L etwa« Dom Staate, so erhebt sich gegen sie der ganze Nationalitätenschwarm, und ebenso erheben sich die Deutschen, wen« irgend eine andere Nation vom Staate etwa« verlangt. Die Italiener sollen keine Universität erhalte»; zunächst nicht in Innsbruck, und wen» t» sich irgend wache» läßt, auch nicht euderswo. Den mährischen Slaven gebührt keine Hoch sch u l e, nicht in Brüv», weil sie den deutschen Charakter der Stadt schädigen würde (der i« Wahr« heit gar nicht vorhanden
ist), und nicht anderswo. Und so geht« in allen andere« Dingen. Die Deutschen habe» »icht da« Geringste davon, wenn sie die andere« Völker in ihren Kulturbe« strrbuugen auszuhalten suchen, so wenig wie die Polen, die Tschechen, die Slovrnen und die Italiener etwa« davon haben, wenn sie der Er füllung der deutschen Kulturbedürfoiffe Kinder« »iffe bereiten. Nur der eine Gedanke beherrscht alle: habe ich nicht«, so sollst du auch nicht« haben. Und dabei soll ein Staatswrseu gedeihen!' — Diese Ausführungen, schreibt
dazu die „»öln. Bolksztg.' sollten a« Lallplatze in Wien besser beherzigt werden. Nicht i« wirtschaftlichen Lebe«, aber- sicher i» Wettbewerb verschiedener Bolksstämme kann da« „freie Spiel der Kräfte' einen befriedigenden Aus« Kelch schaffen. Wenn—wovon die Köln.-Llksztg. über« zeugt ist— die Deutschen in Oesterreich wirklich den andere» Nationalitäten in kultureller Beziehung weit überlegen find, daa» kau» ihr Sieg nur dann von Dauer sein, wenn er mit geistigen Waffen er- ruogeu wird. Die Deutsche
» werden sich vor einer slavischen Hochschule in Brüun und einer italienischen i» Trient (eine italienische Hochschule in Trient wäre für Tirol allerdlug« gefährlich als Herd dr« Irre« dentismu». Nicht gefährlich aber die Parallelkurse i» Juusbbruck, wie sie seit den 50 er Jahren dort »hue Schädigung des Deutschtum« bestanden, bis die Profefforeu die Hetze begannen. D. R.) doch »icht fürchten? Nun, dann lasse man die Nicht« ■ deutschen zeigen, was sie können, und der Wettlauf wird zu einem Siege der Deutschen führen
. Die Verweigerung berechtigter Ansprüche erbittert, der Drück erzeugt Gegendruck, und dieser Gegendruck wird zuletzt so stark, daß ihm dennoch nachgegeben »erden muß. Da die Deutschen in Zisleithanien nur ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen, wird es schließlich doch nicht möglich sein, der deutschen Sprache und dem Deutschtum zwangsweise die Alleinherrschaft zu sichern bezw. den rein deutschen Charakter des Staate« zu wahren. Wa» aber gewährt »erden muß, da» sollte man bei Zeitru zugestehe