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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 02.10.1865
Umfang: 6
, vom Hof. Rundschreiben au« Anlaß des kaiserlichen Manifestes. Vom Beamten-Verein. Zeitungsschau. Deutschland. Dresden, die mittelstaatlichen Negierun gen und die Gasteincr Konvention. — Berlin, Frank reich und die deutschen Großmächte. Aimcktirungsplane. Frankreich. Pari«, kein zweites Rundschreiben in der Herzogihümerfrage. Schweiz. G e n f, sehr reiche Weinlese. Montblanc-Bestei gung. Herr v. Rothschild und seine Villa. Großbritannien. London, die Fenier-Verschwvrung. Italien. Turin, zu den Wahlen

berührt, als wir den Bericht über die Sitzung dec Prager Stadtverordneten vom 25. d. M. lasen. Diese Sitzung, von der wir unsern Lesern in unserm gestrigen Blatte Mittheilung machten, war reich an stürmischen Szenen und an Thalsachen, die geeignet sind, nicht nur die Deutschen in Böhmen, sondern auch in den übrigen Theilen deS Reiches zu kränken. Wohl glauben wir, daß die Berichte in den deutschen Blättern par teiisch gefärbt sind, und daß sich nicht AlleS so zutrug

, wo die Stellung des Ge- sammtreicheS in Frage kommt, je ihre Hand dazu bieten, daß die Rechte und Jnteress-n der Deutschen in Oester reich verkümmert, oder auch nur gekränkt werden und so wenig können auch die Czechen verlangen, daß den Deutschen geschähe, wie ihnen einst geschah. Alle müssen im Zeichen deS Rechtes siegen, seien sie nun Czechen, Deutsche, Ungarn oder Polen und erst der vereinte Dank Aller wird die wahre SiegeShymne sein. Und an den Völkern Oesterreichs ist eS, das Ecschei, nen deS TageS

-n, welches in Bezug auf das kaiserl. Manifest an die Repräsen tanten Oesterreichs im Auslande gerichtet worden. Das Rundschreiben existirt, nur daß es bloß an die kaiserl. Gesandschasten an den deutschen Höfen erlassen ist. DaS Aktenstück ist sehr kurz und weist diese Gesandt schaften, „da eS eine sehr zahlreiche Partei in Deutsch, land gibt, welche in jeder Weise, mit dem Wort und mit der Feder, das Vertrauen in die Zukunft Oester reichs zu zerstören bestrebt ist', unter abschrifilicher Mittheilung

worden. (A.Z.) Wien, 23. Sept. Der allgemeine österreichische Beamtenverein wird im Auslande mit reger Aufmerk samkeit verfolgt; kurz nacheinander sind aus Preußen, Baiern, Hessen und auch aus andern deutschen Staa ten ehrende Zuschriften von Beamten eingelangt, in welchen um die Mittheilung der Statuten und der in nern Einrichtungen de» Vereins ersucht wird. Dem Ansuchen wurde entsprachen. — Bei einer im Lokale deö Beamtenvereins abgehaltenen Versammlung meh rerer öffentlicher und Privatbeamten

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 16.04.1864
Umfang: 8
willkommen sein. Iahn (Friedr. Ludwig) wurde im Jahre 1778 zu Lenz in der Priegnitz in Pommern geboren und war der Sohn eines protestantischen Predigers; er erhielt seine Bildung in Jena und Halle, sowie an andern deutschen Universitäten, geweckt von den damaligen Zeitbegebenheiten, unter welchen er lebte und die reich waren an volksthümlich —pädagogischen Ideen; diese übten aus ihn einen überwiegend starken Einfluß. Schon auf den Hochschulen arbeitete Iahn an der Unterdrückung der entarteten

, von Reich zu Reich bereits fortbestehen, und wie mit einem ausgebreiteten Netze viele hundert und tausend Turnbrüder umspannen, die bloß im deutschen Vaterlande, um von nicht deutschen Turnerkorporationen in Europa keine Erwähnung zu thun, eine Großmacht in ihrem Gesammtbunde bilden könnten ; daher in neuester Zeit diese Vereine mit demokratischer Färbung vom liberalen Geist der Zeit geschaffen und getragen sich in - di^.Tagespolitik, die gerade nicht in den Kreis der Gymnastik gebort, hineinziehen

Landsmannschaften und wollte dafür durch Weckung der Volkskraft mittelst des Turnens der Schmach Deutschlands abhelfen. Er trat in Berlin zuerst als Lehrer der Gymnastik auf, und eröffnete 1811 seine Turnanstalt, von der Idee begeistert, die. Nationallraft durch Entwicklung des Volkgeistes wieder herzustellen, um jede Ausländern absonderlich die französische, welche er durch Rede, Schrift und That bekämpfte, abzuwehren. Besonders legte er es darauf an, bei der preußischen Studeuteujugend den Stolz des deutschen

Nationalgefühls zu wecken, damit alle diese Jünglinge, durch die Turnerkunst gekräftigt, zu deutschen Männern heranwachsen sür den Kampf der Freiheit und für die Ehre des deutschen Vaterlands. Im Freiheitskampfe gegen Napoleon, der mit eisener Faust Alles in Europa erdrücken zu können meinte und voraus Deutschland seinem maßlosen Ehrgeiz unterwersen und knechten wollte, that sich der willens kräftige Altturner als tapferer Streiter hervor. Als die Freiheitskämpfe zu Ende gestritten waren, hielt er 1817

, unter eigenen Feldherrn und mit eigenen Heeren auszieht. Daß sie als einheitliche, europäische, kriegführende Macht kriegerische Expeditionen in den ver schiedensten Ländern rüsten und nach Räuberart friedliche Staaten überfallen und erobern darf. Auf dem nationalen Schützenfest in der Schweiz sahen wir Italiener, Franzosen. Deutsche, ja Leute aus allen Nationen Europas mitsammen die Verbrüderung der Völker feiern und hörten sie die Deutschen aufrufen zu gewaltsamer Umschaffung eines solchen deutschen

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 14
Datum: 23.06.1866
Umfang: 14
und nicht auch die vergangenen, wo so viele andere Kom pagnien in unsere Stadt eingezogen? Die übrigen Schützen-Kompagnien auS Tirol ziehen, dem Gesetze folgend, zwar auch mit kräftigem, des TirölerS wür digen Müthe gegen den Feind, aber nur dem Gesetze folgend. Der Ausmarsch der Studenten- Kompagnie ist eine freie That, entsprun gen ans begeisterter Liebe zum deutschen Vaterlande. Oesterreichs Ehre und Machtstellung in Italien wird innerhalb jener Festungswälle entschieden, aus denen morgen, vielleicht schon heute

, die Kanonen ihre Feuerbrände entsenden. Auf den Höhen des Tonals, in den Schluchten des SarkathalS, in den waldreichen Geländen Judikarieus, da wird deutsches Land vertheidigt und für deutsches Rechtund dmtsche Ehre gefochten. Seitdem die ita lienische Regierung mit dem Verräther am deutschen Volke ein Schutz- und Trutzbündniß geschlossen, mögen die nach Freiheit ringenden Italiener bedenken, daß «ine Niederlage der österreichischen Waffen in Italien oder mit andern Worten der Sieg der ita lienischen

Freiheit den Untergang der deutschen Frei heit stgnalisirt. Dieser Gedanke hat unsere Studenten-Kompagnie, in deren Reihen sogar wissenschaftliche Namen und »in Gelehrter ersten Ranges stehen, zum Kampfe ent- flammt. ES ist ein erschütternder Gedanke, der jeden Deut schen an der südlichen Grenze, den «S seine Lebens- Verhältnisse gestatten, in die Reihen der Freiheits kämpfer mit Allgewalt ziehen soll. Unsere Studentenkompagnie bildet mit den aus Wien gekommenen Tirolerschützen das erste Frei

