bestrebt ist', unter abschrifilicher Mittheilung

worden. (A.Z.) Wien, 23. Sept. Der allgemeine österreichische Beamtenverein wird im Auslande mit reger Aufmerk samkeit verfolgt; kurz nacheinander sind aus Preußen, Baiern, Hessen und auch aus andern deutschen Staa ten ehrende Zuschriften von Beamten eingelangt, in welchen um die Mittheilung der Statuten und der in nern Einrichtungen de» Vereins ersucht wird. Dem Ansuchen wurde entsprachen. — Bei einer im Lokale deö Beamtenvereins abgehaltenen Versammlung meh rerer öffentlicher und Privatbeamten

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 16.04.1864
Umfang: 8
willkommen sein. Iahn (Friedr. Ludwig) wurde im Jahre 1778 zu Lenz in der Priegnitz in Pommern geboren und war der Sohn eines protestantischen Predigers; er erhielt seine Bildung in Jena und Halle, sowie an andern deutschen Universitäten, geweckt von den damaligen Zeitbegebenheiten, unter welchen er lebte und die reich waren an volksthümlich —pädagogischen Ideen; diese übten aus ihn einen überwiegend starken Einfluß. Schon auf den Hochschulen arbeitete Iahn an der Unterdrückung der entarteten

, von Reich zu Reich bereits fortbestehen, und wie mit einem ausgebreiteten Netze viele hundert und tausend Turnbrüder umspannen, die bloß im deutschen Vaterlande, um von nicht deutschen Turnerkorporationen in Europa keine Erwähnung zu thun, eine Großmacht in ihrem Gesammtbunde bilden könnten ; daher in neuester Zeit diese Vereine mit demokratischer Färbung vom liberalen Geist der Zeit geschaffen und getragen sich in - di^.Tagespolitik, die gerade nicht in den Kreis der Gymnastik gebort, hineinziehen

Landsmannschaften und wollte dafür durch Weckung der Volkskraft mittelst des Turnens der Schmach Deutschlands abhelfen. Er trat in Berlin zuerst als Lehrer der Gymnastik auf, und eröffnete 1811 seine Turnanstalt, von der Idee begeistert, die. Nationallraft durch Entwicklung des Volkgeistes wieder herzustellen, um jede Ausländern absonderlich die französische, welche er durch Rede, Schrift und That bekämpfte, abzuwehren. Besonders legte er es darauf an, bei der preußischen Studeuteujugend den Stolz des deutschen

Nationalgefühls zu wecken, damit alle diese Jünglinge, durch die Turnerkunst gekräftigt, zu deutschen Männern heranwachsen sür den Kampf der Freiheit und für die Ehre des deutschen Vaterlands. Im Freiheitskampfe gegen Napoleon, der mit eisener Faust Alles in Europa erdrücken zu können meinte und voraus Deutschland seinem maßlosen Ehrgeiz unterwersen und knechten wollte, that sich der willens kräftige Altturner als tapferer Streiter hervor. Als die Freiheitskämpfe zu Ende gestritten waren, hielt er 1817

, unter eigenen Feldherrn und mit eigenen Heeren auszieht. Daß sie als einheitliche, europäische, kriegführende Macht kriegerische Expeditionen in den ver schiedensten Ländern rüsten und nach Räuberart friedliche Staaten überfallen und erobern darf. Auf dem nationalen Schützenfest in der Schweiz sahen wir Italiener, Franzosen. Deutsche, ja Leute aus allen Nationen Europas mitsammen die Verbrüderung der Völker feiern und hörten sie die Deutschen aufrufen zu gewaltsamer Umschaffung eines solchen deutschen

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 23.06.1866
Umfang: 14
und nicht auch die vergangenen, wo so viele andere Kom pagnien in unsere Stadt eingezogen? Die übrigen Schützen-Kompagnien auS Tirol ziehen, dem Gesetze folgend, zwar auch mit kräftigem, des TirölerS wür digen Müthe gegen den Feind, aber nur dem Gesetze folgend. Der Ausmarsch der Studenten- Kompagnie ist eine freie That, entsprun gen ans begeisterter Liebe zum deutschen Vaterlande. Oesterreichs Ehre und Machtstellung in Italien wird innerhalb jener Festungswälle entschieden, aus denen morgen, vielleicht schon heute

, die Kanonen ihre Feuerbrände entsenden. Auf den Höhen des Tonals, in den Schluchten des SarkathalS, in den waldreichen Geländen Judikarieus, da wird deutsches Land vertheidigt und für deutsches Rechtund dmtsche Ehre gefochten. Seitdem die ita lienische Regierung mit dem Verräther am deutschen Volke ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen, mögen die nach Freiheit ringenden Italiener bedenken, daß «ine Niederlage der österreichischen Waffen in Italien oder mit andern Worten der Sieg der ita lienischen

Freiheit den Untergang der deutschen Frei heit stgnalisirt. Dieser Gedanke hat unsere Studenten-Kompagnie, in deren Reihen sogar wissenschaftliche Namen und »in Gelehrter ersten Ranges stehen, zum Kampfe ent- flammt. ES ist ein erschütternder Gedanke, der jeden Deut schen an der südlichen Grenze, den «S seine Lebens- Verhältnisse gestatten, in die Reihen der Freiheits kämpfer mit Allgewalt ziehen soll. Unsere Studentenkompagnie bildet mit den aus Wien gekommenen Tirolerschützen das erste Frei

- Willigenkorps, das gegen preußische Un terjochung für Deutschlands Freiheit und die Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins kämpft. WaS Innsbrucks Studenten in der Adresse an die Kieler Universität am Anfang deS schleSwig- holsteinischen Krieges versprochen, das halten sie jetzt getreulich: SchleSwig-HolsteinS Recht an der südlichen Grenzwarte Deutschlands zu vertheidigen. So ziehet nun wackere Brüder in den Freiheits kampf deS deutschen Volkes! Ihr beginnt ihn. Wer wird ihn enden? ES wird vielleicht viel Blut

Regierungen konstatiien offiziell den Aus bruch deS Krieges. Zweifelsohne sind bereits heute schon in Norden und Süden unseres Vaterlandes Gefechte vorgefallen. Die Manifeste und die neueste» Journalartikel in Feindesland sprechen eS nur zu deutlich aus, daß man eS nicht bloß auf eine Schwä chung, sondern auf eine Vernichtung Oesterreich» ab gesehen hat. Doch werden, so Gott will, in kurzer Zeit die Feinde verspüren, wie stark die Grundsesten sind, auf denen das tausendjährige Reich steht

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 02.03.1871
Umfang: 10
mit dem Bedürfnisse der Gesammtheit. Auf diesem Standpunkte stehen wir seit >0 Jahren, diesen Standpunkt haben wir immer vertreten und werreu ihn immer vertreten. (Bravo! rechts.) Nie wird der Staat kräftig sein, wenn nicht ein harmonisches Zusammenwirke» aller seiner Theile er zielt wird. (Bravo!) ! Wenn man mich fragt, wo das Uebel steckt, so antworte ich: in derFälschung des DiplomS.' (Bei fall rechts.) Die vergangenen 10 Jahre, die für das Reich so verderblich gewesen waren, würden ohne diese Fäl schung

