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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.05.1925
Umfang: 6
, Ist der Reichspräsident zur überpar teilichen Znlsammenfassuna aller arbeitswilligen und ausvaube rellen Kräfte d« Volke» berufen. Dieser Auf- gab« der Sammlung und Einigung werde er sich mit besonderer Hingebung widmen. Sie werde ihm wesentlich erleichtert, wenn auch lm Reich»» tage de« Streit der Parteien nicht um den vor teil für elne vartel oder einen Derufsstand gehen werde, sondern vielmehr darum, wer am treuesten nnd erfolgreichsten dem schwerge prüften deutschen Volke dient. Er hoffe zuver sichtliche dak

dleser edle Wettstreit um treueste pfllchterfüllutm dle sichere Grundlage bilde, auf der stch da» Volt Immer wieder zu gemein- samer vertrauensvoller Arbeit zusammenfinden werde. Reichstaaspräsident Loebe bittet sodann alle Anwesenden in den Ruf einzustimmen; .Da» Deutsche Reich, da» in der deutschen Re publik geeinigte deutsche Volk, e» lebe doch!' Da» Hau» stlmmle begeistert dreimal ln den Ruf eln. Nach dem Verlassen de» Relch»laa»gebäude» schritt Reichspräsident o. Hindenburg. be gleitet

Museums, und im Einvernehmen mit Köm deutschen Werkbunde sind dafür Arbei ten ausgewählt worden, die alle Zwerge unse res nouen Kltnstgewerbes >wü?dig vertreten. Eine Fleucht von neuen Räumen ist der deut schen Abteilung im Oberstock des «schönen alten Kömgspalastes von Mon^a -überlassen worden. Die Ausgestaltung der Räume besorgt Prof. Schneck von lder Kunstgerverbeschule in Stutt gart; die In spätem Rokoko ausgestatteten Säle werden mit einfachem hellen Tuch ausgeschla fen. Nur in einem Hauptmume

, der für eine SannnelaussteMng deutschen Porzellans be» stimmt Ist, kn-üpft die deutsche Aiuostelllung an vi« alte Rokoko-Ausstattung an, hier malt Prof. W. T. Rooßner von ider Berliner Kunstschule dekorative Bilder. Don deutschen: Gewerbe sind besonders Möbel und Tapeten, Keramik, Goldschmieve-Arbeiten, Werfe In Eilsen und Kupfer oertreten. Da Deutschland auf der gro- ßen Pariser Schau fehlt, ist dt« Vertretung in Monga für Deutschland um so mächtiger. ! Ausland. Zur Vermögensteilung der ehemal Grafschaft Tirol, V len

auf die Abrüstung das nötige Vertrauen er wecke. Wenn Ungarn ietne Aenderung des Friedensvertrages eriftrobe, werde die Kleine Entente die Konsequenzen zi«>hen. Mir Oester reich hatte man platonische Liebeserklärungen aber eine schaffe Verwaihrung Mgen die An>- schlußbeftrebungen. Die Frage nach dem Aus bau der Kleinen Entente wurde verneint. Bei dieser Gelegenheit wurde erklärt, daß die Tschechoslowakei und Polen Bündnisse mit Frankreich zur Sicherung der Ostgrenzen hätten. Aus der Septembertagung

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.10.1897
Umfang: 4
wir die beherrschende Stellung, die vor einem Menschenalter bei Beginn Unseres konstitutionellen Lebens die deutsche Verfassungspartei einnahm, mit der kläglichen Rolle, die man uns Deutschen heute auf der politischen Bühne zuzumuthen wagt, dann steigt uns wahrlich die Schamröthe auf, daß wir Deutsche in Oester reich unseren berechtigten Besitz so schlecht zu wahren verstandest. Ueber die mannigfachen Ursachen so jämmer lichen Wechsels zu sprechen, ist heute nicht an der Zeit, noch weniger würde es sich schicken

erfolgte sofort E^it^ elementarer-Gewalt brauste ein Sturm-der Entrüstung durch,«l^ deutschen Haue^ drang H diedReichKvxrtrMng und HwuM HrtHeypS' parunnentarische dem wir uns zum tiefen Schmerze jedes guten Oesterreichers, jedes ausrichtigen Patrioten noch immer--befinden. . - ^ Der nicht einsieht, haß in dieser.unerhörten. gefähr lichen .Lage, m dieser für uns Deutsche,' aber. auch für das Reich bedrohlichen Krise Einigkeit und enger Zu sammenschluß aller freisinnigen und nationalfühlenden Deutschen

und das Tempo, nicht das Wesen und den Zweck der anzustrebenden Reformen. Meine Herren! Sie sehen, es ist so wenig, was die Parteigruppen der Deutschen trenNt, es ist so viel, was uns zusammenführt, ja zusammendrängt. Und was für das ganze Reich gilt, das gilt in erhöhtem Maße für uns freisinnige Deutschtiroler, die wir gegenüber den Deutschklerikalen und den Italienern nur eine nicht allzu große Minorität im Lande bilden.: Am allerwenigsten dürfen sich Minoritäten den verderblichen Luxus innerer Spaltung

Nr. 240 m GttMayrs WM. Wie schon erwähnt, bildete die glanzvolle > Rede.des Abgeordneten Dr. v. Grabmayr» «elche derselbe auf dem Festkommerse des deutschtirolischen M in Innsbruck gehalten hat, den Höhepunkt des Festes. Diese Rede lautete: Werthe Volksgenossen! Mt wahrer Freude folgte ich dem Rufe, an dem heutigen Parteitage theilzunehmen und mit Pathe zu stehen bei dem hochbedeutsamen Werke der.politischen Verbrüderung aller freisinnigen Deutschen in Tirol. Indem-wir, meine Herren

gerjeth — es ist die in dieser Bedrängnis gereifte Ein sicht, daß an unserem politischen Niedergange innerer Zwiespalt die hauptsächliche Schuld trägt. Seit der Römer Tacitus von den Deutschen mit rühmendem Tadel sagte, es sei für ihre Gegner ein Glück, daß sie stets untereinander hadern, litt unser Volk unter dem untilgbaren Erbübel verderblicher Parteisucht, und wenn wir die Geschichte der Deutschen durchblättern, finden wir nur zu zahlreiche Perioden tiefster Erniedri gung, verschuldet

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.04.1935
Umfang: 6
Cntschließungs-Gntwmses - ^ Genf, 17. April Heute vormittags erfolgte die Abstimmung über oen von den drei Großmächten England. Frank reich und Italien dà Völkerbundsrate vorge brachten Entschließungsenkwurf. Er wurde ein stimmig mit einer einzigen Stimmenenlhaltung. nämlich Dänemark, angenommen. Der Reihe nach stimmten die Vertreter folgen der Staaten für die Entschließung: Argentinien, Australien» China, Frankreich, Italien, Mexiko, Polen, Portugal, Tschechoslowakei, Sojwetruhland, Spanien und Türkei

. . Mit einer lebhaften Sitzung, die sehr spät ende te, wurde heute vormittags die Diskussion über den gestern von den drei Großmachten gefaßten Entschließungsentwurf zur deutschen Wiederauf rüstung,-abgeschlossen. . ' Die Diskussion. schloß mit der einstimmigen Ge nehmigung der Entschließung mit det bloßen Stimmenenthaltung des Delegierten Dänemarks. Das günstige Ergebnis,, ursprünglich erwartete man sich mehrere Stimmenenthaltungen, wird als eine Folge der festen Haltung Italiens, Frank reichs und Großbritanniens

