nun die Haupt aufgabe der Regierung. Die bereits im Zuge befindliche Einführung des LandeSschützen-WesenS, wie eS in Deutschtirol besteht, ist allerdings eine, diesem Zwecke entsprechende Maß, regel, von welcher sich die besten Folgen erwarten lassen, da dadurch der wälsche Bauer von selbst dem deutschen genähert, sein Selbstgefühl gehoben, und die Ueberzeugung in ihm genährt wird, daß er nun der Regierung nicht minder, als sein schlagfertiger deut scher Nachbar gilt. Auch die feit dem vorigen Jahre
unternommene Wiederbelebung der deutschen Sprache in den wenigen Gemeinden, wo dieselbe noch theilweise im Hauptgebrauche vorkömmt, wie in der Umgegend von Lavarone, Val di Mocheni. das ist im Thale der Fersina, zu Laureguo und ProveiS im N6nS- berg, dient dazu, durch dies lebendige Monument der Sprache, das Bewußtsein der deutschen Abstam mung wieder aufzufrischen und an die Verwandtschaft des Blutes zu erinnern. Sonst ist, außer mit guten Worten und Vertheilung der Medaillen
auch auf der Westseite bestimmt nachgewiesene Abstammung vom deutschen Blute, das »ach eben so bestimmten Daten einst auch über die Gränzen von Tirol hinaus in geschlossenen Reihen bis an die Thore von Verona, Vieenza und Bassano reichte, in Erinnerung zu bringen, und sie nebst den Banden des Blutes auf die uralte, durch das Zeugniß der Geschichte konstatirte Zusammen gehörigkeit der Bewohner dieser Bergfestung, einst Nhätia, nun Tirol genannt, aufmerksam zu machen, die im FestungSwall ihre Berge
auch ihre natürliche Verbindung gefunden, und bis in die neueste Zeit, bis 1848 stets in ungetrübtem Frieden und Eintracht mit einander gelebt haben. Besonders würde aber eine mehr verbreitete Kennt niß der seit 1848 gerade von den bessern Klassen ganz absichtlich vernachlässigten deutschen Sprache an sich schon viel dazu beitragen, die im Grunde nur von der Sprachverschiedenheit herrührenden Gegensätze auszu gleichen. In dieser Hinsicht ist vorzüglich der Umstand in'S Auge zu fassen, daß, nachdem für Wälfchtirol
die An- stellu>.gen im benachbarten Italien aufgehört haben, unsere so zahlreichen Amtölandldaten fortan in Wälfch tirol allein ihr Fortkommen nicht finden können, und auf höhere Posten in zweiter und dritter Instanz gänz lich verzichten müssen, wenn sie der deutschen Sprache nicht mächtig sind, daher auch die Aneignung derselben mehr als je srüher in, eigensten Interesse des wälschen Theiles liegt. Bei diesen durch die LoSreißung des lombardisch-venetianischen Gebietes so wesentlich ver änderten