Mitglieder auf dieser Seite deS Hauses, welche derselben freundlich gesinnt waren. (Rufe rechtS: Oho!) Heute spreche man nicht mehr von dieser Re solution, sondern man betrete plötzlich den Stand punkt des Oktoberdiploms und damit sei jeder Faden der Vereinbarung zerrissen worden. Abg. Dr. Rech bau er: Die Steigerung der Wehr kraft, welche von der gegnerischen Seite betont werde, müsse ihre Grenzen in den Kräften des Reiches fin den^ denn eine fortwährende Steigerung derselben würde ^das Reich endlich

waren. „Sind diese vielleicht unter dem Ministe rium» GoluchowSki, vielleicht unter dem Ministerium Pötöcki geschehen?' . ,Es fei im.Gegentheile unter, dem deutschen Mini sterium Hasner die polnische Sprache im Amte in Galizien eingeführt worden und darin könne man doch kein Herrschergelüste..von Seite der Deutschen sehen. ie StaatSgiundgefetze-machen außerdem jede nationale Herrschaft unmöglich. Der innere Friede wird von jedermann als ein lebhaftes Bedürfniß -angesehen und wenn daher daS unbekannte neue.Ministerium

oder das Königreich Slovenien zu finden, so sei daS falsch, denn für daS, was von gewissen nationalen Theilen des Reiches begehrt werde, dazu biete das Oktoberdiplom leinen AnhaltSpunkt. Man müsse wissen, was angestrebt werde, aber so wenig zwischen Feuer und Wasser sich ein Ausgleich denken lasse, eben so wenig werde er im Reich in dem Sinne stattfinden können, wie er von jener Seite deS Hauses (rechts) angestrebt weiden soll. Man habe eö ja ganz deutlich und entschieden in böhmi schen Blättern gelesen

ist eingeleitet. — In deutschen Kre sen herrscht we gen BedrobUng des deutschen' Charakters der Uni versität große Aufregung. Ausland. München» 23. Febr. Der König telegr^phirte an den deutschen Kaiser und Sönig von Preußext in Verfalle«: - ^ ,,Innigst bewegt von der erhebenden Friedentkunde bringe ich Jdnen meinen tiefempfundenen Dank für eine Nachricht; welche von mir Und meinem' treuen Volke aus'S wärinste b'grüßs wl>d. DeutschlanV ist nach schweren Kämpfen zu ungeahnter Größe emporgestiegen, und mit Recht

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.04.1866
Umfang: 6
zu machen. So vor 110 Jahren. In Folge des preußischen Landfriedensbruches gegen Sachsen sprach das Reich über Preußen die Acht.' Dresden, 31. März. Sicherem Vernehmen nach ist Herzog Ernst von Coburg bemüht, bei den be reits eingetretenen Beziehungen zwischen den Souve ränen der beiden deutschen Großmächte mildernd und versöhnend einzuwirken. Aerlin, 30. März. Wie die „Börsen-Zeitung' hört, ist nunmehr die Kriegsbereitschaft der 5., 7., 9. Division, des VI. Armeecorps, der vier neuen Garde regimenter

reich, was Preußen auch nicht ermuthigen kann, da dieses wohl wisse, daß, wenn die Deutschen sich zank- ten, Frankreich der Schiedsrichter der Situation werde' ; auch sei in Betracht zu ziehen, daß keine der Mächte einen entscheidenden Schritt thun werde, so lange die in Paris tagende Conserenz noch keine klar begrenz ten Umrisse angenommen habe. Aus Allem gehe hervor, daß Preußen und Oesterreich sich schließlich abfinden werden, weil, wenn es zum Kriege käme, ein Resultat sich gar nicht im voraus

daß bei der steigenden Ausdehnung der österreichischen' Rüstungen sehr bald der Augenblick eintreten könne, wo es sich seinerseits zu Gegenmaßregeln gezwungen sehen würde. Unter solchen Umständen ergebe sich aber auch für die übrigen deutschen Staaten die ernste Frage, welche Stellung sie ihrerseits für den Fall eines durch die Maßnahme Oesterreichs hervorgeru fenen Conflicts einzunehmen gesonnen seien. Preußen müsse angesichts einer so gefährlichen Lage über die Position der deutschen Staaten

? Das wird keinem Unbefange nen einleuchten, und mit großer Befriedigung vernehmen wir heute die uns von Berlin aus bester Quelle zu gehende Meldung: „Die Nachrichten von einer Mo bilmachung einzelner Heerestheile in Preußen sind zur Zeit verfrüht.' Sachsen. Die „Leipziger Abendpost' schleudert die heftigsten Artikel gegen Preußen. Preußen sei ein absolutistischer Militär- und Eroberungsstaat, der alle übrigen deutschen Staaten verschlingen wolle, selbst die Mainlinie setze seiner Eroberungsgier keine Schran ken

. Für die Mittelstaaten handle es sich bei den Elb-Herzogthümern um Sein oder Nichtsein. Neutral könne Niemand bleiben. Alle Staaten müßten sich Oesterreich anschließen. Die Leipziger Abendpost will schließlich die Neichsacht über Preußen aussprechen. Sie trompetet folgendermaßen: „Es hat oft Zeiten Uiid Gelegeuheileu gegeben, wo es von den Mittel städten abhing, der Krankh>:ir des deutschen politischen Lebens, die in Preußen sich polarisirt, durch ein ent schiedenes Zusammenhandeln mit Oesterreich ein Ende

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 08.03.1862
Umfang: 10
werden sollen.' Die in den vorausgegangenen Tagen in Umlauf gesetzten Gerüchte von der im nächsten Monate zu gewärtigenden Schließung der Reich Sratbs-Session und Einberufung der Landtage für den Mai, dürften kaum einen Anspruch auf Glaubwürdigkeit mache» können; indem der Finanzausschuß in seinen Arbeiten der Budgetprüfung noch keineswegs so weit vorgerückt ist. um dieselben bis zum nächsten Monate der Plenarberathung des Reichstathes unterziehen zu tön- uen; die Regierung aber, da sie der Reichsvertretung

die Staatsvsranschläge einmal vorgelegt hat. derselben unmög- lich znmuthen kann, diese in Bausch nnd Bogen zu ge nehmigen. Zu den wichtigeren Gesetzentwürfen, die das Abgeordne tenhaus in letzter Zeit angenommen hat. gehört der in der vorausgegangenen SitznngS-Woche gefaßte Beschluß über die Freigebung der Advokatur, der gerade von jene» Mit gliedern der Kammer die wärmste Unterstützung fand, welche der allgemeine Rufzu den geachtetsten und gesuchtesten Rechts anwälten zählt. In dem benachbarten deutschen

Kurhessen, wojene Partei schon nach wenigen Wo chen ein preußisches Armeekorps einrücken zu sehen glaubte, ist allem Anscheine nach eine Verständigung mit Oesterreich erfolgt; die in unmittelbarer Aussicht gestellte Anerkennung Italiens, scheint noch längere Zeit auf sich warten zu lassen, ja die Regierung lehnte bei der Kammerverhandlung über diese Frage, auS diplomatischen Rücksichten jede Betheili gung ab; selbst in der deutschen Frage, worin die Klein deutschen ihren Haupltriumph zu besitzen