Zornesausbrüchen hin, indem sie die Strefa- mächte, besonders aber Frankreich und den Völ kerbund - heftig angreifen. > ' Die „Deutsche Allgemeine Zeitung' schreibt: „Bei der plumpen Komödie in Genf ha ben ein Drittel Dummheit, ein Drittel Heuchelei und ein Drittel Senilität die Hauptrolle gespielt.' Der Entwurf wird mit dem Kriegsschuldartikel des Versailler Vertrages verglichen. Man erklärt, die Annahme des Entwurfes durch den Völker bundrat würde jede weitere Verhandlung mit der deutschen Regierung

hatten sich auch zahlreiche Abteilun gen von Jungsascisten und eine riesige Menschen menge zur Begrüßung der Franzosen eingefun den. Im reich mit italienischen und französischen Fah nen geschmückten Perron hatten sich zahlreiche Au toritäten eingefunden, darunter der Vizegouver neur von Roma, der Verbandssekretär, der Ver treter des Außenministeriums, der militärische At taches der französischen Botschaft General Parisor, viele Mitglieder der französischen Kolonie usw. Als der erste Zug einfuhr, stimmte die Musikka pelle

an die englische Neutralität glauben wird. ' ^ - ^ Agadir1911. Das Reich will von uns wertvolle Zugeständ nisse in Bezug auf Kolonialland erhalten. Um einen Druck auf Frankreich auszuüben, versucht es einen Kraftakt: es entsendet ein Kriegsschiff, den „Panther', nach Agadir. Es ist der 1. Juli 1911. Am 4. Juli teilt England, von der französischen Regierung angefragt, ebenso wie Rußland, mit, daß es Frankreich unterstützen werde. Es schlägt sogar vor, zwei Kreuzer, einen englischen und einen französischen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.04.1896
Umfang: 4
Nr. 98. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt.)' Mittwoch, den 29. April 189k. Die Parteiorganisation der Deutschen in Oesterreich. Von Professor Dr. SmiI Psersche (Prag)^ (Fortsetzung.) Die unnatürliche Verbindung der beiden Gruppen mußte die politische Bedeutung beider mindern. Die Gruppe der Großgrundbesitzer hätte die Aufgabe gehabt, mit anderen Ele menten, mit denen sie durch -Stand und Interessen verwandt ist, in Verbindung zu treten und dieselben im Sinne eines gemäßigt liberalen

Zentralismus zu beeinflussen. Die Grup pen der deutschen Abgeordneten aus Stadt und Lanv aber konnten für sich allein als entschiedene Oppositionspartei die deutschen Jnlerefien ausschließlich berücksichtigen und dadurch nicht blos einigen Einfluß im Parlament, sondern was wich tiger-ist, da» «Vertrauen und die Zustimmung der großen Mehrzahl >der nichtklerikalen Deutschen gewinne»., und, ehalten. In ihrer Verbindung aber habtn >'ie beiden Gruppen nur sich selbst gegenseitig gehemmt, ja noch mehr

, sie' sind so beide in eine schiefe und unwahre Stellung gedrängt worden. Der Wortlaut' deS Pättcixrogrammes, dir- nach' demSninc der deutschen Wählerschaften gefaßt werden mußte, entsprach nicht der wahren Gesinnung >dcr Großgrundbesitzer 5 die pratiische Haltung der Partei aber, für welche natürlich die „Mäßi gung* der Großgrundbesitzer den AuSschlag gab, uidriiprach dem Programm der Teutschen. Dazu kommt ferner das Verhältnis der liberalen Partei zur mährischen Frage. Es wäre der Negierung derzeit freige

der mährischen Position im Hintergründe erschien. So ergab sich für die Regierung ein glänzendes Geschäft; die dem liberalen Großgrundbesitz in Mähren concedirten Abge ordneten machten weniger Schwierigkeiten, als es tschechisch- sörderalistische Abgeordnete gethan hätten, und sie lahmten noch dazu die Wirksamkeit der ganzen deutschen Partei. Für die Deutschen ist eö aber ein sehr zweifelhafter Handel, wenn der provisorische Besitz der innerlich nicht haltbaren Stellung in Mähren erkauft wird durch immer

— von denen Manche wohl noch nicht bekannt sind — vorläufig abgekauft hat. Man kann heute nur mit aufrichtigem Bedauern so mancher deutschen Abgeordneten gedenken, welche mit ihrem gesunden politischen Sinn und lebhaftem nationalen Fühlen noch verurthelt sind, in diesem widersinnigen Partei- verbände zu verharren (Schluß folgt.) Aeimsthatbahn. ». Spezielle wirthschaftliche Uor- und Nachtheile beider Linie« für die von ihnen berührten Ge biete «nd bezüglich des Fremdenverkehre». (Fortsetzung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.08.1871
Umfang: 8
, daß man ihre Oberherrschaft anerkennt, d. h. daß man ihr gestattet, das alte Reich der Habsburger ungestraft zu Grunde zu richten. Zn einem solchen Blatte, das. in Wien, der Hauptstadt Oester reichs erscheint, finden wir, um für unsere Behauptung nur einen Beleg zu bringen, folgende Betrachtung über das Wahlmanifest des. „deutschen' Parteitages von St. Pölten: Das Manifest von <St Polten wird jedem echten Oesterreicher — zum Unterschiede von den „wahrhaften', die eben keine sind — sagen, daß wir vorderhand

das alte Recht einstehen, wie die andern Nationalitäten, daß sie mit der Partei der Deutschnationalen nicht's gemein haben wollen. ^ Diese Partei will kein Oesterreich mehr. Sie sagt es uns täglich ^ in ihren Blättern, daß ihr nur die deutsche Nationalität heilig ist, sie ^ kann nicht genug ihre Zusammengehörigkeit mit den Deutschen jenseits - der Grenze betonen, ja sie droht selbst mit den Abfall nach Preußen, j wenn ihre Forderungen mißachtet werden. Oesterreichisch ist sie nur um den Preis

Grade und sie werden im gegenwärtigen Wahlkampfe nicht verfangen, aber sie beweisen uns, was wir schon aus den deutschen Turner- und Sänger- tagen wußten, was uns auf den deutschen Parteitagen oft genug wiederholt wurde, daß unsere Gegner Oesterreich bereits aufgegeben haben, daß ihnen ihre Parteirücksichten höher stehen, als ihr Vaterland. Unsere Ehre als Deutsche, unsere Ehre als österreichische Patrioten fordert von uns, daß wir in dem gegenwärtigen Wahlkampfe diese Partei auf allen Punkten

zurückdrängen. Das österreichische Volk hat die Pflicht, diesen Staatsbürgern, die ohne, ja gegen ihr Vaterland Politik treiben, zu beweisen, daß es anderer Gesinnung ist. Undw i r werden den Beweis liefern. Wir brauchen all dem schweren GeschützevonSchlagwört er »gegenüber keine hohlen, lügnerischen Phrasen in dem Kampfe. Wir wissen, es gilt Oesterreich, und daS ist uns genug. Oesterreich sei unserL?chlachtenruf, für das alte Oesterreich wollen wir einstehen mit allerKraft, mit allen Mitteln. Oester reich