- Willigenkorps, das gegen preußische Un terjochung für Deutschlands Freiheit und die Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins kämpft. WaS Innsbrucks Studenten in der Adresse an die Kieler Universität am Anfang deS schleSwig- holsteinischen Krieges versprochen, das halten sie jetzt getreulich: SchleSwig-HolsteinS Recht an der südlichen Grenzwarte Deutschlands zu vertheidigen. So ziehet nun wackere Brüder in den Freiheits kampf deS deutschen Volkes! Ihr beginnt ihn. Wer wird ihn enden? ES wird vielleicht viel Blut

Regierungen konstatiien offiziell den Aus bruch deS Krieges. Zweifelsohne sind bereits heute schon in Norden und Süden unseres Vaterlandes Gefechte vorgefallen. Die Manifeste und die neueste» Journalartikel in Feindesland sprechen eS nur zu deutlich aus, daß man eS nicht bloß auf eine Schwä chung, sondern auf eine Vernichtung Oesterreich» ab gesehen hat. Doch werden, so Gott will, in kurzer Zeit die Feinde verspüren, wie stark die Grundsesten sind, auf denen das tausendjährige Reich steht

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 02.03.1871
Umfang: 10
mit dem Bedürfnisse der Gesammtheit. Auf diesem Standpunkte stehen wir seit >0 Jahren, diesen Standpunkt haben wir immer vertreten und werreu ihn immer vertreten. (Bravo! rechts.) Nie wird der Staat kräftig sein, wenn nicht ein harmonisches Zusammenwirke» aller seiner Theile er zielt wird. (Bravo!) ! Wenn man mich fragt, wo das Uebel steckt, so antworte ich: in derFälschung des DiplomS.' (Bei fall rechts.) Die vergangenen 10 Jahre, die für das Reich so verderblich gewesen waren, würden ohne diese Fäl schung

Mitglieder auf dieser Seite deS Hauses, welche derselben freundlich gesinnt waren. (Rufe rechtS: Oho!) Heute spreche man nicht mehr von dieser Re solution, sondern man betrete plötzlich den Stand punkt des Oktoberdiploms und damit sei jeder Faden der Vereinbarung zerrissen worden. Abg. Dr. Rech bau er: Die Steigerung der Wehr kraft, welche von der gegnerischen Seite betont werde, müsse ihre Grenzen in den Kräften des Reiches fin den^ denn eine fortwährende Steigerung derselben würde ^das Reich endlich

waren. „Sind diese vielleicht unter dem Ministe rium» GoluchowSki, vielleicht unter dem Ministerium Pötöcki geschehen?' . ,Es fei im.Gegentheile unter, dem deutschen Mini sterium Hasner die polnische Sprache im Amte in Galizien eingeführt worden und darin könne man doch kein Herrschergelüste..von Seite der Deutschen sehen. ie StaatSgiundgefetze-machen außerdem jede nationale Herrschaft unmöglich. Der innere Friede wird von jedermann als ein lebhaftes Bedürfniß -angesehen und wenn daher daS unbekannte neue.Ministerium

oder das Königreich Slovenien zu finden, so sei daS falsch, denn für daS, was von gewissen nationalen Theilen des Reiches begehrt werde, dazu biete das Oktoberdiplom leinen AnhaltSpunkt. Man müsse wissen, was angestrebt werde, aber so wenig zwischen Feuer und Wasser sich ein Ausgleich denken lasse, eben so wenig werde er im Reich in dem Sinne stattfinden können, wie er von jener Seite deS Hauses (rechts) angestrebt weiden soll. Man habe eö ja ganz deutlich und entschieden in böhmi schen Blättern gelesen

ist eingeleitet. — In deutschen Kre sen herrscht we gen BedrobUng des deutschen' Charakters der Uni versität große Aufregung. Ausland. München» 23. Febr. Der König telegr^phirte an den deutschen Kaiser und Sönig von Preußext in Verfalle«: - ^ ,,Innigst bewegt von der erhebenden Friedentkunde bringe ich Jdnen meinen tiefempfundenen Dank für eine Nachricht; welche von mir Und meinem' treuen Volke aus'S wärinste b'grüßs wl>d. DeutschlanV ist nach schweren Kämpfen zu ungeahnter Größe emporgestiegen, und mit Recht

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 04.04.1866
Umfang: 6
zu machen. So vor 110 Jahren. In Folge des preußischen Landfriedensbruches gegen Sachsen sprach das Reich über Preußen die Acht.' Dresden, 31. März. Sicherem Vernehmen nach ist Herzog Ernst von Coburg bemüht, bei den be reits eingetretenen Beziehungen zwischen den Souve ränen der beiden deutschen Großmächte mildernd und versöhnend einzuwirken. Aerlin, 30. März. Wie die „Börsen-Zeitung' hört, ist nunmehr die Kriegsbereitschaft der 5., 7., 9. Division, des VI. Armeecorps, der vier neuen Garde regimenter

reich, was Preußen auch nicht ermuthigen kann, da dieses wohl wisse, daß, wenn die Deutschen sich zank- ten, Frankreich der Schiedsrichter der Situation werde' ; auch sei in Betracht zu ziehen, daß keine der Mächte einen entscheidenden Schritt thun werde, so lange die in Paris tagende Conserenz noch keine klar begrenz ten Umrisse angenommen habe. Aus Allem gehe hervor, daß Preußen und Oesterreich sich schließlich abfinden werden, weil, wenn es zum Kriege käme, ein Resultat sich gar nicht im voraus

daß bei der steigenden Ausdehnung der österreichischen' Rüstungen sehr bald der Augenblick eintreten könne, wo es sich seinerseits zu Gegenmaßregeln gezwungen sehen würde. Unter solchen Umständen ergebe sich aber auch für die übrigen deutschen Staaten die ernste Frage, welche Stellung sie ihrerseits für den Fall eines durch die Maßnahme Oesterreichs hervorgeru fenen Conflicts einzunehmen gesonnen seien. Preußen müsse angesichts einer so gefährlichen Lage über die Position der deutschen Staaten

? Das wird keinem Unbefange nen einleuchten, und mit großer Befriedigung vernehmen wir heute die uns von Berlin aus bester Quelle zu gehende Meldung: „Die Nachrichten von einer Mo bilmachung einzelner Heerestheile in Preußen sind zur Zeit verfrüht.' Sachsen. Die „Leipziger Abendpost' schleudert die heftigsten Artikel gegen Preußen. Preußen sei ein absolutistischer Militär- und Eroberungsstaat, der alle übrigen deutschen Staaten verschlingen wolle, selbst die Mainlinie setze seiner Eroberungsgier keine Schran ken

. Für die Mittelstaaten handle es sich bei den Elb-Herzogthümern um Sein oder Nichtsein. Neutral könne Niemand bleiben. Alle Staaten müßten sich Oesterreich anschließen. Die Leipziger Abendpost will schließlich die Neichsacht über Preußen aussprechen. Sie trompetet folgendermaßen: „Es hat oft Zeiten Uiid Gelegeuheileu gegeben, wo es von den Mittel städten abhing, der Krankh>:ir des deutschen politischen Lebens, die in Preußen sich polarisirt, durch ein ent schiedenes Zusammenhandeln mit Oesterreich ein Ende