, oder ob, wie letzterer durch Bil- lault erklären ließ, die Politik der Regierung mit jener des Prinzen nichts zu schaffen habe — wer vermag dieses zu bestimmen ? Für das Ausland aber hat die gegenwärtige Situation Frankreichs eine hervorragende Wichtigkeit. Sturmflntheu, welche jenes Reich, verwüsten, durchbrechen häufig auch die Dämme der Nachbarn, und ob Napoleon um sich auf der abschüßigen Bahn zu erhalten, nnd nicht von den Wogen fortgerissen zu werden, nicht allenfalls ver sucht sein möchte

hatte zwar dieselben politischen Zielpunkte wie dessen Nachfolger Rattazzi. Der Weg nach Rom und Venedig ist die Bahn, die beide zu betreten wün- Ichen; nur wollte ver eigensinnige und schroffe Ricasoli keinen Preis dafür an Frankreich zablen, und kam darum aber auch nicht zum Ziele. DaS Streben sich von Frank reich zu emanzipiren bewog ihn. sich mehr an England anzuschließen: weswegen auch Napoleon in letzter Zeit eine gewisse Zurückhaltung gegen vaS Tminer Kabinet beobach tete; dieses dagegen die Nothwendigkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 10.12.1870
Umfang: 4
sondern sie ist dem vollen Verständnisse dieser großen Leit eutspruugeu und zugleich getragen von dem Be wußtsein ihrer nationalen Bedeutung. Diese That des freien Willens unseres Königs, die an Muth, Opferwilligkeit und Selbstverläuguung durch keine Heldenthat im Felde übertroffen wird, sichert ihm den Dank der Mit- und Nachwelt, die ihm den Ehren- Namen „der Deutsche' beilegen wird. In wenigen Wochen wird unser Vaterland als schönste WeihnachtS- >gabe ein Reich, einen Kaiser, ein Parlament

besitzen. Möge das neue deutsche Kaiserreich durch seine Einig keit und seine Freiheit, durch die Einsicht seiner Für sten, durch die Intelligenz, sittliche Kraft und Tapfer keit seiner Burger groß und mächtig dastehen, in allen Leiten ein Gegenstand der Bewunderung und Nach- eiferung für alle Völker!' — Sobald der die deutsche Äaiferwürde betreffende Vorschlag deS Königs allsei tige Annahme gefunden hat. wird sich der König von Bayern nach Versailles begeben, und persönlich im Namen aller deutschen

daS, was es ihm mitzutheilen habe, auch auf schriftlichem Wege thun könne. München, 6. Dez. (Der Kaisertitel.) Die „A. Adendztg.' bringt folgenden Wortlaut des eigen händigen Schreibens, welches König Ludwig II. von Bayern an den König von Württemberg sowie an «lle übrigen deutschen Fürsten, den König von Preußen «usgenommen, ä. ä. 4. Dez , gerichtet hat: „Durch lauchtigster, Großmächtigster Fürst, sreundlichlieber Bruder und Vetter! Die von Preußens Heldenkönige siegreich geführten deutschen Stäume, in Sprache und Sitte

, Wissenschaft und Kunst seit Jahrhunderten ver neint, feiern nunmehr auch eine Waffenbrüderschaft, welche von der Machtstellung eines geeinigten Deutsch lands glänzendes Zeugniß gibt. Beseelt von dem Streben, an dieser werdenden Einigung Deutschlands «ach Kräften mitzuwirken, habe ich nicht gesäumt, des halb mit dem Bundeskanzler Amte des Norddeutschen BuudeS in Verhandlungen zu treten. Dieselben sind jüngst in Versailles zum Abichluß gediehen. Nach dem Äeitri.t Süddeutschlands zum deutschen Verfassung

«- bündniß werden die Sr. Msj. dem König von Preu ßen übertragenen Präsidialrcchte über alle deutscheu -Staaten sich erstrecken. Ich habe mich zu deren Ver einigung in einer Hand in der Ueberzeugung bereit »erklärt, daß dadurch den Gesammtinteressen des deut schen Vaterlandes und seiner verbündeten Fürsten ent sprochen werde, zugleich aber in dem Vertrauen, daß Z>ie dem Bundespräsidium nach der Verfassung zu stehenden Rechte durch Wiederherstellung eines deut schen Reiches und der deutschen Kaiserwürde

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1865
Umfang: 6
und Resolutionen des deutschen Parlamentes abS nicht das ganze Reich betreffend zurückweisen müssen. Es hätte daher immerhin durch eine festere Einigung der österreichischen Bundesländer ein solches Organ geschaffen werden müssen. Allein die „Presse' schemt dem Föderalismus der Deutschen nicht so gram zu sein, wie sie sich kurz vorher gegen den Föderalis mus im Allgemeinen ausgesprochen hat. Sie nennt den Leitartikel des Herrn v. Kaiserfeld und seiner Mei- nnngSgenossen im Grazer „Telegras' ^ ein beachtenS

existirten u. s. w.' Wir hingegen halten die Anschauung sür eine sehr naive, wollte man den deutschen Oester reichern die Berechtigung zum Föderalismus absprechen. Wir sind ja schon im vorhinein als Angehörige des deutschen Bundes Föderalisten und waren wir nicht demnngeachtet treue Oesterreicher? Allein leider ist bisher dieses Bundesverhältniß weder unter den deut schen Oesterreich??«, noch unter den außerösterreichischen Deutschen zum wahren Ausdruck gekommen. Dieses Bundesverhältniß muß Fleisch

und Blut, muß leben dig werden. In der Centralisation des österreichischen Reiches lag keine Möglichkeit dazu; denn wäre es zu einer Reorgamsirung des deutschen Bundes gekommen, wäre ein deutsches Parlament in's Leben getreten, so hätte die Gesammtheit der österreichischen Bundesländer doch kein Organ gehabt, um mit dem deutschen Par lamente sich in'S Einvernehmen setzen zu können. Bei der Minderzahl der Deutschen in Oesterreich hätten die übrigen Nationalitäten im Reichsrathe alle Be schlüsse

- werthes Programm, welches sie mit Genugthuung be grüßt. Die Antonomisten richten in demselben an die Deutschen in Oesterreich auch die Aufforderung, sich aus Grund ihrer Nationalität zu organisiren. Die Deutschen in Oesterreich, heißt es in demselben, stehen nicht blos durch Intelligenz und Wohlstand hervor ragend da, sie sind nicht blos an Zahl jeder einzelnen Nationalität überlegen — denn eine specifisch slavische Nationalität gibt es für uns nicht — sondern sie re- präsentiren auch Oesterreichs

, dann ist leider vorläufig Preußen für Deutschland ver loren, hoffentlich aber auch Deutschland sür Preußen, da, aller Wahrscheinlichkeit nach, ersteres nicht darnach strebt, nach preußischer Fayon selig zu werden.' Da- reuf wendet sich das nämliche Blatt an die deutschen Mittel- und Kleinstaaten und sagt: „Wenn Oesterreich zuerst' bei sich zu Hause Ordnung schaffen muß und wenn Preußen aus den egoistischen Motiven dem Mut terlande den Rücken wendet, dann ist es an den deut schen Mittel- und Kleinstaaten