, das alte Reich, das katholische Reich, es soll nicht der Revolution, nicht dem Liberalismus geopfert werden. Darum einig, fest, muthig und — thätig! Es gilt mehr als je, es gilt Alles, — diesmal besiegt, auf lange Zeit unterjocht! Oesterreich sei die Losung! R undscha u. DasMinisterium und die Liberalen. Das Ministerium Hohenwart ist es wohl schon gewohnt, in der liberalen Presse sich auf's Heftigste angegriffen zu sehen. Anfangs wußte man nichts gegen dasselbe zu sagen, als daß einige Namen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 29.04.1899
Umfang: 14
Dr. v. Grab mayr sich ausdrückt, verfassungstreuen Groß grundbesitze bis hinab zum äußersten „Teutonen'. Diese Angriffe dauern noch fort und ich muß sagen, sie lassen mich kalt und kühl bis ans Herz hinan; kalt und kühl, weil ich das Bewußtsein habe, daß ich und mit mir die katholische VolkS- partei in diesem großen Streite, der das Reich zerreißt, stets unsere Pflicht nicht nur als Katho liken, sondern' auch als Oesterreich er und Deutsche immer genau erfüllt haben. (Oho! links. Beifall rechts

Sie, meine Herren, baß diese wilde, extreme Agitation dem Deutschthum l in Oesterreich nützt? Glauben Sie mir, meine Herren, nichts hat dem Deutschthume in Oester- j reich mehr geschadet, als die wilde Obstruktion? im Abgeordnetenhause, nicht» hat es mehr er- j niedrig», als die maßlose radikale Agitation.; Das habe ich immer tief beklagt. Wir von der - katholischen VolkSpartei stehen auf dem öfter*; reichischen Standpunkte und von diesem Stand- > punkte aus haben wir jederzeit einzutreten für! die volle

Gleichberechtigung aller Nationen; und Vvlksstämme. Wir haben aber auch als 5 Abgeordnete der deutschen Alpenländer die Auf- : gäbe, stets einzutreten für die Interessen der j Deutschen in den Alpenländern und für die i Deutschen im Allgemeine», und diesen Stand- 1 Punkt nehmen wir gerade in der Majorität ein; wir sind e» gegenwärtig, die in der Majorität,; welche in der Mehrzahl slavisch ist, den deutschen i Standpunkt zu wahren bestrebt sind. (Rufe links: Das merken die Deutschen!) Meine Herren

! — Die Deutschen sollen - auch suchen, anders zu werden (Heiterkeit links), die Deutschen sollen einfach einmal diese maß lose und zwecklose Obstruktion im Parlamente, die in der That zu nichts führt und Alle in ihren wichtigsten Interessen schädigt, aufgeben, und dann wird eS möglich fein, sich zu ver ständigen und einander zu nähern. Meine Herren I Ich war immer und bin heute noch dafür, daß womöglich eine Verständigung mit den ruhigeren, besonneneren Elementen statt zufinden habe und stattfinden könne

: wahrend den deutschen Standpunkt, auf dem wir stehen und den zu wahren wir als Katholiken die Pflicht haben, nicht abwendig machen können. Alle Drohungen, aller Hohn und Spott, welcher ! aus dem Lager der Gegner, aus dem Lager der extremen Deutschen herauskommt, kann un», meine Herren, in unseren Anschauungen nicht irre machen, weil wir das Bewußtsein haben, wie ich schon gesagt habe, daß wir vollständig korrekt unter den gegenwärtig obwaltenden Ver hältnissen vorgehen; wa« die Zukunft bieten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 29.07.1870
Umfang: 6
schwärmenden Liberalen er laube ich mir aber darauf aufmerksam zu machen, daß man durch die preußische Pickelhaube nicht zur deutschen Republik gelangt, denn BiSmarck ist mon archisch bis in'S Mark hinein, und — daß ein grö ßer werdendes Preußen noch kein deutsches Reich ist l Der Tiroler aber ist, dies lehrt feine ruhmvolle Ge schichte, zu sehr Maun, als daß er dort sich auf drängen und „mitthun' wird, wo man ihn im Vereine mit Ausländern und Revolutionären hin ausgeworfen hat. Neutral bis zur äußersten

chinesischer Beamter nach Paris entsendet, um Frank reich Genugthuung anzubieten. — Da» „Journal Osficiel' erklärt, die französische Regierung sehs Steinkohle nicht als KrlegSkontrebande an. * — 28. Juli. Die AmtSzeitung veröffentlicht den Brief des Kaisers an dle Nationalgarde de« Seinedepartements; derselbe spricht da» Vertrauen auf ihren Patriotismus und die Ueberzeugung ans, di- Nationalgarde werde die Ordnung in Paris aufrecht erhalten und die Sicherheit der Kaiserin be schützen. Wktliland» 27- Juli

- und MunitionS- Depots entdeckt; mehrere Verhaftungen find vor genommen worden. Florenz» 26. Juli. Die Regierung unterhan delt über bedeutende Weizen- und Hafer-Lieferungen für die Armee. — Der gestrigen Sitzung des Par laments (in der die Regierung ihre Erklärungen abgab) wohnten die Militär - Attachä'S von Oester reich, Frankreich, Preußen und die LegationS- Sekretäre von England und Schweden bei. Akoin» 27. Juli. Vierzehn französische Offiziere haben den päpstlichen Dienst verlassen, dreimal

so zi. so lS -7 8 ZS -S -0 >0 !S .'0 14 !4 10 S !g lL 5 14 ZI tv 56 20 45 54 6 26 47 50 46 24 L4 L0 28 41 2l. 10 L0 5 > .10 26 .4L . 4 .24 .4 4 20 .4:) 50 . 8 .,4 .5,8 . 1 .10 '.54 '.58 >.1L ).Z7 ).48 l.15 !. 5 Z.2Z Z.!t4 1. 7 Z.24 1.40 1.5»^ 1.59 4.— . e. 7 ^können, aber sie hält ihren mit Deutschland shmpa- thisirenden Standpunkt fest, und weist iu maßvoller Sprache nach, weshalb die Deutschen auf die Sym pathien der Welt, zumal Englands, rechnen dürfen. Im Gegensatz zu den Franzosen seien sie von jeher allerorten, wo sie sich ansiedelten, willkommene Gäste gewesen, auf englischem wie auf amerikanischem Bo den; denn sie seien betriebsam, friedlich

, 27. Juli. Das „St. Pstersb. Ioura.' gibt oer französischen AmtSzeitung, welche behauptet hatte, Preußen habe Absichten auf gewisse GebletStheile Rußlands, folgende Antwort: „Die französische AmtSzeitung läßt sich von ihrem Anklage-Eifer zu viel hinreißen; sie vergißt dle Lehre, daß, wer zu viel beweisen will, nichts beweise.' Kriegs - Chronik. Endlich ist auch von französischer Seite ein KriegS- bulletin eingelaufen: General BerniS ist in Nie- derbronn auf eine NekognoSzirungSabtheilung der deutschen