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 10.12.1870
Umfang: 4
sondern sie ist dem vollen Verständnisse dieser großen Leit eutspruugeu und zugleich getragen von dem Be wußtsein ihrer nationalen Bedeutung. Diese That des freien Willens unseres Königs, die an Muth, Opferwilligkeit und Selbstverläuguung durch keine Heldenthat im Felde übertroffen wird, sichert ihm den Dank der Mit- und Nachwelt, die ihm den Ehren- Namen „der Deutsche' beilegen wird. In wenigen Wochen wird unser Vaterland als schönste WeihnachtS- >gabe ein Reich, einen Kaiser, ein Parlament

besitzen. Möge das neue deutsche Kaiserreich durch seine Einig keit und seine Freiheit, durch die Einsicht seiner Für sten, durch die Intelligenz, sittliche Kraft und Tapfer keit seiner Burger groß und mächtig dastehen, in allen Leiten ein Gegenstand der Bewunderung und Nach- eiferung für alle Völker!' — Sobald der die deutsche Äaiferwürde betreffende Vorschlag deS Königs allsei tige Annahme gefunden hat. wird sich der König von Bayern nach Versailles begeben, und persönlich im Namen aller deutschen

daS, was es ihm mitzutheilen habe, auch auf schriftlichem Wege thun könne. München, 6. Dez. (Der Kaisertitel.) Die „A. Adendztg.' bringt folgenden Wortlaut des eigen händigen Schreibens, welches König Ludwig II. von Bayern an den König von Württemberg sowie an «lle übrigen deutschen Fürsten, den König von Preußen «usgenommen, ä. ä. 4. Dez , gerichtet hat: „Durch lauchtigster, Großmächtigster Fürst, sreundlichlieber Bruder und Vetter! Die von Preußens Heldenkönige siegreich geführten deutschen Stäume, in Sprache und Sitte

, Wissenschaft und Kunst seit Jahrhunderten ver neint, feiern nunmehr auch eine Waffenbrüderschaft, welche von der Machtstellung eines geeinigten Deutsch lands glänzendes Zeugniß gibt. Beseelt von dem Streben, an dieser werdenden Einigung Deutschlands «ach Kräften mitzuwirken, habe ich nicht gesäumt, des halb mit dem Bundeskanzler Amte des Norddeutschen BuudeS in Verhandlungen zu treten. Dieselben sind jüngst in Versailles zum Abichluß gediehen. Nach dem Äeitri.t Süddeutschlands zum deutschen Verfassung

«- bündniß werden die Sr. Msj. dem König von Preu ßen übertragenen Präsidialrcchte über alle deutscheu -Staaten sich erstrecken. Ich habe mich zu deren Ver einigung in einer Hand in der Ueberzeugung bereit »erklärt, daß dadurch den Gesammtinteressen des deut schen Vaterlandes und seiner verbündeten Fürsten ent sprochen werde, zugleich aber in dem Vertrauen, daß Z>ie dem Bundespräsidium nach der Verfassung zu stehenden Rechte durch Wiederherstellung eines deut schen Reiches und der deutschen Kaiserwürde

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1865
Umfang: 6
und Resolutionen des deutschen Parlamentes abS nicht das ganze Reich betreffend zurückweisen müssen. Es hätte daher immerhin durch eine festere Einigung der österreichischen Bundesländer ein solches Organ geschaffen werden müssen. Allein die „Presse' schemt dem Föderalismus der Deutschen nicht so gram zu sein, wie sie sich kurz vorher gegen den Föderalis mus im Allgemeinen ausgesprochen hat. Sie nennt den Leitartikel des Herrn v. Kaiserfeld und seiner Mei- nnngSgenossen im Grazer „Telegras' ^ ein beachtenS

existirten u. s. w.' Wir hingegen halten die Anschauung sür eine sehr naive, wollte man den deutschen Oester reichern die Berechtigung zum Föderalismus absprechen. Wir sind ja schon im vorhinein als Angehörige des deutschen Bundes Föderalisten und waren wir nicht demnngeachtet treue Oesterreicher? Allein leider ist bisher dieses Bundesverhältniß weder unter den deut schen Oesterreich??«, noch unter den außerösterreichischen Deutschen zum wahren Ausdruck gekommen. Dieses Bundesverhältniß muß Fleisch

und Blut, muß leben dig werden. In der Centralisation des österreichischen Reiches lag keine Möglichkeit dazu; denn wäre es zu einer Reorgamsirung des deutschen Bundes gekommen, wäre ein deutsches Parlament in's Leben getreten, so hätte die Gesammtheit der österreichischen Bundesländer doch kein Organ gehabt, um mit dem deutschen Par lamente sich in'S Einvernehmen setzen zu können. Bei der Minderzahl der Deutschen in Oesterreich hätten die übrigen Nationalitäten im Reichsrathe alle Be schlüsse

- werthes Programm, welches sie mit Genugthuung be grüßt. Die Antonomisten richten in demselben an die Deutschen in Oesterreich auch die Aufforderung, sich aus Grund ihrer Nationalität zu organisiren. Die Deutschen in Oesterreich, heißt es in demselben, stehen nicht blos durch Intelligenz und Wohlstand hervor ragend da, sie sind nicht blos an Zahl jeder einzelnen Nationalität überlegen — denn eine specifisch slavische Nationalität gibt es für uns nicht — sondern sie re- präsentiren auch Oesterreichs

, dann ist leider vorläufig Preußen für Deutschland ver loren, hoffentlich aber auch Deutschland sür Preußen, da, aller Wahrscheinlichkeit nach, ersteres nicht darnach strebt, nach preußischer Fayon selig zu werden.' Da- reuf wendet sich das nämliche Blatt an die deutschen Mittel- und Kleinstaaten und sagt: „Wenn Oesterreich zuerst' bei sich zu Hause Ordnung schaffen muß und wenn Preußen aus den egoistischen Motiven dem Mut terlande den Rücken wendet, dann ist es an den deut schen Mittel- und Kleinstaaten

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 16.05.1868
Umfang: 8
, allein der Aufruf möchte doch nicht alle Sorgen nnd Bedenken durch sein ein» saches Kommandowort heben, und der deutsche Sinn des Kais.rS dürfte nicht so unbedingt dem Feste seine höhere Weihe geben. Der Kürze wegen beschranken wir uns nur auf wenige Thatsachen aus dem laufenden Dezennium. Im Jahre 1859 ging nach dem Wortlaute deS kaiserlichen KriegSmanifesteS eine Revolution von den Thronen auS, und Oester reich, mit dem edelsten deutschen Fürsten an der Spitze war es be- Meden, tm't^Geld und Blut

beseitigt werden können. Deutschland hätte an Oesterreich gar manches gut zu machen, allein dafür thut man umgekehrt in Oester reich oft eminent großdeutsch und wenig österreichisch, und viele würden sogar bereit sein, noch größere Opfer zu bringen. Unser Kaiser wurde vuS dem deutschen Fürstensaale hinausgeworfen, und es dürfte nach diesem Vorganze nicht so ganz ehrenvoll sein, wenn man ohne Stplz und Scham als deutsche Schmerzenskinder an die großdeutsche Thüre klopft

und Athen besucht. Der Orient scheint als Reiseziel gegenwärtig sehr beliebt zu sein; eben sind Erzherzog Ludwig Victor und Rainer von dort zurückgekehrt. CsrrespslldenM. Bozen, 15. Mai. ?. Peter Pant'Außerer, Franziskaner der Nordt. Provinz, der seit mehreren Iahren in der Eigenschaft eines deutschen PönitenziarS in Rom. verweilte, ist heute Nachmittags bier angekommen und wird hier länger verweilen, seine angegriffene Ge sundheit wiederherzustellen. Er war Zeuge des großen Aufsehens

haben können. j Im Jahre 136k lieferte der Bruderstaat Preußen den unver- tilgbaren Beweis, daß er die gute Gesinnung gegen sich redlich be wahrt habe, und verband sich in ehrenfester Treue mit dem Feinde des besten der deutschen Fürsten. Die Brüder im übrigen vielköpfigen Deutschlande waren im Allgemeinen dem Kaiser gewogen oder wenig stens den Preußen abhold; allein die Maßen Uieß man nicht recht in Fluß gerathen, weil die diplomatischen Kunstgießer.'die Arbeit erst mit guten Reden begleiten und die Abflußröhren

an die preußische.Form legen mußten. Dem ersten deutschen Fürsten ging darüber, formell das deutsche Heimatrecht verloren, und der mit Preußen eng verblyl- dene Deutschenhaß nahm aus der Hank NapolfonS ein,-österreichisches Land in Empfang. . . - Das und noch vieles andere hat Oesterreich von seinen deutschen Brüdern erfahren, und wenn man sich daS Ding überlegt, so findet man leicht, daß Oesterreich auf etwaS gediegenere Beweise der Brüder lichkeit Anspruch hätte, und daß Nicht alle Sorgen und Bedenken mit Dekret