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 16.05.1868
Umfang: 8
, allein der Aufruf möchte doch nicht alle Sorgen nnd Bedenken durch sein ein» saches Kommandowort heben, und der deutsche Sinn des Kais.rS dürfte nicht so unbedingt dem Feste seine höhere Weihe geben. Der Kürze wegen beschranken wir uns nur auf wenige Thatsachen aus dem laufenden Dezennium. Im Jahre 1859 ging nach dem Wortlaute deS kaiserlichen KriegSmanifesteS eine Revolution von den Thronen auS, und Oester reich, mit dem edelsten deutschen Fürsten an der Spitze war es be- Meden, tm't^Geld und Blut

beseitigt werden können. Deutschland hätte an Oesterreich gar manches gut zu machen, allein dafür thut man umgekehrt in Oester reich oft eminent großdeutsch und wenig österreichisch, und viele würden sogar bereit sein, noch größere Opfer zu bringen. Unser Kaiser wurde vuS dem deutschen Fürstensaale hinausgeworfen, und es dürfte nach diesem Vorganze nicht so ganz ehrenvoll sein, wenn man ohne Stplz und Scham als deutsche Schmerzenskinder an die großdeutsche Thüre klopft

und Athen besucht. Der Orient scheint als Reiseziel gegenwärtig sehr beliebt zu sein; eben sind Erzherzog Ludwig Victor und Rainer von dort zurückgekehrt. CsrrespslldenM. Bozen, 15. Mai. ?. Peter Pant'Außerer, Franziskaner der Nordt. Provinz, der seit mehreren Iahren in der Eigenschaft eines deutschen PönitenziarS in Rom. verweilte, ist heute Nachmittags bier angekommen und wird hier länger verweilen, seine angegriffene Ge sundheit wiederherzustellen. Er war Zeuge des großen Aufsehens

haben können. j Im Jahre 136k lieferte der Bruderstaat Preußen den unver- tilgbaren Beweis, daß er die gute Gesinnung gegen sich redlich be wahrt habe, und verband sich in ehrenfester Treue mit dem Feinde des besten der deutschen Fürsten. Die Brüder im übrigen vielköpfigen Deutschlande waren im Allgemeinen dem Kaiser gewogen oder wenig stens den Preußen abhold; allein die Maßen Uieß man nicht recht in Fluß gerathen, weil die diplomatischen Kunstgießer.'die Arbeit erst mit guten Reden begleiten und die Abflußröhren

an die preußische.Form legen mußten. Dem ersten deutschen Fürsten ging darüber, formell das deutsche Heimatrecht verloren, und der mit Preußen eng verblyl- dene Deutschenhaß nahm aus der Hank NapolfonS ein,-österreichisches Land in Empfang. . . - Das und noch vieles andere hat Oesterreich von seinen deutschen Brüdern erfahren, und wenn man sich daS Ding überlegt, so findet man leicht, daß Oesterreich auf etwaS gediegenere Beweise der Brüder lichkeit Anspruch hätte, und daß Nicht alle Sorgen und Bedenken mit Dekret

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 8
Datum: 16.09.1870
Umfang: 8
vermawal«, da» ihm mit einem „Hoch die deutschen «ruderstämwe, hoch Schweden!' freudig erwiedert wurde — Dank Dir, Bruder au« hohem Norden! Dieselbe Begeisterung, derselbe Sturm, als ein zweite» poetisches Flammenwort die Ausforderung erließ: ».Und so füllt zur Slegesweihe Froh den Becher bis zum Rand — Hoch da» Sine, große freie — Hoch da« deutsche Vaterland!' und dann wieder athemlose Spannung, als Dr. Steub das Wort ergriff und in markiger Rede nach einem Rückblicke auf Deutschlands trübste

und Deutsch' landS bis jetzt schönste Zeit, den 2. September des JahreS des deutschen Heils 1370, als die Morgen röthe einer neuen Zukunft feierte, als einen Früh ling des herrlichsten Aufblühens deutscher Tugend und deutscher Krast, deutschen Geistes und deutscher Wissenschaft, deutschen Lebens und deutschen Segens für die ganze Welt. Zum dritten Male jubelte jeder aus tiefster Brust sein Hoch auf Deutschland und zum dritten Male donneiten die Feuerschlünde das Hoch in'S schlafende (??) Tirol hinaus

. >so freudige Zustimmung fanden auch die Toaste Professor HauShoferS auf den edlen Festgeber, dem „biedern, echten deutschen Ritter, dem Edelmanns in des Wortes schönster Bedeutung, voll Gastfreund schaft und Geselligkeit, voll warmen Sinnes sül'S Schöne und Gute'; Steub, der nach einem Rück blicke auf Deutschlands innere Spaltungen, deren Klüfte erst unsere Zeit zu überbrücken vermöge, die Einstimmigkeit hervorhob, welche unter allen hier versammelten Gästen aus Nord und Süd über die Liebenswürdigkeit

!on glaubt. Diesen Gefühlen lieh ein geistvoller Professor der deutschen Universität Innsbruck in begeisternder Rede Worte, worin er den Wunsch ausdrückte, daß „das große, sieg- und ruhmreiche Deutichland mit seinen Bruderarmen auch das große Oesterreich als Freund umschließen werde', daß beide Brüder vereint in einem Hause wohnen mögen, und welche er mit einem Hoch auf Oesterreich und auf Deutschland, die beiden Bruderstaaten schloß, das freudigste Zu stimmung fand. Es wird nicht nöthig fein

mit Nebelglanze' füllte, der Vollmond, der auch über die Schlacht felder fein bleiches Licht ergießt, wo die Söhne deutscher Mütter ausruhen von ihren Kämpfen und Siegen, — sie, welche „in diesen wilden, kurzen Tagend ihre jugendlichen Leiber geopfert, damit der Geist auferstehe, der Geist der deutschen Einheit und Freiheit. Lockende Saiteatöne riefen wich vom mondbe- schienenen Balköne, wo ich den Betrachtungen nach- RVSch gehangen, die der gewaltige Schwung des West rade» dem Geiste entlockte

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.11.1863
Umfang: 4
hat; nachdem es sich endlich um eine Angelegenheit handelt, bei der nicht nur die Machtstellung Deutschlands im Norden, sondern die endliche Geltendmachung der Rechte eines lange unterdrückten deutschen Volksstammes, ja die Ehre der deutschen Nation in Frage steht, Oester reich aber als das erste Glied deS deutschen Bundes auch zunächst berufen erscheint, für die Ehre und Rechte! der deutschen Nation einzutreten; erlauben sich die Gefertigten an Se. Exzellenz den Herrn Minister des Aeußern die Frage

die gesetzmäßigen Landesver tretungen niemals ihre ZustitNmung gaben, endlich auch der deutsche Bundestag dieselben niemals anerkannte; nachdem das erwähnte Londoner Protokoll aber selbst den dabei betheiligten deutschen Großmächten gegenüber nicht mehr bindend erscheint, weil Dänemark alle darin eingegangenen Verpflichtungen gegen Deutschland bei Seite gesetzt und mit Füßen getreten, so daß sogar der deutsche Bundestag nach jahrelangem vergeblichen Verhandeln und Drohen sich genöthigt fand

, gegen die fortgesetzte widerrechtliche Vergewaltigung der deutschen herzogthümer vor Kurzem die Bundesexekution zu beschließen; nachdem ferner Erbprinz Friedrich v Augustenburg von dem ihm zustehenden Erbfolgerechte bereits Gebrauch gemacht und kraft der von ihm erlassenen Proklama tion de dato Schloß Dolzig den 16. d. bereits die Regierung der Herzogthümer Schleswig-Holstein an getreten hat; nachdem derselbe zur Vertretung seiner Rechte be reits einen Gesandten am deutschen Bundestage in der Person

des großherzoglich badischen Gesandten mit Zustimmung der großherzoglich badischen Regierung bestellte; nachdem derselbe weiters bereits von dem Groß- hrrzvge von Weimar, dann von den Herzogen von Sachsen-Coburg und Meiningen als nunmehriger Her zog von Holstein und Schleswig anerkannt wurde und in Kürze die gleiche Anerkennung auch von Seite der übrigen deutschen Fürsten und freien Städte zu gewär tigen ist, nachdem die deutsche Bundesversammlung als das einzige derzeit bestehende Organ des deutschen Bundes

zunächst berufen ist, das legitime Successions recht in den deutschen Herzogthümern, und insbesondere das Erbrecht des bisherigen Erbprinzen Friedrich von Augustenburg, als nunmehrigen Herzog von Schles wig-Holstein, gegen etwaige Erbprätensionen von an derer Seite zu schützen, zumal der deutsche Bundestag vermöge Beschluß vom 17. September 1846 sich be züglich der Successionsverhältnisse in den gedachten Herzogthümern ausdrücklich die Geltendmachung seiner Kompetenz in vorkommenden Fällen vorbehalten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.08.1869
Umfang: 6
Doch auch dem militärische« Junkerthume Preußen« will Redner nicht den Weg über den Main bahnen, «r ist im Gegentheile für ein aus demokratischer Grund- läge geeinigte« Deutschland, zu welchem sich Oester- reich auf dem Wege der moralischen Eroberungen auf den besten Fuß setzen soll. , , Dr ».ZiemialkowSki ist ebenfalls gegen eine «iedervergeltung-politik, und zwar weil er nicht wünscht, daß Oesterreich dabei den Kürzeren zieht; ober er fürchtet noch mehr den Sieg über Preußen, weil der Sieg