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 16.08.1871
Umfang: 6
deSReiches sein, versichert die „Neue freie Presse.' Das unverschämteste Mannöver aber dieser Partei ist, daß fie immer und überall ohne einen Auftrag zu haben, im Namen der Deutschen in Oesterreich spricht. Und doch die Deutschen in Oester reich theilen ihre Gesinnung nicht, sie verachten die landesverrätherischen Tendenzen dieser Partei, ebenso wie die der Ztalianissimi in Welsch tirol und Triest. Wir Tiroler erlauben uns auch Deutsche zusein; aber mit jenen, die da preußische Hilfe betteln

desselben Staates, für den alle kämpfen, nur m Bezug auf die Art und Weise, in Bezug auf die Mittel, mit welchen man dieses gemeinsame Ziel erreichen kann, da gehen die Ansichten auseinander, find die Meinungen verschieden. So sollte Man meinen und so wird die politische Parteibildung auch in den Kleisten Staaten richtig aufgefaßt. Leider ist es bei uns in Oester reich nicht so. Die Parteien stehen hier nicht alle auf dem gemein samen Boden, fie streben nicht alle nach dem gleichen Ziele, dem Nutzen

des Vaterlandes. Die liberale Partei kann füglich in zwei Zweige getheilt werden, Ersteht sich insoferne die politischen Bestrebungen derselben in's Auge gefaßt werden. Der eine Theil ist der weniger fortgeschrittene oder vielleicht mehr abhängige; er will den Centralismus, die Allein herrschaft der Deutschen in Cisleithanien; aber immer noch innerhalb der schwarzgelben Grenzpfähle. Diese Liberalen haben noch eine österreichische Gesinnung, sie verdienen noch die Bezeichnung einer berechtigten

österreichischen Partei. Leider kann man von ihnen als nner selbstständigen Partei kaum reden; denn fie treten immer und überall nur als treue Diener der Deutschnationalen auf. Diese haben A Führerschaft der liberalen Partei errungen. Auch sie sagen, die Deutschen müssen herrschen in Cisleithanien, aber sie setzen hinzu: Lder wir. die Deutschen Oesterreichs, rufen die Hilfe des neuen deutschen Reiches an. Entweder werden unsere Bestrebungen erfüllt, vder wir kehren Oesterreich den Rücken und streben

. Die Parteinahme der Deutschn'atidnalen während des preußisch-französischen Krieges, wo man nicht mehr wußte, ob jene Blätter in Preußen, oder in Oesterreich erscheinen, die Siegesfeier, und die damit ver bundenen Demonstrationen, die deutschen Parteitage, die nationalen Feste, wie noch jüngst das deutsche Kreisturnfest in Brünn, ja selbst die Reden der liberalen Abgeordneten des österreichischen „Reichs'rathes und Herrenhauses — Alles das^sind klare und deutliche Beweise

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.12.1889
Umfang: 4
aller Länder unterschrieben war. Darum habe auch Graf Taaffe in seiner Ant wort die Angelegenheit in den Rahmen einer provinziellen Frage zurückzudrängen ver sucht. Diese Absicht werde aber nicht erreicht wer den. Niemand wiege sich mehr in Sicherheit, im Gegentheile wachse die Neigung „dem nationalen Widerstände des deutschen Elements in Obster reich seine letzte Ausdehnn g zu geben'. „Immer häufiger', so schließt Dumreicher „be gegnet man, namentlich auch »n den Alpenländern, der Auffassung

fortschreitende Verbreitung solcher Denkweise gibt einen Gradmesser dafür, wie lebhaft die Ereig nisse auf böhmischem Boden überall in Oester reich die Geister beschäftigen und die Gemüther erregen. Die allgemeine, wärmste Sympathie be gleitet denn auch die deutsch-böhmischen Volksge nossen auf ihrem bevorstehenden winterlichen Gange zu den Wahlurnen. Abermals werden diese wackeren Deutschen uns Anderen ein großes Vorbild darstelle», und dieses wird unS im Kampfe der Zukunft unverloren sein. Sie ge mahnen

ist nichts/ beginnt Dumreicher, »gegen ei» großes Beispiel.' Ein solches gebe sei fahren das deutschböhmische Volk allen Deutschen in Oesterreich — ihnen zugleich ein großer Anblick und eine große Lehre. Die Deutschen außerhalb Böhmens begreifen immer mehr, daß nach den Deutschen in Böhmen sie Alle an die Reihe kom men. Die Entscheidung in Böhmen sei zugleich die Eutscheidnng über die geschichtliche Stellung des Deutschthums in Oesterreich. Darin lag die Bedeutung der Interpellation Plener's, die von Deutschen

, daß die Enthaltnngspolitik der Deutschen in Böhmen eine halbe That bleibe, so lange ihr nicht eine größere That aller Deutschen in Oesterreich nachfolge; eine größere, wohlüber legte That, nicht leichtherzig ausgeführt als ein kecker Wurf, der augenblicklich wirken soll, son dern vollzogen in der festen, klaren Zuversicht, daß ein unhaltbarer staatlicher Zustand und eine Wendung sich ergeben müßte, sobald die Regie rung in Wien wie in Prag mit ihren „Stützen' eine Weile allein gelassen werde. Die unleugbar

in ihrem unbeugsamen Ausharren an jene kleine verfolgte Schaar von Patrioten, wel cher vor nunmehr viernndl'chtzig Jahren, in den Tagen der tiefsten und scheinbar hoffnungslosen Erniedrigung der Nation Friedrich Gentz das Trostwort zurief: .In dem Herzen des gesimken- sten Deutschen regt sich immer noch etwas, das euch versteht.' Italien. (Ein gemaß :ege!ter Ge meinderath. — Titel-Verleihung.) Die römische „Amtszeimng' meldet: Ein königliches Dekret vom 20. Dezember löst den Gemeinde rath von Terni

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1887
Umfang: 8
das sociale und wirtschaftliche Programm der Antisemiten. Politisch träten sie ein für den Schutz des nationalen Lebens von 8 Mill. Deutschen in der Ostmark, welche Mutter Germania gewiß nicht vergesse, für organische Gliederung der deutschen Allianz durch staatsrechtliche und wirth schaftliche Gesetze, für eine Personalunion mit Ungarn unter Zuweisung von Dalmatien an das Reich und für eine Sonderstellung Galiziens und Bukowina. Natür lich erregte diese Sprache, die zuletzt in den Worten: „Aug' um Aug

würde, wenn nur dann Oesterreich von einem liberalen Ministerium josefinisch regiert werden könnte. Dieser Musterpatriot sprach der Regierung natürlich jede gute Eigenschaft von vorneherein ab; dem Finanz minister warf er „Verschwendung' vor und belastete ihn gleichzeitig damit, daß bei der Armee noch Militär. Vorsichtsmaßregeln getroffen werden müssen. Der Reichs rathsmehrheit sprach er das Vertrauen in die Zukunft ab, dafür machte er den Jungczechen, den erbittertsten Feinden des deutschen Stammes das Compliment, ihre Reden

ernst zunehmen. Schließlich meinte der steirische Philosph, es werde noch soweit kommen, daß dieliber. Deutschen Oesterreich aufgeben, ein Ausspruch, der den ganzen Patriotismus der liberalen Partei kennzeichnet und von dieser mit reichem Beifall belohnt wurde. Der nächste Redner, der Pole Hausner, Abgeordneter der Brodyer Handelskammer wies in seiner Rede auf den gewaltigen Fortschritt hin, den die finanzielle Ent wicklung des Staates unter der jetzigen Regierung ge macht habe, meinte

und Consequenz seitens der Re gierung für nöthig erklärte, um das angestrebte Ziel, Her stellung des Gleichgewichts im Staatshaushalt zu erreichen. Ihm folgte der Advokat Menger, um über „Unter drückung der Deutschen' die alten abgenützten Schlag worte zum besten zu geben; wie wenig ihm um die Wahrheit zu thun war, zeigte er am besten damit, daß er nicht scheute zu sagen, die (lib.) Deutschen würden behandelt wie die Ungarn nach dem Revolutionskrieg von 1848/49. Eine wirklich eingehende Budgetrede lieferte