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 05.07.1867
Umfang: 10
. Es haben z. B. das deutsch-österreichische Vereinsnetz (Anfang 1866) 6062,5 teutsche Meilen Linien und 15,378,» Meilen Drahtleitungen; Rußland (Anfang 1866) 4916,7 M. Linien und 9517,, M. Drahtlei- tungen; Frankreich (Anfang 1866) 3998,z M. Linien .And .13,418,? M. DrahtleUungen; Groß-Äritannien «nd Irland (Anfang 1866) 3434 M. Linien und 16,795 M. Drahtleitungen; das türkische Reich 1853 M. Linien; Italien (1863) 1756- M.; Schweden (l865) 750 M.; Belgien (1861) 233 M.; die Schweiz (Auiang 1866) 462

. Ich bin nicht nach Deutschland gegangen, um dort Gründe zu Gunsten einer vorgefaßten Behauptung zu suchen. Ich be obachte, und nichts scheint mir alberner, als seine eigene Anschauungsweise über die Realität zu setzen. Wenn wir uns also Illusionen über die Gesinnungen unserer deutschen Nachbarn gemacht hätten, so würde ich mir eine Pflicht daraus machen, es geradezu! zu sagen. Aber weit davon entfernt, einen Irrthum zu verfechten, sind wir im Gegentheil weit hinter der Wahrheit geblieben, wenigstens was denjenigen Theil

der fried lichsten Gesinnungen gefunden. Aber ein anderer Punkt, über den die Deutschen, ohne Unterschied der Meinung, nicht minder einig sind, ist, daß sie selbst die Herren ihrer Angelegenheiten sind. Sie sind fortan gegen eine jede fremde Einmischung, wäre sie selbst eine wohlwollende und freundschaftliche.' — Die letzten aus Spanien eingetroffenen Nachrich ten melden, daß die bewaffneten Banden, welche die Umgebungen von Madrid beunruhigen, in beträcht licher Weise zunehmen, daß der Telegraph

und die Eisenbahn abgeschnitten sind und mit einem Wort, daß sich die spanische Regierung in sehr großer Noth befindet. marinen Telegraphen eine solche von 1235 deutschen Meilen. Haben die Eisenbahnen innerhalb 37 Jahren eine Ausdehnung erlangt, die gleich 3'^ mal dem Um fange der Erde ist, so wurden sie doch von dem Tele graphen weit überholt, der vermöge seiner viel leich teren und billigeren Herstellung innerhalb 27 Jadren so gewachsen ist, daß die Linien aneinandergesetzt 8'j-mal, die Drahtleitungen wohl

20mal die Erde umspannen würden. Angesichts solcher Resultate darf man schon vor dem Unternehmungsgeiste und der Energie unserer Zeit den Hut abziehen. Von den 6062,5 deutschen Meilen deS deutsch öster reichischen, Telegraphen-Vereines besitzen Oesterreich (aber incl. Venezien) 2573,» Meilen, Preußen 1846,» (jetzt 2300), Baiern 423,e, Württemberg 251.« (mit 392,s deutscheu Meilen Leiwngsdraht), Sachseuj167^, Baden 212,, (mit 504,? Meilen Leitungsdraht), die Niederlande 268,s Meilen mit 750

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1871
Umfang: 8
wie Ein Mann und erbrausten oft wiederholte Hochrufe. Wo» etwa -400 Mitgliedern derSängergenossenschast wurde eine sehr gelungene Cantate von Wiillner, Text von Herrn. Lingg, vorgetragen. Dieser folgte eine desto weniger gelungene Symphonie von Zenger mit dem Programm: Erhebung, Kampf. Sieg, Ver klärung im Heldentod, daö neue Reich, Wettkampf der Kräfte des Friedens. Darauf folgte ein sehr schönes Festspiel „der Friede' von Paul Heyse, daö mit der glänzenden Ausstattung, der Mitwirkung deS gesammten

auferlegen, hätte ich gerne Schweigen gewahrt, aber die Erklärung der Versammlung zwingt mich im Namen der beleidigten Wahrheit und der verkannten Rechte der Natiou zu protestiren. Em pfangen Sie, Herr Präsident, die Versicherung meiner Hochachtung. Wilhelmshöhe, 6. März 1871. Napoleon.' Berlin. Die „Schles. Ztg.' theilt folgenden Brief eines höhern deutschen Offiziers mit, welcher Kommandant des Forts B. vor Paris war: „Am 1. und 2. März hing da« Schicksal von Paris nur noch an einem seidenen Faden

, die verdiente Strafe rücksichtslos bis in die letzten Confequenzen zu vollziehen, wenn'S für gut befin den wurde, sie überhaupt in Angriff zu nehmen. Die Deutschen in Paris nnd wahrlich nicht die Pariser haben Pari» vor dem strafenden Schicksal bewahrt, zu welchem die Deutschen vor Paris schon den Arm erheben hatten. Die Haltung deS JnvasionSheereS, getheilt zwischen Verachtung und nachsichtiger Gutmüthigkeit, wie geistig und moralisch hoch überlegene Männer sie den Unzurechnungsfähi gen zollen, die gauz

uud gar bis zur grausamsten Vernichtung willenlos in ihrer Hand sind, sie hat Paris gerettet, während die schimpfenden, kindisch- tollen Pöbelmassen mit ihrem ekelhaften Gebahren nahe daran waren, Paris in den Abgrnnd deS Jam mers zu stürzen. Niemals in der Weltgeschichte haben Sieger so glorreich gesiegt, niemals haben Sieger so glorreich eine unermeßliche Höhe der Bil dung und wohlwollenden Humanität gegenüber den Besiegten gezeigt, wie die Deutschen gegenüber den gänzlich verkommenen Franzosen

und Parisern. Paris hat die verdiente Und, wie eS scheint, noth wendige Strafe noch nicht erlitten. 5 ie Deutschen halten sich zu gut dazu, um sich länger mit jenen politischen und moralischen Kloaken zu besassen. Aber die Weltgeschichte hat uoch immer die Wege gesunden, um Städten die verdiente Züchtigung zu ertheilen, wenn sie so tief gesunken waren, wie Paris. DaS zeigt Babel und Jernsalem, Rom und Byzanz Das wird vielleicht noch unsere Generation mit schau dernder Bewnndernng an Paris erblicken