Oesterreich» über Preußen Oesterreich wieder zur deutschen Politik nöthigen wird, zu jener Politik, welche die Ursache der Unterdrückung der nicht deutschen Stämme Oesterreichs bildete, denn die aus wärtige Politik wirkt auch auf die innere zurück, und wenn man die Suprematie Oesterreichs in Deutsch land heben wollte, müßte man das deutsche Element im Innern kräftigen. Daher kam der Hader zwischen den verschiedenen Nationalitäten in Oesterreich, der heute noch besteht, und deshalb will Redner

keine deutsche Politik. Ich begreife, fährt Dr. v. ZiemialkowSki fort, daß eS meinen deutschen Freunden sehr schmerzlich ist, daß sie aus dem Verbände mit ihren Brüdern gerissen sind; aber in Oesterreich gibt es noch ein Volk, welches nicht Mehr im Verbände mit seinen Brüdern steht, und den noch würde man eS uns sehr übel nehmen, wenn wir dem Minister des Aeußcrn rathen wollten, er solle eine Polnische Politik treiben. Oesterreich ist nicht aus- schließlich deutsch; Oesterreich ist ebensogut deutsch

, wie magyarisch, wie polnisch, wie czechisch; Oester- reich soll daher eine österreichische Politik treiben. (Beifall.) Wenn ich aber gegen den Krieg mit Preußen und gegen jede Provocirung desselben bin, so bin ich aber so sehr gegen eine Allianz mit Preußen. (Mit be wegter Stimmme.) Meine Herren! Es sind eben hun dert Jahre, als Polen in demselben Zustande wie Oesterreich war, in dem Zustande der Reorganisation. Damals bot ihm Preußen seine Freundschaft an und eS schloß eine Allianz mit Polen, um Polen

, eS soll aber seine Rechte mit Würde wahren, namentlich soll es keine Allianzen eingehen, welche den innern Trieben stören könnten; denn Oesterreich braucht den innern Frieden ebenso sehr, wie den Frieden nach außen; eine Allianz mit Preußen würde aber den innern Frie den stören, weil sie zur Suprematie der Deutschen in Oesterreich führen würde. (Bravo.) Ritter v. Arneth weist aufden Unterschied zwischen Deutschland und Preußen hin und wirft die Frage auf: Welches wird der Eindruck in Franlfurt, in der Kaiser- fiadt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.07.1862
Umfang: 6
eö dein linken Arme ein, den Beweis zu führen, daß der Körper kein Krüppel wäre, der sich deS ArmeS entledigte? Sehet den deutschen Schützenzug an, wie reich der Süden in ihm vertreten gewesen ist und mit welchem Enthusiasmus gerade dieser Süden von dem Volke überall empfangen wurde! Wem konnte eö einfallen, an der Berechtigung dieses Südens zu zweifeln, an feiner Gesundheit,- an feiner Kraft, an feiner Freud gkeit, an seiner Schmerz- losigkeit? Dein Apostel deS NationalvereinS, Herrn Metz auö Darmstadt

schadet AlleS, waS nichts nützt. Daö ist eine Wahrheit, welche diesen Neupolitikern nicht in den Kopf will. WaS der koburgifche Berein bisher unternommen hat, ist fehlgeschlagen, weil cS einer solchen falschen Politik entstammte. Sie hätten dadurch klug werden können, diese Herren, wenn ihre Eitelkeit sie nicht in der Ver- , blendung erhielte. Sie hätten sich das Fiaöko am ersten , . allgemeinen deutschen Schützenfeste ersparen können. Hier sind sie zum Schmerzenökmde Germaniens geworden

. Der koburgische Verein ist dieses'Schmerzenskind, der koburgifche Verein und sein Apostel neben ihm. Ohne Mißklang verlief da» Fest bis zum Augenblicke, in welchem dieser Apostel den Mund aufgethan. Man hatte daö Gefasel deS „Nationalvereniö' vergessen. Die deutschen Stämme hatten sich zusammengefunden, als die natürlich zufammcngchöri'gcn Glieder EineS LeibeS. Füllt eS dcin linken Fuße ein, demoustrlren zu wollen, daß der rechte Fuß nicht von feinem Körper getrennt werden solle, getrennt werden dürfe? Fällt

Gelächter oder in einen Sturm deS Ui.willenS auSbrach. Schwächliches Gefasel l Wir haben in Deutschland gar keine Schmerzenskinder. Die braven Schleswig-Hol steiner dulden und handeln, wie eS die tüchtigen Kur hessen gethan haben, bis auch für sie der Tag deS Sieges und der Abrechnung konnnr/ Sie wollen nicht weibisch beklagt sein. Und die deutschen Oesterreicher Schmerzensbrüder! Die deutschen Oesterreich!?, dieser herrliche deutsche VolkSstamm, der einzige, der im Auslande eine europäische Großmacht

unS die Thatsache, daß bei dem Bankett deS andern Tageö, für welches eine Rede deS Herrn von Benningfen bereits vorbereitet und ver kündiget war, dieselbe zurückgezogen wurde. Selbster- kenntniß ist immer der erste Schritt zur Besserung!' Wien, 16. Juli. Bei dem heutigen Bankett von 70 Rrichsrathsabgrordneten zu Ehren der hier anwe senden Repräsentation der sächsischen Nation in Sie benbürgen schlug Kurauda vor: auch einen Toast den Männern zu bringen, die in diesem Augenblick Oester, reich im Herzen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 05.07.1867
Umfang: 10
. Es haben z. B. das deutsch-österreichische Vereinsnetz (Anfang 1866) 6062,5 teutsche Meilen Linien und 15,378,» Meilen Drahtleitungen; Rußland (Anfang 1866) 4916,7 M. Linien und 9517,, M. Drahtlei- tungen; Frankreich (Anfang 1866) 3998,z M. Linien .And .13,418,? M. DrahtleUungen; Groß-Äritannien «nd Irland (Anfang 1866) 3434 M. Linien und 16,795 M. Drahtleitungen; das türkische Reich 1853 M. Linien; Italien (1863) 1756- M.; Schweden (l865) 750 M.; Belgien (1861) 233 M.; die Schweiz (Auiang 1866) 462