in der Mitte, insofern« als die Regierung berechtigten Wünschen der Deutschen wie der Slovenen entgegenkommt, darüber hinausgehende Ansprüche aber rechts und links abweist. Recht treffend sprach Suklije, als er die Opposition dar a ls verwies, daß sie nicht ein mal zum Neinsagen jene Geschlossenheit erwirken könne, die doch unerläßlich zur „Regierungsfähigkeit' bleibe, während die Rechte trotz mancher Reibungen im Kampfe für das gleiche Recht aller Völker in Oesterreich und für die Erhaltung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.05.1889
Umfang: 4
' .HZ UK. Dienstag den 21. Mai König Kunibert in Merkn. I.. Nach einer Fahrt, die an sympathischen Kundgebungen reich gewesen, trifft beute (Diens tag) der König von Italien in Berlin ew. Die Reise König Hmnbert's nach der deutschen Reschs- hauptstadt hat eine den Höflichkeitsakt eines Gegenbesuches weit überragende Bedeutung, denn sie liefert den unwiderleglichen Beweis, daß die Sympathien des Volkes für die Freundschaft der Monarchen unwandelbar find. Im deutschen Reiche wetteifern heute die politischen

das denkbar eh rendste Zeugniß ausstellt. Die Bedeutung des glänzenden Empfanges Honig Humbert's in Berlin wird auch in Frank reich und in Rußland, freilich nicht mit froher Genugthuung wie bei uns, gewürdigt. In bei den Reichen haben schon die Vorbereitungen zu dem festlichen Empfange des Königs durch die Berliner eine gewisse Nervosität verursacht. Die Franzosen wollen nicht begreifen, warum Italien das viel.natürlichere' Bündniß mit Frankreich verschmäht und sich den „barbarischen' Deutschen

Parteien in dem Bestreben, der Politik des Friedens ihre Unterstützung angedeihen zulassen; selbst die dem großen Kanzler mit kleinlichen Mitteln bekämpfen den Freisinnigen schließen sich bei diesem verein ten Bemühen nicht aus. Das Volk selbst ist aber auch Eines Sinnes in Bezug aus die aus wärtige Politik des Reiches. König Humbert, der sich die Deutschen ernst und gemessen in ihrem Ge haben vorgestellt haben mag, wird heute über den hohen Grad von Enthusiasmus erstaunt

sein, zu dem sich der Charakter der Deutschen aufzuschwingen vermag, wenn er sich so recht vom Herzen freut. Und der Anlaß ist wahrlich ein außergewöhnlicher. Die politische Bedeutung der Reise König Humbert's nach Berlin kommt darin zum ÄuZ- drücke, daß her leitende Minister Italien'», Ssg- nor Crtspi, sich in der Begleitung seines köuig- lichen Herrn befindet. Crispi ist besonders in letzter Zeit wegen der Freundschaft''5ie 'ihn mit Bismarck verbindet, von den italienischen Anar chisten und Sozialisten

in die Arme wirft. Die Franzosen fühlen sich ein» sam und verlassen, sie können nicht einmal an ihrer glänzenden Weltausstellung Befriedigung finden. Und Rußland, um dessen Freundschaft Frankreich mit so wechselndem Erfolge buhlt, hat gleichfalls an der Intimität der Italiener und Deutschen Vieles auszusetzen. Wenn es wenigstens nur diese Beiden allein wären, die im Freudentaumel der Freundschaft schwelgen! So aber muß der Oesterreicher auch dabei sein; das ist gar so schwer zu überwinden. Den Italienern

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 14.07.1897
Umfang: 10
zu discutieren, sofort die energischeste Zurückweisung finden. Es ist sehr zu be dauern, dass man in Leipzig nicht die gleiche Zurück haltung beobachtet hat. Der Sache, der man damit dienen will, leistet man dadurch eher einen schlechten als einen guten Dienst. Man bringt die Deutschen in Oesterreich in ein schiefes Licht, wenn man den Glauben erweckt, als gebe es unter ihnen eine auch nur halb wegs nennenswerte Gruppe, die nicht dynastisch, kaiser- und reichstreu bis ins Mark der Knochen sei. Oester reich

steht und fällt mit seiner Dynastie, die Deutschen Oesterreichs stehen und fallen mit ihr; jeder Versuch, sie von der Dynastie zu trennen oder zu derselben in irgend einen Gegensatz zu bringen, würde sie. aufs schwerste schädigen. Die inneren Streitigkeiten in Oester reich sind augenblicklich bedenklicher als je. Umso un gebührlicher ist es, sie in das Ausland hinauszutragen, umso bedenklicher, wenn eine ausländische Vereinigung gestaltet, dass man sie dazu benützt, um von da aus gegen Oesterreich

zu kommen. Diese Garnison ist im ganzen britischen Heere verhasst. Der Dienst ist stramm und der Ausenthalt ungesund. Wenn der Recruten - Mangel so fortgeht, so wird die englische Armee in einer Anzahl von Jahren nur halb so stark sein, wie sie jetzt ist. Noch auffallender ist es, dass es sich gezeigt hat, dass unter der Mannschaft der englischen Kriegsmarine der Procentsatz der Aus länder, insbesondere der Deutschen, von Jahr zu Jahr größer wird. Eine Lection für die Obstructionisten. Die „Hamburger

auch Redner aus dem deutschen Reiche die schuldige Rücksicht auf den Nachbarstaat vergessen haben, so kann man das als einen bedauerlichen Taktsehler ansehen und schließlich daran vorbeigehen. Wenn aber österreichische Redner im Auslande direct gegen Oesterreich Stimmung zu machen suchen, so ist das mehr als ein Taktfehler. Das gehört in die Kategorie des Unerlaubten. Wir haben verschiedentlich gehört, dass beim Commerse des All deutschen Verbandstages auf die österreichische Dynastie in ungeziemender

Weise reflectiert worden sein soll. In den Zeitungsberichten findet sich nichts davon erwähnt. Wir wollen daher annehmen, dass diese Behauptung nicht zutrifft. Sollte aber wirklich eine derartige Un- gebür in Leipzig begangen worden sein, dann wird man uns zugeben, dass kein Wort stark genug wäre, das Geschehene zu verurtyeilen. Es ist ohnehin schon schlimm genug, dass Deutsche aus Oesterreich sich in Leipzig so weit vergessen haben, eine Intervention des deutschen Reiches in österreichischen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.01.1896
Umfang: 4
unparteischer achtunggebietender Rechtspflege u. Er ziehung der Jugend zur Gottesfurcht und Treue gegen das Vaterland, das find Ziele, welche das Reich unablässig bestrebt hat. So werthvoll aber die bisher erreichten Erfolge auch sei» mögen, nicht müde werden wollen wir bei der Fortsetzung deS un« vorgczcichncten WegeS. Der weitere AnSbau der Rcichöcin- richtungeu, die Festigung des Bandes, welches die deutschen Stämme umschlingt, die nothwendige Abwehr der mancherlei Ge fahren denen wir ausgesetzt

. Deutsche« Reich. Die kaiserliche Botschaft, welche Kaiser Wilhelm vorgestern bei der ReichgrllndungSseier verlas, enthält folgende markante Sätze: „Da» bei der Annahme der Kaiserwürde von unseres unvergeßlichen Herrn Großvaters Majestät abgegebene und von seinen Nachfolgern in der Krone übernommene Gelöbniß, in deutscher Treue die Rechte deS Reiche« und seiner Glie der zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängig keit Deutschlands zu stützen und die Kraft d S Volkes zu stärke», ist mit GotteS