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 03.10.1863
Umfang: 8
, Der Gut und Blut so willig wagt — Ganz wie sie-Mutter Margarethe Du darfst auch heute nicht crrothen, Dem Vierten Rudolf zugeführt. Wo Dir Dem schönster Morgen tagt. Von allen Bergen steigen Flammen, Du wirst dereinst die Früchte kosten, Brandopfer ihrer Lieb', empor, Wirst auf die Flügel deS Gesangs DaS Volk in Waffen tritt zusammen Es legen, daß „das Reich im Osten' Und jubelt, kolbenhoch daS Rohr.' Kein Reich deS SonnenuutergailstS, Den Weideplatz verließ der Hirte, Daß eS ein Reich deö Lichts

und ihr Sinnen, So sei auch jetzt der Fahnenschwinger!- — Ob sie Ihm fern, ob sie Ihm nah' Das Rad der Zeit (!) treibt Gottes Geist, Steht, fast zu herrlich für ihr Mittuen, Und es ist Deines Kaisers Finger, Ein Imperator vor ihr da. Der Dir die neuen Wege weis't. Erst heimgekehrt von jenen Tagen, > Doch immerdar im Lauf der Zahre, Wo Er au'S alte Römer Thor Auch dauu, wenn alles grünt und blüht Den deutschen Freibrief augeschlagen, Was jetzt die Freiheit sä't, bewahre Vom deutschen Volke, das oavor

gestern einen glanzvollen Anblick dar, stehen im prächtigsten Brautschmucke da. Eine zahllose Menschenmenge wogt beständig in den Gassen auf und ab. Zahllose Fahnen und Flaggen wehen von Fenstern und Dächern, Blumenge winde uud Tannengrün, Scheiben nnd Wappen bedecken die Häuser und deuten die Feier. Besonders reich und geschmackvoll ist der Stadtthurm geziert, unter anderm mit zwei je fünf Zentner schweren Adlern. Mitunter finden sich Sprüche und Inschriften, die sämmtlich ' auf den Jubeltag Bezug

den deutschen Boden, der seinem wissenschaftlichen Streben so günstig war, und folgte seinem Vater nach Stockholm. Hier im fernen kalten Norden^ vollendete er seine Studien, die sich benahe auf alle Zweige der Wissenschaft erstreckten und besonders in Beziehung auf fremde

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 16.06.1869
Umfang: 8
. Die Einwohner desselben, heute ungefähr 670 an Zahl, sind nämlich mit nur wenigen andern Dörfern ihrer alten deutschen Muttersprache treu geblieben und erfreuen sich, dank dem gerechten freundlichen Sinne der Regierung und der aufopfernden Thätigkeit ihres hochw. Herrn Kuraten Zuchristian, seit mehrern Jahren einer blühenden dKit schen Schule. Was die Sache noch interessanter macht, ist, daß bekanntlich die Jtalianifsimi des »Irentino' dar über die Hände hoch über dem Kopfe zusammenschlagen

, und Einer ihrer Hauptpropheten schon einmal von PYthi- schem Geiste ergriffen geweissagt hat, die Luserner würden dadurch — versteinert werden. Doch die starknervigen Luserner lassen sich dadurch nicht erschrecken und ihr Bei spiel hat offenbar schon sehr ermuthigend auf ihre übri gen Sprachgenossen in Wälschtirol gewirkt. Es ist nun sicher von hohem, nicht blos rein wissen schaftlichem Interesse, die Sprache in Luserna näher ken nen zu lernen. Herr Prof. Zingerle, längst in Oester reich und Deutschland rühmlichst

als Germanist bekannt und mit Wort und That ein stets rüstiger Vorkämpfer der deutschen nationalen Interessen und der deutschen Ehre im Süden Tirols, hat es unternommen, die deutsche Mundart von Lusern zur Darstellung zu bringen, und wir können nur sagen, daß er seine Aufgabe in jedem Sinne glücklich gelöst hat. In der Einleitung wird der Leser über die allgemeinen Verhältnisse näher unterichtet; der Abschnitt „Grammatikalisches' gibt sodann Aufschluß über die grammatikalische Seite der genannten deutschen

für die deut schen Schulen in Wälschtirol und in deutschen Gränzorten, sowie durch unablässige Anregung des Interesses für die selben in weitesten Kreisen sich erworben hat. Wir können nicht umhin den Wunsch auszusprechen, daß Herr Professor Zingerle nicht nur, wie er ver spricht, Bartolomei's noch ungedrucktes Wörterbuch der deutschen Mundarten der Bergbewohner von Pergine, Roncegno, Lavarone, den sieben Gemeinden und Abtei bald veröffentlichen, sondern auch der deutschen Mundart der Mocheni und der vier

deutschen Dörfer im NonSberge eine eigene eingehende Würdigung, wie es die vorliegende in Betreff der Luserner Mundart ist, zu Theil werden lasse. Unbestreitbar hat auch die Regierung gewiß nur die glück lichste Wahl damit getroffen, daß sie die Bezirksschulauf sicht gerade im deutschen Gränzbezirke des EtschthaleS, so wie in den vier Nonsberger Dörfern einem Manne an vertraute , dessen Name allwärts in Oesterreich und Deutschland einen so rühmlich bewährten Klang

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.04.1863
Umfang: 4
hatte den Art. 16: „die Verschiedenheit der „christlichen Religionsparteien kann in den Ländern „des deutschen Bundes keinen Unterschied im Genusse „der bürgerlichen und politischen Rechte begründen' — dann den Art. 18 citirt, in welchem den Unterthanen! der deutschen Bundesstaaten das Recht zugesichert ward „Grundeigenthum außerhalb des Staates, den „sie bewohnen, zu erwerben und zu besitzen , ohne „deshalb im fremden Staate mehreren Abgaben und „Lasten unterworfen zu sein als dessen eigene Unter- „thanen

, — und sprach die Ansicht aus: „Diese Grund sätze zu befolgen haben sich alle zum deutschen Bunde gehörigen Staaten, sohin das Kaiserthum Oesterreich auch bezüglich seiner Provinz Tirol, gegenseitig verpflichtet; die deutsche Bundesakte ist ein Ver trag» und wer dessen Rechtswirksamkeit mit eitel Sophismen hier wegdisputiren will, darf die Devise: „Heiligkeit der Verträge' nicht zur seinigen machen.' Bei dieser subjektiven Meinung, der wir ganz beipflich- j ten, ließ es Dr. Blaas aber nicht bewenden

, sondern, er rief später den Gegnern auch das für Tirol kund gemachte Hofdekret vom 14. April 1825 in Erinne rung, welches obigen Art. 18 der deutschen Bundesakte wörtlich aufführt und sodann sagt: „es hatte sich ge legentlich die Frage erhoben, ob der Unterthan eines „andern deutschen Bundesstaates in denjenigen Theilen „der Monarchie, welche vermög a. h. Patentes vom »2. März 1820 zum deutschen Bunde gehören, ein ! „Rustikalgut besitzen könne. Weil nun diesfalls „kein Zweifel obwaltet, so wird das Guber

- „nium angewiesen, in etwa vorkommenden „Fällen der vorgedachten Bestimmung der deutschen „Bundesakte ohne alle Beschränkung Folge „zu geben.' Er berief sich ferner auf die Justizbe hörden, welche bei Verfachungsbewilligungen für die von Akatholiken um tirolische Güter geschlossenen Käufe sich immer auf die deutsche Bundesakte stützten und deren Geltung und Rechtsverbindlichkeit anerkannten; er verwies endlich auf das Amtsschreiben unseres früheren Statthalters, Sr. k. k. Hoheit Erzherzog Carl Ludwig

aus dem Bundesversammlungsbeschlusse vom 9. Juni 1853 in der bekannten Mecklenburgischen An gelegenheit des Herrn v. Kettenburg, welcher Beschluß eher das Gegentheil beweist, und wobei Dr. Haßl wanter auch leider nicht erwog, daß gerade Oester- reich (dann auch Bakern, Sachsen, Kurhessen, Groß- herzogthum Hessen und die 16. Kurie) nicht beistimm ten, sondern den Art. XVIII. der Bundesakte dahin interpretirt wissen wollten, daß in den gewährleisteten bürgerlich-politischen Rechten auch die freie Religions übung begriffen sei. „So Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.07.1862
Umfang: 6
zu Oesterreich in dem Vorparlament zurechtzulegen ge denken, geht aus der folgenden Aeußerung des Hrn. v. Bennigsen bei der Hamburger Versammlung hervor: „Das Vorparlament, sagte er, habe auch die Aussicht auf eine Verständigung: mit den deutschen Ländern in Oesterreich in erfreulicher Weise vermehrt: überall breche sich die Ueberzeugung Bahn, daß das geeinigte Deutschlaüd dem österreichischen Kaiserstaate der treueste und zuverlässigste Bundesgenosse sein! werde.' Oester reich soll also nicht einen Theil