. Ich bin nicht nach Deutschland gegangen, um dort Gründe zu Gunsten einer vorgefaßten Behauptung zu suchen. Ich be obachte, und nichts scheint mir alberner, als seine eigene Anschauungsweise über die Realität zu setzen. Wenn wir uns also Illusionen über die Gesinnungen unserer deutschen Nachbarn gemacht hätten, so würde ich mir eine Pflicht daraus machen, es geradezu! zu sagen. Aber weit davon entfernt, einen Irrthum zu verfechten, sind wir im Gegentheil weit hinter der Wahrheit geblieben, wenigstens was denjenigen Theil

der fried lichsten Gesinnungen gefunden. Aber ein anderer Punkt, über den die Deutschen, ohne Unterschied der Meinung, nicht minder einig sind, ist, daß sie selbst die Herren ihrer Angelegenheiten sind. Sie sind fortan gegen eine jede fremde Einmischung, wäre sie selbst eine wohlwollende und freundschaftliche.' — Die letzten aus Spanien eingetroffenen Nachrich ten melden, daß die bewaffneten Banden, welche die Umgebungen von Madrid beunruhigen, in beträcht licher Weise zunehmen, daß der Telegraph

und die Eisenbahn abgeschnitten sind und mit einem Wort, daß sich die spanische Regierung in sehr großer Noth befindet. marinen Telegraphen eine solche von 1235 deutschen Meilen. Haben die Eisenbahnen innerhalb 37 Jahren eine Ausdehnung erlangt, die gleich 3'^ mal dem Um fange der Erde ist, so wurden sie doch von dem Tele graphen weit überholt, der vermöge seiner viel leich teren und billigeren Herstellung innerhalb 27 Jadren so gewachsen ist, daß die Linien aneinandergesetzt 8'j-mal, die Drahtleitungen wohl

20mal die Erde umspannen würden. Angesichts solcher Resultate darf man schon vor dem Unternehmungsgeiste und der Energie unserer Zeit den Hut abziehen. Von den 6062,5 deutschen Meilen deS deutsch öster reichischen, Telegraphen-Vereines besitzen Oesterreich (aber incl. Venezien) 2573,» Meilen, Preußen 1846,» (jetzt 2300), Baiern 423,e, Württemberg 251.« (mit 392,s deutscheu Meilen Leiwngsdraht), Sachseuj167^, Baden 212,, (mit 504,? Meilen Leitungsdraht), die Niederlande 268,s Meilen mit 750

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1871
Umfang: 8
wie Ein Mann und erbrausten oft wiederholte Hochrufe. Wo» etwa -400 Mitgliedern derSängergenossenschast wurde eine sehr gelungene Cantate von Wiillner, Text von Herrn. Lingg, vorgetragen. Dieser folgte eine desto weniger gelungene Symphonie von Zenger mit dem Programm: Erhebung, Kampf. Sieg, Ver klärung im Heldentod, daö neue Reich, Wettkampf der Kräfte des Friedens. Darauf folgte ein sehr schönes Festspiel „der Friede' von Paul Heyse, daö mit der glänzenden Ausstattung, der Mitwirkung deS gesammten

auferlegen, hätte ich gerne Schweigen gewahrt, aber die Erklärung der Versammlung zwingt mich im Namen der beleidigten Wahrheit und der verkannten Rechte der Natiou zu protestiren. Em pfangen Sie, Herr Präsident, die Versicherung meiner Hochachtung. Wilhelmshöhe, 6. März 1871. Napoleon.' Berlin. Die „Schles. Ztg.' theilt folgenden Brief eines höhern deutschen Offiziers mit, welcher Kommandant des Forts B. vor Paris war: „Am 1. und 2. März hing da« Schicksal von Paris nur noch an einem seidenen Faden

, die verdiente Strafe rücksichtslos bis in die letzten Confequenzen zu vollziehen, wenn'S für gut befin den wurde, sie überhaupt in Angriff zu nehmen. Die Deutschen in Paris nnd wahrlich nicht die Pariser haben Pari» vor dem strafenden Schicksal bewahrt, zu welchem die Deutschen vor Paris schon den Arm erheben hatten. Die Haltung deS JnvasionSheereS, getheilt zwischen Verachtung und nachsichtiger Gutmüthigkeit, wie geistig und moralisch hoch überlegene Männer sie den Unzurechnungsfähi gen zollen, die gauz

uud gar bis zur grausamsten Vernichtung willenlos in ihrer Hand sind, sie hat Paris gerettet, während die schimpfenden, kindisch- tollen Pöbelmassen mit ihrem ekelhaften Gebahren nahe daran waren, Paris in den Abgrnnd deS Jam mers zu stürzen. Niemals in der Weltgeschichte haben Sieger so glorreich gesiegt, niemals haben Sieger so glorreich eine unermeßliche Höhe der Bil dung und wohlwollenden Humanität gegenüber den Besiegten gezeigt, wie die Deutschen gegenüber den gänzlich verkommenen Franzosen

und Parisern. Paris hat die verdiente Und, wie eS scheint, noth wendige Strafe noch nicht erlitten. 5 ie Deutschen halten sich zu gut dazu, um sich länger mit jenen politischen und moralischen Kloaken zu besassen. Aber die Weltgeschichte hat uoch immer die Wege gesunden, um Städten die verdiente Züchtigung zu ertheilen, wenn sie so tief gesunken waren, wie Paris. DaS zeigt Babel und Jernsalem, Rom und Byzanz Das wird vielleicht noch unsere Generation mit schau dernder Bewnndernng an Paris erblicken

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 03.10.1863
Umfang: 8
, Der Gut und Blut so willig wagt — Ganz wie sie-Mutter Margarethe Du darfst auch heute nicht crrothen, Dem Vierten Rudolf zugeführt. Wo Dir Dem schönster Morgen tagt. Von allen Bergen steigen Flammen, Du wirst dereinst die Früchte kosten, Brandopfer ihrer Lieb', empor, Wirst auf die Flügel deS Gesangs DaS Volk in Waffen tritt zusammen Es legen, daß „das Reich im Osten' Und jubelt, kolbenhoch daS Rohr.' Kein Reich deS SonnenuutergailstS, Den Weideplatz verließ der Hirte, Daß eS ein Reich deö Lichts

und ihr Sinnen, So sei auch jetzt der Fahnenschwinger!- — Ob sie Ihm fern, ob sie Ihm nah' Das Rad der Zeit (!) treibt Gottes Geist, Steht, fast zu herrlich für ihr Mittuen, Und es ist Deines Kaisers Finger, Ein Imperator vor ihr da. Der Dir die neuen Wege weis't. Erst heimgekehrt von jenen Tagen, > Doch immerdar im Lauf der Zahre, Wo Er au'S alte Römer Thor Auch dauu, wenn alles grünt und blüht Den deutschen Freibrief augeschlagen, Was jetzt die Freiheit sä't, bewahre Vom deutschen Volke, das oavor

gestern einen glanzvollen Anblick dar, stehen im prächtigsten Brautschmucke da. Eine zahllose Menschenmenge wogt beständig in den Gassen auf und ab. Zahllose Fahnen und Flaggen wehen von Fenstern und Dächern, Blumenge winde uud Tannengrün, Scheiben nnd Wappen bedecken die Häuser und deuten die Feier. Besonders reich und geschmackvoll ist der Stadtthurm geziert, unter anderm mit zwei je fünf Zentner schweren Adlern. Mitunter finden sich Sprüche und Inschriften, die sämmtlich ' auf den Jubeltag Bezug

den deutschen Boden, der seinem wissenschaftlichen Streben so günstig war, und folgte seinem Vater nach Stockholm. Hier im fernen kalten Norden^ vollendete er seine Studien, die sich benahe auf alle Zweige der Wissenschaft erstreckten und besonders in Beziehung auf fremde