Hilfe bis dal^in erfüllt. Bon dem Bewußtsei» getragen, daß es berufen sei, Niemandem zu Liebe und Nieman dem zu Leide in, Rathe der Völker seine Stimme zu Gunsten deS Frieden« zu erheben, hat da« junge Reich sich ungestört dem Ausbau seiner inneren Einrichtungen überlassen können. In freu diger Begeisterung über die heißersehnte und schwer errungene Einheit und Machtstellung, im festen Vertrauen auf die Führung ve« großen Kaisers und auf den Rath bewährter Staatsmänner, insonderheit seines Kanzlers

, de« Fürsten v. BiSmarck, stellten sich die werkthätigen Kräfte der Nation rückhaltlos in den Dienst der gemeinsamen Arbeit verständnißvoll und opferbereit bethätigte das Reich seinen Willen, das Erworbene se st zuhalten und zu sichern, die Schäden deS wirthschastlichen Lebens zu heilen und bahnbrechend den Weg zur Förderung der Zufriedenheit der verschiedenen Classe» der Bevölkerung vorznzeichnen. Was in dieser Beziehung geschehen ist, dessen wollen wir uns freuen. Neben der Ausbildung unserer Wehrkraft

, welche zum Schutze der Un abhängigkeit des Vaterlandes auf der Höhe der Leistungsfähigkeit zu erhalten unsere kaiserliche Pflicht ist, haben Gesetzgebung und Verwaltung in deutschen Landen die Wohlfahrt aus allen Gebieten deS öffentlichen Lebens und der wirthschaftlichen Thätigkeit zu pflegen sich angelegen sein lassen. Freie Bahn für die Erhal tung der geistigen und materiellen Kräfte der Nation, Hebung deS durch diese Entfaltung bedingten Wohl standes, Herstellung einheitliche» Rechtes, Siche rung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 26.05.1899
Umfang: 16
der weiteren Zurückdrängung der deutschen Sprache energisch entgegengetreten sind, sind sie für zwei Grundbedingungen des Bestandes Oesterreichs eingetreten, d. i. für eine gemeinsame Vermittlungs-, Geschäfts- oder Staatssprache und eine gemeinsame Armeesprache. Ohne diese kann auf die Dauer unser von acht Nationalitäten bewohntes Reich weder verwallet, noch unser Heer schlagfertig er halten werden. Ebenso findet das deutsch-öster reichische Waffenbündniß, welches der Monarchie die Sicherheit nach Außen

. Donnerstag und SamZtag, abend» » Uhr. ' > Nr. KZ Freitag, den Ä6 Mai I89S. ZI. Jahrgang Nrutscher Kolksvemn in Tirol. Kurz erwähnten wir in der letzten Nummer des Verlaufes der Versammlungen des Deutschen Vvlks- vereines in Bruneck und Lienz, in welchen beiden Reichsrathsabgeordneter Dr. Lecher über die politi sche Lage referierte. Die Räumlichkeiten des Gasthofes „zur Post' inBruneck waren überfüllt von Verein! Mitgliedern und Gästen aus Brunrck, Toblach, Niederdorf, Welsberg, Lorenzen, Taufers, Brixen

durch seine wiederholte Theilnahme an unseren Versammlungen und Parteitagen und seine auf denselben gehaltenen bedeutenden Reden erworben hat. Redner erläuterte sodann in kurzen Worten den Zweck deZ Deutschen Volksvereines, der nun im Ganzen seit 13. März vorigen Jahres seine I I. Versammlung abhalte und bereits über LlX) Mitglieder zähle. Abg. Dr. Lecher hielt sodann — wir lassen nun den Bericht des „Tiroler Tagbl.' folgen — eine zweistündige, von der Versammlung mit großem Beifalle aufgenommene Rede und wies

den Vorwurf, daß die deutschen Obstruktionsparteien durch ihre Haltung im Parlamente Mangel an österreichischem Patriotismus bewiesen, überzeugend zurück. Den richtigen Maßstab der Vit.rlandsliebe bilden nicht augendienerische Loyalitätskundgebungen und inhalts lose Phrasen, sondern Thaten. Entscheidend sür die Frage, ob die Haltung einer Partei patriotisch sei oder nicht, ist das Verhältniß, welches diese Partei zu den Grundbedingungen der Monarchie einnimmt. Indem nun die deutschen Obstruktions parteien

ge^en die Erhöhung der Ver- zehrungssteuern, sowie gegen das neue Bankstatut sowohl im Reichsraihe als in der Bevölkerung ent faltet wurde, hat selbst d'e Regierung des Grafen Thun stutzig gemacht und sie zaudert, den § 14 auf diese Gebiete anzuwenden. Wenn heute nament lich in der Banlfrage die Regierung des Grafen Thun jener des Herrn v. Szell einigen Widerstand entgegensetzen darf, so verdankt sie das in erster Linie dem agitatorischen und aufklärenden Wirken der deutschen Obstruktion. Man mag daraus

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 11.03.1898
Umfang: 12
diese „Bewussten' ? Nach einem einigen deutschen Reiche, vorderhand unter Preußens Scepter; die deutschen KroMnder Oesterreichs sollen sich also unter dieses Scepter beugen! Dass dieser Plan der Freimaurer nicht von gestern ist, beweist das Programm der naüonalliberalen Partei vom Jahre 1359, worin die staatliche Einigung aller Deutschen offen als Ziel der Parteibe strebungen hingestellt wird. — Aber Oester reich? Hier wird der ruchlose Plan Mazzinis aufgenommen, indem es im zweiten Punkte heißt: „Die Partei

sein; wir werden sein Gedanke, seine Seele, sein Leben, kurz, wir w e r d e n d e r L i b e r a l i s m u s s e l b st s e i n.' Der Liberalismus ist das politische System der Loge, und durch den Liberalismus herrscht die Loge in der Politik; durch den Liberalis mus herrscht die Loge aber auch unter den Deutschen, Italienern, Südslaven, Czechen, Polen und Ruthenen. Der Liberalismus ver- mitM der Loge die Mithilfe jener, die „uube- wusst ihren Interessen dienen'. Durch den Liberalismus kann die internationale Macht der Loge

reichische Bewegung unter den Deutschen. Wie die Dinge heute stehen, ist jedenfalls den Deutschen die Rolle der Vorkämpfer von der Loge zugedacht. Man braucht nur das Treiben der Wolf, Schönerer und Consorten, sowie die Zu stimmung, welche dieses Treiben gerade unter den Deutschliberalen findet, sich anzusehen. Auch hier gibt es einige „Bewusste' und eine zahllose Schar „Unb ew usster', die hinten- dreinlaufen, mitschreien und den „Bewussten' die Kastanien aus dem Feuer holen. Und wohin streben

sieht von Oesterreich ganz ab. In dieser Richtung hat sie den Zeitpunkt abzuwarten, da dieses Reich durch eine neue nationale Be wegung in seinen Provinzen zer sprengt wird. Dannfallendiedentsch- österreichischen Provinzen von selbst an Deutschland.' Man betrachte doch im Lichte solcher Ge ständnisse, was heute in Oesterreich vor sich geht! Wohin treiben wir doch! Wie ist es möglich, dass so viele, die gute Patrioten zu sein vorgeben und sein wollen, sich herbeilassen, der Loge bei ihrer Vaterlands

sie s ch i e d e n e N i ch t w ä h l e r' nchchrl sollten unsere »m Ehren Ergrauten», dui'»;? im Glashause sitzen, doch nicht Mu sieht werfen. Oder warm die Libe^. vielleicht „sammt Familie' ' ' Die Wählerversammlung in Brixen vom 24. Februar hat bedeutend viel Staub aufge wirbelt. Der in der „Chronik' schon besprochene „Tagblatt'-Artikel erschien vollinhaltlich auch im „Deutschen Tiroler Volksblatt', welches massen haft als „Probenummer' in Brixen verbreitet wurde. Diese Thalsache legt die Vermuthung nahe, dass der „Tagblatt'-°Artikel