: daß der selbe über die Einrichtungen des deutschen Schützen- Wesens Bericht erstatte. Dieser Schütze überbringt zugleich als Ehrengabe der Klagei-furter Schützen- Gesellschaft einen werthvollen silbernen Pokal Deutschland. Frankfurt a. M., 8. Juli. Die zunächst beab. sichtigte Aufnahme eines Garantie - Ansehens von 15,000 fl. um die Kosten zu bestreiken, welche die Wiederherstellung der vorgestern durch den Orkan be schädigten Schütze'iifesthalle verursacht, ist überflüssig geworden

: »Die Versammlung erklärt: Die einheitliche und frei heitliche Neugestaltung Deutschlands kann nicht durch den Bundestag !nicht durch Vereinbarung deutschen Regierungen, nicht durch die Delegirten der Landtage, sondern nur durch ein aus freien 'Wahlen des ge- sammten deutschen Volkes berufenesiParlament und! eine starke Eentralgewalt verwirklicht werden?' Mit solchen Phrasen glaubt mau das deutsche Volk ver locken und die wichtigsten Fragen der Gegenwart so ohne weiteres^abthun zu können. Waö da verlangt

des geeinigten Deutsch lands bilden, sondern außerhalb desselben bleiben. Für die Beihilfe aber, die es zur Ausführung der gothaischen Plane gewähren soll, geben ihm dieGolhaer die gnädige Versicherung, daß sie seine guten Bundes genossen sein werden. Dies klingt in dem Munde von Leuten, welche stets den giftigsten Haß gegen Oester reich zur Schau trugen, gewiß sehr verlockend. Wir wissen sonach im Voraus, was wir von dem gothai- schen Vorparlament zu erwarten haben, und. verspüren deshalb

auch nicht,die geringste Lüst^ demselben beizu wohnen. (D. Z.) . , München, Q Juli. Noch ist,keine, sichere Nach< richt hier, ob Ihre Majestät die Kaiserin von Oester-^ reich, schon morgen oder, 'wie sie .nach gestern cinge-, troffener Mittheilung beabsichtigt hatte, erst am Sohn^ tag eintreffen wird.- Vom Zeitpunkt ihrer Ankunft wird' auch jener des Abgangs der Königin beider Sicilien nach Poffenhofen und von dort nach Bad Eins ab hängen. Als gestern Abends Ihre sicilische Majestät an der Seite Ihrer Majestät

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.10.1867
Umfang: 6
, denn, meine Herren, wer ist denn das Reich? Wenn es sich ums Zahlen handelt, so zahlt Ungarn jetzt nichts. Wo ist also das Reich? Wir müssen auch für Ungarn zahlen, und das hat Se. Exzellenz auf eine höchst liebenswürdige Art aus einandergesetzt, indem er sagte: „ja wie könnte sich ein Ministerium in Ungarn halten, wenn die Deutschen oder die diesseitigen Länder nicht den Ungarn ihre Steuern zahlen.' Unqarn hat keine Lust zu zahlen, das ungarische Ministerium ist aber sehr werthvoll, folglich sollen

durch sie zu befürchten; und ich glaube sogar, daß das deutsche Element von ihnen selbst dann nichts zu besorgen hätte, wenn zufällig der eine oder der andere derselben die deutschen Bezirke Südtirols betreten würde. Denn bekanntlich sind Hausirer nicht gerade die glücklichsten Sprachnikister, sonst mußten wir von den böhmischen GlaShändlern oder den slovakischen Leinwand- und MauSsallenhändlern längst schon slavische Sprach kenntnisse uns angeeignet haben, zumal eS vor nicht gar langer Zeit

gewiß gerne gesehen worden wäre, wenn wir Tiroler uns jene etwas schwierigen Laute angeeigne» hätten. Viel gefährlicher aber dürste dem deutschen Elemente an der Etsch das Ansiedeln so vieler italienischer Priester werden, wenn dieselben die Sprache der eigenen Nationalität in ihrer neuen Heimat auch in Amt und Schule verwerthen wollten, wie dies unlängst einer Ihrer Herren Korrespondenten andeutete, und wie es den in Eppan selbst eingezogenen Erkundi gungen zufolge auch wirklich der Fall

zu sein scheint. Dann dürfte cS wirklich Aufgabe der h. Regierung sein, diesen Vorgängen die ernsteste Aufmerksamkeit zu zuwenden; denn was nützte es ihr mit materiellen Opfern die deutschen Schulen in Mälschtirol zu unter stützen und für die dortigen deutschen Gemeinden deutsche Priester anzuwerben, wenn gleichzeitig auf deutschem Boden die italienische Sprache in Kirche und Schule ungestört eingeschmuggelt werden sollte. Es kann selbst verständlich der innere Gottesdienst in den Räumen deö prov. EonventeS

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.08.1863
Umfang: 4
für die jedesmalige Einritckung 30kr. S. W. Privat-Jnferate sind gleich ,n befahlen. — Briefe n. Gelder werden franco erbeten. — Unversiegelte Ncklamalioncii sind portofrei. Der deusche Fürstentag Die »Press:' schreibt unterm 6. dS.: Kaum hat heute das amtliche Organ die Ännve von ver Einbe- rufung eines dcutschen Füistentages gebracht, so wer den uns auch bereits einige auf das Ereigniß bezüg liche Neuigkeiten gemeldet. U».ter anverm erzählt man uns, daß Se. Majestät der Kaiser von Oester reich auf der Neise

bisher die so wichtige Angelegen- heit der deutschen Bundesreform nicht nut gropr^» Energie in die Hand nahm, wie solches den allge meinen Wünschen des deutschen Volkes entsprochen haben würde, so dürften hiefür hauptsächlich zwei Gründe maßgebend gewesen sein. Einerseits nämlich mußte eS angemessen erscheinen, die lebhafte Agitation für die Constltuirung Deutschlands mit Ausschluß von Oesterreich, als unpraktisch, unausführbar und mit den Interessen der deutschen Nation widersprechend sich er weisen

zu lassen, damit nicht ein ernstes und legitimes Vorschreiten auf der Bahn des Bundesrechtes von dem einseitigen Standpunkte des Parteiwesens aufgefaßt und dadurch in seiner Würde und Bedeutung beein-' trächtigt werden konnte. Anderntheils mußte Oester reich selbst erst in das neue liberale Staatssystem einer constitutionelleu Regierung hinüber geführt sein, ehe man dazu schreite» konnte, mit Hilfe dieses Systems dem erlahmten Organismus des Bundes neue Lebens kraft zurückzugeben. »Nachdem

aber diese beiden nothwendigen Vorbe dingungen gegenwärtig im wesentlichen erfüllt sind, glaubte Se. Majestät der Kaiser umsoweniger zögern zu dürfen, seinerseits den Wünschen des deutschen Volkes entgegenzukommen, als keine der deutschen Regierungen das dringende Bedürfniß verkennen kann dem deutschen Volke ausreichenden Schutz für seine wichtigsten Interessen zu gewähren. »Dabei schien »S Sr. k. k. Majestät nicht gerecht fertigt, die billigen und dringenden Wünsche deS deut schen Volkes abermals auf rein