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 16.06.1869
Umfang: 8
. Die Einwohner desselben, heute ungefähr 670 an Zahl, sind nämlich mit nur wenigen andern Dörfern ihrer alten deutschen Muttersprache treu geblieben und erfreuen sich, dank dem gerechten freundlichen Sinne der Regierung und der aufopfernden Thätigkeit ihres hochw. Herrn Kuraten Zuchristian, seit mehrern Jahren einer blühenden dKit schen Schule. Was die Sache noch interessanter macht, ist, daß bekanntlich die Jtalianifsimi des »Irentino' dar über die Hände hoch über dem Kopfe zusammenschlagen

, und Einer ihrer Hauptpropheten schon einmal von PYthi- schem Geiste ergriffen geweissagt hat, die Luserner würden dadurch — versteinert werden. Doch die starknervigen Luserner lassen sich dadurch nicht erschrecken und ihr Bei spiel hat offenbar schon sehr ermuthigend auf ihre übri gen Sprachgenossen in Wälschtirol gewirkt. Es ist nun sicher von hohem, nicht blos rein wissen schaftlichem Interesse, die Sprache in Luserna näher ken nen zu lernen. Herr Prof. Zingerle, längst in Oester reich und Deutschland rühmlichst

als Germanist bekannt und mit Wort und That ein stets rüstiger Vorkämpfer der deutschen nationalen Interessen und der deutschen Ehre im Süden Tirols, hat es unternommen, die deutsche Mundart von Lusern zur Darstellung zu bringen, und wir können nur sagen, daß er seine Aufgabe in jedem Sinne glücklich gelöst hat. In der Einleitung wird der Leser über die allgemeinen Verhältnisse näher unterichtet; der Abschnitt „Grammatikalisches' gibt sodann Aufschluß über die grammatikalische Seite der genannten deutschen

für die deut schen Schulen in Wälschtirol und in deutschen Gränzorten, sowie durch unablässige Anregung des Interesses für die selben in weitesten Kreisen sich erworben hat. Wir können nicht umhin den Wunsch auszusprechen, daß Herr Professor Zingerle nicht nur, wie er ver spricht, Bartolomei's noch ungedrucktes Wörterbuch der deutschen Mundarten der Bergbewohner von Pergine, Roncegno, Lavarone, den sieben Gemeinden und Abtei bald veröffentlichen, sondern auch der deutschen Mundart der Mocheni und der vier

deutschen Dörfer im NonSberge eine eigene eingehende Würdigung, wie es die vorliegende in Betreff der Luserner Mundart ist, zu Theil werden lasse. Unbestreitbar hat auch die Regierung gewiß nur die glück lichste Wahl damit getroffen, daß sie die Bezirksschulauf sicht gerade im deutschen Gränzbezirke des EtschthaleS, so wie in den vier Nonsberger Dörfern einem Manne an vertraute , dessen Name allwärts in Oesterreich und Deutschland einen so rühmlich bewährten Klang

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.04.1863
Umfang: 4
hatte den Art. 16: „die Verschiedenheit der „christlichen Religionsparteien kann in den Ländern „des deutschen Bundes keinen Unterschied im Genusse „der bürgerlichen und politischen Rechte begründen' — dann den Art. 18 citirt, in welchem den Unterthanen! der deutschen Bundesstaaten das Recht zugesichert ward „Grundeigenthum außerhalb des Staates, den „sie bewohnen, zu erwerben und zu besitzen , ohne „deshalb im fremden Staate mehreren Abgaben und „Lasten unterworfen zu sein als dessen eigene Unter- „thanen

, — und sprach die Ansicht aus: „Diese Grund sätze zu befolgen haben sich alle zum deutschen Bunde gehörigen Staaten, sohin das Kaiserthum Oesterreich auch bezüglich seiner Provinz Tirol, gegenseitig verpflichtet; die deutsche Bundesakte ist ein Ver trag» und wer dessen Rechtswirksamkeit mit eitel Sophismen hier wegdisputiren will, darf die Devise: „Heiligkeit der Verträge' nicht zur seinigen machen.' Bei dieser subjektiven Meinung, der wir ganz beipflich- j ten, ließ es Dr. Blaas aber nicht bewenden

, sondern, er rief später den Gegnern auch das für Tirol kund gemachte Hofdekret vom 14. April 1825 in Erinne rung, welches obigen Art. 18 der deutschen Bundesakte wörtlich aufführt und sodann sagt: „es hatte sich ge legentlich die Frage erhoben, ob der Unterthan eines „andern deutschen Bundesstaates in denjenigen Theilen „der Monarchie, welche vermög a. h. Patentes vom »2. März 1820 zum deutschen Bunde gehören, ein ! „Rustikalgut besitzen könne. Weil nun diesfalls „kein Zweifel obwaltet, so wird das Guber

- „nium angewiesen, in etwa vorkommenden „Fällen der vorgedachten Bestimmung der deutschen „Bundesakte ohne alle Beschränkung Folge „zu geben.' Er berief sich ferner auf die Justizbe hörden, welche bei Verfachungsbewilligungen für die von Akatholiken um tirolische Güter geschlossenen Käufe sich immer auf die deutsche Bundesakte stützten und deren Geltung und Rechtsverbindlichkeit anerkannten; er verwies endlich auf das Amtsschreiben unseres früheren Statthalters, Sr. k. k. Hoheit Erzherzog Carl Ludwig

aus dem Bundesversammlungsbeschlusse vom 9. Juni 1853 in der bekannten Mecklenburgischen An gelegenheit des Herrn v. Kettenburg, welcher Beschluß eher das Gegentheil beweist, und wobei Dr. Haßl wanter auch leider nicht erwog, daß gerade Oester- reich (dann auch Bakern, Sachsen, Kurhessen, Groß- herzogthum Hessen und die 16. Kurie) nicht beistimm ten, sondern den Art. XVIII. der Bundesakte dahin interpretirt wissen wollten, daß in den gewährleisteten bürgerlich-politischen Rechten auch die freie Religions übung begriffen sei. „So Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.07.1862
Umfang: 6
zu Oesterreich in dem Vorparlament zurechtzulegen ge denken, geht aus der folgenden Aeußerung des Hrn. v. Bennigsen bei der Hamburger Versammlung hervor: „Das Vorparlament, sagte er, habe auch die Aussicht auf eine Verständigung: mit den deutschen Ländern in Oesterreich in erfreulicher Weise vermehrt: überall breche sich die Ueberzeugung Bahn, daß das geeinigte Deutschlaüd dem österreichischen Kaiserstaate der treueste und zuverlässigste Bundesgenosse sein! werde.' Oester reich soll also nicht einen Theil

: daß der selbe über die Einrichtungen des deutschen Schützen- Wesens Bericht erstatte. Dieser Schütze überbringt zugleich als Ehrengabe der Klagei-furter Schützen- Gesellschaft einen werthvollen silbernen Pokal Deutschland. Frankfurt a. M., 8. Juli. Die zunächst beab. sichtigte Aufnahme eines Garantie - Ansehens von 15,000 fl. um die Kosten zu bestreiken, welche die Wiederherstellung der vorgestern durch den Orkan be schädigten Schütze'iifesthalle verursacht, ist überflüssig geworden