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.06.1899
Umfang: 8
Dr. Lechers: Die Noth der Deutschen gehe zurück auf die Losirennung im Jahre 1866. Der damalige Krieg war eine flagrante Ungerechtigkeit. Dr. Haidegger schloss seine Ausführungen mit der Darlegung der Verdienste Oesterreichs für das Deutsche Reich in den Kämpfen gegen die Türken und die Frau» zosen.— Dies war der Hauptinhalt der Rede, die sehr oft von heftigem Widerspruch unter brochen wurde und am allerwenigsten von den Radical-Nationalen als eine Unterstützung ihrer Agitation angesehen wurde

geschaffen. und den Ungarn bloß 3v°/o Lasten, aber 50, ja 100°/<, Rechte zugewiesen. Dieselbe Partei hat die Sprachenfrage nicht geregelt, trotz dem sie solang am Ruder war und unbestrittene Herrschaft besaß. Da diese Partei im böhmischen Landtag dominierte, vergaß sie für das deutsche Volk zil sorgen. Die, Deutschliberalen und Nationalen , sollten achthaben auf die große nationale Noth der Deutschen in Oesterreich. Da mit, dass sie «Heil' rufen und sich wüthend, national gebenden, wird das deutsche Volk

nicht gerettet. Im politischen Leben entscheidet die Zahl und schließlich die wirtschaftliche und nationale Stärke. In Oesterreich sind. 9 Millionen Deutsche. Die ktzte Volkszählung haben deutsche Beamte gemacht. Es sei sehr wichtig für die Deutschen in Oesterreich, bald Frieden zu mache», damit nicht die nächste Volkszählung von einer uns feindlichen Regierung durchgeführt werde. i^Das Demschthum wird überall zurückgedrängt, Don den Italienern, den Czechen und den Slov-nen

. Wenn wir nun einig werden wollen in nationalen Fragen, dann müssen wir uns etwas entgegen kommen. Das geschieht nicht, wenn man die Clericalen von vornherein ausschließt. Wir wollen ^ katholisch und deutsch sein.z (Widerspruch: Das z reimt sich nicht zusammen) Das ist eben traurig, dass bei Ihnen der Kirchenhass und der Liberalis mus höher steht als das Deutschthum.' Redner citiert ferner den .Ausspruch eines nationalen Führers der Deutschliberalen, Schnuykal in Böhmen: „Das Allerdümmste, was wir in Oester reich gemacht haben, war, dass

, wir den deutschen Katholiken vor den Kopf gestoßen haben. Mit fünf Juden sitzen wir viel lieber an einem Tisch als Mit einem Clericalen.' — Mittel gegen das Vordringen der anderen Nationen wären: 1) An stellung deutscher Dienstboten; 2) dass die Deutschen die betreffenden Sprachen lernen, sei es italienisch oder czechisch. Nur so, wenn sie selbst in den gemischtsprachigen Theilen die Stellen behaupten können, würden sie dem Vordringen Einhalt thun. Da sich gegen diese Ausführungen großer Wider spruch erhob

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.09.1895
Umfang: 4
Man sollte nun m.nye«, daß jetzt, nachdem der erste Kurs dcS rein slovenischen Gymnasiums eröffnet wurde, der Vor- bereitungSjahrgang der deutschen Anstalt selbstverständlich ver schwunden ist. Aber da trifft nunmehr eine überraschende Nach richt ans Cilli ein. Der slovenische VorbereitungskurS wird trotz der Eröffnung des slovenischen Gymnasiums nicht auf gehoben. Er hatte sich, als die ländlichen Volksschulen in Untersteiermark allmählich slovenisirt worden waren, als eine Nothwendigkeit nir

die studierende slovenisch! Jugend erwiesen. Die Versäumnisse im deutschen Sprachunterricht wurden darin gut gemacht und die jungen Slovnicu befähigt, dem Unterrichte in der deutschen Mittelschule zu folgen. Nun besteht das slovenische Gymnasium, daneben aber auch der slovenische Vor bereitungskurS an der deutschen Anstalt. Weßhalb und in wessen Interesse? Gewiß nicht zum Vortheil der Deutschen, die keinen Gewinn davon haben, wenn die slovenischen Gegner durch die Bildung in der deutschen Kultu »spräche

die Waffen zum Kampfe schärfen. Äohl aber haben die Slovenen selbst das lebhafteste Interesse an dem Fortbestande einer Einrich tung, die ihre Sprößlinge durch eine entsprechende Ausbildung in der deutschen Sprache und durch den weiteren Genuß deutschen Gymnafialunterrichtes in künftigen Lebensstellungen als Aerzte, Beamte, Advokaten u. s. w. mitbewerbsfäbig macht und sie in die Lage versetzt, Deutschen die Stellungen im gemischtsprachigen Lande vorwegzun, hmen. Deutsche, die dem Studium deö

zu einer künstlichen Schriftsprache erhobenen slovenischen ZdiomS obliegen, gibt eS eben noch wenige. Daß der von der slovenischen Agitation für eine unehrliche Beweis führung mißbrauchte und als eine zu beseitigende nationale Schädigung verrufene VorbereitungskurS bestehen bleibt, ge schieht somit ganz ausschließlich den Slovenen zuliebe und ebenso zweifellos in Folge slovenischen Einflusses. Die That sache beleuchtet grell die Unehrlichkeit der slovenischen Agitation. Allerdings war in deutschen Kreisen niemals

jemand darüber im Unklaren, daß die von den Slovenen angestrebte und nun erreichte Errichtung des slovenischen Gymnasiums ausschließ lich den Zweck verfolgte, einen neuen nationalen AgitationS- herd schaffen. Was sagen die Herren konservativen Deut schen aber, welche so viel Gerechtigkeitsgefühl für die Slovenen und so wenig für ihre Stammesgenoffen aufbringen, dazu? Werden sie den deutschen Brüdern noch immer erzählen, daß die armen Slovenen „unterdrückt' sind, nachdem sie j tzt neben dem slavischen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.06.1889
Umfang: 6
Kampf zwischen Licht und Finsterniß tobt, insbesondere aber für unser eigenes Vaterland. Ein Jahrzehnt lang kämpfen die Deutschen in Oester reich um ihr nationales Dasein und ihre politische Stellung und noch immer stehen nationale Propheten auf, welche der Ansicht sind, es schade den Deutschen nichts, wenn sie sich gegenseitig zerfleischen und ihren Gegnem das Schauspiel der feindlichen Brüder darbieten. Wir sind nicht dieser Ansicht, wir sehen nicht ein, wozu die Deutschen es nothwendig