»»»g Raum zu geben daß sie unter gewissen BorauS>es>ingen zu rückgezogen werden würde; und vielleicht hat schon zur Stunde ein darauf bezüglicher vertraulicher Mei nungsaustausch unmittelbar zwischen den beiden Mon archen begonnen. Wie dem aber auch sei. von allen andern deutschen Fürsten, den Großherzog von Baden und den Herzog von Eobnrg nicht ausgenommen, erwartet man mit Sicherheit eine zusagende Erklä rung, nachdem selbst ver Großherzog von Sachsen« Weimar, der Brno er der Königin von Preußen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 24.05.1866
Umfang: 6
4VS in Kraft zu setzen, und das holsteinische Kontingent zu bilden. 3. Der preußische Parlamentevorschlag ist un bedingt zu verwerfen; nur eine eonstituirende unt der nöthigen Macht ausgestattete Volksvertretung Gesammt- deutschlands kann über die Verfassung des Vaterlandes endgültig entscheiden. 4. Wir verlangen von den Re gierungen die Herstellung der Grundrechte des deutschen Volks und die gesetzliche Einführung der allgemeinen Volksbewaffnung 5. Die Versammlung fordert das Volk

in allen einzelnen deutschen Staaten dringend auf, «ngesichtS der jetzigen Gefahr und Noth überall in Stadt und Land in politische Vereine zusammenzu- ^Leipzig, 28. Mai. Hofrath Gustav Freytag unter zeichnet mit seiner Chiffre einen Artikel über die Lage in dem „Gränzboten,' in welchen, er offen einen Minister- und Systemwechsel in Preußen verlangt. ES heißt darin unter Andern,: „Es war ein großer Uebclstand, daß der preußische Ministerpräsident Stolz «nd Widerstandskraft des Verbündeten

, dem es volles Vertrauen schenken kann, bewirken.' „Wie verlautet, ist die Absicht nach dieser Richtung, einer deutschen oder preußischen Volksvertretung Konzes sionen zu machen, aber schwerlich wird es möglich sein, daß irgend ein Mitglied des jetzigen Ministeriums, selbst das gewandteste, nicht an einer neuen Regierung theilnehme. welche die gegenwärtige Spannung entweder mit Waffen oder im Wege der Versöhnung zu lösen hat. Zur Beseitigung des Systems genügt nicht der Wechsel der funktionirenden Minister

hat eine Adresse gegen die Nentenstrucr an den Senat gerichtet. — 21. Mai. In der letzten Woche waren 26,(?00 Mann sür Garibaldi angeworben; man glaubt, die Zahl der Bataillone werde auf 40 gebracht werden. Der Renten-Coupon sür Monat Juli wird in Frank reich bar bezahlt werden, ohne irgendeinen Abzug. Die Staatskassen beginnen die im Juli fällige Rente ohne Abzug als Zahlung anzunehmen. Die Blätter betrach ten es als unzulässige Zumuthung der, weltlichen Ge walt des Papstes eine europäische Garantie zu geben

weltgeschichtlicher Ereig nisse. Die Gefahren, die Oesterreich wiederholt so sieg reich bestanden, bedrohen, wie bereits erwähnt, die Monarchie in erneuerter Gestalt und die Feinde, die sich lieute gegen uns und Deutschland erheben, sind dieselben mit eben denselben Tendenzen, die wir zur Zeit Maria Theresia's und Kaiser Franz heldenmüthig bekämpft haben. Eine große Coalition steht uns ent gegen: Frankreich, Preußen und Italien. Napoleon III., der feine „Ideen' Stück um Stück durchzuführen sticht

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 24.10.1861
Umfang: 6
, wie denn anch die wichtigsten Aemter dort bereits an Wallachen übergeben wurde«. Als Gegen dienst versprachen die letzter« den Sachsen ihre Unter stützung bei dein Bestreben sich die außerhalb des Sachsenlandes gelegenen deutschen Ortschaft«» zu an- ncrireu ; auch machten sie sich anheischig, die unbe dingte Herrschaft der deutschen Sprache im Sachsen land nicht zu stören. Aber das sei nnr ein kleiner Theil des großen Planes, der in nichts geringerem als einer wallächifchen Wojwodschaft mit drei Mil lionen

auf die gegenwärtigen Zustände erscheinen. (Don. Ztg.) Deutschland. Von der hessischen Gränze, 17. Okt. Der Lehrer der Staatswissenschaften, Prof. Ilse in Mar burg, hat jetzt in einer größer» Schrift, betitelt „Die Politik der beiden deutschen Großmächte und der Bun desversammlung in der knrhessischen Verfassnngsfrage,' die staatsrechtliche Bedeutung dieser Frage einer ein gehenden Prüfung unterzogen, ist in seiner historischen Begründung bis auf den „Vertrag von Fnlda' (1813) zurückgegangen

, und hat die Entwicklung sowie die Schicksale der Verfassung von 1313 bis hrui^ ge schildert. Der Verfasser will, daß der Bundestag feine frühern Beschlüsse zurücknehme und Land und Regie rung aus der fatalen Lage befreie. Zn einem ein fachen Protest der Stände könne er nicht rathen. Bremen, 16. Okt. Äe „Weser-Zeitung' theilt den preußisch-bremischen Plan zur Schöpfung einer deutschen Flotte mit und es' darf daraus wohl gefol gert werden, daß ein günstiges Ergebniß der Ver handlungen gesichert erscheint. Folgendes

' sind die Grundlagen dieses Planes: Preußen würde sich ver tragsmäßig verpflichten eine Seemacht zu unterhalten, stark genug um während eines Krieges der dänischen Marine die Spitze zu bieten, und um in Friedens- zeiten dem deutschen Handel in halbcivilisirten Län dern, namentlich in Ostasien, dessen commercielle Be deutung in stetem Zunehmen begriffen ist, einen genü genden Rückhalt zn gewähren. Preußen würde nicht allein durch allgemeine Zusicherungen, sondern auch durch bestimmte Einrichtungen diese Seemacht

, wenn zn denselben ein be waffnetes Geschwader erforderlich ist, durch Schiffe feiner Marine nnentgeltlich zn unterstützen. Dagegen aber würden die übrigen deutschen Regierungen, vor behaltlich der ihnen zu wahrenden Controle, sich bereit erklären, für die Dauer dieses Verhältnisses einen ver tragsmäßigen Beitrag zu den Kosten der Marine zu leisten. Berlin, 18. Okt. Von der ministeriellen „Stern- Zeitung' erhalte« wir endlich Anfschluß über die Stel lung, welche das preußische Ministerium zu der Flot- tenbewegnng einnimmt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 16.09.1870
Umfang: 8
: ThierS ? scheint keine für Preußen annehmbare Vorschläge zu , briugeu, dagegen den, daß die neutralen Machte eine z Liga bilden sollen, um Preußens Abzug aus Frauk- ? reich zu erzwingen. Die „Times' erklärt dieß für ' unzeitgemäß und nicht berücksichtignngöwerth, und z mahnt Frankreich zu besserer Erwägung seiner Lage. ? New-AorL. 11. Sept. Ein am Freitag in ^ Washington abgehaltener Ministerrath beschäftigte i sich mit der Erwägung der von dem Gesandten > Bancroft eingesendeten Vorstellungen

, und einen Monat später, nach unaufhörlichen Siegen der vereinten deutschen Brüder, konnten wir daS Fest des Sieges bei Sedan, der den gestürzten Imperator als des Degen« beraubten Gefangenen der Gnade des deutschen Heerführers überlieferte, in einem Schlosse der Tiroler-Alpen feiern, nachdem schon verschiedene Städte im Norden und Süden desselben Landes, dessen fromme, im Schatten der Kutten und rothen Strümpfe großge zogenen BolkSblätter den preußischen SiegeStelegram- «en kaum Aufnahme gestatteten