: »Die Versammlung erklärt: Die einheitliche und frei heitliche Neugestaltung Deutschlands kann nicht durch den Bundestag !nicht durch Vereinbarung deutschen Regierungen, nicht durch die Delegirten der Landtage, sondern nur durch ein aus freien 'Wahlen des ge- sammten deutschen Volkes berufenesiParlament und! eine starke Eentralgewalt verwirklicht werden?' Mit solchen Phrasen glaubt mau das deutsche Volk ver locken und die wichtigsten Fragen der Gegenwart so ohne weiteres^abthun zu können. Waö da verlangt

des geeinigten Deutsch lands bilden, sondern außerhalb desselben bleiben. Für die Beihilfe aber, die es zur Ausführung der gothaischen Plane gewähren soll, geben ihm dieGolhaer die gnädige Versicherung, daß sie seine guten Bundes genossen sein werden. Dies klingt in dem Munde von Leuten, welche stets den giftigsten Haß gegen Oester reich zur Schau trugen, gewiß sehr verlockend. Wir wissen sonach im Voraus, was wir von dem gothai- schen Vorparlament zu erwarten haben, und. verspüren deshalb

auch nicht,die geringste Lüst^ demselben beizu wohnen. (D. Z.) . , München, Q Juli. Noch ist,keine, sichere Nach< richt hier, ob Ihre Majestät die Kaiserin von Oester-^ reich, schon morgen oder, 'wie sie .nach gestern cinge-, troffener Mittheilung beabsichtigt hatte, erst am Sohn^ tag eintreffen wird.- Vom Zeitpunkt ihrer Ankunft wird' auch jener des Abgangs der Königin beider Sicilien nach Poffenhofen und von dort nach Bad Eins ab hängen. Als gestern Abends Ihre sicilische Majestät an der Seite Ihrer Majestät

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 23.03.1864
Umfang: 12
oder teutonisch. DaS erste König reich Italien, gegen welches die Gneisen so viel ge kämpft und daS sie endlich zerstört haben, war von den Deutschen gegründet. Bis zum 12. Jahrhundert war die eigentliche Lombardei, die Mark von Treviso und Friaul (daS gegenwärtig- Venetien) ganz germanisirt, und deutsche Einrichtungen herrschten überall vor. Mit Ausnahme der Stadt Venedig und der kleinen Be sitzungen dieser Republik am Gestade des adriatischen Mee res, gehörten alle diese Länder, Provinzen des lombar dischen

Negierungen eine Cir- culardepcsche gerichtet; er protestirt darin gegen „daS gewaltthätige Hausen der Alliirten in Jütland und Schleswig.' (A. Z) Hamburg, 21. März. Die Bürger von Tondern stimmten mit 595 gegen 1 Stimme für Wiedereinfüh rung der deutschen Sprache in den Schulen. (A. Z.) Vom Kriegsschauplatz, 21. März. Bor Fri- dericia wurden in der Nacht vom 19. auf den 20. d. die preußischen Batterien vollendet und armirt; ein nächtlicher Ausfall wurde zurückgeschlagen; am Sonntag Morgens wurde

P. von H a u l l > l l e.) (Fortsetzung.) Die vierte Gruppe der Provinzen deS Kaiserreiches besteht auS dem lombardisch-venetianischen Königreiche. Die Lombardei, welche unter dem römischen Reich von Italien ausgeschlossen war, da sie einen Theil deS ciöal- pinischen Galliens ausmachte, hat ihren gegenwärtigen Namen von dem germanischen Volksstamm erhalten, der sie im K. Jahrhundert eroberte, und ihr Territorium mit TuScien und dem gegenwärtigen Königreich Neapel vereinigte. DaS gegenwärtige Italien war also ur sprünglich barbarisch

Königreiches oder reichSunmiltelbare Lehen deS deutschen Kaiserreiches während Jahrhunderten zu die sem letzteren. Der ganze alte lombardische Adel ist deutschen Ursprunges. Die .seilt- comuni^ zwischen der IZrentn und dem ^slieo, die ^trollioi comuni^ bei Verona nnv SauriS, dann Friaul sind die letzten Reste der allmälig romanisirten deutschen Völkerschaften. Man kann noch in unseren Tagen diesen Einfluß deS Ro- maniSmnS, eine der großen Thatsachen der modernen Geschichte in Tirol beobachten: Bozen

, als er eS in Belgien und Ungarn that. Die Deutschen hatten eS niemals versucht, daS eigent liche Venetien zu erobern; diese Provinz, Verona, Padua uud die Mark von Treviso, wurden vom Kaiser Franz auf Verlangen Napoleons, der sie erobert hatte, gegen die belgischen Provinzen ausgetauscht, welche seit dem 15. Jahrhundert zu den Erblanden deS Hauses HabSburg gehörten. Das lombardisch-venetianische Königreich erreichte unter der österreichischen Regierung einen hohen Grad deS Gedeihens. Nach dein Jahre 1315 wurde

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.01.1864
Umfang: 4
war, gaben Oester reich und Preußen die Erklärung ab: daß sie die Geltendmachung der dem Bunde zustehenden Rechte nunmehr in eigene Hände nehmen und demgemäß «ach eigenem Ermessen vorgehen würden. Gegen diese Erklärung legten Baiern, Königreich Sachsen.Württem- berg, Baden, Großherzogthum Hessen, die 12., 13. und 17. Stimme Verwahrung ein, indem Oesterreich und Preußen dieselbe zwar alS Großmächte, nicht aber als Mitglieder des deutschen BunveS abgeben könnten; Sachsen bob unter anderm hervor

, daß wenn die beiden deutschen Großmächte in Ausführung der Maß. regel einer Besetzung Schleswigs ihre Truppen den Weg durch das deutsche Bundesland Holstein nehmen lassen wollten, sie zuvor beim Bunde die Ermächtigung hierzu einzuholen hätten. Berldl, 18. Jänner. Die heutige »Nordd. Allg. Ztg.* vernimmt, daß tie zwischen Bielefeld und Min den kantonnirende dreizehnte Division in den nächsten Tagen auf der Eisenbahn nach den Herzogthümern befördert werden soll. Brcslau, 16. Jänner. Für die Tage

und auch deS »Nationalvereins* Mitwirkung sei e:wünscht. weil er damit die preußische Spitze aufgebe. — Ik. Jänner. Gestern AbendS fand hier eine Volksversammlung statt. Professor Wuttke trat als Sprecher auf. ES wurde folgende Resolution gefaßt: Die Versammlung erklärt: Der Londoner Vertrag.ist unverbindlich. Die Eigenmächtigkeitlder deutschen Groß mächte konstituirte den offenen BundeSbruch. Die LandeSorrtretungen Preußens und Oesterreichs seien mitverantwortlich, und Alles sei daran z» setzen, den BundeSbruch

als Magistrat und Priester, sowie die Folgen deS AufgebenS jedeS Princips, jcde^ Regel und jedes Glaubens in der Nähe beobachtet und richtig beurtheilt, und er müsse daher wie der Kaiser darüber erstaunen daß die kaum dem Schiffbruch entronnenen Männer wieder den Sturm zum Gehülfen riefen. Aber Frank reich stehe unter Gottes Schutz und darum dürfe eS dem Geniuü deS Bösen nicht gestattet werden dasselbe neuen Erschütterungen ' auszusetzen. Die Verfassung gewähre jedem ehrlichen Manne Spielräum

und dcn Freunden seines VaterS dessen DankeS- und Liebe«- schuld abtragen. — Der »Presse* wird auS Paris vom 13. d. M. geschrieben: »Eine sehr entschiedene Schwenkung in der schleSwig'holstelnischen Frage bereitet sich hier nicht blos vor. sie hat sich, wie ich glaube, schon vollzogen. Als Antwort auf den auch hier angedeutete» Entschluß Oesterreichs und Preußens, mit Hervorkehrung Ihrer europäischen Großmachtstellung die Weiterführung jener Frage eventuell dem deutschen Bund auS der Hand zu nehmen

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