. Das ist, so meinen wir, eine nationale That, die den Deutschen weit mehr frommt als das in den Rücken Fallen und Tadeln der deutschliberalen Richtung. Es ist traurig, daß diese Erkenntniß sich noch nicht überall Bahn gebrochen hat. Erst jüngst hat so ein nationaler Prophet nichts anderes zu thun gewußt, als die deutsche Linke wegen ihrer Haltung in der Wehrgesetz- und Budgetdebatte an zugreifen. Diesem Manne, der ein Mitglied des „Verbandes der Deutschnationalen', in der Haupt stadt Schlesiens seine politische Weisheit

auf den Markt brachte, kann es nun nicht einleuchten, daß die Linke für das Wehrgesetz gestimmt hat. Aller dings in der Politik giebt es so manche Dinge, von denen sich die Schulweisheit eines landwirtschaft lichen Mittelschullehrers nichts träumen läßt. Trotz dem sind hervorragende im politischen Leben ergraute Politiker der Ansicht, daß es nach der Veröffent lichung des deutsch-österreichischen Bündnißvertrages eine nationale Pflicht der Deutschen war, für das Wehrgesetz zu stimmen, weil dies eben

eine unerläßliche Voraussetzung des Bundes mit dein Deutschen Reiche ist. Bei uns allerdings gab es eine Anzahl sogenannter deutschnationaler Politiker, welche für den, Zweidrittel-Mehrheit erheischenden Paragraphen des Wehrgesetzes tapfer mitstimmten, um dann gegen das Wehrgesetz im Ganzen — für die „echten' Freunde des Bündnisses mit Deutsch land! — ihr Votum abzugeben. Brachten es ja dieselben Leutchen fertig, die Budgetverweigerung als eine nationale Heldenthat zu preisen, trotzdem aber bei der Abstimmung

über die sehr wenig morali schen Millionen der Brantweinsteuer sich hübsch zu drücken und dies in einein Augenblicke, wo ihre Stimmen gegen die Regierung entscheiden konnten! Es sind dies nur einige Pröbchen jener krausen Logik, deren Besitzer in Böhmen, Mähren und Schlesien herumziehen und nichts besseres zu thun wissen als die Einigkeit zu stören und der deutschen Linken Eins am Zeuge zu flicken. Diese Leute, welche die ganze Menschheit, vom zehnjährigen Schulknaben angefangen bis zum alten ergrauten Politiker

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 25.06.1897
Umfang: 4
Nr. 142 .Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Freitag, den 25. Juni 1397. Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf die „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Wir laden hiemit zur rechtzeitigen Erneuerung des Bezugsrechtes alle Freunde einer unabhängigen, deutschgesinnten und freiheitlichen, heimischen Presse höflichst ein. Die Zeit ist für die Deutschen Oesterreichs eine ernste und entscheidungsvolle geworden. Ueber alle trennenden Parteianschauungeu hinweg, haben sich die Führer

der Deutschen die Hand gereicht, zur gemeinsamen Abwehr der Angriffe auf die Stellung des Deutschthums im Reiche. Vieles, ja alles steht in dieser Zeit für unser Volk auf dem Spiele. Soll in solcher Zeit die Presse ihre Aufgabe voll erfüllen könuen, so müssen die einsichtsvolle», charakterfesten Elemente des eigenen Volkes treu zu ihr stehen, wie sie treu zu ihrem Bolksthum allzeit gestanden hat. Gerade die Bozner Zeitung hat schon vor anderthalb Jahren, als allzeit wache Hüterin in einer Reihe

von vielbeachteten Artikeln auf die Einigung aller freigefinnteu Deutschen hingewirkt, sie hat mit absichtlicher Hintansetzung alles Trennenden die gemeinsame große politische Aufgabe hervorgehoben. Nun ist die Zeit gekommen, wo diese Ansgabe, den Deutschen die alte politische Bedeu tung im Staate wieder zu erringen, in die greifbarste Nähe gerückt ist. Wer deutsch und frei denkt, wer die hohe Bedeutung des gegenwärtigen Momentes für die Deutschen erfaßt hat, der «ird, die Klatschpresse von sich weisend

, zur gesinnungstüchtigen, heimatlichen Presse stehen. Die „Bozner Zeitung' hat sich stets bestrebt in ruhiger und sachlicher Weise die öffentliche Meinung der Deutschen Südtirols zu vertreten. Sie darf hoffen, ihre Bemühungen anerkannt zu sehen, Bemühungen, die stets auch auf die wirksame Vertretung der wirth sch astlich enBedürsnisseunsererBeoölkerung gerichtetwaren. Um unseren Abnehmern entgegenzukommen, haben wir eine neue, wie wir hoffen, willkommene Ein richtung getroffen. Vom 1. Juli ab hat jeder Abonnent

besonders dadurch gemacht hat, daß er immer das Gegentheil des sen thut und denkt, was politisch richtig ist, ist in der Berliner „Gegenwart' für den Föderalismus eingetreten. Eine verdiente Entgegnung wird dem genannten merk würdigen Politiker nun in den „Uno. D. Worten' zu theil. Das deutschnationale Programm, heißt es in den beachtenswerthen Ausführungen des Schönererblattes, verpflichtet seine Anhänger, allen in neuerer Zeit unter nommenen Versuchen, im deutschen Volke für föderali stische Ideen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 17.02.1925
Umfang: 8
erwägend. Es ist der Volks wirtschaftler der „Münch. Augsb. Abd.ztg.', der die Lösung, die einmal für Oesterreich kommen müsse, im Zusammenschluß mit dem Deutschen Reich erblickt. Der Mann schreibt: Daß der zerstückelte Staat Rest-Oesterreich als solcher trotz aller Genfer Medizin wirtschaft lich nie lebensfähig wird, ist nachgerade klar. Ueber kurz oder lang wird die Frage, die die En tente mit allen Mitteln zu vertagen suchte, dock spruchreif: der Anschluß an das Reich auch in wirtschaftlicher

der Nachfolgestaaten nichts wissen wollen. Nun wird vielfach behauptet, dasselbe sei ver stärkt bei wirtschaftlicher Verbindung mit dem Reich der Fall, wo beide Teile — laut Dawes- Plan und laut Genf - erhöhten Export pflegen ..müssen und sich so ins Gehege kämen. Doch die ser weitverbreiteten Ansicht steht vieles entgegen. - Zollunion mit dem Reich — bei rechnungsmäßi ger Erhebung von Zwischenzöllen wegen der bei- derseitiden Zollverpfändung — gleicht die heuti gen verschiedenen

Produktionsbedingungen zwanasläufig aus, je mehr sich neben den Zöllen auch die Steuern, die sonstigen Lasten, die Löhne, die Tarife für Frachten, die Arbeitszeit usw. daran angleichen müssen. Nur zwei/ nicht fünf Staaten brauchen sich hier zu verständigen, und Zwar zwei Staaten mit denkbar größter Ge meinsamkeit im Lebenszuschnitt, wiederum im ^gensatz zu den Nachfolgestaaten. Für das Reich bedeutet Oesterreich auch wirtschaftlich viel: es ist ihm der Zugang zu seinem Absatz markt auf dem Balkan und im Orient. Für Oesterreich

ist nur das Reich, nicht die Nachfolge staaten imstande, die technische Vervollkomm nung seines Gebietes (Wasserkräfte. Kohlenein suhr, intensive Landwirtschaft, Fremdenverkehr) w Angriff zu nehmen, wie umgekehrt österrei- - ?^che Qualität, reichsdeutsche Massenproduktion befruchtet. Heute, wo Deutschland durch neue Verträge seinen Handel auf feste Bahnen brin- . gen Will, ergibt sich ein nie wiederkehrender günstiger Zeitpunkt zu entschlossenem Handeln. „Vozner Nachrichten', den. 17. Februar 1925 vom Möröer

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