, ihren, trotz aller römischen Torturen doch echt deutsch und frei geblie benen Gefühlen für die deutsche Sache Ausdruck ge geben. Mit Jabel wurde daher ein Meraner und ein Dozner. in welchen Städten man zuerst öffent lich seinen deutschen Sympathien zum Schreckerd der Römlinge durch Fackeljüge manisestirt hatte, am Bahnhofe von Brixlegg empfangen, wo fie am 4. September dem Waggon entstiegen, der sie aus Innsbruck, wo ein höheres Verbot jeder öffentlichen Freudenäußerung zuvorgekommen war. in das Gebiet

durch daS reizende Panorama des Unterinn- thaleS. Der folgende Vormittag war dem Genusse der Gegend gewidmet, die durch ihre mächtigen Reize uns hinaufzog zum waldumhegten und wiesenum- säumten Neith, von dem uns ein schattiger Weg durch Wald und Weide Nachmittags zum alten Schlosse hinunterführt«, nicht ohne daß uns dessen Nachbarin Lichtwer zu einem .Fenfterln' auf ihre hohen Gemächer verführt hätte. Bald war auf Matzen die deutsche Gesellschaft beisammen, Vertreter Tirols und der deutschen Lande

', die fliegenden Goldhaare vom Eichenkranze umschlungen, die schwarz-roth.goldene Schärpe über dem weißen Kleide, hereintrat, und in einem geist vollen Gedichte, voll SiegeSjubel und Friedenshoff nung mit klangreicher Stimme aussprach, was alle deutschen Herzen in diesen Tagen durchklingt: „Der Kampf ist aus ! laßt SiegeSlieder tönen. Wie fern am Belt, so hier im Alpenland, Laßt Banner weh'n und grendenschüsss dröhnen. Und reicht dem Norden grüßend eure Hand!' Und mit den Schlußworten: „Nach langen, trüben

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.10.1865
Umfang: 4
. Die Solidarität des Weltsriedens mtt der dürger- lichen «nd der Handels-Freihett. z In dem kurzen Zeitraum seit dem Ende des Krim kriegs, ja erst des italienischen Kriegs, hat die feind- , selige Absperrung der großen Nationen gegen einander auf eine merkwürdige Weise den Bestrebungen der bedeutendsten Staatsmänner weichen müssen, sie durch Gemeinsamkeit der Arbeit und des Güterlebens ein ander näher zu bringen und zu versöhnen. Wir Deutschen freilich, im Gefühl unserer schwächenden Getheiltheit, trauen

in andern Staaten. Cavour hat sowohl seine innere Politik, welche sein Volk aus dem stumpfen Brüten zur modernen Arbeit aufstachelte, als seine äußere, auf mächtige Allianzen zielende Politik aus diesen Grund satz gebaut. Bis zum Frieden von Villafranca hoffte er durch die Gründung eines ganz Oberitalien um fassenden Königreichs auch das übrige Italien zu neu- tralisiren, seine politische und sociale Reform zu sichern und den Weltfrieden dadurch sicherzustellen. In Frank reich war die erst vom Convent fanatisch

kann ein Bürgerstaud geschaffen und d« Volks vertretung im russischen Reich angebahnt werden. Nur so wird, der absoluten Eroberungssucht der Zügel angelegt werden. ^ Einen merkwürdigen Gegenstand der Beobachtung bildet Oesterreich. Die herrliche Arbeitskraft seiner Völker ist durch bekannte Hemmnisse so sehr in Ban den gehalten worden, daß das Schutzzollsystem den meisten als eine Nothwend igkeit erscheint. Diese Völ ker, obgleich vielfach durcheinander gewürfelt, sind, trotz des Umsturzes der innern Zollschranken

Oesterreichs in einen wirk lich geeinigten deutschen Bund unmöglich machte, die Oberherrschaft der deutschen über die andern Racen zu sichern. Aber der moralische Widerstand der Un garn war nicht zu überwinden. Ihnen ist jetzt die Gewalt zu dem Versuch in die Hände gegeben, die Reichseinheit durch Versöhnung der Racen zu be gründen. Die Absichten ihrer Führer scheinen die besten zu sein; nur würde es uns wundern, wenn es einer adligen Nation gelingen sollte, mehr Selbst beherrschung zu üben

, als die bürgerlichen Deutsch österreicher. Der sich den Ungarn anschließende tschechische Fanatismus wird dies erschweren. Viel leicht haben die Deutschösterreicher bald selbst über Mißachtung im eigenen Staat zu klagen, die sie dann zu ausrichtiger Anlehnung au uns andere Deutschen im politischen wie im Arbeits- und Miterleben treiben müßte. Diese Schwenkung der Deutschösterreicher gegen Deutschland würde um so eher möglich, wenn wir in Deutschland uns der unnatürlichen Verbindung der Handelsfreiheit

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.08.1867
Umfang: 4
Hand gerne die königliche Kelle und das Ebenmaß trägt, ist es wohl auch ganz natürlich, daß die Sprache, welche seine Maurerbrüder an ihn richten, die bunten Formen der Verhöhnung annehme. Aus dem voranstehenden Dokumente läßt sich Folgendes ableiten und festsetzen: der König von Preußen ^And die deutschen Freimaurerlogen treiben gemeinschaftliche Sache;» die Logenmäniier wollek ein einiges Deutschland; Die Legenmannet kemMi keilten andern König, als den Bruder könig Friedrich Wilhelm

und davon Oester reichs Heil <d. b. dessen Untergang) abhängig machen? Für jeden ehrlichen katholischen Oesterreicher stehen Eoncordatsstürmerei und Logenwesen auf gleicher Stufe: man will mit diesen Dingen Oester reich Protestantismen und unter preußischen Hut bringen. Rundschau. Wer die Segnungen des konstitutionellen Fortschrittes in Oester reich betrachtet, dem müssen jvor lauter Freude?) die Augen über gehen. Wir sehen in politischer Beziehung überall Zwist und Mißtrauen, ausgenommen in den Kreisen

des mit den Czechen anzubahnenden Ausgleichs haben die deutschen Landtagsabgeordneten Böhmens sich zu dem Beschlusse geeinigt, sür den Fall, als dieser Ausgleich etwa nach ungarischem Muster zu Stande käme, ihrerseits mit allen legalen Mitteln dahin zu streben, daß die Deutschen Böhmens aus d erVerbindung mit den Ezechen ausgeschieden werden, so zwar, daß ihnen vollständig getrennte Verwaltung gewährt und die nationale Trennung in Schule wie Kirche konsequenter Wene durchgeführt würte. Man erlaube

, iich am adriatischeu Meere festzu setzen und unter der slavischen Bevölkerung Ungarns wird russischer Seits ebenfalls fortagitirt. So schreibt man ans Lugos, daß in der dortigen Umgebung unter dem romämschen Volk Proklamationen vertheilt werden, welche die Empörung gegen die Magyaren und Deutschen bezwecken. Russisches Geld ist in großer Menge im Umlauf. Dem Allen zusolge werden in den untern Gegenden die Garnisonen verstärkt. Zur Durchführung der gewaltsamen Einigung Deutschlands hat Preußen

bekanntlich überall seine besten Bundesgenossen und Bahn brecher an den Fortschrittlern, Nationalvereintern. Eine Truppe von letzteren tagte dieser Tage in Stuttgart, 20 Württemberger, 18 Baiern. 7 Badener, 5 Hessen und mehrere Ehrengäste; der erste Beschluß von den sieben, die sie faßten, lautet: „die Wiedervereinigung der süddeutschen Staaten mit Norddeutschland ist die unentbehrliche Lebens- bedingung des deutschen Volkes;' der Sinn aller Beschlüsse ist: um jeden Preis preußisch; „Der Präger Friede

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